Nightdancer von Mihikoru (- Killerin aus Liebe II -) ================================================================================ Kapitel 4: You are at my side ----------------------------- You are at my side *reinspaziert komm* *euch wink* Hallo alle zusammen! ^^ Nun melde ich mich mal wieder nach einer kleinen Pause. Irgendwie hatte ich die letzten Wochen nicht genug Antrieb zum schreiben und dieses Kapitel ist nur Dank der Berufsschule entstanden, in deren Unterrichtstunden ich immer aus Langeweile anfange auf meinen Block zu kritzeln XD Erstmal bedanke ich mich - wie immer - für die lieben Kommentare und möchte auf einige auch eingehen: Karma: Ja, ich weiß das du Tora magst ^^ Ich ja auch, sonst hätte ich ihn im ersten Kapitel von unserer guten Suzuna erschießen lassen *muhahaha!* Nein, er ist schon ein zuverlässiger und treuer Partner, das wird man noch sehen und du wirst noch einiges von deinem Liebling zu hören bekommen, versprochen. Nochnoi: Ehrlich gesagt muss ich zugeben, dass ich ein bisschen Angst hatte das du dich klammheimlich davongestohlen hast. Dein letztes Kommi hat solange auf sich warten lassen aber als ich dann gelesen habe wieso und weshalb war das kein Problem. - Ich verstehe das vollkommen und bin froh, wenn du mir weiterhin erhalten bleibst. Natürlich wünsche ich dir auch viel Glück bei deinen Prüfungen *beide Daumen für dich drück* Tja, was die Meinungen über unseren lieben Kohei anbelangt gingen eure Ansichten ziemlich auseinander. Mal sehen was ich daraus mache… *fiese Gedanken im Kopf hat* Noch einige kleine Infos zu diesem Kappi: Diesmal habe ich dazu nicht nur ein- sondern gleich drei Titelbilder hochgeladen da es sich so ergeben hat. Von was könnt ihr ja an der Kapitelauswahl sehen… damit ihr euch ein Bild von dem beschriebenen machen könnt. Widmung: Dieses Kapitel widme ich Subway 1989.… Hallo Schatz! *dir wink und ein Küsschen zuwerf* Zusammen mit Nochnoi hatte er damals im ersten Teil den korrekten Ausgang geliefert und durfte sich dafür eine Idee in einem Kapitel wünschen. Hier ist sie nun und ich hoffe, dass ich sie zu seiner Zufriedenheit umgesetzt habe. Vielleicht ist sie nicht ganz so wie er es haben wollte aber zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, dass ich mich bemüht habe und nicht gaaa~aanz so in Stimmung war. Ich sag nur: Kuschelfaktor, jetzt wird es etwas romantisch *hihi* Na ja, mal sehen vielleicht kommt meine kitschige Ader ja wieder und ich knüpfe daran an *schulterzuck* Nun euch viel Spaß beim lesen und entschuldigt das lange Vorwort ^^’ Kapitel 4: You are at my side Die Sonne stand noch strahlend am Himmel und warf ihre heißen Strahlen auf Personen und Umgebung als ich das Tor von Kyusukes Behausung hinter mir zuzog und den kleinen Weg nach oben schritt. Einige Sekunden blieb ich am Treppenabsatz vor der Haustür stehen und sah den Zweigen der Akebia wie sie sich im Wind neigten. Es war immer noch Ende Juni, immer noch Sommer in Japan und die Temperaturen stiegen am Ende des Tages noch um einige Skalen, es wurde schwül und die Nacht reduzierte sich auf wenige Stunden. Seufzend angelte ich nach dem versteckten Schlüssel und öffnete die Tür um mich sogleich nach betreten des Flures meiner schwarzen Stiefel und der ebensolchen Jacke zu entledigen. Abermals seufzend fächelte ich mir mit einer Hand etwas kühle Luft zu und weigerte mich standhaft zu glauben das mein plötzliches Schwindelgefühl mit den drückenden Nachmittagstemperaturen zu tun hatte. Sicherlich war das Fieber wieder gestiegen, abermals ausgebrochen. Mein abgehackter Atem, mein rasender Puls kündigte es mir an. Ein knacken im Flur ließ mich aufsehen und ich erblickte meinen Kumpel mit abwährender Pose im Türrahmen lehnen. „Wo warst du?!“ Ein Kanonenschlag wäre im Vergleich zu seiner Tonlage wie reinstes Vogelgezwitscher gewesen. „Spazieren.“ „Zwei Stunden? In deinem Zustand?? - Das kannst du deiner Oma erzählen!“ Stumm und kaum wahrnehmbar verdrehte ich die Augen, schritt wortlos an ihm vorbei ins Wohnzimmer. „Suzuna…! So geht das nicht!“ Er war angefressen, das merkte ich nicht nur an der Sagung meines vollen Namens sondern auch an der Tatsache das er das „a“ genervt in die Länge zog. Abermals antwortete ich nicht, zog es nur vor mich auf dem Boden zwischen Tisch und Couch niederzulassen und meinen schwarzen Kater zu streicheln der es sich auf dem Polster bequem gemacht hatte. Mein Kumpel trat als lebender Inbegriff einer Gewitterwolke keine zwei Meter vor meinen Sitzplatz und sah mich so strafend an wie eine Mutter die ihre minderjährige Tochter beim rauchen erwischt hatte. „Du hattest mir versprochen im Haus zu bleiben und dich hinzulegen und dann bin ich kaum 5 Minuten weg und du machst dich schon wieder vom Acker. - Du hast Fieber!“ „Ich habe dir eine Nachricht geschrieben.“ Verteidigte ich mich mit matter Stimme da ich keine Kraft hatte um mich mit ihm zu streiten. Alle meine Reserven schienen verbraucht. „Nachricht?“ Ein heftiges Schnauben war die Antwort während er einen zusammengeknüllten Zettel aus der Hosentasche zog und nachdenklich damit herumwedelte. „Sehr informative Nachricht! Schönen Dank auch!!“ Ich verkniff mir schwerfällig ein spöttisches “Bitte” und beschränkte mich lieber darauf Kero hinter dem rechten Ohr zu kraulen. Sein wohliges Schnurren füllte die bedrückende Stille zwischen uns. Mit leicht nebligem Sinne fragte ich mich, was zum Teufel sein Problem war. Immerhin war ich nicht wortlos aus dem Haus verschwunden. Meine rasch geschrieben Notiz war doch ausreichend gewesen. Bin in cirka 3-4 Stunden wieder da. Mach dir keine Sorgen. Suzu Meiner Meinung nach hatte er keinen Grund sich aufzuregen. Meine Rückkehr war ja sogar über 2 Stunden früher aufgetreten. „Was wäre gewesen, wenn du wieder umgekippt wärst? Ich hätte nicht mal gewusst wo ich suchen soll!“ Kyusukes ruhige Stimme schlug immer mehr hoch, vollführte regelrechte Saltos und ich bekam nun doch ein schlechtes Gewissen. Er hatte sich Sorgen gemacht; große Sorgen. Sonst würde er sich nicht so aufregen. Ein kleines bisschen wallte die Erinnerung an meinen Ziehvater hoch, der mich auch die ersten Jahre mit beißender Stimme im Hauseingang begrüßt hatte wenn ich wieder einmal spätnachts von einer Mission nach hause gekommen war. Die Angst zermürbte einen, wandelte sich mit jeder verstreichenden Minute immer mehr in Panik um, bis nur noch die lindernde Wut blieb. Wenn die Panik verpuffte und die Sorgen sich auflösten. „Du bist dermaßen leichtsinnig das ich langsam aber sich an deinem geistigen Alter zweifle! Du hörst auf keinen guten Rat und weißt immer alles besser! Ständig…“ „Es tut mir Leid.“ „… willst du deinen Dickkopf durchsetzen, immer wieder gegen die… äh, was hast du gerade gesagt?“ „Ich sagte, es tut mir Leid.“ Diese Entschuldigung war ernsthaft… schmerzhaft glaubhaft und reuevoll. Dies merkte auch Kyusuke, immerhin konnte er mich besser verstehen als jeder andere. Seine aufgebrachte Mimik wurde starr, sie gleich einem Motorboot das plötzlich kein Benzin mehr im Tank hatte. Schweigend jedoch mit einem resignierenden Seufzen massierte er sich mit Zeige- und Mittelfinger die Nasenwurzel. In einer Mischung aus Frustrierung und Zärtlichkeit sah er mich an. „Was soll ich bloß mit dir anfangen?“ Hassen… Verachten… Meiden… Schoss es mir pfeilschnell durch den Kopf doch ich richtete meinen glanzlosen Blick nur auf Kero der sich eifrig meinen Streicheleinheiten entgegenreckte. „Hast du Hunger, Suzu?“ Auf seine behutsame Frage schüttelte ich nur stumm den Kopf. „Du solltest aber versuchen was in den Magen zu bekommen. Ich habe dir eine leichte Gemüsesuppe gemacht.“ Tränen der Rührung schossen mir in die Lider. Er war so lieb… zu lieb… Obwohl er sich so über mein Verschwunden geärgert hatte, hatte er mir trotzdem etwas gekocht. Damit es mir besser ging. „Vielleicht später. Trotzdem danke.“ Seine rechte Braue hob sich in Erstaunen. „Seit wann so höflich?“ Unschlüssig zuckte ich die Schultern. „Du hast heute soviel für mich getan.“ Nicht nur heute, eigentlich schon immer. Nun zuckte er mit den Schultern. „Vergiss es.“ Nein. Ich würde das nicht vergessen, bestimmt nicht. „Die Tasche mit deinen Sachen habe ich nach oben ins Gästezimmer getan. Es hat mich ehrlich gesagt gewundert, dass in deinem Kleiderschrank eine übersichtliche Ordnung herrscht.“ „Was willst du damit…“ Brauste ich empört auf, unterbrach mich aber sogleich selbst als ich stockte. „D-Du warst an meinem Kleiderschrank?“ Ein spöttisches Lächeln spielte um seine Lippen. „Wenn ich deine Klamotten in eine Tasche packen muss um diese hierher zu bringen ist es wohl oder übel erforderlich das ich an deinen Kleiderschrank gehe, oder wie siehst du das?“ Meine leichte Temperatur sank auf den Nullpunkt, ich spürte es genau. Sicherlich wurde ich aschfahl. Die Artefakte! Die Katzenartefakte!! Ich Idiotin… Gequält schloss ich einige Sekunden die Augen. „Hast du sie gesehen?“ Wie sollte ich das erklären? Wie sollte ich dafür eine halbwegs plausible Lösung finden?? Es gab keine… bis auf die Wahrheit. „Deine Unterwäsche? Natürlich, aber ich habe nicht genau hingeschaut. Ich hatte ja noch mehr zu packen.“ Perplex blinzelte ich auf. „U-Unterwäsche?!“ „Ja, reg dich nicht auf. Ich habe dir ja die Tasche packen müssen.“ „Tasche…“ Wiederholte ich dumpf und vollkommen emotionslos. Wovon zum Teufel redete er? Was hatte meine Unterwäsche mit den versteckten Artefakten zu tun? „Ja, deine Tasche. Geht es dir nicht gut, Suzu? Du bist auf einmal so blass.“ „Nein, alles okay.“ Hatte er die Katzengebilde nicht gesehen? Wollte er sie nicht sehen? Schwieg er absichtlich? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Kyusuke war eine ehrliche Haut, er hasste es etwas zu verschweigen oder ein wichtiges Problem zu verdrängen. Aber… Warum sprach er diesen prekären Fund dann nicht an? Weil er ihn nicht gesehen hatte…? Aber wer? Tora… Tora…! „Ich dachte, du wärst mein Partner.“ „Das bin ich auch.“ Oh Tora… „Schon gut.“ Setzte ich nun langsam hinzu jedoch gab er sich offensichtlich damit zufrieden. „Du solltest dich schleunigst wieder ins Bett legen.“ Setzte er nun wieder an seinen Standpunkt an sodass ich leicht mit dem Kopf nickte. „Ja, da hast du Recht.“ Ein erstauntes Stutzen von ihm folgte sogleich auf meine zustimmende Aussage. „Hast du gerade gesagt, dass ich Recht habe?“ „Das habe ich wohl gesagt.“ „Du hast Fieber, nicht wahr?“ „Etwas. Man merkt es an meiner Gesichtsfarbe?“ „Ja, das auch aber du musst wirklich angeschlagen sein, wenn du so leicht einlenkst.“ Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen das wohl feixend herüber gekommen wäre, wenn nicht dieser besorgte Ausdruck in dessen Iriden gelegen hätte. Ja, er machte sich Sorgen. Er wusste genau, dass ich das nicht war. So friedlich, zahm und einsichtig. Ich war ein Dickkopf wie er im Buche stand und verteidigte meinen persönlichen Standpunkt wie die Löwin ihr Junges selbst, wenn ich im Unrecht war. „Ich bin müde, dass ist alles.“ Auf meine leise Erwiderung gab er ein kurzes zustimmendes Brummen von sich sodass ich langsam meine streichelnde Hand von Keros Fell zurückzog und mich bedächtig erhob. „Ich gehe ins Bett.“ „Tu das… Soll ich dich hoch tragen?“ „Nein, schon gut…“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Dunkelheit… Soviel schreckliche Schwärze um mich herum. Sie schien mich zu erdrücken. Schnürte mir die Luft ab und ließ mich röcheln. Ich spuckte Blut, konnte mich nicht daraus befreien. „Ich hatte dich wirklich unglaublich gern.“ Daves Stimme hallte noch immer in meinen Gedanken nach. „Ich… Ich liebe dich, Suzuna…“ Voller Sanftheit und Wärme. Ich hatte ihm nicht mehr helfen, ihn nicht mehr beschützen können. Ich war nicht mal in der Lage mir selbst zu helfen. Ich war nicht in der Lage zu beschützen. Keinen… „Du weißt genau, dass das nicht stimmt und du weißt auch genau, wer an seinem Tod Schuld ist. - Diese Schuld trifft dich und nicht mich.“ „Denk doch an Fuma.“ Es sollte aufhören! Es sollte endlich aufhören!! „Ich dachte, du wärst mein Partner.“ „Das bin ich auch.“ „Dann rate ich dir, meinem Pistolenlauf nicht mehr zu nahe zu kommen… PARTNER!!“ Ich wollte nicht mehr sehen. Nicht mehr fühlen… Es machte mich KRANK! „Er hat dich beschützen wollen, denk mal darüber nach.“ Wimmernd presste ich mir die Handflächen auf die Ohrmuscheln. „Aufhören!!” Einige Herzschläge lang verhallte der wummernde Schlag in meinem Gehör bevor ich zitternd die Arme sinken ließ und mich lautlos umdrehte. Kyusuke stand dort und lächelte mich an. „Wenn du Hilfe brauchst, kannst du immer zu mir kommen. Ich bin für dich da.“ Meine Augen weiteten sich in Entsetzen als das vertraute Blitzen eines Pistolenlaufs hinter ihm auftauchte. „Kyusuke… pass auf!“ Ein Schuss gellte los und eine Kugel traf das Opfer mit professioneller Akribie. Ich sah noch wie die übermütigen Smaragde sich in dumpfe Edelsteine verwandelten ehe sein lebloser Körper zu Boden sank. Tora stand mit gezückter Waffe da und schickte mir ein kaltblütiges Lächeln. „Du kennst die Regeln, neko.“ „NEEEEEEE~EEEEIN!!!!“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Keuchend fuhr ich von meiner Schlafstätte hoch während mein eigener verzweifelter Schrei mir noch in den Ohren hallte. Der Klagelaut hallte so schmerzvoll in meinem Trommelfell dass ich schluchzend die Lider zusammen kniff und meine Handflächen auf die Ohren presste. „NEIN! HÖR AUF!!“ Erschrocken fuhr ich zusammen als sich mit einem Male zwei starke Arme um meine Schultern schlossen. „Suzuna…!“ „NEIN! HÖR AUF… VERSCHWINDE!!“ „Suzuna… Suzuna…!“ Erst sacht dann immer heftiger wurde ich gerüttelt. „Suzuna… Herrgott! Komm zu dir… wach auf!“ Abrupt riss ich meine tränenverschmierten Lider auseinander und brach meinen lang gezogenen Schrei endlich ab. Meine Lunge war schmerzhaft trocken und mein Herz raste wie nach einem Marathon. Pfeifend versuchte ich wieder genug Sauerstoff in meinen Körper zu bekommen, atmete abgehackt ein und wieder aus. Der fremde Zug um meinen Oberkörper nahm zu und ich wurde sacht an einen warmen Körper gedrückt. „Ganz ruhig. Beruhige dich.“ Der vertraute Geruch von Pfefferminz schoss mir in die Nase und ich klammerte mich verzweifelt an den erhobenen Arm von Kyusuke den er um mich gelegt hatte. Der entsetzliche Schrei war aus meiner Kehle gekommen. Ich hatte es gar nicht gemerkt, hatte ihn unbewusst ausgestoßen. All meinen Schmerz hatte ich hinaus geschrieen und nun kamen abermals die Tränen. „Gott… Oh Gott!“ „Beruhige dich, Suzu. Ich bin ja hier.“ Seine sanfte Stimme kam als warmer Atem an mein rechtes Ohr während seine zärtliche Streicheleinheiten über meinen Kopf fuhren. „I-Ich habe Dave umgebracht… Ich habe ihn getötet!“ „Psst… das hast du nicht. Du hast nur schlecht geträumt.“ „Ich wünschte es wäre so.“ Fest klammerte ich mich an den einzigen Halt, den ich im Form seines Armes bekam und wunderte mich im Stillen darüber, dass er sich nicht über die schmerzhaften Fingernägel beschwerte die sicherlich in seine ungeschützte Haut drückten. Mit immer noch pfeifender Lunge warf ich einen verschwommen Blick auf die Uhr über der Schiebetür im Gästezimmer und stellte fest, dass es kurz nach zwei nachts war. Offenbar hatte ich trotz meines Alptraumes ziemlich lange geschlafen. Immerhin konnte ich mich noch daran erinnern, dass ich gegen 17 Uhr ins Bett gegangen war. „Ich… ich hab dich geweckt, entschuldige.“ Gab ich nun stockend von mir und versuchte meine aufkommenden Schluchzer zu unterdrücken, doch von ihm kam nur ein heftiges Kopfschütteln. „Rede doch nicht so einen Unsinn! Ich hätte wissen müssen, dass du nicht alleine sein darfst… nach allem was passiert ist… ich bin so ein Idiot!!“ Leise jedoch wüst stieß er ein paar untypische Flüche aus und wiegte mich leicht in seinen Armen. Eine Welle von Schuldgefühlen überkam mich. Nun machte er sich zum Henker und nahm all diese Fehlschläge auf seine Kappe. Wie üblich… Dabei war ich Schuld. Wie üblich… „Es geht schon wieder.“ „Wag dich ja nicht mich jetzt auch noch anzulügen!“ Schamvoll senkte ich den Blick während ich aus den Augenwinkeln sah, dass er kurz jedoch effektiv die Zähne zusammenbiss. Langsam aber sicher stabilisierte sich mein Atem wieder in einen gleichmäßigen Rhythmus sodass ich mir mit zittrigen Fingern die Tränen aus den Augenwinkeln wischte. Eine heftige Welle aus Kälte überkam mich und ich fröstelte. Die Dunkelheit schien mich immer noch gefangen zu nehmen. Sie war allgegenwärtig, überall… Die Tatsache meines Erschauderns blieb auch meinem Kumpel nicht verborgen, mit sorgenvollem Blick drückte er mich mit sanfter Gewalt zurück auf die Matte und betete die Decke bis zum Kinn über mich. „Versuch wieder zu schlafen.“ „Legst du dich zu mir?“ Meine zögerliche Frage voller Angst war ausgesprochen ehe ich ansatzweise Gelegenheit hatte über die Folgen oder das Ausmaß nachzudenken. Ich hatte sie gesagt, ehe ich sie auch nur ganz zu Ende gedacht hatte. Ich wusste in diesem Moment nur, dass ich nicht alleine sein wollte. Ich wollte ihn bei mir haben, ganz nah… Kyusukes grüne Augen weiteten sich sichtlich und in seine Mimik schlich sich leichtes Unbehagen. Ich wusste, dass es nicht an meiner Bitte lag sondern viel eher an unsere gemeinsam erlebte Sachlage in den letzten Wochen. „Ich halte das für keine gute Idee.“ „Du hast eben noch gesagt, dass ich nicht alleine sein soll.“ „Das schon, aber…“ „Lass mich - bitte, bitte - nicht alleine.“ Panisch griff ich nach seinem nahe gelegenen Arm da ich die Befürchtung hatte, dass er einfach aufstehen und aus dem Zimmer gehen würde. An den wechselnden Emotionen seiner Augen konnte ich sehen wie er mit sich rang. „Ich kann auch hier warten bis du wieder eingeschlafen bist.“ „Lass mich nicht allein…“ Wiederholte ich flüsternd wie eine Gebetsformel und spürte wie eine weitere nasse Bahn über meine Wange verlief und nach unten in den Kissenbezug sickerte. Das gab meinem gutherzigen Sandkastenfreund wohl den Rest. Leise murmelnd fuhr er sich kurz durch seine verstrubbelten schwarzen Haare bevor er mit wenigen Schritten auf der anderen Seite der Matte war und sich schließlich unter die Zudecke begab. Stumm opferte ich einige Zentimeter von meiner Wärmequelle sodass er ebenfalls genug hatte und lächelte ihm durch das dämmrige Licht dankbar entgegen. „Danke.“ „Schlaf einfach, Suzu… Ich pass auf dich auf.“ „Ja, das weiß ich.“ Mein Herz setzte für einige Sekunden aus als mich abermals seine Arme umfingen und er mich an sich drückte. Der gleichmäßige Schlag seines Herzens drang an mein Ohr. „Ich kann warten, Suzu. - Ich kann auf dich warten… Ich liebe dich.“ Ich dich auch… bis in den Tod. „Oyasumi nasai, Kyu…“ ********************************************************************************* [1] Oyasumi nasai = Gute Nacht Joa… Hab eigentlich nichts mehr weiter zu sagen. Hoffe natürlich, dass auch das Kapitel gefallen hat und euch ein Kommentar wert ist. Alles weitere dann in der Fortsetzung *wink* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)