Die Geschichte einer Shinigami von abgemeldet (oder die eines Engels) ================================================================================ Kapitel 1: Der erste, graue Abschnitt der Akademie -------------------------------------------------- Vorsichtig betrat Misha den kleinen Raum, der die nächsten Jahre ihr Klassenraum sein würde. Sie war nicht die erste. Es hatten sich schon viele kleinere Grüppchen gebildet, die zum Teil tuschelnd zum Teil lachend beieinander standen. Misha lehnte sich in einer Ecke an die Wand. Sie wollte nichts überstürzen und sich erst einmal einen Blick über die Lage verschaffen. Oh Gott. Misha schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Sie war hier doch nicht im Krieg oder so. Sie sollte sich mal wieder einkriegen. Doch wirkliche Lust sich mit ihren neuen Klassenkameraden zu unterhalten hatte sie auch nicht, also verweilte sie vorerst in ihrer Ecke. Auch bemerkte sie nun schon die Tuscheleien und Fingerzeige auf sie. Es war also alles wir immer. Sie seufzte als plötzlich ein älterer Mann mit Shinigamitracht in den Raum trat. Das war also ihr Lehrer für die nächsten paar Jahre. Hätte Misha die Zeit gehabt, über das nachzudenken was sie gestern über ihren ersten Schultag gedacht hatte, hätte sie vor Ironie laut aufgelacht. ‚Anstrengend’ war eindeutig nicht das passende Wort für ihren ersten Tag. ‚ein wahres Desaster’ hätte es wohl eher getroffen. Nicht nur das die Rennerei durch die Schule und das Merken der vielen Regeln und Zeiten ihr das Leben schwer gemacht hatten, nein dazu musste sie auch noch die abschätzigen Blicke ihrer Mitschüler ertragen. Nicht das sie es anders erwartet hätte, schließlich war es im Rukongai auch nicht anders gewesen, doch trotzdem deprimierte es sie fürchterlich. Und dieses sollte sich vorerst nicht ändern. Misha liebte die Schule sehr. Auch wenn sie den praktischen Teil über den theoretischen stellte, hatte sie an allen viel Spaß. Wie erwartet war sie in den Shunpo und Geschicklichkeits- Übungen ihren Klassenkameraden weit voraus und auch Kido schlug sie sich nicht allzu schlecht. Es war der Schwertkampf der ihr am meisten zusetzte. Es lag nicht am Kämpfen mit dem Schwert sondern an den Übungen die sie ausführen mussten. Es waren die geliebten Partnerübungen, die Misha so verachtete. Sie hatte sich, schneller als sie ‚Soul Candy’ sagen konnte, als Außenseiter vorgefunden. Ihr war es im Grunde ziemlich gleichgültig, doch diese bekloppten Partnerübungen ließen sich nun mal nicht alleine erledigen und Misha erfasste die Sorge die Prüfungen nicht zu bestehen. Doch die Sorge hätte sie sich sparen können. Eine Woche vor den Prüfungen war Misha auf dem Weg von ihrer Kendo Stunde nach hause. Es war Mittags und die Sonne, die im Zenit stand, blendete sie. Doofe Sonne. Plötzlich bemerkte Misha einen Schatten in ihren Augenwinkeln, doch noch bevor sie reagieren konnte, hatte dieser sie geschnappt. Und hätte Misha gewusst wie hart ihr Nachmittag werden würde, hätte sie ihre Kräfte nicht an die verzweifelten Versuche sich von der Person loszureißen, verschwendet. Denn Zaraki Kenpachi kannte keine Gnade. Zaraki streckte sich und blickte schweigend auf das junge Mädchen das bewegungslos am Boden lag. Vielleicht hatte er doch etwas übertrieben, sie war ja schließlich erst in ihrem ersten Jahr, doch sie schien ein Naturtalent zu sein. Dem Taichou der 11. Division waren ihre verpassten Trainingsstunden nicht entgangen und umso überraschter war er schließlich über die viele Treffer die er eingesteckt hatte. Neben vielen kleinen und größeren Schürfwunden, fühlte sein linkes Handgelenk bedrohlich wir gebrochen an. Er überlegte einen Moment lang das Mädchen zu Unohana zu bringen, doch er ließ es lieber bleiben. Sie würde ihn dafür hassen. Zaraki erhob sich seufzend und trat an die Bewusstlose ran. Er nahm sie auf den Arm und trug sie zu ihrer seltsamen Behausung in den Bäumen... Als Misha ihre Augen öffnete brauchte sie einen Moment um sich zu orientieren. Sie lag wohl in ihren Bett. Jemand hatte sie eher lieblos zugedeckt. Erst als das Mädchen sich aufrichten wollte, merkte sie das jeder Knochen ihres Körpers schmerzte und sie musste sich beherrschen um nicht in Ohnmacht zu fallen. Sie ließ sich zurück in ihre Kissen fallen. Ein sanfter Windhauch kam durch das Fenster und strich ihr durchs Haar. Erst jetzt viel ihr der kleine Zettel neben ihrem Kopf auf. Du bist für heute Krank geschrieben. Brauchst also nicht zur Akademie. Als Misha das ps las musste sie grinsen. ps: Kido im Kampf ist ja so unfair *grummel* Sie hatte es diesem Zaraki ganz schön gezeigt. Nicht wenig stolz schloss Misha ihre Augen und gönnte sich einen kleinen Schlaf. Die Prüfung ersten Grades war eine Kleinigkeit für Misha. Zwar waren die Noten noch nicht bekannt, doch Misha hatte ein überaus gutes Gefühl, bis sie fest stellte das eine weitere Schwertkampstunde anstand. Gelangweilt ließ sie sich auf den Boden der kleinen Trainingshalle fallen. „Soho“, begann die Lehrerin gut gelaunt wie immer. „Diese Stunde werden wir mal wieder Schüler gegeneinander antreten lassen. Wer möchte denn mal wieder, wer möchte denn mal wieder?“, das letzte murmelte sie eher zu sich selbst als zu ihren Schülern, als sie die Klassenliste durchging. „Misha, wie wäre es mit dir?“ Misha verdrehte die Augen und stand langsam auf. Es würde sowieso keiner gegen sie antreten wollen. „Und wer möchte gegen sie antreten? Freiwillige vor“, setze sie zwinkernd hinzu. Schweigen. Keiner in der Klasse sprach oder bewegte sich auch nur ein wenig. Misha wollte sich gerade schon wieder auf den Boden fallen lassen als plötzlich eine Hand in die Höhe schoss. Die ganze Klasse, Misha eingeschlossen, blickten schockiert auf den Rothaarigen Jungen der sie selbstsicher anlächelte. „Renji! Schöne Sache, komm her, komm her!“ quiekte die Lehrerin und Renji erhob sich. Die Klasse hatte sich mittlerweile von ihrem Schock erholt und feuerten Renji eifrig an. Misha blickte ihn Kopfschüttelnd an. „Das hättest du dir auch sparen können.“, sagte sie so leise das nur Renji es hören konnte. Darauf hin stürzte dieser sich mit seinen Holzschwert auf sie. Renji war der Klassenbeste im Schwerkampf und seine Schläge waren hart und schnell. Renji hatte noch nie verloren. Umso überraschter war er, als diese seltsame Misha allen seiner Schläge mit Leichtigkeit auswich. Und es war unglaublich schwer ihre ebenso harten Schläge zu parieren. Woher hatte sie nur diese Technik? Sie hatte doch fast nie die Gelegenheit gehabt zu trainieren. Plötzlich stand sie direkt vor ihm, sein rechter Arm, der das Holzschwert hielt, war in der perfekten Lage. Sich bewusst wie schmerzhaft dieser Schlag sein würde, holte Renji aus und schlug ins leere. Seine Gegnerin war einfach verswunden! Doch plötzlich merkte er das Gewicht das sich auf sein Schwert, was er grade vor seinem Körper hielt, gelassen hatte. Dort stand Misha und blickte mit ihrem undeutbaren Blick auf Renji gerichtet. „Zeit zu Boden zu gehen“, murmelte sie leise und drückte mit ihrem Gewicht das Schwer zu Boden. Zeitgleich stieß sie Renji ihren Fuß gegen die Brust und drückte ihn Schwungvoll zu Boden. Ehe der Junge sich versah, lag er, alle viere von sich gestreckt, auf dem Boden und spürte das Holzschwert, welches Mischa, die über ihm stand, hielt, an seinem Hals. Die ganze Klasse hatte die Luft angehalten und die begeisterte Lehrerin brach zuerst das Schweigen. „Hervorragend“, kreischte sie, „schaut euch eure Klassenkameradin an! Von ihr könnt ihr wahrhaftig noch etwas lernen!“ Das Mädchen nahm ihre Klinge von dem Hals des Jungen und dieser rappelte sich, immer noch verdutzt auf. Doch er lächelte. Und als sie aneinander vorbeigingen hielt er ihr für einen kleinen Moment die flache Hand hin. Misha lächelte und schlug ein... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)