Der Geruch des Blutes von Silvereyes ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Hallo liebe Leute! Ihr habt Glück, heute habe ich euch nicht vergessen und bin somit etwas früher dran mit posten als letzte Woche! Wie ja schon einige von euch gesehen haben, waren wir wieder fleißig und langsm sieht es so aus, als müsste ich jeden Tag der Woche zum posten nutzen! *g* So, jetzt aber was anderes. Einige von euch haben ja schon mal die Vermutung geäußert, dass unsere Vampirstory Ähnlichkeiten mit der Bis(s)-Reihe von Stephanie Mayer (ist das richtig geschrieben? Keine Ahnung), hat. Dazu muss ich sagen, Jules hat die Bücher gelesen, ich selbst, Silver, kenne sie nicht. Allerdings sind ein paar Ideen daraus mit in unsere Story geflossen, jedoch nicht alles, was mit Harrys Vampirismus zu tun hat. Einiges ist auch durchaus auf unserem Mist gewachsen. Ich hoffe, ihr nehmt es uns nicht übel, dass wir sozusagen zwei verschiedene Bücher miteinander verbinden, aber was Handlungen angeht, bleiben die Bücher von Stephanie Mayer außen vor und werden nicht weiter beachtet. Aber jetzt genug davon, wie immer, gehen ganz viele Knuddler und Knutschas an folgende Kommischreiber: himeChidori, tingilya, Ruki_Marluxias_Angel, Bubu und littleUsagi-chan!!! Wir beide wünschen euch viel Spaß beim lesen!!! Rosenjules & Silvereyes So, genug gelabert, ab zum Chap!!! Kapitel 5 Harry apparierte in einer düsteren Seitengasse in der Nähe des Zentrums von Edinburgh. Eigentlich war es recht ungewöhnlich, dass es hier so etwas überhaupt gab, denn sonst fand man solche Gassen eher in den Randbezirken einer Stadt, aber ihm sollte es Recht sein. Harry trat aus der Gasse und mischte sich unter die Passanten, versuchte deren Geruch zu ignorieren und sah sich um, versuchte sich zu orientieren. An einem gepflegten mehrstöckigen Haus konnte er schließlich das Straßenschild der High Street entdecken. Überlegend zog er das Foto aus der Innentasche seines Ledermantels und vergewisserte sich noch einmal, dass er die richtige Adresse im Kopf hatte. Suchend sah Harry sich um und versuchte die Blackfriars Street zu finden. Dort arbeitete der Mann, den er heute finden musste in einem kleinen Schreibwarengeschäft, das waren die Informationen die er bekommen hatte. Harry setzte sich in Bewegung und musste nicht sehr weit laufen um den gesuchten Straßennamen zu entdecken. Aufmerksam sah er sich um und fand den kleinen Laden namens Drawnings. Auf der anderen Straßenseite war ein kleiner Block, in dem er sich versteckte und nur wenige Minuten warten musste, dann öffnete sich die Tür. Heraus trat ein Mann mittleren Alters. Er war nicht besonders groß, wirkte ein wenig abgemagert und das lichte graue Haar zog einen Kranz seinen Kopf. So müde der Mann auch wirkte, seine Augen waren hellwach. Hastig schaute er sich um. Harry konnte seine Angst riechen, er wusste, dass der Mann von Panik ergriffen war. Er zog die P220 aus dem Hosenbund, schraubte den Schalldämpfer auf und zielte. Dann drückte er ab. Doch eine hastige Bewegung des Mannes, eine, die Harry nicht vorhersehen konnte, ließ den Schuss geräuschvoll in das Backsteinwerk neben ihm einschlagen. "Verfickte Scheiße!", fluchte Harry und zielte noch einmal, doch der Mann hatte ihn gesehen und rannte davon. So schnell er konnte lief Harry ihm hinterher, schlängelte sich durch die ihm entgegenkommenden Passanten und versuchte gleichzeitig, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Seine Pistole verbarg er unter den wild umherflatternden Bahnen seines Ledermantels. Es würde sicher nicht gut ankommen, wenn hier, mitten in Edinburgh eine Panik ausbrach, weil er auf offener Straße mit einer Waffe unterwegs war. Wieder verfluchte er in Gedanken, dass er die meisten dieser Aufträge nicht mit dem Zauberstab erledigen konnte. Es war um so vieles unauffälliger. Harry ließ die belebte Straße hinter sich und verfolgte sein Opfer. Innerlich schüttelte Harry den Kopf, denn der Mann rannte direkt in weniger überfüllte Straßen. Es wurde ruhiger um sie herum, die Häuser waren heruntergekommener, die Gehwege schmutziger. „Ich krieg dich ja doch, du Penner!“ Harry schaute sich aus dem Augenwinkel um. Es war niemand zu sehen. Duncan Phillips sah sich hektisch um, stolperte und rappelte sich wieder auf. Sein Atem flog panisch, seine Augen weit aufgerissen, als er plötzlich gehen eine harte Mauer knallte. "Du kannst nicht vor mit fliehen, alter Mann!", zischte Harry mit einem gefährlichen Blitzen in dem gesenkten Blick. "Bitte nicht... bitte...", flehte Phillips zitternd. Harry packte ihn am Kragen und schleuderte ihn in eine Ecke, wo Holz, Müll und Staub lag. Duncan Phillips griff geistesgegenwärtig nach einer verrosteten Felge, der er wie eine Frisbeescheibe nach seinem Angreifer schleuderte, dann sprang er auf, hörte die Schüsse, die ihn verfolgten. Harry fluchte noch lauter. Was war heute los mit ihm? Er kniff die Augen zusammen und sah wie der magere Mann vor ihm davon stolperte, seine Gedanken waren wirr, panisch und überschlugen sich praktisch. Harry schnaubte und versuchte sich zu sammeln. Es war ihm noch nie passiert, dass er einem seiner Opfer so lange hinterher rennen musste, geschweige denn, dass er daneben schoss. "Du kleiner Pisser ... denkst du echt, dass du vor mir wegrennen kannst?", knurrte Harry dunkel auf und machte sich wieder auf den Weg. Duncan Phillips rannte kopflos davon, sein Herz pumpte schnell in seiner Brust, sein Atem kam stoßweise und seine Beine protestierten schmerzhaft ob der ungewohnten Belastung. Panisch war er einen Blick über seine Schulter, sah seinen Verfolger gemächlich in der Ferne auf sich zukommen und rannte in eines der alten Lagerhäuser, die es hier zuhauf gab. Knallend schloss sich die schwere Eisentür hinter ihm und er sah sich gehetzt in dem diffusen Licht um, dass durch die Oberlichter in den Raum fiel. Unrat und Schmutz verteilten sich auf dem Boden. Stahlschränke mit aus den Angeln gerissenen Türen standen an den Wänden und Duncan stolperte auf einige Holzpaletten zu, die sich in einer Ecke stapelten. Er verkroch sich dahinter, zog die Beine an und kauerte sich zusammen, betend, dass dieser unheimliche Kerl ihn nicht finden würde. Minuten vergingen, als ein lauter Knall ertönte und Duncan schloss zitternd die Augen, biss sich auf die Lippen um nicht vor Angst aufzuschreien. "Komm raus, komm raus!", trällerte Harry und schwang locker die Waffe in seiner Hand. Er legte entspannt den Kopf zur Seite und nahm die Gerüche auf, die diese Lagerhalle erfüllten. Alter Staub, ein leichter Hauch von Dieselöl drang ihm in die Nase, doch überlagert wurde das alles von dem schweren Duft des adrenalingetränkten Blutes seines Opfers. Himmel, Harry verging bei diesem Geruch beinahe. Es würde gut schmecken, das wusste er. So wie das Blut seiner Opfer, der er in unregelmäßigen Abständen in den Tod vögelte. Schwer, dunkel und dennoch sehr süß... so unwiderstehlich... "Ich kann dich riechen, alter Mann...", knurrte Harry und trat langsam, mit schief gelegtem Kopf auf die Paletten zu. Er lauschte den Gedanken des Mannes, die ihn ankreischten, und erfuhr dadurch auch, was er verbrochen hatte. Zu wenig, um ihn zu töten, doch das war nicht sein Problem. Harry trat mit immenser Kraft die Paletten beiseite. "Hab dich!" Phillips fiel auf den Rücken und starrte mit angsterfüllten Augen zu Harry hinauf, dann huschte sein Blick zu der P220. "Oh Gott ... bitte ... ich hab doch nichts getan ... bitte!", flehte Phillips und streckte Harry beschwörend seine Hände entgegen. "Ich werde meine Schulden bezahlen ... ich schwör's!" "Deine Schulden sind mir völlig egal", gab Harry sardonisch lächelnd zurück und trat einen Schritt näher auf das zitternde Bündel zu. "Bitte ... ich muss doch für meine Frau sorgen ... ich flehe dich an ... bitte tu mir nichts!" Schluchzend sackte Duncan Phillips in sich zusammen und verfluchte sich wie schon so oft dafür, dass er in diese Spielhölle gegangen war. Seine Schulden erdrückten ihn beinahe und mit seinem Job im Schreibwarenladen verdiente er einfach nicht genug um sie schnell zu begleichen. Kalt und emotionslos sah Harry auf den wimmernden Haufen Mensch herab. Er selbst würde ihn vermutlich am Leben lassen, hätte er die Wahl. Doch es kam nicht in Frage ... er konnte nicht das Leben dieses Mannes über das Teddys stellen, so sehr es ihm vielleicht widerstrebte. Mit ausdruckslosem Gesicht hob er die Waffe und schloss kurz die Augen. Teddy erschien in seinen Gedanken, doch er drängte ihn beiseite, er konnte sich jetzt nicht in Tagträumen verlieren von etwas, das niemals sein konnte. "Ich mache nur meinen Job", knurrte Harry heiser und wieder schluchzte Phillips auf, nur unterbrochen von gewimmerten Bitten ihn am Leben zu lassen. Plötzlich schlossen sich bebende Arme um Harrys Beine. "Bitte... ich verspreche, dass ich zahlen werde... so schnell wie möglich... Sie können doch nicht so gefühllos sein! Bitte... Bitte, ich flehe Sie an." Harry legte den Kopf in den Nacken. Das war scheiße... verfluchte Scheiße! Nie war er einem Opfer so nahe gekommen und die Tatsache, dass gleich Blut fließen würde, machte die Sache nicht besser. Er versuchte sich aus dem windenden Griff des Mannes zu befreien, stieß ihn von sich. "Fass mich nicht an!", schrie Harry und trat einige Schritte zurück. So panisch Duncan Phillips auch war, spürte er dass Harrys Vorsatz bröckelte, vor allem, wenn er sich an ihn klammerte, also kroch er hinterher. "Bitte... ich verspreche es. Denken Sie doch an meine Frau!" "Ich denke an einen kleinen Jungen!", schrie Harry. "Er wird sterben, wenn ich Sie laufen lasse. Er ist drei Jahre alt, verflucht!" Es artete beinahe in einem Kampf aus. Immer wieder bettelte Phillips, immer wieder versuchte Harry sich von ihm loszureißen, dann knallte es plötzlich. Harry war so dermaßen in Rage, dass er nicht spürte, wie er die Waffe hob und Duncan Phillips in den Kopf schoss. Begleitet mit einem animalischen Schrei war die Kugel in das Gehirn des zitternden Mannes eingetreten, der noch zwei mal zuckte, dann leblos am Boden liegen blieb. Blut schoss in pulsartigen Schwällen aus der Wunde, als würde das Herz des Mannes noch pumpen und Harry schloss gequält die Augen. Er hatte es gewusst, es roch so süß und schwer ... so verlockend und ein unglaublicher Hunger überkam ihn plötzlich, der Teddy komplett aus seinen Gedanken verdrängte. Wie angenagelt stand Harry da und schaffte es nicht, sich zu rühren. Wie hypnotisiert betrachtete er das dunkle Blut, das langsam den Boden bedeckte, eine glatte, spiegelnde Lache bildete und ein Knurren löste sich aus seiner Kehle. Er registrierte nicht, dass irgendein Schalter in seinem Denken umgelegt wurde und er einfach nur noch aus Instinkt handelte. Der Körper vor ihm, das Blut war noch warm und mit einem Satz war er bei der Leiche des Mannes und verbiss sich in seinem Hals. Sprudelnd wurde seine Zunge in dem schweren roten Lebenssaft gebadet und er trank in großen Schlucken, sein Hunger und seine Gier übernahmen die Kontrolle und er hockte auf dem Boden wie ein Tier, dass sich an seinem erlegten Opfer gütlich tat. Immer wieder verbissen sich seine Zähne in dem Fleisch, rissen Wunden, die nie mehr heilen würden und betrank sich an dem Blut, welches in seinen Mund strömte. Nur langsam kam ihm die Realität wieder ins Bewusstsein und Harry bemerkte, wie sich schleichend der Saft abkühlte den er zu sich nahm. Keuchend riss er sich los und fast schon entsetzt schob er den Körper von sich. Die Nacht war hereingebrochen, als Lucas das Feuer im Kamin entzündete. Harry war noch immer unterwegs, als es an der Haustür klopfte... nein, kratzte. Lucas hielt inne, wedelte mit der Hand, um das Streichholz zu löschen und schaute mit starrem Blick zur Tür. Was war das? Wer war das? Langsam näherte er sich, hörte ein tiefes, keuchendes Wimmern, dann riss er die Tür auf. "Hilfe... hilf mir... bitte..." Lucas schaute auf den jungen Mann, auf den Vampir, der zitternd und bleich auf seiner Türschwelle lag. Seine dunklen Augenränder zeigten, dass er fast ausgehungert war. Die spröden, trockenen Lippen öffneten sich zu einem stummen Laut. "Oh man... Sachen gibt's." Lucas hob den Fremden hoch und legte ihn auf die helle Couch. Die Jeans zerfetzt, durchtränkt von altem, getrocknetem Blut, das weiße Shirt löchrig und fleckig. Doch was Lucas sah, verschlug ihm fast die Sprache. Seine schwarzen Augen und das dunkle Haar, welches so wirr von seinem Kopf abstand... es verlieh dem Fremden etwas düsteres, geheimnisvollen und wunderschönes. "Hilfe...", flüsterte er. Lucas wusste nicht, was er machen sollte, als es hinter ihm knallte. Es hob ihn fast aus den Schuhe und erbost verpasste er Harry einen heftigen Schlag gegen die Brust. "Du dämlicher Hund! Erschreck mich nicht immer so... Harry, was... ist das... Blut?" Lucas schaute auf seine Hand, dann in das Gesicht seines Freundes. "Wer ist das?", fragte Harry. "Er lag auf unserer Türschwelle." "Bisschen zu alt für ein Findelkind, nicht wahr?", spottete Harry. "Warum bist du voller Blut?" "Mein Opfer musste unbedingt vor meinen Füßen verrecken. Ich habe ihn nicht mit meinen Zähnen getötet, okay?", knurrte Harry gereizt. "Schon gut... Ähm... kannst du was zu trinken besorgen? Der Kerl ist ausgetrocknet." "Warum ist das mein Problem?" Harry wandte sich ab und ging zur Bar, wo er sein Hemd auszog und sich Whiskey in ein Glas schenkte. "Ist es nicht. Hilfst du mir vielleicht trotzdem?", fauchte Lucas. "Wenn's sein muss... ich bin gleich zurück." Harry verschwand in der Nacht und tauchte nur wenige Minuten später wieder auf. In den Händen hielt er einen jungen Fuchs, seine Hand fest um den Hals des Tieres geschlossen. Er hatte ihm ohne mit der Wimper zu zucken das Genick gebrochen. Mit einer lässigen Bewegung warf er Lucas den Kadaver in den Schoss, wo sein Freund die Halsschlagader mit den Zähnen aufriss und das Tier an die Lippen des Vampirs hielt. "Trink!", sagte er nur. Harry setzte sich an die Bar und lauschte den Gedanken des Fremden, als er plötzlich aufstand und sich neben Lucas hockte. "Scheiß Spiel!" "Was hast du gehört?", flüsterte Lucas. "Er ist erst wenige Wochen alt. Er wurde von anderen Vampiren gezwungen Kinder zu töten und zu verwandeln. Er verachtet sich selbst. Er will keine Menschen töten." Lucas senkte den Kopf und ließ seinen Blick auf dem jungen Vampir ruhen, der mit einer Mischung aus Gier und Widerwillen das Blut des Fuchses trank. Er wusste, es würde nicht genug sein, doch für den Moment würde es reichen müssen. "Kann er erst mal hier bleiben?", wandte sich Lucas zu Harry um, der ihn durchdringen, fast schon abschätzend, ansah. "Du willst ihn hier behalten?", fragte er nach und erhob sich, um sich noch einen Whiskey zu holen. "Ja ... ich weiß nicht warum ... aber er tut mir irgendwie Leid", meinte Lucas und konnte seinen Blick nicht von dem Dunkelhaarigen lösen, der da so fertig auf der Couch lag. Harry schwenkte sein Whiskeyglas und ließ sich Lucas` Bitte durch den Kopf gehen. "Hältst du das für eine gute Idee?" "Verdammt, Harry ... sieh ihn dir doch mal an!", fuhr Lucas auf und wusste nicht, warum ihn Harrys Haltung so aufbrachte. "Ich will ihm einfach helfen, verstehst du? Genauso wie ich dir geholfen habe, wenn ich dich daran erinnern darf!" "Darum geht's doch nicht!", gab Harry laut zurück. "Ach nicht? Worum dann?" "Mein Job, Lucas! Es wissen zu viele, dass ich noch existiere. Soll ich vielleicht aufpassen, dass ich hier im Haus nicht zaubere und mich Jamy nennen?" "Nein, aber er wird dich nicht verraten. Ich... Harry, sieh ihn dir an!" Lucas strich mit der Hand über die Stirn des Fremden, der nun ruhig da lag und den Eindruck erweckte, als schliefe er. Der Kadaver lag am Boden... leer getrunken. "Er gefällt dir, nicht wahr?", bemerkte Harry scharf. "Jaah... ähm... du bist doch nicht eifersüchtig, oder?" Harry schnaubte. "Mach dich nicht lächerlich! Wenn ich Sex brauche, hole ich ihn mir!" "Ja, klasse. Wir wissen auch alle, wie das endet." Harry, der keine Lust auf weitere Diskussionen hatte, stand auf. "Ich geh jetzt duschen. Wenn du Hilfe brauchst, ich bin in meinem Zimmer." Ohne ein weiteres Wort ließ er Lucas allein. Der Dunkelblonde strich immer wieder über die Stirn des Fremden, dann fasste er einen Entschluss. Sanft hob er ihn auf die Arme und trug ihn die Treppe hinauf in sein Badezimmer, wo er ihn auf den gefliesten Boden legte. Vorsichtig zog er ihn aus, platzierte den schwachen Körper unter der Dusche und begann ihn zu waschen. Er hatte einige Hemmungen sich um dessen Penis zu kümmern, wo er doch seinen eigenen so überdeutlich spürte, doch er ignorierte es. Wenige Minuten später lag er in Lucas Bett, zwischen den dunkelgrünen Satindecken und schlief. "Du bist so schön...", wisperte Lucas. "Danke..." Lucas riss die Augen auf. "Du... du bist wach?" "Ein wenig..." "Wie heißt du?" "Adam Levesque." "Hallo Adam Levesque ... ich bin Lucas Keegan." Lucas sah zu, wie Adam versuchte sich ein wenig aufzurichten, jedoch noch zu schwach dazu war und sich wieder in die Kissen sinken ließ. "Hey ... langsam ... du bist noch längst nicht wieder bei Kräften. Ich werd dir später wohl noch was zu trinken besorgen müssen", sagte Lucas und setzte sich auf die Bettkante. Fast sofort erschien ein panischer Ausdruck in Adams Augen und er schüttelte vehement den Kopf. "Nein ... nein, ich will nicht ... ich will keine Menschen mehr töten." Lucas streckte eine Hand aus und legte sie sachte auf den zitternden Arm des Dunkelhaarigen. "Beruhig dich, in Ordnung? Ich hab nichts von Menschen gesagt ... ich töte keine Menschen. Harry und ich ernähren uns von Tieren." Ein hoffnungsvoller Ausdruck schlich sich in die braunen Augen Adams, als er Lucas` Worte hörte. "Das geht? Das ... hat mir keiner gesagt", flüsterte er und barg sein Gesicht in den Händen und Lucas konnte sehen, wie seine Schultern unterdrückt bebten. Lucas konnte sich das Elend des jungen Vampirs nicht ansehen und zog ihn kurzerhand in seine Arme. Schluchzend klammerte sich Adam an ihm fest und weinte sich die Seele aus dem Leib. Minutenlang saßen sie da und Lucas strich ihm immer wieder beruhigend über den Rücken, bis das Weinen immer leise wurde und Adam vor lauter Erschöpfung und wegen seines geschwächten Zustands in seinen Armen einschlief. "Oh, Himmel", seufzte Lucas und legte Adam behutsam wieder aufs Bett zurück und deckte ihn zu. Lange saß er noch auf der Bettkante und beobachtete seinen neuen Schützling. Egal was Harry sagte, er würde ihn nicht gehen lassen. Zu deutlich hatte er die Verzweiflung Adams gespürt, seine Angst, seine Unsicherheit. Leise stand er auf und öffnete seine Zimmertür. "Hi!" Harry lehnte an der Wand und musterte seinen Freund kühl. "Was ist?" "Nichts. Wie macht sich dein neues Baby?" Lucas ging an ihm vorbei und sprang die Treppe hinunter. "Bist du doch eifersüchtig, Potter?" "Sei nicht albern!", spuckte Harry aus. "Mir geht's einzig um die Geheimhaltung meiner Person." "Oh... Okay, und warum glaubst du, Adam wäre nicht vertrauenswürdig?" "Adam?" "Ja. So ist sein Name. Adam Levesque. Na los, sag's mir!" "Keine Ahnung, okay?", rief Harry genervt. "Hör mal, ich will verdeckt bleiben. Es gibt eine Menge Leute, die würden einen Herzanfall bekommen, wenn sie wüsten, dass ich noch lebe; ob nun im positiven oder negativen Sinn." "Harry, setz dich!" Lucas sah ihn bittend - ja fast schon flehend an. Sie setzten sich mit einem Glas Whiskey in ihren Händen auf die Couch. "Erinnerst du dich, was ich dir gestern gesagt habe? Dieser eine Mensch, der dein Leben auf den Kopf stellt? Du siehst ihn und du weißt in dieser Sekunde, dass er es ist... der Einzige..." "Warte... willst du mir sagen, du hast dich verknallt?" "Es ist mehr als Liebe. Wichtiger als Liebe... das ist... Oh man, ich kann's dir nicht erklären. Noch nicht. Vielleicht in einigen Tagen. Aber ihn eben zu sehen... er hat so geweint. Das hat mir..." "Warte... wowowowowo.... er hat was?" Harry sprang auf. "Ich weiß schon, was du sagen willst. Er hat geweint, aber wir können es nicht. Ich denke, es hängt damit zusammen, dass er erst zwei Monate alt ist. Ich bin über fünfzig. In mir ist nicht mehr viel Menschliches." "Ich bin drei... oh man, klingt das bescheuert." "Ja, aber bei dir spielt deine Magie eine Rolle... glaube ich jedenfalls. Deine schwarze Magie ist mächtig Harry." Harry lief im Zimmer hin und her und runzelte dabei die Stirn. Er dachte darüber nach, was Lucas über seine Magie gesagt hatte und er musste einräumen, dass da was dran sein konnte. So sehr er sich auch in der ersten Zeit als Vampir bemitleidet und geschämt hatte, war er nicht fähig gewesen auch nur eine Träne zu vergießen. "Ich denke du hast Recht", sagte Harry langsam und nahm einen Schluck Whiskey. "Aber ich denke, es ist nicht so sehr die Magie der Grund, sondern derjenige von dem sie kam. Ich schätze nicht, dass Voldemort zu soviel Gefühl fähig gewesen ist, um überhaupt weinen zu können." "Man ... dieser Voldearsch muss ein richtig netter Kerl gewesen sein", meinte Lucas sarkastisch und stellte sein Glas auf den Tisch. "Also gut", seufzte Harry und überging die Bemerkung seines Freundes. Es war vollkommen überflüssig darauf etwas erwidern zu wollen. "Dein Adam kann hier bleiben. Aber du redest mit ihm, verstanden? Ist mir egal, was du ihm erzählst, solange er nicht rumposaunt, wer ich wirklich bin." "Jaja, mach ich... so und nun geh ich kurz was zu trinken holen." Lucas verließ das Haus, rannte in den Wald und lauerte. Im Unterholz knackte es leise und blitzschnell hatte er einen Fuchs aus dem Laub gezogen, der laut fauchte und knurrte, doch Lucas zeigte kein Erbarmen. Er tötete ihn und brachte ihn zum Haus. Auf der Terrasse ließ er das Tier über einem Eimer ausbluten und füllte etwas davon in eine Tasse um. Den Rest stellte er in den kleinen Kühlschrank. Gekühltes Blut war nicht unbedingt das Beste, aber es war Blut. Zum Überleben reichte es. Leise öffnete er seine Zimmertür und fand Adam im Bett sitzend vor. "Hi!" "Hi, Lucas. Ähm... Danke, dass... "Nein!" Lucas hob die Hand und lächelte. "Bedank dich nicht. Hier, trink das. Im Kühlschrank steht noch mehr." Adam schaute traurig in die Tasse. "Was trinke ich hier eigentlich?" "Fuchs. Ein ziemlich junger." "Das arme Vieh. Ist auch nicht wirklich besser, als Menschen zu töten, oder?" Lucas ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen. "Nein, vermutlich nicht. Ich versuche nicht darüber nachzudenken." "Lucas, ich weiss nicht, ob ich mich jetzt total irre, aber kann es sein, dass vorhin noch jemand da war?" Lucas setzte sich auf die Bettkante und fuhr sich durch die Haare in den Nacken, wo er sich verlegen kratzte. Ernst sah er den jungen Vampir an, der mit gerümpfter Nase in die Tasse sah, bevor er den Blick wieder hob und einen Schluck trank. "Ja ... ähm ... sollte ich wohl mit dir reden. Das war ein sehr guter Freund von mir, auch ein Vampir, nur ... nun ja ... er möchte nicht, dass bekannt wird, dass er noch lebt ... irgendwie ... deshalb lebt er unter falschem Namen und ... naja, er ist ein wenig besorgt wegen dir", stammelte Lucas mehr, als dass er etwa erklärte. Doch genau dieses Verhalten zauberte ein Lächeln auf Adams Gesicht und fasziniert betrachtete Lucas die Grübchen, die sich neben seinen Mundwinkeln bildeten. "Lucas ... ich weiß, ihr kennt mich nicht. Aber ich würde euch sicher nicht danken, indem ich irgendwas preisgebe was ich hier erfahre. Das wäre gegen meine Art, verstehst du? Egal, wer er ist, ich werde den Mund halten", sagte Adam ernst und Lucas konnte die Wahrheit in den warmen braunen Augen erkennen. "Also gut. Er nennt sich in der Öffentlichkeit Jamy Peter Rothras. Aber ... ich weiß echt nicht wie ich dir das erklären soll, ich hab ja selbst lange genug gebraucht, um es zu verstehen ... naja, er ist ein Zauberer", brachte Lucas schließlich heraus und wartete angespannt auf Adams Reaktion, die jedoch ausblieb. "Aha ... und weiter?", meinte der nur und trank seine Tasse aus, die er auf dem Nachttisch abstellte. "Ähm ... sonst hast du nichts dazu zu sagen?", wollte Lucas perplex wissen und starrte den jungen Vampir mit großen Augen an. Der nahm das einfach so hin? "Nein, warum sollte ich? Mein Cousin war ein Zauberer ... er ... er wurde vor ein paar Jahren getötet", gab Adam leise zu. "Also ist diese Zauberer-Sache nicht wirklich was neues für mich. Colin hat von nichts anderem erzählt, wenn er in den Ferien zu Hause war." "Oh... ähm... wurde er von... Voldemort getötet?" "Jaah!", knurrte Adam. „Er und sein kleiner Bruder kamen nach Hogwarts... Gryffindor. Sie..." Plötzlich ging die Tür auf. "Hi!" Lucas sprang sofort auf. "Adam, das ist... Jamy..." "Harry. Jamy nur, wenn wir unterwegs sind. Ansonsten Harry Potter..." "Harry Potter?", schrie Adam beinahe. "Äh... ja. Lucas?" "Kennst du einen Colin?", fragte sein Freund als Antwort. "Colin? Colin Creevey? Klein, süß, mit Kamera... Nervensäge?" "Ja, das war er...", lächelte Adam traurig. "Was ist mit Colin?" "Er war Adams Cousin." "Colin und Dennis haben immer nur von dir gesprochen. Harry Potter hier - Harry Potter da... Ihre Mutter hatte die Nase voll von Harry Potter, aber sie hat dich sehr bewundert..." Adam schaute lächelnd in das Gesicht des Zauberers. "Dennis hat den Tod seines Bruders nie so richtig überwunden, wie die ganze Familie eigentlich und nun denken alle, ich wäre auch tot, oder verschwunden, oder was weiß ich..." Harry starrte Adam an und fuhr sich frustriert durch die Haare. "Das mit Colin ... das tut mir Leid, Adam ... er ... er hätte nicht sterben müssen, nicht sterben sollen ... shit!", fluchte Harry und drehte sich zum Fenster. Er stützte seine Hände auf das Fensterbrett und lehnte seine Stirn gegen die kühle Scheibe. So viele Bilder blitzten in seinen Gedanken auf. Colin, wie er mit der Kamera herumfuchtelte, Colin, wie er versteinert im Krankenflügel lag, Colin, wie er sich bemühte Malfoys Anstecker zu verzaubern ... so viele Erinnerungen ... "Harry?", fragte Adam zaghaft und biss sich auf die Lippen. "Ich werde niemandem etwas über dich sagen ... ich weiß von Dennis, dass sie immer noch nach dir suchen ... auch wenn sie dich schon vor einiger Zeit für tot erklärt haben." "Danke ... wer sucht nach mir?", fragte Harry leise und konnte den Schmerz fühlen, den diese Worte in ihm auslösten. Er wusste dass es aussichtslos war, er konnte nicht mehr in diese Welt zurückkehren. "Dennis sagte, dass deine Freunde die Hoffnung nicht aufgegeben haben dich zu finden ... aber ... es gibt wohl auch einige die sich an dir rächen wollen ..." Harry lachte freudlos auf. "Ja, das kann ich mir denken." Er ließ die beiden allein und machte sich auf den Weg ins Black Skull, um die Fotos des toten Mannes abzugeben und die 5000 Pfund zu holen. Er hatte beschlossen, dass Teddy das Geld dieses Auftrages bekommen sollte und hatte es anonym auf ein Konto eingezahlt... eine Muggelbank. Hermine wusste sicher, wie es funktionierte. Nun lagen auf diesem Konto 10000 Pfund und es war sicher, dass noch einiges dazu kommen würde. Der Bankdirektor, der sich über den Gut gekleideten, hellblonden Kunden sehr freute, versprach sich mit Hermine Granger in Verbindung zu setzten. Am Abend, eine Woche später klingelte das Telefon und Lucas ging ran. "Ja?" "Hank hier. Jamy wird gebraucht!" "Ich sag ihm Bescheid!" Soo... das war es für heute schon wieder und langsam läuft der Countdown. Ich bin sicher, ihr wartet schon sehnsüchtig und wie auf Kohlen darauf, dass ein fauchender, blonder Drache seinen Auftritt bekommt und ich kann euch versprechen ... es dauert nicht mehr lange, also haltet noch ein wenig durch!!! Bis nächsten Donnerstag! Jules & Silver Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)