Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 146: Der freie Wille ---------------------------- Guten Morgääähn, meine Lieben! Aber mal so richtig! Bin heute schon um kurz nach sieben aufgestanden – und das ohne das geringste Problem, wie ich dazu sagen muss – weil die Tine bei mir übernachtet hat, und jetzt bin ich sozusagen abgefrühstückt und frisch geduscht und bereit zu neuen Schandtaten. Es ist Samstag, und mit ganz, ganz viel Glück bekomme ich heute meine zweite Staffel Supernatural geliefert! Drückt mir die Daumen! Ich freu mich … Ich freu mich so … @ Bufera: Erste, Glückwunsch! Und so überaus geduldig ausgeharrt – ich bin stolz auf dich! Das mit den ausbleibenden Kommentaren deiner Schwester musst du MIR bestimmt nicht sagen. Die steckt irgendwo bei Kapitel 115 und hat seitdem auch nicht weiter gelesen. DAS prangere ICH an! Und ich find das übrigens überaus amüsant, dass du mir was von Mahlzeiten, Malzeiten und Kreidestiften erzählst, und dann behauptest, Sam würde Salzsäure hochwürgen. Kein Wunder, dass du Grumpy Bear bist, wenn du Salzsäure im Magen hast … armes Ding … :D Das mit Rory ist übrigens eine interessante Idee … aber die hat doch blaue Augen! @ -Kitsune: Darfst dich ruhig als Zweite betrachten. Die Bufera hat eben ihren höchst eigenen Stil, was das Kommischreiben angeht … Und, Bilder von Jensen als Cheerleader gefunden? Musst du bei Google suchen: Einfach nur Jensen Ackles und Cheerleader eingeben und auf den ersten Link zu dieser französischen Zeitschrift klicken, müsste sogar der erste sein. (Und nicht Bildersuche machen, dann findet er’s nicht! … Er, der Google …) Die Mastersbande verwirrt dich? Ich geb ihnen allen Namen, das sollte die Sache einfacher machen. Also: Großmutter = Liz Mutter = Heather Tochter = Leia Lässt sich das behalten? Eigentlich schon, oder? @ Sam_Dean: Aha, da haben wir also mal wieder aneinander vorbei geredet. Manchmal sind deine Kommentare aber auch sehr Stream of Conciousness, das muss ich schon sagen … ist nicht immer ganz einfach zu verstehen, was genau du mir sagen willst. Und „du“ muss ich nicht groß schreiben, ist ja kein Brief, und selbst da sind die Regeln nicht mehr so streng wie in den Zeiten von Einst … damals … als Männer noch Männer waren und … *blinzel* Wo war ich? @ Lyafe: Ja, nicht wahr? Ich hab mich auch gefreut! Und du hast mal total Recht! Ich schleiche aus dem Hinterhalt! Und es wird euch so dermaßen überraschend treffen … ich freu mich schon! *freu, freu, freu* @ Hope_Calaris: Ich liiiebe deine Tänze! Alle zusammen! Und keine Sorge: Du bist nicht die böse Schwiegermutter. Du bist doch Schwester Tine! Aber eines musst du mir jetzt doch mal erklären: Du hältst ein Einhorn in deiner Wohnung? Was frisst das arme Tier? Wo schläft das? Was sagt Conzi dazu? Warum hab ich das am Donnerstag nicht gesehen? Hatte es Angst vor meinem Drachen? (Nimm dich vor Hörnchen in Acht!) Und jetzt erkläre mir doch mal das „Misto“. Bitte. Ich glaube, von den neuen Tänzen mag ich den Gummistiefel-Tanz der weißen Gartenbank am liebsten. Werde ihn wiederholt herausfordern! Und das mit deinem Weihnachtsgeschenk … hast du dir jetzt irgendwie selbst verdorben. Werde mit Isi und Kinka wohl noch einmal konferieren müssen. So geht das ja nu nicht! (Und hast du eine Ahnung, wie teuer frische Regenbögen sind?! Ich bin doch nicht Krösus!) @ Evil_Sam: Chris, Chris, ich hör immer nur Chris … Wer ist Chris? Und Sams Vision … ohohoho … das wird EPISCH. Ich freu mich schon … @ Ayaka_: Immer doch, immer doch! So mach ich das ja schließlich immer, und du hast es dir mal so richtig verdient! Aber, aber, aber … Sam ist doch keine große, plüschige Katze! Sam ist ein großer, plüschiger HUND! Mit Schlappohren! Oh Gott … Zuckerkoma, ich komme … @ Shaitan: Gern geschehen, wie immer! Teile deine Meinung übers schizophrene Mexx voll und ganz. Find es auch ein wenig absonderlich, dass ich hier lustig Rimming beschreibe, und das dann jeder lesen kann, aber kaum kriegt Sam mal was ins Gesicht … versteh ich nicht. Und sowas wie Saw schau ich mir nicht an. Ich mag keinen Splatter … bin zu mitfühlend für sowas. @ Sunrise101: Bin sehr froh, dass du an dem letzten Kapitel nix zu meckern hattest, wir werden sehen, ob das auch auf dieses hier zutrifft … hehe. Deine Vermutungen sind höchst interessant und teilweise zutreffend … aber ich verrate dir jetzt natürlich nicht, welche Teile davon … muhahehe. @ Todesgoettin_Hel: Oh mein Gott, sie lebt noch! Hallooouuuuuu! Wie überaus schön, wieder von dir zu hören! Und keine Sorge: Diese Vision wird ganz sicher nicht die Letzte gewesen sein … @ Dunkel-Elfe: Ich mag es auch, wenn Dean so puschelig und lieb ist … daran könnte es auch liegen, dass er immer puscheliger und lieber wird … Ich glaube, ich muss mich, was das angeht, mal ein wenig zusammenreißen. Die Männlichkeitsskala! Und ich hab jetzt schon so viele widersprüchliche Meinungen über House of Wax und Crywolf gehört, dass ich mir wohl doch noch selbst eine Meinung bilden muss … Chad … yeay! @ Calysto: Wie, Frechheit? Ich hindere dich doch nicht daran, dir das Foto anzusehen! Google das halt! (Zitat meine Mutter: „Frag Google – Google weiß alles.“) Du hast eindeutig schizophrene Fans in dir – du bist mir sympathisch. @ AnimeFaan: Du möchtest die Vision genauer sehen? Dann muss ich Sam wohl noch mal wehtun … Na, von mir aus. Hatte ich ja eh vor … ehehe. Habe vor, euch jetzt mit winzigkleinen, nichts sagenden Hinweisen zu quälen, die euch mit der brennenden Frage nach dem Warum zurücklassen … Ich brauche einen neuen fiesen Titel. @ S-a-m: Hab gesehen, du hast dich inzwischen angemeldet. (Hab das Ding ja im Blick, muss ja wissen, was ihr da so treibt …) Bin mir nicht sicher, ob ich dich da begrüßen darf, ist ja genau genommen nicht mein Zirkel, also teile ich dir einfach nur mit, dass ich mich drüber freue, dass du beigetreten bist! @ kaliel: Dieses Mädchen ist komisch? Findest du? Aha … *grin* Und ich hab dich nicht falsch verstanden! Mir war schon klar, dass dir das gefallen hat, und mein Kommi-Kommi sollte eigentlich ausdrücken, dass mir das auch gefallen hat … war halt nur nicht sonderlich … ähemmm … äh … experimentell, was die Zwei miteinander angestellt haben. Mehr wollte ich damit eigentlich nicht gesagt haben, als dass es beim nächsten Mal wieder … wie hab ich mich ausgedrückt … ausgefallener gestalten werde. So. Ich will nämlich auch nicht, dass sich das alles ständig wiederholt, das wär nämlich langweilig, nicht nur für euch sondern speziell für mich, weil ich jetzt mal ganz dreist behaupte, dass ich das, was ich hier schon wie besessen niedergetippt habe, besser im Gedächtnis sitzen habe als die meisten meiner Leser. Und falls das jetzt wieder komisch klingt: Ich bin glücklich und zufrieden und genau so ist das alles gemeint! @ Sandy25: Ich glaube, ich habe schon in zwei anderen Kommi-Kommis geschrieben, wo die Jensen Bilder zu finden sind … also … äh … tu doch mal so, als hätten wir Ostern, und geh suchen! Und eigentlich sollte das niemanden mehr überraschen, wenn ich nach Adult Kapiteln mit dem nächsten nicht unbedingt wieder da ansetze, wo das letzte aufgehört hat. Diese Art von Kapiteln sind nämlich nach wie vor am anstrengendsten zu schreiben, da ich mich zwar nicht wiederholen möchte, aber auch nicht allzu weit von der … ähm … Norm abschweifen möchte, und das macht Wortwahl und … „Handlungsbogen“ doch manchmal verteufelt kompliziert. Ich hoffe mal, ich habe damit jetzt keinen zu sehr enttäuscht. @ vanna: Vergebung erteilt! Unwürdig, unwürdig … Du bist doch nicht unwürdig! N’bisschen langsam vielleicht, aber doch niemals unwürdig! :D Mal sehen, ob’s diesmal ein wenig schneller geht … @ wincest4ever: Es gibt nichts Entspannenderes als schnurrende Katzen, da stimme ich dir voll und ganz zu – allerdings gibt es auch nichts Nervenzermürbenderes als ein quäkendes, gurgelndes, fauchendes Tier derselben Gattung. Zitat: „A Katze wenn’s schreit, kannst’ an die Wand werfen!“ Und jetzt los! moko-chan „Hey, Sammy! Bin zurück!“ Die Tür fiel hinter Dean ins Schloss, und Sam blickte von der Lektüre von Leias Buch auf, das sie ihm in die Hand gedrückt hatte, bevor sie ihn aus dem Bad schob, damit sie und ihre Mutter in Ruhe arbeiten konnten. „Das sehe ich“, erwiderte er lächelnd, merkte sich die Seite, auf der er zu lesen aufgehört hatte, und klappte das Buch zu. „Geht’s dir besser?“ Dean trat an das Bett heran, auf dem Sam sich ausgestreckt hatte, fuhr ihm mit der Hand über die Wange und ging in die Hocke, um Sam ganz genau zu mustern. McClane schnoberte glücklich in seiner Ecke, schien jedoch genau zu wissen, dass er ignoriert werden würde, und blieb liegen. Sam begegnete Deans forschendem Blick mit einem offenen Lächeln, und Dean schien zufrieden, kam wieder auf die Beine und wuschelte Sam das Haar. „Was macht unser Badezimmerschrank?“ erkundigte er sich grinsend, und genau in diesem Augenblick setzte das Gehämmer im Badezimmer wieder ein, und McClane fing an zu bellen. „Wird soeben repariert“, lautete Sams ein wenig überflüssige Antwort, und Dean zog irritiert die Augenbraue in die Höhe. „Von freundlichen Wichteln?“ Sam räusperte sich amüsiert und schüttelte den Kopf. „Von den Damen des Hauses.“ Dean zog ein überraschtes Gesicht. „Ehrlich? Jetzt schon? Ich hätte uns zur Strafe für den Rest unseres Aufenthaltes in den Trümmern sitzen lassen …“ Sein Blick fiel auf das Buch, das Sam aus der Hand gelegt hatte, und seine Augenbraue setzte dazu an, einen grotesk ausschweifenden Bogen zu beschreiben. „Herzdame?“ Dean erfreute Sam mit verspieltem Wimperngeklimper. „Wirklich Sam? Kriegen sie sich am Ende? Sonst lohnt es sich nämlich nicht, das zu lesen.“ Sam rollte mit den Augen, ließ sich zu keiner Antwort herab und rutschte aus dem Bett. „Lass uns was essen gehen – du hast doch sicher Hunger.“ Dean bestritt das nicht, war jedoch ein wenig verwundert, als Sam die Tür zum Bad öffnete, um sich abzumelden. Heather wandte ihm den Blick zu, und schenkte ihm ein Lächeln, wünschte ihnen Beiden einen guten Appetit, Leia war allerdings gerade damit beschäftigt, einen Nagel in eins der Regalbretter zu treiben, um es an seinem Platz zu verankern, und reagierte auf die Störung lediglich mit einem ungeduldigen Stirnrunzeln. „Huh“, machte Dean, nachdem Sam die Tür wieder geschlossen hatte, und wandte sich zum Gehen. „Dieses mürrische Gesicht erinnert mich an John, wenn er am Impala rumgebastelt hat.“ Sam lächelte und nickte, ließ sich von Dean nach draußen bugsieren, atmete einmal tief durch und schloss die Augen, bevor Deans Stimme und McClanes Bellen ihn wieder in die Gegenwart zurückholten. „Guck dir die dicke Katze an!“ Es war der orangerote Kater, der neben Leia auf der Bank gelegen hatte, und Sam fühlte sich seltsamerweise verpflichtet, das Tier vor Dean – und McClane – zu verteidigen. „Der ist nicht dick, der ist bloß plüschig“, brachte er so würdevoll wie nur möglich vor, beugte sich nach unten, um das junge Tier auf die Arme zu heben und aus McClanes Reichweite zu entfernen, und zuckte kurz zusammen, als die Bewegung ihn auf denkbar unangenehme Art an seine Brustverletzung erinnerte. Dann hatte er den Kater jedoch in den Händen, und Dean musste einsehen, dass er so dick gar nicht sein konnte, weil er beinahe in ihnen verschwand. „Da guck“, Sam hielt ihn Dean vor die Nase, „plüschig!“ Der Kater maunzte ein wenig wehleidig, begann jedoch zu schnurren, als Dean die Hand nach ihm ausstreckte und ihn hinterm linken Ohr kraulte, und Dean grinste verzückt. „Ok, von mir aus, plüschig. Ganz wie du meinst.“ Dean beobachtete, wie Sam das vor Wonne schnurrende Tier an seine Halsbeuge hob, an seine bloße Haut legte und einen Moment lang genüsslich die Augen schloss, und er wusste nicht, ob er sich über Sam lustig machen oder dem Verlangen nachgeben sollte, sich ebenso an ihn zu schmiegen wie der Kater. „Ich glaube nicht, dass wir hier einen Diner finden, Dean.“ Sam blickte sich verwirrt um, und verstand nicht, warum Dean ihn in diese friedliche Wohnsiedlung gezerrt hatte, auch wenn er zugeben musste, dass McClane der Spaziergang sicherlich gut tat. Der Hund hatte an diesem Morgen einen leicht traumatisierten Eindruck auf ihn gemacht. „Ich begreife immer noch nicht, warum wir nicht einfach den schräg gegenüber vom Motelzimmer nehmen konnten – und übrigens: Ich glaube, wir sollten Mrs. Masters eine Kreditkarte geben, die funktioniert. Ich hätte ein schlechtes Gewissen, sie auf der Rechnung sitzen zu lassen, wenn wir fahren.“ Sam traf ein skeptischer Blick samt hochgezogener Augenbraue, aber Dean widersprach ihm nicht, versuchte nicht einmal ihm zu erklären, dass sie es sich schlichtweg nicht leisten konnten, Mrs. Masters zu bezahlen, sondern deutete mit ausgestrecktem Arm über die Straße. „Guck, was ich gefunden hab!“ Sam blickte in die entsprechende Richtung und blinzelte verdutzt. „Den Spielplatz?“ Er wurde am Handgelenk gepackt und über die leere Straße gezogen, und ein prüfender Blick auf Dean enthüllte ihm einen Mann mit einer Mission. Was für eine Mission das sein sollte, konnte Sam zwar nicht mit Sicherheit sagen, aber er hatte genug Erfahrung mit Familienmitgliedern auf (sinnlosen) Missionen, als sich Dean ausgerechnet jetzt in den Weg zu stellen, und wie sich herausstellen sollte, war Deans Mission eine völlig harmlose. „Da, erinnerst du dich?“ Sam stand auf dem Spielplatz neben der Schaukel, blickte von Rechts nach Links und wieder zurück und er hatte nicht die geringste Ahnung, was Dean von ihm wollte. „An was?“ Dean ließ enttäuscht die Schultern hängen. „Von der Schaukel bist du gefallen, weil ich dich zu doll angestoßen habe … und dann hat John mich angeschrieen … und du hast ihn angeschrieen, dass es nicht meine Schuld sei … und dann hast du mir ins T-Shirt geschnoddert und rumgeheult, bis John uns ein Eis gekauft hat.“ Sam durchforstete die Weiten seines Gehirns nach einer derartigen Erinnerung, konnte jedoch nur mit den Schultern zucken. „Ich erinnere mich nicht.“ Deans Schultern sackten noch ein Stückchen tiefer, und Sam fragte sich unwillkürlich, wieso er so enttäuscht war. Kein Part von Deans Erzählung hatte sonderlich erinnerungswürdig geklungen – vielleicht bis auf den, der angedeutet hatte, dass Dean ihn in den Arm genommen hatte, um ihn zu trösten – außerdem konnte er nach Deans Rechnung damals nicht älter als vier Jahre gewesen sein. McClane wurde unruhig und wollte weiter, Dean hatte sich jedoch auf die Schaukel sinken lassen und ließ ihn vergeblich an der Leine ziehen. „Ich denke, du hast Hunger?“ Sam ging um die Schaukel herum und vor Dean in die Hocke, blickte fragend zu ihm auf, und der seltsam strenge Blick, mit dem Dean ins Leere starrte, beunruhigte ihn ein wenig. „Ich will nicht, dass du sowas wie letzte Nacht noch mal machst.“ Sams Augen weiteten sich bestürzt, als Deans Blick sich mit diesen Worten auf ihn fixierte, und er schluckte unbehaglich und zog die Oberlippe ein winziges Stückchen in die Höhe. „Sowas wie letzte Nacht?“ wiederholte er leise und legte seine Hände auf Deans Knie, um sein Gleichgewicht zu sichern. „Du weißt, was ich meine“, knurrte Dean ungeduldig, wischte Sams Hände jedoch nicht beiseite. „Nenn mich weibisch, aber ich will keinen Sex mit dir, wenn ich wütend auf dich bin. Ich hätte dir wehtun können.“ Sam biss sich auf die Unterlippe, wandte den Blick von Dean ab und starrte zu Boden. „Vielleicht wollte ich das ja.“ Er hatte es leise gesagt, sehr leise, aber Dean hatte ihn trotzdem gehört. Seine Hand schob sich unter Sams Kinn, zwang ihn sanft aber bestimmt, den Kopf zu heben, und Sam sah ihm an, dass er sich nur mit Mühe beherrschte, ihn nicht anzuschreien. „Was das angeht“, presste er hinter zusammengebissenen Zähnen hervor, „ist es mir völlig egal, was du willst, Sammy. Du weißt, dass ich so gut wie alles für dich tun würde, aber das nicht – das nicht!“ Seine Stimme brach beinahe, als er die letzten Worte wiederholte, und Sams Augen wurden völlig gegen seinen Willen feucht. „Ich weiß, Dean … ich weiß“, wisperte er schwach, reckte sich Dean entgegen und gab ihm einen zärtlichen Kuss. „Und es tut mir leid, dass ich dir nicht gesagt habe, dass die Wunde entzündet war … ich habe einfach nicht darüber nachgedacht, was es für dich bedeutet, wenn ich es dir verschweige.“ Dean erwiderte nichts und stand auf, und als Sam sich ebenfalls aus seiner Hocke erhob, standen sie so dicht voreinander, dass sie sich gegenseitig den Atem raubten. „Du nimmst meine Entschuldigung nicht an, oder?“ Sam blickte resignierend auf Dean hinab, seufzte leise und trat einen Schritt zurück, und Dean runzelte die Stirn, machte den entsprechenden Schritt nach vorn und strich Sam eine Strähne verirrten Haars aus dem Gesicht, strich ihm mit den Fingerspitzen über die Wange, zog sanft die verheilende Schnittwunde nach – und kniff ihn in die Nase. „Red keinen Scheiß, Sammy, natürlich nehme ich deine Entschuldigung an – ich hab sie schon längst angenommen.“ Damit wandte er sich ab, ließ Sam stehen, wo er war, und überquerte die Straße auf dem Rückweg zum Motel, und Sam fragte sich unwillkürlich, wie ihr Gespräch verlaufen wäre, wenn er sich daran erinnert hätte, wie er mit vier Jahren von der Schaukel gefallen war. „Mir ist völlig egal, ob du Hunger hast oder nicht, du wirst etwas essen – und du kannst dir entweder jetzt etwas aussuchen, oder musst dann mit dem leben, was ich dir bestelle.“ Dean schob Sam so nachdrücklich die Karte entgegen, dass sie sich in Sams Handballen bohrte, und so belastet Sams Gewissen momentan auch war, er hatte nicht vor, sich von Dean bevormunden zu lassen. „Hast du das gehört Tommy – ich fürchte fast, el Deaño hier hat schlechte Laune. Wollen wir wieder kommen, wenn er was gegessen hat?“ Sams Kopf drehte sich ganz automatisch in die Richtung, aus der die Stimme kam, und er sprang auf die Beine und schloss den etwas widerstrebenden Mike, der ihm unglücklicherweise am nächsten stand, in eine feste Umarmung, während Tom sichtlich wohlwollend daneben stand und sich freute. „Was macht ihr hier?“ fragte Sam mit einem Unterton von Begeisterung in der Stimme, der schwerlich zu überhören war, streifte mit einem besorgen Blick das enorme Pflaster, das Mikes Hals zierte, wurde darin jedoch unterbrochen, als Tom seine eigene Umarmung einforderte. Dean blickte missmutig zu den Beiden auf und murmelte irgendetwas von freilaufenden Riesenpuscheln, als sie sich wieder trennten. „Ich fühl mich klein“, bemerkte Mike beiläufig, nachdem er Dean kurz, knackig und vor allen Dingen männlich die Schulter geklopft hatte, und ließ sich neben ihn auf die abgewetzte Dinersitzbank sinken. „Kaffee!“ brüllte er in Richtung Tresen und schickte ein charmantes Grinsen hinterher, als ihm das von der ältlichen Kellnerin einen düsteren Blick eintrug. Tom war soeben dabei, Sam zu erklären, dass Dean sie herbei zitiert hatte – Dean hatte an diesem Vormittag während Sam allein im Motelzimmer vor sich hingemodert war, scheinbar allen Ernstes bei Tom angerufen und sich bei ihm nach Michaels Befinden erkundigt, wobei sich heraus gestellt hatte, dass sie sich staatlich gesehen erfreulich nahe waren – und Sam reagierte darauf derartig überrascht, dass Dean sich gezwungen sah, sein Verhalten zu verteidigen. „Wir müssen ihnen schließlich immer noch diese dumme Kopie von Johns Buch geben“, brachte er wahrheitsgemäß an, erklärte jedoch mit keinem Wort, was genau er damit meinte, während er seinen Blick von Sam zu Tom und wieder zu Sam schweifen ließ. (Tom sah irgendwie blass aus, aber das konnte an dem trüben Licht im Diner liegen.) „Und außerdem hat Bobby gesagt, er will die Zwei kennen lernen.“ Dieser Umstand schien Sam nur noch mehr zu verwirren, also machte Dean seine Drohung wahr und orderte ihm eine große Portion Pommes mit Ketchup und Majo, um seinen Magen und somit seine Gedanken mit etwas anderem zu füllen, als dem Verdacht, Dean werde möglicherweise weich auf seine alten Tage. Michael musterte erst Sam und dann Dean, und grinste schließlich verhalten. „Euch ist es aber auch nicht allzu gut ergangen“, stellte er mit einem Hauch Zufriedenheit fest, der Dean dazu veranlasste, ihm in die Seite zu boxen, Mike jedoch nicht davon abhielt, in exakt dem gleichen Tonfall fortzufahren. „Es sei denn natürlich, Sam ist einfach nur zu blöd, sich zu rasieren.“ Michaels Stirn legte sich in Falten, als Tom unwillkürlich seine Hand an Sams Wange legte und sein Gesicht zu sich drehte, um sich die Kratzer unterhalb seines rechten Wangenknochens genauer anzusehen, und Dean verdrehte die Augen und trank einen Schluck von seinem Schoko-Milchshake. „Wir dürfen die Zwei nie allein zusammen lassen“, raunte Mike ihm mit ernster Miene zu. „Nachher flechten sie sich noch gegenseitig Zöpfe.“ Dean verschluckte sich fast an seinem Milchshake, und Mike blinzelte unschuldig. „Was? Ich wette, Sammy sieht bezaubernd aus mit Rattenschwänzen.“ Tom trat Mike unter dem Tisch auf den Fuß, und Mike zog ihm eine anklagende Grimasse. „Irgendwann“, drohte er, „kriege ich meinen verspäteten Wachstumsschub, und dann mach ich dich rund, mein Lieber!“ Tom lächelte sanft, als hege er keinerlei Befürchtung, dass das je eintreten würde, dann bekam Mike seinen Kaffee – Tom eine Cola – und hatte sofort vergessen, worüber er sich eben noch beschwert hatte. „Schmeckt wie Rattengift“, verkündete er nach einem einzigen Schluck, ging dazu über, sein Rattengift mit Milch und Zucker zu strecken, und es dann mit einem noch angewiderteren Gesichtsausdruck als zuvor auszutrinken. „Deswegen der Milchshake“, erklärte Dean ihm gönnerhaft, deutete auf sein Getränk, und Mike schenkte ihm einen vorwurfsvollen Blick und boxte ihm in den Bauch, was Sam dazu veranlasste, ihn quer über den Tisch anzufallen – nun ja, zumindest fast. „Seine Rippen sind angebrochen!“ erklärte er anklagend Deans plötzliches Erbleichen, und dann konnten sie Michael im Übermutti-Modus bewundern. Tom grinste lediglich wissend in sich hinein, während Mike Dean abzutasten und besorgt zu tätscheln begann, und mit diesem Dean höchst unwillkommenen Tun fortfuhr, bis der ihn mit nachdrücklichen Klapsen auf die Finger wieder zu Verstand brachte und ihm seinen eigenen Schoko-Milchshake bestellte. „Gott, ihr Zwei seid unerträglich“, verkündete Dean mit Überzeugung, und räusperte sich verlegen, als er Toms ein wenig gekränkten Blick sah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)