Das Heulen des Wolfes von abgemeldet ================================================================================ Der Weg ist das Ziel -------------------- Kiana schüttelte energisch den Kopf. "Das können wir nicht machen! Wir müssen einen anderen Weg finden in die Burg zu kommen", Kiana überlegte kurz, "Mir ist gerade eine Idee gekommen. Wir geben uns als Nonnen aus, die sich auf dem Weg zu ihrem neuen Kloster verlaufen haben. Und da es jetzt spät ist und dunkel, bräuch¬ten wir eine Stätte zum Übernachten. Als Kostüme nehmen wir die alten schwarzen Kleider, die Mariska noch von ihrer verstorbenen Mutter von sich hat." Mariska stoppte kurz. "Wir drei als Nonnen? Das nimmt uns doch niemals jemand ab. Kiana bespringt den erstbesten mit einer Laute, Ailée ist schon am Tor verschwun¬den, und ich komme erst gar nicht zur Burg rauf!!!" Sie spielte damit auf die Gewohnheiten der Mädchen an wobei sie es mit ziemlicher Ironie sah. "Aber die Idee ist nicht schlecht, kommt die Kleider müssen irgendwo in meiner Kammer in der Truhe liegen. Als Kopfbedeckung nehmen wir Leinenunterkleider, da muss dann halt mal eins dran glauben und wird zerrissen...." So standen die drei auf und schlichen sich in die oberen Räume. Wenn Mariskas Vater sah, dass sie sich um diese Uhrzeit schon verdrückte würde er wieder ausrasten und sie musste die nächsten Abende durcharbeiten. In Mariska Räumlichkeiten suchten die Mädchen das gewünschte raus und gestalte¬ten es nach ihren Vorstellungen um. Es war schon sehr spät, als die drei fertig waren. Kiana gähnte. "Ich werde dann jetzt mal ins Bett huschen, morgen muss ich wieder früh raus, ihr kennt ja meine Herrin, sie lässt keine Gnade wallten. Wir treffen uns dann morgen zur zehnten Stunde am hinteren Eingang des Dorfes, da dürfte zu der zeit keiner sein." Mariska und Ailée bestätigten und verabschiedeten sich auch so gleich von den je¬weils anderen. Dann ging jede in ihr eigenes Bett und holte noch zumindest für ein paar Stündchen den wohlverdienten Schlaf. Ailée stand am nächsten Abend total übermüdet und von der Tageslast gebeutelt an dem Tor an welchem sie den Treffpunkt verabredet hatten. Die Turmuhr hatte schon längst 10 geschlagen aber von den anderen beiden fehlte weiterhin jede spur. Sie war schon drauf und dran wieder in das Bauernhaus zurückzugehen als sie merkwür¬dige Geräusche hörte. Sie verbarg sich im Schatten der Mauer um in ihren wirklich nicht sehr glaubwürdigen Aufzug gesehen zu werden. An ihr rauscht ein Hölzerner Wagen vorbei auf dem mehrere Leute saßen. Sie blieb noch kurz hinter der Mauer sah dann aber das das nur einer der Sklavenhändler gewesen war die zurzeit in dem Dorf waren. Sie seufzte erleichtert und drehte sich um. Total erschrocken quietschte sie auf als auf einmal zwei gestalten hinter ihr standen. Im Schatten konnte sie nicht erkennen wer es war aber als die beiden anfingen zu zetern das sie doch gefälligst leise sein sollte wusste sie wen sie hier vor sich hatten. Es waren Mariska und Kiana die in ihren Aufzügen mindestens genauso komisch aussahen wie sie selber. Die Drei sahen sich an und konnten sich das Lacher gerade noch so verkneifen. Da¬mit sie nicht allzu viel zeit verlieren wollten, machten sie sich nun auf dem Weg zur Burg, welche einen einstündigen Fußmarsch entfernt war und welche man vom Dorf aus nur sehr klein auf einem Berg ausmachen konnte. Je länger sie unterwegs waren, desto größer und drohender erschien die Burg vor ihnen. Von weitem konnte man gut sehen, dass schwaches Licht vereinzelt aus einigen Fenstern schien. Immer nä¬her kam die Burg und immer langsamer wurden die Mädchen. "Haltet", Ailée schluckte, "ihr das wirklich für eine gute Idee? Wer weiß was das für einer ist. Am Ende ist er gar noch der Teufel in Menschengestalt, der nur darauf war¬tet, junge Mädchen zum Verschlingen gefunden zu haben..." „Ach quatsch, " meinten Mariska und Kiana wie aus einem Mund. Sie hatten zwar auch ein klein wenig angst aber sie wussten wenn sie es jetzt nicht wagen würden, die Burg zu „stürmen", dann würden sie sich wahrscheinlich so schnell nicht wieder trauen. Endlich kamen sie am Tor an. Sie hatten kurz vor der Burg einen kleinen Abstecher in einen Wald gemacht um ihre Kleidung ein wenig älter aussehen zu lassen. Schließlich hatten sie sich ja verlaufen und waren schon sehr lange unterwegs. Sie hatten sich ebenfalls ein kleines bisschen Staub in das Gesicht gerieben. Jetzt sahen sie wirklich aus wie drei Nonnen die schon eine ganze weile unterwegs waren. Oben angekommen klopften sie mehrmals gegen das große schwere Tor und hofften, dass ihnen um diese Zeit noch jemand die Tür öffnen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)