Dreaming Society von Gepo (Fortsetzung von Dead Society) ================================================================================ Kapitel 58: Marketing und PR ---------------------------- Ich habe Ferien, Freiluft und Spaß, schreibe den ganzen Tag lang und komme trotzdem nicht voran, weil ich derzeit an vier Geschichten gleichzeitig schreibe. feuerregen jedoch ist eine stetige Quelle an Inspiration. Sie zeichnet und zeichnet - und liest die Kapitel vorher, um die Bilder zu haben, noch bevor das Kapitel veröffentlicht wird XD Mana ist bereits fertig, andere Charaktere sind in Mache. Mir scheint, wir haben Großes zu erwarten! Ich sitze diesem Talent nur staunend gegenüber. Euch viel Spaß mit diesem - von feuerregen gebetaten - Kapitel ^.^ _________________________________________________________________________________ „Das ist ein Bild von unserem Produkt auf einem weißen Hintergrund.“, Seto sah auf den Entwurf, schloss einen Moment lang die Augen und ließ das einen Meter große Bild sinken, „Auf einem weißen Hintergrund?“ „Aber dafür ist es ein schönes Bild.“, Takahashi rang mit seinen Händen, „Über den Hintergrund haben wir noch nicht entschieden, aber die Katze ist doch schonmal sehr hübsch, oder?“ Seto rollte schweigend das Bild zusammen, hielt es ihm hin und wandte sich zu Noah: „Wann ist der Abgabetermin?“ „Montag.“, antwortete der Türkishaarige in aller Ruhe. „Montag.“, wiederholte Seto nur und sah zu Takahashi, „Montag...“ „Das ist noch eine ganze Woche.“, der Mann zog ein Tuch und fuhr sich damit über die Stirn. „Des Rechnens bin ich glatt noch mächtig, vielen Dank.“, der Brünette hob seinen Kaffeebecher, nahm einen tiefen Schluck, verschränkte die Arme und betrachtete Takahashi schweigend, der immer mehr in sich zusammen zu sinken schien, bevor er sich abrupt zu Katsuya wandte, „Gefällt es dir hier?“ „Äh...“, verdutzt blinzelte der Blonde – warum wurde er plötzlich angesprochen? – und nickte, „Öhm... ja, klar. Mein Metier halt.“ „Gut. Dann hängst du dich heute für den Rest des Tages an Takahashi, damit heute Abend drei Entwürfe zur Einsicht bereit liegen.“, eine Hand legte sich auf seine Schulter, „Bei dir weiß ich, dass ich mich auf dich verlassen kann.“, Seto wandte sich wieder dem Abteilungsleiter zu, „Ich kann ihn doch in ihrer Aufsicht lassen?“ „Sicher, uns sind immer neue Leute willkommen.“, ein kleines Lächeln legte sich auf Takahashis Lippen, „Erst recht, wenn sie mit ihrer Empfehlung kommen.“ „Hm...“, die blauen Augen legten sich wieder auf Katsuya, „Wenn Zeit zum Schleimen ist, machen wir doch fünf Entwürfe draus.“, mit einem Ruck wurde er in Takahashis Richtung geschoben, „Frohes Schaffen. Ich bin gegen fünf Uhr wieder da.“ Wie? Was? Halt jetzt! Er wurde einfach hier gelassen? Und sollte mit dem Abteilungsleiter fünf Entwürfe für den Robokatzenhintergrund erarbeiten? Aber er hatte doch gar keine Ahnung! Die Leute hier waren gelernte Grafiker und Layouter, die das seit über einem Jahrzehnt machten, verdammt! Was hatte er außer einem kleinen Talent für Kunst denn vorzuweisen? Seto! Hilfe! „Wunderbar. Falls etwas sein sollte, du findest mich in der sechzigsten Etage. Sag der Sekretärin einfach deinen Namen, sie bringt dich zu mir.“, meinte Noah und steckte die Akten weg, die er gelesen hatte, „Viel Spaß.“, mit einem Lächeln verabschiedete auch er sich und rollte Seto hinterher. Katsuya sah den beiden nach, schluckte und wandte sich Takahashi zu, der ebenso tief durchatmete. Würde der Mann seine Wut an ihm auslassen? Nein, oder? Und wenn, konnte er Noah hinterher, oder? Aber wie würde das denn aussehen? Das könnte er nicht machen! Und wenn er- „Kaffee?“, Mana hielt ihm einen Becher unter die Nase. „Nun... und wer genau sind sie?“, wandte sich der Abteilungsleiter Katsuya zu. „Wie? Äh...“, er drehte sich halb in Richtung der Aufzüge, zeigte mit einer Hand darauf und mit der anderen in die Luft, auf sich, zurück zum Aufzug, „Äh, also, ich meine, Kaiba, also- ich bin-“, er bemerkte seine verschränkten Arme, ließ beide fallen, seufzte und hob eine Hand zum Gruß, „Katsuya Jonouchi-Kaiba, in irgendeiner Form gerichtlich an Seto gebunden.“ „Ach so.“, der Herr lächelte breit und ergriff die Hand, „Also ich bin Masa, der Chef hier.“, er zeigte nacheinander auf seine Leute, „Das ist Mana, da hinten am PC ist Mahad und irgendwo treibt sich noch ein Kuro rum... hat einer den heute eigentlich schon gesehen?“ „Hier!“, kam es von rechts hinten. „Wo ist hier?“, als Antwort tauchte eine Hand hinter einem der mit Bildern, Akten und Zeichenmaterial vermüllten Schreibtische auf, „Was machst du da?“ „Ich reparier` den Com.“, kam als Antwort. „Wir haben Gäste, stell` dich vor.“, verlangte der Chef. „Nur keine Mühen, wenn er beschäftigt ist-“, Katsuya hatte beide Hände gehoben. „Ach, Papperlapapp, so viel Zeit muss sein, schließlich hilfst du uns heute.“ Währenddessen war hinter dem besagten Schreibtisch ein Kopf mit hellbraunem, langem, hoch gestecktem Haar, in dem sich Staubmäuse verfangen hatten, aufgetaucht und der dazu gehörige Mensch salutierte mit zwei Finger und den Worten: „Jo, Bruder! Willkommen.“ „Hi... ich bin Katsuya.“, stellte sich der Blonde noch einmal vor, während seine Arme sanken, „Sind Mahad und er Brüder?“ „Sehen sich ähnlich, was?“, meinte Mana, „Lange Haare, hohe Wangenknochen, sind auch beide Mitte zwanzig... aber sie sind nur Fans von der gleichen Band, so weit ich weiß.“, sie zuckte mit den Schultern, „Verrückter Haufen hier. Und was machst du so?“ „Ich bin nur Schüler. Ich glaube, Seto überschätzt mich maßlos.“, gab Katsuya ehrlich zu, „Ich kann nur ein bisschen zeichnen.“ „Oh, cool, Künstler.“, sie musterte ihn von Fuß bis Kopf, „Trendy. Ich zeig dir mal, was wir hier so machen und nachher entwerfen wir was, ja?“, sie sah zu Takahashi, der die Entwürfe aufsammelte, die ihm aus der Hand gefallen waren, „‘Kay, Chef?“ „Ja ja, macht ihr mal... ich denke mir eine gute Ausrede für heute Abend aus...“ Katsuya grinste, als Seto herein kam. Irgendwo im seinem Hinterkopf war Glück, dass Seto nicht in der Klinik geblieben sowie Sorge, was denn nun genau passiert war, aber in vorderster Front stand Schelm. Schließlich hatte jeder der PRler einen Entwurf in der Hand – fünf fertige Entwürfe, sogar schon skizziert. Seto und Noah sahen sich also von einer Wand von Entwürfen sowie fünf lächelnden Gesichtern umgeben. Noah nickte breit lächelnd und klatschte kurz, während Seto sofort zum ersten Entwurf strebte. „Ich bin erst beeindruckt, wenn sie auch gut sind.“, grummelte dieser nur, „Und wenn, dann auch nur von Katsuya.“ „Alter Grummeldrache.“, neckte der Blonde lächelnd und sah das Leuchten in Setos Augen, das er als Stolz zu deuten wusste, obwohl dieser ihn nicht einmal ansah. „Das alt verbitte ich mir.“, grummelte er weiter und betrachtete den zweiten Entwurf, wodurch Noah Platz am ersten hatte, „Was ist das überhaupt für eine Art mit einem seriösen Kunstkritiker zu sprechen?“ „Meine.“, Katsuya stand in der Mitte, wodurch Seto zu ihm trat und mit einem Lächeln auf den Lippen zu ihm sah, „Und was ist ihre Meinung, Herr Kritiker?“ „Stör mich nicht in meinen Gedanken, ich benötige Konzentration.“, er besah sich auch den dritten Entwurf, „Der hier ist von dir, oder?“ „Im Endeffekt sind alle von ihm.“, meinte Mana lächelnd, „Wir haben hier und da geholfen, aber der Löwenanteil ist sein Werk. Er ist ein begnadeter Künstler.“ „Meine Entdeckung.“, murmelte Seto nur, hob eine Hand und verwuschelte dem Blonden das Haar, bevor er weiter ging. „Mir scheint, dass wird der erste fristgerechte Entwurf seit zwei Jahren.“, Noah rollte zu dem Entwurf in seinen Händen und betrachtete diesen kürzer als Seto, bevor er weiter machte. „Und?“, fragte Masa Takahashi schließlich, „Gefällt ihnen einer?“ „Der zweite, der dritte und der letzte.“, urteilte Seto, „Die sind marktfähig.“ „Der dritte ist mein Favorit.“, stimmte Noah zu und lächelte Katsuya an, „Er hat die meiste Energie in sich.“ „Wir fanden ihn auch am besten, darum hält Katsuya ihn.“, meinte Mana und rollte ihren Entwurf zusammen, „Gibt es gewünschte Modifikationen?“ „Der Hintergrund im dunkleren Blau, es sticht sich sonst mit dem Rosa der zweiten Version der Robokatze.“, erklärte Seto, „Außerdem sind diese Dreiecke hier zu spitz, da sollten die Ecken abgerundet werden. Diesen Rotton würde ich mehr ins Orange changieren lassen und hier...“, er zeigte auf einen anderen Teil des Bildes, „Da muss noch etwas hin, der Platz wirkt zu leer.“ „Notiert, Chef.“, wo hatte Mana plötzlich den Block her? „Sehr gut.“, er nahm von Katsuya den Entwurf entgegen und clipte ihn an das Board, was Katsuya schon als „die Heiligkeit“ kennen gelernt hatte, „Bis Montag kriegen sie das nachgearbeitet und coloriert?“ „Sicher.“, sagte Mahad sein erstes Wort, seit die Chefs eingetreten waren. Seto nickte ihm zu, sah auch kurz zu Kuro rüber, seufzte kaum merklich und stellte sich neben Katsuya, Blick und Wort allerdings an Takahashi gewandt: „Mein Kleiner war brav?“ „Er ist wandelnde Kreativität.“, der mittelalte Herr lächelte breit, „Von mir aus kann er jederzeit hier anfangen.“ Der Brünette lächelte, strich ihm die Frisur wieder zurecht und fragte: „Wollen wir dann nach Hause?“ Katsuya nickte und genoss noch einen Moment die Berührung, bevor er sich bei allen bedankte und verabschiedete. „Wie geht es dir?“, fragte Katsuya, sobald sie den Aufzug auch nur betreten hatten. Seto drückte die Taste für das Untergeschoss, atmete tief durch und drückte sich gegen eine Wand, während er murmelte: „Nicht jetzt...“ „Nicht jetzt?“, der Blonde verzog die Stirn. „Es ist ein Aufzug.“, Noah deutete auf die Tür. Ach so! Klar, bei einer Angst davor eingeschlossen zu werden, waren Aufzüge natürlich der absolute Horror. Klein, eng, keine Möglichkeit rauszukommen, kaltes Metall – nur dunkel war es nicht. Schweigend fuhren sie die fünf Stockwerke, verabschiedeten Noah, dessen Limousine direkt vor dem Aufzug wartete, bevor Katsuya noch einmal fragte. „Geht...“, Seto sah kurz zu ihm, trat auf ihn zu und legte die Arme um ihn, „Halt mich bitte kurz.“ „Klar.“, der Ältere sank gegen seinen Körper, vergrub seine Nase in seinem Haar und atmete tief ein, „Kuschelbedürftig?“ Seto schnaubte, aber antwortete amüsiert: „Ein bisschen.“ Er gab es einfach so zu? Es gab doch nicht eine schlechte Nachricht, oder? War er gekommen, um zu sagen, dass er für längere Zeit in die Klinik musste? Katsuya hob eine Hand und vergrub sie in Setos Haar. Bitte nichts Schlimmes... „Besuche beim Psychiater lassen mich immer in einer komischen Stimmung zurück...“, murmelte der Brünette und setzte einen Kuss auf sein Haupt, „Danach will ich mich immer am liebsten in ein Loch vergraben und dort zusammenrollen.“ „Ich bin da, wenn du mich brauchst.“, versicherte Katsuya leise. „Danke.“, Seto lehnte sich etwas zurück, hob mit einer Hand sein Kinn an und küsste ihn, „Ehrlich... danke.“ Katsuyas Lippen teilten sich wie in Erwartung eines weiteren Kusses, bevor sie sich zu einem Lächeln zusammen legten. Seto brauchte ihm das nicht noch einmal deutlich zu machen. Diese Dankbarkeit stand in seinem ganzen Gesicht, strahlte aus seinen Augen, deren Blau in der Dunkelheit des Parkhauses geheimnisvoll schimmerte. „Der Arzt hat mir Seroquel verschrieben.“, Seto legte seine Stirn an Katsuyas, „Jeden Morgen eine Tablette und einen Termin in einem Monat.“ „Klingt doch gut, oder?“, fragte der Jüngere vorsichtig nach. „Hm.“, der Ältere nickte mit dem Kopf zur Seite, „Könnte Schlimmeres geben.“, ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, „Eine mögliche Nebenwirkung ist ein erhöhter Sexualtrieb.“ „Das geht bei dir?“, der Blonde hob eine Augenbraue, „Ich glaube, das stehe ich durch.“, seine Stirn legte sich in Falten, „Wegen der Sache am Samstag hatten wir gar keinen Sex, oder? Wann war das letzte Mal? Freitag?“ „So um den Dreh...“, auf Setos Lippen legte sich ein anzügliches Lächeln, „Ist das ein Angebot?“ „Erzähl lieber mehr von heute Nachmittag.“, schlug der Blonde vor. „Huh...“, der Ältere seufzte, „Der Doc stimmt mit Yami überein. Erhöhte Gefahr für Aggressionen und Dissos, deswegen Seroquel. In der ersten Woche der Einnahme sind Schwindel und Kreislaufprobleme normal, ansonsten hat man mehr Durst durch das Zeug. Nächsten Monat will er sehen, ob es mir damit besser geht und ob sich die Situation im Allgemeinen geglättet hat – und vermutlich um zu hören, wie meine Beziehung läuft. Er meint, es sei ein sehr großer Schritt von mir gewesen.“ „Ein guter?“, fragte Katsuya lächelnd, worauf Seto lächelnd nickte, „Darfst du Auto fahren?“ „Klar.“, er griff seine Hand und ging so mit ihm weiter zum Auto, „Was macht schon ein kurzer Bewusstseinsausfall beim Fahren?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)