Nächte der Versuchung von sleeping_snake (Integra und Disco?... Let's dance!!!! XDDD) ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 4: Neue Freunde, Flitterwochen und andere Verwirrungen ------------------------------------------------------------------------- Vielen, vielen Dank an alle, die mich immer wieder anspornen und mir mit Kommis zeigen, dass ich meine Story nicht umsonst hier reinstelle. DANKE. ^___________^ ------------ 4. Kapitel: Neue Freunde, Flitterwochen und andere Verwirrungen Es war neun Uhr Abends. Integra sass an ihrem Schreibtisch und starrte scheinbar durch ihren Laptop hindurch ins Leere. Die Post zu ihrer Linken und die Aufträge zu ihrer Rechten klagten sie -scheinbar- wegen ihrer beängstigenden Höhe an. Aber Integra konnte sich momentan einfach nicht konzentrieren. Ein Brief, so unscheinbar und doch mit solch verheerenden Neuigkeiten. Eine Einladung des Vatikans. Integra fühlte sich geradezu erpresst. Wie konnte man in einem Text die Kombination von Waffenstillstandsbündnis, Ball und zweideutige Beleidigungen unterbringen? Schön und gut. Solche Techniken musste man im Vatikan beherrschen. Aber ihre Methoden zur Geheimhaltung waren unterste Sparte. Diesen alten Armleuchtern fiel nichts Gescheiteres ein, als einen Wohltätigkeitsball zu veranstalten. Ganz nach dem Motto: Je mehr man sieht, desto weniger erkennt man. Gut, daran konnte sie auch nichts mehr ändern. Der Vertrag musste so oder so über die Bühne… Aber das dieser mega schmierige und absolut unsympathische Möchtegern-Macho von Bischof ihr unter die Nase reiben musste, dass man auf einem Ball Partnertänze praktiziert und er garantiert erfahren hatte, dass sie nicht sehr vorteilhaft auf Männer wirkte… Da bot er ihr doch tatsächlich an, sie zu begleiten, falls sich kein anderer Irrer dafür finden liess, um als Tanzpartner herzuhalten. Er fühlte sich ja sooo sicher bei seiner Überlegung… Als ob sie nicht selbst schon wusste, dass normale Männer sie für eine Schreckschraube hielten! Ihr grauste nur schon bei dem Gedanken, mit so einem widerlichen Kerl in einem Zimmer zu stehen. Sie kannte ihn nicht einmal persönlich. Bis auf ein paar wenige, kurze Telefonate und dem schriftlichen Verkehr war nichts los gewesen und am liebsten hätte sie es auch dabei belassen. Walter erlöste sie von ihren deprimierten Selbstgesprächen, indem er gehorsam meldete: „My Lady. Es ist alles vorbereitet. Die Koffer gepackt, das Hotel gebucht und ihre Maschine ist startklar.“ Es half alles nichts. Mit einem wehleidigen Blick in Walters Richtung, rang Integra die Hände. Beunruhigt hob dieser eine Augenbraue und wagte zu fragen: „Lady Hellsing. Ist etwas nicht in Ordnung?“ Integra Gesicht verzog sich noch mehr und jammernd, jawohl jammernd, klagte sie Walter ihre Sorge. „Oh Walter… es ist einfach grässlich. Ich brauche dringend eine Begleitung sonst muss ich -brrrr-... Du hast den Brief ja auch gelesen.“ Integra lief ein kalter Schauer über den Rücken und kläglich legte sie die Wange auf die kalte Tischplatte. Etwas verwirrt meinte Walter: „Aber Lady Integra, diese Angelegenheit wurde doch bereits heute Mittag geklärt.“ Walter war beinahe erleichtert, dass es sich nur um solch eine Lappalie handelte. Und auch wenn sie sich nicht für ‚Jungs’ interessierte, wusste sie wenigstens von welcher Sorte sie die Finger zu lassen hatte. Integra ihrerseits war sofort hellhörig geworden. Ihr Kopf schoss so schnell vom Tisch auf, dass ihr beinahe schwindelig geworden wäre. „Was? Wirklich? Wer begleitet mich? Weshalb wurde ich nicht informiert? Sprich!“, der reinste Wortschwall stürzte über Walter hinweg. Integras Stimme war von ihrer beinahe verlorenen Hoffnung getränkt und alle Erwartung war auf Walter gerichtet. Dieser räusperte sich und setzte zur Erklärung an: „Es ist äusserst seltsam… ich habe ihn doch ausdrücklich darum gebeten sich persönlich bei euch zu melden. Mir ist schleierhaft weshalb er nicht gekommen ist,… Immerhin hatte er einen überaus erfreuten Eindruck vermittelt.“, nachdenklich erlaubte es Walter sich über sein Kinn zu streichen. „Walter… WER IST ES?“, fragte Integra ungeduldig. Sie beschlich ein ungutes Gefühl. „Oh… Verzeihung. Sir Alucard selbstverständlich.“, meinte Walter mit dem Lächeln des Ahnungslosen. Integras Hoffnung sackte wieder in sich zusammen. Alle möglichen Gedanken rasten ihr durch den Kopf, nur war keiner dabei, der ihr bestätigte, dass das alles ein gut organisierter, schlechter Scherz war. Währendessen fuhr Walter gnadenlos fort, seine nur zu gut gemeinten Sicherheitsmassnahmen zu erläutern: „Ich habe mir erlaubt -zur Tarnung- ihr und Sir Alucards Verhältnis etwas zu konkretisieren… Kurz gesagt: Wenn sie gefragt werden… Sie beide sind seit kurzem verlobt. Zu diesem Zweck habe ich für Sir Alucard eine Identität erschaffen. Er wird offiziell Michel Cross genannt.“ „Ich hasse den Namen.“, liess Alucards körperlose Stimme verlauten. Gemächlich trat er aus dem Schatten, ein Grinsen im Gesicht. „Hallo Alucard. Schön das du dich doch noch zum Herkommen herablässt. Eine klitzekleine Frage: Weshalb hast du es nicht für notwendig empfunden mir wegen heute Mittag bescheid zu geben?“ Integras Lächeln war kalt und ihr Sarkasmus beissend. Sich keine Schuld zukommen lassend, antwortete Alucard: „Ach wisst ihr Herrin, ich hatte so meine Bedenken… Ich wollte euch nicht zusätzlich mit solch einer unwichtigen Information belästigen.“ Brauchten Vampire keinen Waffenschein für solch unschuldige Hundeblicke? In Gedanken. , in Alucards, von der Sonnenbrille halb verdeckten Augen, funkelte der Schalk, begleitet von einem anzüglichen Lächeln. , warnte ihn Integra eingeschnappt. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Walter, welcher zum Wohl seines Seelenheils nichts von dem Gedankenaustausch mitbekommen hatte. „So. Da dieses Missverständnis und mein Problem nun gelöst sind, widmen wir uns der Ausrüstung. – Walter?“, erteilte sie diesem das Wort. „Sehr wohl Lady Hellsing… Da der Jet auf einem öffentlichen Hafen landet, wird es etwas problematisch was die Selbstverteidigung angeht -“ „Aber Walter, Alucard könnte doch ohne Probleme die Kontrollen überwinden.“, warf Interga ein. „Das ist korrekt, jedoch wird der Vatikan mit grösster Wahrscheinlichkeit ihre Ankunft überwachen. Deshalb sollte ihr ‚Verlobter’ möglichst ‚normal’ eintreffen - “, „Heisst das ich muss auf meine Casul verzichten?“, meldete sich Alucard beinahe empört. „Verzeihung, aber ich wäre ihnen beiden sehr verbunden, wenn sie mich ausreden lassen würden.“ Betretenes Nicken. „Danke… Sir Alucard. Sie können beruhigt sein. Ich habe eine Methode gefunden mit der sie ohne Aufsehen durch den Metalldetektor kommen und ihre Waffe bei sich tragen kön-nen. Bevor sie mich unterbrechen werde ich das ein wenig erläutern: Mir ist es gelungen ein Material zu entwickeln, welches Magnetstrahlen und dergleichen abschirmt, sich aber nicht von biologischer Materie abhebt, ich erkläre gleich.“, Walter hob die Hand und die fragenden Gesichter entspannten sich wieder. „Im Klartext: Dank dem Material sieht man das Metall nicht, aber es wirkt so transparent das es Knochen und Organe trotzdem nicht verdeckt. Die Details sind nicht relevant.“ Walter machte eine Kunstpause und versicherte sich mit einem raschen Blick, der Aufmerksamkeit seiner beiden Zuhörer. „Gut. Des Weiteren möchte ich ihnen beiden noch eine weitere Gerätschaft zeigen… Wenn sie mir bitte folgen möchten?“, er trat zur Tür und wartete bis Alucard und Integra an ihm vorbei gegangen waren. Nun schritt er zügig voran, durch die Gänge und Flure des beachtlichen Anwesens und führte sie zu den Soldatenunterkünften. Er reichte, vor dem Eingang zum Schiessraum, Integra ein Paar Ohrenschützer und blickte aufmerksam zu Alucard hinüber, der aber verneinend den Kopf schüttelte. Der lang gezogene, graue Raum war bis auf zwei übende Schützen leer. Sie gingen an ihnen vorbei und betraten gemeinsam die schalldichte Munitionsverwaltung. Ein enges rechteckiges Räumchen, welches neben Kisten und Kartons noch ein etwas wackeliges Holztischchen und zwei aufklappbare Stühle beherbergte. Integra und Alucard nahmen Platz. Mit einer eleganten Bewegung zog Walter eine 10 mal 10 Zentimeter grosse, in tiefblauen Samt eingefasste Schmuckschatulle aus seiner Westentasche und stellte sie sorgfältig auf den Tisch. Bedächtig öffnete er den Deckel und zum Vorschein kam ein zierlicher, fünf Zentimeter grosser Anhänger in Form eines Kreuzes. Walter schwieg und Integra besah sich das ihr zugewandte Schmuckstück genauer. Es war ein fein verarbeiteter, auf Hochglanz polierter, silberner Zierrat. Die Bälkchen waren kreisrund, auf der Rückseite war in feinen Lettern der Leitspruch von Hellsing eingraviert. Am unteren Ende hatte es eine Öffnung, am der anderen Spitze war ein kleiner Smaragd eingelegt und noch zwei weitere befanden sich auf der Unterseite des Querbälkchens. Das Kettchen hatte eine ganz seltsame Zusammensetzung von Bestandteilen. Von weitem sah es aus als ob die einzelnen Stücke Eissplitter währen, die aus einem schwarzen Band herauswuchsen. Doch von Nahen erkannte man, dass es Silberpatronen darstellen sollten, die beweglich in ein elastisches Kunststoffband eingelegt waren. Die ganze Angelegenheit zog sich durch den oberen Teil des vertikalen Balkens. „Das ist sehr hübsch Walter. Aber was soll ich mit dem mickrigen Ding?“, fragte Integra nachdem sie sich das Teil von oben bis unten angesehen hatte. „Das ist ihre Waffe My Lady.“, antwortete Walter schlicht. Integra hob eine ihrer energisch geschwungenen Augenbrauen und blickte zwischen Walter und dem Schmuckstück hin und her. „Erklär mir das.“, verlangte sie schlussendlich und drückte Walter die Kette in die Hand. „Sehr gerne… In Grunde hält man das Kreuz wie eine Spritze und löst durch das Drücken auf die Smaragde den Schussmechanismus aus. Da das aber ziemlich ins Auge gehen kann, wenn man es zufällig oder unbedacht hält, muss man um die Sicherung zu entriegeln, den oberen Teil ruckartig zurück ziehen und mit einer Vierteldrehung nach Rechts bestätigen. Wie sie sehen verläuft die Kette durch den Anhänger. Das ist die Munition. Einmillimeter Sprengsätze mit geweihter Silberummantelung.“, man sah Walter beinahe an, wie stolz er auf seine Erfindung war. Leider war Alucard nicht so leicht zu überzeugen und er liess es sich nicht nehmen eine abfällige Bemerkung verlauten zu lassen: „Hervorragend! Jede Motte die das Ding unter den Rüssel bekommt wird um Gnade winseln.“ Walter lächelte ihn milde an, da er an die Sticheleien von Alucard, aus alten Tagen gewohnt war. Das Beste war, immer handfeste Argumente vorzulegen. Er setzte sich die Ohrschützer auf und trat an die Tür. „My Lady? Sir?“, Integra erhob sich und warf Alucard, zu Walters Verteidigung, einen vernichtenden Blick zu. Walter führte die beiden zu einer freien Zielscheibe, überreichte Integra ein Paar feiner, durchsichtiger Handschuhe die er von irgendwo her zauberte und zu guter Letzt, als sie die sich merkwürdig anfühlenden Dinger anhatte, die Kette. „Kann ich nicht auch ohne diese Handschuhe schiessen?“, moserte Integra. „Tut mir leid aber die sind notwendig, wegen der Überhitzung des Laufes. Der Abstand zu den Fingern ist zu gering.“, erklärte Walter. „Aha und mit denen passiert nichts?“, Integra beäugte den Stoff der sich nun sanft an ihre Haut schmiegte und kaum noch von dieser zu unterscheiden war. „Exakt.“ Integra seufzte ergeben und zielte mit ausgestrecktem Arm, stabilisierte diesen indem sie mit der freien Hand ihr Handgelenk umklammerte und schoss. Der Rückstoss überraschte sie. Ihre Arme wurden nach oben geschleudert und sie musste einen Ausfallschritt machen um ihr Gleichgewicht zu wahren. Ein starker Arm kam unerwartet zu Hilfe. , schoss es ihr prompt durch den Kopf. Sie drehte sich um und schaute in Walters faltiges Gesicht. Über seine Schulter hinweg sah sie Alucard an die Wand gelehnt, die Arme verschränkt haltend und scheinbar gelangweilt vor sich hin vegetierend. „Vielen Dank Walter… Wirklich beachtlich diese Durchschlagkraft und dennoch nicht lauter als ein Schnippen. Hervorragende Arbeit.“, mit einem Gefühl in der Magengrube, das stark nach Enttäuschung roch, blickte Integra zur nun kopflosen Zielscheibe. Beinahe beruhigt legte sie sich die Kette um den Hals und begab sich, ein letztes Mal für Heute, ins Büro. *** Um vier Uhr morgens ging ein kühler Wind. Integra und Alucard setzten sich mit zerzausten Haaren auf ihre Plätze in der Maschine. Walter stand etwas Abseits auf der Piste und gab noch einige Anweisungen, bevor er sich wieder ins Gebäudeinnere zurückzog. Herrin und Diener schwiegen sich gegenseitig an. Als der Jet in der Luft war, blickte Integra stur aus dem Fenster heraus, auf die Lichter der Städte, die sich wie funkelnde Perlen durch die Dunkelheit des frühen Morgen zogen. Ihre Hände hatte sie steif in ihrem Schoss gefaltet. Alucard brach die Stille: „Etwa schon Heimweh meine Liebe? Aber dein ‚Verlobter’ ist ja da um dich zu trösten. Überhaupt… Musst du noch etwas über mich wissen?“ „Und was sollte ich noch wissen müssen, ausser das du absolut arrogant und schamlos bist und ein Ego hast, das in keine der unzähligen Residenzen der Queen passt? Ach ja… und vergessen wir nicht die Tatsache, dass du dich für so unwiderstehlich hältst, dass es geradezu ein Verbrechen ist, nicht freiwillig in deine Arme zu sinken. Wie kannst du dir eigentlich solche Ideen erlauben?! – Behalt deine Finger und den ganzen Rest der sich dein Körper nennt bei dir.“ „Ach du liebe Güte! Ich gebe ja zu, dass mich eure Einstellung mir gegenüber zutiefst bedrückt und es mir anscheinend nicht gelingen mag, euch für mich zu gewinnen und deshalb bitte ich euch inständig, in Zukunft keine weiteren Signale zu vermitteln die das Gegenteil ausdrücken.“… „SIGNALE!!! Ich sende Signale? Das ist ja absolut lächerlich… und selbst wenn dem so wäre, heisst das noch lange nicht, dass du darauf zu reagieren hast!“ Schweigen. „Sag mal… kannst du überhaupt tanzen?“, fragte Integra und beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. „Tust du das mit Absicht? Natürlich kann ich tanzen! Schliesslich gab es in den vorigen Jahrhunderten noch keine hirnaufweichenden Spielkonsolen und dergleichen. Damals musste man sich noch anders beschäftigen… Ausserdem hätte Walter dich niemals einem tollpatschigen Narren anvertraut, welcher nicht einmal im Dreivierteltakt wippen kann.“ Alucard hatte sich aus seiner bequemen Haltung gelöst und sass nun kerzengerade und mit angeschwollener Brust in seinem Sitz. Einen verächtlichen Zug um die Mundwinkel herum. „Das ist doch wunderbar! Wegen so einer lächerlichen Geschichte wie diesen Ball muss ich eine komplette Intrige auf die Beine stellen lassen. Gibt es etwas das noch erbärmlicher ist als ich? ...“, Integra warf ein bitteres Lächeln in Alucards Richtung, liess den Kopf in den Nacken fallen und fuhr sich mit den Fingern durch ihre, im künstlichen Licht glänzenden Haare. Ihr Blick hatte sie wieder nach draussen gerichtet und mit den Fingern fing sie an, eine ihrer Haarsträhnen zu zwirbeln. Alucard fand es unglaublich, wie rasant sich Integras Stimmungen abwechselten. Zuerst schnauzte sie ihn wegen seiner angeblichen Inkompetenz an und dann wird aus einem gefühlslosen Hitzkopf ein sensibler Trauerkloss… Bis jetzt klappte alles wie am Schnürchen und wegen einer Kleinigkeit verlor sie die Nerven. Sie hatte sich doch sonst immer so im Griff gehabt? All die Jahre über die er ihr schon diente hatte sie sich nie beschwert… Selbst Walter war die Veränderung bereits aufgefallen… Hatte er, Alucard selbst, etwa Schuld daran? Klar wollte er sie aus der Reserve locken, aber sie ganz sicher nicht in Depressionen stürzen lassen. Die Eiskönigin die alles ertragen hatte, begann zu schmelzen und das tief vergrabene Kind in ihr steckte seine Glieder der Sonne des Lebens entgegen, bevor es gänzlich vom Eis erstickt werden konnte… Nein… das war nicht ganz richtig. Nicht das Kind brach das Eis, sondern die junge Frau die sich selbst entdeckte, ihre Grenzen testen und die Lust am Leben auskosten wollte. Die Vorstellung, ihre ganze, kostbare Lebensspanne bis auf die kürzeste Sekunde ihrer Arbeit zu widmen, musste quälend sein. Leider wussten sie beide nur zu gut, dass sie ihren Job nicht einfach so künden konnte. Es war der letzte Wille ihres Vaters gewesen, dass sie seinen Posten übernahm und für Integra war ein Versprechen verbindlich. , zufrieden mit sich selbst, ordnete Alucard seine Gedanken neu, Selbst wenn er schuld an ihrem Zustand sein sollte, würde er keine Chance ungenutzt lassen, um sie doch noch rum zu kriegen. Er musste es einfach so anstellen, dass sie nicht merkte wie er sich in ihr Herz schlich. … Das hörte sich einfacher an als es in Wirklichkeit war. Immerhin mochte er starke Auftritte. Irgendwie bekam er das schon auf die Reihe und diese Inszenierung kam ihm gerade recht, da man als ‚verliebte Verlobte’ einen näheren Spielraum, was Intimität betraf, zur Verfügung hatte. Integra musste in der Öffentlichkeit wohl oder übel auf seine Annäherung eingehen. Es würde verdammt interessant sein, zu sehen, wie weit der Hass und der Siegtrieb über Iscariot, Integra dazu brachte ihren Argwohn und ihren Abscheu vor Vampiren zu ignorieren… Sehr interessant. „Alucard.“, rief ihn Integra in die Wirklichkeit zurück. „Ja?“, meinte dieser unschuldig. „Ich möchte nur noch einmal klarstellen: Verlobt sind wir nur vor den Augen anderer und endet übergangslos in unseren Privaten Räumen… Haben wir uns verstanden?“, Integras eisblaue Augen fixierten ihn. Ihr ganzer Körper glich einer eisernen Festung in der sich ein noch eisigerer Wille verbarg. „Ganz wie ihr wünscht Herrin…“, mit einem gespielten Seufzer neigte er sein Haupt vor ihr. „Oh, Verzeihung. Aber das war kein Wunsch. Sondern wird als direkter Befehl verstanden.“ Integras Lippen verzogen sich zu einem eisigen Lächeln, welches selbst den kalten Glanz ihrer Augen überschattete. , das sich selbst ihr Geist so abkühlte, versetzte ihm einen unerwarteten Stich in die Brust. „Ganz wie euch beliebt…“, meinte er aber ergeben. „… Ich werde mich bemühen einen mustergültigen Verlobten abzugeben, sofern ihr dieselben Anforderungen erfühlen werdet und mitspielt. Es soll schliesslich nicht negativ auffallen.“, fügte er lächelnd hinzu. „Ohne Frage werde ich zweckmässig reagieren.“, antwortete Integra trotzig. Es senkte sich ein weiteres Mal Stille über die beiden und während die Turbinen rauschten, hing jeder seinen eigenen Gedanken nach. Alucard studierte Integras nachdenkliche Gesichtszüge, um weiteres Material für seine Portraits von ihr zu sammeln. Er würde sie in einem unbeobachteten Moment erschaffen. Alles Notwendige befand sich in seinem Sarg. Mit einemmal fiel ihm ein, dass er sich für diesen Aufenthalt wohl oder übel an die normal Menschliche Schlafenszeit anpassen musste. Er konnte sich kaum noch erinnern, wann er das letzte Mal die glühenden Strahlen, der ihn feindlich gesonnen Sonne gespürt hatte. Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, bemerkte Integra: „Alucard. Wir müssen dir unbedingt zu einem äh… weniger Vampirhaften Aussehen verhelfen. Erstens: Du musst dringend etwas mit deinem zu lebhaften Haar anstellen. Es wäre von Vorteil, wenn du bei einer Frisur bleibst. Etwas Zeitgemässes ist bestimmt nicht verkehrt. Zweitens: Deine ausgeprägten Vampirhauer müssen gezogen werden Und Drittens: Deine Augen sind alles andere als natürlich.“ „Sind noch weitere Mängel zu beklagen?“ Knirschte Alucard und stützte gelangweilt sein Haupt auf seine Faust. „Also ich würde noch einen schalldichten Maulkorb und geweihte Fesseln vorziehen, aber das währe schon wieder zu viel des Guten.“ Integra grinste breit und Alucard kam nicht umhin zurückzugrinsen. „Aha, langsam merke ich worauf du stehst. Tststs… Du bist eine ganz Schlimme.“, verspielt schüttelte er seinen Zeigfinger in ihre Richtung. Aber sein Gesicht machte klar das er nur zu bereit für solche Spielchen war. „Nun ja, also bis auf die Augen wirst du wohl alles selbst bewerkstelligen können. Walter hat mir in weiser Voraussicht farbige Kontaktlinsen mitgegeben… Moment ich hol sie gleich raus…“ Integra begann eilig in einem von Walter besorgten schwarzen Handtäschchen zu kramen. Womit sie sich nicht mehr mit den Absichten des Vampirs beschäftigen musste. Dieser hatte aber soeben ein Verständnisproblem: „Linsen? Tut mir leid aber Linsen sind auf meiner Speisekarte gestrichen und daran wird sich auch nichts ändern… weshalb sind die überhaupt farbig?“, in seinem Kopf herrschte leichte Verwirrung. Integra rollte mit den Augen: „So ein Quark! Die sollst du nicht essen sondern zum verstecken deiner Augenfarbe tragen.“ Alucard stellte sich das gerade bildlich vor und fragte wenig überzeugt: „Wirklich? ... Und wie bitteschön können das LINSEN handhaben?“ „Weißt du was? Du hältst jetzt schön die Klappe und bewegst deinen Hintern zu mir hinüber.“, schloss Integra ohne weitere Diskussionen. Das liess sich der Vampir nicht zweimal sagen. Trotz des barschen Tones, dessen sie sich bediente. Er setzte sich im normalen Massstab neben sie hin und liess sich sofort von ihrer starken Ausstrahlung gefangen nehmen. Integra ihrerseits war äusserst bemüht, sowohl Autorität und Wohlwollen gleichermassen auszustrahlen. Während sie so vor sich hin moserte, fand sie das Linsenböxchen. Nun doch etwas nervös geworden, nestelte sie den ersten Verschluss auf und konzentrierte sich darauf, nichts von der Reinigungsflüssigkeit zu verschütten. Sie selbst als Brillenträgerin hatte diese Sehvariante auf Walters Vorschlag hin bereits ausprobiert. Sie beliess es bei einem Versuch. Das Ganze war ihr zu umständlich und beanspruchte zuviel ihrer knappen Zeit. Sie wäre mit einem zwanzigseitigen Bericht schneller fertig, als wenn sie sich diese unhandlichen Dinger auf die Augäpfel befördert hätte. Vorsichtig zog sie nun Alucards Sonnenbrille von dessen Nase, drückte sie ihm in die Hand und vermied den Augenkontakt mit ihm. „So Alucard. Schau in meine Richtung und verkneif dir ein Blinzeln.“ Integra hatte sich so weit es möglich war in ihrem Sitz umgedreht, um präziser zielen zu können. Während sie sich das Kunststoffplättchen auf den Finger hob, wurde sie von zwei Katzen ähnlichen, rot schimmernden Augen angeblickt, die sowohl amüsiert wie auch skeptisch funkelten. „Augen gerade… Hopp!“ Integra weitete Alucards Augen indem sie seine Augenlider sacht mit Zeigefinger und Daumen von einander weg zog. Alucard tat wie ihm geheissen und bewegte sich kein Stück. Mit seinen starren Augen konnte er gerade mal Integras Stirn sehen. Dafür spürte er ihre warmen Finger auf seiner Haut und gab sich ganz dem Genuss hin, von ihr berührt zu werden. Er hörte wie sie versuchte ruhig und regelmässig zu atmen. Erkannte mit einem Auge wie sich Integras Finger mit dem seltsamen Saugnapf-Ding näherte, welches nicht im Entferntesten an gewöhnliche Linsen erinnerte, sich mit leichtem Druck an seinen Augapfel schmiegte und mit einem grünlichen Farbschimmer seine Seh-kraft einschränkte. Nach dem zweiten musste er einmal blinzeln und seine Sicht war wieder hergestellt. Integra lehnte sich nach vollbrachter Arbeit ein Stück zurück, um ihr Werk zu begutachten. Alucards Iris hatte nun eine Kastanienbraune Farbe mit ihrem typisch rötlichen Schimmer. „Schon ziemlich gut… Beim Rest liegt es nun an dir. Haare, Zähne, Hautfarbe und Klamotten.“ Integra lehnte sich in den Sitz zurück und schaute zu, wie sich zuerst Alucards schwarze Haarmähne verkürzte und in unregelmässigen Stufen beinahe flauschig sein Gesicht einrahmte. Integra wäre beinahe versucht gewesen diese halbkurze, luftige Frisur durchzuwuscheln. Es würde niemandem auffallen wenn sie es tun würde… ausser ihm. Der Pony fiel Alucard in die Augen und betonte seinen Schlafzimmerblick um ein Vielfaches. Der Effekt war überwältigend. Integra konnte sich ein „Wow.“ nicht verkneifen. „Das werte ich als Kompliment.“, erwischte sie Alucard mit einem Smile, der von einem Ohr zum andern reichte. „Bild dir bloss nichts darauf ein. Los es geht noch weiter.“, lenkte Integra von ihren rosa Wangen ab. Alucard konzentrierte sich wieder und seine Hautfarbe bekam einem leichten karamellfarbenen Hauch. Auch zwischen den zuckenden Mundwinkeln tat sich was. Die spitzen Reisszähne bildeten sich zurück und übrig blieb ein Gebiss das jeden Schauspieler vor Neid erblassen liess. Auch Integra spürte einen neidischen Nerv, darüber mit welch vorteilhaften Eigenschaften Vampire ausgestattet waren. Aber egal was er sonst noch alles auf dem Kasten hatte, für sie war der Preis dafür einfach nicht aufwendbar. Integra musterte Alucard, den man jetzt zwar für halbwegs Menschlich, aber keinesfalls für gewöhnlich halten konnte, von Kopf bis Fuss. „Haben wir noch was übersehen, meine Liebe?“, fragte Alucard und in Integras Kopf setzte sich der Gedanke fest, dass der Kerl da, jeden Moment anfangen könnte, wie auf einem Laufsteg auf und abzugehen und zu posieren. „Japp. Haben wir. Du kannst nicht mit einem knutschroten Regenmantel ins sonnige Italien einmarschieren. Viel zu auffällig. Such etwas seriös-lockeres aus.“ Endlich konnte Integra diesen Gedanken loswerden. „Aha. Seriös und locker… Es muss also nicht an deinen Spiesser- Look angepasst sein?“ Er musterte Integra geringschätzig und konnte schwören, dass das eine Schuluniform darstellen sollte: Schlichte, weisse Bluse, knöchellanger, satinblauer Faltenrock und schwarze Mokassins. Niedlich, vor sechs Jahren. Heute, Fehlanzeige. Die als Kette getarnte Waffe verlieh dem ganzen eine lächerliche Note. Auch Integra kamen Zweifel wegen ihrer Kleiderauswahl und sie fühlte sich gar nicht mehr so wohl in ihrer Haut. „Aber hey. Sieh es doch positiv. Die Katholiken werden glauben, das du einen an der Waffel hast und werden dich automatisch unterschätzen.“ Wunder Punkt. Integra schoss die Zornesröte ins Gesicht. Sie sprang auf, trat mit aller Kraft gegen Alucards Schienbein. Alucard zog scharf die Luft und liess sich tief in den Sitz zurück fallen. „Was habe ich gesagt? Die Säcke werden ihr blaues Wunder erleben.“, grinste er sie an. Alucard lernte es wirklich nie und fing sich ein gebrochenes Nasenbein ein. Gleichzeitig ertönte es aus der Lautsprecheranlage: „Bitte legen sie ihre Sicherheitsgurte an. Wir landen in 10 Minuten.“ –klick-. Integra liess ein erzürntes Schnauben hören und stampfte mit geballten Fäusten zur hintersten Sitzreihe der Maschine und liess sich mit verschränkten Armen in einen Sitz plumpsen. Alucard kümmerte das nicht weiter und liess seine geschundene Nase heilen, während sich seine Alltägliche Arbeitstracht auf ihr Minimum reduzierte. Übrig blieben Schwarze Hosen, weisses Hemd mit aufgeknöpftem Kragen und von seinen kniehohen Lederstiefeln blieb nur ein Rest, der bis zum Knöchel reichte. Alles von unbestimmtem Material. Zum Schluss steckte er sich seine Sonnenbrille in die Brusttasche und fertig war ein ‚beurlaubter’ Alucard. Integra war stinksauer. Sie verfluchte ihn, die ganze mitverantwortliche Bande und vor allem sich selbst. Kurzendschlossen streifte sie den Rock ab und zupfte die schwarzen Leggins darunter zurecht. Sie trug immer ein paar Hosen unter den wenigen Röcken die sie besass. Man musste immer mit einem Angriff rechnen und diese Dinger waren einfach unpraktisch. Nun öffnete sie die obersten Knöpfe ihrer Bluse. Sie hatte sich noch nie die Haare zurück gebunden und fand sie könne es doch einmal ausprobieren. Da ihr ein Haarband fehlte machte sie sich eben eins… Den Rock brauchte sie eh nicht mehr. Sie nahm ihre langen, blonden Haare im Nacken zusammen und band sie mit einer lockeren Schleife. Der Effekt war beinahe noch besser als der von Alucard. Nie würde ein Aussenstehender sie für das Mannsweib der Hellsings Organisation halten. Die Maschine setzte zur Landung an. Integra würde sich nie an das flaue Gefühl in der Mangengegend gewöhnen, das bei der Landung erzeugt wurde. Nach einem sanften Aufschlag auf der Landebahn rollte der Jet auf seinen Halteplatz zu. Der Pilot verabschiedete sich und wünschte einen Angenehmen Aufenthalt. , dachte Integra. Sie erhob sich und blieb direkt vor Alucard stehen. Beide musterten sich von oben bis unten und waren sehr zufrieden mit dem was sie sahen. Integra seufzte laut und liess ein gespielt, gequältes Grinsen sehen. „Also los, Mister Verlobter. Ziehen wir unsere Show ab und zeigen den Katholiken wer die Nase vorn hat.“ „Meine Rede, Fräulein Verlobte.“, grinste Alucard zurück. ------- So Leute, dass war der erste Teil des 4ten Kapitels. Lang ich weiss, aber es wird wieder spannender. Keine Sorge. ^^ Der nächste Teil wird bald kommen. Versprochen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)