Dreaming Society von Gepo (Fortsetzung von Dead Society) ================================================================================ Kapitel 117: Dumme Kommentare ----------------------------- Womit natürlich nicht ihr gemeint seid ^.- Auch wenn die Zahl derzeit etwas leidet. Wir starten hiermit den Endspurt. Nicht mehr viele Kapitel, bis auch DS2 beschlossen sein wird. Dafür, dass ich diesen Monat fertig werden wollte, bin ich etwas im Verzug, aber die zwei Monate machen bei zwei Jahren Arbeit auch nicht mehr so viel aus. Das heißt aber auch, dass in nur wenigen Monaten DS3 und damit der letzte Teil der DS-Reihe starten wird. Danke für eure Treue - und viel Spaß beim Lesen ^.^ _________________________________________________________________________________ „Und wie läuft die Schule? Hast du dich dort wieder eingelebt?“, fragte Yami Shizuka. „Halbwegs.“, sie sah auf, lächelte und wandte scheu den Blick wieder ab, „Die Lehrer ignorieren einfach, dass ich je schwanger war, ebenso wie die meisten Schüler. Ein paar fragen manchmal nach Isamu... und ein paar sagen böse Dinge.“ „Was für böse Dinge?“, er ließ sich seitlich gegen die Lehne sinken, während sie nach ihrer Tasse griff, bevor sie sich nach einem kurzen Blick ebenfalls zurück lehnte und antwortete. „Du übertreibst.“, meinte eine Stimme direkt neben Katsuyas Ohr, die ihn zurückschrecken ließ. „Bakura?“ „Nein, der Teufel.“, dieser rollte mit den Augen und ließ sich neben ihm nieder, „Ich kann Besitzansprüche auf kleine Geschwister verstehen, aber deinem besten Freund solch böse Blicke zuzuwerfen, bringt dir keinen Stein in ihrem Brett.“ „Ich- ich gucke böse?“, Katsuya passte sich der recht geringen Lautstärke an, mit der sein Gegenüber sprach. „Als wolltest du jemanden umbringen wollen. Wie ein eifersüchtiger Liebhaber.“, dieser grinste und wieder einmal hatte der Blonde das Gefühl, er müsste eigentlich Reißzähne sehen, „Oder gibt es da was, was ich wissen sollte? Hast du Gefühle für deine Schwester?“, er hob beide Augenbrauen, „Oh... oder aber für deinen besten Freund?“ „Schnauze.“, Katsuya wandte sich ab und stieß den anderen mit einer Hand von sich weg, „Das ist krank.“ „Treffer versenkt.“, der Andere senkte den Kopf etwas, wodurch die silbernen Haare vor sein Gesicht fielen, „Allerdings bei uns beiden.“ „Ich bin nicht-“ „Nein... niemals...“, höhnte Bakura und lachte leise, „Ich bin ja ein Freund von Lügen, aber sich selbst zu belügen ist selten dämlich.“, er sah zu den beiden auf dem Sofa rüber, „Er ist auch ein Sahneschnittchen. Und ziemlich talentiert mit seiner Zunge. Gutes Affärenmaterial.“ „Du- du hast...“, Katsuyas Lider weiteten sich, während sein Mund offen stehen blieb. „Ihn gevögelt? Natürlich, was erwartest du denn?“, der Andere schnaubte, „Obwohl ich meinen Bruder da lieber mag, der ist noch nicht so ausgeleiert.“ Klick. Der Blonde stürzte sich auf ihn, die Faust gehoben, die andere Hand mit einem Würgegriff an seine Kehle, bevor er zuschlug. Bakura kippte hinten über, griff das Gelenk der Hand, die ihn würgte und zog sie von sich, während der zweite Schlag nieder ging. „Katsuya!“, schrie Shizuka, Ryous Stimme irgendwo im Hintergrund. „Scheiße.“, zischte Seto hörbar, während er nach Katsuya griff, um diesen von Bakura zu ziehen. Der Blonde entglitt dem schraubstockartigem Griff einmal, um zuzuschlagen, bevor er gepackt und fest gehalten wurde. „Monster! Du verdammtes Stück Scheiße! Wie kannst du es wagen?“, schrie er, während sein Freund ihn hielt. „Katsuya, hör sofort auf!“, fuhr Seto ihn an und zog ihn nach hinten, wodurch er auf seinem Hintern auf Höhe von Bakuras Schuhen landete. „Du beschis-“ „Katsuya!“, mahnte der ihn Haltende scharf, worauf dieser auch still wurde und nicht mehr gegen die ihn bindenden Hände ankämpfte, „Ganz ruhig... Bakura, was sollte das Ganze?“ „Was fragst du mich das? Dein Brutalo von einem Freund hat mich gerade geschlagen.“, eiskalt funkelten Bakuras blaue Augen ihm entgegen, heller und schneidender als Setos es je getan hatten, „Ich bin ganz ruhig.“, was vielleicht an Ryous Hand lag, deren Fingernägel sich in seine Schulter bohrten. „Passiert, wenn man so ‘ne Scheiße erzählt.“, zischte Katsuya zurück, „Wag‘ es nicht nochmal ihm nahe zu kommen.“ „Oh? Und auf welcher Grundlage erhebst du diese Besitzansprüche? Denk‘ erst mal scharf über deine Position hier nach, bevor du gedankenlos auf Leute einprügelst.“, der Silberhaarige fuhr sich mit dem rechten Handrücken über die linke Wange, „Ryou.“, er griff dessen Hand, strich mit dem Daumen einmal darüber und wandte sich diesem zu, während er sich erhob, „Du wirst von Katsuya Abstand halten, bis er seine Wutausbrüche wieder unter Kontrolle hat. Ich will dich nicht in Gefahr wissen. Wir werden jetzt gehen.“ „A- aber...“, dessen Lider weiteten sich, er sah einem Moment zwischen Katsuya und seinem Bruder hin und her, bevor er den Kopf senkte, „Ja, großer Bruder.“ „Als wären deine Ausbrüche irgendwie besser als meine!“, warf der Blonde Bakura vor, der einen Arm um Ryou gelegt hatte und ihn aus dem Wohnzimmer führte. „Zumindest weiß ich, dass ich niemals meinen Bruder verletzen würde.“, der Blick der blauen Augen bohrte sich in ihn, die Pupillen dabei nur stecknadelkopfgroß, „Und alle anderen Wesen sind mir egal.“ Katsuya schluckte nur und erwiderte nichts. Es folgte Stille, bis die Haustür ins Schloss fiel. Setos Griff lockerte sich, doch der Jüngere riss sich nicht los. Er atmete nur tief durch. Wie konnte dieser verdammte Mistkerl... wie hatte er nur... was maß er sich an so von Yami zu sprechen? Das war zutiefst beleidigend gewesen. Jeder hätte da reagiert. Vielleicht nicht so überreagiert wie er gerade, okay, aber es hätte doch wohl jeder für Yami eingestanden, oder? Das musste keine tiefere Bedeutung haben. Wahrscheinlich war Bakura nur wieder auf Streit aus gewesen. Schon der Kommentar mit den Blicken. Das hatte er auch nur getan, um einen Streit zu provozieren. Es war nicht so, als hätte er tiefere Gefühle für Yami. Er war glücklich mit Seto. Richtig? Er warf seinem besten Freund einen Blick zu, wobei sich seine Brust innerlich zusammen zog, als wäre sein Herz zu einem schwarzen Loch mutiert. „Und bei deiner Pflegefamilie ist es auch laut?“, wandte sich Yami an Shizuka, „Der Kleine scheint sich ja wenig aus Geschrei zu machen.“, er lächelte auf das schlafende Kind in seinen Armen hinab. „Katsuya?“, wandte sich Seto an ihn, nachdem er die Haustür gerade hinter ihren Gästen geschlossen hatte, „Was war da vorhin los?“ „Nichts.“, wich dieser nur aus, wandte sich ab und ging zurück ins Wohnzimmer, „Hilfst du mir beim Abräumen?“ „Sicher.“, stimmte dieser zu, „Aber danach werden wir reden.“ Reden. Sehr unschuldig. Was, wenn Bakura recht hatte? Was, wenn er wirklich Gefühle für Yami hatte? Und selbst, wenn nicht, was wenn Seto das trotzdem denken würde? Der Typ hatte doch schreckliche Verlassensängste. Was würde der denn aus der Sache machen? Selbst wenn er nichts sagte, sich nicht aufregte, selbst wenn er all das nicht tat... würde er trotzdem nachdenken. Sich Sorgen machen. Sich selbst dafür schuldig fühlen. Er dürfte einfach nicht erfahren, was da abgelaufen war. Das würde nur Stress zwischen ihnen geben – ganz unnötigen. Selbst wenn er was für Yami empfand, wer sagte denn, dass darauf auch Handlungen folgten? Oder dass er Seto deswegen anders behandeln würde? „Wollen wir uns ins Wohnzimmer setzen?“, fragte dieser nach und wartete, bis Katsuya ihm folgte, bevor er sie beide zur Couch führte und sich setzte, „Okay, also von vorne und in Ruhe. Was hat Bakura gesagt?“ „Dass- dass...“, wie sollte er das denn sagen? Wie viel sollte er sagen? „Dass er mit Yami geschlafen hat und der eine sehr talentierte Zunge, aber ein ausgeleiertes Loch hat. Zitat Ende.“, er verschränkte die Arme vor der Brust. „Das war sehr taktlos.“, Seto stützte sich mit einem Arm auf der Lehne ab, „Deine Reaktion war wieder einmal übertrieben, aber verständlich. Ich glaube, selbst ich wäre wütend geworden und hätte das bemerkt. Und es war eine gute Idee, das nicht vor allen anderen zu klären. Zum Glück hat Yami die Stimmung gerettet.“, er lehnte sich zurück, „Warum wolltest du mir das nicht direkt sagen?“ „Es war so- ich war so- also...“, ja, stimmte eigentlich... das war ganz normal als Freund – Bakura hatte ihn echt verwirrt, „Ich wollte echt nicht daran denken. Das war einfach so unmöglich von ihm...“ „Ich kenne und verstehe Bakura. Dass er sowas sagt, traue ich ihm gut und gerne zu.“, der Brünette nickte, „Allerdings würde er deswegen Ryou nicht den Kontakt zu dir verbieten. Ich habe das Gefühl, es ging noch um etwas anderes.“ „Um... etwas anderes?“, Katsuya atmete tief durch, „Nicht... nicht, dass ich wüsste.“ „Sicher?“, der Blick der saphirblauen Augen bohrte sich in ihn. „Ähm... ja, denke schon.“, er hatte das Gefühl, als würde sich ihm der Magen umdrehen, während er das sagte. Das war eine Lüge. Eine fette, verdammte Lüge, die er seinem Freund mitten ins Gesicht warf. War das wirklich das Beste? Tat er das wirklich für ihre Beziehung? War es richtig... zu lügen? Katsuya atmete tief durch, wobei sein Atem leicht zitterte. „Ich kann dir sagen, dass Bakura das ernst meinte. Er war wirklich sehr ruhig. Er hat nicht überreagiert. Ich vermute, er wird Ryou vor ein Ultimatum stellen... und ich denke, dieser wird sich daran halten.“, Seto beobachtete sein Gesicht genau, „Er wird Abstand zu dir halten. Bis du die Sache mit Bakura klärst.“ „Wieso ich?“, fuhr der Jüngere auf, „Die Schnapsidee stammt doch von ihm! Er hatte das Bedürfnis Ryou von mir fernzuhalten. Wieso muss ich ankommen und mich entschuldigen?“ „Vielleicht, weil du auf ihn eingeschlagen hast?“, sein Gegenüber hob eine Augenbraue, „Die meisten Menschen finden so etwas nicht gerade witzig. Nur weil Bakura das ebenso wie du gewohnt ist, macht es die Sache nicht weniger schlimm.“ „A- aber...“, Katsuya senkte den Kopf und schluckte, „Na... na gut... stimmt wohl. Ich sollte mich entschuldigen. Aber er sich auch! Der Kommentar war echt scheiße!“ „Das solltest du ihm sagen.“, Seto verschränkte die Finger in seinem Schoß, „Im Zweifelsfall weiß er das nämlich nicht.“ „Morgen.“, grüßte Katsuya Ayumi, die ihm im Gegenzug lächelnd zuwinkte, bevor er sich auf seinen Tisch neben Ryou setzte, „Morgen, Ryou.“ „Morgen...“, murmelte dieser leise, „Ich darf nicht mit dir reden. Also rede bitte nicht mit mir.“ Autsch. Und wieder einmal hatte Seto vollkommen recht. Wie konnte man gleichzeitig so scharfsinnig sein, was menschliche Emotionen anbelangte und gleichzeitig so dumm für die eigenen sein? Ein Glück, dass er ihn schon überredet hatte das mit Bakura zu klären. „Du lässt dir von deinem Bruder so einiges bieten.“, er seufzte und lehnte den Kopf auf eine Hand, „Ich möchte das mit deinem Bruder klären. Könntest du ihm bitte sagen, dass ich morgen vorbei kommen werde?“ „Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?“, Ryou sah auf und wandte sich ihm zu, „Ich verstehe ihn derzeit irgendwie nicht... es ist nicht so, als wäre er sauer auf dich. Er scheint wirklich überzeugt zu sein, dass du gefährlich bist. Irgendwie... ich weiß nicht, was ich denken soll.“ „Es dürfte nicht schaden mit ihm zu reden, oder?“, oder war die Idee doch schlecht? Bakura war nicht unbedingt jemand, mit dem es sich leicht reden ließ. Vielleicht machte er die Sache ja auch noch schlimmer. „Wahrscheinlich nicht... ich sage es ihm.“, Ryou warf ihm ein Lächeln zu, „Danke, Katsuya. Ich hasse es zwischen euch entscheiden zu müssen.“ „Theoretisch müsstest du dich nicht entscheiden, wenn-“ „Guten Morgen.“, grüßte Herr Lehrer Kaiba die Klasse, worauf sich alle erhoben und ihn ebenso grüßten, „Setzen.“ „Klären wir später.“, murmelte Katsuya nur noch, bevor sie beide artig ihre Schulsachen hervor kramten. „Wie manche von euch vielleicht noch in Erinnerung tragen, ist diese Woche meine letzte an dieser Schule.“, ein Raunen ging durch den Raum, „Still, ihr Bratzen. Habe ich euch nichts beigebracht in den paar Wochen?“, die Schüler schienen mittlerweile ganz gut trainiert zu sein, es wurde augenblicklich ruhig, „Ab Montag bekommt ihr eine neue Klassenlehrerin, Frau Ishiyama. Sie ist neu an der Schule, also seid geduldig mit ihr. Sie wird euch in Japanisch und Englisch unterrichten. Der Religionsunterricht wird von jemand anderem übernommen. Da führe ich diese Woche noch einige Vorstellungsgespräche. Euer neuer stellvertretender Schulleiter wird am Mittwoch auf der Lehrerkonferenz bestimmt, wegen der ihr die letzten zwei Stunden frei haben werdet. Noch Fragen?“ Ayumi hob zaghaft eine Hand – eine Geste, die man bei ihr eigentlich eher selten sah, schließlich trug sie alle Beiträge meist mit sehr viel Selbstvertrauen vor. „Wakaba?“ „Herr Lehrer... was machen sie denn dann? Wenn sie nicht mehr hier arbeiten?“ Gute und hochspannende Frage. Hatte er schon Pläne? Katsuya lehnte sich etwas vor. „Ich werde den nächsten Monat im Schulamt mit dem Schreiben von Berichten verbringen und danach entweder Telefondienst machen oder in einer Schule mit Lehrermangel eingesetzt werden. Außer es lässt sich eine weitere Schule in einem so erbärmlichen Zustand finden wie diese es war, bevor ich hier her gekommen bin.“, ein arrogantes Lächeln legte sich auf die Lippen ihres Lehrers – man war versucht zu glauben, es wäre echt. Katsuya wusste es besser. Heute. Es war jetzt fast drei Monate her, dass er es zum ersten Mal gesehen hatte – würde er Seto nicht kennen, würde er es wohl immer noch glauben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)