Schicksal II von Varlet ================================================================================ Kapitel 20: Letzte Rettung -------------------------- „Ich verstehe“, fing Ishizu an. Die junge Schwarzhaarige grinste leicht und hielt die Karte der Finsternis noch immer in ihrer Hand fest. „Aber glaubt ja nicht, dass es euch was bringt, nur weil ihr heraus gefunden habt, wo ihr seid“, sprach sie. „Was hast du getan?“, wollte Seto wissen. Er trat nun wieder nach vorne und ging näher an die Schwarzhaarige heran. „Du hast sie doch wirklich nicht mehr alle“, grummelte der Junge. „Habt ihr es immer noch nicht verstanden?“, wollte Ishizu wissen. „Ich hab euch eure Wünsche gezeigt und wie euer Leben verläuft, wenn sie wahr werden“, sie grinste ein wenig. „Jetzt denkt doch nach. Wenn ihr mir und Lee helft, dann werden eure tiefsten Wünsche wahr.“ „Ishizu, es reicht“, rief ihr Bruder. Marik ballte die Faust und lief auf sie zu, doch er hatte nicht damit gerechnet, dass Ishizu die Kraft hatte um ihn zur Seite zu stoßen. „Nein, Marik. Es reicht noch nicht. Es reicht erst dann, wenn all unsere tiefsten Wünsche wahr werden“, meinte die Schwarzhaarige. Marik, der nun auf dem Boden lag, ballte erneut die Fäuste zusammen. Er grummelte und stand wieder auf. „Hast du es noch nicht verstanden, Marik? Wir sind hier in meiner Welt. Du kannst mir nichts anhaben.“ „Ishizu“, wisperte der Weißhaarige. Langsam verlor er schon die Hoffnung, dass sie es noch schaffen würden, aber dann fiel ihm ein, dass hier ihre ganzen Wünsche wahr werden konnten. „Gib auf.“ „Niemals“, sagte der Junge. „Sag mir, Ishizu, was ist dein tiefster Wunsch?“, wollte er dann wissen. „Das glaub ich jetzt nicht“, langsam wurde Seto Kaiba wütend. Marik schaute kurz zu dem Braunhaarigen. „Sie ist meine Schwester, also werde ich mich um die Sache kümmern. Überlass das alles mir.“ „Dann sind wir verloren“, warf Kaiba ein. Na toll. Jetzt war er zusammen mit Marik hier her gekommen, und dann passierte das. Er stand einfach nur so da. „Soll ich den Anderen irgendwas ausrichten, warum du drauf gegangen bist?“, fragte er schließlich. „Nein, ich werde zurückkommen und ich werde Ishizu aus dieser Hölle heraus holen“, sprach Marik. Als er über seine Schwester redete, blickte er zu dieser. „Hast du gehört, Schwester? Egal was passiert, ich werde dich retten.“ „Ich bin in Sicherheit und gerettet worden“, warf die Frau ein. „Scheinbar nicht. Du weißt nicht, was du tust“, meinte Marik. „Und jetzt sag mir, was deine tiefsten Wünsche sind.“ „Liegt das nicht auf der Hand?“, wollte die junge Frau wissen. „Nicht für mich“, Marik schüttelte den Kopf. „Also sag es mir jetzt.“ „Ich will, dass alle glücklich sind und dass ihr nicht mehr von der Finsternis beherrscht werdet. Du und meine Freunde, ihr wollt doch immer die besten sein und damit bringt ihr euch in die größte Gefahr. Ich will, dass das alles aufhört.“ „Ishizu“, wisperte Marik. Solche Worte von seiner Schwester zu hören waren total neu. Und nun merkte sie, wie schwer ihr das Leben fiel, wenn man mit den Problemen zu ihr kam, oder wenn die Kämpfe gegen die Finsternis erneut begann. „Was ist? Ich sagte doch, selbst wenn du es weißt, es bringt dir nichts“, sprach sie. „Das ist nicht wahr. Wir finden einen Weg“, fing Marik wieder an. „Auch wenn es für dich gerade nicht danach ausschaut. Wir haben eine Chance, Schwester.“ „Nicht solange ihr der Finsternis dient.“ „Das stimmt doch nicht. Lee lügt dich an“, warf der Junge ein. „Lee hat dir was gezeigt, was nicht wahr ist. Er benutzt dich doch nur. Und in deinem Inneren weißt du das auch.“ Von Ishizu gab es darauf nun keine Antwort. „Erinnerst du dich noch als ich von meiner dunklen Seite in Besitz genommen wurde?“, fragte Marik nach. „Du hast alles getan nur um mich zu retten. Weißt du das noch?“, wollte er wissen. „Natürlich erinner ich mich noch daran. Und ich weiß auch, dass ich es nicht alleine geschafft hab, dir die Wahrheit zu zeigen. Aus dem Grund hilft mir Lee jetzt auch“, warf die Frau ein. „Falsch. Aus dem Grund werden mir unsere Freunde helfen, damit du wieder du selbst wirst“, entgegnete Marik. „Es ist nicht das, was ich will.“ „Das hat dir nur dieser Lee eingetrichtert. Du willst den Frieden und das deine Freunde nicht leiden, aber das kannst du nicht erreichen, wenn du auf der falschen Seite stehst“, rief er ihr zu. „Das stimmt nicht“, sie schüttelte energisch den Kopf. „Ach wirklich? Warum ist die Karte so schwarz? Du nennst sie selber ‚Karte der Finsternis‘. Meinst du nicht, dass das eine Bedeutung hat?“, fragte Marik nach. „Natürlich hat die Karte eine Bedeutung. Die schwärze in ihr zeigt mir die Dunkelheit in euren Herzen.“ „Bitte was?“, Kaiba hob nun wieder die Augenbraue. „Das ist doch alles sehr schwammig was du von dir gibst. Als ob eine Karte zeigen kann, wie es in mir vorgeht“, er schüttelte einfach nur den Kopf. „Tut mir Leid, Ishizu, aber ich stimm ihm zu. Ich glaube auch nicht, dass die Karte das zeigt, was in uns vorgeht“, Marik seufzte. „Das wollt ihr mir doch nur weiß machen“, knurrte die Schwarzhaarige. „Welche Farbe hatte die Karte als unsere Wünsche erfüllt wurden?“, wollte Marik schließlich von seiner Schwester wissen. „Warum willst du das wissen?“, fragte diese darauf. „Sag schon, welche Farbe“, drängte der Junge weiter. „Schwarz.“ „Glaubst du uns nun? Wenn unsere tiefsten Wünsche erfüllt worden sind, müsste doch auch die Finsternis in unseren Herzen verschwunden sein. Meinst du nicht, Schwester?“, stellte Marik die Frage. Ishizu sah ihn mit weiten Augen auf. „Das…“, wisperte sie leise. „Und wenn sie weiterhin schwarz war, muss das doch heißen, dass die Karte nicht uns symbolisiert“, fügte er an. „Nein…“, Ishizu schüttelte den Kopf. „Sie zeigt uns die Finsternis an, die in deinem Herzen wohnt.“ „Bitte nicht…“, murmelte die Schwarzhaarige. Je mehr sie nun auf die schwarze Karte schaute, umso mehr wurde ihr klar, dass Marik recht hatte. Die Karte sollte ihr gar nicht helfen, sie sollte die Wahrheit viel mehr verschleiern. „Ich…“, Ishizu schluckte. Ihr fiel die Karte aus der Hand und anschließend ging die junge Frau noch auf die Knie. Das war zu viel für sie. Sie hatte sich wirklich täuschen lassen und das nur, weil sie nicht wollte, dass ihren Brüdern und ihren Freunden was geschah. „Ich…“, murmelte sie wieder. Marik lief auf seine Schwester zu. Auch er ging auf die Knie und umarmte die Schwarzhaarige. „Es ist gut…jetzt wird alles gut. Diesmal werde ich es sein, der für dich da ist“, lächelte er und stand mit Ishizu auf. „Zum Glück hast du jetzt erkannt, wie es wirklich ist.“ Ishizu nickte und sah verstohlen zu der Karte. Langsam verblasste deren schwarze Farbe und ehe sie heller wurde, wurde sie zerstört. Es knallte dabei ein wenig und sie verließen die Welt der Finsternis. „Na endlich“, grummelte Kaiba. Das wurde ja auch Zeit. „Ishizu? Alles gut bei dir?“, wollte Marik von ihr wissen. Langsam nickte die Schwarzhaarige, und doch drückte sie sich gleich wieder an ihren Bruder. „Es tut mir so Leid“, schluchzte sie. „Ist schon gut. Du kannst nichts dafür“, wisperte der Weißhaarige. Endlich war es vorbei und Ishizu wieder von der Finsternis befreit. „Jetzt wird alles wieder gut“, fügte er nickend an. „Apropos gut“, kam es von Kaiba. „Du weißt doch sicher wo Lees Versteck ist“, meinte er schließlich, ehe er von Marik unterbrochen wurde. „Kaiba, du kannst doch nicht jetzt schon damit anfangen. Sie sollte sich ausruhen“, keifte Marik. „Das macht die Sache auch nicht besser“, warf der Geschäftsführer ein. „Und die Mutter haben wir auch noch dabei.“ „Ist schon gut, Marik“, nickte Ishizu. Sie wischte sich die Tränen weg und stand wieder auf. „Ich weiß, wo wir hin müssen.“ „Nicht nötig“, Lee, der das Duell beobachtet hatte, kam nun auf die Gruppe zu. Natürlich stellte er sich auf die Seite seiner Mutter, die ihren Sohn umarmen wollte. Lee stieß sie weg. „Du gehörst also jetzt zu ihnen“, zischte er und sah dann zu Ishizu. „Und du stellst dich auch gegen mich“, knurrte er. „Ihr werdet schon sehen, was ihr davon haben werdet.“ Sofort packte er seine Mutter. „Warte“, rief Kaiba. Er ahnte bereits, dass dies gleich ein Fluchtversuch werden würde. „Bist du so feige, dass du gleich wieder abhaust oder trägst du die Sache wie ein Mann aus?“ „An was denkst du?“, wollte Lee wissen. „Ein Duell. Gewinne ich, gibst du uns dieses Buch.“ „Und wenn du verlierst?“ „Das wird nicht passieren. Also was sagst du?“, es war mehr eine Aufforderung als eine Frage. „Wenn du unbedingt verlieren willst“, grinste Lee. „Aber wenn ich gewinne, wirst du mein willenloser Diener.“ „Versuchs doch“, kam es von Seto. „Aber Kaiba“, warf Marik ein. „Ich hab nicht vor zu verlieren.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)