Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 107: Bestien hinter Gittern ----------------------------------- Am Samstag kommt das Sams. Oder ein neues Kapitel. Ganz wie ihr wollt. (Ich sehe die Zeichen!) Bin leider Gottes noch immer ein wenig erkältet – oder auch ein wenig mehr – aber das soll mich ja nicht aufhalten. Die Isi und ich haben meiner Erkältung den Krieg erklärt, dementsprechend versorgt die liebe Isi mich auch mit Kräutertee und allem, was ich sonst noch so brauche, und gestern, gestern wollten wir „The Accidental Husband“ mit Jeffrey Dean Morgan gucken. Ich hatte mir eine kurze Inhaltsangabe bei IMDB durchgelesen, und dachte, hey, romantische Komödie – das heißt, er stirbt nicht! Und er ist Feuerwehrmann! Und er soll lebenslustig und charmant sein, und sowieso und überhaupt! Jeffrey Dean Morgan! Yeay! Aber Pustekuchen! Film war nicht aufzutreiben, dementsprechend mussten die Isi und ich uns anderweitig Unterhaltung suchen. Und wir wurden fündig! „Hairspray“ haben wir uns angesehen! (Dreck! Jetzt mag ich Zac Efron!) Der Film ist toll – und John Travolta als Frau überraschend gut. Danach gab’s noch „27 Dresses“ – ja, wir hatten einen James Marsden Themenabend, und er hat in beiden Filmen gesungen! – und auch dieser Film hat mir durchaus gefallen. Jetzt bleibt mir nur noch das überaus große Vergnügen, zwei neue KommiSchreiber im Samstagslicht des neuen Kapitels willkommen zu heißen: Demonwolf13, willkommen in Mokona-Castle! Du darfst dich in meinem Traumschloss herumtreiben, wie es dir beliebt, und dir stehen alle Zimmer offen – mit Ausnahme vom Westflügel natürlich … Selbiges gilt für wincest4ever! Ich bin äußerst glücklich über diesen neuen Altar, der mir zu Ehren errichtet wurde, und bin außerdem begeistert, dass sich hier wenigstens Eine Sorgen um Sammy macht … warum auch immer XD Und nu geht’s los! Wünsche wie immer viel Vergnügen! moko-chan „Kaffee, Kaffee, Kaffee, Kaffee, Kaffee …“ Deans Blick war stur auf die zwei übervollen Kaffeebecher in seinen Händen fixiert, während er langsam und mit schlafwandlerischer Sicherheit Sams und seinen Tisch ansteuerte. Ein unachtsamer junger Mann, insgesamt eher ungewaschen und ein wenig schäbbig – schäbbig, nicht schäbig – rempelte ihn an, aber da Dean über die Reflexe einer Katze verfügte (manchmal zumindest), schaffte er es, keinen einzigen Tropfen zu verschütten, warf dem schäbbigen jungen Menschen aber trotzdem allerhand Kosenamen an den Kopf, die ihn in keinem Zweifel darüber belassen dürften, was Dean von ihm und seiner ungeschickten Art hielt. Es war definitiv keine gute Idee, Dean Winchester in die Quere zu kommen, bevor der seinen ersten Kaffee des Tages gehabt hatte. „Das war beeindruckend“, erklärte Sam, nachdem Dean ihm gegenüber Platz genommen hatte, und er ließ offen, ob er Deans Balanceakt mit dem Kaffee, oder seinen Schimpfwortfundus meinte. Er bedankte sich für seinen Kaffee, zog seinen Becher zu sich heran – sein Becher war daran zu identifizieren, dass sein Inhalt nur noch für das geübte Auge die geringste Ähnlichkeit mit Kaffee aufzuweisen hatte – beugte sich über den Tisch und trank vorsichtig einen Schluck ab. „Mhm …“ Sam brummte zufrieden – Dean hatte genau die richtige Menge Milch abgepasst – dann blickte er zu Dean auf, der soeben dabei war, eine Portionspackung Zucker aufzureißen, und sie seinem eigenen Heißgetränk hinzuzufügen, während er mit den Lippen noch immer wie besessen das Wort „Kaffee“ in Endlosschleife formte. Offenbar plante Dean, dem vor ihnen liegenden Tag mit so viel Energie wie nur möglich zu begegnen, und Sam hatte nicht vor, ihm das auszureden. Dean im Koffeinrausch war fast so fabelhaft wie Dean im Testosteronrausch und das war … Sam trank einen Schluck Kaffee und schloss für einen Moment die Augen … das war im wahrsten Sinne des Wortes fabelhaft. Käsekuchen war eine feine Sache. „Hast du schon einen Plan, wie wir in die geschlossene Abteilung des Krankenhauses kommen?“ erkundigte er sich bei Dean, nachdem der einen ersten Schluck von seinem Wachmacher genommen hatte, und Dean zog eine ertappte Schnute. „Reinschleichen?“ schlug er vor, und Sam schnaubte. „Ja, genau. Das wird sicherlich funktionieren.“ „So sehr ich deinen Zynismus für gewöhnlich auch schätze“, Dean nahm einen weiteren Schluck Kaffee und seufzte beglückt, als er sich einbildete, dass Koffein und Zucker zu wirken begannen – falls er jemals eine Toleranz gegenüber diesen Stimulans entwickeln sollte, war er am Arsch – dann sah er Sam in die Augen. „Jetzt wäre mir ein Plan sehr viel lieber.“ „Ich dachte, Pläne seien etwas für Amateure?“ konterte Sam, und Dean blickte ihn irritiert an. „Ich kann mich nicht erinnern, jemals sowas gesagt zu haben – außerdem liebe ich es, wenn ein Plan funktioniert!“ Sam grinste ein wenig und nickte. „Wenn du das sagst … Dann würde ich vorschlagen, dass wir in den nächsten Kostümfundus gehen, uns Arztkittel ausleihen und uns verkleidet rein schleichen. Haben wir nicht noch IDs, die uns als Götter in Weiß ausweisen?“ Dean grinste unwillkürlich und nickte. Allerdings hatten sie derartige IDs. Er war Trapper John M.D. und sein Sammy Doogie Houser M.D. – unfassbar eigentlich, dass sie damit noch nie aufgeflogen waren. Dean schmunzelte in seinen Kaffee, nahm einen weiteren tiefen Schluck, dann stellte er sich Sammy in dem Arztkittel vor. Sam wäre sicherlich ein toller Arzt geworden. Dean hatte sich immer gewundert, warum er Jura und nicht Medizin studiert hatte, und konnte sich das nur so erklären, dass Sams Sinn für Gerechtigkeit eben noch ein wenig stärker ausgeprägt war als sein Helfersyndrom. Dean stützte seinen linken Ellenbogen auf den Tisch, stützte seinen Kopf in die Handfläche und beobachtete Sam dabei, wie er ihnen an der Theke das Frühstücksangebot des Tages orderte. Ja, Sam wäre ganz ohne Zweifel ein grandioser Arzt geworden. Deans Blick wurde ein wenig wehmütig, dann trieb er die Was-Wäre-Wenns in die letzte Ecke seines Bewusstseins zurück und konzentrierte sich lieber darauf, den Sitz von Sams Jeans zu bewundern. Der Junge wusste definitiv, wie man sich ordentlich anzog. Dean seufzte. Jetzt hatte er wieder Lust auf Käsekuchen. „Eine Unverschämtheit sondergleichen!“ Dean warf die Tüte mit ihren soeben ausgeliehenen Arztkitteln auf den Rücksitz des Impalas und knallte die Tür zu. „Eine bodenlose Frechheit! Das ist Freibeuterei, verdammter Wegelagerer, Raubritter … dieser … dieser Wucherer!“ Dean warf sich auf den Fahrersitz, knallte erneut mit der Tür, und Sam nahm wesentlich gelassener neben ihm Platz. „Ich kann absolut nicht nachvollziehen, worüber du dich so aufregst.“ Er konnte außerdem nicht nachvollziehen, wie Dean plötzlich zu diesem für ihn doch eher ungewöhnlichen Vokabular kam, aber das verschwieg er ihm wohlweislich. Dean reagierte merkwürdig beleidigt, wenn man andeutete, er bediene sich zumeist eines eher fragwürdigen Wortschatzes. „Worüber ich mich aufrege?!“ Dean legte den Gang ein und fuhr mit aufheulendem Motor los. „Weißt du wie viel ich für diese dämlichen Arztkittel blechen musste? Von dem Geld hätte ich ein Medizinstudium bezahlen können! Was denkt dieser Mensch sich eigentlich?“ Sam grinste ein wenig. „Was ich meine ist: Du hast für diese Arztkittel nichts bezahlt, Dean – es gibt also überhaupt keinen Grund, warum du dich aufregen solltest.“ „Es geht ums Prinzip!“ stellte Dean klar und Sam grinste noch ein wenig mehr. Dean mochte nicht viele Prinzipien haben, aber die wenigen, die er hatte, waren zweifellos faszinierend. „Du darfst also Leute bestehlen und mit gefälschten Kreditkarten bezahlen, der Kostümverleiher darf aber keine halsabschneiderischen Preise verlangen?“ „Genau das!“ Dean schien die Absurdität der Situation aufzufallen, denn er begann ebenfalls zu grinsen und klopfte Sam auf den Oberschenkel. „Wie auch immer – du musst aufpassen, dass deine Schultern nicht noch breiter werden, Sammy. Dein Kittel sieht an dir aus, als würde er augenblicklich sämtliche Nähte sprengen.“ Dean warf ihm einen kurzen Blick aus dem Augenwinkel zu. „Wie findest du eigentlich Klamotten, die dir passen?“ Sam schnaubte. „Frag nicht so blöd, du warst beim letzten Einkauf dabei. Außerdem hab ich gar nicht so breite Schultern – ich könnte dich genau so gut fragen, wie du Sachen findest, die dir passen!“ Sie kamen nicht dazu, das Thema zu vertiefen. Dean hatte soeben das Parkplatzgelände des örtlichen Krankenhauses befahren, und war nicht länger in der Stimmung, mit Sam belanglose Nettigkeiten auszutauschen. Er parkte den Wagen und stieg aus, zog sich schweigend seinen Arztkittel über und pinnte sich seine ID an die Brust. Er wartete, bis Sam ebenfalls so weit war, dann marschierten sie Seite an Seite zum Krankenhaus. Sam konnte spüren, wie Deans Anspannung mit jedem Schritt wuchs, und er wünschte, er könnte irgendetwas sagen, was ihm helfen würde, zu entspannen, aber ihm wollte ums Verrecken nichts einfallen. Sam biss sich auf die Unterlippe und seufzte leise. Sicher, es war Deans Idee gewesen, sich mit dem kleinen Mädchen zu unterhalten, und irgendwo sah er auch ein, dass es durchaus sinnvoll war, mit zumindest einem der Betroffenen persönlich zu sprechen, aber er fragte sich, ob es vernünftig gewesen war, sich dabei auf Lindsey zu konzentrieren. Sam wurde in diesem Gedankengang unterbrochen, als Dean plötzlich stehen blieb, und sich auf einem großen Schild im Eingangsbereich flüchtig darüber informierte, wo sie hinmussten, bevor er sich energisch wieder in Bewegung setzte. Sam folgte ihm schweigend, und sie waren beide so ernst und blass, dass tatsächlich niemand auf die Idee kam, ihre Verkleidung anzuzweifeln. Erst, als es darum ging, in die geschlossene Abteilung des Krankenhauses vorzudringen, wurde es ein bisschen kompliziert, aber Sam löste das Problem, indem er die wachhabende Krankenschwester einen Moment lang mit einem Anflug jungenhaften Charmes ablenkte und für Dean die Tür öffnete, als sie nicht hinsah. Dean blockierte den Schließmechanismus, damit Sam ihm im geeigneten Moment folgen konnte und machte sich auf die Suche nach Lindseys Zimmer. Er fand es am Ende des Flurs auf der linken Seite, zog seinen Dietrich aus der Tasche um die Tür aufzubrechen, und als er damit fertig war, war Sam an seiner Seite und sie betraten gemeinsam das Zimmer. Es war weiß gestrichen – Dean wartete noch immer darauf, eines Tages in einem Krankenhaus zu landen, das ein kleinwenig kreativer in seiner Farbwahl war – und gegenüber von der Tür stand ein großes Bett, ganz mit weißer Bettwäsche bezogen, in dem ein für das große Bett viel zu kleines Mädchen lag. Durch das vergitterte Fenster fiel grelles Licht ins Zimmer, wurde von der durchgehend weißen Einrichtung reflektiert und erzeugte eine unangenehme bis surreale Stimmung. Lindseys Hände waren fixiert und sie schien zu schlafen, als Sam allerdings die Tür hinter sich schloss, schlug sie die Augen auf und blickte erst Dean und dann ihn mit gelassenem Kalkül an. „Euch kenne ich nicht“, sagte sie leise, und ihre Kinderstimme stand in merkwürdigem Gegensatz zu ihrem gleichgültigen Tonfall. Ihre blauen Augen wirkten leer, schienen unnatürlich hell zu sein, sie war blass, und mit ihrem hellblonden Haar war sie in dem kalten weißen Zimmer schon beinahe unsichtbar. „Wir sind neu“, erklärte Dean sein und Sams Auftauchen und lächelte sie an. „Ich bin Dean und das ist Sam.“ Sie reagierte nicht, und Deans Lächeln wurde schwächer. „Dein Name ist Lindsey, nicht wahr?“ Sie antwortete nicht, öffnete lediglich ihre Augen weiter und starrte ihn unverwandt an. „Was willst du?“ Kurz zog ein Schatten über Deans Gesicht, dann lächelte er wieder. „Wir wollen uns nur ein wenig mit dir unterhalten, Lindsey. Ist das ok für dich?“ Sie nickte langsam, fixierte ihre großen Augen auf Deans und legte leicht den Kopf schief. „Was willst du wissen?“ Dean zögerte einen Moment, und Sam konnte förmlich spüren, wie sein Puls sich beschleunigte. „Warum hast du deinen Hund -“ „Sammy“, unterbrach sie ihn und er starrte sie an. „Wie bitte?“ „Er hieß Sammy“, erklärte sie mit einem Unterton in der Stimme, der Dean unangenehm an Sam erinnerte, und er schluckte trocken. „Oh.“ Sie schien zu begreifen, dass er für den Augenblick überfordert war, drehte leicht den Kopf und wandte sich Sam zu. „Du heißt auch Sammy?“ Sams Kiefermuskeln spannten sich an. „Samuel.“ Sie lächelte ein wenig. „Ach so.“ Diesmal war Sam derjenige, der überfordert war, und Dean sprang großmütig wieder ein. „Also, warum hast du … warum hast du Sammy wehgetan, Lindsey?“ „Ich habe ihm nicht weh getan“, stellte Lindsey klar. „Ich habe ihn umgebracht.“ Sie lächelte noch immer ein wenig, und Dean lief ein kalter Schauer den Rücken. „Warum hast du das gemacht?“ Sam hatte das untrügliche Gefühl, dass Dean zusammenbrechen würde, wenn Lindsey nicht aufhörte, auf diese verstörend zufriedene Art zu lächeln. Dann erreichte das Lächeln ihre Augen, und Dean zuckte zusammen. „Es hat Spaß gemacht – ich mochte ihn nicht mehr. Er wollte immer nur mit mir spielen und ging mir auf die Nerven.“ Sie klang so zufrieden mit sich selbst, dass Sam beinahe schlecht wurde, und er legte Dean unwillkürlich die Hand auf die Schulter, weil er davon ausging, dass Dean die Situation noch wesentlich mehr mitnahm als ihn. „Und deine Eltern? Warum hast du sie angegriffen?“ Dean klang ein wenig heiser, und Sam drückte sanft seine Schulter. Lindsey zuckte mit den Schultern, soweit es ihre fixierten Hände zuließen, und ihre Augen wurden wieder leer. „Sie hätten eben nicht versuchen sollen, Sammy zu helfen. Das war dumm von ihnen. Außerdem hat es Spaß gemacht.“ Sie grinste unschuldig zu den Beiden auf, und Dean drehte sich unwillkürlich zu Sam um. „Ich muss hier raus.“ Sam hielt ihn nicht zurück, stellte Lindsey jedoch noch eine letzte Frage. „Tut es dir jetzt leid, dass du sie verletzt hast? Dass Sammy deinetwegen tot ist?“ Lindsey blickte ihn an, als verstehe sie die Frage nicht. „Nein“, antwortete sie schließlich. „Natürlich nicht.“ Dean öffnete die Tür, trat in den Krankenhausflur hinaus und atmete tief durch. „Großer Gott.“ Er hörte, wie Sam die Tür wieder hinter sich schloss, und marschierte los, wollte einfach nur so schnell wie möglich aus dem Flur, der geschlossenen Abteilung und dem Krankenhauskomplex verschwinden, und es war ihm völlig egal, wenn dieses Verschwinden nicht unbemerkt blieb. „Dean, warte.“ Sam hielt ihn kurz vor der Stationstür einen Moment auf, stellte sicher, dass sie unbeobachtet sein würden, dann zog er Dean mit sich durch die Tür, entfernte den Mechanismus, der sie bisher offen gehalten hatte, und ließ sie ins Schloss fallen. Dean war schon vorausgegangen, und Sam holte ihn ein Stockwerk tiefer im Treppenhaus ein, hielt ihn am Ellenbogen fest, und Dean fuhr zu ihm herum. „Bevor du fragst: Nein, ich bin NICHT ok. Können wir jede weitere Diskussion bitte verschieben, bis wir wieder im Auto sitzen?!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)