Dark Time von RhapsodosGenesis (in Zeiten des Krieg...chens) ================================================================================ Kapitel 64: Ennerb, Dnief! -------------------------- Sie sorgte sich um Toshiro. Sie musste zugeben, dass sie trotz der Woche – eine einzige, lausige Woche -, die sie mit ihm verbracht hatte, nichts über seine Kräfte wusste. Schließlich galt es beim Windsurfen auch nicht, sich in Kämpfen zu beweisen, sondern nur darum, zu surfen. Allerdings kämpfte er gegen die Elfe. Und dieser Kampf war nicht schlecht. Doch dieser Vampir, den er jetzt vor sich hatte … Er selbst war brutal und seine Gehilfen waren auch noch da! Mizuki flog weiter, während sie geistesabwesend voranblickte. Er musste aber schnell nachkommen! Sie würde dieses Buch nicht entschlüsseln können … Die Schrift schien schwierig zu sein! Und sein Tipp wenig hilfreich. Das bekommst du von hinten schon heraus! … Schließlich verwirrte er sie. Was sollte das bedeuten? Sie hatte schließlich so viel im Kopf! Toshiros Kampf; ihren Vater; Mûn, die sie nicht befreien konnte; das Buch; Chizurus Zustand; der Zustand aller Feen; die Hochzeit; Mina … Wie sollte sie jemals wieder geordnete Gedanken fassen können?! Aber … sie musste es tun. Schließlich war es wichtig, alle zu retten, die es zu retten galt! Und allen voran waren nun die Feen, an erster Stelle Chizuru. Sie musste sich demnach als erstes um das Buch kümmern, was bedeutete, dass sie die Schrift zu lesen hatte! Ihr Vater schien nichts von diesem Buch zu wissen, also war es keine hilfreiche Idee, ihn aufzufordern, es ihr zu erklären. Und Toshiro war beschäftigt … Sie fasste in ihre Tasche, in der das Buch, das nun im Taschenformat war und gut hineinpasste, lagerte, und holte es heraus, indem sie Hikari und Yuki bat, in die andere Tasche der Jacke zu schlüpfen. Chizuru lagerte sie derweil auf eine Hand. Man sah es der kleinen Fee an, dass es ihr unheimliche, ungeheuerliche Schmerzen zufügte und ein schlechtes Gewissen plagte sie nun deswegen. Doch sie versuchte, sich einzureden, dass sie es tun musste, um das Buch zu entziffern – was auch stimmte, ihr Gewissen allerdings nicht beruhigte. Sie hielt nun in einer Hand Chizuru, in der anderen das Buch. … Wie sollte sie aufschlagen? „Hikari, Yuki? Könntet ihr wieder auf meine Hand kommen und für mich umblättern und die Seiten offen halten? Ich versuche, zu lesen …“, bat sie ihre Freunde. Beide stimmten zu und sie ließ sie zurück auf ihre Hand klettern. Danach beschleunigte sie wieder. Der Kampf war nun so weit entfernt, dass sie ihn nicht mehr bemerkte – oder er war vorbei … Nach anfänglichen Schwierigkeiten, was das Blättern der Seiten betraf, lief alles recht gut. Bis auf das, dass nichts Sinn machte, was darin stand … Immer wieder kursierte der Tipp in ihrem Gedächtnis … „Und, kannst du es lesen?“, fragte Yuki, die sich an eine Seite klammerte, um vom Wind nicht heruntergeworfen zu werden. Mizuki schüttelte betrübt, aber dennoch wild entschlossen, nicht aufzugeben, den Kopf. „Nein … Ich meine … was soll ‚Ennerb, Dnief!’ bitte heißen? Ich kann es ja kaum aussprechen …“ „Toshiro hat doch etwas von „hinten“ gesagt? Vielleicht musst du alles von hinten aussprechen?“ „’Dnief, Ennerb!’“, sprach Mizuki, doch nichts rührte sich, „Nein, so funktioniert es auch nicht … Vielleicht spricht man alles anders aus! Sonst wäre vorhin doch etwas geschehen, oder?“ „Ja … außer, es wäre nicht in der Nähe. Also … wenn du zum Beispiel etwas von wegen ‚Känguru springe’ gesagt hast … Dann bemerkten wir es nicht“, wandte nun Hikari ein, die sich bemühte, nicht gegen den Wind zu verlieren, der versuchte, eine Seite umzublättern. Mizuki sah zu Chizuru, deren Gesicht noch immer von Schmerzen verzehrt war und die sehr gebrochen aussah … „Es erinnert mich irgendwie an so eine erfundene Kindersprache“, erklärte Yuki, „Aber … Was soll das bitte heißen?“ „… Ach, uns kann alles egal sein … die Lage ist aussichtslos …“, wandte Hikari nun pessimistisch ein. Es war gar nicht ihre Art, so zu sprechen. Eigentlich war ihr nichts egal, egal, was die Lage auch ausmachte … ihr war keine Lage egal … Yuki begann aus heiterem Himmel zu kichern. Sowohl Hikari, als auch Mizuki sahen sie verständnislos an. „Was ist los?“, informierte sich Hikari. „Oh, tut mir leid. Ich bin wohl etwas angespannt, aufgrund der aussichtslosen Lage, dass ich über die kleinsten, unbemerkenswertesten Dinge lache, die ich so höre. Außerdem passiert es mir sicher öfters, dass ich so etwas mache. Ich war wohl zu lange bei Chizurus Wortwahn“, erklärte die kleine Fee vergnügt. „… Von was redest du?“ „Also, du sagtest egal … und Lage. Und …“, sie wollte weitererzählen, winkte dann aber ab, „Ist nicht so wichtig …“ „Lage? Egal? Hä? Sprich weiter!“, forderte Mizuki. Sie mochte es einfach nicht, etwas nicht zu verstehen! „Dreh ‚egal’ einmal um. Dann kommt ‚Lage’ heraus. Darüber habe ich gelacht. Seht ihr? So angespannt bin ich! Über solch eine dämliche Sache lache ich!“, sagte Yuki dann doch noch. Hikari belächelte dies und Mizuki wandte sich wortlos dem Buch zu. ‚Ennerb, Dnief’ … Was … was heißt das? „Ich finde es schade, dass es nur wenige Worte gibt, die so aufgebaut sind, wie egal und Lage es sind. Ich finde es nämlich extrem lustig, solche Worte in einem Satz zu benutzen. Aber … wenn ich jetzt zum Beispiel anstatt ‚extrem’ ‚mertxe’ sagen würde … Kein Mensch würde das verstehen. Deshalb finde ich es unfassbar lustig, dass es auch sinnvolle Worte gibt, mit denen man das machen kann! Versteht ihr mich?“ Hikari lächelte: „Hach, wenn du das zu einer anderen Zeit gesagt hättest, hätte ich vielleicht darüber gelacht … Aber … bin auch zu angespannt … und nervös … und alles ist aussichtslos …“ Mizuki starrte die Worte an. Las sie, immer und immer wieder … was sollte das bedeuten? Sie seufzte. Und starrte erneut darauf. Und plötzlich gelang etwas in ihr Blickfeld, das sie vorher vollkommen ignoriert hatte. „Leute …“, begann sie. Die beiden schenkten ihr ihre Aufmerksamkeit. Sie sah vom Buch auf. „… Ich hab es …“ Alle Leute versammelten sich nun vor einem anderen, extra vor Ai aufgestellten Podest, das aus einer großen, breiten Blume bestand. In Menschengröße – wie auch zuvor – standen die Königsanwärter auf dieser stabilen Pflanze und warteten. Jeder stand neben seinem neuen Ehepartner. Sie starrten in die Runde, während Ravia wieder von unten hinaufblickte. Erst würde der Oberste Priester seine kurze Rede halten, danach kam es zur eigentlichen Krönung, bei der Drosselbartbus und Sutefani das Sagen hatten. Sie würden dort laut aussprechen, dass die Königreiche nun vereint waren und dass diese sechs Leute nun wirklich Könige würden. Diesmal würde alles aber glücklicherweise nur einmal gesagt, was jede Menge Zeit und Nerven sparen würde. Der Oberste Priester flog langsam auf das Podest und stellte sich vor die fröhlich lächelnden, neuen Herrscher. „Nun, Kinder, endlich ist es so weit! Ich darf verkünden, dass nach der Hochzeit, die Krönung der Thronfolger ansteht!“, eröffnete der Heilige und hob jubelnd die Hände. Ravia schaute sich um. Orochimaru war bei solchen Sachen oft dabei. Seltsam, dass er heute nicht zugegen war. Doch er würde seinem Priester sicher trauen. Bei allem musste der König der Könige auch nicht dabei sein. Er hatte schließlich seine Handlanger. „Nicht der Reichtum soll im Vordergrund stehen, nein, meine jungen Freunde, es soll die Güte sein mit der ihr eure Untertanen behandeln sollt! Seid gerecht …“ Sutefani stand noch neben ihr und lauschte der Rede – gleich wie Alucard. Wo der König von Wastebin war, war ihr leider nicht bekannt. Ravia hörte nicht wirklich hin. Es war nicht ihr Desinteresse daran … es war nur … irgendetwas, ihr Kriegerinstinkt oder so etwas in dieser Richtung, sagte ihr, dass es hier einen Haken gab. Es lief so glatt … Erst die Hochzeit, dann die Krönung. Ohne Mordversuche von den Vampiren. Sie hatten die anderen beiden Königinnen ermordet, alle Ninja, die die Gäste der Feen waren, waren tot. Die Vampire hatten so viele am Gewissen … doch bei solchen Festlichkeiten, bei denen der gesamte – oder beinahe der gesamte – Feenstaat zugegen war, hielten sie sich zurück? … Vielleicht war sie nur paranoid oder die Vampire hatten ihre Rache … oder ihre Kampflust … beendet … Ja, vielleicht. Sie seufzte lautlos. Sie vermisste ihren Ministerposten. Da hätte sie ihre Zweifel äußern dürfen … Und außerdem fühlte sie sich beobachtet. Sie versuchte, sich nicht zu auffällig umzuwenden, um nachzusehen, wer in nächster Nähe stand. Einige Gesichter kamen ihr bekannt vor, doch auch nicht alle. Aber keiner stierte sie an. Allerdings fühlte es sich noch immer so an. Von vorne war es keiner … die Herrscher waren zu beschäftigt. Und sie spürte diesen Blick in ihrem Rücken! Oder waren es mehrere Blicke? Oder richteten sie sich gar nicht auf sie, sondern auf jemanden vor sich? … Auf Sutefani? Die Königin stand in etwa genau vor ihr. Ravia war schließlich ihre Dienerin. Da durfte sie nicht daneben, sondern nur dabeistehen. Aber wer starrte die Königin an? Gut, es gab jeden Grund, eine solche Persönlichkeit anzustarren, aber dieses Starren … … verschwand. Sie wandte sich abermals um. Alle, auf die sie geachtet hatten, hatten sich kaum bewegt … Gut, sie LITT unter Verfolgungswahn. Weshalb auch immer. Sie hatte eigentlich keinen Grund dazu. Kaum merklich schüttelte sie den Kopf. Hirngespinste. _____________________ Okay, da dies wieder ein Kapitel mit FF-Code ist, würde es mich freuen, wenn ihr mich darauf hinweist, falls ich wieder einmal einen vergessen haben sollte. xD Diesmal fasse ich mich kurz: Viel Spaß! Lausige Grüße - eine lausige Laus, deren Arbeitstage heute ihren Anfang nehmen und die seit über vier Stunden das Esszimmer aufräumt. xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)