Wahnsinn von acorea (NnoitraxNeliel Oneshot) ================================================================================ Wahnsinn One-Shot ----------------- Dieser Wahnsinn war nicht von Beginn da. Er kam langsam und schleichend, bis es zu spät war. Er kam zuerst als Stolz. Seinen Weg bis hier hatte Nnoitra sich erkämpft. Als einer der weinigen Hollows, deren Bewusstsein sich nicht in unbändigem Hunger aufgelöst hatte, war er etwas besonderes. Doch auch unter diesen so genannten Arrancar stach er hervor durch Stärke und Verstand, so weit, dass er sich zur Elite zählen konnte. Sein Ziel war die Spitze, und er würde sie erreichen, er würde aufsteigen bis an die Grenzen des Möglichen. Sie war ein Teil jener Mauer, die ihm noch den Weg versperrte. Bald wäre auch dies nur eine Erinnerung in einem Meer von vielen, unwichtig und vergessen. Wenn er es nach ganz oben geschafft hatte, würde es nicht mehr von Bedeutung sein, wer es zu welchem Zeitpunkt gewagt haben sollte, sich als stärker als er zu betrachten. Er erwartete diesen Tag mit freudiger Erregung. Schon bald wurde es zu Verachtung. Jene, die unter ihm standen hatten nicht die Fähigkeiten noch den Willen sich aus ihrer Position zu erheben, so wie er es geschafft hatte. Sein Ziel hatte er noch nicht erreicht, doch sein Weg war noch nicht zu Ende. Wer nicht herrschte, der war schwach. Schwäche war wertlos. Unwürdig. Abscheu. Schmutzig und hässlich war seine Umgebung und der Abschaum, der den Boden in seiner Umgebung besudelte. Sie kamen angekrochen, ohne Stolz, als ob er sie dann nicht mehr in Stücke reißen würde, wenn ihm danach war. Und sie ging mit solch erhobenem Haupt durch die weißen Gänge Las Noches', ihm wurde schlecht vom Zusehen. Sie war nur eine Frau, deren Verweilgrund an diesem Ort ihm ein Rätsel war. Nichts in seiner Nähe war seiner würdig, nichts konnte seine Maßstäbe erreichen. Mit welchem Recht sah sie ihn also so durch in hindurch, als ob es nichts ändern würde, ob er da sein würde oder nicht? Was rechtfertigte ihre Ignoranz? Nichts. Und schon bald war es Hass. So tief und eisig in seiner Brust verankert, dass ihre Anwesenheit allein seinen Körper zur Kampfbereitschaft zwang, in kochen und schnauben ließ. Ihr Name allein sorgte dafür, dass ihm die Haare zu Berge standen und sich das Blut in seinem Körper staute. Bis zum Erbrechen zog sich sein Magen zusammen, wenn er nur ihre Nähe roch. Ihr Bild begann in zu verfolgen und in Rage zu versetzen, wo immer er sich auch befand, es erschütterte seine Kontentration und seine Selbstkontrolle. Er bemerkte nicht, dass er sich schon bald mehr bemühte ihre Nähe zu suchen als zu meiden. Liebe. Dann war es Liebe. Sie war besonders. Mit jedem seiner Sinne konnte er es spüren, es aufnehmen und in Erinnerung behalten. Sie war sanft und stark, intelligent und bedacht, schön und stolz. Sie war nicht zu ignorieren. Perfekt. Sie war perfekt. Zu perfekt. So sehr, dass er es einfach nicht erkennen wollte. Konnte. Dieses neue, fremde Gefühl, es bereitete ihm Angst. Er wollte weder akzeptieren noch dazu stehen, also wurde es begraben unter all dem, was die Ewigkeiten in dieser scheinheiligen Hölle ihn gelehrt haben. Er war stark. Er war stolz. Er war allein und das würde er auch bleiben. Sie war der Grund seines Hochgefühls sowie seines Leidens. Wäre er doch an jenem Tag durch ihre Hand gestorben... "Du bist ein Biest, ich erkenne dich nicht als Krieger an." Und dann war es nur noch Wahnsinn. Als er begann sich nicht mehr zu wünschen mit seinen Fingern ihre Haut nur zu berühren, bei ihr zu sein, aber ihr mit seinen Händen die Luft abzuschneiden und ihr Leben langsam und qualvoll entgleiten zusehen. Er konnte es nicht länger ertragen. Seine Gier nach ihrer Aufmerksamkeit und sein Ekel vor ihr wuchsen gleichermaßen, seine Eifersucht auf jene, die Zeit mit ihr verbrachten, sein Verlust an Kontrolle über seine Handlungen, seine Verzweiflung, seine Ehrfurcht, sein Verlangen, Paranoia, Lust, Angst, Wut... Und sie war die Quelle dieses Übels, das, was seine Existenz zum Albtraum werden ließ. Wenn sie ihn nicht ansah, dann sollte sie ganz verschwinden. Er zerstörte, was er begehrte, was ihn schwach werden ließ, was ihn von innen verbrannte und im jeden klaren Gedanken raubte. Doch der Wahnsinn nahm kein Ende, er blieb und schrie und kämpfte sich bis an die äußersten Ränder des Bewusstseins, er machte Tag und Nacht zur Hölle und jede Kreatur zum Feind. Zurück ließ er einen Scherbenhaufen von Idealen, die nie eine Chance bekamen eigendständig der Freiheit entgegen zu fliegen, sowie verkümmerte Werte und Gefühle, verleugnet, zertreten, missbraucht bis zur Unkenntlichkeit. Irgendwann würde er daran zu Grunde gehen. Und das Ende dieser zurückgebliebenden gähnenden Leere sehnte er herbei wie der tote Winter die ersten warmen Sonnenstrahlen des Frühlings, der in ferner Zukunft auf ihn wartete, der ihn erlösen würde. ~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ein kleiner Versuch einer Freundin einen Gefallen zu tun ^.^" Kommentare jeder Art sind erwünscht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)