Es ist nicht immer alles so wie es scheint von Ana-Vi ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es ist nicht immer alles so wie es scheint Glitzernde Sonnenstrahlen auf einer Rose, hat irgendjemand dieses Schauspiel mal gesehen? Es ist ein atemberaubendes Ereignis das jeden in seinen Bann schlägt. So wie auch Miss Susannah Jones. Friedlich saß sie an diesem schönen Junimorgen in einem der großen Gartenstühle und betrachtete die schimmernde rosafarbige Rose. Susannahs Blick hatte etwas verträumtes, aber auch etwas trauriges an sich. Noch einmal entfuhr ihr ein tiefer Seufzer, bevor sie ihren Blick in die Ferne schweifen ließ. Wie atemberaubend war doch der Morgen im Vergleich zu den Sorgen die die junge Frau plagten. Als Tochter eines der reichsten Männer der Welt, sollte sie eigentlich überglücklich sein. Aber die Aufgabe die vor ihr stand, wollte Susannah dies einfach nicht ermöglichen. Am gestrigen Abend war der große Ball gewesen, der Ball der ihr einen vernünftigen und klugen Mann bescheren sollte. Leder hatte dieser Ball für sie in einer Katastrophe geendet. So sehr sie es wünschte den Wunsch ihres Vaters zu erfüllen, so sehr war sie davon überzeugt das sie es keinesfalls schaffen konnte. Jedenfalls auf keinen Fall mit ihrem Aussehen. Und so war es auch nicht verwunderlich das ihre liebreizende kleine Cousine Margareth, von allen nur Maggie gerufen, gleich zu Anfang alle Blicke auf sich gezogen hatte und ihr somit jegliche Chance einen Bewerber auszusuchen, genommen hatte. Wie konnte aber Susannah auch nur annähernd so schön aussehen wie Maggie. Im Vergleich zu ihr besaß sie nicht dieses goldblonde Haar, diese schlanke und grazile Figur und auch nicht diese himmelblauen Augen. Den Susannah hatte nur leicht gewelltes hellbraunes Haar, dunkelgraue und undurchdringliche Augen und sie hatte nicht diesen hohen Wuchs, sondern war eher zierlich und unscheinbar. Und außerdem war sie keine vierundzwanzig mehr wie Maggie. Mit sechsundzwanzig Jahren war sie für ihre Verhältnisse zu hässlich um sich jemals selbstständig einen Mann zu angeln. Deswegen musste sie auf jeden Fall der Tradition der Familie Jones folgen und in den nächsten vier Tagen einen Mann finden. Es war seit Jahren so und es sollte auch so bleiben. Viele ihrer Familienmitglieder hatten in diesen Jahren etwas dagegen gehabt und hatten sich aufgelehnt, aber sie wollte es nicht. Sie wollte und konnte auch ihren schwerkranken Vater nicht enttäuschen, und sie hatte es ihm auch versprochen. Susannah seufzte wieder verzweifelter als vorher. Warum hatte sie nur so freudig zugestimmt. Wie zum Teufel sollte sie nur in so kurzer Zeit die Person finden die mit ihr zusammen die Zukunft teilen sollte, und gleichzeitig auch keinen Fehler begehen. Vier Tage standen ihr noch bevor, um den geeigneten Kandidaten ihrem Vater vorzuschlagen, bevor dieser sie mit einem Mann seiner Wahl verheiratete. Eine große wunderschöne Villa, weiß gestrichen, mit sehr vielen Zimmer. So sah das Haus von Harvey Jones dem Multimillionär zu dem Gabriel Smith eingeladen worden war. Und er wusste auch was er hier für eine Rolle spielte. Immer noch lag Gabriel in seinem Bett und betrachtete die weiße Decke. Das Zimmer war geräumig und er hatte sich auch sofort hier wohl gefühlt. Sogar die Gesellschaft am Abend hatte ihm gefallen. Aber trotz der späten Stunde war er heute morgen sehr früh aufgewacht. Gabriel besann sich seiner Aufgabe die er hier zu erfüllen hatte. Harvey hatte ihn darum gebeten und ihm dann offen und ehrlich verkündet, dass er unheilbar krank sei. Wie konnte Gabriel ihm dabei etwas entgegen setzen. "Hör zu mein Freund, ich bitte dich, sie dir wenigstens anzusehen, bevor du entgültig nein sagst. Sie ist ein sehr liebes und nettes Mädchen, und würde dich bestimmt genau wie ich sofort in ihr Herz schließen. Und der Tradition nach muss sie heiraten, so würde ich wenigstens glücklich und zufrieden meine Ruhe auch im Grab haben." So hatte sich Harvey ausgedrückt. Und er Gabriel hatte nur müde gelächelt und zugestimmt. "Verflucht!" schimpfte er sich selber aus. Wie konnte er auch nur so dumm sein. Er als eingefleischter Junggeselle, erst vierunddreißig Jahre alt, von allen Frauen heiß begehrt, er sollte Susannah Jones heiraten. Und nur deswegen weil er einen alten Mann nicht enttäuschen wollte, der wie ein Vater zu ihm war. Gabriel erhob sich und schaute hinaus. Der heutige Tag würde sehr heiß werden, und so lange es noch einigermaßen draußen kühl war, wollte er ein wenig joggen. Vielleicht würde ihm das ein wenig Verstand einbläuen und ihn so vernünftig denken lassen. Nur vier Tage hatte er Zeit um Susannah dazu zu bringen sich in einen anderen Mann zu verlieben, aber wie er das anstellen sollte, wusste er leider noch nicht. "Miss Jones, isch habe es versucht, aber diese undankbare Mademoiselle, oh isch kann es ihnen nicht erklären. Sie sagt mein Essen sei Schweinemist!" Henri der Küchenchef fuchtelte wild mit den Armen umher. Susannah hatte nicht mal fünf Minuten freie Zeit gehabt, denn sobald sie wieder in das Innere des Hauses gelangt war, kam ihr Henri entgegen. Wahrscheinlich hatte ihre Kusine Maggie sich schon wieder über das Essen von Henri beschwert. Dabei wusste doch jeder das er ein exzellenter Koch war. Aber Maggie hatte leider die boshafte Neigung die Bediensteten zu beleidigen wo es ihr nur passte. Und Henri war das Objekt ihrer momentanen Boshaftigkeit. "Ich werde sofort überprüfen was diesmal nicht in Ordnung ist. Henri es tut mir leid, aber Margareth ist noch jung und weiß das exquisite Essen eines französischen Sechssternekochs nicht zu würdigen. Ich aber kann ihnen versichern, dass sie sich gestern wahrlich noch mal übertroffen haben, und das ist nicht nur meine Meinung." Henri war immer noch wütend, aber Susannah hatte ihn doch ein wenig besänftigen können. Schnellen Schrittes verabschiedete sie sich von ihrem Koch und begab sich in das zweite Stockwerk. Sie musste endlich ein ernstes Wort mit Maggie führen. Seit dem diese nur unter der Obhut ihres Vater aufwuchs, war sie eine ziemliche Plage. Warum hatten sich nur ihre Eltern getrennt. In solchen momentan verfluchte sie die Jonestradition. Warum verbot sie nur den Mitgliedern ihrer Familie sich von ihren Ehepartnern scheiden zu lassen. Während sie so in Gedanken den Flur entlang ging, stieß sie unwillkürlich mit jemanden zusammen. Nur leider war die andere Person viel stärker als sie, so dass sie nach hinten zu fallen drohte. Aus einem Reflex heraus klammerte sie sich an ihrem gegenüber, so dass beide zusammen auf den Boden fielen. Gabriel brauchte eine Weile um festzustellen was passiert war. Er hatte nicht auf den Weg geachtet, als ihn jemand umrannte. Es war nicht das erste Mal, dass er die Unfähigkeit der Bediensteten auf Rose Hall feststellte. Ein kurzer Blick nach unten, zeigte ihm, dass er auf einer Frau gelandet war. Und auf einer besonders reizvollen Frau. Ihr braunen Haare waren mit einer Spange zu einem Knoten auf ihrem Hinterkopf zusammengesteckt, doch leider fielen ihr aus allen Seiten Strähnen hinab. Das leichte Sommerkleid unterstrich jede ihrer Kurven, aber vor allem ihre weichen Brüste, drückten zart auf seine Brust. Und ihre grauen Augen, waren so geheimnisvoll und zogen ihn automatisch in seinen Bann. Er spürte wie ein starker Hitzeschwall seinen Körper durchströmte. Schnell rappelte er sich auf. "Was fällt ihnen eigentlich ein, können sie nicht aufpassen." Ihre Stimme war angenehm, obwohl sie so abweisend klang. "Jetzt hören sie mir mal zu kleine Lady!" Gabriel war wütend geworden, diese Bediensteten leisteten sich auch alles in letzter Zeit und irgendwie verspürte er den Wunsch es ihr heimzuzahlen. "In diesem Haus funktioniert aber wirklich gar nichts, gestern hat eine von ihren Kolleginnen mir Tee über meinen teuren Anzug geschüttet, am Abend als ich wieder ins Zimmer zurückkehrte, war mein Bett noch ungemacht, und jetzt laufen sie auch noch in mich hinein und beschuldigen mich, dass ich die Schuld alleine daran trage." Sagte er und ging an ihr vorbei. Leise konnte er hinter sich noch ein "Es tut mir leid." Vernehmen. Susannah spürte noch immer wie jede Faser ihres Körpers vibrierte. Als er auf sie gefallen war, dachte sie, sie würde keine Luft mehr kriegen, aber als er sie angeschaut hatte, mit diesen dunkeln schwarzen Augen, war sie am dahinschmelzen gewesen. Eine Woge der Leidenschaft hatte sie erfasst, und sie hatte sich gewünscht, sie hätte seinen schön geschwungenen Mund liebkosen können. Susannah kannte ihn nicht, wusste aber, dass er einer der neuen Gäste war. Wahrscheinlich jemand, den sein Vater eingeladen hatte Im ersten Moment als sie wider vernünftig hatte denken können, hatte sie ihn wütend angeschnauzt. Es war ja auch nicht ihr schuld, dass er sie umgerannt hatte. Aber dann hatte sie nur beschämt und zugleich wütend seinen Äußerungen zugehört. Er fuhr sich kurz durch seine schwarzen Haare, und ging weg. Susannah murmelte nur noch leise eine Entschuldigung, den jede der Aussagen des fremden Mannes waren richtig. Und sie selbst musste es am besten wissen. Sie war einfach zu nachsichtig mit ihren Bediensteten, und so große Ansammlungen von Menschen waren sie einfach nicht gewohnt. Schnell vertrieb sie die schlechten Erinnerungen an den Vorfall und machte sich auf dem Weg zu ihrem eigentlichen Ziel. Zuerst musste sie mit Margareth reden, bevor sie hinunter in die Küche ging und sich noch einmal die Bediensteten vorknöpfte. Wenn doch bloß ihre Mutter leben würde, bei der gab es nie solche Fehler, so etwas hatte sie nicht dulden können. Nach dem sie kurz geklopft hatte hört Susannah aus dem Inneren eine leise Stimme die sie bat hereinzutreten. "Oh Susannah du bist es, was bin ich froh. Deine Bediensteten sind ein reiner Idiotenhaufen. Wie konntest du nur so jemanden auch einstellen." Und da war sie, saß wie eine Prinzessin auf ihrem goldenen Thron. Ein leichtes blaues Sommerkleid, eindeutig von irgendeinem Designer, schmiegte sich sanft an ihre wohlgerundete Figur. Sie selbst blickte nur kurz auf um zu sehen wer ihr Besucher war, bevor sie sich wieder der Frisierkommode zuwandte. "Ich wünsche dir auch einen wunderschönen Guten Morgen Maggie. Ich hoffe du hast gut geschlafen." Erwiderte Susannah sarkastisch, obwohl sie sich sicher war, dass ihre Kusine dies gar nicht bemerken würde. "Ich habe sehr schlecht geschlafen, den leider erwies sich meine Gesellschaft als ein völliger Versager. Aber ich finde Lyle ist genau der richtige Ehemann für dich. Diesen Mann könntest du nach belieben drehen und wenden wie du es dir wünschst." Susannah wusste ganz genau über wen Maggie sprach. Lyle Gordon war ein sehr erfolgreicher Großindustrieller, hatte eine Unmenge an Geld und zahlreiche uneheliche Kinder. Es war aber nicht zu leugnen, dass der Mann gut aussah, groß, schlank, mit blauen Augen und blonden Haaren. "Maggie es wäre sehr nett, wenn du etwas umsichtiger mit meinen Bediensteten umgehen könntest." "Umsichtiger! Mit Bediensteten, ach komm schon Susannah, Bedienstete sind dazu da um rumkommandiert zu werden und nicht damit man ihnen das Leben leichter macht." Maggie blickte jetzt Susannah mit ihrem schönsten Lächeln an. "Ich teile ja deine Meinung, aber sie hatten noch nie auf so viele Gäste zu achten. Es ist ziemlich schwierig es da jedem recht zu machen." In Susannah breitete sich Enttäuschung aus, sie hatte von Anfang an gewusst, dass sie ihre Kusine nicht umstimmen konnte. Aber dennoch hatte sie es versucht. "Paperlapap, ich sagte doch, du hast einfach ein viel zu gutes Herz. Diesem Haushalt fehlt seit dem Tod deiner Mutter eine strenge Hand, und deswegen ist es sehr wichtig, dass du dir so schnell wie möglich einen Ehemann aussuchst." Maggie war zwei Jahre jünger als Susannah, aber das hinderte sie nicht daran mit Susannah wie mit einem Kleinkind zu reden. Susannah schüttelte nur traurig ihren Kopf und verließ das Zimmer ihrer Kusine, sie hatte sich das so oft anhören müssen, dass es allmählich jedes Mal nur an ihr vorbeiging. Es stimmte schon, dass sie ein viel zu weiches Herz hatte, aber immer noch besser als ein Tyrann zu sein, sagte sie sich. "Was heißt, sie haben keinen grünen Tee mehr, wie kann das sein?" Gabriel stand in der Küche und schaute das junge Dienstmädchen an. "Ich trinke immer morgens grünen Tee." "Aber es tut mir leid Sir, der grüne Tee ist leider alle, gerade vorhin ist Mathew in die Stadt gefahren um neue Vorräte einzukaufen." "Gibt es Probleme Jeannie?" Susannah war denn Flur runter gestiegen, und ihr Weg führte sie direkt in die Küche, wo sie Zeuge des Streites wurde. "Ja Miss, der Herr hätte gerne grünen Tee vor dem Frühstück, doch leider haben wir nichts mehr." Jeannie war sichtlich nervös und es war ihr peinlich so etwas vor Miss Jones zu sagen. "Wie ich sehe sind sie hier wahrscheinlich die Haushälterin. Kein wunder, dass hier nichts funktioniert, wie jung sind sie eigentlich?" Gabriel hatte sich jetzt zu Susannah umgewandt, obwohl er im Moment eher gereizt war, hatte er sofort die sanfte Stimme der Frau mit der er am heutigen Morgen zusammengestoßen war, wieder erkannt. "Aber..." mischte sich Jeannie ein. "Schon gut Jeannie, geh und nimm etwas aus dem Schrank oben links, ich bin mir sicher, da findest du etwas." Es war ihr zuwider, aber Susannah hatte keine Wahl, wenn sie den Gast besänftigen wollte, musste sie etwas von ihrem geliebten Tee abgeben. Es war eine sehr teure und exquisite Mischung, und sie war auch ziemlich schwer zu beschaffen. "Und nun zu ihrer Frage, ich bin sechsundzwanzig und alt genug um diesen Haushalt zu führen. Gibt's es noch irgendwelche Probleme die meiner Hilfe bedürfen?" Nur eins, dachte sich Gabriel, wenn du mir heute Gesellschaft leisten würdest. Er fand sie faszinierend. Sie entsprach keinesfalls dem gängigen Schönheitsideal, diese Frau war weder groß noch graziös, aber ihr Körper verbarg sanfte und wohlgerundete Kurven, die ihn ganz kribbelig machten. "Nein, dass wäre alles, danke." Sagte er statt dessen ruhig. "Susannah, ich brauche dringend deine Hilfe." Die Blicke von Susannah und Gabriel gingen zu der schön geschwungenen Treppe die in das zweite Stockwerk führte. Maggie stand da und ihr Blick war geradewegs auf den Mann neben Susannah gerichtet. "Oh Herr Smith, was für ein Vergnügen sie so früh am Morgen hier an zu treffen." Turtelte sie und eilte schnell and die Seite von Gabriel. Susannah fand es keineswegs so früh am Morgen, da es schon zehn Uhr war, aber für Maggie war es eigentlich früh am Morgen, da diese immer um zwölf aufzustehen pflegte. Auf den Zügen von Gabriel zeichnete sich Bewunderung für die Frau, die sich auf ihn zu bewegte. Margareth Taylor war ihm schon am gestrigen Abend aufgefallen. Sie war das genau Gegenteil von der Frau die neben ihm stand und dessen Name Susannah war. Leider hatte er keine Gelegenheit bis jetzt gehabt mit der schönen Margareth zu sprechen. "Was kann ich für dich tun Margareth?" Fragte Susannah, der gar nicht entgangen war mit welcher Bewunderung Herr Smith Maggie betrachtete. Es versetzte ihr einen Stich, dass der gut aussehende junge Mann nicht ihr die genau gleiche Zuwendung hatte angedeihen lassen. Denn für ihn war sie nur eine Angestellte und keine Herrin des Hauses. Aber sie hatte es immer gewusst, dass sie keine Schönheit war, nur heute tat es doch ein wenig mehr weh, von Maggie so in den Hintergrund gescheucht zu werden. "Oh, du musst mir helfen mit der neumodischen Einrichtung in eurem Bad zurecht zu kommen. Irgendetwas mache ich immer verkehrt, so dass es nicht funktioniert. Aber dass können wir auch auf später verlegen." Dies alles sagte Margareth, nicht einmal zu Susannah rüber blickend. Die ganze Zeit hatte sie Herr Smith tief in die Augen geschaut. "Wie du willst." Susannah hatte keine Lust mehr noch länger neben diesen zwei Turteltäubchen zu stehen. Schnell ging sie weiter dorthin, wo sie auch vorgehabt hatte hin zu gehen. Und das war die Küche. Gabriel lag in seinem Zimmer auf dem Bett. Nach dem Frühstück hatte er sich sofort der festen Hand von Margareth Taylor entzogen und war im wahrsten Sinne des Wortes geflüchtet. Die übrigen Gäste vergnügten sich entweder durch Reiten oder Schwimmen am Pool, doch er brauchte erst mal etwas Zeit für sich um ruhig durchzuatmen. Wie hatte er nur so einen gravierenden Fehler machen können. Erst durch Margareth hatte er erfahren, dass die junge Frau mit der er schon zwei Mal zusammengestoßen war, nicht die Haushälterin, sondern Susannah Jones, die Tochter seines Freundes war. "Oh nein, sie ist keine Haushälterin, obwohl sie so aussieht. Susannah ist meine Kusine." Hatte Margareth ihm erklärt. Und schon bald hatte Gabriel feststellen müssen, dass Maggie genauso war, wie alle anderen Frauen. Guttausehend aber strohdumm, die nur hinter einem reichen Ehemann her war. Ihr schönes Köpfchen konnte jeden anderen Mann täuschen, aber Gabriel hatte schnell hinter ihre Fassade geblickt. Schon wieder verfluchte er sich für den dummen Irrtum. Jetzt würde es schwer sein, Susannah davon zu überzeugen mit ihm zusammen zu arbeiten. Wie sollte er ihr nur erklären, dass er ihr helfen wollte einen Ehemann zu finden, damit sie beide gut aus dieser Situation herauskämen. Irgendwie musste er es versuchen und wenn er hier im Zimmer herumsaß würde er nichts erreichen. Er musste schon zu ihr gehen und mit ihr reden. Also stand er auf und ging hinunter um Miss Jones zu suchen. Doch überall wo er nachsah, fand er sie nicht. Sie war wie vom Erdboden verschluckt. Einem letzten Einfall folgend, begab er sich in die Küche. Und wie erwartet stand sie da und half einem jungen Burschen, nicht älter als zwanzig die Vorräte auszuladen. Gabriel fragte sich unwillkürlich was sie hier tat, sollte sie sich nicht einen Mann suchen, so würde sie jedenfalls nicht mal in hundert Jahren einen finden. Außer sie verliebte sich in den jungen Mann, der sie eindeutig anzubeten schien. "Das hast du sehr schön gemacht Mathew. Großartig, endlich haben wir auch grünen Tee." "Ich habe von Jeannie gehört, was passiert ist Miss, es tut mir leid, ich hätte schneller hier sein müssen." "Schon gut Mathew, es war alleine meine Schuld. Der Herr hatte recht, ich hätte mich darum eher kümmern müssen." "Und wie geht es mit ihrer Suche voran Susannah?" Ein anderer älterer Mann war zu Mathew und Susannah getreten. "Es geht, irgendwie werde ich schon einen Mann finden. Ich beuge mich jedenfalls sehr ungern meinem Vater und heirate seinen Kandidaten, ich kann mir schon vorstellen wie dieser Typ aussieht." Gabriel fand sie gar nicht überzeugt klingend, sie war sehr verzweifelt, und das sah nicht nur er. "Was können wir für sie tun mein Herr." Der ältere Mann hatte sich umgedreht und blickte jetzt Gabriel an. "Was ist den schon wieder passier, schmeckt der Tee ihnen nicht?" Susannah blickte ihn wütend an. "Oh der Tee war ausgezeichnet, genau nach meinem Geschmack, ich bin eher hier um mit ihnen über etwas anderes zu reden Miss Jones. Wenn sie die Güte hätten mich zu begleiten. Es ist vertraulich." Gabriel legte sein schönstes Lächeln auf. Mit ihm hatte er bis jetzt immer Erfolg gehabt. Aber Susannah schien gar nicht davon überzeugt zu sein. "Na schön, aber nur für ein paar Minuten, ich habe leider viel zu viel zu tun." Erwiderte Susannah und folgte ihm hinaus in den Garten. Auf ihren Vorschlag hin gingen sie in den Irrgarten. Die ganze Zeit über schwiegen beide, und erst als sie die Mitte des Irrgartens erreicht hatten, ergriff Gabriel das Wort. "Es tut mir leid Miss Jones..." begann er. Er wusste, dass er sich zuerst bei ihr entschuldigen musste, bevor er ihr seine Bitte auftrug. "Nennen sie mich Susannah, das ist leichter. Und vergessen sie die Entschuldigung, vergeben und vergessen." "Ich wollte sie keinesfalls mit einer Haushälterin vergleichen." Beide setzten sich an den Rand des Brunnens. "Ich habe ihnen schon gesagt, vergeben und vergessen. Und reden sie bitte nicht um den heißen Brei herum. Ich weiß ganz genau dass ich nicht ihrem Bild einer Milliardärstochter entspräche." "Schon möglich." Gabriel war von ihrer Offenheit überrascht. "Ich trage leider keine Sachen von Modedesignern und habe auch nicht das Aussehen von Maggie." Fügte sie hinzu, und Gabriel spürte, dass ihr das Ganze auf keinen Fall so gleichgültig war, wie sie es vorgab zu sein. Susannah schaute ihn an. Er sah gut aus, fand sie und schon wieder fühlte sie sich ein wenig unwohl in seiner Nähe. Dichtes schwarzes Haar und diese dunkeln Augen schienen sie magisch in seinen Bann zu ziehen. Wie konnte ein Mann nur so anziehend sein, wie dieser Mister Smith. "Na schön vergessen wir das Ganze, kommen wir eigentlich zu dem, was ich vor hatte. Ich möchte ihnen helfen Susannah einen Ehemann für sich zu finden." "Wie bitte?" "Vielleicht sollte ich mich erst mal vorstellen. Mein Name ist Gabriel Smith und ich bin ein enger Freund ihres Vaters." "Oh verstehe, sie sind so etwas wie ein Ehevermittler." Gabriel lachte bei ihrer Äußerung und Susannah fand es höchst befriedigend sein schönes und kräftiges Lachen zu hören, so dass sie jetzt auch ein Lächeln auf ihren Lippen hatte. "Na wer sagts den, mit einem Lächeln sehen sie sehr gut aus." Unwillkürlich errötete Susannah und hoffte, dass ihr Gast das nicht bemerken würde. Deswegen wechselte sie das Thema. "Also, sind sie nun ein Ehevermittler oder nicht?" "Nein, ich bin kein Ehevermittler, ich bin der Mann, den ihr Vater für sie auserwählt hat. Also, wenn sie keinen anderen Mann finden, dann müssen sie mich heiraten." "Oh!" Susannah zog scharf die Luft ein. "Nur bin ich genau wie sie wenig darauf erpicht zu heiraten, nur das sie keine Wahl haben. Ich würde ihnen gerne einen Vorschlag unterbreiten, der zu ihrem und auch zu meinem Vorteil wäre. Ich werde ihnen helfen einen geeigneten Kandidaten zu finden." "Und was erfordern sie als Gegenleistung." Gabriel schien gar nicht zu merken wie sich Susannahs Miene allmählich veränderte. Zuerst war sie sehr überrascht wegen der Eröffnung dieser neuen Tatschen. Sie hatte sogar ein gewisses Glücksgefühl gespürt solch einen gutaussehenden Mann als ihren Ehemann nennen zu können. Doch als er fortgefahren war und ihr die Wahrheit über seine Absichten offenbart hatte, war zu erst eine lähmende Traurigkeit und dann vollkommene Wut über sie gekommen. "Meine Gegenleistung wäre, dass sie mich nicht heiraten müssten. Verstehen sie mich nicht falsch sie sind eine sehr hübsche Frau, aber ich fühle mich noch nicht dazu bereit zu heiraten." Gabriel wurde das Gespräch jetzt unangenehm und irgendwie verspürte er nun auch das er einen Fehler gemacht hatte. Er wollte nicht so ehrlich und offen sein, aber er sträubte sich auch heftig dagegen ohne Liebe zu heiraten. Und dabei war es unwichtig wie reizend oder verführerisch er Susannah Jones fand. "Sie müssen nichts weiter sagen. Ich weiß das ich nicht eine besondere Partei bin. Ich habe keineswegs die Schönheit meiner Kusine geerbt. Und wenn sie sich so sehr dagegen sträuben, dann nehme ich ihr Angebot an Herr Smith. Und nun muss ich sie leider verlassen, da ich noch zu tun habe." Eigentlich wollte sie hinzufügen, bevor ich hier noch endgültig die Fassung verliere, aber dass hatte sie sich dann doch verkniffen. Dieser Mann übte eine Anziehung auf sie aus, und er sah von seinem Äußeren mit seinem schwarzen Haar und seinen dunklen Augen sehr gut aus, aber als Mensch fand sie ihn widerwärtig. Sie hoffte nur das sie endlich jemanden finden würde, nur damit sie nicht am Ende doch Gabriel Smith heiraten müsste. "Nennen sie mich Gabriel, da wir ja jetzt Partner sind." Rief er ihr zu, während sie sich auf den Rückweg durch das Labyrinth machte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)