I need you von Fairytale_x3 (...'cause nothing is what it seems like) ================================================================================ Kapitel 10: verschwunden ------------------------ --- Hilary ging langsam auf die beiden Mädchen zu, sie wollte sich erst ganz sicher sein, dass sie sie auch wirklich nicht verwechselte, ehe sie die beiden ansprach: „Seid ihr Samantha und Alyssa?“ Die zwei unterbrachen ihre Unterhaltung und sahen sie desinteressiert an. „Wer will das wissen?“ --- Der harte Ton den die Beiden anschlugen, ließ sie etwas zurück schrecken. Jetzt ließ sie ihren Blick noch mal über die ganze Gruppe wandern, die da vor ihr auf der Parkbank verteilt saß oder daneben stand. Irgendwie wirkte keiner von denen richtig gesund, zwei der Jungs hatten dicke dunkle Ringe unter den Augen und ihre Haare sahen aus, als hätten sie schon lange kein Shampoo mehr gesehen. Irgendwie ekelte sie das etwas, doch das musste sie jetzt unterdrücken, sie war nicht hier um sich über das Aussehen ihrer Gegenüber Gedanken zu machen, sondern um herauszufinden, was Maria in dem Jahr, in dem sie hier gewesen war, gemacht hatte. „Ich“, sagte sie deshalb etwas zögernd, den Blick wieder auf die zwei Mädchen richtend, die sie noch immer desinteressiert musterten. „Ach, und wer ist ‚ich‘?“ Samantha sprach noch immer mit kühler und abweisender Stimme, die Hilary eindeutig signalisierte, dass sie hier störte. Das verunsicherte sie, doch sie versuchte das möglichst nicht zu zeigen, auch wenn ihr das wohl nicht ganz gelang. „Hilary, Marias beste Freundin“, zögernd und recht leise kamen diese Worte über ihre Lippen, die Gruppe schüchterte sie doch mehr ein, als ihr lieb war. „Du? Ihre beste Freundin?“, fragte nun Alyssa, die bis jetzt nur stumm dagestanden und die Situation beäugt hatte. Die Worte kamen so abwertend und kalt über ihre Lippen, dass Hilary für einen kurzen Moment glaubte, man habe ihr mit einem harten Schlag die ganze Luft aus den Lungen gepresst. Trotzdem versuchte sie dem standzuhalten und nicht zu zeigen, wie sehr sie diese Worte getroffen hatten. Sie wollte hier etwas über Maria herausfinden, da konnte sie es sich nicht leisten, sich gleich von vorne herein zum Affen zu machen. „Ja ich, was dagegen?“, Diese Antwort schien die Gruppe wirklich im ersten Moment zu erstaunen, das konnte Hilary deutlich in ihren Gesichtern lesen, doch dann schlich sich plötzlich eiskalte Berechnung auf Samanthas Gesichtszüge. „Nenn mir einen Grund warum Maria mit so etwas zerbrechlichem wie dir befreundet hätte sein sollen, du hast nicht mal Klasse und scheinbar auch keinerlei Ahnung vom Leben, so naiv wie du dich hier gibst.“ Hilary wusste darauf keine Antwort, diese Worte trafen sie so vollkommen unvorbereitet, dass sie absolut keinen Schimmer hatte, was sie darauf antworten sollte. Innerlich wusste sie zwar, dass sie standhaft bleiben musste, keine Schwäche zeigen durfte und vor allem Samantha nicht die Genugtuung geben durfte, dass diese sie richtig getroffen hatte mit ihren Worten. Nein, sie musste das jetzt durchziehen, sie war hier her gekommen um damit abzuschließen, sie hatte zu Hause alles zurück gelassen was ihr lieb war, um sich dem hier zu stellen, zweifeln konnte sie später, aber nicht jetzt, nicht jetzt, wo sie schon so weit gekommen war. „Wir waren befreundet, sehr lange sogar, ich denke, ich kannte sie wohl bei weitem besser als ihr.“ „Ach wirklich? Und was willst du dann von uns?“, langsam schien Alyssa die Geduld zu verlieren diese Unterhaltung noch weiter zu führen. „Ich mein, wenn du sie doch so gut kanntest.“ „Ich möchte wissen, was Maria in dem Jahr gemacht hat, in dem sie hier war, das ist alles.“ „So, du willst also wissen warum die Kleine ins Gras gebissen hat?“, mischte sich einer der Kerle ein, die auf der Bank saßen und bis jetzt keinen Ton von sich gegeben hatten. „Das weiß ich bereits, danke“, Hilary lies diese Worte kälter rüber kommen, als sie eigentlich wollte, aber so wie der Kerl schon sprach, das brachte sie einfach auf die Palme. Der Typ ließ sich davon jedoch nicht wirklich beeindrucken und sprach einfach weiter. „Die ist ziemlich mies drauf gekommen. War ‘ne scheiß Aktion, wenn ich so drüber nachdenk. Aber konnte ja keiner wissen, dass das Zeug sie gleich so weghaut.“ Samantha wandte sich mit bösem Blick an den Blondhaarigen, der bis eben noch gesprochen hatte. „Pat halt’s Maul okay? Das ist jetzt vollkommen belanglos“, fauchte sie ihn dann an, als sie den Blick wieder von ihm nahm und sich Hilary erneut zuwandte. Der Blonde hob nur abwehrend die Hände und beschloss dann lieber still zu sein. „Nun, um mal auf deine eigentliche Frage zurück zu kommen, Maria ging in unsere Klasse, am Anfang dachte ich ja noch sie sei ein kleines Mauerblümchen, doch nachdem ich mich etwas mehr mit ihr beschäftigt hatte, merkte ich, das sie’s Faust dick hinter den Ohren hat, seit dem hing sie mit uns rum.“ Nicht wirklich die Antwort, die sich Hilary erhofft hatte, doch es war schon mal ein Anfang. Auch wenn sie die Worte dieses Pats oder wie auch immer der hieß ziemlich getroffen hatten. Scheinbar hatte diese Gruppe etwas mit Marias Tod zu tun, deswegen musste Samantha wohl auch so herrisch reagiert haben. Und ohne es wirklich zu wollen sprach sie genau diesen Gedanken laut aus. „Ihr habt etwas damit zu tun, hab ich recht?“, Alle Blicke lagen nun irritiert auf ihr. „Mit ihrem Tod mein ich“, half sie deshalb noch mal nach. „Schon möglich, aber es war keine Absicht, wie Pat bereits sagte, konnte ja keiner wissen, dass sie gleich so krass drauf kommt“, der schwarzhaarige, bullige Kerl der neben Pat saß, sprach dies mit einer Ruhe und Gelassenheit aus, die Hilary erschaudern ließ. Wie konnte er nur so gefühlskalt über so etwas reden? Der Kerl musste wirklich richtig skrupellos sein, dessen war sie sich nun sicher. Allmählich wich die Farbe aus ihrem Gesicht und sie war sich nicht mehr so wirklich sicher, ob sie wirklich noch mehr wissen wollte, oder ob es nicht besser war wieder mit der Ungewissheit nach Hause zu fliegen. Wieder einmal hatte es ihr die Sprache verschlagen. Diese Worte trafen sie so hart, dass sie fast vergessen hätte zu atmen, hätten sich ihre nun brennenden Lungen nicht irgendwann bemerkbar gemacht. „War’s das jetzt oder willst du uns noch länger unsere Zeit stehlen?“, fragte Alyssa nach einer Weile, in der Hilary nur dagestanden und nichts mehr gesagt hatte. Ohne auf ihre Frage einzugehen, sah sie auf und blickte der Schwarzhaarigen direkt in die Augen. „Habt ihr sie dazu gebracht noch mehr Drogen zu nehmen und sie damit in ihr Verderben gestürzt?“ Diese schwieg einen ganze Weile auf diese Frage und schien sich ihre Worte genau zu recht zu legen, ehe sie ihre Stimme wieder erhob: „Sie hat aus freien Stücken gehandelt, niemand hat sie zu irgendetwas gezwungen.“ „Aber ihr habt auch nichts dagegen unternommen.“ „Warum sollten wir? War doch ihr Leben und nicht unseres, jeder ist selbst dafür verantwortlich, was er aus seinem Leben macht, Schätzchen, und Maria hat es eben etwas übertrieben. Und jetzt hab ich keine Lust mehr dir hier Rede und Antwort zu stehen, wenn du noch mehr Antworten willst, wende dich an Alex, du findest ihn nahe unserer High School, musst dich halt etwas umgucken, er hat schwarz-rote Haare und mehrere Piercings im Gesicht, du kannst ihn nicht übersehen und jetzt entschuldige uns.“ Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, erhoben sich die Jungs von der Bank. Dann ließ die Gruppe Hilary einfach stehen, die noch immer nicht so richtig wusste, wie sie mit all dem Gesagten umgehen sollte. Langsam ließ sie sich auf der nun leeren Bank nieder und schaute vor sich hin, ließ noch einmal all die Informationen auf sich wirken, die fast ein wenig zu viel für sie waren. Jetzt im Nachhinein wäre sie froh gewesen, wenn sie die Mädchen nie angesprochen hätte. Sie war so in ihre eigenen Gedanken vertieft, dass sie gar nicht merkte wie Tala sich neben sie setzte und sie sanft in seine Arme zog. Instinktiv lehnte sie den Kopf daraufhin an seine Schulter, doch trotzdem kam kein einziges Wort über ihre Lippen. War es das gewesen? Hatte Maria wirklich aus freien Stücken gehandelt? Das konnte sie nicht glauben, Maria war doch immer so vernünftig gewesen, wie konnte es sein, dass sie so unvorsichtig handelte? War sie sich der Gefahr denn gar nicht bewusst? Hatte sie denn nicht gewusst, dass sie mit ihrem Leben spielte? Ganz entfernt hörte sie mehrere Stimmen, die sich scheinbar unterhielten, aber das war ihr egal, im Moment war ihr alles egal. „Ich glaub, irgendwie sie ist nicht mehr ganz da“, Bryan blickte die Braunhaarige mit hochgezogener Augenbraue an. Es war eine Feststellung auf die er nicht wirklich eine Antwort erwartete. „Hmh, vielleicht sollten wir erst mal zurück gehen, diese zwei Mädels sind mir nicht ganz geheuer“, das war alles, was Tala dazu sagte, ehe er die Arme um seine Freundin löste, nur um dann vor ihr in die Hocke zu gehen und sie von unten anzublicken. „Hil?“, es kam keine Reaktion, also versuchte er es nochmal. „Hilary, ich rede mit dir“, jetzt klang er schon etwas bestimmter und es wirkte. Irritiert blickte sie nun in seine Augen, da sie nicht kapierte, was er von ihr wollte. „Wir gehen zurück, okay?“, ganz leicht konnte er ihr Nicken erkennen, weshalb er sich erhob und ihr die Hand hinhielt. „Gut dann komm“, ohne zu zögern ergriff sie seine Hand und ließ sich auf die Beine ziehen. Dann machten sie sich auf den Weg zurück, sie ließen sich Zeit und liefen eher gemächlich. Als sie wieder vor Shannons Haus standen, liefen sie die Auffahrt und dann die wenigen Stufen bis zur Haustür nach oben und klingelten. Kurz darauf wurde die Tür geöffnet und Shannon blickte ihnen mit einem Lächeln, das verschwand als sie Hilary sah, entgegen. Ohne einen Ton ging sie zur Seite und ließ die Vier eintreten. Sie zogen sich nur kurz die Schuhe aus, ehe Tala die Braunhaarige hinter sich her in die Kühe zog, sie auf einen Stuhl setzte und ihr dann ein Glas mit Wasser reichte. Ohne etwas zu sagen nahm sie dieses an sich, machte aber keine Anstalten auch etwas zu trinken. Er seufzte und zog sich dann einen Stuhl heran, um sich neben sie zu setzen. „Süße, mach dir nicht zu viele Gedanken über das, was die gesagt haben, okay?“, sachte strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sie nickte leicht. „Sprichst du jetzt nicht mehr mit mir?“, darauf folgte ein Schulterzucken. Shannon, Bryan und Spencer hatten die Küche in der Zwischenzeit auch betreten. „Ich mach jetzt dann Essen, oder ist es euch noch zu früh?“ „Nein schon okay“, wank Spencer ab, als er den Blick von Tala und Hilary nahm. Dieser verlor langsam die Geduld, auch wenn er das nicht offen Preis gab, doch der Blonde kannte seinen Freund eben lange genug, um aus seiner Köpersprache zu lesen. „Komm, wir gehen etwas in den Garten“, ohne ihre Antwort überhaupt abzuwarten, schnappte er sich wieder ihre Hand und zog sie mit sich nach draußen, hinter sich schloss er die Terrassentür wieder, ehe er auf die Gartenbank zu ging, auf die er sich mit ihr niederließ. Als die Beiden den Raum verlassen hatten, seufzte Shannon hörbar auf: „Was ist denn mit Hilary los? So still kenn ich sie gar nicht.“ „Sie ist im Park auf Alyssa und Samantha getroffen und, na ja, sie haben ein etwas längeres Gespräch geführt“, erklärte Bryan daraufhin, als er sich vom Türrahmen, an dem er lehnte, abstieß und sich dann an den Tisch setzte. Sofort verdunkelte sich das Gesicht der Älteren. „Ach so“, sagte sie dann knapp, ehe sie sich wieder ihrer Pfanne zuwandte, in der das Öl schon so heiß war, das es zu brutzeln begann. „Hört sich ja nicht danach an, als würdest du die Zwei sonderlich mögen“, stellte der blonde Russe fest, als er sich ebenfalls setzte. „Ich hab nie behauptet, dass ich sie mag“, war die knappe Antwort, als sie das Hackfleisch nun in die Pfanne tat. „Na ja, sie machen auch nicht gerade einen sehr sympathischen Eindruck, das stimmt.“ Darauf gab sie ihm keine Antwort und so trat Schweigen in der Küche ein, die Jungs merkten, dass es besser war mit ihr nicht weiter über dieses Thema zu sprechen. Zur selben Zeit saß Tala noch immer mit Hilary draußen im Garten und sie schwiegen sich an. „Hilary, jetzt rede doch mal mit mir, warum schweigst du mich denn die ganze Zeit an?“, seine Geduld war nun langsam wirklich am Ende. „Es gibt nichts zu sagen“, sagte sie daraufhin leise. Die Antwort kam so überraschend, dass er sie erstaunt anblickte. „Aber dir geht’s schlecht, das sehe ich.“ „Mir geht’s schon die ganze Zeit schlecht.“ „Aber dieses Gespräch vorhin hat irgendwas in dir verändert und ich möcht‘ gern wissen was es ist“, darauf bekam er wieder nur ein Schulterzucken. „Hilary!“ Sie seufzte. „Ich weiß auch nicht, ihre skrupellose Art hat mich einfach ein wenig erschreckt, ich hätte halt nicht erwartet, dass Maria sich mit solchen Leuten freiwillig rumtreibt.“ „Vielleicht hatte sie ja einen Grund?“ „Einen Grund? Das kann ich mir kaum vorstellen, ich weiß nicht was an dieser Gruppe so faszinierend sein soll, dass sie sich freiwillig mit denen abgegeben hat.“ „Es mag dir vielleicht nicht schmecken, Hil, aber Menschen verändern sich halt. Wenn du in eine neue Umgebung kommst, in der du niemanden kennst, ein fremdes Land, mit fremden Leuten, neue Schule und so, dann bist du erst mal froh wenn du überhaupt Anschluss findest, sie wird wohl einfach zu spät gemerkt haben, in was sie da rein geraten ist.“ Das klang plausibel, da musste sie ihm recht geben, aber es schmeckte ihr überhaupt nicht, da lag er richtig. Als Antwort hatte sie mal wieder ein Schulterzucken parat. Er wollte grade noch etwas sagen, als er von Bryan unterbrochen wurde, der in der Terrassentür stand. „Kommt ihr essen?“, ohne ihre Antwort abzuwarten drehte er sich um und ging zurück in die Küche, die würden dann schon kommen. Tala stand auf, doch Hilary machte keine Anstalten es ihm gleich zu tun. „Kommst du?“ „Ich hab keinen Hunger.“ „Das Thema hatten wir ja wohl schon durch.“ „Mir egal, ich hab trotzdem keinen Hunger.“ Genervt verdrehte er die Augen und schnappte sich dann ihre Hand, ehe er sie hinter sich her ins Haus und dann in die Küche zog. „Und ich hab dir schon mal gesagt, dass mir das egal ist, du isst jetzt was.“ Ohne auf ihre Proteste einzugehen, drückte er sie auf den Stuhl. „Hilary, er hat recht“, sagte Shannon sanft, als sie ihr einen Teller mit Spaghetti hinstellte. Verdammt, das wusste sie ja selbst, aber sie wollte trotzdem nicht. Um nicht noch mehr Streit zu provozieren gab sie aber nach und aß etwas. Nach der Hälfte des Tellers allerdings hörte sie auf und erhob sich dann von ihrem Platz. „Wo willst du hin?“, irritiert blickte Tala auf, doch sie gab nur ein knappes „Weg“ von sich, ehe sie in den Flur trat und sich Schuhe anzog. Mit so einer Antwort gab er sich aber nicht zufrieden, weshalb er ebenfalls aufstand und ihr in den Flur folgte. „Was heißt bei dir weg?“ „Na weg eben, ich muss einfach mal für mich sein okay? Ich komm schon wieder“, ohne seine Reaktion abzuwarten gab sie ihm noch einen Kuss und verließ das Haus dann einfach. Tala stand noch eine Weile so im Gang und starrte die Haustüre an. Irgendwas in ihm gab ihm ein komisches Gefühl, er wusste nicht warum, also beschloss er es erst mal zu ignorieren und ging zurück in die Küche wo er sich wieder setzte. „Du lässt sie einfach so gehen?“, fragte Bryan nun irritiert, worauf Tala die Schultern zuckte. „Was soll ich machen? Ich kann sie hier nicht einsperren.“ „Stimmt auch wieder, aber so ganz allein?“ Wieder folgte ein Schulterzucken. „Sie wird schon auf sich aufpassen, außerdem ist es ja noch hell“, damit war für Tala das Thema erstmal erledigt. Hilary unterdessen wusste ganz genau wohin sie wollte. An den Ort an den Alyssa sie indirekt geschickt hatte. An den Ort, an dem sie diesen Alex treffen konnte, der ihr scheinbar Antworten über Marias Leben in Amerika geben konnte. Sie fragte etwas rum, da sie den genauen Weg zur High School nicht kannte und gelangte eine knappe halbe Stunde später auch an ihr Ziel. „Jetzt muss ich ihn nur noch finden“, schoss es ihr durch den Kopf, als sie kurz vor dem Gebäude stehengeblieben war. Dann lief sie weiter, ihre Umgebung genau im Blick behaltend, damit ihr auch ja nichts entging, was von Bedeutung sein könnte. Sie wollte die Hoffnung schon fast aufgeben, ihn hier noch anzutreffen, als sie etwas weiter entfernt einen Parkeingang entdeckte, eher gesagt einen kleinen Weg, der wohl in einen Park führte, aus dem sie Stimmen vernahm. Ohne sich wirklich etwas dabei zu denken folgte sie den Stimmen und gelang kurz darauf an eine offene Wiese etwas abseits des Weges, wo mehrere Jugendliche in etwa ihrem Alter saßen. Unter ihnen entdeckte sie tatsächlich einen Jungen mit mehreren Piercings im Gesicht sowie rot-schwarzen Haaren. Instinktiv ging sie auf die Gruppe zu und machte erst direkt vor ihr Halt. Die Chance hier noch mehr Antworten zu bekommen war so verlockend, dass sie die Gefahr vollkommen außer Acht lies. Da die Gruppe sie scheinbar noch nicht wahr nahm, machte sie sich bemerkbar. „Bist du Alex?“, dabei blickte sie besagten Jungen fragend an, der nun den Blick hob und sie mit emotionslosen Augen ansah. „Kommt immer drauf an wer das wissen will.“ „Hilary, ich bin…, ich war Marias beste Freundin bis sie hier her zog. Ich weiß von Alyssa, dass du mir meine Fragen über sie beantworten kannst.“ „Schon möglich, dass ich das kann, nur wer sagt, dass ich das auch will?“ „Niemand, aber…“ „Aber was? Hm? Hast du nichts Besseres zu tun, als uns hier zu nerven?“ Dieser Spruch nahm Hilary einen Moment den Wind aus den Segeln. „Aber ich dachte, du würdest mir vielleicht helfen.“ „So so, das dachtest du also, na schön, dann setz dich doch zu uns und wir plaudern ein wenig über die gute Maria.“ Irgendwie hatte seine Stimme einen merkwürdigen Unterton, doch Hilary versuchte das einfach zu ignorieren und setzte sich zu ihm auf die Decke. Sie war so nah dran die Antworten zu bekommen, die ihre Seele schon so lange quälten, dass sie die Gefahr vollkommen verkannte. Sie blendete sie einfach aus, als gäbe es gar keine. „Es ist schon nach acht, langsam dämmert es draußen“, stellte Spencer nach einem Blick auf die Uhr fest, als er sich aufs Sofa setzte. „Das weiß ich selbst“, knurrte Tala nur, der vor der Terrassentür stand und stur nach draußen blickte. Langsam aber sicher machte sich die Sorge in ihm breit. Und auch das ungute Gefühl das er verspürte, seit sie gegangen war, wurde immer stärker. „Ich warte noch eine halbe Stunde, dann geh ich sie suchen.“ „Ja, dann ist es halb neun, spät genug, was will sie nur so lang da draußen allein?“, stimmte Shannon ihm zu. Auch sie machte sich allmählich Sorgen. Sie kannte Hilary lang genug um zu wissen, dass sie nie ohne Bescheid zu sagen so lang allein weg blieb, schon gar nicht irgendwo, wo sie sich gar nicht auskannte. Es schien als würde die Zeit dahin kriechen, ehe es schließlich halb neun war und noch immer keine Hilary aufgetaucht war. „Ok, jetzt reicht’s“, Tala wandte sich vom Fenster ab und ging in den Flur, wo er sich Schuhe und jetzt auch eine Jacke anzog. Abends war es eben zu kühl um nur im T-Shirt raus zu gehen. Allein deswegen wunderte er sich auch, warum Hilary noch nicht wieder da war. Sie hatte immerhin keine Jacke oder dergleichen mitgenommen, als sie gegangen war. Und sie war immer eine der Ersten denen kalt wurde. Allein diese Tatsache beunruhigte ihn zu tiefst. Die Anderen waren ihm in der Zwischenzeit in den Flur gefolgt, wo Bryan und Spencer sich ebenfalls anzogen. „Ich bleib hier, falls sie doch wieder kommt“, verkündete Shannon, die in der Tür stand. Die drei nickten nur, ehe sie das Haus verließen und auf die Ausfahrt traten. „Wir teilen uns am besten auf, wenn jemand was findet ruft er an, sonst suchen wir ja umsonst weiter“, erklärte Tala knapp, als er zügig die Ausfahrt runter lief auf die Straße. Die anderen Beiden nickten und so ging Spencer die Straße rechts runter, während Tala und Bryan links nahmen. Zumindest bis zur nächsten Abzweigung, an der Bryan dann runter ging. „Hil? Hilary wo steckst du?“, auch wenn er sich eine Antwort erhoffte, so bekam er keine. „Scheiße“, fluchte Tala vor sich hin, als er die Straßen weiter ablief. Das ungute Gefühl übermahnte schon fast seinen Verstand. Und Vorwürfe machte er sich auch, immerhin hatte er sie einfach gehen lassen und das ganz locker genommen, das hatte er nun davon. Kurz darauf blieb er stehen. Er hatte schon mindestens vier Straßen durch und sie war nicht wieder aufgetaucht, auch die Anderen hatten sich nicht gemeldet, das hieß, dass sie nichts gefunden hatten und Hilary auch nicht wieder bei Shannon aufgetaucht war. „Denk nach, Tala, wo könnte sie hingegangen sein?“, grübelte er vor sich hin. Immerhin kannte sie hier ja nicht viel. „Central Park? Nein da waren wir erst, die Möglichkeit dort wieder auf Alyssa und Samantha zu treffen, wäre zu groß. Aber wohin dann?“ Er versuchte die aufsteigende Panik, die Angst, dass ihr irgendwas passiert war zu unterdrücken, die dieses Gefühl in ihm hervor rief. Nur so konnte er klar nachdenken. Und dann, ganz plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, als er sich Alyssa’s Worte noch einmal ins Gedächtnis rief. „Ein Ort nahe ihrer High School also“, murmelte er dann leise, ehe er wieder los lief. Jetzt war nur die Frage, wo genau die High School war. Glücklicherweise lief da noch eine Frau mittleren Alters, die er ansprach und die ihm dann den Weg beschrieb. Immer schneller wurden seine Schritte, je näher er seinem Ziel kam und mit jedem Schritt wuchs die Angst in ihm. Irgendwas sagte ihm ganz deutlich, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Das war wie ein Instinkt. Kurz darauf hatte er die High School erreicht und blieb kurz stehen. „Und wohin jetzt?“, um etwas tun zu können lief er einfach weiter bis er einen Weg sah, der wohl in einen kleinen Park führte. Und ganz instinktiv nahm er diesen Weg, er wusste nicht warum, aber das ungute Gefühl war hier so stark, dass er gar nicht anders konnte, als diesen Weg zu nehmen. „Bitte lass ihr nichts passiert sein“, flehte er in Gedanken, als er den Schotterweg entlang lief und im fahlen Licht die Umgebung absuchte. Doch sein Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen. _______________________________________________________________________ Jaaa ich weiß, ich weiß, erst lass ich euch ewig lang warten und dann auch noch so ein Ende *sich schäm* Es ist wirklich fies, aber es ist jetzt genau 02:57 Uhr morgens, ich bin hundemüde und will jetzt ins Bett, deswegen ist hier Cut, der im Übrigen gut passt :D Lasst euch überraschen wie‘s weiter geht, könnt ja schon mal ein wenig spekulieren ;) Bis dann Hab euch lieb tala Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)