Dark Time von RhapsodosGenesis (in Zeiten des Krieg...chens) ================================================================================ Kapitel 45: Vom Erinnern und Wurzelnschlagen -------------------------------------------- Taro war auf Hikaris Wunsch hin nach draußen gegangen und sie hatte Chizuru erklärt, was sie vermutet: Mizuki war hier gewesen. „Was…? Das war Mizuki?“, wiederholte Chizuru Hikaris Worte – natürlich in der Kurzfassung und als erstaunte Frage, „Also…DIE Mizuki, die verschwunden ist und oben im Himmel wohnt?“ „Du bist so erstaunlich klug, Chizuru!“, lobte Hikari ihre Cousine. „Aber…wenn…wie…Wieso war sie dann plötzlich ein Vampir?“, wollte sie wissen. „Chizuru. Ich habe es herausgefunden, als es offensichtlicher nur noch schwer ging. Ich wusste bis vor – sagen wir - fünfzehn Minuten selbst nicht, dass sie es war! Beziehungsweise, dass solche Veränderungen möglich waren…Aber…WOHER soll ich das wissen?“, fauchte Hikari. „Du bist hier der Sherlock Holmes, nicht ich. Also“, gab Chizuru zurück, „Nun ja…Sie sagte irgendetwas von Nachthimmel, wenn mir mein Gedächtnis keinen Streich spielen will…Will sie uns heute Nacht – also jetzt – draußen treffen? Bei ihrer Kollegin, die scheinbar das Schlafpulver oder was auch immer abbekommen hat?“ „Wahrscheinlich, Watson.“ „Haha.“ „Sollten wir auf Yuki warten?“, wollte Hikari wissen. „Na ja…Ja…Aber…wo ist sie?“ „Ich habe keine Ahnung. Vielleicht bei Shiro?“, rätselte sie. „Hm…Und wo ist der?“ „Ich habe keine Ahnung. Vielleicht bei…“ Chizuru unterbrach Hikari: „Sag jetzt nicht Yuki.“ „…Na gut, dann bin ich eben still.“ „Brav. Also ohne Yuki?“ „Werden wir wohl oder übel müssen, außer sie würde durch Schicksals Hand in den nächsten zehn Sekunden hier auftauchen.“, meinte Hikari. „HIKARI! CHIZURU!“, rief eine Stimme, die ihnen nur zu bekannt war, „Irgendetwas in mir hat gesagt, dass ich euch hier finden würde! Und ich muss…!“, brüllte Yuki ihnen zu und flog zu ihnen. Nun war es an der Zeit, dass Hikari Yuki unterbrach und ihr mitteilte, dass sie jetzt zu Mizuki gingen. „Mizuki ist wieder hier?“, schlussfolgerte Yuki. „Genau. Aber…sei nicht geschockt, wenn du sie siehst“, warnte Hikari sie. „Ist sie etwa verletzt?“ „Das ist schwer feststellbar…“ „Aber ich muss euch jetzt auch etwas erzählen!“, platzte Yuki heraus, „Meine…“ Chizuru unterbrach sie: „Später. Ich glaube, Mizukis Geschichte wird interessanter als deine über Shiro.“ „Sie ist nicht über Shiro!“ „Na dann eben von der Blume die im Wald um die Ecke wächst! Egal.“ „Tja. Wenn du meinst.“ „Mein ich.“ „Meinst du. Gehen wir jetzt?“, drängte Yuki – scheinbar wollte sie ihre ach-wie-interessante Geschichte loswerden. Sie flogen nach draußen. Taro stand vor der Tür und sprach mit einem Diener. „Wir gehen einen Spazierflug machen“, meldete sich Hikari bei ihm. „Draußen ist noch dieser suspekte Vampir. Soll ich mitkommen?" „Ach, nein. Mach dir keine Mühe. Yuki verscheucht die Viecher doch schon auf hundert Meilen.“ „Danke, Hikari“, meinte Yuki gespielt böse. „Gern geschehen“, antwortete sie und lächelte dabei durchtrieben. „Aber ich komme gerne mit“, erbot er sich. „Nein, keine Sorge, Herr Prinz. Wiedersehen“, mischte sich Chizuru nun ein und flog schnell weg. „Tschau“, verabschiedeten sich Yuki und sie gleichzeitig. Taro schaute ihnen nach, als sie sich davon begaben. Hikari schaute ihm in die Augen. Sie hatte den wahrscheinlich besten Ehemann, den man finden konnte, gefunden… „Wieso hast du gefragt, ob du sie kennst?“, fragte Kabuto, als er nach unten schaute und zurückwich. „Sie kam mir eben bekannt vor. Aber nur entfernt… Ich weiß auch nicht, wie ich auf die Idee komme, jemals einen Vampir gesehen zu haben.“ Also sah er sie doch als Vampir. Nun ja, was sollte man da machen. Sasuke war bereits am Abstieg. Er war am weitesten unten, aber auch noch nicht sonderlich weit. Sie ließen sich Zeit. „Nachi heißt die Dame…“, meinte Orochimaru, „Nachi…Dieser Name…Den kenne ich doch…“ Sowohl Orochimaru als auch Kabuto standen noch unbewegt oben. „Wollt ihr Wurzeln schlagen? Ich gieße euch nicht!“, brüllte Sasuke nach oben. „Komm Orochimaru. Wir sollten nach unten gehen.“ „Nein. Was wollen wir unten? Die Ninja wird sie eh nicht töten. Hier oben können wir Verbündete sammeln – und Informationen. Sasuke – komm wieder hoch.“ Er begann zu knurren – leise, beinahe unhörbar. Wieso ließ er sich eigentlich von dem Typen herumkommandieren? Noch ein paar Wochen und Orochimaru würde endlich mit seinem Engel im Himmel kommunizieren. Dann würde er unsterblich werden. Zuvor müsste er ihn umbringen. Doch er sollte noch warten. Orochimaru schien einige nützliche Informationen zu haben – und vorhaben, sie zu bekommen. Außerdem sollten sie diese KonohaNin endlich auslöschen. Das mit den Kagen hat schon gut geklappt. Alle außer Gefecht. So konnte er nach Orochimarus Tod einiges übernehmen – wenn Kabuto keinen Anspruch erhob, natürlich. Aber der Schlangenmann sollte davor wenigstens etwas bekommen – außer einer Abreibung natürlich. „Nachi. Nachi. Nachi. Nachi! Verdammt! Wieso fällt es mir nicht ein?“, fluchte Orochimaru herum. „Nachi. War das nicht diese komische Frau aus dem Lieblingsbuch deiner verstorbenen Frau?“, meinte Kabuto. „Nachi…Meine…Nein. Das geht nicht…Nein… Du irrst dich… Ja, also nein“, murmelte der allmächtige Ninja herum und schaute dabei gedankenverloren in den Himmel. Sasuke verstand nicht ganz, was diese brüchigen Sätze eigentlich zu bedeuten hatten, doch er wusste, dass es um eine Nachi ging. Und Nachi hieß auch die Vampirherrin von vorhin. Wow, dieselben Namen. Welch Besonderheit. „Du meinst doch…? Nein…Obwohl, jetzt wo du es sagt…Auf einem Foto von dir hat sie schon ziemlich…ähnlich ausgesehen…wenn man das jetzt dabei hätte, würde man vergleichen können.“ „Kabuto. Du bekommst den Auftrag.“ „Soll ich nach Oto-Gakure und das Foto holen?“, fragte er nach, „Das ist doch nicht dein Ernst.“ „Nein. Du sollst herausfinden, ob wir uns irren – was wir ja müssen, da so etwas nicht möglich ist…“ „Entschuldigt mal, ich komme mir gerade vor, wie einer, der eine andere Sprache spricht. Bitte um Erklärung“, mischte Sasuke sich ein. „Sasuke…Also. Du weißt ja, dass Orochimaru eine Frau hatte. Von dieser Frau hatte er ja Mizuki. Vielleicht kennst du sie ja noch. Ist dir jeden Tag in Oto über den Weg gelaufen.“ „Nein, die habe ich schon vergessen, Schwachkopf“, antwortete Sasuke sarkastisch, „Sprich weiter.“ „Mizuki hatte – man kann es kaum glauben – eine Mutter!“ „Nein, was du nicht sagst“ Orochimaru entfernte sich von ihnen beiden, Sasuke stieg währenddessen wieder nach oben, da sie sowieso nicht runter gingen. Als er vor Kabuto stand, konnten sie leiser sprechen. Ob es Orochimaru schmerzte, von seiner Frau zu hören? Na egal. „Diese Mutter war Orochimarus Frau!“ „Soweit waren wir schon – und zwar hundert Mal.“ „Na gut. Sie starb nach Mizukis Geburt oder zumindest bald darauf. An einer Erkältung oder so. Das hat mir Orochimaru nie zur Gänze erklärt. Aber egal. Jedenfalls ist sie tot. Und als sie noch nicht tot war – also noch lebte -, da hatte sie Lieblingsbücher. Vielleicht kennst du die Dinger ja. Zum Lesen und man kann umblättern.“ „Tu nicht so, als würdest du mit dir selbst reden“, fauchte Sasuke ihn an. „Oh, ja, tut mir Leid. Und in diesen Büchern ging es um eine Nachi. Mizuki – also Orochimarus Frau – hat oft darüber geredet. Oder so. Und deshalb ist Orochimaru stutzig geworden. Aber der arme Kerl“, nun wurde Kabuto noch leiser, „…hat versucht so viel wie möglich zu verdrängen. Von seiner Frau. Er vermisst sie nämlich. Deshalb bekommt Mizuki auch mehr Aufträge wie du. Aber egal. Deshalb ist es ihm wahrscheinlich nicht eingefallen.“ „Verstehe. Und was ist mit dem Foto?“ „Auf der Kommode in der Garderobe stehen drei Bilder von einem Mann und einer Frau und eines, wo nur die Frau oben ist. Das sind immer Orochimaru und Mizuki. Die letzten Fotos, die er noch von ihr hat. Deshalb liegen sie auch oft verkehrt herum da. Nur manchmal dreht Mizuki sie eben um, um ihre Mutter sehen zu können. Aber das ist eine andere Geschichte.“ „Ja, die Fotos habe ich gesehen…Moment…“ Jetzt wo er es sagte, fiel ihm etwas auf. Diese Vampirherrin hatte einmal wirklich kurz ausgesehen, wie die Frau am Foto. Auch wenn die Haare und die Haut und Ohren und so gut wie alles – die Flügel auch – anders waren…Ihre Augen nicht. Es waren noch dieselben. Nur in einer anderen Farbe. Und bei einem Blick, dem sie ihnen zugeworfen hatte…Da sah sie vollkommen aus – auch vom Gesichtsausdruck her – wie Mizuki, die tot sein sollte. Konnte aber auch Zufall sein. Obwohl er das auch nicht Recht glauben konnte. Er selbst hatte seine halbe Verwandtschaft sehen können. Aber noch keiner von seinen Leuten – und DAS hieß etwas – wurde von einem Toten zum Vampir. Aber…vielleicht waren Vampire ja die Gegenstücke zu Engeln? Nein. Sonst würden die halben Ninja, die mit Aikito im Himmel leben, hier sein. Was bedeutete es also? Zufall, Schicksal oder Brille? ____ Brille? Fielmann! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)