Save me from the dark von Mona-Kaiba (ShinichixShiho) ================================================================================ Kapitel 8: In der Höhle des Löwen Teil 2 ---------------------------------------- An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich für den Kommentare zum letzten Kapitel bedanken und ich hoffe, dass ich es geschafft habe, dieses Kapitel etwas spannender zu gestalten, als das letzte. Viel Spaß beim lesen! ~~~ „Du hast mich schon verstanden, Bella. Ich habe gesagt, wir sollten zu unserem ursprünglichen Plan zurück kehren“, verkündete die tiefe Stimme eines noch recht jung klingenden Mannes, nachdem es gut zwei Minuten totenstill gewesen war in dem dunklen Raum. Shinichi und Shiho, die immer noch draußen vor der großen Stahltür standen und das Gespräch von Bella und dem unbekannten belauschten, waren kurz zusammengezuckt, weil sie schon nicht mehr damit gerechnet hatten, dass irgendwer noch etwas sagen würde. Sie sahen wie Browns Hände sich zu Fäusten ballten. „Wieso?“, fragte sie schließlich und man hörte ihr an, dass sie sich zwingen musste, ruhig zu klingen. „Bekommst du etwa kalte Füße, Scotch?“ „Du etwa nicht?“, erwiderte dieser mit entspannter Stimme, während er seine glimmende Zigarette in dem kleinen Aschenbecher neben seinem Sessel ausdrückte. „Die Organisation ist lange nicht so stark wir früher und nun hast du diesen nervigen Detektiv auf unsere Fährte gelockt, nur weil du diese Verräterin Sherry unbedingt los werden wolltest, derweil hätten wir das viel einfacher erledigen können.“ „Ach, und wie, wenn ich dich fragen darf?“ Obwohl Brown mit dem Rücken zu ihnen stand, konnten sich Shinichi und Shiho durchaus vorstellen, wie sie eine Augenbraue nach oben gezogen hatte und ihren Gegenüber anblickte, als würde er nur große Reden schwingen aber eigentlich keine Ahnung haben. „Bist du die Anführern der Schwarzen Organisation oder ich?“, fragte Scotch, der Mann im Sessel, unbekümmert und zündete sich in aller Seelenruhe eine neue Zigarette an, was Brown merklich zum Kochen brachte. „Wir hätten sie ganz einfach kalt stellen können. Dazu hätten wir nicht einmal wirklich unseren Ursprünglichen Plan ändern müssen.“ Shiho fuhr draußen augenblicklich ein eiskalter Schauer über den Rücken. Es war schon beängstigend mit welcher Ruhe und Kälte in der Stimme die Leute der BO darüber sprachen, das Leben eines Menschen zu beenden. Hatte sie selbst wirklich einmal zu diesen Leuten gehört? War sie auch so emotionslos damit umgegangen, dass durch ihr Gift so viele, teilweise unschuldige Menschen, hatten sterben müssen? War sie etwa auch so ein Monster gewesen? Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Shinichi sie bei den Schultern packte und hinter der Tür fest gegen die Wand drückte. Shiho wollte gerade völlig perplex fragen, was über ihn gekommen war, als sich die Frage von selbst beantwortete. Die dicke Tür öffnete sich und man hörte den morschen Holzboden unter den Absätzen von Browns High heels knarren. Shihichi und Shiho standen direkt hinter der offenen Tür und konnten nur beten, dass niemand auf die Idee kam, die Tür zu schließen. „Und wie stellst du dir das vor Scotch? Wir wollten es schließlich so aussehen lassen, als hätte einer von denen, die zwar nicht unserem Möchtegern Meisterdetektiv, aber dafür dem Gefängnisse entkommen sind, seine Frau aus Rache umgebracht. Wieso hätte diese Person auch noch Sherry töten sollen?“, wollte Brown wissen, während sie und Scotch in den Raum am Ende des Flurs eintraten, wo nur eine flackernde Birne den kleinen Raum erhellte. „Wir hätten es doch so aussehen lassen können, dass Sherry wohl dahinter gekommen ist, wer Ran Kudo ermordet hat und der vermeintliche Mörder sie deswegen ebenfalls beseitigen musste. Ganz einfach und unkompliziert“, erklärte Scotch, welcher gerade in einem Schrank griff und eine ziemlich gefährlich aussehende Waffe heraus holte, wie Shinichi sehen konnte, der hinter der Dicken Tür hervor linste und somit einen perfekten Blick in das Zimmer hatte wo Brown und dieser Scotch gerade waren, zu welchem die Zimmertür fast vollständig geöffnet war. „Bedauerlicherweise hast du uns das vermasselt und nun müssen wir Sherry noch eine Weile Leben lassen“, fuhr Scotch fort, als Brown keine Anstalten machte, etwas zu erwidern, vermutlich weil sie wusste, das er recht hatte. „Okay, und was hast du jetzt vor?“, fragte sie schließlich seufzend, während sie ihn dabei beobachtete, wie er die Waffe lud und dann in einer unauffällig aussehenden Tasche verstaute. „Ich werde diesen Typen aufsuchen, der vor kurzem wegen eines Verfahrensfehlers aus dem Gefängnis entlassen wurde, nachdem dieser Kudo ihn erst vor einem Jahr wegen eines Raubmordes in den Knast befördert hatte. Der Typ hat Familie, es dürfte kein Problem sein, ihm zu einem Geständnis zu bringen und dann seinen Selbstmord vorzutäuschen“, antwortete Scotch während er sich einen langen, schwarzen und ledernen Mantel über die Schultern schwang. „Anschließend werden wir beide erst einmal von hier verschwinden. Um Sherry kümmern wir uns dann, wenn etwas Gras über die Sache gewachsen ist.“ Brown verschränkte wütend die Arme vor der Brust und man sah ihr an, dass es sie wütend machte, dass der jüngere Scotch ihr, der neuen Chefin der BO, es tatsächlich wagte vorzuschreiben, was zu tun war. „Und was ist mit Kudo?“ „Deinetwegen hat er Lunte gerochen, wir können nur hoffen, dass er Ruhe gibt, sobald der vermeintliche Mörder seiner Frau gestanden hat und erledigt ist. Leiden wird er nach dem Tod von Ran Kudo wohl vorerst genug. Vielleicht werden wir in einigen Jahren auch seinen Selbstmord fälschen können, aber im Moment würde uns das keiner Abnehmen. Also werden wir...“ „Shinichi!“, flüsterte Shiho plötzlich und lenkte diesem von dem Gespräch von Brown und Scotch ab. Als sich Shinichi zu ihr umdrehen wollte, stellte er mit entsetzen fest, dass sie nicht mehr hinter ihm war, sondern in den Raum mit der Stabilen Tür eingetreten war. „Sag mal Ai bist du von Sinnen? Die Typen werden sicher gleich wieder hier rein kommen!“, erklärte Shinichi leicht panisch, während er ihr in den dunklen Raum folgte. „Das glaube ich nicht. Immerhin haben die beiden doch etwas wichtiges zu erledigen“, winkte Shiho nur ab, die irgendwo in einer dunklen Ecke des Raumes kniete, so das Shinichi sie kaum erkennen konnte. „Das heißt aber nicht, dass sie nicht noch einmal hier rein kommen um etwas zu holen. Außerdem halte ich es für Ratsamer, wenn wir erst einmal von hier verschwinden, immerhin haben wir die wichtigstes Informationen erhalten“, erklärte Shinichi leise bevor er zu ihr ging. Er wollte sie gerade am Arm packen und mit sich raus ziehen, so unauffällig wie es nur möglich war, wenn man bedachte, dass am anderen Ende des Flurs zwei BO Mitglieder in einem Raum standen, zu dem die Tür weit offen war, als er inne hielt. „Großer Gott...“, entfuhr es ihm, fast etwas zu laut. „Pssst!“, kam natürlich sofort die unnötige Aufforderung von Shiho, die vor einer Kiste kniete, in welche sie mit dem dämmrigen Licht ihres Handydisplays leuchtete, in welcher Diamantschmuck aufbewahrt wurde, dessen Wert vermutlich in die Milliarden ging. „Vermutlich ist dieser Scotch nicht nur verantwortlich für Rans Tod, sondern auch für den Raubüberfall dieses Museums vor einigen Monaten. Das würde auch erklären, wieso das Museum anschließend abgebrannt wurde. Das ist genau die vorgehensweiße der schwarzen Organisation.“ Shinichi betrachtete den Schmuck skeptisch und vergaß dabei völlig, dass sie dringendes von dort verschwinden oder sich wenigstens irgendwo ein sichereres Versteck suchen sollten. „Aber seit wann stehlen die Schmuck?“ „Du hast es doch gehört. Die Organisation ist geschwächt, vermutlich auch Finanziell und Waffen und eine Unterkunft oder Utensilien für ein gut funktionierendes Labor kosten auch Geld, selbst für Leute wie die“, erklärte Shiho, die zwar kein großer Fan von glitzerndem Schmuck war, aber dennoch ihren Blick kaum davon abwenden konnte. Shinichi wollte gerade etwas sagen, als er wieder das knarren des Holzbodens hörte, ebenso wie die Stimmen von Scotch und Brown die immer näher kamen. Auch Shiho hörte die Unheilvollen Geräusch und versteckte ihr leuchtendes Handy, schnell in ihrer Manteltasche. „Hast du auch etwas gehört?“, fragte Brown leicht beunruhigt, während sie an dem immer noch offenen Raum vorbei ging, in dem Shinichi und Shiho waren, ohne rein zu sehen. „Ja! Deine Absätze sind ja nicht zu überhören. Findest du nicht, dass eine Profikillerin andere Schuhe tragen sollte?“, erwiderte Scotch nur, der die Tür zu dem Zimmer schloss indem Shinichi und Shiho sich befanden, ohne selbige in der Dunkelheit des Raumes zu entdecken. „Willst du die Tür etwa abschließen?“, fragte Brown Skeptisch und ihre recht laute Stimme war durch die dicke Tür nur noch ganz schwach zu vernehmen. „Natürlich. In diesem Haus wohnen nur Junkies, denkst du etwa, ich will es riskieren das einer von den Trotteln den Schmuck findet, den wir schon vor Wochen hätten nach Amerika schicken sollen?“, erwiderte Scotch nur und seine Stimme war durch die Tür nur noch wie ein flüstern zu vernehmen, bevor die Tür mit einem lauten Klicken verkündete, dass sie gerade verschlossen wurden war. „Denkst du im ernst, dass ich nach dem Desaster vom letzten mal noch irgendwelchen Amateuren vertraue, was das versenden unserer Waren angeht?“, war das letzte was Shinichi und Shiho noch von Brown hörten, bevor die Geräusche ihrer Absätze sich immer weiter entfernten und plötzlich alles Still war. „Oh, oh...“, war alles was Shiho zu dieser Situation einfiel, während Shinichi sich auf dem Weg zum Fenster machte, welches in der Dunkelheit nur schwer zu finden war. Er schob die dicken schwarzen Vorhänge ein Stück zur Seite und hatte somit einen Perfekten Blick auf die Straße. Brown verließ gerade allein das Haus und stieg dann in ihren Wagen. Offenbar bemerkte sie nicht, dass nur wenige Meter von ihrem Auto entfernt, dass Auto des Professors stand. Wenige Sekunden, nachdem Browns Mercedes verschwunden war, kam auch der andere Mann aus dem Haus. Er blickte offenbar kurz skeptisch zu dem schrecklich gelben und kleinen Wagen des Professors, schien sich aber nichts weiter dabei zu denken, als er in aller Seelenruhe daran vorbei ging, als wolle er nur einen entspannten Spaziergang machen. Shinichi seufzte auf, als er den Vorhang wieder in seine Ursprüngliche Position brachte. „Du hast nicht zufällig auch gelernt, verschlossene Stahltüren zu öffnen?“, wendete er sich dann etwas entmutigt an Shiho. Sie beide saßen hier vermutlich fest, bis Scotch zurück kam und dann würde sie dieser mit Sicherheit entdecken und erledigen, zuvor würde er aber noch dafür sorgen können, dass ein mehr oder weniger unschuldiger Mann einen Mord gesteht, den er nicht begangen hat und diesen anschließend umbringen und später, wenn alles erledigt war, würden er und Brown mit dem Schmuck entkommen können und die Organisation würde unbemerkt wieder zu alter Größe zurück kehren. Hieß das, dass alle Opfer völlig umsonst gewesen waren? Die vielen Toten, beim FBI und Ran und all die Unschuldigen Menschen, waren sie um Grunde völlig umsonst gestorben? Hatte Shinichi versagt? War es seine Schuld? Hätte er auf Shiho hören und gar nicht erst hier her kommen sollen? Hatte er sich nicht geschworen, Rans Mörder dingfest zu machen? Und nun? Würde irgendwer anders es schaffen oder überhaupt versuchen? Würde irgendwer an dem erzwungenen Geständnis und dem gefälschten Selbstmord des vermeintlichen Mörders zweifeln? Shiho zückte erneut ihr Handy und wählte zielsicher eine Nummer, dann drückte sie Shinichi das Handy in die Hand, welcher völlig überrumpelt war. „Der empfang ist zwar schlecht, aber er müsste reichen um Takagi zu informieren“, erklärte sie und erhielt zuerst einen verdutzten, dann aber einen dankbaren Blick von Shinichi, welcher das Handy an sein Ohr legte und dann Takagi verlangte, welchem er in kürzester Zeit die Situation erklärte, dass ganze allerdings mehrmals wiederholen musste, weil Takagi erst die Zusammenhänge und dann den Wortlaut nicht verstanden hatte, weil der Empfang doch reichlich schlecht war. Jedoch war das Endergebnis, dass die Polizei nicht nur kommen würde, um ihn und Shiho zu befreien, sondern, auch um den Mann zu schützen, der das Augenblickliche Ziel der BO war. „Du kannst nicht anders, oder?“, fragte Shiho, nachdem Shinichi das Telefonat nach einer Weile endlich beendet und ihr verkündet hatte, dass jemand kommen würde, um sie retten. „Was meinst du?“, fragte dieser auch prompt, nachdem er sich neben Shiho auf den Boden hatte sinken lassen, wo sie einfach nur noch warten und darauf hoffen konnten, dass man sie rechtzeitig hier raus holen würde. „Naja, der Mann auf den es die BO abgesehen hat, der ist doch in gewisser weiße Schuldig, oder nicht? Er ist nur wegen eines Verfahrensfehlers frei gekommen und trotzdem willst du, das er gerettet wird.“ „Egal was er getan hat, den Tod hat er nicht verdient. Schon gar nicht den Tod für eine Sache, die er nicht begangen hat“, erklärte Shinichi. „Außerdem hat dieser Mann Familie und ich war mir eigentlich sehr sicher, dass er schon seinen Kindern zuliebe, nicht noch einmal straftätig werden würde.“ Shiho musste seufzen, was ging nur in dem Kopf dieses Mannes vor, dass er selbst so manchem Mörder noch eine zweite Chance geben wollte? „Du solltest aufhören immer allen eine zweite Chance zu geben, Kudo. Sonst wirst du es eines Tages noch bitter bereuen.“ „So wie bei dir, meinst du?“, fragte Shinichi mit einer hochgezogenen Augenbraue, wobei man seinen Gesichtsausdruck in der Dunkelheit kaum erkennen konnte. „Ich habe es dir vor Jahren schon einmal gesagt, wenn es hart auf hart gekommen wäre und ich dein Leben für das des Professors oder der Kinder hätte eintauschen müssen, hätte ich dich ohne zu zögern umgebracht.“ Er konnte ja wohl kaum den Besuch im Krankenhaus vergessen haben, indem sie ihm eine Waffe an die Schläfe gehalten hatte, aus welcher zwar am Ende nur rote Rosen gekommen waren, aber schließlich hatte sie ihm dieses kleine Theater vor allem deswegen vorgespielt, damit er den Ernst der Lage begriff. „Das hast du gesagt, ja. Aber ich glaube trotzdem nicht, dass du es getan hättest, ganz egal wie die Umstände gewesen wären“, erklärte Shinichi und er klang absolut überzeugt von dem was er sagte. Er würde Shiho blind vertrauen. Diese lies nun kopfschüttelnd die Schultern sinken. Bei Shinichi war Hopfen und Malz verloren. „Weist du was? Ich geb es auf, du bist nicht mehr zu retten.“ Shinichi wollte gerade etwas erwidern, als er plötzlich das dumpfe Geräusch vernahm, was der Holzboden im Flur machte, wenn jemand mit Absatzschuhen darüber lief. Panik überkam Shiho, als sie die Schritte erkannte, verängstigt blickte sie zu Shinichi rüber. „Bitte sag mir, dass Kommissarin Sato seit kurzem Schuhe mit hohen Absätzen trägt!“, forderte sie flüsternd. „Also vorhin hat sie jedenfalls noch keine getragen“, flüsterte Shinichi beunruhigt zurück. „Aber wir müssen uns eigentlich keine Sorgen machen, immerhin ist die Tür ja abgeschlossen.“ „Du glaubst doch nicht im ernst, dass Brown den Schmuck in einen Raum verschließen lässt, zu dem sie keinen Schlüssel hat, wo doch dieser Scotch jederzeit erwischt oder ermordet werden könnte?“ Nein, so blöd waren die von der BO nicht und genau deswegen war Brown vermutlich auch zurück gekommen. Sie hatte das Auto sicher nur zuerst nicht erkannt, aber dann, hat sie sich sicherlich daran erinnert, dass sie in der Wohnung verdächtige Geräusche gehört hat und dann war ihr alles klar geworden. Shinichi biss sich auf die Unterlippe, als er erkannte, dass Shiho recht hatte. Verzweifelt sah er sich in dem viel zu dunklen Raum um. Doch hier gab es keinen Ort, wo sie sich verstecken könnten. Alles war man hier, mit Mühe und Not erkennen konnte, waren der alte Sessel, der noch ältere Fernseher und die ausladende Matratze auf dem Boden. Keines dieser Gegenstände eignete sich dazu, sich dahinter oder darunter zu verstecken und verteidigen konnte man sich damit auch nicht. Das Geräusch eines Schlüssel, der sich in das Schloss schob und sich langsam darin drehte lies Shiho zusammenzucken. Brown würde jede Minuten in den Raum kommen, sie beide vorfinden und sie auf der Stelle töten. Zum weglaufen war der Weg zu lang, die Zeit zu knapp und Brown sicherlich ein viel zu guter Schütze. Das Schloss knackte laut, als es geöffnet war und somit Shinichi und Shiho verkündete, dass ihre letzte Minute begonnen hatte. Die beiden erhoben sich vom Holzboden, denn in einem waren sie sich einig, wenn man sie erschießen würde, dann würden sie ihrer Mörderin mit erhobenem Haupt entgegen treten und nicht vor Angst zitternd auf dem Boden hocken. „Shinichi, ich muss dir noch was sagen“, begann Shiho ganz plötzlich, gerade als die Klinke der Tür sich nach unten schob. „Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für so etwas“, erwiderte Shinichi nur während seien Augen immer noch rastlos im Raum nach einer Rettung suchten. „Wann dann? Wenn wir als Leichen nebeneinander auf den kalten Tischen der Gerichtsmedizin liegen?“, wollte Shiho wissen und sie klang leicht wütend. Gönnte er ihr nicht wenigstens noch, dass sie ihm vor ihrem Tod wenigstens dieses eine wichtige gestand, ganz gleich ob er es im Grunde nun schon wusste oder nicht? „Hör auf damit!“, schrie Shinichi sie unüberlegterweise wütend an, gerade als sich die Tür öffnete und Brown mit erhobener Waffe eintrat. „Ich wusste es doch“, sagte sie und schaltete eine kleine rote Lampe an, welche den Raum mit einem dämmrigen Licht erfüllte, welches Shinichi und Shiho schon allein deswegen in den Augen brannte, weil sie die ganze Zeit im dunkeln gesessen hatten, doch hätten sie das Licht angeschaltete, hätten sie ungewollt Aufmerksamkeit erregen können, wobei das jetzt kaum noch eine Rolle spielte. „Ich muss zugeben, dass ich euch beide gewaltig unterschätzt habe. Ich war mir sicher, dass ihr niemals auf meine Spur kommen würdet, vor allem deswegen nicht, weil ich ja schließlich zum FBI gehöre. Aber vermutlich hätte ich daran denken sollen, dass zwei Leute wie ihr, die so intensiv mit der schwarzen Organisation zu tun hatten, früher oder später Lunte riechen würden.“ In Browns Stimme lag durchaus etwas anerkennendes, aber gleichzeitig auch etwas Überheblichkeit, denn sie wusste dass sie das Spiel gewonnen hatte. „Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass wir schon einiges an Erfahrungen mit der BO gemacht haben. Das liegt lediglich daran, dass ihr so schlampig arbeitet. Immerhin ist es Shiho und mir gelungen, innerhalb von wenigen Stunden euren ganzen Plan zu erfahren, ebenso wie einen ungefähren Standort eurer Geheimbasis“, erklärte Shinichi und er versuchte trotz der aussichtslosen Situation triumphierend zu klingen. Brown sah Shinichi jedoch nur unbeeindruckt an, während sie ihre Waffe entsicherte und genau auf Shinichis Brust richtete. „Und wenn schon, immerhin habt ihr jetzt keine Möglichkeit mehr, euer Wissen an irgendjemanden weiter zu geben. Aber seht es mal positiv, immerhin vereine ich euch nun endlich mit den geliebten Menschen, die ihr verloren habt“, lachte Brown und schob den Abzug ihrer Waffe langsam immer weiter nach hinten. „Aber ich frage mich, ob Ran und Akemi das wirklich gewollt hätten“, sie tat einen Moment so, als würde sie überlegen und drückte dann völlig unerwartet ab. Shinichi schloss die Augen, als er die bedrohliche Kugel wie in Zeitlupe immer näher kommen sah. Es war vorbei. Er hatte verloren. Er wünschte sich nur, dass er Shiho da nicht mit hinein gezogen hätte. Schließlich hatte sie im Grunde nichts mit der ganzen Sache zu tun. Vielleicht wäre die BO auch nie auf sie aufmerksam geworden, wenn er sie nicht gebeten hätte, ihn in diesem Fall zu unterstützen. Doch es war zu spät, er konnte es nicht mehr ändern, es nicht mehr Rückgängig machen. Er konnte nur noch darauf warten, dass die Kugel ihn traf. Doch das geschah nicht, stattdessen hörte er Shiho einen Schmerzensschrei ausrufen und gerade als er die Augen öffnete, um zu sehen, was geschehen war, ertönte der nächste Schuss und erneut kniff Shinichi die Augen zusammen, dieses mal vor Schreck und wieder in Erwartung, dass ihn diese Kugel treffen würde, doch wieder blieb der erwartete Schmerz aus. Als Shinichi jedoch die Augen öffnete... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)