Dark Time von RhapsodosGenesis (in Zeiten des Krieg...chens) ================================================================================ Kapitel 69: Feuerwut -------------------- Orochimaru war weg. Wenigstens etwas. Doch die Wut, die er in ihr hoch gezerrt hatte, verebbte nicht so einfach. Sie biss die Zähne zusammen. Sie war so zornig … So hasserfüllt … Sie erkannte sich kaum wieder. Schließlich … war sie sonst nicht so … Nachi seufzte und schritt zu der hintersten Mauer zurück, gegen welche sie sich lehnte und sich danach auf den Boden gleiten ließ. Sie saß dort wie ein kleines Häufchen Elend. Ja, hoffnungslos … Sie würde hier nicht herauskommen. Die Tür war von außen verschlossen und von innen nicht zu öffnen. Und diese Tatsache erhob ihre Wut weiter. Und dass ihre Vampir-Engel-Mensch-Kräfte nutzlos waren, ärgerte sie noch dazu. Am liebsten wollte sie alles hinausschreien. Doch das würde nichts bringen. Falls eine lebendige Seele in der Nähe war, waren es mit Bestimmtheit nur Orochimarus Kumpane. Und andernfalls … war sie alleine. Vollkommen. Alleine. Etwas, das sie in den letzten Jahren nicht sehr häufig war … Wenn sie nicht gerade ihre Büroarbeit erledigte, schwirrten Vampire um sie herum … Ja, Vampire … Sie war die Vampirherrin … ihre Tochter war plötzlich ein Vampir … Beinahe wie in einem alten Mythos, nachdem plötzlich jeder zum Vampir werden konnte, wenn er gebissen wurde. Aber sie waren nicht solche alte Legenden. Ja, sie mussten nicht einmal Blut trinken, um zu überleben. Schon seit Jahren hatte keiner mehr Blut getrunken – ja, gesehen. Außer … außer bei dem Kriegchen, das sie verursacht hatte … dort … war Blut. Viel Blut. Blut, das dort nicht hätte sein müssen, wenn sie sich mehr angestrengt hätte, ihre maulende Meute unter Kontrolle zu bringen und zu halten. Doch nein, nein, sie hatte vollkommen versagt. „Oari … Wieso hast du mich erwählt? Du hast das bestimmt vorhergesehen …“, beschwerte sie sich bei der alten, verstorbenen Königin, die sie wahrscheinlich nicht einmal hören konnte – oder wollte. Sie war bestimmt enttäuscht von ihr … [.i]Das Schicksal schlägt seltsame Wege ein … Dass du diesen Wegen Stand hältst, ist sehr erfreulich … Wer entschlossen ist, soll belohnt werden …[./i] Was? Wer war dort? „Hallo? Wer spricht da? Oari …?“ … Es kam keine Antwort … „Hey! Rede mit mir … noch einmal!“, forderte sie auf, „Seid Ihr es, Oari? Antwortet mir … bitte!“ Doch diese Stimme sauste nicht noch einmal durch den Raum … oder ihren Kopf. Es war eine warme, beruhigende, freundliche Stimme, die allerdings Respekt verlangte … Die Stimme einer Herrscherin. Eine Stimme, die sie hätte haben sollen. … Und was meinte diese Stimme überhaupt? Mit entschlossen … Sie war nicht entschlossen. .. Sie stand kurz vor dem Zusammenbruch … Sie hatte nicht vor, etwas zu tun, das auch nur annähernd an Entschlossenheit grenzte … und in den letzten Jahren hatte sie auch nicht viel davon gezeigt. Ansonsten hätte sie vor Mizuki nicht … nicht so etwas gesagt … etwas gesagt, das zeigte, dass sie schwach war … Das letzte Mal, als sie entschlossen war, war, als sie abgewählt werden hätte sollen, sich aber weigerte zu gehen. Und das ließ sich eher als dumme Starrköpfigkeit bezeichnen. „… Bist du wieder da?“, informierte sie sich. Doch sie wusste schon selbst, dass sie nicht antworten würde. … Entschlossenheit … Sie sollte Entschlossenheit zeigen. Wie diese Stimme sagte. Feuer brannte in ihrem Magen. Sie konzentrierte sich darauf. Dann stand sie auf und schritt zur Tür. Das Feuer loderte in ihr und wartete nur darauf, freigesetzt zu werden. Es flammte auf. Wurde größer. Bis sie es schlussendlich erlöste und durch ihren Mund spie – ähnlich wie die Feuerdrachen, Feuerfeen oder Feuerengel … Alle, die das Element Feuer in sich hatten. Bei dieser Gelegenheit bemerkte sie, dass sie gar nicht wusste, was für Fähigkeiten ihre beiden Töchter besaßen … Sie würde dies gerne erfahren … Das Feuer prallte gegen die Tür und wurde zurückgestoßen. Sie streckte eine Hand aus und sog ihr eigenes Feuer wieder ein. Und startete erneut … Nach etlichen Versuchen war sie geschafft. Es ging nicht noch einmal. Sie fuhr mit einer krallenbesetzten Hand über die Tür, die lediglich angebrannt war, und ärgerte sich. Und hierbei entsann sie sich, dass ihre andere Wut verflogen war … Das Feuer der Wut in ihr war erloschen … Diesmal zumindest. Wenn sie Orochimaru noch tausende Male begegnen würde – sie würde jedes Mal wieder wütend werden … Solange, bis … solange … Wie lange? Sie wusste es nicht … Es war … seltsam. Wann würde sie ihm auch nur Ansatzweise verzeihen? Was musste er dafür tun? Sterben? Aber … dadurch wurde sie nicht wieder zum Menschen. Aber Mizuki zum Engel … Hoffte sie für ihre Tochter zumindest. Nachi seufzte erneut, starrte die Tür trotzig an und kehrte ihr den Rücken, als ein knackendes Geräusch ertönte und Licht die Dunkelheit, die sie umgab, durchströmte. „Und, wie die verehrte Sutefani bereits erwähnt hatte, möchte ich auch all meinen Untertanen, die nun hier sind und auch jenen, die sich nicht hier befinden, sagen, dass ich sehr gerne euer Herrscher gewesen bin und dass ich sehr hoffe, dass ich es euch halbwegs recht machen konnte. Und damit übergebe ich das Wort an meinen treuen Berater und Freund Graf Alucard, dessen drei Söhne heute eure Herrscher werden! Ich glaube, ihr werdet nicht enttäuscht sein, wenn sie nach ihrem Vater kommen!“, beendete König Drosselbartus seine Rede und deutete bei seinem Abschlusswort auf den Grafen, der neben ihm stand und lächelte. Irgendwie waren die beiden Männer die kompletten Gegenteile voneinander. Der König war ein wenig rundlich und lächelte ständig durch seinen Bart hindurch. Der Graf war gertenschlank, hatte langes Haar und einen Blick, der so kalt war, dass einem die Flügel gefroren, wenn er auch nur in der Nähe war. Und trotzdem waren die beiden Freunde … Sie beide zu einer Person verschmolzen, ergaben wohl den perfekten Herrscher: Hart, aber gerecht. Ravia sah Sutefani an und hierbei fiel ihr auf, dass sie gar keine Beraterin hatte. Lediglich Ihre Hoheit Rebecca hatte es für nötig befunden, sich eine Beraterin anzuschaffen. Gut, sie selbst war ebenfalls eine Art Beraterin, aber keine persönliche. Sie war, wie alle anderen Minister auch, nur eine allgemeine Beraterin, die sich zu irgendeinem öffentlichen Thema geäußert hatte. Doch sie hatte den Königinnen nie persönlich geholfen. Rebeccas alte Beraterin, La Fee*, war seit dem Begräbnis ihrer Herrin nicht mehr so häufig unter die Leute gegangen. Scheinbar schämte sie sich, ihr nicht geholfen zu haben. Ravia sah sich kurz um, um zu prüfen, ob sie heute vielleicht aufgetaucht war, doch das war sie nicht. „Meine hochverehrten Damen und Herren, Könige und …“, er schenkte Sutefani ein bezauberndes, eiskaltes Lächeln, „Königinnen, ich freue mich, als Graf hier ebenfalls etwas sagen zu dürfen. Solch eine Ehre wird einem schließlich selten zu teil. Wo man doch auch nur selten Krönungen erlebt.“ Einige klatschten. „Danke, danke. Jedenfalls … möchte ich mich kurz halten. Ich danke unserem König Drosselbartus, dass er meine drei Söhne dazu erwählt hat, seinen Platz einzunehmen. Und natürlich sind wir alle froh, dass unser kleines Reich endlich an die große Feenwiese anschließt! Es erfreut uns alle sehr, wo wir doch eigentlich schon in der letzten Generation dieser Ehre ins Auge gesehen haben. Doch … Umstände haben es dort letztlich verhindert. Diesmal jedoch hoffe ich, dass alles gut wird! Lasst uns noch ein dreifaches Hoch auf unsere vorangegangenen Herrscher rufen und mit der eigentlichen Krönung fortfahren!“, sprach Alucard in jubelndem Tonfall, der ganz und gar nicht auf seine äußere Erscheinung – und noch weniger auf seinen gelangweilten Gesichtsausdruck – passen wollte. Und er hatte sich wirklich kurz gehalten. Scheinbar fühlte er die Langeweile des Volkes … oder er wollte schnell zum Vater von Königen werden. Was man ihm wohl kaum verübeln konnte. „Hier spricht unser lieber Graf ein wahres Wort!“, ertönte Sutefanis Stimme von neuem. Diesmal wandte sie sich sofort auf die drei Paare, die angespannt darauf warteten, endlich die Kronen erhalten zu dürfen. Oder denen sowohl Beine als auch Flügel schmerzten und die deshalb das Ende sehnlich herbeiwünschten – womit sie nicht die einzigen waren. Bei einem kurzen Blick durch die Runden erkannte Ravia schmerzverzerrte Gesichter, denen von oben bis unten alles weh zu tun schien. Die Ärmsten waren lange Konferenzen und Präsentationen – oder Sutefani – wohl nicht so sehr gewohnt. „Da wir heute eh zu Dritt sind, können wir euch allen gleichzeitig die Krone aufsetzen!“, stellte Sutefani erfreut fest, „Aber zuerst müsst ihr den Treueid ablegen und den Rest erledigen“, weihte sie die Nachfolger ein, „Doch vorerst muss ich leider verkünden, dass unser lieber Herrscher Orochimaru heute leider nicht erscheinen wird, es sei denn, ein Termin wird frei. Er ist schließlich schwer beschäftigt, vor allem zu einer solchen Zeit, wo er solche Verluste hat ertragen müssen. Ich denke, jeder von uns wird nachfühlen können und ihm verzeihen, dass er unserem neuen Herrscher sein Lob nicht ausspricht. Oder gibt es Einwände? Was? Keine? Das ist schön! … Nun, meine Lieben, seid ihr bereit, euren Eid zu leisten?“ Alle sechs nickten. __________________ Da ich schon seit 17 Minuten beim Arbeiten sein sollte, verschone ich euch erneut mit dem Nachwort, wobei ich anmerke, dass ich derzeit in einem KreaTief stecke nicht wirklich herauskomme. ûu Nero wird mir langsam OoC. xD Lärmende Grüße - das Autor mit die Kommentar Edit: Kapitel 65 wurde geändert! Ein kleiner, aber wichtiger Teil bei Orochimaru im Himmel! Bitte nachlesen! Danke! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)