Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 34: All die schönen Pferde ---------------------------------- Hannah nahm Deans Hand und zog ihn mit sich zur Wohnzimmertür, und Jane stand eilig vom Sofa auf. „Schätzchen, was meinst du denn? Und was wollt ihr überhaupt damit machen, wenn ihr es gefunden habt? Was ist hier überhaupt los, verdammt?!“ William, der seine Frau das letzte Mal vor ungefähr zwei Jahren fluchen gehört hatte – und zwar als ihr das Teestövchen runter gefallen war, das sie ihrer Urgroßmutter in stundenlangen Bettelgesprächen hatte abschmeicheln müssen – erkannte sofort den Ernst der Lage, eilte an ihre Seite und legte den Arm um sie. „Die Jungs scheinen zu wissen, was sie tun, Liebling – vielleicht sollten wir sie einfach machen lassen …“ Jane zog ihre fein geschwungenen Augenbrauen über diese Aussage ihres Ehegatten in die Höhe und blickte kritisch zu ihm auf. „Meiner Meinung nach wissen die Beiden viel zu gut, was sie tun – was soll das überhaupt heißen, das ist nicht der erste Geist, den sie gesehen haben?! Bin ich hier denn die Einzige, die es bemerkenswert findet, wenn mein toter Schwiegervater durch die Gegend spukt?!“ Dean und Sam warfen sich einen unbehaglichen Blick zu, dann schaltete Sean sich in das Gespräch ein. „Nein, das bist du nicht – aber ich für meinen Teil bin froh, jemanden hier zu haben, der die Nerven behält … Also sollten wir die Fragen auf später verschieben.“ Sean hatte mit genug Autorität gesprochen, um jeglichen Widerspruch im Keim zu ersticken, und erntete einen anerkennenden Blick von Dean, der Hannahs Hand fester griff und die Wohnzimmertür öffnete. „Wo ist denn nun dieses Ding, das du meinst, Hannah?“ „In meinem Zimmer!“, verkündete sie mit Überzeugung, und man sah Dean deutlich an, was er davon hielt, erneut in das nun bespukte Territorium Hello Kittys einzudringen. „Vielleicht solltest du mir dann lieber sagen, was es ist, und Sammy und ich holen es dann“, schlug er opferbereit vor und war überrascht, als Hannah diesem Plan nicht zustimmen wollte. „Nein, ich komme mit!“ „Aber Schätzchen“, machte Jane einen Ansatz, ihrer Tochter diesen absonderlichen Eigensinn auszureden, die ließ sie jedoch gar nicht erst zum Zuge kommen. „Dean kann nicht alleine gehen – ich muss auf ihn aufpassen!“ Auf diese ruhig vorgebrachte Äußerung folgte ein kurzer Moment ungläubiger Stille, dann hatte William sich wieder so weit gesammelt, dass er die Frage stellen konnte, die sie wohl alle bewegte. „Warum musst du auf Dean aufpassen?“ „Weil Großvater mir noch nie etwas getan hat, seit er ein Geist ist, und weil ich ganz genau weiß, dass er das auch nie tun wird!“ Hannah schien von ihrer Ansicht derartig überzeugt zu sein, dass Widerstand zwecklos war – sie war scheinbar bereits bei ihrer ersten Begegnung durch Deans unwiderstehliche Aura in die Jäger-Gemeinschaft assimiliert worden, und nun bereit und willens, ihre Rolle zu spielen. „Na, dann geh mal mit ihm mit und pass gut auf ihn auf …“ Hannah nickte ihrem Vater ernsthaft zu und zog Dean dann mit sich aus der Tür, bevor ihre Mutter dazu kam, erneut einen Einwand vorzubringen, wozu sie scheinbar stark tendierte. Sam fand sich mit dem Rest der Familie allein gelassen und räusperte sich nervös, als ihm bewusst wurde, dass er von sämtlichen Anwesenden misstrauisch beäugt wurde. „Ihr kennt euch also mit Geistern aus?“, fragte Sean ihn interessiert, und Sam zögerte einen Moment, bevor er zustimmend nickte. „Seid ihr sowas wie Geisterjäger?“, hakte Jane gleichzeitig fasziniert und entsetzt nach, und Sam nickte erneut. „Wie im Fernsehen“, murmelte William hingerissen, und Sam verkniff es sich, ihn zu berichtigen. Ihr Job war alles andere als wie im Fernsehen. Wie kamen die Leute nur immer auf sowas? „Also Hannah – was ist es?“ Dean warf einen unbehaglichen Blick auf ein erschreckend großes Hello Kitty Plüschtier im pinken Tutu, das mitten auf Hannahs Bett lag, und verspürte den unwiderstehlichen Drang, alles Pinke in diesem Zimmer restlos zu verdächtigen Gegenständen zu erklären, die gesalzen und verbrannt werden mussten. „Das hier …“ Dean beobachtete, wie Hannah auf ihr Bücherregal zuging, ein geschnitztes Holzpferd heraus nahm und damit zu ihm zurück kam. „Das hier hat Großvater als Letztes geschnitzt, bevor er gestorben ist … und ich glaube, er hat das für dich gemacht …“ Hannah drückte ihm das Holzpferd in die Hand, und Dean räusperte sich leise. „Für mich?“ Hannah nickte ernsthaft, nahm ihn wieder an der Hand und zog ihn mit sich aus dem Zimmer. „Er hat so oft davon gesprochen, dass er dich gerne kennen gelernt hätte … und Tante Kate hatte Pferde so gern … vielleicht dachte er …“ „Ich versteh schon, Hannah …“ Sie gingen die Treppe wieder hinunter und zurück ins Wohnzimmer, und als Seans Blick auf das Holzpferd fiel, seufzte er und nickte. „Das könnte tatsächlich das Richtige sein.“ „Und was habt ihr jetzt damit vor?“, wollte William wissen, und Dean stellte die Schnitzerei auf dem Wohnzimmertisch ab. „Wir müssen es verbrennen.“ „Verbrennen?!“ Hannah wirkte alles andere als begeistert, und Dean wich ihrem vorwurfsvollen Blick aus. „Es geht nicht anders – wenn es wirklich das richtige Objekt ist, dann muss es vernichtet werden, damit dein Großvater zur Ruhe kommt!“ „Ja aber …“ Hannahs große grüne Augen nahmen einen feuchten Glanz an. „Er hat es doch für dich gemacht!“ Dean kämpfte einen Moment lang darum, im Angesicht dieses absolut unfairen Angriffs auf seine Anti-Gefühlsduselei-Abwehrmechanismen maskuline Haltung zu bewahren, dann schrie Jane erschrocken auf, und er konzentrierte sich auf Wichtigeres. „Er ist hier! Oh Gott, er ist hier!“ Dean folgte mit seinem Blick Janes ausgestrecktem Finger und schluckte unbehaglich. Es war wie erwartet Großvater Jack, der am anderen Ende des Raumes stand und still vor sich hin transparentierte, und bevor Dean noch auf die Idee kam, sich Salz und Streichhölzer für sein Pony zu holen, ging Hannah auf ihn – Großvater Jack – zu und baute sich vor ihm auf. „Warum hast du Dean weh getan?“ „Äh … Hannah …“ Dean machte einen Schritt auf sie zu, und Großvater Jack hob den Blick und sah ihn an. „Dean …“ Dean blieb stehen wie vom Blitz getroffen, und sämtliche Anwesenden erschraken in Großaufnahme. „Dad?“, fragte William vorsichtig, der Geist fixierte seine toten Augen jedoch weiterhin auf Dean. „Großvater?“, versuchte es Sean, und hatte ebenso wenig Erfolg wie William, zu Jack durchzudringen. „Wieso reagiert er nur auf Hannah?“, wisperte Jane verstört, und Hannah machte einen weiteren Schritt auf ihren Großvater zu. „Ich weiß, du hast ihn noch nie gesehen, aber du musst mir glauben – das ist wirklich Dean! Tante Kates Sohn!“ Dean zuckte zusammen, als Jack plötzlich direkt vor ihm stand, und er war nicht großartig überrascht, als er Schritte hörte und dann Sams Hände an seinen Schultern spürte. Sein Sammy machte sich scheinbar Sorgen um seine Gesundheit. „Dean?“ Großvater Jacks Stimme klang sehr viel weniger nach toter Krähe als zuvor, er schien ihn zum ersten Mal wirklich wahrzunehmen, und als er lächelte, bekam Dean beinahe eine Gänsehaut. „Du hast ihre Augen …“ Dean legte die Hand vor sein Gesicht, als Jacks durchscheinende Gestalt in ein unangenehm grelles Leuchten getaucht wurde, und als er sie wieder herunter nahm, war sein Großvater verschwunden. „Müsst ihr wirklich schon gehen?“ Dean fand sich ein wenig unerwartet in einer äußerst festen Umarmung seiner Tante wieder, und als sie sich wieder von ihm löste, wurde ihm zu allem Überfluss auch noch über die Wange gestrichen. Sie mussten ja sowas von gehen! „Ja, es wird langsam Zeit für uns“, erwiderte er gewohnt unterkühlt, während er seine Reisetasche in den Impala lud und fing sich einen vorwurfsvollen Klaps von Sam ein. „Jetzt sag das nicht so!“ Jane lachte unwillkürlich, verpasste Dean ebenfalls einen Klaps und stellte fest, dass sie ihn wirklich gut leiden könne – ein Kompliment, das er glatt zurück gab, und sich dann von seinem Onkel verabschiedete. Sam fand sich derweil mit Sean konfrontiert, der nicht nur Anstalten machte, ihn zu umarmen, sondern dieser frevelhaften Idee auch tatsächlich nachgab und ihn für seinen Geschmack ein wenig zu fest an sich drückte. „Jetzt bist du also doch mit ihm zusammen, hm?“, flüsterte Sean ihm grinsend ins Ohr, und Sam wurde rot und wusste nicht, was er darauf erwidern sollte – für Sean scheinbar Grund genug, ihm in den Hintern zu kneifen. Böser Fehler. Dean hatte Sean an der Schulter gepackt und von Sam weggerissen, bevor der noch „Ich konnte einfach nicht widerstehen“, oder sonst einen überflüssigen Unsinn von sich geben konnte, und dann hatte Sean auch schon Deans Faust im Gesicht und fand sich in der nächsten Sekunde flach auf dem Rücken liegend wieder. „Wow.“ Sean blickte bedröbbelt gen Himmel, und Dean schnaubte empört, bevor er sich beinahe besorgt an Sam wandte. „Alles ok?“ Sam nickte sprachlos und drehte sich dann vorsichtig zu Jane und William um, um zu überprüfen, wie die auf die ihrem Sohn angetane Gewalt reagierten. William überreichte seiner Frau soeben eine Fünf-Dollar-Note, und Sam blinzelte verwundert. „Was soll das denn jetzt?“ „Na, wir haben gewettet, ob ihr wirklich zusammen seid!“, erklärte Jane fröhlich, während William Sean auf die Beine half. „Und jetzt hab ich die Wette gewonnen!“ „Lass dir das eine Lehre sein, mein Sohn!“, meinte William mit einem belehrenden, extrem schadenfrohen Grinsen, und Sam wusste nicht, ob er lachen oder doch lieber peinlich berührt sein sollte. „Warum hat Dean Sean gehauen?“, erkundigte sich nun Hannah – sie klang eher neugierig als empört, und Sam ging zum ersten Mal nicht dazwischen, als er Dean dazu ansetzen sah, eine völlig ehrliche, ihm möglicherweise unangenehme Antwort zu geben. „Weil Sammy mir gehört und ich es nicht mag, wenn meine Sachen von Leuten angefasst werden, die ihre Finger besser bei sich behalten sollten!“ Hannah blinzelte ein paar Mal über diese Erklärung, dann nickte sie gewichtig. „Verstehe. Ich mag es auch nicht, wenn jemand anders meine Plüschtiere anfasst.“ Sie und Dean nickten sich einmütig zu, dann hob sie den rechten Zeigefinger. „Ich hab da noch was!“ Hannah wandte sich ab und lief ins Haus, und Dean zog fragend die Augenbraue in die Höhe. „Sie hat da noch was?“ Sowohl Jane als auch William zuckten mit den Schultern – Sean schien nicht mit ihm kommunizieren zu wollen, er hielt sich die Wange und schmollte vor sich hin. Hannah war nach etwa drei Minuten wieder zurück, in der Hand ein zunächst nicht zu identifizierendes Objekt, das sie Dean in die Hand drückte, als sie wieder vor ihm stand. „Das ist für dich!“ „Für mich?“ Dean hob das Ding vor seine Augen und erkannte ein Pinguin ähnliches schwarzes Plüschtier aus der Hello Kitty Familie. „Danke Hannah …“ Sam biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut los zu lachen, als er Deans Gesichtsausdruck irgendwo zwischen ehrlicher Rührung und grenzenloser Abscheu entschlüsselte. „Wie heißt er denn?“ erkundigte sich Dean, um von seiner mangelnden Begeisterung abzulenken, und als Hannah ihm den Namen sagte, musste er noch dreimal nachfragen, bevor er ihn wirklich verstanden hatte. Wer nannte ein Plüschtier auch bitte schön ‚Batzmaru’? Das klang ja wie ein Grippevirus! Dean legte Batzi – wie er ihn in Zukunft zu nennen gedachte – neben Sams Pinguin auf die Rückbank, und sein Blick fiel auf die braune Plastiktüte, die auf dem Boden hinter seinem Sitz lag. Wie schön, dass er schon wusste, in welches Motel er mit Sam fahren würde – und an Honig hatte er auch gedacht. Sam würde nicht wissen, wo oben und wo unten war, wenn er mit ihm fertig war. „Ihr kommt doch bald mal wieder vorbei, oder?“ Dean ging in die Hocke, als Hannah die Arme nach ihm ausstreckte, und ließ sich gutmütig knuddeln. „Aber sicher …“ Jetzt wusste ja die gesamte Familie über ihn und Sam Bescheid und würde sich demnach über den gelegentlichen Kuss zwischen ihnen nicht wundern – und Sean würde sich hüten, noch mal Hand an Sammy zu legen, dafür hatte er gesorgt. Dean bekam von Hannah einen Kuss auf die Wange, wurde darüber informiert, dass er sich mal wieder rasieren müsse, und dann losgelassen. Er stand wieder auf, winkte noch einmal in die Runde und stieg dann in den Impala. Endlich waren sie wieder unterwegs. Oh, Batzmaru, wie ich dich liebe! Dein grantiges Gehabe! Deine mürrische Miene! Dein böser Blick! Du bist anbetungswürdig! *hüstel* Liebste Kommischreiber: Ihr seid grandios! Anbetungswürdig! Adorabel! Wir steuern mit Vollgas auf die 500 Kommentare zu, ich tanz mir hier mit dem Kommi-Tanz die Füße wund, und solch bewundernswerte Ausdauer auf beiden Seiten wird belohnt – mit nicht nur einem sondern ZWEI „Dean und Sammy haben sich ganz doll lieb“ Kapiteln! Man darf gespannt sein! Liebste Grüße an Isi, Tine und Kinka – und natürlich an die Rina, die ihre Schwester erfolglos davon abzuhalten versucht, diesen „Schweinkram“ zu lesen! Fühlt euch geknuddelt! moko-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)