Assoziatives Schreiben von LadyArgentum (One-Shot-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 3: Jubiläum - «Warten» ------------------------------ Ach herrje, wie lang ist es her, dass ich eine Reizwortgeschichte geschrieben habe. <.< Ja, man merkt mal wieder, wie einfallsreich ich doch sein kann. xD" Nya, die Idee ist mir irgendwie in den Kopf gekommen und wollte mich nicht mehr loslassen. Sie ist vielleicht nicht gerade spannend und besteht zum Großteil aus Schachtelsätzen, aber was soll's. xD ~Warten~ Rastlos wanderte mein Blick durch mein Zimmer, überflog meinen etwas verstaubten Fernseher sowie meinen unaufgeräumten Schreibtisch, ging weiter zu meiner umgekippten Schultasche und blieb schlussendlich an der ovalen und recht kitschigen Uhr an der Wand gegenüber meiner Liegeposition hängen; es war viertel vor sieben, sprich noch eine Viertelstunde bis es losging. Seufzend rieb ich mir über meine Augen und versuchte halbherzig ein Gähnen zu unterdrücken, wobei das über mir hin- und her schwingende Flugzeug meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Pah, da baumelte es nun, grau-blau wie es war, einfach nur deprimierend und überhaupt keine Rakete, wie ich sie eigentlich als Geschenk für meine guten Noten hatte haben wollen. Mit ein bisschen Glück und Überredungskunst hätte ich auch eine bekommen, doch dann hatte mein Vater, der vor großen Herausforderungen stets zurückschreckte, das dicke Buch, das man nicht mehr wirklich Hand- oder Taschenbuch nennen konnte, gesehen, das es dazu gab, um die recht komplizierte Konstruktion zusammenzubauen, und sich spontan für etwas bereits Fertiges umentschieden. Als Entschädigung hatte er mir dafür noch zusätzlich einen Fisch für mein eher leeres Aquarium gekauft – einen Goldfisch um genau zu sein – der sich jedoch tagtäglich hinter einem großen Stein versteckte und mir somit wenig Spaß bereitete. Mit einem Ruck setzte ich mich in meinem Bett auf, nahm den Becher, der neben mir auf dem kleinen Nachtschränkchen stand, und genoss mehr oder weniger den letzten Schluck des bereits kalten Kakaos, während ich mir einen flüchtigen Blick auf meinen Digitalwecker gönnte, welcher auf den Punkt genau 18:48:32 Uhr anzeigte. Warum die Zeit nicht schneller vergehen wollte, jede Sekunde wie eine Stunde war, konnte ich mir nicht erklären, lediglich ahnen, dass sie mich entweder ärgern oder noch Raum geben wollte, um meine Hausaufgaben für die Schule morgen zu beenden, worauf ich mich jedoch nicht einlassen wollte, gab es doch bestimmt noch andere Aktivitäten, die man betreiben konnte, um die Minuten tot zu schlagen. Von kurz aufflackernder Motivation durchströmt, sprang ich auf die Beine und ging hinüber zu meinem Fenster, durch das der Mond seine bleichen, langen Finger streckte, welche jedoch zum Teil von den bereits leuchtenden Straßenlaternen sowie meiner eingeschalteten Schreibtischlampe übertönt wurden. Die Nacht kam früh im Herbst, dessen Wetter wie immer kalt und regnerisch war, sodass man vereinzelt das Glitzern des Wassers einer Wasserpfütze auf der Straße wahrnehmen konnte, was in mir den Wunsch regte, endlich hinauszustürmen, doch der Zeiger der Uhr war gnadenlos und wollte sich partout nicht vorwärts bewegen, weshalb ich frustriert eine Entscheidung traf. Mit einem Handgriff hatte ich mir meinen schwarzen Umhang, den ich noch von Fasching in meinem Schrank hängen hatte, über die Schultern geschmissen, mir meine Maske, die die obere Hälfte meines Gesichts bedeckte, aufgesetzt, mir halbherzig etwas Kunstblut über meine weiße Bluse gespritzt und mich mit einem Abschiedsruf in Richtung meiner Eltern durch die Eingangstür davongemacht, durch die Pfützen springend meiner Freundin entgegen, welche mich abholen wollte, um zusammen zu Halloween die Nachbarschaft unsicher zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)