A Link to the Link von Akimon (The Legend of Zelda) ================================================================================ Kapitel 27: Wandlung -------------------- Geballte, dunkle Wolken zogen über den Himmel, ließen langsam schwere Regentropfen fallen, als sich die Helden, in rostbraune Mäntel gehüllt, in ihre Sättel schwangen und aufbrachen. Sie verließen die Stadt durch das Westtor, trabten weiter auf die nördlichste Ebene der hylianischen Steppe. Vor ihnen erstreckte sich ungehindert der Morgenhimmel, der sachte von den sanften Sonnenstrahlen erobert wurde. Sie ließen die dichte, tiefhängende Wolkendecke über ihnen hell aufleuchten, fingen sich glänzend in den Tropfen, verwandelten sie in flüssige Feuerspäne, die so schwerelos wie Schnee vom Himmel zu fallen schienen. Gebannt von diesem Anblick hob der Held der Zeit den Kopf, zog die Kapuze runter und reckte das Gesicht der Sonne entgegen. Der Regen benetzte leichtfüßig Stirn und Wangen, während die Morgensonne sie behutsam wärmte. Tiefe Gefühle von Frieden und Kraft stiegen in seinem Inneren auf, spülten für diesen Augenblick alle Sorgen fort, ließen ihn schlichtweg sein. Epona trabte wie von selbst der Stute seines Gefährten nach, sodass Link seinen Blick erst abwandte, als sie in den westlichen Gebirgspass einbogen. Ihm fiel auf, dass sein Kamerad augenscheinlich keinerlei Notiz von diesem Naturschauspiel nahm. Nach kurzer Zeit blieben sie stehen, schulterten die vollgepackten Taschen und schnallten sich die Sattelbeutel an die Gürtel. Dann kletterte der Jüngere mit der Karte in der Hand voraus, während ihm sein Kamerad still folgte. Der erste Teil der Reise war leicht und doch würden sie dafür den ganzen Tag brauchen. Der Weg strikt nach Westen führte sie am Rande der Berge entlang, bevor sie schließlich die Baumgrenze erreichen würden. Der Wald erstreckte sich bis zum Fuße des Splittergebirges; weiter schafften sie es heute wohl nicht. Seine Reinkarnation hinter ihm wirkte in sich gekehrt und Link spürte, dass er irgendetwas ausbrütete. Doch er ließ ihn, hing stattdessen eigenen Gedanken nach. Es fühlte sich immer noch unwirklich an, wenn er an die Ereignisse der letzten Tage dachte. Der Kampf in Ordon, im heiligen Hain, allem voran das Dorffest, das ihm vorkam als sei es Jahre her, dabei waren es gerade mal zwei Tage... „Na ihr beiden? Nach diesem spannenden Kampf habt ihr euch den Met jetzt redlich verdient!“ Die Helden saßen nebeneinander an einem der Tische, nachdem sie zuvor ausgiebig von den Dorfbewohnern gefeiert wurden. Nach all dem Lob, den Danksagungen und verzweifelten Erklärungen des Jüngeren, wo er denn dieses überragende Können erworben habe, gelang es ihnen schlussendlich den Großteil der Leute wieder ihren eigenen Diskussionen zu überlassen. Jetzt hatte sich Moe zu ihnen gestellt, in der rechten Hand mehrere Stöcke umfasst, auf denen ein quadratischer Kasten saß. Verdutzt über diese seltsame Apparatschaft sah der Jüngere auf. „Was ist das?“, fragte er zwischenrein, unterbrach dabei unwillkürlich das Gespräch zwischen Moe und seinem Gefährten. „Ach das...“, erwiderte der Dorfbewohner, „Das ist ein alter Lichtbildapparat, den ich auf dem Fest ausprobieren wollte. Und wer würde sich besser dafür eigenen, als unsere beiden leidenschaftlichen Kämpfer?“ „Der Lichtbildapparat?“, fragte der ältere Hylianer verwundert. „Ich dachte der wäre kaputt.“ „Das war er auch, aber ich habe ihn wieder tauglich gemacht. Und das Fest, dachte ich mir, wäre die passende Gelegenheit ihn auszuprobieren.“, erklärte Moe grinsend. „Du hast vollkommen Recht!“, warf der Jüngere ein, packte seinen Gefährten stürmisch an der Hand und zog ihn ein paar Schritte weiter von den Bänken weg. „Ich will unbedingt wissen, wie das nachher aussieht!“ Sein einheimischer Gefährte sah ihn verdutzt an. „Gibt es so etwas bei euch noch nicht?“ Der Held der Zeit antwortete zwar, behielt dabei aber weiterhin Moe im Blick, wie er die Apparatur vor ihnen aufbaute. „Na klar gibt es das bei uns, aber ich konnte es nie ausprobieren.“ Diese Aussage verwunderte den Ordoner ein wenig. Er konnte es nie ausprobieren? Doch bevor er Gelegenheit hatte nachzufragen, gab Moe das Zeichen. „So Jungs! Einmal lächeln bitte!“ Der Ältere wusste nicht wie ihm geschah, als sein Freund ungestüm den Arm um seinen Hals schlang, ihn nach unten zog und so grinsend mit dem Siegeszeichen vor der Lichtbildapparatur posierte. Link hörte den Kasten zweimal klicken, erst danach richtete er sich wieder auf und realisierte, wie verdutzt er ausgesehen haben musste. „Oh! Ich bin gespannt, ob es funktioniert hat!“ Der einheimische Held konnte eine leicht verdrießliche Miene nicht verhindern, als sein Ebenbild ihn nach seinem begeisterten Ausruf ansah. „Was ist?“, fragte dieser verwundert, „Freust du dich etwa nicht?“ Der Ältere schluckte bei diesem unschuldigen Gesichtsausdruck seine Antwort runter, setzte ein Lächeln auf und meinte: „Doch natürlich!“ Als das Ereignis mit dem Lichtbild durch seine Gedanken schlich, hätte er normalerweise gelächelt, wenigstens ansatzweise. Aber seine Mundwinkel waren wie versteinert. Dabei war es eine schöne Erinnerung, der leider all die schlechten schon auf dem Fuße folgten. Link konnte kaum begreifen, wie sich etwas so schönes so schnell in etwas schlechtes verwandeln konnte. Gerade noch feierten sie gemeinsam auf dem Dorffest, wärmten sich gegenseitig in der Nacht und im nächsten Moment schon sieht er die Feuer in den Häusern, die Verwüstung im Dorf und sich selbst, Seite an Seite mit dem legendären Helden ums blanke Überleben kämpfend. Der Einheimische schaute vom Boden auf, heftete den Blick vor sich an die Rückseite seines Gefährten, dessen Gestalt gänzlich von Gepäck, Schild und Reiseumhang verdeckt wurde. Obwohl er selbst stark verletzt war, hatte der Jüngere bisher kein Wort darüber verloren. Link hatte heute Morgen einen Blick auf die Wunde am Oberarm werfen können, während der Verband gewechselt wurde und selbst er musste bei diesem Anblick schlucken. Das Glück des Helden der Zeit nahm schon irrwitzige Züge an, denn bei der Tiefe der Fleischwunde wäre eine Verletzung der Zentralmuskeln nicht unwahrscheinlich gewesen. Wäre das geschehen, hätte sein Partner im schlimmsten Falle für viele Monate kein Schwert schwingen können. Der Ordoner schüttelte den Kopf ob solch düsterer Vorstellungen. Fast schon von allein wanderten seine Gedanken zu dem vorigen Abend. Doch er dachte nicht über ihr Gespräch mit Zelda nach, darüber grübelte er schon die ganzen vergangenen Stunden. Nein, sein Fokus richtete sich auf ihn selbst, auf sein dickköpfiges, unvernünftiges Verhalten. Bei der Erinnerung daran zog sich sein Magen zu einem Knoten zusammen. Es tat ihm so leid und eigentlich wartete die Entschuldigung schon längst überfällig darauf ausgesprochen zu werden, doch Link brachte sie nicht über die Lippen. Schweigend folgte er dem legendären Helden, der die ganze Zeit über mit der Karte in den Händen sicher den Weg vorgab. Obwohl er heute Morgen zu ihm sagte, er solle ihre Diskussion des gestrigen Abends vergessen, konnte er es nicht. Denn erst jetzt im Nachhinein wurden dem Hylianer so viele Dinge bewusst, mit denen er seinem Ebenbild Unrecht getan hatte. Während ihrer ganzen Wanderung bis jetzt in die Mittagsstunden hinein, erkannte er immer wieder, wie falsch er mit diesem und jenen lag, ohne dass sein Vorfahre es je aussprach, ihm vorwarf und es auch jetzt nicht tat. So dachte er gestern beispielsweise nicht einen Moment daran, dass auch sein Kamerad eine Nacht der Ruhe bräuchte. Dabei fand Link die Armwunde gravierender als seine Kopfverletzung. Was die Prellungen und blauen Flecken anging gaben sie sich beide nicht viel: Sie waren übersät davon. Link heftete den Blick wieder auf den Boden vor sich. Der Pfad schlängelte sich schmal durch die Bäume und das Gestrüpp. Mehr als einmal verschwand er in einem Heer aus Farnen, das sie erst niedermähen mussten, um ihn wieder zu finden. Manchmal schreckten sie so einen Hasen oder ein Reh auf, das in dem dichten Grün nach Nahrung suchte. Der Himmel blieb bedeckt, der Regen plätscherte auf die Blätter, tropfte weiter auf den Waldboden. Ihre Mäntel hielten die Nässe ab, wurden mit den verstreichenden Stunden dennoch zusehends schwerer. Zwischen des Geräuschs des Regens mischten sich manchmal die Gesänge von Vögeln: Das Klopfen eines Spechts, das Kreischen einer Elster, das Rufen eines Falken und manchmal hörte man sogar den Kuckuck. Auch wenn das alles beruhigend klang, kündigten sich bei dem Einheimischen brummende, unterschwellige Kopfschmerzen an. Der lange Schlaf war zwar die dringend gebrauchte Medizin gewesen, doch auch Valerius sagte, er müsse sich nicht einbilden, dass die Verletzungen über Nacht verschwänden. Trotzdem grübelte der Ältere weiter vor sich hin, bis sie in den frühen Abendstunden die Baumgrenze erreichten. „Hier bleiben wir bis morgen Früh. Im Gebirge können wir schlecht unser Lager aufschlagen und es wäre ohnehin zu gefährlich im Dunkeln weiterzuklettern.“ Der Ordoner erhob keinerlei Einwände, nickte nur abwesend. Er bemerkte auch den fragenden Blick des Jüngeren, doch der Knoten saß noch zu fest in seinem Magen. So elend hatte sich Link schon lange nicht mehr gefühlt. In der Nähe des Waldrands ließen sie sich schließlich nieder. Das Waschen, Umziehen, Kochen und Essen wurde von demselben kargen Wortwechsel begleitet, wie zuvor auch. Der Jüngere hatte aus einigen Stöcken ein Gerüst nahe des Feuers gebaut und dort ihre Mäntel und Heldengewänder zum Trocknen aufgehangen, wobei er vorher lautstark seiner Erleichterung Ausdruck verlieh, endlich in trockene Kleidung schlüpfen zu können. Link wusste, dass es ein Versuch war ihn aus der Reserve zu locken, trotzdem wollte ihm kein Wort über die Lippen kommen und nach einem kurzen Blick wandte er sich ab. Danach saßen sie nebeneinander am Feuer, so weit voneinander entfernt, dass eine dritte Person bequem Platz zwischen ihnen gefunden hätte. Der ältere Hylianer wusste, dass er sich distanziert verhielt, aber die Freundlichkeit seines Pendants war gerade das Letzte, was er zu verdienen glaubte. Ihr ständiger Begleiter, der Nieselregen, hatte seit einigen Stunden aufgehört. Dort wo die Bäume dicht zusammenstanden hatte er nur leicht den Waldboden benetzen können, unter den fülligen Tannen jedoch war es trocken. Es war bereits dunkel, am Himmel erkannte man nur weit im Westen noch die letzten Zeichen der Dämmerung. Der Ordoner saß regungslos da, das linke Knie angezogen, das rechte lag angewinkelt darunter, die Hände ruhten verschränkt auf seinem Schienbein. Noch immer beschäftigte ihn sein Unvermögen, auch nur einen seiner unzähligen Gedankengänge preiszugeben. Seine Augen stierten unentwegt ins Feuer. Er wagte kaum, seinem Freund ins Gesicht zu schauen. „Worüber zerbrichst du dir den Kopf hm?“ Link zuckte unscheinbar zusammen, drehte sich seitwärts, wo ihn sein Freund mitfühlend anlächelte. Er war, von ihm unbemerkt, näher gerückt, sodass er ihn hätte mühelos berühren können, wenn er den Arm ausstreckte. Er saß im Schneidersitz, stützte mit der linken Hand sein Kinn ab und schaute von unten zu ihm hinauf. Seine Frage war die sanfte Welle des Anstoßes. Der Ordoner blickte kurz nervös, unsicher nach vorne, dann wandte er sich wieder dem Anderen zu, als all die festgefahrenen Gedanken aus ihm herausbrachen. „Es tut mir so leid, Link, ich …. ich bin so ein überheblicher Dummkopf! Ich...“ Er stockte, sein Blick sank, als ihn Hemmungen erfassten, seine eigenen Schwächen laut einzugestehen. „Ich... ich habe dir so vieles nicht zugetraut...“, gestand er leise, „... ich dachte, ich müsste mich besser um alles kümmern.... ich habe... mich dir als überlegen empfunden und nicht als ebenbürtig...“ Als er diese Worte aussprach, spülte blanke Scham durch sein Inneres. Der Einheimische konnte nicht aufschauen, sein Gesicht brannte, aber seine Hände waren kalt. Stille kehrte nach seiner Beichte ein, die sich für ihn ins Unerträgliche zog. Was würde sein Freund nun von ihm halten? Sicher fühlte er sich jetzt wütend und gekränkt. Das wäre verständlich, immerhin hatte er ihn für unreif gehalten und das ungerechtfertigt. Er hörte wie sein Ebenbild einatmete, sich aufrichtete, interpretierte es als aufwallenden Zorn. „Ich weiß Link.“ Schlagartig schaute der Ältere auf. Sein Pendant lehnte sich zurück, stützte sich mit beiden Händen hinten auf dem Boden ab. Die königsblauen Augen sahen ihn nur verständnisvoll an, während ein geschlagenes Lächeln seine Mundwinkel in die Höhe zog. Obwohl in dem warmen Gesichtsausdruck seines Gefährten nicht der Hauch eines Vorwurfs lag, brannten seine Wangen und seine Stirn wieder heiß. War es denn so offensichtlich gewesen? Für einen Moment entfloh er diesem Mitgefühl, bis die Worte des Helden seine Aufmerksamkeit wieder auf ihn zog. „Es ist schon in Ordnung, ich kann verstehen, dass du unbewusst die führende Rolle übernommen hast. Immerhin.... benehme ich mich ja auch nicht sehr erwachsen, das weiß ich...“ Der Jüngere seufzte leise, seine Schultern schoben sich nach vorne, sein Gesicht und sein Blick sanken gleichermaßen. Auf einmal wirkte er abermals wie der kleine Junge, der er ja in seinem Inneren immer noch ein Stück weit war. „Weißt du, mir... fehlen diese sieben Jahre, die ich geschlafen habe.... und das merkt man, es ist meine Art...“ Unvermittelt richtete sich der Held der Zeit wieder auf, beugte sich vor und sah ihm ernsthaft in die Augen. Plötzlich war der kleine Junge wieder verschwunden. „Aber das heißt nicht, dass du all die Verantwortung allein schultern musst Link. Wir sollten in Zukunft diese Dinge aufteilen, denn für einen allein ist es irgendwann zu viel. Und außerdem … würde es mich wirklich freuen, wenn ich dir etwas abnehmen kann.“ Der Ältere vermochte im ersten Moment gar nicht dem Sinn dieser Worte zu folgen, er hatte schlichtweg etwas vollkommen anderes erwartet. Als er endlich begriff, was der Andere damit ausdrücken wollte, schwankte sein Herz zwischen Ergriffenheit und Gewissensbissen. Es rührte ihn, wie sein Partner verstand, sich in ihn hineinversetzte, er die Lasten gerecht aufteilen wollte. All dies führte ihm schlagartig das wahre Format seines Gefährten vor Augen, die Tragweite seines Titels Held der Zeit. Ja, er war der legendäre Herr über die Zeit aus ihren alten Geschichten, wie konnte er sich anmaßen es besser zu wissen? Schon bei dem Angriff auf Ordon hatte es sich gezeigt: War es nicht er selbst gewesen, der blindlings und ohne nachzudenken vorausgestürmt war? Mit der Achtung wuchs auch sein Gefühl von Schuld. Link bemerkte den abwartenden Blick des Jüngeren, der auf ihm ruhte. Er hob den Kopf und begegnete ihm. Hinter seiner Stirn war es plötzlich wie leergefegt, sodass ihm seine Gefühle auf der Zunge lagen. „Du bist viel reifer und erwachsener als du denkst … und als ich. Schon gestern Abend hast du es bewiesen … ich habe mich stur wie ein Kleinkind verhalten, ohne auch nur einen Moment darüber nachzudenken, dass du auch Erholung brauchtest. Obwohl du eigentlich derjenige bist, der so schnell wie möglich die Harfe finden will, hast du viel überlegter, vorausschauender gehandelt...“ Der ältere Hylianer atmete tief ein, schaute hinauf in den Himmel, wo die aufgerissene Wolkendecke die ersten Sterne preisgab. „Ich... habe Angst...“, offenbarte er, „Es war nicht das erste Mal, dass sie angegriffen wurden und schon damals war ich nicht in der Lage es zu verhindern.“ Obwohl sein Gefährte es nicht konkret aussprach wusste Link, dass er über seine Leute aus dem Dorf redete. Auf einmal wirkte der in den Himmel gerichtete Blick so fern, als er sich erinnerte. Gespannt rückte Link unwillkürlich näher an ihn heran, als der Ältere mit seltsam sachlicher Stimme weitersprach. „Bei diesem ersten Angriff verwandelte ich mich auch das erste Mal in einen Wolf. Als ich von den Schattenkreaturen in die Welt des Dämmerlichts gezogen wurde, war es so, als sei ich in einem Alptraum gelandet.“ Link verstummte, sein Blick sank zu Boden. „Und als Wesen der Schattenwelt erkannten mich natürlich auch meine eigenen Leute nicht. Sie jagten und trieben mich, sodass ich wie ein Dieb in der Finsternis herumschlich, um Schwert und Schild aus den Häusern zu stehlen.“ Der Jüngere war sich nicht sicher, was genau in den Worten seines Kameraden mitschwang: Verbitterung? Verzweiflung? Genauso wurde ihm unvermittelt klar, warum sein Pendant seine Wolfsform offenbar nicht mochte. „Kurze Zeit später kehrte ich in das Dorf zurück, nachdem ich mich mühevoll durch den Schrein im Wald gekämpft hatte. Obwohl ich versuchte achtsam und überlegt vorzugehen, habe ich oft Fehler gemacht oder mich verirrt in diesem Labyrinth.“ Link beobachtete wie der Einheimische seine Mundwinkel gequält nach oben verzog, bevor er selbstironisch weitersprach: „Ich war anfangs alles andere als souverän. Ehrlich gesagt, ich war ganz schön am Ende, nachdem ich es endlich geschafft hatte, übersät mit Schrammen und blauen Flecken.“ Der legendäre Held lachte leise und grinste seinem Kameraden wissend zu. „Ging mir nicht anders.“ Der Ordoner erwiderte sogar ansatzweise das Lächeln, doch dann wandte er abermals den Blick ab, der nun gegenüber an einem Baum verharrte. „Ja, es war anstrengend und dann war da noch Midna, die mich ständig aufzog.“ Er seufzte leise. „Schließlich kehrte ich danach kurz in das Dorf zurück. Alle waren froh darüber mich zu sehen, aber gleichzeitig waren sie auch enttäuscht.“ „Was?“, platzte es aus dem jüngeren Hylianer heraus, „Wieso?“ Sein Ebenbild schaute ihn unvermittelt an. Diesmal überwog in seinem Gesichtsausdruck die Verzweiflung. „Ich war zurückgekehrt, aber ohne die Kinder.“ Sein Blick sank wieder. „Sie blieben weiterhin verschwunden, von Monstern entführt. Und plötzlich legten alle ihre Hoffnungen in meine Hände. Sie glaubten ich alleine könnte sie finden und wohlbehalten zurückbringen.“ Der Dunkelblonde atmete tief durch. „Diese Bürde lastete anfangs schwerer auf meinen Schultern, als die, Hyrule von den Schatten zu befreien. Weißt du es war keine Frage für mich loszuziehen, um Hyrule zu retten, denn als ich das Gewand zum ersten Mal trug spürte ich die Kraft, die es mir verlieh. Plötzlich wusste ich es war mein Schicksal und ich wollte es erfüllen. Aber den Erwartungen der Dorfbewohner gerecht zu werden, die mich als Waisenkind aufgenommen und sich all die Jahre liebevoll wie eine Familie um mich gekümmert haben, denen ich meine glückliche Kindheit verdanke ...“ Er brach ab und es wurde still zwischen ihnen. „... deshalb machst du dir so viele Sorgen und willst alles allein regeln ...“ Seine Reinkarnation starrte zu Boden. Link merkte, dass er einen Augenblick brauchte um zu antworten. „Ja... ich kann deshalb einfach an nichts anderes denken, es beschäftigt mich immer und immer wieder... Ich weiß wir haben über all das schon öfter gesprochen und du hast mir auch wirklich immer helfen können, aber es fällt mir unheimlich schwer all diese Gedanken abzuschütteln. Ich fühle mich für Ordon verantwortlich, weil ich der Einzige bin, der das Dorf wirklich beschützen kann … jedenfalls denke ich das, obwohl ich weiß, dass ich Zelda vertrauen kann … Und zu allem Überfluss fühle ich mich so sehr in diesen Sorgen gefangen, dass ich mich dazu noch dir gegenüber unangemessen verhalte, was mich einfach nur wütend auf mich selbst macht...“ Mit jedem Wort verlor sich sein Nachfahre weiter in seinen Unzulänglichkeiten, seiner Selbstkritik. Der legendäre Held hörte und spürte es und verharrte still. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass er mit Worten nichts erreichen konnte, ganz abgesehen davon, dass ihm auch nichts einfiel. Doch dann folgte er wie so oft einer plötzlichen Eingebung, sprang unerwartet auf, streckte die Hand seinem Kameraden entgegen. „Komm.“ Verwirrt sah der einheimische Hylianer auf. „Was?“ „Komm mit, ich will dir was zeigen.“ Trotz der Aufforderung rührte sich sein Kamerad nicht. „Aber...“ „Komm schon! Vertraust du mir jetzt oder nicht?“ Ungeduldig ob des Zögerns packte der Held der Zeit unverwandt nach der Hand seines Gefährten und zog ihn schwungvoll in die Höhe, zerrte ihn danach regelrecht hinter sich her, weg vom Feuer, tiefer in den dämmrigen Wald hinein. „Wohin willst du?“, fragte seine Reinkarnation einige Momente später. „Warts ab.“ Der Jüngere konnte selbst nicht so recht erklären, was er da eigentlich genau tat oder was er vorhatte. Er wusste nur mit selbstverständlicher Klarheit, dass er jetzt einfach auf seine Intuition vertrauen musste. Sie würde ihn schon leiten. Deshalb dachte er nicht weiter nach, sondern handelte. Zwischen den Bäumen war es bereits finster, doch das hinderte ihn nicht. Er ging weiter, ließ sich von seinen Füßen dorthin tragen, wo es ihnen bestimmt sein sollte. Sein Kamerad erhob keinerlei Einwände, ließ sich schweigend von ihm weiter in den Wald entführen. Der Jüngere stoppte abrupt, wartete einige Momente. Dann drehte er sich um und sah seinem Abbild in die Augen. Er konnte ihn nur schwer erkennen, spärlich fiel das Sternenlicht durch die Kronen der Tannen. Aber das war jetzt nicht wichtig. „Was willst du hier Link?“ Der legendäre Held überhörte diese Frage, griff nach den Händen seines Freundes. „Mach die Augen zu.“ Der Ältere sah ihn einen Moment schweigend an, tat dann aber wie ihm geheißen. „... na gut.“ So verharrten sie, standen still, lauschten den Geräuschen ihrer Umwelt. Knackendes Geäst, Wind der durch die Farne strich, eine singende Nachtigall, das Röhren eines Hirsches in der Ferne. Und doch, trotz all dieser Geräusche berührte sie eine Stille, eine wispernde Stille, als flüsterten die Geister der Natur um sie herum lautlos. Den ehemaligen Kokiri beseelte eine Ruhe, eine stumme, freundliche Kraft, wie er sie auch immer in den Verlorenen Wäldern gespürt hatte. Das reine Wesen der Natur umfing sie. Er hielt die Augen geschlossen, die Hände fest gedrückt, während er leise zu seinem älteren Ebenbild sprach. „Spürst du es Link? Hörst du das Rauschen der Blätter, den Atem der Bäume und den Wind? Kannst du die Ruhe und Gelassenheit fühlen?“ Er verstummte kurz, wusste selbst nicht so genau um den Sinn seiner Worte. Er sprach einfach das aus, was ihm sein Herz enthüllte. „Spürst du dich selbst? Deinen Körper, deine Gefühle, deinen Geist... das Vertrauen in dich?“ Abermals Stille. „Kannst du loslassen? Die Kontrolle aufgeben, dich fallen lassen und einfach nur der Melodie des Waldes lauschen?“ Link spürte eine Vertrautheit in seinen eigenen Worten und auf einmal erinnerte er sich an diesen einen Baum in den Verlorenen Wäldern zurück, der ihn in schweren Zeiten tröstete, wieder und wieder. Sein Gedanke brach unvermittelt ab, als sein Gefährte den letzten Schritt zwischen ihnen überwand, die Arme um ihn schloss und das Gesicht an seiner Schulter vergrub. Sein Atem ging schwer und er zitterte ein wenig. Link umarmte seinen Freund und legte eine Hand auf den dunkelblonden Schopf. Er wollte ihm die Geborgenheit, das Vertrauen geben, das er selbst immer von ihm erhielt. Sie standen dort regungslos in der Dunkelheit, hielten einander und lauschten. Der Atem des Ordoners beruhigte sich, damit einhergehend hob er den Kopf, schmiegte seine Wange an diejenige seines Partners und verharrte wieder. Link merkte, dass der Ältere sich langsam entspannte und es war, als tauche er langsam wieder auf, so als sei er in sich selbst versunken gewesen. Seinem Gefährten erging es scheinbar ähnlich, denn er löste die Umarmung, schaute ihn an. Seine Augen hatten sich wohl ganz an die Dunkelheit gewöhnt, denn Link erkannte sogar den gelösten Ausdruck im Antlitz des Einheimischen. Seltsam, auf einmal wurden ihm die ganzen Dinge bewusst, die er getan und gesagt hatte. Der jüngere Hylianer spürte abrupt die altbekannte Hitze auf seinen Wangen. Im Nachhinein kam ihm das alles irgendwie albern vor, obwohl es sich immer noch richtig anfühlte. Als habe sein Gegenüber diese Gedanken gelesen, meinte er: „Bei dir weiß man wirklich nie was als nächstes kommt.“ Seine Stimme klang sanft und leise, dennoch verstärkten diese Worte die Verlegenheit in ihm. Peinlich berührt kratzte er sich an der Wange, sah zur Seite und erwiderte: „Uhm... entschuldige, ich weiß, das war jetzt ein wenig seltsam... aber das habe ich früher öfters gemacht: Wenn ich von Mido und den Anderen wieder geärgert wurde, bin ich in den Wald gelaufen und wie von selbst immer zu dem gleichen Baum gelangt, der mir Trost gespendet hat … und irgendwie, habe ich mich dort geborgen gefühlt ...“ Er verstummte für einen Atemzug. „... er hat mir Kraft gegeben, war für mich da, sodass ich mich danach wieder stark fühlte...“ Der Jüngere brach abermals ab. Er wusste nicht so recht, wie er es beschreiben sollte und augenblicklich wurde es ihm auch peinlich, diese Kindheiten laut ausgesprochen zu haben, waren sie doch eine wohlbehütete Erinnerung. Eine Hand an seiner Wange die seinen Kopf drehte und ein inniger Kuss zerstreuten diese Gedanken. Ihre Lippen trennten sich nur einen Atemzug voneinander, als Link ein leises, aber bestimmtes „Danke.“ vernahm. Im ersten Augenblick realisierte er es gar nicht. „Hab... habe ich dir damit wirklich geholfen Link?“, fragte er nach. Sein Partner lächelte als Antwort. „Ja, das hast du.“ Abermals drückte sich sanft der Mund seines Freundes gegen seinen. Er küsste ihn so gefühlvoll und innig, dass es den legendären Helden verlegen überraschte. Doch schnell überwog die Freude, auch endlich seinem Ebenbild geholfen haben zu können, dass er verspielt entgegenhielt. Nach einer Weile löste sich sein älterer Gefährte von ihm, griff nach seinen Händen und meinte: „Du hast uns reingeführt und ich führ uns wieder raus, was sagst du?“ Link grinste und antwortete: „Also ich würde den Weg finden.“ Sein Abbild schmunzelte. „Frech wie eh und je.“ Um dieser Aussage gerecht zu werden holte der Jüngere mit seinem freien Arm weit aus. „Na dann, großer Held des Dämmerlichts! Diese Umgebung wird deinem Namen nur gerecht, dann bring uns mal zurück zum Feuer!“ „Nichts leichter als das!“, erwiderte der Ordoner lachend, zog seinen Partner an der Hand hinter sich her, während er sicheren, raschen Schrittes zwischen den Bäumen hindurchlief. Nach einer kurzen Weile erreichten sie wieder das Lager. Sie sahen sich um, bemerkten das zu erlöschen drohende Feuer, den benutzten Kessel und die Schalen vom Abendessen und das noch ungerichtete Schlaflager. „Arbeitsteilung sagtest du?“, fragte der Ältere, sah dabei seinen Vorgänger zögernd an. Der Angesprochene grinste und nickte zustimmend. „So ist es! Übernimm du das Feuer und das Geschirr und ich richte unser Schlaflager her.“ „Abgemacht!“ Freundschaftlich schlugen sie ein, ehe sich jeder seiner Aufgabe widmete. Der legendäre Held breitete die Wolldecken an einer geschützten Stelle auf dem weichen Waldboden aus. Die Nächte kühlten noch nicht so stark aus, sodass weiterführende Vorkehrungen zum Schutz gegen Kälte und Wetter noch nicht nötig waren. Lediglich am Kopfende häufte er die Erde an. Über die kratzenden Wolldecken breitete er ein weicheres, doppelt gefaltetes Tuch aus, entrollte danach die beiden Zudecken. Als Kissen genügten ein paar gefaltete Kleidungsstücke, die er über die gleichmäßigen Erdhaufen legte. Zum Schlafen trugen sie schlichte Tuniken und Hosen aus dick gewebten Stoffen, die man lediglich mit einigen Bändeln in der Mitte verschnüren musste. Nachdem sein Werk vollendet war, ließ sich Link kurzerhand mit ausgebreiteten Gliedern auf der Schlafstätte nieder, schaute hinauf in den Himmel. Das wieder aufflammende Feuer lenkte seine Aufmerksamkeit ab und sein Blick blieb an der Gestalt seines Kameraden hängen, der davor kniete. Mit einem kleinen Beil zerstieß er das Holz, schichtete es kegelförmig um die Flammen herum. Sein Gesichtsausdruck wirkte konzentriert, aber auch friedlich. Es schien, als habe er sich wirklich verändert. Nach einer Weile ertappte Link sich dabei, wie seine Augen den sehnigen Hals, den Oberkörper, Arme und Hüfte abtasteten. Wie sich die Muskeln und Sehnen bei seiner Tätigkeit anspannten, sich im Schein der Flammen bewegten. Irgendwie machte ihn das rastlos. „Das reicht doch Link.“, meinte er aus diesem Grund unscheinbar. Sein Gefährte sah kurz zu ihm rüber, widmete sich ohne ein Wort zu verlieren wieder seiner Arbeit und lächelte dabei. Es war ein wissendes Lächeln. Also hatte er ihn durchschaut. Einen Holzscheit später schon legte der Ordoner das Beil beiseite, erhob sich und während er langsam auf ihn zuging, rieb er sich die Holzspäne von den Händen. Der Jüngere beobachtete ihn, setzte sich auf und stützte sich mit den Händen ab. Sein Kamerad ging am Fußende in die Hocke, betrachtete das Lager und meinte lächelnd: „Anders hätte ich es auch nicht gemacht.“ Der legendäre Held antwortete darauf nicht, seine Ungeduld trieb ihn vielmehr zum handeln. Er beugte sich vor, streckte die Hand nach dem Anderen aus, packte ihn auch direkt am Kragen seiner Tunika und zog ihn an sich, um ihn in einen energischen Kuss zu verwickeln. Link merkte, dass er seinen Freund damit überrumpelte, doch er fing sich rasch. Dem Jüngeren wurde in diesem Augenblick bewusst, wie zurückhaltend sie aufgrund der ganzen Ereignisse in den letzten Tagen zueinander gewesen waren. Jetzt überkam es ihn dafür schlagartig. Kurz stupste seine Zungenspitze gegen die Unterlippe seines Freundes, als er im nächsten Atemzug schon die Gelegenheit bekam. Fast schon ungestüm drückte er sich an die feuchte Zunge seines Partners, der langsam aber sicher auf dieses kleine Kräftemessen einstieg. Während Link den Kragen seiner Reinkarnation nicht locker ließ, fuhr er mit seiner freien Hand durch die dunkelblonden Haare, verharrte schlussendlich im Nacken. Sein Partner durfte ihm nicht entwischen. Sein Herz schlug schneller, als er eine Hand an seiner Hüfte spürte, wie sie von dort zu seinem Rücken wanderte. Ohne zu unterbrechen zog Link ihn weiter mit sich zurück, bis er wieder auf dem Rücken lag. Diesmal wollte er die Führung nicht dem Ordoner überlassen. Er verwickelte ihn weiterhin in ein inniges Gefecht, versuchte darüber hinaus seine Sinne zu sammeln. Mit beiden Händen tastete er den schwebenden Oberkörper über sich ab, entfädelte die Knoten, bis er die warme Haut fühlte. Sanft strich er mit den ganzen Handflächen die angespannten Brustmuskeln hinauf und wieder hinab bis zum Bauch, massierte sich vorsichtig über die blau angelaufenen Prellungen, die sich über die maskulinen Unebenheiten spannten. Ein zwischenzeitliches Japsen verriet ihm die Wirkung seiner Berührung und er war erleichtert. Beflügelt von seinem einstweiligen Triumph stoppte er diesmal nicht, als er den Hosenbund erreichte. Seine Hemmungen verflogen schlussendlich, stattdessen fühlte es sich nun aufregend, gleichzeitig auch vertraut an. Ihr Verhältnis zueinander, die Situation, sein Freund selbst, all das war vertraut und kein Zweifel fand dort Platz. Link rutschte ein kleines Stück weiter runter. Er öffnete die Bänder an der Hose, dann schlüpften seine Finger langsam unter den Stoff, zogen ihn zwangsläufig mit, als er durch die dünne Unterwäsche spürte, wie sich die Gesäßmuskeln unter seinen Fingerkuppen anspannten. Ein unterdrücktes Keuchen entfuhr seiner Reinkarnation, sodass er kurz den Kuss unterbrach. Link ließ ihm diese kurze Verschnaufpause, tastete sich stattdessen mit den Lippen über die Wangenknochen zum Hals hinab. Das Tun seiner Hände brach nicht ab. Sie streiften den gleichen Weg über die harten Muskeln zurück, um die Hüfte herum, trafen sich vorne. Nun zögerten sie doch im ersten Moment, dennoch überlegte Link nicht lange, griff nach dem Bund der Unterwäsche und zog sie entschlossen runter. Es brauchte nicht viel, da umfassten seine Hände ihr eigentliches Ziel. Der Seufzer seines Gefährten entfuhr ihm ungehemmt und Link ließ von ihm ab, sah ihn stattdessen an. Seine Gesichtszüge waren vom Verlangen gezeichnet, die Augen geschlossen, der Mund leicht geöffnet. Sein ganzer Körper wand sich in seiner Berührung, spielte ihm entweder entgegen oder versuchte sich davonzustehlen. Dieser Anblick fesselte ihn. Er beobachtete genau, wie sich die Züge veränderten, wie sie noch versuchten zu kontrollieren, sich aber bald ganz ergaben. Gleichzeitig faszinierte ihn das pulsierende, harte Gefühl in seinen Händen. Es war ganz anders, als er es sich vorgestellt hatte. Es dauerte auch nicht lange, da bewegte der Ältere seine Hüfte, drückte sich ihm entgegen. Link konnte nicht aufhören, beobachtete gebannt das Schauspiel in dem Antlitz über sich. Unwillkürlich wurden seine Handgriffe schneller, fester. Dann plötzlich keuchte sein Geliebter tief und laut, hielt einen Moment still, stützte dann den Kopf neben seinem ab, verharrte schnell atmend. Etwas Feuchtes rann über seine Finger, doch das blieb von dem Jüngeren unbemerkt, noch immer ging sein Blick nach oben, wurde nun vom Himmel selbst festgehalten. Der Atem seines Gefährten blies gegen seinen Hals, klang schwer in seinen Ohren. Er wollte die Hände heben, da fiel ihm wieder ein, dass er sie noch nicht wieder benutzen konnte. Schnell griff er nach irgendeinem Stoff den er neben sich ertastete, ließ ihn genauso achtlos wieder fallen, als seine Hände den noch schwebenden Oberkörper umgriffen und sanft dazu zwang, sich auf ihm niederzulassen. Er stockte kurz, als er ein bekanntes Gefühl zwischen seinen Beinen spürte und plötzlich war ihm heiß. Doch sein Partner lenkte ihn ab, als er den Kopf hob und ihn – zu seiner Verwunderung – erstaunt anschaute. „Seit wann bist du so forsch geworden?“ Der Jüngere überlegte wirklich einen Moment, sein Blick schweifte kurz zur Seite, dann wieder zurück auf den fragenden Gesichtsausdruck über sich und ein leichtes, ansatzweises Lächeln zog seine Mundwinkel nach oben. „Das war ich doch schon immer oder?“ Die Verwunderung verschwand nicht, dennoch zogen sich die Mundwinkel des Ordoners bei dieser Bemerkung leicht nach oben. „Ich...“, setzte Link wieder an, „... habe mich einfach weiterentwickelt, denke ich... außerdem war es aufregend und interessant! Jetzt weiß ich, wie es sich anfühlt und ich weiß auch, wie du das Gesicht verziehst.“ Begeisterung, fast schon kindlich, schwang in der Stimme des Helden der Zeit mit, weil er etwas Neues gelernt hatte und beim ersten Versuch damit schon erfolgreich war. Verblüfft zog der Einheimische die Augenbrauen nach oben und nun war es sein Freund, der ihn fragend ansah. „...das hast du mir nicht zugetraut oder?“ Auf diese Frage hin wurde das Lächeln des Älteren breiter. „Ehrlich gesagt nein...“ Er lehnte die Stirn auf diejenige unter sich. „Aber ich habe mich daran gewöhnt, dass du voller Überraschungen steckst.“ Der Jüngere grinste, bevor sein Partner seinen Mund vereinnahmte und ihn intensiv küsste. Gleichzeitig fühlte er eine Hand an seiner Seite, die bestimmend über den Stoff fuhr. Kurz lösten sie sich voneinander und die dunkelblauen Augen verharrten im Blick seines Gegenübers. „... jetzt bin ich dran oder?“, fragte er, doch klang es in seinen Ohren eher nach einer Feststellung. Sein älterer Gefährte sah ihn einen Moment nüchtern an, einen Lidschlag später hielt ihn sein Blick sinnlich fest und einer seiner Mundwinkel zog sich liebevoll in die Höhe. Als Antwort auf seine Frage bekam Link einen begehrlichen Kuss und er beschloss die Segel zu streichen. Inzwischen war die Nacht schwarz und finster, die Stunde fortgeschritten, als die Hylianer beschlossen sich schlafen zu legen. Doch keiner von ihnen tat es, jedenfalls war sich der legendäre Held sicher, dass sein Kamerad genauso auf dem Rücken lag und in den Himmel starrte wie er. Dicke Wolken zogen über ihnen hinweg, machten öfters Platz für das was noch weiter über ihnen lag. Ein schmaler Sichelmond zierte neben den unzähligen goldenen Punkten den zutiefst blauen Nachtmantel, strahlte nicht stark genug, um das Licht der Sterne zu überdecken. Als Link noch ein Kind war, auf der Reise durch Hyrule, hatte er einmal versucht sie zu zählen, war darüber aber eingeschlafen. Auch sieben Jahre später lag er oft so da wie er es jetzt tat, suchte in dem Gestirn über sich nach Antworten, nach Stärke, nach Trost oder Vergessen. Er zog die Decke hoch bis an sein Kinn und plötzlich fühlte er sich heimisch. „Es ist seltsam, der Himmel hier sieht genauso aus wie der zu Hause.“ Er murmelte diese Feststellung gedankenlos vor sich hin, wusste nicht, welche Worte sein Mund noch formte. „Es … macht wohl keinen Unterschied, selbst wenn Jahrhunderte das Land verändern, die Sterne bleiben immer dieselben...“ Am Rande nahm der Jüngere wahr, dass sein Gefährte den Kopf drehte und ihn ansah, doch sein Blick ging weiter unverwandt hinauf. Selbst das penetrante Zwicken des Verbands an seinem Oberarm verblasste bei dem Anblick. „Vielleicht...ist es dann auch egal...in welcher Zeit die Menschen leben...“ Unvermittelt merkte er, wie der Ordoner seine Hand ergriff. „Wie meinst du das?“ Link drehte verwundert den Kopf, schüttelte ihn leicht, als wolle er einen Gedanken abschütteln. Ein verlegenes Grinsen begleitete seine Antwort. „Ich weiß gar nicht, keine Ahnung was ich da jetzt für wirres Zeug geredet habe.“ Er drehte sich seinem älteren Ebenbild zu, warf die Decke über sie und schlüpfte gleichzeitig unter die seine. „Das Wichtigste ist, dass wir zusammen sind was?“ Er küsste ihn kurz auf die Stirn, legte sich dann nieder und einen Augenblick später merkte er, wie der Einheimische sanft sein Gesicht an seinen Oberkörper drückte. „Das...denke ich auch....“, antwortete er gedämpft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)