Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 180: Die dunkle Gabe ---------------------------- Samstag! Keine Energie für irgendwas, liebe Freunde, schon gar nicht für Kommi-Kommis, aber: The Watchmen ist leider nicht so gut, wie man hätte meinen können – nichtmal Jeffrey konnte das retten. Oder ich bin einfach überempfindlich. Wer also auf allzu detaillierte Gewaltszenen – so wie ich – verzichten kann, möge sich das nicht ansehen … sondern lieber Fluff lesen (den ich praktischerweise hier und heute anbiete). moko-chan „Alles geklärt?“ Missouri blickte von ihrer Kaffeetasse auf, als Sam und Dean gemeinsam das Wohnzimmer betraten, und stand auf, um ihnen entgegen zu kommen und die Hand zu reichen. „Alles geklärt“, antwortete Sam lächelnd, nahm ihre so viel kleinere Hand ganz selbstverständlich in seine und drückte sie behutsam. Ihre Augen weiteten sich leicht, verengten sich gleich darauf zu Schlitzen, dann blickte sie Dean einen Moment lang durchbohrend an. „Du bist sehr viel einfühlsamer, als man erwartet hätte“, murmelte sie so leise, dass nur Sam und Dean sie hören konnten, klang dabei ein wenig überrascht, und tätschelte schließlich Deans Wange, nachdem ihre Hand von Sam freigegeben worden war. „Ihr kriegt das schon hin. Du hast das ja augenscheinlich im Griff.“ Dean konnte sich nicht helfen, das unerwartete Lob entlockte ihm ein stolzes Grinsen. „Setzt euch hin und esst euren Kuchen!“, ordnete Jane im Befehlston der Mutter zweier Kinder an, und Dean hüpfte geradezu zurück zum Sofa und ließ sich zufrieden seufzend auf seinen Platz fallen. Chad machte ihn darauf aufmerksam, dass er den Kuchen höchstpersönlich gebacken hatte, und Dean verkündete ohne Rücksicht auf die Gefühle der Umstehenden, dass er es so langsam in Erwägung zöge, sich Chad als Backsklaven zu halten. „Glaub mir, den willst du nicht ständig um dich haben“, warnte Danny ihn mit bierernstem Gesichtsausdruck, und Dean zuckte lediglich mit den Schultern, und gab an, dass Chad ja im Kofferraum wohnen konnte. Der sei schließlich groß genug – also, der Kofferraum, nicht Chad. „Selbst der Hund durfte auf der Rückbank mitfahren“, warf Sam ein, der nichts Falsches daran ausmachen konnte, Chad ein wenig zu ärgern, und Dean enttäuschte ihn nicht, indem er darauf hinwies, dass er den Hund schon wesentlich langer kannte und der demzufolge auch mehr Rechte habe als Chad. Chad nahm Dean seinen Kuchenteller wieder weg, als er das hörte. Hannah nutzte die Gunst der Stunde, um Dean auf den Schoß zu klettern, machte sich dann jedoch nützlich, indem sie Dean seinen Kuchenteller zurückeroberte. Dean drückte sie dankbar, bekam einen liebevollen Kuss auf die Wange und war bereit, auf die Knie zu fallen und der Irren mit dem Laptop zu huldigen, als Sam, der natürlich neben ihm saß, den Arm um ihn legte und seine Schulter zu streicheln begann. Es störte ihn keineswegs, dass Missouri ihn und Sam scheinbar keine Sekunde aus den Augen ließ, in diesen Augen war nämlich deutlich zu erkennen, dass sie äußerst zufrieden war mit dem, was sie sah, und es kümmerte ihn kaum, als ihr Blick zu seiner Brust driftete, auch den Anhänger entdeckte, der um Sams Hals hing, und sie in unerwartet mädchenhaftes Gekicher ausbrach. Sie unterhielt sich ganz ausgezeichnet mit Jane, hatte diese wohl gleich zu Anfang zu ihrem besonders hübschen Couchtisch beglückwünscht und somit eine solide Basis für eine Freundschaft geschaffen, und da William sich damit zufrieden gab, zu der Unterhaltung der beiden Frauen ab und an sein Scherflein beizutragen, waren die jungen Leute einigermaßen sich selbst überlassen. Dean nutzte diesen Umstand, um harmlose Zärtlichkeiten mit Sam auszutauschen, die weder seinen Liebsten in Verlegenheit brachten, noch Hannah verstörten – Chad jedoch mit unvermeidlicher Sicherheit dazu verleiteten, ab und zu anklagend zu hüsteln und bestimmt in eine andere Richtung zu sehen. Dean begann sich langsam ernsthaft zu fragen, wie der arme Junge jemals bei Leia landen wollte, wenn er so schrecklich verklemmt war. Naja, jetzt, da die Zwei nicht mehr aufeinander hockten, war das ohnehin kein Thema mehr – worüber sich zumindest Sam freuen dürfte. „Ich dachte, ihr bräuchtet meine Unterstützung nicht mehr?“ Missouri blickte aus dunklen Augen zu Sam auf – er hatte sie zu einer Unterredung in den Garten gebeten – und Sam seufzte leise. „Nicht so, wie von Dean ursprünglich geplant, nein … Aber ich hatte gehofft, du könntest mir in einer anderen Sache weiterhelfen …“ Es war Sam ein wenig unangenehm, mit seinen neuerdings so erschreckend zunehmenden Fähigkeiten hausieren zu gehen, aber Missouri war jemand, dem er bedingungslos vertraute, also gab es keinen logischen Grund, sie nicht um Hilfe zu bitten. „Ich wollte dich darum bitten … also … damals, in unserem alten Haus, da hast du gespürt, dass eine böse Kraft anwesend war – und ich wollte dich darum bitten … also, ich wollte dich fragen, ob du – ob du spürst, dass ich -“ Missouri brachte Sams hilfloses Gestammel zu einem etwas abrupten Ende, indem sie seine Hand packte und die Augen schloss, und Sam wartete mit nervös hochgezogener Oberlippe auf ihr Urteil. „Da ist etwas Böses in dir“, sagte sie nach einer Weile leise und hielt die Augen weiter schlossen, „das wie ein Schatten unter der Oberfläche liegt.“ Sam verspannte sich unwillkürlich, und Missouris Griff um seine Hand festigte sich. „Es ist ein schwacher Schatten, kaum sichtbar, wenn man nicht weiß, wonach man sucht, aber wenn er nicht kontrolliert und eingeschränkt wird, dann wird er sich weiter ausbreiten … vielleicht sogar bösartiger werden.“ Sie schlug endlich die Augen auf, um Sam anzusehen, und es verwunderte ihn, dass sie es tatsächlich fertig brachte, zu lächeln. „Aber das Entscheidende ist, dass du gut sein willst, Sam. Dinge wie Gut und Böse hängen vom Willen ab – und du bist kein Werwolf, der nicht kontrollieren kann, ob er sich verwandelt oder nicht und keinen Einfluss darauf hat, wen er jagt. Du willst gut sein – musst gut sein, wenn du Dean und alles andere nicht verlieren willst, nicht wahr? Ich an deiner Stelle würde mir nicht allzu große Sorgen machen …“ Sam schluckte trocken, wusste nicht, was er darauf erwidern konnte, und Missouri drückte seine Hand noch ein wenig fester. „Du hast dich bisher nicht mit deinen Fähigkeiten auseinander gesetzt, hab ich Recht? Vielleicht solltest du das überdenken – du kannst nicht kontrollieren, was du nicht verstehst, Sam.“ Sam nickte schwach, und Missouri hielt es für angebracht, seine Hand zu tätscheln. „Ich bin mir sicher, dass Dean dich unterstützen wird. Der Junge ist zwar manchmal etwas langsam, aber er hat das Herz am rechten Fleck … und er liebt dich, Sam. Mir ist beinahe schwindlig geworden, vorhin im Wohnzimmer. Wenn ich dichter an euch dran gesessen hätte, wäre ich wahrscheinlich in Ohnmacht gefallen.“ Sie lächelte ein wenig, um deutlich zu machen, dass sie ein bisschen übertrieb, und Sam lächelte ganz automatisch zurück. „Du denkst also, ich … also … dass es nicht allzu schlimm ist?“ Missouri runzelte die Brauen. „Mit dir ist alles in Ordnung Sam. Lass dir ja nichts anderes einreden. Egal ob Dämonenblut oder nicht, du bist immer noch du. Wenn du so willst, dann ist dein Zustand mit einer Infektion zu vergleichen, die eben gewisse Behandlungsmethoden erfordert, damit sie nicht schlimmer wird. Nur weil diese Infektion übernatürlichen Ursprungs ist, macht dich das nicht zu einem Monster. Und jetzt hör auf damit, dir Unsinn einzureden, und lass mich in Ruhe meinen Kaffee trinken. Deans Tante wollte mir eben erzählen, wo sie ihre fabelhaften Sofas erstanden hat ...“ „Na, das war doch mal ein netter Besuch … auch wenn er unangekündigt und ein kleinwenig überraschend kam.“ Dean warf Jane einen unsicheren Seitenblick zu, während er von ihr den nächsten Teller zum Abtrocknen entgegen nahm, aber ihre Augen blieben auf das Waschbecken fixiert, in dem sie soeben mit Hingabe eine Kaffeetasse abspülte. „Es freut mich, dass zwischen dir und Sam alles wieder in Ordnung ist“, fügte sie übergangslos hinzu, als habe sie ganz genau gespürt, dass Dean sie ansah, und Dean lächelte unwillkürlich. „Ja, mich auch.“ Janes Mundwinkel verzogen sich ein wenig nach oben. „Sean hat erzählt, dass er sich Sorgen um euch Zwei gemacht hat. Und Hannah war in den letzten Tagen deswegen derartig unruhig, dass William tatsächlich überlegt hat, sie einzusacken und mit ihr nach Kalifornien zu fahren. Der Mann muss wirklich lernen, seine Kinder nicht allzu sehr zu verhätscheln.“ Sie warf einen Blick aus dem Fenster, vor dem der Rest der Familie im Vorgarten momentan mit einem Spiel beschäftigt war, das schwer nach einer Mischung aus Football und Fangen aussah – und es hatte beinahe den Anschein, als sei William mit mehr Spaß bei der Sache als alle anderen zusammen … so wie er grinste, war die Vermutung jedenfalls recht nahe liegend. Dean grinste nicht ganz so breit wie sein Onkel, als er beobachten konnte, wie der unglückselige Chad, der das Pech hatte, den Ball zu fangen, von Sam erbarmungslos zu Boden getackelt, und dann unter einem Berg aus Menschenleibern begraben wurde, weil sich der Rest der Mannschaft natürlich mit extra viel Schwung auf Sam drauf warf – mit Hannah als Cocktail-Kirsche. Sam erinnerte Dean unwillkürlich an den unglaublichen Hulk, als er sich schnaufend und ächzend von den Attackierenden befreite – ob sich selbst oder Chad vor dem Erstickungstod zu retten, war Dean nicht ganz klar – und dann gutmütig zuließ, dass Hannah wie ein Äffchen an ihm hochkletterte und versuchte, ihm den Ball zu rauben, den er Chad gerade erst abgenommen hatte. Sein Gespräch mit Missouri hatte Sam ganz zweifellos gut getan, und Dean war zuversichtlich, dass die nächsten Tage einfach nur fabelhaft werden konnten. Jane und William hatten ihm und Sam zu Weihnachten ein etwas ungewöhnliches Geschenk gemacht – nämlich das Angebot, das Gästezimmer nach ihren Vorstellungen umzudekorieren und somit zum Sam’n’Dean-Zimmer umzufunktionieren, und allein die Vorstellung, somit so etwas wie einen festen Wohnsitz und damit ein Zuhause zu haben, das nicht der Impala war, war gleichzeitig absurd und wunderbar. Dean hatte die Sache noch nicht mit Sam besprechen können, aber er war sich ziemlich sicher, dass Sam sich über dieses Geschenk ebenso freute wie er selbst – das würde zumindest erklären, warum Sam draußen im Garten mit seiner Cousine jonglierte, als wiege sie nicht mehr als ein paar Gramm. Dean half Jane pflichtbewusst damit, den Abwasch fertig zu machen, dann ging er zu den anderen nach draußen und half Sam dabei, Hannah zu jonglieren und anschließend Chad dem Erdboden gleich zu machen. Chad beschwerte sich nicht, schaffte er es doch ein ums andere Mal, sich an Dean und schließlich sogar an Sam zu rächen, und nach gefühlten zwanzig Minuten, die in der Realität zweieinhalb Stunden entsprachen, rief Jane die Männer und ihre Tochter ins Haus zurück und befahl ihnen, zu duschen und die zur Unkenntlichkeit verdreckten Klamotten zum Waschen auf einen Haufen im Badezimmer zu packen. Es war Zeit zum Abendessen, als alle mit Duschen fertig waren – Dean hatte ausnahmsweise Rücksicht auf die Gefühle der Familie … und auf die von Chad … genommen und nicht mit Sam gemeinsam geduscht, was vielleicht anständiger gewesen war, aber natürlich auch doppelt so lange gedauert hatte. Das Abendessen war eine Herausforderung für sich. Dean gab sich am Tisch hemmungsloser Gefräßigkeit hin, ließ sich daran auch weder von Sam noch irgendwem sonst hindern, und war alles in allem ziemlich taub für alles, was nicht direkt mit der Nahrungsaufnahme zu tun hatte. Sam hingegen musste sich mit Sean und Danny und Chad unterhalten, da er aber ohnehin noch ziemlich satt vom Kuchenessen war, war das an sich nicht weiter schlimm, nur eben ein wenig strapaziös. Sean und Danny machten sich nämlich einen Spaß daraus, Sam nach dem Status seines Sexlebens auszufragen – und zwar so, dass Hannah davon nichts mitbekam – schließlich war ihr letzter Standpunkt der, dass Sam es in der Beziehung noch nie nach oben gebracht hatte, und das konnten und wollten sie so nicht undiskutiert lassen. Chad trat den Beiden unterm Tisch abwechselnd vors Schienbein, Jane rollte ein ums andere Mal mit den Augen, aber das hielt Sean und Danny nicht davon ab, Sam bis aufs Blut zu peinigen und ihm besagtes Blut in den Kopf zu treiben, bis er ganz rote Ohren hatte. Hannah war viel zu geschafft vom nachmittäglichen Rumgetobe, um viel mehr tun zu können, als ein paar Scheiben Brot zu essen und irgendwann an Deans Seite einzuschlafen, mit dem der halb aufgegessenen Scheibe Brot noch in der Hand. Dean erklärte sich bereit, sie ins Bett zu bringen, hatte diese Aufgabe aber ganz eindeutig mächtig unterschätzt. Es war bedeutend einfacher, einen betrunkenen Sam dazu zu bringen, sich die Zähne zu putzen und bettfertig zu machen als ein halb komatöses Kind, und als Hannah schließlich unter der Bettdecke lag und Dean verschlafen murmelnd um einen Gute-Nacht-Kuss bat, war dieser ziemlich fix und fertig mit den Nerven. Er zog die Bettdecke etwas höher über Hannahs Brust, beugte sich über sie, um ihr einen sanften Kuss auf die Stirn zu drücken … und schlich nahezu auf Zehenspitzen aus dem Zimmer. „Manchmal bin ich froh, dass also … ähm …“ Dean unterbrach sich, als er beim Eintritt ins Gästezimmer mit dem Anblick eines halbnackten, unsagbar müden Sam konfrontiert wurde, der im Gästebad vorm Spiegel stand und sich die Zähne putzte. Sam trug nichts am Leib außer einer Pyjamahose, die schon so alt war, dass ihr Gummizug kurz vor seinem Ableben stand und sie nur gerade eben so auf seinen Hüften hielt, und er war vom Nachmittag im Schoß der Familie derartig geschafft, dass er sich sofort in Deans Umarmung zurücklehnte, als der sich hinter ihn stellte und seine Arme um seine Mitte schlang. Dean beobachtete über Sams Schulter hinweg im Badezimmerspiegel, wie Sam die Augen schloss, und ihm kam eine etwas … unorthodoxe Idee. Sam ging es ganz zweifellos sehr viel besser, seit er sich Dean gegenüber geöffnet und eine vollständige Beichte abgelegt hatte, aber solche Ängste, wie Sam sie mit sich herumgetragen hatte, verschwanden nicht von heute auf morgen, und Dean hoffte, zumindest ein wenig dazu beitragen zu können, um den Vorgang zu beschleunigen – und das auch noch auf die denkbar angenehmste Art und Weise. Aber jetzt musste er erstmal das zweite halb komatöse Individuum an diesem Abend ins Bett bringen – alles andere würde warten müssen, bis Sam ausgeschlafen war. Dean gab sich also damit zufrieden, sich zu Sam unter die Decke zu wurschteln, ihm das Haar aus der Stirn zu streicheln und sanfte Küsse auf eben dieser zu verteilen, bis Sam an seiner Schulter eingeschlafen war – dann ging er dazu über, so lange schamlos an Sam rumzuschmusern, bis ihn das gleiche Schicksal ereilte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)