Der Orden der Escaflowne von Schreibfee_86 (Ein anderes Leben) ================================================================================ Kapitel 8: Falle ---------------- Hitomi hatte sich bereits mit dem Auftrag auseinandergesetzt, sie war bereit. Gou hatte sie früh am morgen schon angesprochen. Sie und Van sollten gemeinsam, die Villa aufsuchen und nachsehen wie viel von den Eindringlingen zerstört worden war. Nun wartete sie auf ihn, ruhig stand sie am Fenster, den Helm in der Hand. Die schwarze Lederkombi trug sich angenehm und passte ihr wie eine zweite Haut, schon lange hatte sie auf keinem Motorrad mehr gesessen. Schließlich hörte sie schritte hinter sich. Sie blickte über ihre Schulter zur Treppe. Van war auf der untersten Treppe stehen geblieben und musterte sie eindringlich. „Du musst mich nicht begleiten.“ Sagte er leise. Ein lächeln glitt über Hitomis Lippen. Sie ging auf ihn zu und reichte ihm die Hand „Komm schon.“ Sagte sie lächelnd und überging seine Frage geschickt. In der Garage angekommen strich Hitomi zärtlich mit der Hand über die Maschine. Sie war lackschwarz und man spürte förmlich den unbändigen Drang sie zu fahren. Ein wildes Biest das sich nach Bewegung sehnte. Van beobachtet Hitomi, wie sie sich neugierig umsah und zärtlich das Metall und Leder berührte. „Eine weitere Leidenschaft, wie ich sehe!“ sagte Van sanft und fasste sie an den Schultern. Hitomi richtete sich auf und sah ihn grinsend an. „Sollen wir?“ fragte er sie herausfordernd. Statt zu antworten zog Hitomi demonstrativ den Helm auf und streckte ihm die Zunge raus. Dann stieg sie auf das Motorrad und ließ sie an. Ein lautes grollen drang aus dem Motor. Vergnügt sah sie zu Van, auch er hatte den Helm aufsetzt und seine Maschine gestartet. Langsam fuhren sie aus der Garage, die lange Kiesauffahrt hinunter. Unter starken Beruhigungsmitteln hatte man Violett mit Lederriemen an ihr Bett gefesselt. Ihre Handgelenke bluteten bereits, immer wieder bäumte sie sich auf. Schrie ihre Verzweiflung in den Raum, doch niemand war bei ihr. Das Oberhaupt des Ordens hatte jeglichen Zutritt verboten. Sie sollte allein aus ihrer Hülle des Schmerzes treten und mit neuer Kraft daraus hervorgehen. Immer wieder stand Silvio an dem kleinen Fenster in der Tür, dass zu ihrem Zimmer zeigte. Er konnte nur schwer verkraften ihr nicht helfen zu können, nicht helfen zu dürfen. Er empfand es als äußert unmenschlich. Wie gerne würde er bei ihr sitzen, ihr Mut machen, ihre Hand halten. Doch er konnte sich den Befehlen seines Bosses nicht widersetzten. Wie gelähmt stand er an der Tür und verfolgte schockiert einen ihrer weiteren verzweifelten Versuche sich zu befreien. Als plötzlich die Stimme des Oberhauptes durch den Lautsprecher zu ihm sprach. „Silvio, wir haben neue Informationen über die Fanels, begebe dich zu der Villa, du wirst ihn dort treffen, den Sohn des Fanels.“ „Ich kann sie nicht allein lassen.“ Widersetzte er sich und blickte trotzig in die Kamera. „Es ist ein Befehl und über diesen Diskutiere ich nicht. Geh jetzt.“ Schließlich beugte er sich dem Willen seines Herrn und verließ mit hängenden Schultern den Gang. Er zog seinen Mantel über und steckte sich zwei Waffen in den Hosenbund. Dann ging er in die Tiefgarage zu seinem Bentley. Gerade als er einsteigen wollte konnte er eine weitere Person ausmachen. „Dylan, was tust du hier?“ fragte Silvio, wobei er sich die Antwort schon denken konnte. „Ich werde dich begleiten, damit nicht wieder alles schief läuft.“ Sagte er sarkastisch und stieg in den Wagen. Silvio warf ihm einen wütenden Blick zu, doch Dylan beeindruckte dies eher weniger. Er registrierte diesen Blick mit einem selbstgefälligen Grinsen. „Nun fahr schon!“ sagte er übertrieben freundlich und lachte Silvio ins Gesicht. Dieser startete Widerwillig den Wagen und brachte ihn in Bewegung. Hitomi und Van hatten die Villa fast erreicht. Hitomi genoss den frischen Wind auf der Haut und spürte wie sie und die Maschine immer noch eine Verbindung zu haben schienen, sie hatte es nicht verlernt. Immer noch fühlte sie sich sicher und frei. Langsam bog sie in die lange Auffahrt ein. Van folgte ihr in geringem Abstand, die Motorräder versteckten sie in dem Schuppen, der neben dem Haus stand. Durch den Keller gelangten die Beiden ins innere. Zimmer für Zimmer inspizierten sie neugierig. Van war überrascht, es war nichts durchwühlt oder zerstört worden. Langsam schritt er die Treppe zum ersten Stock hinauf. Hitomi folgte ihm langsam, als sie sich mit beiden Händen als Geländer klammerte und die Augen zu kniff. „Hitomi!“ rief Van aufgeschreckt und sprang die Stufen zu ihr hinab. Gerade rechtzeitig, als ihre Beine nachgaben war er da. Leicht fing er sie auf und zog sie zu sich. „Wir bekommen bald Besuch.“ Hauchte sie erschöpft. Schnell hob Van sie hoch und hechtete die Treppen hinauf. Er musste sie verstecken, solange sie so erschöpft war, konnte sie nicht kämpfen. Er legte sie hinter der antiken Couch ab. Dann lief er zu Fenster und kontrollierte vorsichtig die Auffahrt. Tatsächlich, ein dunkelblauer Bentley fuhr die Einfahrt hinauf. Schnell griff Van zu seinem Handy. „Ja!“ hörte er eine vertraute Stimme. „Allen, ich bin’s. Wir sind in der Villa, brauchen dringend Unterstützung. Schnell!“ sagte Van knapp und legte auf. Er wirbelte herum und hob von einer alten Kiste den Deckel. Mehrere Waffen lagen darin. Er nahm sie heraus und verstaute sie an seinem Gürtel und am Knöchel. „Na dann kommt mal!“ flüsterte er und blickte zu der Couch, hinter der Hitomi lag. „Ich beginne mit der anderen Haushälfte, geh du nach oben!“ kommandierte Dylan. Silvio erwiderte nichts sondern ging wortlos die Stufen hinauf. In geduckter Haltung schlich er durch den Gang. Dann stand er vor der ersten Tür. Er atmete tief durch und stieß sie auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)