Dark Time von RhapsodosGenesis (in Zeiten des Krieg...chens) ================================================================================ Kapitel 55: Wächter ------------------- Alles verlief vorzüglich nach Plan. Ja, das gefiel ihm. Nun würden sie sehen, was sie noch nie gesehen hatten. Orochimaru gefiel es wirklich. Die Feen, die Elfen und die Vampire heute. Einhörner, Hexen und Pegasusse in der nächsten Woche … Zwerge … Er lächelte, während er am Thron saß. Ja, diese würden von seinem Umsturz nichts mitbekommen, da es dem König schon so schlecht geht und seine Sohn Orik dann problemlos und legal den Thron besteigen kann. Jeder rechnet schon seit Wochen mit dem Tod des Königs, obwohl niemand darüber spricht, da dies der Ehre des Zwergenkönigs nicht entspräche. Und schon allein durch dieses Schweigen bewiesen ihm die Untertanen, dass sie nicht IHN als König ansahen, sondern diesen Zwerg. Doch unter Oriks Herrschaft würde sich das ändern. Und Lucian … ja, dieser kleine Tropf mit den Flügeln … Es klopfte und riss Orochimaru aus den Gedanken. „Bitte?“, hallte seine Stimme durch den Saal hinüber zu der Tür, die aus schönen, harten Wolken gemacht wurde. Sie öffnete sich und einer seiner Leute trat ein. „Herrscher Orochimaru!“, rief der Neuankömmling und kniete vor ihm hin. „Erhebe dich und sprich“, bat Orochimaru – gespannt auf die Nachricht. Dieser Engel hatte es eigentlich nie so eilig, dass er sofort niederkniete. Es musste etwas Außergewöhnliches passiert sein. „Dieser Vampir! Der, den Sie gefangen genommen haben! Er ist geflohen!“ Vampir? … Mizuki! „Wie konnte das geschehen?“, wollte Orochimaru wissen und klang dabei gelassen, während er innerlich die Wachen verfluchte. „Sie hat die Tür in die Luft gejagt und ist verschwunden! Etwa hundert Mann suchen nach ihr im Versteck und zweihundert schwirren draußen herum, um sie abzufangen! Doch sie ist einfach nicht zu finden!“ Orochimaru antwortete nicht sofort, aus dem einfachen Grund, dass er keine Antwort wusste. Er war viel zu unkonzentriert, um sie irgendwie ausfindig machen zu können und seine Gedanken waren gerade sehr über den Haufen geworfen worden. Mizuki konnte alles vernichten, was er aufgebaut hatte. Aber wie? Wie konnte sie das tun? Sie war ein Vampir. Niemand würde ihr Glauben schenken. … Doch! „Ihr habt hoffentlich nicht alle Wachen vom Versteck für Mi- … äh … den Vampir abgezogen.“ Der Mann blickte beschämt zur Seite. „Nun ja … eigentlich … Ihr sagtet doch, dass die Verbarrikadierung dieses Wesens höchste Priorität hatte und … da dachten wir eben, wir … ähm …“ „Dann stehe hier gefälligst nicht so herum und unternimm etwas!“ „… Und was?“, fragte der Bote nach. „Ist es denn nicht logisch?“ „Neuer Befehl von oben! Der Herr hat gesprochen!“, erklang eine Stimme ziemlich in der Nähe, „Fünfzig Wächter umgehend hierher!“ „Hey, hast du das eben gehört?“, wollte Toshiro wissen, während er siegessicher lächelte. „Ja?“ „… Wächter. Gerade schwirren hier alle wild in der Gegend herum und suchen dich, was bedeutet, dass die Gefangenen ohne Wächter sind.“ „Ja, das sollte auch so bleiben. Wieso lächelst du also?“ „Nun … wer könnte besser die Gefangenen absuchen, als ein Wächter?“ „… Moment. Bedeutet das …?“ „Bingo, wir spielen uns jetzt als Wächter auf!“ „Aber ich? Sie wissen doch, wer ich bin und dass ich eine GEFANGENE sein sollte.“ „Als würde einer den anderen, den er gar nicht kennt, so genau mustern“, entgegnete Toshiro und entledigte sich seiner Jacke, die er trug. Er gab sie ihr. „Und ich soll die jetzt anziehen …?“ „Ja. Stülpe dir die Kapuze über das Haar und- …“, er wurde von einem erneuten Zwischenruf, den sie unbedingt hören mussten, unterbrochen. „Hallo! Noch zwanzig! Hört ihr schlecht?! Oder wollt ihr Orochimaru verraten?!“ Mizuki zog sich die Jacke an und versteckte ihr Haar und teils ihr Gesicht unter der Kapuze. Sie flogen schnurstracks auf den Ausrufer zu und wurden sogleich eingeteilt, dem Sektor B eine Wache zu sein. Toshiro hatte Recht. Hier wurde man keines Blickes gewürdigt, wenn man kein alter Bekannter war. „Weißt du, wo Sektor B ist?“, informierte sich Mizuki flüsternd. Toshiro nickte kaum merklich und flog mit Mizuki zu einem Höhleneingang. „Hey! Ihr beiden!“, brüllte jemand und Mizuki spürte eine Hand auf der Schulter ruhen, „Stehen bleiben.“ Mizuki tat sofort wie geheißen und Toshiro wandte sich um. „Oh, hallo! Kommst du mit?“, wollte er wissen. „Ja, ich bin auch hier zum Sektor B eingeteilt worden“, erklärte die Frauenstimme und klang irgendwie bedauernd. „Gut, dann … willkommen!“, meinte Toshiro und flog weiter. Mizuki stieg ebenfalls wieder in die Höhe und bemerkte erst dann, dass ihre neue ‚Teamkollegin’ eine Elfe war. Und im selben Moment stellte sie sich die Frage, wie eine laufende Elfe sie an der Schulter berühren konnte, während sie flog. Aber wahrscheinlich war sie gesprungen. „Weißt du zufällig, wer im Sektor B gefangen ist?“, wollte Toshiro von der Neuen wissen. „Ja natürlich! Ein paar Elfen, Feen und Vampire!“, antwortete sie. Feen. Vampire! Mûn und Chizuru, Hikari und Yuki! Ja! Sie hatten sie gefunden! Endlich! Mizuki war hoch erfreut, was sie sich allerdings nicht anmerken ließ. Sie flogen – und rannten – weiter, bis sie angekommen waren. „Tsuki! Ich sagte dir doch bereits, dass ich nicht weiß, was ich tun kann! Orochimaru würde alle Losgesandten ausschalten! Wir müssen warten, bis sie wieder auftauchen. Einige machen doch tägliche Rundflüge, um nach ihnen zu suchen“, erklärte Nachi ihr wahrscheinlich zum tausendsten Mal. „Ja, aber Herrin! Macht Ihr Euch denn keine Sorgen?“ „Natürlich tue ich das!“ „Was ist, wenn diese beiden Menschen dort draußen etwas mit ihrem Verschwinden zu tun haben?“ „Nein, ich bin mir sicher, dass sie Vampire in Ruhe lassen.“ „Herrin!“, jemand stürmte bei der Tür hinein, „Diese beiden Menschen dort draußen haben gerade Gewalt an einem Vampir angewandt!“ „Was?!“ „Ha! Sage ich doch!“ „Ich glaube, ich muss mich ihrer einmal annehmen!“, entschied Nachi und erhob sich. Wieso sollte Orochimaru das tun? … Scheinbar hatte er sich wirklich mehr als nur verändert … Sie war auch schon sehr lange nicht da … Sie fragte sich, wie es ihrer menschlichen Tochter ging … und im selben Moment machte sie sich Sorgen um ihre vampirische. Sie flog nach draußen – Tsuki und den, der ihr die Nachricht mitgeteilt hat, im Schlepptau. Sie schaute sich um. „Und? Wo sind sie?“, fragte sie den Mann hinter sich. Sie wandte sich zu ihm um und spürte im nächsten Moment einen Schlag ins Genick. „Auf Nimmerwiedersehen, Schandhafte“, erklangen noch Worte von irgendjemandem, bevor sie sich der Schwärze, die ihr Bewusstsein annahm, hingab. Es war Yuki noch immer nicht möglich gewesen, zu entkommen. Sie konnte diese verdammte Flasche einfach nicht umwerfen! Doch den nächsten Versuch musste sie sein lassen, da sie Schritte hörte. Also kamen die Wächter wieder … Eine Elfe und zwei Vampire erschienen auf der Bildfläche und Yuki fragte sich, weshalb Vampire in der Sonne leben konnten, wo sie doch zur Rubrik „dunkle Wesen“ gehörten. „Okay? Wer übernimmt dieses kleine Ding, die drei Elfen links und den Vampir. Schön sonnig, wo diese fünf sind“, wollte die Elfe wissen und sprach mit den Vampiren. Der Arm eines Vampirs, das die Kapuze ins Gesicht gezogen hatte, schnellte sofort nach oben. „Na gut. Wie-auch-immer-du-heißen-magst – dein Zug.“ Der andere Vampir und die Elfe gingen weg und der Vampir sah ihnen nach. Lange Zeit herrschte Stille, nachdem die Stimme der Elfe verklungen war. Nach einigen Momenten wandte sich der Vampir zu Yuki um, eilte zu ihrer Flasche und holte sie heraus. „Yuki!“, flüsterte der Vampir erfreut und hob sie mit den krallenbesetzten Händen hoch. „Woher kennst du meinen Namen? Oder eher: Wieso sprichst du mich damit an und holst mich heraus?“, rief Yuki, was dem Vampir wie ein Flüstern vorkommen durfte. Er verlagerte sie auf eine Hand – vorhin hielt er sie noch in beiden, als würde er gleich Wasser aus einem Brunnen trinken – und entledigte sich mit der anderen der Kapuze. „Mizuki!“, stellte Yuki erstaunt fest, „Dich treffe ich aber auch immer unerwartet an!“ „Ich bin hier, um dich zu befreien! Ich bin so froh, dass es dir gut geht! Ich dachte schon, du wärst tot! Wo sind Chizuru und Hikari?“ „Danke für die Befreiung. Ich finde es auch schön, dass es dir gut geht. Ich dachte dasselbe von dir! Keine Ahnung“, beantwortete Yuki alle Fragen der Reihe nach. „Später! Erst muss ich noch Mûn befreien! Komm, in meine Jackentasche.“ Sie stopfte Yuki in die Tasche und setzte sich die Kapuze wieder auf. Danach ging sie weiter. Yuki schaute aus der Tasche heraus und war erstaunt, als sie jemand Bekanntes in einem Käfig sitzen sah. „Mizuki! Bleib stehen!“, bat Yuki. Mizuki schien sie zu hören, da sie innehielt. „Dort, bei diesen drei Elfen! Eine davon ist Prinzessin Arabia! Hilf ihr heraus!“ „Tut mir leid, erst muss ich Mûn retten!“ „Aber …! Arabia sollte bald gekrönt werden! Die Elfen haben also keine Königin!“ „Na gut“, gab Mizuki auf und schritt zum Kerker aus Gitterstäben, in welchem drei Elfen zusammengequetscht saßen. Dieses Gefängnis war scheinbar nur für eine Person gedacht und nicht für drei. Mizuki zog aus der anderen Jackentaschen einen Schlüssel – wo auch immer sie diesen herhatte – und sperrte auf. Die Elfen sahen erstaunt aus, als sie freigelassen wurden. „Lauft schnell weg! Schaut, dass euch keiner entdeckt, sonst bin ich arm dran!“ Die Elfen nickten, bedankten sich und rannten davon. Sie flog dann weiter und erreichte den Kerker des Vampirs. Yuki schaute aus der Tasche hinaus und versuchte, sich an Mûn zu erinnern. Sie hatte sie zwar erst einmal gesehen, doch sie wusste, dass Mûn sich sehr verändert haben musste, wenn sie nun so männlich aussah. „Da- Das kann nicht … sein …“, murmelte Mizuki, „Das ist nicht Mûn …“ „Hey! Kopf hoch! Vielleicht gibt es hier ja mehrere Vampire! Chizuru und Hikari sind schließlich auch nicht bei mir gewesen!“, munterte Yuki sie auf. Mizuki gab sich einen Ruck, sperrte die Zelle des Vampirs auf und dieser floh, nachdem er sich bedankt hatte. „So … wir müssen zu Toshiro! Er sucht nach Chizuru und Hikari …!“, erklärte Mizuki und flog weiter. Yuki war froh, endlich wieder frei zu sein und ihre Cousinen wieder zu sehen! Sie hoffte, dass alles gut lief. Während Mizuki sich bewegte, bewegte sich auch die Jackentasche, was ihren Flügeln Schmerzen bereitete … Doch sie ignorierte es tapfer! Sie würde bald frei sein und alles wäre wieder gut! ___________________ :) Hi! Schön, dass ihr euch wieder hierher verlaufen habt! Hoffentlich seid ihr zufriecen! ^^ Heute verschone ich euch mit dem Nachwort. ûu xD Lieben Grußen! - Die Rettung fährt vorbei! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)