Surrender von Zecxes (DeiTobi....oder doch nicht?) ================================================================================ Kapitel 26: Die Grenzen eines Mannes ------------------------------------ Pures Weiß…. Überall…. Und sie waren da, die ganze Zeit…. Sie hörten nicht auf…, diese Stimmen…. Sprachen sie zu ihm? Aber warum schwankten sie, warum wurden sie tief und warum wurden sie hoch? Was sagten sie zu ihm, was wollten sie ihn wissen lassen? Oder taten sie es absichtlich? Über ihm schweiften schwarze Flecken umher, verzerrten sich, schmolzen zusammen, bildeten missgestaltete Figur. Manchmal kam es ihm vor, als würden diese Flecken zu ihm sprechen, doch wenn er dachte, dass eine bestimmte Stimme aus einer Figur kam, verschwand die Stimme schnell und kehrte nicht zurück. Er wollte sie zurück rufen, aber es kam nichts. Kein Befehl seiner Sinne kam in ihm an, er fühlte sich taub und leer. Die schwarzen Flecken schwammen um ihn herum, spielten weiter ihr geisterhaftes Schattenspiel. Doch dann formten sie sich zu etwas zusammen, das aussah wie zwei menschliche Hände, die langsam auf ihm zukamen. Er spürte sie nicht, doch er wusste, dass sie sanft seinen Kopf umfassten und ihn hochnahmen, hoch in die Luft. Er fühlte sich so…frei an, so schwerelos, als ob er keinen Körper hätte und nur sein Geist vorhanden war. Die Stimmen stimmten eine leises Brummen und Summen an, dass vielleicht sogar eine Melodie in sich hatte, aber er konnte es nicht einordnen. So friedlich war es…. Dann spürte er es. Die Finger der Hände wurden plötzlich länger, sie krallten sich um seinen Kopf, erhärteten sich und wurden eiskalt. Ihm wurde schwer zumute und die Stimmen schrieen ihn ohne Grund mit hohem Klang an. Die schwarzen Hände hoben ihn weiter nach oben, immer weiter, immer höher, immer näher zu den schreienden Stimmen. Er spürte Schmerzen in sich, in seinem Kopf, dort wo sein Herz gewesen war, da wo seine Körperteile sein sollten. Die Stimmen hörten soeben auf zu schreien, als er glaubte taub zu werden und selbst schreien zu müssen. Die Hände ließen auch nach und er spürte wie der Schmerz in seinem Körper schwächer wurde. Ehe er sich erholen konnte, griffen dann die schwarzen Hände wieder fester zu und zogen ihn plötzlich wieder nach unten. Er hatte keinen Augenblick um vor Schreck aufzuschreien, als er dann auch schon dumpf auf etwas landete und sein Blick verschwamm, die schwarzen Griffe verschwanden und die Stimmen stumm wurden. Ein paar Minuten wurden vor seinen Augen alles Weiß. Ein scharfer Schmerz durchpochte seinen Kopf und er schrie vor Schmerz. Sein Kopf fühlte sich tot an, die schwarzen Hände mit ihren langen Fingern tauchten wieder vor ihm auf und schmissen ihn zur Seite. Sein Blickfeld verschwamm wieder, alles drehte sich um ihn und er glaubte nicht mehr richtig denken zu können.. Die Klauen griffen ihn wieder an, warfen seinen schweren Kopf in die weiße Leere weg und spornten die Stimmen an, lauter zu schreien. Übler Schwindel ergriff ihn und er wusste nicht mehr, ob er noch hören oder sehen konnte. Aber eins wusste er. Solange er schrie, wusste er, dass er lebte. In dieser weißen Welt. Er hasste den Winter. Er hatte zwar nichts gegen die Schneeflocken und den Schnee generell, aber dafür hatte er etwas gegen die Kälte, die jeden Tag ihr Unwesen trieb. Er war kein Typ, der diese ungeheure Kälte mochte, ganz im Gegenteil von Tobi. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie er letztes Jahr früh morgens aus dem Haus gelaufen war und den ganzen Tag im Schnee gespielt hatte, bis er ihn zum Mittagessen reinscheuchen musste. Und wenn aus den Wolken wieder die Schneeflocken fielen, saß der Schwarzhaarige einfach da und hinauf in den grauen Himmel starrte. Er konnte sich überraschend gut an diese Szenarios erinnern, weil er aus dem Fenster immer wieder Ausschau nach Tobi gehalten hatte. Einmal saß der Idiot solange da, bis sich eine dicke Schneeschicht auf seiner Maske gebildet hatte und ihm der ganze Schnee dann ins Guckloch hineinrutschte. Er lächelte etwas wegen den guten alten Erinnerungen, verfiel dann aber in eine düstere Stimmung. Der Gedanke daran, dass ausgerechnet dieser Tobi jetzt im Bett lag, hinterließ Gewissenbisse in ihm und er fragte sich zum wiederholten Male, wieso er ausgerechnet jetzt einen Auftrag bekommen hatte. In diesem Augenblick sollte er an Tobis Bett stehen und nicht einem dicken Kaufmann hinterher rennen, der an jeder zweiter Bar Halt machte! Es war schwer genug gewesen, seinem Inneren Ego klar zu machen, dass er Schuld an Tobis Zustand war, aber das ihm jetzt auch noch verwehrt worden war zu Tobi zu gehen…. Das war der Gipfel! War es so schwer, gut zu sein? Warum glaubte ihm niemand, dass er sich etwas ändern wollte? „Ich hasse diese blöde Kuh und diesen Pseudo-Kannibalen, un! Irgendwann werde ich sie in die Luft sprengen….“, knurrte Deidara wütend und kickte etwas Schnee vor seinem Fuß weg. Es hatte in der Nacht wieder frisch geschneit und die Einkaufsstrasse der Stadt war matschbraun vom geschmolzenem Schnee und den dreckigen Schuhen der Einwohner. Zu seiner Überraschung hatte er erfahren, dass in der Stadt gerade ein Kunstmarkt stattfand und nun waren aberhunderte Stände an der Straße aufgebaut, an denen die so genannten „Künstler“ ihre Werke ausstellten und verkauften. Manchmal, wenn der dicke Kaufmann sich wieder eine Bar begab, schaute er sich die Stände an und musterte abfällig die „Kunstgegenstände“, der Amateur- Künstler. Er sollte nächstes Jahr hier mal aufkreuzen und diesen Deppen zeigen, was wirkliche Kunst war…. Der inzwischen besoffene Kaufmann torkelte endlich aus der kleinen Bar hinaus und schwankte lallend zwischen den ausweichenden Leuten zur nächsten Kneipe hin. Der Blonde Mann hatte zwar nur den Auftrag den Idioten zu beobachten, aber er fühlte sich zum einem extrem unterfordert und zum anderem schämte er sich richtig dafür, dass die Akatsuki ein Auge auf diesen…Blödmann geworfen hatte. Warum war er noch mal in dieser Organisation?! Stöhnend machte er sich weiter auf den Weg, als ein eisigkalter Wind durch die Strasse wehte und die Planen der kleinen Stände durchschüttelten. Er schlotterte vor Kälte und zog seinen Mantel fester an sich. Warum mussten diese verdammten Mäntel auch so dünn sein?! „Junger Mann, sie sehen aus als ob ihnen kalt wäre.“, flötete plötzlich eine freundliche Stimme. Deidara drehte seinen Kopf zur Seite und sah eine ältere Dame, die in einem kuscheligen grauen Pulli auf ihrem Stuhl saß und eine Tasse Tee hielt. „Mein Stand hätte da etwas, was ihnen helfen könnte, wenn sie erlauben.“ Sie zeigte mit ihren runzeligen Fingern auf ihren kleinen Tisch und auf die Waren die fein aufgereiht dort lagen. Der Künstler rümpfte etwas seine Nase, als er die altmodischen Sachen sah, die man an jeder dritten Ecke kaufen konnte und wollte sich abwenden. „Es sind perfekte Geschenke für ihre Liebste, mein Herr. Bedenken sie, dass in 2 Tagen Weihnachten ist und diese Sachen kommen nie aus der Mode.“, versuchte die Dame noch mal und lächelte warm. Deidara wollte schon abdanken und dem betrunkenen Kaufmann weiterfolgen, als ihm eine Idee kam. Er schaute kurz nach dem Säufer nach, der sich gerade in einen Nachtclub Zutritt besorgte und aussah, als ob er sich dort breit machen wollte und wandte sich dann zur Frau. „Sagen sie…“, fragte er die älterer Dame und deutet auf ihre Waren, „ Kann man bei ihnen auch lernen wie so was geht, hm?“ Die Augen der älteren Dame leuchteten hell auf und sie erhob sich hastig von ihrem Stuhl hoch. „Aber natürlich, ich kann ihnen alles beibringen was sie über das Thema wissen wollen, junger Herr. Wenn sie heute Abend meinen Stand verlassen, können sie es mit den Profis aufnehmen, wenn nicht sogar besser!“ Deidara grinste breit. „Dann ist es ja gut, yeah.“ „Das ist gar nicht gut….“ Konan saß in der zwischenzeit vor einem Berg Papieren, die alle von Tobi und seinem Zustand handelten. Vor ein paar Stunden hatte sich die Lage des jungen Mannes dramatisch verschlechtert und es wurde höchste Zeit, etwas dagegen zu tun. Laut Zetsus Berichten fing er vor ein paar Stunden an zu stöhnen und laut Zetsus jetzigen Bericht schrie er inzwischen aus vollem Halse. Manchmal kam es ihr vor, als ob sie ihn durch die Wände hören könnte…. Sie war etwas erleichtert, dass Zetsu sich dazu bereit erklärt hatte, Wache im Krankenzimmer zu halten und über Tobis Zustand zu wachen. Es würde ihr das Herz brechen, wenn sie zusehen müsse wie Tobi vor Schmerzen und Qualen im Bett schrie und sie tatenlos zusehen müsse. Sie würde sicher nach ein paar Minuten verrückt werden. Demnach fragte sie sich ernsthaft, wie Zetsu das aushalten konnte, neben Tobi zu stehen und mit anzusehen, wie der Junge eine Tortur durchlebte…. Langsam kehrten ihre Gedanken wieder zurück zu ihren Papieren, die darauf warteten analysiert zu werden und eine Lösung rauszubekommen, wie man Tobis Schmerz lindern konnte. Es war mühselig dieses „Doppelleben“ durchzumachen, da noch weitere Aufgaben von Pein auf sie warteten und sie nicht erwartet hatte, dass Tobi so früh in dieses…Stadium käme. Sie seufzte laut auf und massierte sich ihre Schläfen. Es war doch eine gute Entscheidung gewesen, Deidara auf eine Mission zu schicken…. Der aufbrausende Künstler würde schon beim ersten Laut ins Krankenzimmer stürmen, notfalls würde er sich sicher auch mit seinen Bomben Zutritt verschaffen.... Wo würde das dann alles hinführen? Gestresst fuhr sie mit ihrer schmalen Hand durch ihr blaues Haar und ging mit einem schnellen Blick die Dokumente hindurch. „Wie sieht es aus, Konan?“ Erschrocken hob die Frau den Kopf, als sie Zetsus Stimme hörte und sah mit Schock zu wie der Boden vor ihr wuchs, sich verformte und eine ihr bekannte Gestalt annahm. „Zetsu! Wieso- Was ist mit deinem Gesicht?“, fragte Konan überrascht und blickte geschockt Zetsus Gesicht an. Da wo die schwarze Seite sein sollte, war wie bei einer schlimmen Brandwunde das Gesicht nach hinten verzerrt und die linke Körperhälfte sah grob und plump aus. „Ich habe mich kurz getrennt, damit ich weiterhin Tobi beobachten kann…“, schnaufte Zetsus weiße Seite und sah die Frau mit erschöpftem Blick an. Bereitwillig hob sie sich von ihrem Stuhl und bot dem erschöpften Kannibalen ihren Platz an, den der Akatsuki nickend annahm. Unsanft ließ er sich auf den Stuhl fallen und verschnaufte kurz. Konan sah besorgt zu ihm hinunter und checkte in der schnelle ein paar ihrer Medikamente durch. „Soll ich dir ein paar Medikamente geben, Zetsu? Du siehst nicht gut aus.“ „Geht schon, ich bin nur müde und…bin etwas mit den Nerven fertig.“ Konan verstand sofort und beließ sich darauf nichts Näheres zu Tobis Zustand nachzufragen. Das würde Zetsu nicht gut bekommen. „Ich hoffe Tobi wird sich bald einkriegen, denn ich denke nicht, das Deidara sich zeit lässt.“, sagte Zetsu plötzlich und rieb sich sein müdes Auge wach. „Und auch…ich würde es gutheißen, wenn Tobi diese Etappe schaffen würde….“ Konan schaute stumm den ausgelaugten Kannibalen an und wusste, dass Zetsu Recht damit hatte. Er war kurz und gut zu alt für solche anstrengenden Aufgaben, besonders jetzt da es um Tobi ging. Mit 56 Jahren konnte man nicht einen auf Stark tun, so einfach war es…. „Es tut mir Leid….“, flüsterte sie und senkte entschuldigend ihren Kopf. „Ich würde…wenn ich könnte, würde ich dich ablösen, aber….“ Zetsu sah sie schweigend an. Sie öffnete kurz ihren Mund um weiter zureden, klappte ihn aber wieder zu und schüttelte entschuldigend ihren schmalen Kopf. „Verstehe.“, murmelte Zetsu und fragte nicht weiter nach. In seinen 56 Jahren hatte er genug Erfahrungen gesammelt zu merken, wann man seine Grenze vor sich hatte und wann nicht. „Du musst dir keine Schuld geben, Konan. Ich schaff das schon.“, sagte er in fester Stimme und versuchte Konans Stimmung aufzumuntern. Sie lächelte etwas und nickte zustimmend, auch wenn es nur ein schwaches Nicken war. Dann fragte sie sich leise: „Ich frage mich, wie es Deidara ergehen würde, wenn er an deiner Stelle neben Tobis Bett stünde….“ Unsicher strich sie sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und lächelte mürbe. „Ihm würde es noch schwerer ergehen als mir, nicht?“ Der Kannibale antwortete ihr nicht, denn er wusste, dass es nur eine rhetorische Frage war, die keinen von den beiden beantworten konnte. „Tja….“, flüsterte er leise zu sich selbst und starrte in die Leere, über die Dokumente von Tobis Zustand und weg von Konans ausdruckslosem Gesicht. „Ich frage mich auch, wie es unserem Hitzkopf geht….“ „Autsch!“ Ein roter Faden ergoss sich kurz nach seinem Schmerzensruf von seiner Fingerkuppe und lief seine Hand runter. Sein Mund in der Handfläche öffnete sich, als die Flüssigkeit in seiner Nähe kam und wischte mit der Zunge das Blut weg. Leise fluchend leckte der Verletzte die Blutspur weg und nahm den verletzten Finger in seinen Mund. Vorsichtig saugte er das Blut aus und legte seine Arbeitssachen beiseite. Ein bitterer metallischer Geschmack verbreitete sich auf seiner Zunge und er schüttelte sich. “Mein Herr, sie sind, mit Verlaub, ziemlich nervös.“ Die Frau sah mit zu, wie ihr Kunde sich fluchend die Hand hielt und auf die blutende Verletzung starrte. Auf jeden Fall vorbereitet, fischte sie aus einem kleinen Kästchen ein Pflaster hervor und verarztete den blonden Mann. „Oder besser gesagt“, fuhr sie fort und drückte ihm ihre Arbeitsmaterialien wieder zurück in die Hand, „Ihre Hände zittern stark.“ Der Mann zuckte erwischt auf und starrte schweigend auf seine beiden Hände. Er bemerkte erst jetzt wohl, dass seine Hände zitterten, denn sein dunkelblaues Auge weitete sich als er die schwankenden Finger sah. Die Frau betrachtete besorgt ihren erstgewonnen Kunden und tippte ihm vorsichtig auf die verletzte Fingerkuppe. „Ist einem ihrer…Freunden etwas passiert…?“ Der junge Mann schnellte seine verletzte Hand zu sich zurück und drückte die Werkzeuge zusammen. „Unsinn. Mir ist nur kalt, yeah.“, murmelte er und machte sich weiter an seine Arbeit. Die alte Frau lächelte verstehend und nippte an ihrem warmen schwarzen Tee. „Es mag vielleicht nicht meine Angelegenheit sein, aber sie müssen wissen, dass der Körper niemals lügen kann.“ Der Mann schnaufte leise und hantierte so gut wie möglich mit den Werkzeugen rum. „Ich könnte mich zum Beispiel anlügen, dass ich für immer jung sei, aber mein Körper kann das nicht: Er zeigt offen, dass ich alt werde, was man wohl an meiner Haut am besten sehen kann.“ Sie lachte etwas. „Also können sie mir nicht sagen, dass ihnen kalt ist, mein Herr.“ Angewidert spuckte er das Blut aus seinem Mund weg und wischte sich angeekelt den Mund ab. „Ich und nervös, pah!“ Fluchend schob er eine kleine Schublade aus dem Tisch und packte aus seiner Tasche ein Pflaster aus. Seine Finger hatten sich bei der Frau mindestens zwei weitere Verletzungen geholt, so dass die ältere Frau ihm mit einem Zwinkern ein Päckchen Pflaster dazugegeben hatte, als er zu der Herberge ging. Den Kaufmann hatte er getrost in seinem Nachtclub ersaufen lassen. Morgen früh würde er den Fettsack sicher schnarchend vor der Tür des Nachtclub liegen sehen. Vorsichtig umwickelte er seinen blutenden Finger mit dem kleinen Pflaster und ging ohne Zeit zu verschwenden wieder ans Werk. Er hatte keine Zeit zu verlieren, da die Frau gesagt hatte, es würde viel Zeit beanspruchen so was zu machen und er hatte nur noch bis morgen früh Zeit. Vor einer Stunde war Peins Stimme in seinem Zimmer aufgetaucht und er hatte ihm detailliert erzählt, was für ein besoffener Schwachkopf doch der Kaufhändler war und wie er an einem Tag alle Bars der Einkaufsstraße abgeklappert hatte. Nach dieser Berichterstattung hatte er geschafft, den Leader davon zu überzeugen ihn frühzeitig die Mission abschließen zu lassen und war mit einem Zischen verschwunden. Tatenkräftig schwang er seine Werkzeuge in seinen Händen und konzentrierte sich, so fein wie möglich seine Arbeit zu machen. Mehrmals hatte ihm die Frau eingeschärft, dass bei schludriger Arbeit das ganze Teil auseinander fallen würde und man nichts retten könnte. Jetzt da er unter Zeitdruck stand war es schwierig sich daran zu halten, aber notfalls würde er die ganze Nacht durchmachen. „Vielleicht kann ich auf dem Rückweg weitermachen, un….“ Draußen fingen die weißen Schneeflocken wieder aus den Wolken raus zukommen und bedeckten die Dächer in ihrem weißen Mantel. Geistesabwesend rückte er seinen schwarzen Mantel mit den roten Wölckchen näher an sich und rieb sich die zerstochenen Hände. Sie sind freundlich, mein Herr.“ Deidara unterbrach seine fleißige Arbeit und schaute fragend die alte Frau an, die ihre Teetasse rieb. „Es ist schön, dass es noch Menschen gibt, die jemanden durch ein selbstgemachtes Geschenk Freude bereiten wollen. So was gibt es leider in diesen unruhigen Zeiten nicht mehr oft zu sehen.“ Er nickte nur, da er nicht unhöflich sein wollte, auch wenn er innerlich mit den Augen rollte. „Ich bin sicher, dass ihr Freund oder ihre „Freundin“ entzückt sein wird.“ Der blonde Künstler wollte schon aufmucken, als die Frau das Wort „Freundin“ betonte, ließ es aber sicherheitshalber. Sollte er sich jetzt als…als andersrum erweisen und der Frau einen Herzinfarkt liefern oder sogar weg gejagt werden?! Nein, danke…. Und außerdem war Tobi nicht sein Freund…vielleicht…jetzt noch nicht jedenfalls…. „Sie sind ja ganz rot im Gesicht, mein Herr. Habe ich da grad ins Schwarze getroffen?“ Der Iwa-Nin zuckte auf, als die Frau ihm das sagte und fühlte leider auch, dass sein Gesicht wärmer geworden war. Verdammt, verdammt, verdammt! Was war bloß mit dieser Frau los? Hatte die ein Talent dafür andere in die Ecke zu treiben oder was?! „Ich hab keine „Freundin“ und werde niemals eine haben, yeah.“, sagte er forsch, damit die Frau endlich aufhörte ihm peinliche Fragen zu stellen und er sich endlich auf die Arbeit konzentrieren konnte, verdammt. Die Frau sah überrascht auf, verschüttete etwas von ihrem Tee und sah ihn schweigend an. Von wegen „ansehen“, sie durchbohrte ihn richtig mit ihren blassen Augen! „Heißt das..., dass sie einen Freund haben?!“, rief sie entzückt aus, was Deidara dazu brachte geschockt seine Werkzeuge fallen zu lassen, „Das ist ja sooo romantisch von ihnen! So was sieht ja man nicht alle Tage!“ Die Passanten bemerkten den kleinen Ausbruch der Standbesitzerin und schauten neugierig rüber, um auch etwas Anteil daran zu finden. Deidara sackte währenddessen in seinen Stuhl ein und durchging alle Schimpfwörter, die er in seinem Gedächtnis finden konnte und schickte einen tödlichen Strahl auf die alte Frau ab. Sollten Frauen in diesem Alter den nicht darüber entrüstet sein?! Und wer denkt schon, dass so was romantisch sei?! Was war das bloß für eine olle Tunte?! „Verzeihen sie mir, mein Herr“, entschuldigte die Frau sich flüsternd, ließ es sich aber nicht nehmen, weit zu grinsen. „Wenn das so ist, werde ich ihnen so rasch wie möglich ihnen alles beibringen, damit sie schnell zu ihrem Geliebten kommen.“ Das war genug für den Künstler. „Verdammt noch Mal, ich habe keinen Gelieb-, äh, Freund, OK?!“, rief er mit hochrotem Gesicht, auch wenn in seinem Hinterkopf der Gedanke Glocken läuten ließ. „Wenn sie ihm aber das hier schenken, wird er ihnen sicher gehören.“, kicherte die Frau und brachte damit Deidara zum endgültigen verstummen. Das war zuviel für einen Mann! Ohne ein weiteres Wort drückte er seine Werkzeuge fester in die Hand und arbeitete schnell weiter, damit er von dieser Irren wegkommen konnte. „Unglaublich, un….“, murmelte er und klapperte mit den schmalen Werkzeugen in seinen Händen. Was auch er immer er gesagt, diese Frau hatte es geschafft alles gegen ihn zu drehen und sie hatte noch herausgefunden, dass er…das Tobi…er ihn…. „Ich werde langsam zu alt dafür, hm.“, seufzte er gestresst und spürte plötzlich wie sein Mund sich ausdehnte. Gähnend nahm er sich die Hand vor den Mund und riskierte einen Blick auf die schwarze Uhr mit ihren roten Ziffer. „Schon 1 Uhr, un?! Verdammt, ich bin ja nicht mal halbwegs fertig, yeah!“, rief er ärgerlich und überlegte fiebernd, wie er es in dieser knappen Zeit schaffen konnte. Nachdem er sein unfertiges Geschenk betrachtet hatte, drückte er seinen Mantel noch fester um sich und nahm tatenkräftig seine dünnen Werkzeuge in die Pflaster übersäten Hände. „Ich muss dieses Teil fertig kriegen, auch wenn ich die ganze Nacht mir um die Ohren schlagen sollte!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)