Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 69: Denn sie wissen nicht, was sie tun ---------------------------------------------- Sam erwachte zu den ungewohnten Klängen fremder Finger auf der Tastatur seines Laptops, knurrte leise, schlug träge die Augen auf und wurde mit Dean konfrontiert, der neben ihm im Bett saß, mit nichts als einem Handtuch um die Hüften – wieso hatte der ohne ihn geduscht?! – und konzentriert… recherchierte? Sam hoffte zumindest, dass er das tat. Wenn Dean das nämlich nicht tat und sich auf der Suche nach weiteren Methoden, wie er ihn… quälen konnte, befand, dann… also dann- „Du bist ja wach…“ Eine angenehm warme Hand strich Sam liebevoll das Haar aus der Stirn und er schloss für einen Moment genießerisch die Augen, vergaß seine ketzerischen Gedanken betreffend Deans Motivation und seufzte zufrieden. „Willst du hören, was ich bisher rausgefunden hab?“ drang Deans Stimme leise und scheinbar bewusst sanft in sein Bewusstsein und Sam wünschte sich mit einem Mal, Dean hätte tatsächlich nach weiteren Methoden gesucht, ihn zu ‚quälen’. Er wollte, dass Dean ihn ‚quälte’, er liebte es, wenn Dean ihn ‚quälte’. Sam schlug eher unwillig die Augen wieder auf, setzte sich hin, rückte so nahe wie möglich an Dean heran – natürlich nur, um ebenfalls auf den Bildschirm des Laptops sehen zu können – legte den Arm um Dean und machte professionelle Miene zum bösen Spiel. „Lass hören.“ „Also…“, setzte Dean an, „Zunächst mal: Die Menschen sind krank! Wusstest du, dass, wenn sich einer im Mittelalter der ‚Grenzsteinversetzung’ schuldig gemacht hat – also, wenn er sich Ackerland seines Nachbarn geklaut hat – er bis zum Hals in das betreffende Stück Acker eingegraben wurde, wo sich der Grenzstein ursprünglich befunden hat und der betrogene Nachbar so lange mit einem Pflug über seinen Kopf fahren durfte/sollte/musste bis der… naja… Matsch war?!“ Dean drehte seinen Kopf zu Sams, ihre Nasenspitzen berührten sich beinahe, weil sie so dicht nebeneinander saßen und Sam musste ein wenig kämpfen, seine angewiderte Grimasse über die mitteltalterlich-grausige Praktik aufrecht zu erhalten: „Nein, das wusste ich nicht.“ Dean nickte grimmig, wirkte zufrieden, endlich mal derjenige zu sein, der Sam was Neues erzählen konnte und richtete seinen Blick dann wieder nach vorn, recherchierte weiter, und Sam begann versunken, Deans Sommersprossen zu zählen. „Also, die meisten Legenden über Kopflose, die ich bisher gefunden habe, stammen aus Deutschland – ich bezweifle allerdings, dass das was zu bedeuten hat. In einigen Legenden ist er ein Widergänger, da ihn in der Mensa allerdings niemand gesehen hat, nehme ich mal an, dass wir es hier eher mit einem körperlosen Geist zu tun haben, es sei denn natürlich, er ist nur für den sichtbar, auf den er es abgesehen hat…“ Dean legte nachdenklich den Kopf schief, blinzelte verdutzt, als er Sams Lippen in Form eines zärtlichen Kusses mit einem Mal an seiner Wange spürte und hielt in seinem Vortrag inne: „Sag mal, WAS ist eigentlich los mit dir in der letzten Zeit?“ Er drehte seinen Kopf ruckartig wieder in Richtung Sam, diesmal kollidierten ihre Nasenspitzen tatsächlich und Sam machte ein schuldbewusstes Gesicht: „Entschuldige…“ Dean räusperte sich, wusste nicht, ob er genervt oder geschmeichelt sein sollte und beschloss, einfach weiter zu lesen und zu ignorieren, dass Sam scheinbar rollig oder sowas war – er hoffte nur, dass dieser Zustand zumindest noch so lange anhielt, bis sie diesen Fall abgeschlossen hatten und die ganze schöne überschüssige sexuelle Energie nicht völlig verschwendet war. „Ich hab noch immer keine Gemeinsamkeit zwischen den Opfern feststellen können…“, verkündete Dean sowohl professionell als auch gefrustet und ignorierte, wie Sam ihm mit den Fingerspitzen über die nackte Schulter strich, „Vielleicht sollten wir noch ein paar Hinterbliebene aufsuchen, um mehr Details herauszufinden…“ Sam nickte artig und beschloss, endlich mal sein Scherflein beizutragen und Deans Selbstbeherrschung zu honorieren; er löste sich von ihm, stand aus dem Bett auf und verschwand ins Badezimmer – und er WUSSTE, dass Dean jetzt wieder über das ganze Gesicht grinste, weil er so komisch lief. Dem hatte ja auch nicht über einen erschreckend langen Zeitraum ein verdammter – ach, egal. Sam atmete einmal tief durch, kraxelte etwas ungelenk in die Duschwanne, zog den Duschvorhang mit Herzchenmotiv zu und stellte das heiße Wasser an. Er hoffte, dass seine motorischen Fähigkeiten von seinem Duschgang so weit angeregt würden, dass er bei der auf ihn zukommenden Recherche zumindest ansatzweise normal laufen und somit kaschieren konnte, wie… beansprucht sein Hintern war. Musste ja nicht gleich jeder wissen, welcher Art die Beziehung zwischen ihm und Dean war. Das warme Wasser wirkte angenehm entspannend, Sam legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und versuchte, NICHT daran zu denken, dass Dean jetzt vermutlich annahm, in Zukunft im Bett mit ihm anstellen zu können, wozu er lustig war. Natürlich war das letzte Nacht irgendwie gut und total heiß gewesen und… also… und Sam würde ja auch nie behaupten, dass es ihm nicht gefallen hätte, aber nur, weil Deans Annahme absolut richtig war und hundertprozentig zutraf, musste er es noch lange nicht – ach, wozu sich etwas vormachen? Sam machte ein Gesicht irgendwo zwischen einem gequälten Lächeln und einem liebevollen Grinsen und wollte sich lieber nicht vorstellen, was sich in Deans Kopf bezüglich der vergangenen Nacht abspielte. Es war schön gewesen, sicher, das war es – und aufregend und prickelnd und existenzbereichernd… aber also… ein Dildo? Sam schämte sich ja FAST, dass ihm das auch noch wieder so gut gefallen hatte. „Herrgott verdammt noch mal! Wieso kann es nicht EIN MAL einfach nur leicht und unkompliziert sein?! Dean kickte ungeduldig gegen die nächste Mülltonne, die nach dieser gewalttätigen Attacke entsetzt scheppernd zu Boden kippte und ihren Inhalt dem ohnehin nicht allzu reinlichen Bürgersteig übergab. Sam, der nicht vorhatte, die von Dean angerichtete Sauerei zu bereinigen, packte diesen hastig bei der Schulter und zerrte ihn mit sich zum Impala, den sie ein paar Seitenstraßen weiter geparkt hatten. Es war inzwischen später Abend, sie hatten soeben die letzten Verbliebenen in ihrer grandiosen Tarnung als Versicherungsagenten („Aber es war doch schon jemand von Ihnen bei uns!“ – „Ja, verzeihen Sie, es haben sich noch nachträglich ein paar Ungereimtheiten aufgetan, die wir klären möchten…“) befragt und abgehakt und keine, nicht eine, nichtmal die kleinste Verbindung zwischen den so unerwartet Verstorbenen entdeckt, mit der einzigen Ausnahme, dass sie eben unerwartet verstorben und zu Lebzeiten immer kerngesund gewesen waren. Dean warf sich hinter das Steuer des Impala, knallte die Tür mit ungewohnter Heftigkeit hinter sich zu – immer ein deutliches Zeichen dafür, dass der von etwas gestrichen die Schnauze voll hatte – und wartete kaum, bis Sam neben ihm Platz genommen hatte, bevor er mit aufheulendem Motor losbrauste. Sam schnallte sich an, hielt sich so gut fest, wie er konnte und sagte weder etwas zu Deans halsbrecherischem Fahrstil, noch versuchte er, dessen Laune durch leere und, wie er sehr gut wusste, sinnlose Phrasen zu bessern. Deans Stimmung war immer ein wenig angegriffen, wenn er sich für mehrere Stunden am Stück mit trauernden Menschen beschäftigen musste, wenn er sich dann auch noch für nichts und wieder nichts mit trauernden Menschen beschäftigen musste, war seine Stimmung nicht nur ein wenig angegriffen, sie lag zum Sterben bereit danieder. Sam ließ sich also verbissen schweigend von Dean zurück zu ihrem Motel fahren, war froh, dass sein Magen sich inzwischen so sehr an den Aufenthalt in einem fahrenden Wagen auch unter den widrigsten Umständen gewöhnt hatte, dass ihm nichtmal ansatzweise schlecht wurde und er, als der Impala auf dem Parkplatz zum Stehen kam, nur aus dem einen Grund beim Aussteigen leise ächzte, dass ihm noch immer der Hintern ein wenig wehtat. Er folgte Dean in ihr Motelzimmer, schloss die Tür hinter sich und erwartete halb und halb, dass Dean nun damit beginnen würde, die Inneneinrichtung zu Kleinholz zu verarbeiten, der warf jedoch lediglich seine Krawatte und sein Sakko von sich und ließ sich missmutig aufs Bett plumpsen. Sam zögerte kurz, dann setzte er sich zu ihm, nahm exakt die gleiche Haltung wie er ein – leicht vorgebeugt, die Hände verschränkt zwischen den leicht auseinander gestellten Beinen, den Blick stur auf den Boden fixiert – und sie schwiegen eine Weile, bevor Dean sich tatsächlich leicht zu Sam hinüber beugte und seinen Kopf an Sams breite Schulter lehnte. Sam hielt kurz überrascht inne, dann wandte er ihm den Blick zu und schluckte unbehaglich, weil er sah, dass es Dean diesmal noch mehr mitgenommen zu haben schien als sonst, so viel Schmerz und Leid mit ansehen zu müssen, so sehr mitgenommen sogar, dass er es nicht einmal zu verstecken versuchte, so sehr, dass er bei ihm Halt und vielleicht sogar ein wenig Trost suchte. Dieses bisher beispiellose und absolut singuläre Verhalten von Deans Seite aus überforderte Sam einen Moment lang, dann legte er den Arm um ihn, zog ihn ein wenig enger an sich heran und versuchte, ihm durch etwas so Simples wie körperliche Nähe den scheinbar so dringend notwendigen Trost zu spenden. Dean ließ ihn gewähren, hob nicht einmal die Augenbraue, um zumindest so zu tun, als verhalte Sam sich weibisch und unangebracht gefühlsduselig und das war der Moment, in dem Sam sich ernsthaft Sorgen um ihn zu machen begann. „Wir werden schon herausfinden, wie wir dem Kopflosen zu Leibe rücken können… der hat seinen Hals lange genug aus der Schlinge gezogen…“, setzte Sam zu einem zaghaften Aufheiterungsversuch an und Dean lächelte schwach und fing den Ball dankbar auf: „Der wird nicht wissen, wo ihm der Kopf steht, wenn wir mit ihm fertig sind…“ „Richtig. Das Wasser steht ihm quasi bis zum Hals…“, grinste Sam und drückte sanft Deans Schulter, „Der wird sich noch wundern, dass er das nicht hat kommen sehen!“ Dean gluckste leise, drückte Sam einen Kuss auf die Wange und stand dann auf, um ins Bad zu gehen. Er wusste, dass Sam ihn weder in ferner noch in naher Zukunft jemals auf diesen Moment ansprechen würde, dass sie nie darüber würden reden müssen, dass es einfach nicht notwendig war, weil Sam ganz genau wusste, was er fühlte, was er dachte, was in seinem verdammten Hirn vor sich ging und obwohl ihn das in 3 von 4 Fällen einfach mal total nervte, war er diesmal doch sehr dankbar dafür. Dean betrachtete kurz sein Gesicht im Badezimmerspiegel, bevor er seine obersten beiden Hemdknöpfe öffnete, sein Gesicht großzügig mit kaltem Wasser besprengte und unter weiterem Öffnen der übrigen Knöpfe zurück zu Sam ins Schlafzimmer ging, der sich in seiner Abwesenheit bis auf die Shorts ausgezogen hatte und jetzt mit dem Laptop auf dem Schoß auf dem Bett saß und konzentriert auf den Bildschirm starrte. Dean sprach ihn nicht an, um ihn nicht zu stören, ließ das Hemd von seinen Schultern und zu Boden gleiten, wo es in einem unbeachteten weißen Haufen liegen blieb, öffnete dann seine Hose, die in einem unbeachteten schwarzen Haufen neben dem Hemd am Boden verblieb, und ging zurück ins Bad. Er war gerade mit Zähneputzen fertig, als Sams Stimme in Form eines aufgeregten „Dean!“ an seine Ohren drang, kehrte also eilig zu ihm zurück und gab sich nicht die geringste Mühe, seine Hoffnung auf gute Nachrichten vor ihm zu verbergen. Sam auf der anderen Seite gab sich nicht die geringste Mühe, zu verbergen, dass er auf eine äußerst vielversprechende Quelle gestoßen war, die zumindest er als ziemlich eindeutig bewertete und als die Lösung all ihrer kopflosen Probleme betrachtete. Dean setzte sich zu ihm, ließ sich erzählen, was Sam gefunden hatte und als Sam schließlich zum Ende gekommen war, drückte er ihm einen nachdrücklichen Kuss auf die Lippen und nahm ihm dann den Laptop vom Schoß. „Gut gemacht, Sammy!“ verkündete er mit Überzeugung, drückte Sam auf den Rücken und kniete sich breitbeinig über seinen Schoß bevor er sich darauf niederließ und Sam auf eine Art in die Augen sah, dass dem erstens warm ums Herz und zweitens heiß im Rest seines Körpers wurde. Ha! Reingelegt! Keine drei bösen Kapitel in Folge... haha! Muss so auch reichen... die Volljährigen schreiben alle keine Kommis... also, fast alle... und eine, deren Name nicht genannt werden darf, will sich ja nicht freischalten lassen... Schööönen Tag noch! moko-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)