Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 131: Aus nächster Nähe ------------------------------ So, es ist mitten in der Nacht – oder besser früh am Morgen – und ich bin sehr, sehr müde – kann aber nicht schlafen. Da ich sowieso nicht schlafen kann, und ein wenig Angst davor habe, dass Tine nie wieder mit mir redet, oder – beinahe noch schlimmer – ihr Supernatural-Buch dazu nutzt mir meinen persönlichen HexBag zusammenzustellen, wenn ich das jetzt nicht mache, dachte ich mir, ich stell das neue Kapitel jetzt schon online. Da ich sehr müde bin, kann ich nicht für den Inhalt garantieren, geh aber einfach mal davon aus, dass Tine jetzt glücklich ist. Gute Nacht! moko-chan „Hört er damit auch irgendwann mal wieder auf?“ Mike beäugte kritisch die ausgesprochen hartnäckige Anhänglichkeit, mit der Dean an Sams Hüfte festgewachsen schien, und Sam konnte nur hilflos mit den Schultern zucken. „Das will ich doch schwer hoffen.“ Sie hatten es inzwischen zu dritt geschafft – Dean war nach wie vor alles andere als hilfreich – die sterblichen Überreste seiner Lordschaft aus dem Haus zu schaffen und ein gefällig großes Grab im Rosengarten zu schaufeln, und wenn Deans Verstand auch zusehends klarer wurde, war er noch immer nicht wirklich ansprechbar, er schien sich außerdem keineswegs bewusst zu sein, dass Sam und er Publikum hatten, oder dass er Knuddeleien außerhalb der Horizontalen für gewöhnlich verabscheute wie der Teufel das Weihwasser. Sonst eher ein Freund von verspielten Klapsen auf Sams knackigen Hintern, ließ er sich jetzt keine Chance entgehen, Sam über die Wange zu streicheln oder ihm einen sanften Kuss zu geben, und war insgesamt so anschmiegsam und verschmust, dass Sam nicht wusste, ob er weinen, lachen, oder in Panik ausbrechen sollte. Dean machte ihm ein kleinwenig Angst, wenn er so … so … absolut anbetungswürdig war. „Lässt du mich kurz los?“ fragte Sam ihn vorsichtig – er musste das Salz, das sie in der Küche gefunden hatten, über das Grab schütten – und Dean blickte kurz verwirrt zu ihm noch, dann lächelte er so unglaublich liebenswert, dass Sam ihn beinahe besprungen hätte. „Ok.“ Dean ließ seine Arme sinken, die eben noch um Sams Hüften geschlungen waren, trat einen Schritt zurück, und Sam sah ihm ganz genau an, dass er nur so lange von ihm ablassen würde, wie er brauchte, um Lord van Zorgs enthauptete Leiche in Brand zu stecken, und das machte ihn mehr als kribbelig. Die Leiche wurde also von Tom in Benzin gebadet, von Sam mit einer großzügigen Schicht Salz bedeckt, und Mike durfte seinem Hang zur Pyromanie frönen und das Streichholz ins Grab werfen, dann betrachteten sie alle vier gemeinsam das Freudenfeuer. Dean schlich sich wieder an Sam heran, drückte sich mit einem zufriedenen Aufseufzen so eng wie möglich an ihn heran, und Sam legte lächelnd den Arm um ihn. Was auch immer mit Dean los war, schien erstens ungefährlich zu sein, und war ihm zweitens alles andere als unangenehm – außerdem wurde es zunehmend besser, Deans Augen wurden klarer und blickten zunehmend fokussiert zu ihm auf, und seine ruhelosen Hände verweilten außerhalb von Sams Kleidung. Es bestand wohl doch kein Grund zur Sorge. Sie warteten, bis von Lord van Zorg nur noch Feinstaub übrig war, dann schütteten sie sein Grab zu, traten die Erde fest, und standen dann eine Weile verloren in der Gegend rum. „So“, Mike räusperte sich leise, „gehen wir ein Bier trinken, oder was?“ Sam wechselte einen kurzen Blick mit ihm, drückte Dean ein wenig fester an sich, suchte Bestätigung in Toms Augen, und nickte schließlich lächelnd. „Sicher. Warum nicht.“ Es stellte sich heraus, dass Mike und Tom im gleichen Motel abgestiegen waren wie Sam und Dean, also verabredeten sie den Parkplatz als Treffpunkt, damit sie ihre Waffen loswerden und eventuelle Blessuren versorgen konnten, bevor der erbauliche Teil des Abends begann, und als Sam den Impala neben einem Dean nur zu bekannten Dodge Viper Cabrio zum Stehen brachte, und Dean ihre neuen Jägerkollegen aus ihm aussteigen sah, war er auch wieder klar genug im Kopf, um die damit verbundene Logikkette prozessieren zu können, und Mike als Alleinschuldigen an seiner traumatischen Nahtoderfahrung mit dem knallroten Sportwagen zu identifizieren. „Du hast mich fast umgebracht!“ warf er Mike an den Kopf, sobald er auf der Beifahrerseite aus dem Impala ausgestiegen war, und Mike, der keine Ahnung hatte, wovon Dean da sprach, und dessen aufgeplatzte Unterlippe seit geraumer Zeit im Rhythmus seines Herzschlages wütend vor sich hin pochte, war nicht in der Stimmung, sich haltlos beschimpfen zu lassen. „Ich hab dir deinen Arsch gerettet!“ schoss er also prompt zurück, und Dean, der sich seinen Arsch wenn überhaupt nur von Sammy retten ließ, und im übernatürlichen Hormonrausch nicht mitbekommen hatte, dass es Mike gewesen war, der den einen, fraglichen Spiegel seiner Lordschaft kaputt gemacht hatte, maß ihn mit einem abwertenden Blick. „Das hättest du wohl gerne“, knurrte er also und schlug die Tür des Impalas hinter sich zu. „Und wenn du mit deiner Karre nicht umgehen kannst, solltest du dir vielleicht ein zahmeres Modell zulegen, alter Mann.“ So wenig es Mike zuvor auch zugesagt hatte, von seiner Lordschaft als Junge betitelt zu werden, alter Mann war viel, viel schlimmer. Da wollte er sich ja glatt wieder die Haare wachsen lassen. Tom und Sam tauschten einen Blick über die Motorhauben der zwei Autos hinweg, und Sam grinste, als er die genervte Resignation in Toms Augen sah. Offensichtlich war Mike zwar durchaus zu glorreichen Heldentaten fähig, aber deswegen nicht weniger strapaziös. „Ich bin hier jawohl nicht derjenige von uns Beiden, der ein neues Auto braucht“, konterte Mike nach einem abschätzigen Blick auf den Impala, und sowohl Sam als auch Tom eilten eiligst um ihre jeweiligen Fahrzeuge herum, um den drohenden Hahnenkampf abzuwenden, der nur unschön enden konnte. Dean mochte größer sein und mehr Kampferfahrung besitzen, aber dafür war Mikes System frei von übernatürlichen Drogen. Sam packte Dean am Ellenbogen, und Deans Miene, eben noch über die Maßen empört und gereizt, wandelte sich augenblicklich in einen Ausdruck reinster, bedingungsloser Vergötterung, als seine Augen auf Sams Gesicht zu ruhen kamen. Sam biss sich auf die Unterlippe und schluckte nervös. „Mh … ähm …“ Er wusste nicht so ganz, wie er mit Deans plötzlicher Heldenverehrung ihm gegenüber umgehen sollte. Dean lächelte ihn an, streckte die Hand nach ihm aus und streichelte ihm über die Wange, und Sam konnte einfach nicht anders, als stillzuhalten und zufrieden zu seufzen. Selbstbeherrschung war eine Sache, sinnlose Selbstentsagung eine völlig andere. „Oh Gott, jetzt fangt doch bitte nicht schon wieder an!“ ließ Mike sich genervt vernehmen, und blickte überrascht zu Tom auf, als der ihn eher unsanft am Oberarm packte und grob mit sich zog. „Wir versorgen eben Mikes Lippe – sind in Zimmer fünf … sagt Bescheid, wenn ihr hier fertig seid.“ Tom nickte Sam kurz zu, zerrte den eindeutig verwirrten Mike mit sich weg, und Sam konnte dazu übergehen, Dean in eine energische, enthemmte, atemberaubende Bärenumarmung zu falten. Seine Emotionen bezüglich Lord van Zorgs Kontrolle über seinen Liebsten hatten ihn endlich eingeholt, und er drückte Dean so fest an sich, dass dessen heiser gemurmelte Bekundungen seiner absoluten Zufriedenheit mit der Situation ein wenig atemlos klangen. „Du hast mir solche Angst gemacht“, murmelte Sam Dean ins Ohr, während seine Hände ruhelos über Deans muskulösen Rücken strichen, und es war völlig egal, dass sie auf einem öffentlichen Parkplatz standen. „Wollt’ ich nich’“, gab Dean leise zurück und schmiegte sein Gesicht an Sams Halsbeuge. „Konnt’ nich’ anders …“ Es war keine Entschuldigung, es war eine Darlegung von Fakten, und Sam lächelte gegen seinen eigenen Willen. „Ich weiß … ich weiß …“ Sam schloss seine Augen und genoss das Gefühl, wie Dean sich an ihn drängte. Nichts konnte ihn mehr der Tatsache versichern, dass Dean nirgendwo hinging, dass er zu ihm gehörte, als der warme, starke Körper in seinen Armen. „Ich war so wütend“, wisperte er mehr zu sich selbst, und als er Deans tröstende Hand in seinem Nacken spürte, erschauderte er unwillkürlich. „Wie er dich kontrolliert hat … wie er es ausgenutzt hat, dass er dich in seiner Gewalt hatte … Er hat mich so … so …“ Sam wusste nicht, wie er den Satz beenden sollte, und Dean blickte zu ihm auf, der Ausdruck in seinen Augen mit einem Mal merkwürdig wachsam. „Du … als du … als du mir befohlen hast, zu dir zu kommen … das war ... Du hast mich kontrolliert.“ Dean machte sich plötzlich von ihm los, und Sam fühlte sich, als ziehe ihn eine erbarmungslose Hand unter eiskaltes Wasser. „Dean …“ „Seit wann“, Deans Atem ging schwer, und er musste sich dazu zwingen, nicht zu schreien, „… Wie lange verheimlichst du mir das schon?“ Sam wurde blass und schüttelte den Kopf, und Deans Blick wurde gegen seinen eigenen Willen weicher. „Du hattest keine Ahnung. Du hast … oh Mann, Sam …“ Dean ließ die Schultern hängen und stöhnte verzweifelt auf, starrte einen Moment lang auf den dunklen Asphalt zu seinen Füßen, und als er wieder aufblickte, erinnerte Sam ihn ein wenig zu sehr an einen am Straßenrand ausgesetzten Hund. „Es ist ok“, meinte er mehr zu sich selbst und nickte langsam. „So lange du es nie wieder bei mir anwendest, ist es ok.“ Sam blickte ihn hoffnungsvoll an, kämpfte noch immer mit dem Gefühl, von Dean weggestoßen worden zu sein, und als Dean die Hände zu Fäusten ballte, sie wieder löste und schließlich leise fluchte, lächelte er verloren. Und jetzt? „Komm her …“ Dean winkte ihn ungeduldig an sich heran, und Sam konnte den Raum zwischen ihnen gar nicht schnell genug schließen, Dean gar nicht schnell genug wieder an sich pressen. So lange Dean ihn deswegen nicht verließ, war es gar nicht so schlimm, dass er Visionen hatte, und andere Menschen mit seinen Worten kontrollieren konnte. So lange Dean bei ihm war, war es ok. „Muss das sein?“ Dean blickte unbehaglich die in Altrosa gestrichene Motelzimmertür vor sich an, auf der eine große, ihn spöttisch anlachende Fünf prangte, und zog seine Lederjacke zurecht. Er konnte sich was Schöneres vorstellen, als jetzt mit Mike und Tom ein Bier trinken zu gehen. „Wir sind verabredet“, war Sams kurze, aber vielsagende Antwort, dann streckte er über Deans Schulter hinweg seinen Arm aus und klopfte nachdrücklich an. Im Zimmer wurden Schritte hörbar, dann wurde die Tür geöffnet, und die Winchesters fanden sich einem lächelnden Tom gegenüber, während Mike soeben aus dem Badezimmer auftauchte und sich sein schwarzes Shirt glatt zog. „Bier! Ich brauche Bier!“ verkündete er energisch, griff sich seine Lederjacke von der Garderobe und schob sich an Sam und Dean vorbei aus der Tür, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Tom folgte ihm mit einem entschuldigenden Grinsen, schloss hinter sich ab und trottete von Dean und Sam flankiert über den Parkplatz. „Bist du wieder ok?“ wandte er sich höchst überraschend an Dean, und der ärgerte sich erstmal ein Loch in den Bauch, dass er zu Tom aufblicken musste, bevor er ihm antworten konnte. „Ich denk schon. Ich fühl mich jedenfalls normal.“ Tom musste ja nicht wissen, dass er sein Bier am liebsten auf Sams Schoß sitzend zu sich nehmen würde, weil er sich noch immer merkwürdig schmusig fühlte. War ja peinlich, sowas. „Übrigens … wegen Mike …“ Tom biss sich kurz auf die Unterlippe, kam jedoch nicht dazu, loszuwerden, was er loszuwerden beabsichtigte, weil Mike, der ein paar Meter vor ihnen ging, sich plötzlich umdrehte, und ihn überraschend breit angrinste. „Wag es ja nicht, dich schon wieder für mich zu entschuldigen. Ich plane, mich mit Bier und Tequila bei den Beiden beliebt zu machen!“ Damit drehte er sich wieder um, Sam tauschte einen entgeisterten Blick mit Tom, bevor er Dean schmunzeln sah, und erleichtert erkannte, dass Mike das Eis zwischen ihnen soeben erfolgreich gebrochen hatte. Sie erreichten die Bar auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom Motel, wurden mit schummrigem Licht und erfreulich wenig Zigarettenqualm begrüßt, und Dean seufzte unwillkürlich auf. Das hatte ihm irgendwie gefehlt. Mike suchte ihnen einen Tisch in der dunkelsten, gemütlichsten Ecke, schob seinen Hintern über die abgewetzte Sitzbank, lehnte sich mit einem zufriedenen Seufzer zurück, und ging dazu über, seinen Blick zwischen Sam und Dean hin und her wandern zu lassen, sobald die sich ihm gegenüber auf zwei Stühlen niedergelassen hatten, während Tom den freien Platz auf der Sitzbank neben ihm in Beschlag nahm. „Also“, Mikes Stirn legte sich in nachdenkliche Falten, und Tom hielt in Erwartung einer taktlosen Bemerkung die Luft an, „Ihr seid zusammen, ja?“ Man konnte schlecht sagen, wer perplexer aussah, Tom, Sam oder Dean, Letzterer erholte sich allerdings als Erster. „Du bist ein ganz Schlauer, kann das sein?“ Er hatte es mit einem freundlichen Grinsen gesagt, und Mike schnaubte amüsiert und orderte ihnen bei der niedlichen blonden Kellnerin, die an ihrem Tisch aufgetaucht war, eine Runde Bier und Tequila-Shots, bevor er darauf einging. „Wäre ja möglich gewesen, dass der böse Lord dafür verantwortlich war. Der hat ja sogar unserem unantastbaren Tommy hier den Kopf verdreht …“ Sam sah Tom erröten und verdächtig beschämt den Kopf senken, und seine ihm angeborene – für gewöhnlich tiefsten Winterschlaf haltende – Menschenkenntnis suchte ihn mit einer erschreckend klaren Epiphanie heim, die ihn in jähem Mitgefühl die Augen weiten ließ. Er sagte jedoch nichts, presste seine Lippen fest aufeinander, und wartete darauf, dass Mike und Dean ihr kleines Kennenlern-Hickhack fortsetzten – was sie auch äußerst energisch taten. Mike machte ein paar stichelnde Bemerkungen über den Impala, Dean drohte ihm mit Mord und Totschlag, und schwups waren sie in ein energisches Gespräch über Autos, Motoren und die unbeschwerte Leichtigkeit des Seins vertieft, und Tom und Sam konnten nur mit offenen Mündern daneben sitzen und sich wundern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)