A Link to the Link von Akimon (The Legend of Zelda) ================================================================================ Kapitel 6: Rush Hour -------------------- Link stand fassungslos vor dem riesigen Tor südlich der Stadt Hyrule. Der große Aufstieg mit den kunstvoll gestalteten, steinernen Treppen, seitlich die kleinen Gartenanlagen mit dem wunderschönen Brunnen in der Mitte der ersten Ebene. Dann noch eine Treppe höher die breiten Steinsäulen, welche sich links und rechts erhoben, sowie die rot-goldenen Banner, die an der Schlossmauer zu beiden Seiten den Eingang zierten. Der Held der Zeit war überwältigt von dieser Größe und Schönheit. Zwar war die Stadt in seiner Vergangenheit auch sehr groß keine Frage, aber das hier stand in keinem Verhältnis dazu. Jedenfalls was das Aussehen anbelangte. Darüber hinaus war er doch ganz froh gewesen erst am heutigen Morgen die Stadt aufzusuchen, da ihn der Kampf im heiligen Hain schon ziemlich geschlaucht hatte. Es war noch nicht einmal der Kampf an sich der so anstrengend gewesen war, sondern eher die Sache als sich ihre Triforce-Fragmente aktivierten. Der jüngere Hylianer erinnerte sich an den gestrigen Abend zurück. Nachdem sie in Ordon angekommen waren, hatten sie erst einmal gut gegessen. Link war noch immer etwas peinlich berührt wenn er daran dachte, da er sich wegen seines großen Hungergefühls einfach nicht mehr beherrschen konnte und ziemlich zugeschlagen hatte. Seine Augen huschten verlegen über das Profil seines Kampfgefährten, der neben ihm stand. Dabei war er doch erst gestern Abend etwas zu Essen besorgen gegangen und wegen mir ist die Vorratskammer schon wieder fast leer..... So wie es aussah dauerte es nicht lang, bis der Ältere wieder für Nachschub sorgen musste. Dazu kam noch, dass der einheimische Kämpfer ihm ganz selbstverständlich sein eigenes Bett zum Schlafen anbot. Er selbst bediente sich einer einfachen Hängematte. Obwohl Link deutlich gesagt hatte, dass er nicht zwingend in dem Bett schlafen müsste, konnte er sein älteres Ebenbild nicht umstimmen. „Du bist mein Gast, also ist das doch ganz natürlich oder?“ Diese fürsorgliche Gastfreundschaft des Anderen hatte den Held der Zeit schon etwas überrascht. Er ist wirklich ein sehr anständiger Hylianer..... Solche Gedanken begleiteten ihn, als er wenig später in dem weichen Bett einschlief. „Kommst du mit?“ Die Stimme des Ordoner riss den jüngeren Krieger aus seinen Gedankengängen heraus. Dieser stand vor einem Flügel des großen Stadttors, welches bereits offen war. Der etwas Kleinere nickte leicht verdattert und folgte seinem Pendant durch den Torbogen. Es tummelten sich überall Menschen in den belebten Straßen der Stadt. Sie liefen gestresst durch die Gassen, unterhielten sich mit den Ladenverkäufern, wobei einige vollkommen ruhig an den Ständen vorbei bummelten. Die Besitzer der Verkaufsstände riefen laut über die Köpfe der Menge hinweg und gestikulierten wild mit den Armen, um potenzielle Käufer anzulocken. Teilweise fauchten sich diese auch gegenseitig an, um die Gunst der Kunden allein für sich zu beanspruchen. Bei diesem Tumult der hier herrschte fiel auch niemandem auf, dass die beiden Zwillinge durch die Straßen marschierten. Der Held der Zeit sah sich interessiert um, blieb hier und dort manchmal hängen und schaute sich die angebotenen Gegenstände genau an. Dabei musste er darauf achten, sein älteres Pendant nicht aus den Augen zu verlieren, denn dieser schritt zügig, wie zielstrebig durch die Menschenmassen hindurch. Als er wieder ganz dicht hinter ihm war, schlug der größere von Beiden einen unerwarteten Haken nach links in eine Seitengasse hinein in der kaum einer war. Diese Kehrtwende kam so überraschend, dass der jüngere Hylianer aufpassen musste den anderen nicht zu verlieren. Die Augen beharrlich auf das Schild des Voranschreitenden geheftet, schritten sie weiter, bis sie beide von einer lauten Stimme unwillkürlich gestoppt wurden. „Hey, ihr Helden da vorne!“ Wie zwei völlig identische Spiegelbilder blieben die beiden jungen Männer gleichzeitig stehen und drehten verdutzt den Kopf nach links in Richtung des Rufes. Dort erblickten sie ein junges Mädchen, welches sie hinter einem Obststand heraus vorwitzig lächelnd anschaute. Sie besaß eine ziemlich kleine Statur, wobei ihre langen, braunen Haare zu einem Zopf zusammengebunden ihr den Rücken hinunter fielen. Ohne es zu bemerken, waren die Hylianer anscheinend an genau zwei Ständen zu ihrer Linken vorbeigelaufen, die ihren Platz seltsamerweise im Eingang dieser unbelebten Seitengasse hatten. Die junge Frau, welche ungefähr in ihrem Alter sein musste, unterhielt den zweiten der Verkaufsstände. Der Held der Zeit musterte sie perplex, bevor er mit fragender Stimme erwiderte: „Meinst du uns?“ Die Brünette konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen und antwortete: „Natürlich meine ich euch zwei! Kommt näher, ich habe hier wunderbares, frisches Obst zum Schnäppchenpreis, nur für euch!“ Die beiden grüngewandeten Helden starrten das Mädchen mit verdutzten Augen an. Keiner von den beiden Kriegern wusste auf die Schnelle eine Antwort, die sie aus dieser Situation rausmanövrieren konnte und bevor sie sich auch nur den kleinsten Gedanken machen konnten, hörten sie hinter sich ein lautes, eindringliches Räuspern, was sie dazu veranlagte ihre Köpfe nun zur anderen Straßenseite zu drehen. Dort erblickten sie ebenfalls zwei Verkaufsstände, die parallel zu denen auf der anderen Seite lagen. Ein anderes junges Mädchen von relativ großer Statur und mit kurzen schwarzen Haaren im vorderen Verkaufsstand, wandte sich nun ihnen zu. Ein freundliches Lächeln huschte über ihr Gesicht, bevor sie anfing zu sprechen: „Nun, da ja überall im Land bekannt ist, dass Gemüse wesentlich gesünder ist als Obst, würde ich euch beiden vorschlagen, doch lieber hier bei mir im Gemüsestand einzukaufen. Außerdem lasse ich gerne mit mir über den Preis reden.“ Die brünette, junge Frau gegenüber verzog herausfordernd das Gesicht. „Wo hast du das denn gehört? Es ist ja wohl klar, dass Obst viel gesünder ist als Gemüse! Außerdem schmeckt es viel besser! Probiert es ruhig!“ Die Obstverkäuferin ließ es sich nicht nehmen, packte einen Apfel und warf ihn dem jüngeren Hylianer zu, der ihn noch rechtzeitig auffing. Ihre Gemüsekonkurrentin versuchte derweil die beiden Helden verbal zu überzeugen, wobei ein großer Seufzer sie verstummen ließ, der direkt von der jungen Frau im Stand neben ihr kam. Sie trug eine Brille und die schwarzen, langen Haare hingen ihr geflochten über die Schulter. „Jetzt geht das schon wieder los.“ Nun meldete sich auch noch eine vierte junge Frau mit kurzen, hellbraunen Haaren und ebenfalls mit Brille neben der brünetten Obstverkäuferin zu Wort. „Ja genau! Könnt ihr endlich mal aufhören zu streiten? Das ist immer das Gleiche mit euch!“ Während eine große Diskussionsrunde unter den vier Freundinnen losbrach, packte der Ordoner seinen Kampfgefährten rasch bei der Hand und zog ihn weg, da dieser das Geschehen aufmerksam, interessiert verfolgte. Keines der Mädchen bemerkte dies. Link schritt zügig nun neben dem Größeren her, doch die unbekannten Häuser trieben ihn immer wieder dazu, sich aufmerksam umzuschauen. Sie waren kaum ein paar Meter gegangen, da blieb der Blick des Jüngeren an einem Schild haften auf dem es hieß: Magicana – Haus der Wahrsagerei Nun blieb der Held der Zeit ganz stehen, denn plötzlich verspürte er eine kribbelnde Neugierde in seiner Magengegend. „Da möchte ich rein.“, äußerte er völlig unbefangen seinen Wunsch. Der einheimische Hylianer war an seiner Seite aufgetaucht. In seinem Gesicht lag eine Spur von Zweifel. „Sollten wir nicht lieber.....“ Doch er konnte seinen Satz nicht mehr zu Ende führen, denn schon hatte der Andere die Tür geöffnet um das Haus zu betreten. Der Ältere folgte ihm zügig, nicht wissend was er davon halten sollte. Sie betraten einen kleinen, muffigen Raum, in dem das Licht nur gedämpft an die mit Teppichen verhangenden Wände strahlte. Gegenüber der Tür standen kleine Holzregale mit verschiedenen, bunten Gefäßen darauf. In ihrer Mitte saß die vermeintliche Wahrsagerin. Die ältere Hylianerin war von breiterer Statur und saß hinter einem kleinen, kreisrunden Tisch auf dem eine große Kristallkugel Platz gefunden hatte. Eine violette, klobige Kette zierte ihren breiten Hals und ihre langen, spitzen Ohren waren übersät von silbernen Ohrringen. Sie schaute die beiden jungen Helden mit einem verschleierten Blick an und verbarg recht gut, die Überraschung sowie das wachsende Interesse an der Ähnlichkeit der beiden jungen Männer. „Willkommen bei Magicana...wem von euch beiden, kann ich die Tür zu seiner wahren Bestimmung öffnen?“ Ihre matte, aufdringliche Stimme durchflog den Raum. Der Held der Zeit näherte sich ihr nun langsam und schaute die Frau erwartungsvoll an. „Willst du etwas über dein Schicksal erfahren? Dann bist du hier genau richtig. Für nur zehn Rubine öffnet sich die Tür zu deiner eigenen Zukunft. Willst du sie durchschreiten?“ Der jüngere Hylianer schluckte noch einmal bevor er mit aufgeregter Stimme „Ja...“ sagte. Sofort begann er auch schon in seiner kleinen Tasche nach Geld zu suchen, dass er auch noch gerade so zusammengekratzt bekam. Schweigend übergab er sie der Wahrsagerin, die stumm nickte. Der Ordoner stand teilnahmslos neben seinem Ebenbild. Er hatte noch einige Zweifel, was diese Aktion anging, jedoch konnte er nicht bestreiten, dass auch er in der Vergangenheit die ältere, weise Dame aufgesucht hatte. Sie konnte ihm damals helfen, aber.... ....wird es auch hier bei ihm funktionieren? „So sei es....nun, welche Tür soll ich für dich öffnen? Die der Arbeit oder die der Liebe?“ Damit löste sie in dem Helden der Zeit einen kleinen Kampf aus. Vielleicht kann sie mir eine Möglichkeit zeigen.... Doch er glaubte nicht einmal an seinen eigenen Gedanken. Da war die Wahrscheinlichkeit, dass ihm Zelda mehr erzählen konnte viel höher. Für einen Moment schweifte der etwas kleinere Kämpfer ab. Er dachte an die blonde, hübsche Prinzessin aus seiner Zeit. Zelda..... Er vermisste sie und musste sich eingestehen, dass sie ihm wichtiger war als er angenommen hatte. Somit war die Entscheidung klar. Er entschied sich für die „Liebe.“ Es war ihm etwas peinlich das zu sagen, denn schon bildete sich auf seinen Wangen ein leichter Rotschimmer. Diese Entscheidung überraschte seinen Kampfgefährten neben ihm, weshalb er ihn nun verwundert ansah. War da etwa ein Mädchen, für das der Jüngere liebevolle Gefühle hegte? Bei dieser Vorstellung und der Tatsache, dass sein Pendant gerade rot geworden war, musste der Ordoner lächeln. Das ist irgendwie.....niedlich.... Magicana schaute ihm in die saphirblauen Augen und erwiderte mit rauchiger Stimme: „Ich habe es vernommen....So werde ich dir die Gestalt der Liebe zeigen, die du selbst noch nicht erkannt hast......Gut, es sei!“ Damit schloss sie die Augen, glitt mit den Händen über die weiße Kristallkugel und murmelte unverständliche Worte. Der Held der Zeit starrte nun gebannt auf das trübe Matt der Kugel, genauso wie sein älteres Ebenbild neben ihm. Er hatte sich eigentlich nicht einmischen wollen, immerhin war das ja Privat, aber nun war er selbst von der Wahrsagerin gefesselt. Der Kleinere von den beiden, war so fasziniert davon, dass er unwillkürlich mit seinem Gesicht immer näher an das Glas kam. Der Kämpfer neben ihm dachte noch daran ihn zu warnen, nicht zu dicht an die Wahrsagerin zu kommen, doch schon öffnete die ältere Frau die Augen und blickte suchend in die dichten Nebel. Nur zwei Sekunden verstrichen, bis sie sich urplötzlich mit einem lauten Schrei aufrichtete. Der legendäre Held zuckte erschrocken zurück und sah sie mit großen Augen an. „Nun,“, begann sie, „ich sehe hier eine außerordentlich große, ungewöhnliche Liebe, die dich reich beschenken wird. Sie wird dich stützen, was auch immer du durchmachen mögest, jedoch bedenke, nur du selbst kannst ihr ganzes Ausmaß erkennen und sie zulassen.“ Diese Antwort war dem jüngeren Hylianer bereits genug. Sie ließen in dem Schwertkämpfer ein warmes, wallendes Gefühl in ihm aufsteigen, sodass er unwillkürlich grinsen musste. Zelda war also diese große Liebe von der sie sprach. Ja, es konnte nur so sein! Sie wird mich stützen.... Auch das ergab für ihn einen Sinn, denn es war ja hauptsächlich der Gedanke an seine noch zarte Liebe, die er für sie empfand, die ihn so schnell wie möglich wieder in seine Welt trieb. Während der Held der Zeit noch so seinen eigenen Gedanken nachhing, trafen sich die Blicke seines Ebenbildes mit dem der Wahrsagerin. Sie fixierte ihn regelrecht, sodass der einheimische Kämpfer das Gefühl hatte, sie würde ihm direkt in die Seele schauen. „Ich spüre, dass sich auch dir bald eine neue Tür der Lebendigkeit öffnen wird. Eine, die du bisher noch nicht einmal wahrgenommen hast!“ Link nahm diese Worte nachdenklich auf, nickte ihr nochmals zu und machte sich auf den Weg nach draußen. Sein Mitstreiter folgte ihm mit federnden Schritten, aber bevor sie ganz aus der geöffneten Tür hinausgetreten waren, richtete Magicana noch einen letzten Satz an sie: „Geht dorthin, wohin euer Blick euch führt.“ Nun standen sie wieder in der ruhigen Seitengasse, die sie jetzt etwas bedächtiger nebeneinander entlang gingen. Nach wenigen Metern knuffte der Ordoner nun mit dem Ellenbogen seinen Kampfgefährten, der noch verträumt an seine Prinzessin dachte, leicht am Arm. Dies lies den Helden der Zeit wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren. Fragend schaute er seinem älteren Mitstreiter ins Gesicht, der nun grinsend eine Augenbraue hochzog und mit verheißungsvoller Stimme „Aha!“ sagte. „Was?“, lautete die Gegenfrage des Kleineren. „Ach nichts!“, spielte der Einheimische seine vorige Geste herunter. Der Angesprochene verzog verdrießlich das Gesicht. Die Reaktion seines jüngeren Ebenbildes, ließ den Größeren schmunzeln, doch er beschloss es dabei zu belassen. Der legendäre Held tapste noch wenig eingeschnappt ein bisschen weiter, bevor er der Frage, die sich im nun aufdrängte, nachgab. „Sag mal, warum sind wir eigentlich in diese Seitengasse hineingegangen?“ Dabei fiel ihm auf, dass er ja noch den Apfel von der brünetten Obstverkäuferin in der Hand hielt. Ohne darüber nachzudenken, biss er herzhaft hinein. Sein Mitstreiter dachte kurz nach, bevor er antwortete: „Na ja, die Straße war so voll und ich hatte Bedenken, dass wir uns in dem Getümmel vielleicht verlieren.“ Diese Erklärung war für den Held der Zeit absolut plausibel, weswegen er auch nicht mehr nachfragte. Schweigend bogen sie um eine Häuserecke und liefen gemütlich den Weg weiter, bis sie piepsende Mädchenstimmen inne halten ließen. „Mädels!!! Da ist er!!!!“ Verschreckt drehte sich der Ordoner ruckartig um, wo hingegen sein jüngeres Pendant ganz ruhig, neugierig kauend den Kopf wandte. Er sah drei jüngere Mädchen die kreischend auf sie zustürmten. Unwillkürlich blickte er fragend in das entsetzt verzogene Gesicht des einheimischen Kriegers, der nur ein Wort für den anderen parat hatte: „Lauf!“ Damit hatte der Kleinere nicht gerechnet und verschluckte sich fast, als er dem anderen hinterher hastete, der schon die Straße entlang hechtete. Den Göttinnen sei Dank waren die beiden männlichen Hylianer viel schneller als die drei des weiblichen Geschlechts. Sie sprinteten an einem Zelt vorbei und schlugen, wieder auf der Hauptstraße angelangt, einen scharfen Haken nach rechts. Sie liefen weiter, bis sie kurz vor dem Marktplatz langsamer wurden. Der Größere schaute sich nochmals aufmerksam um, doch sie hatten die Mädchen anscheinend erfolgreich abhängen können. Vollkommen aus der Puste stützte er sich mit der Hand an der Wand ab, wobei der Held der Zeit sich ganz mit dem Rücken gegen sie lehnte und nach Luft schnappte. „Aha! Was war denn das?!“ Die Worte des legendären Helden klangen nicht nach einer Frage, sondern eher nach einer Feststellung. „Ich möchte – nicht - darüber reden.“, keuchte der Andere abgehakte Worte als Antwort. Ein erschöpftes Seufzen glitt dem jüngeren Kämpfer über die Lippen. Nachdem sich ihre rasenden Herzschläge wieder einigermaßen beruhigt hatten, gingen sie weiter und betraten den riesigen, kreisrunden Marktplatz. Staunend blickte sich der jüngere Hylianer um. Was er als erstes erfasste, war der große Steinbrunnen mit dem heiligen Triforce Symbol auf einem Steinpodest mitten im Herzen der Stadt. Sein Blick glitt weiter über die vielen Menschen, weiter über die Wände mit den Steinsäulen. In regelmäßigen Abständen hingen rote Fahnen mit dem Königssymbol an dem Gestein. Link sah mehrere Läden, bis er schließlich rechts von sich ein kleines Cafe entdeckte. Die Sonne schien herrlich über den Platz und ließ ihn in einem ganz eigenen Glanz erstrahlen. Der Ordoner ging weiter links an dem Brunnen vorbei. Sein Ebenbild folgte ihm, blieb aber vor dem Aufstieg zum Schloss nochmals vor Erstaunen stehen. Ein großes, steinernes Tor, von zwei Soldaten bewacht, erhob sich vor ihm. Aber bevor er sich es genauer ansehen konnte, wurde seine Aufmerksamkeit zum dritten Mal von einer lauten Stimme umgelenkt. Nämlich auf fünf Musikanten, die rechts von ihnen hinter den Säulen standen. Vier von ihnen spielten auf ihren Instrumenten, während der Fünfte mit seiner Stimme dazu sang. „Wer sind die?“, fragte der Held der Zeit unwillkürlich, bevor ihn sein älteres Pendant weiter nach oben zog. „Die Spielleute?“, antwortete er, „Die sind immer hier auf dem Marktplatz und machen Musik. Ich glaube sie nennen sich ‚Auf’s Maul’, oder so ähnlich.“ „Aha....“ „Kommst du?“ „...ja, klar!“ Nach diesem kurzen Dialog schritten sie weiter zum Schloss hinauf, durch die Wachen hindurch. Sie beäugten die beiden jungen Männer zwar skeptisch, taten jedoch nichts, worüber sich der Jüngere etwas wunderte. Doch er beschloss einfach nur an seinem Doppelgänger vor ihm dran zu bleiben. Er würde ihn schon zu Zelda führen. Sie stiegen weiter hoch. An beiden Seiten säumten dicke Steinsäulen den Weg hinauf, bis zur Stadtmauer. Das hölzerne Tor stand offen und unbewacht. Zielstrebig ging der Ordoner hindurch. Der Held der Zeit folgte ihm zögernd, da er seine Augen beim besten Willen nicht auf den Weg vor sich richten konnte, sondern alles erfassen wollte, was um ihn herum war. Sie überquerten die dahinterliegende Brücke, durchschritten diesmal ein eisernes Tor, welches nun in der Schlossmauer eingelassen war und standen nun endlich im Garten des größten Gebäudes Hyrules. Die Augen des kleineren Kriegers weiteten sich überwältigt, als er an dem Hauptsitz der Königsfamilie hoch schaute. Ohne es zu bemerken trat er ein paar Schritte weiter nach vorne, sodass er gar nicht mitbekam, wie einige Wachen auf sein Ebenbild zustürmten und ihm eindringliche Fragen stellten. Das Schloss Hyrules war in jedem Maße pompös. Der untere Teil des Schlosses war trapezförmig. Der Eingang nahm fast die ganze vordere Seite ein, in dem die eiserne Flügeltür mittig platziert war. Genauso breit war der kurze Treppenabsatz, der dort hinführte. Das Dach wurde von vier baumhohen, quadratischen Steinsäulen gehalten. Zwei kleine Fackeln, zierten den Eingang. Dann wanderte sein Blick weiter nach oben. Der Held der Zeit hatte es schon vorher gesehen. Der obere Teil war vollkommen zerstört. Genauso wie die Verbindungsgänge zu den außenstehenden Wachtürmen, die fast alle ganz abgebrochen waren. Aber er konnte auch einige Gerüste mit Handwerkern und vereinzelten Holzaufbauten erkennen. Direkt vor ihm konnte Link am Boden ein Steingebilde erkennen, dass einer Seerose glich. Mitten in dieser Seerose, ragten drei schmale Stangen aus Stein nicht mal mehr einen Meter empor. Er vermutete, dass sie wohl bei der Explosion, von der sein älteres Pendant gesprochen hatte, zerstört wurden. Gerade als der einheimische Hylianer durch seine Gedanken gehuscht war, tauchte er auch nur zwei Sekunden später neben ihm auf. Sogleich richtete der legendäre Held eine Frage an ihn. „Dort hast du gegen Ganondorf gekämpft?!“ Dabei zeigte er mit dem Finger nach oben. Sein größeres Pendant war etwas verwundert, nickte aber direkt als Bestätigung. Achtungsvoll wandte sich der Kleinere wieder ganz dem kaputten Turm zu. Dabei erinnerte er sich unwillkürlich an seine Schlacht, bei der gleich das ganze Schloss zusammengestürzt war. Er hat bestimmt auch einen harten Kampf ausgetragen, wenn dabei das halbe Gebäude zerstört wurde. „Jedenfalls habe ich gerade mit den Wachen geredet. Wir werden sofort zur Königin durchgelassen.“ Diese Tatsache überraschte den kleineren Kämpfer ein wenig. Er erinnerte sich lebhaft daran, wie er sich als kleiner Junge förmlich wie ein Dieb in das Schloss rein schleichen musste. „Sie lassen uns so einfach passieren? Dann musst du dich aber sehr gut mit Zelda verstehen.“ Während sich die beiden jungen Männer in Richtung Eingangstor in Bewegung setzten, winkte der Ordoner ab. „Nein, nein, so ist es nicht. Ich bin hier eher ein privilegierter Gast und das auch nur auf Geheiß der Königin.“ Doch der Held der Zeit ließ nicht locker. „Aber du hast doch mit ihr gekämpft, oder? Magst du sie denn nicht?“ Dieses Gespräch wurde immer seltsamer für den Größeren. „Ich symphatisiere und rede gerne mit ihr. Warum fragst du eigentlich solche Dinge?“ Diese Gegenfrage ließ den jüngeren kurz stocken. Mit einem leicht verlegenen Gesichtsausdruck verschränkte er seine Arme hinter dem Kopf. „Na ja ich frage, weil ich nämlich mit meiner Zelda eine gute Freundschaft pflege. Ich dachte, bei dir wäre es ähnlich.“ Sie waren nun an dem bewachten Eingangstor angelangt. Eine der postierten Wachen fragte: „Nennt mir euren Namen, sowie euer Begehr.“ Der ältere Kämpfer trat vor und antwortete: „Ich bin Link, aus dem Dorfe Ordon. Ich habe ein dringendes Anliegen, welches ich Königin Zelda selbst vortragen möchte. Deswegen erbitte ich eine persönliche Audienz mit ihr.“ Die Männer in der Rüstung wechselten einen verstohlenen Blick miteinander, doch nur einen Moment später nickte einer von ihnen. „In Ordnung. Ihr dürft eintreten.“ Nach diesen Worten öffnete er eine kleinere Tür, welche in dem großen Torbogen eingelassen war und schritt hindurch. Die beiden Helden folgten ihm und sie gingen nur wenige Schritte, bis sie eine rechteckige Halle betraten. Sie war so riesig, dass problemlos zwei Häuser nebeneinander und drei Stück übereinander hätten stehen können. Der Boden bestand aus edlem Marmor mit kariertem Muster. Rechts von ihnen führte eine Treppe ein Stockwerk hinauf über drei kleine Balkone und ging auf der linken Seite wieder herunter. Direkt neben ihnen fassten jeweils zwei Steinsäulen ebenfalls je einen Balkon, der jedoch höher lag als die anderen. Von der Decke hingen riesige, schwere, goldene Kronleuchter mit Kerzen, die den Raum erhellten. Die Kinnlade des Helden der Zeit klappte erneut herunter, wobei seine geweiteten Augen sich abermals versuchten in diesem großen, unbekannten Raum zurechtzufinden. Deshalb erschrak er auch, als die Wache drei Mal mit der Lanze auf den Boden schlug. Diese lauten Klänge hallten durch die Luft. Es vergingen nur einige Sekunden, bis sich eine der oberen Türen öffnete und eine Zofe heraustrat. Sofort erhob die Wache ihre laute Stimme: „Hört her! Der ehrenhafte Held Link ist mit einem Mitstreiter hier erschienen. Er erbat Audienz bei der edlen Königin Zelda. Ich ersuche euch, sie zu ihr zu führen.“ Mit diesen Worten drehte sich die Wache schnurstracks wieder um und ging mit starrer Haltung hinaus vor das Tor. Der jüngere Hylianer sah ihr verdutzt hinterher, während der Ordoner den Mann gar nicht mehr beachtete, sondern nur erwartungsvoll die Zofe auf dem oberen Balkon anschaute. Diese war über den unerwarteten hohen Besuch anscheinend mehr als überrascht, denn sofort tippelte sie mit nervösen Schritten die Treppe hinunter, bis sie vor den beiden jungen Männern stehen blieb. Sie hob leicht ihr dunkelbraunes Kleid an und verbeugte sich vor ihnen. „Ehrenwerter Held, ich darf euch in Schloss Hyrule willkommen heißen. Die Königin befindet sich gerade in ihren Arbeitsgemächern. Wenn ihr mir bitte folgen würdet.“ Ihre schüchterne, unsichere Stimme klang sehr leise. Verlegen wie sie momentan war, traute sie sich kaum in das Gesicht des einheimischen Hylianers zu schauen. Diese ganze Szenerie war für den kleineren Kämpfer mehr als seltsam. Die Art wie sein Ebenbild von den Schlossbewohnern behandelt wurde, wies auf eine berühmte, starke Persönlichkeit hin, die ihn hier durch diese fremde Welt führte. Seine neugierigen Augen ruhten auf der Zofe, die sich nun wieder gänzlich aufrichtete und den Helden der Zeit direkt ansah. Man konnte ganz deutlich die überraschte Verwirrung in ihrem Gesicht erkennen. Verdutzt huschten ihre Augen zwischen den Helden hin und her, bis sie sich schließlich umdrehte und mit hastigen Schritten vorausging. „Folgt mir.“ Gesagt getan. Die jungen Krieger stiegen hinter dem jungen Mädchen die Treppe hinauf. Die Zofe geleitete sie durch Gänge und Tore, bis sie schließlich vor einer normalen, hölzernen Tür stehen blieben. Die junge Frau klopfte, öffnete sie und verneigte sich sofort. „Ehrenwerte Königin, Link der edle Held ist mit einem Mitstreiter gekommen um euch aufzusuchen.“ „Lasst sie eintreten.“, erwiderte Zelda mit ruhiger, freundlicher Stimme. Unterwürfig verließ die Zofe rückwärts den Raum, um die beiden jungen Männer durchzulassen. Danach schloss sie hinter ihnen die Tür. Das Zimmer war nicht sonderlich groß, aber es stand ziemlich voll mit Bücherregalen, die bis zur Decke ragten. Direkt gegenüber von ihnen war ein Fenster in der Wand eingelassen und davor stand ein Schreibtisch an dem die junge Königin selbst saß. Dieser Anblick bannte den Helden der Zeit. Seine Augen fixierten neugierig die dunkelblonde Adelige, die nun mit dem Rücken zu ihnen aufstand. Jetzt erst bemerkte Link, dass sein älteres Ebenbild schon demütig auf dem Boden kniete. Der rechte Arm ruhte auf seinem Knie, während die Faust des Linken auf dem Steinboden verweilte. Sein Gesicht neigte er zu Boden. Hastig tat der Jüngere es dem Anderen gleich, noch bevor Zelda ihnen gegenüber stand. Er hätte sich zwar lieber das ältere Pendant seiner Freundin angeschaut, aber so ein bisschen Steinboden war ja auch ganz nett. „Sei mir gegrüßt, edler Link. Bitte erhebt euch.“ Der Ordoner tat was man ihm sagte, wobei sein kleineres Ebenbild es ihm unsicher nachmachte. Nun bekam der Held der Zeit endlich die Gelegenheit der Königin Hyrules wahrhaftig ins Angesicht zu schauen. Das was er erblickte ließ ihn staunen, denn das Gesicht der jungen Frau sah um einiges reifer und erwachsener aus, wie er es sonst kannte. Sie trug ein goldenes Diadem, geschmückt mit einem blauen Diamanten in der Mitte. Der untere Rand ihres langen, weißen Kleides war verziert mit eingestickten Verschnörkelungen. Um ihren Oberkörper lag ein seperates, hellviolettes Oberteil. Passend zum Kleid trug sie armlange, weiße Handschuhe. Ihre Schultern wurden geschützt durch goldene, reich verzierte Rüstungsteile. Die langen, dunkelblonden Haare hingen ihr den Rücken hinunter, wobei der untere Teil kunstvoll geflochten war. Zwei Strähnen, die mit weißen Bändern umbunden waren, fielen ihr über die Schulter. Ihr Aussehen und ihr Auftreten kamen in jedem Fall einer Königin gleich. Link konnte seine Augen nicht von ihr lassen. Sie war so anders, wie die Zelda die er kannte. „Ich habe dich bereits erwartet.“, sprach die junge Frau an den älteren Kämpfer gewandt. Der war über diese Aussage verwundert, da er dachte das er derjenige wäre, der mit den überraschenden Neuigkeiten kommt. Der Blick der Königin ruhte nun auf dem Helden der Zeit. Ein Hauch von Skepsis wanderte über ihr Gesicht. Gerade als der einheimische Hylianer Luft holen wollte, erhob sie langsam die Hand in seine Richtung. Link deutete es als ein Gebot ruhig zu bleiben, weshalb er keinen einzigen Ton von sich gab. Zelda blickte nun auf ihren gehobenen Handrücken. Als sie sah, wie ihr Triforce Fragment aufleuchtete, ließ sie ihre Hand zu dem Jüngeren schweifen. Das Leuchten brach nicht ab. Sie bemerkte dieses eindeutige Zeichen, was sie innerlich sehr verwunderte, es aber nach außen hin nicht zeigte. Ihr klarer Blick galt noch immer dem Helden der Zeit. Der fühlte sich mit einem Mal von ihrem Blick wie festgenagelt. In seinen Augen machte sich Verwirrung gemischt mit ein wenig Erschrockenheit breit. Was... Schließlich schaute die Königin auf ihre Hand und ließ sie wieder sinken. Nachdenklich wandte sie sich dem Ordoner zu, der nun nickend das Wort ergriff: „Hoheit, ich oder besser gesagt wir, wollten euch um Rat fragen.“ Damit erzählte Link seiner Majestät alles, was sie bis jetzt wussten. Teilweise sah man ihrem Gesichtsausdruck die Überraschung an, doch sie hörte ihrem ehemaligen Kampfgefährten aufmerksam zu bis dieser geendet hatte. Eine kurze Stille kehrte ein. Die Adelige selbst war es, die sie durchbrach. „Du hast schon bemerkenswert viel in Erfahrung bringen können. Ich war mir zwar sicher, dass etwas in nächster Zeit geschehen wird, aber mit dem Auftauchen des legendären Helden hätte selbst ich nicht gerechnet.“ Nachdenklich verzog sie das Gesicht. „Jedoch fällt mir im Augenblick nichts außer dem heiligen Hain ein, wie wir euch wieder zurückschicken können.“ Enttäuschung machte sich wieder in dem Helden der Zeit breit. Er hatte sich so viel von Zelda erhofft. Das sie eine Möglichkeit kannte, ihn in seine Heimat zu bringen. „Theoretisch ist es möglich ein Zeitportal zu öffnen, jedoch weiß ich nicht wie. Dabei ist es ungeheuer wichtig, dass der legendäre Held wieder zurückkehrt, da ein Ungleichgewicht der Kräfte entstanden ist.“ Der jüngste Hylianer stutzte. „Ungleichgewicht der Kräfte?“, fragte er nach. Die junge Frau wandte sich ihm zu, als sie antwortete: „Das heißt, dass diese Welt einer Überladung standhält. Hier existieren nun zwei Triforce-Fragmente des Mutes, während in eurer Zeit keines existiert. Somit ist diese Zeitebene geschwächt, da ein heiliger Schutz fehlt.“ Link schluckte schwer als er das hörte, doch der Ordoner ergriff nun für ihn das Wort. „Hoheit, ich muss euch gestehen, dass ich ein ungutes Gefühl habe. Ich glaube......“ Doch der einheimische Held brach ab. Sollte er in Gegenwart seines Ebenbildes Zelda von seinen dunklen Vorahnungen erzählen? Würde ihn das nicht noch mehr deprimieren? Die Königin durchschaute offenbar den Zwiespalt in dem ihr ehemaliger Kampfgefährte steckte. Mit aufmunternder Stimme sprach sie: „Halte dich nicht zurück. Du vergisst, dass er der legendäre Held ist. Setze mehr Vertrauen in ihn.“ Der kleinere Kämpfer schaute verwundert in das Gesicht seines Ebenbildes, das sich immer noch uneins war. Hielt er sich etwa zurück? Warum fuhr er nicht fort? War es wegen ihm? Nein....das glaube ich nicht. Obwohl, wenn er Zeldas Worten Glauben schenken durfte, war es anscheinend so. Aber warum? Zwischenzeitlich betrachtete der einheimische Hylianer nachdenklich den Boden. Er spürte den Blick seines Pendants neben ihm, aber aufschauen wollte er nicht. Soll ich es tun? Die Königin hatte Recht und doch war dem Ordoner unwohl dabei. Schließlich überwand er sich, sah auf in das Gesicht seiner Majestät und erzählte weiter: „Also, ich habe eine ungute Vorahnung. In den letzten Nächten suchten mich schreckliche Alpträume heim, die wahrscheinlich eine Warnung sein sollten. Ich spüre seit den Geschehnissen im heiligen Hain, deutlicher als je zuvor eine neue Bedrohung.“ Er hielt kurz inne, bevor er noch hinzufügte: „Deshalb habe ich zur Sicherheit das Master Schwert wieder aus den verlorenen Wäldern in meinen Gewahrsam genommen.“ Zelda nickte ihm zu und erwiderte: „Auch ich spüre wie sich eine dunkle Macht erhebt. Mir erging es genauso, was die Alpträume anbelangt. Es war vollkommen richtig, sich vorsorglich zu wappnen. Das Auftauchen des legendären Helden ist höchstwahrscheinlich ein Zeichen. Nur vermag ich es nicht richtig deuten zu können.“ Eine stille Pause trat ein. Der jüngste Krieger war vollkommen durcheinander. Warum dachten die beiden, er hätte etwas mit der neuen Bedrohung zu tun, die sie spürten? Hatte er nicht erst das Böse besiegt und den Frieden wieder nach Hyrule gebracht? Warum wurde er in eine Sache hineingezogen die ihn, seiner Meinung nach, nichts anging? Sein älterer Doppelgänger behielt Recht. Diese Informationen hoben seine Hoffnungen nicht gerade. Als er ansetzen wollte, um eine Frage zu stellen, wurde der Held der Zeit von einem energischen Klopfen an der Tür unterbrochen. Zelda blickte überrascht auf, rief jedoch sogleich: „Tretet ein.“ Die Tür wurde wuchtig aufgestoßen und ein gutgekleideter, älterer Mann stürmte hinein. Die beiden Links beachtete er nicht, sondern kniete sich ohne Umschweife vor der Königin auf den Boden. „Entschuldigt die Störung eure Hoheit, aber es gibt einige Probleme an der Baustelle des Thronsaals. Ich bitte euch mit Verlaub, dass ihr sie aufsuchen möget.“ „Sofort Gaston. Ich werde euch in wenigen Minuten folgen.“ Dieser Satz war eindeutig, sodass sich der Mann namens Gaston, wieder aus dem Zimmer entfernte. „Entschuldigt diesen stürmischen Auftritt meines Ingenieurs. Die Aufbauarbeiten sind gerade in vollem Gange. Wie dem auch sei,“ ,fing sie an, bis sie sich dem kleineren Kämpfer zuwandte, „für euch muss es sehr verwirrend sein und es tut mir leid. Natürlich werde ich versuchen eine Möglichkeit zu finden, euch wieder zurück in eure Zeit zu schicken. Mir steht eine große Bibliothek zur Verfügung mit dem Wissen jahrhunderter alter Völker. Ich tue alles was in meiner Macht steht, um euch eine Hilfe zu sein ehrenwerter, legendärer Held der Zeiten.“ Link war von diesen Worten, die an ihn gerichtet waren, sehr beeindruckt. All seine vorherigen Zweifel waren beiseite gekehrt, weswegen er nun sprachlos dastand. „Es wird einige Zeit dauern, bis ich etwas in Erfahrung gebracht habe. Natürlich könnt ihr in der Zwischenzeit hier im Schloss wohnen. Wir haben genug Platz. Das gilt auch für dich.“ Der letzte Satz sprach sie dem Ordoner zu. Doch der schüttelte lächelnd den Kopf: „Das ist ein äußerst nettes Angebot, aber leider muss ich verneinen. Ich ziehe das kleine, abgeschiedene Haus meiner Heimat vor.“ Zelda nickte verständnisvoll. „Das ist nur natürlich.“ Danach wendete sie sich wieder dem jüngeren Kämpfer zu. „Wie steht es mit euch? Wie gedenkt ihr euch zu entscheiden?“ Der Held der Zeit war etwas überrumpelt, weswegen er im ersten Augenblick nicht wirklich wusste was er sagen sollte. „Ähm...na ja, also....ich....ich würde gerne....ich würde gerne wieder mit dir mitkommen.“, nuschelte er verlegen seinem älteren Pendant zu. Diese Entscheidung überraschte den Größeren etwas, aber er war auch insgeheim froh darüber. Lächelnd schaute er dem Anderen in die Augen und erwiderte mit freundlicher Stimme: „Das ist kein Problem. Ich würde mich wirklich freuen.“ Die Augen des jüngsten Hylianers weiteten sich vor Freude und ein zufriedenes Grinsen bestimmte sein Gesicht. Sogar Zelda lächelte ein wenig, bevor sie wieder das Wort ergriff: „Nun ich sehe, ihr seid euch einig. So möchte ich euch trotzdem etwas Proviant mitgeben, denn ich kann nicht sagen, wie lange ich brauchen werde.“ Der Ordoner wendete doch nun ein: „Ihr müsst uns nichts mitgeben. Ich habe noch genug daheim.“ Aber die Königin ließ sich nicht beirren. „Ich bestehe darauf, ehrenwerter Held. Sieh es als kleine, unbedeutende Dankesgeste an, für das was du für unser Land getan hast.“ Der ältere Krieger sah ein, dass es keinen Sinn machte seiner Hoheit zu widersprechen. „Habt meinen größten Dank, Majestät.“ Nach diesem Satz verneigte sich Link etwas. „Ich begleite euch hinaus, edle Helden.“, sprach die Adelige und ging voraus durch die Tür. Die jungen Männer folgten ihr, bis hinaus vor das riesige Eisentor. Zwischenzeitlich hatte Zelda eine ihrer Zofen gerufen und sie damit beauftragt, ein Pferd mit reichlich Proviant vor den südlichen Eingang der Hyrule Stadt zu postieren. Es würde dort abgeholt werden. „Das Pferd ist gleichzeitig ein Geschenk an euer Dorf. Behaltet es ruhig, das ist mein Wille.“ Mit diesen Worten hatte sie den älteren Hylianer mundtot gemacht, der schon wieder etwas sagen wollte. Draußen im Garten war es so ruhig und sonnig wie zuvor. Nachdem die Königin diesen wunderschönen Anblick ein paar Sekunden genossen hatte, wandte sie sich ein letztes Mal den beiden grüngekleideten Männern zu. „Passt gut auf euch auf, denn ich befürchte diese dunkle Bedrohung ist näher als gedacht. Meidet auf jeden Fall den heiligen Hain. Setzt keinen Fuß hinein. Er ist nicht mehr sicher. Sobald ich neue Informationen bezüglich der Zeitreise in Erfahrung bringen konnte, lasse ich es euch umgehend wissen.“ Mit diesen Worten nickte sie ihren Gegenübern höflich zu, die sich auch kurz verneigten und die Treppen hinab stiegen. Aber die Adelige war noch nicht ganz fertig. „Ach ja, was ich dir noch sagen wollte,“ , sprach sie an den Ordoner gewandt, der sich nun zu ihr umdrehte, „nenn mich bitte Zelda, in Ordnung?“ Darüber war der Angesprochene in keinster Weise überrascht, denn das hatte die Königin ihm schon oft angeboten. Aber diesmal sah er es ein. „In Ordnung.“, stimmte er zu. „Eine gute Heimreise wünsche ich.“ Nun war es der jüngste Hylianer, der zu ihr sprach „Vielen Dank! Bis bald!“, während er die Hand zum Abschied hob. So überquerten sie die Gartenfläche, wobei Zelda ihnen noch nachdenklich hinterher schaute. Es war schon seltsam, obwohl sie sich äußerlich so ähnelten, schienen sie doch jeweils ganz eigene Charaktereigenschaften zu besitzen. Allem Anschein nach verstanden sie sich auch nach dieser kurzen Zeit schon sehr gut und kamen besser mit ihrer wirklich sehr ungewöhnlichen Situation zurecht als man vielleicht gedacht hätte. Die Adelige erinnerte sich an den freundlichen Dialog von eben, als der Ältere ohne Umschweife zugestimmt hatte, den legendären Helden bei sich wohnen zu lassen. Irgendwie habe ich ein gutes Gefühl bei den beiden. Oder was würdest du sagen, Midna? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)