Ruf des Meeres von Alaiya ([Stand by me] Memorial Day FanFic ~ Takari) ================================================================================ Kapitel 4: Sonnenfinsternis – Sun goes down ------------------------------------------- Und hier kommt Kapitel 04 :) Viel Spaß damit! ★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★ Kapitel 04: Sonnenfinsternis – Sun goes down „Nein! Ken!“ Hikari fuhr schreien hoch, was Takeru, der auf der Kante ihres Bettes gesessen hatte, so zusammenzucken ließ, dass er auf den Boden fiel. „Du bist wach?“, fragte Tailmon ungläubig. Schnell atmend und mit starrem und erschrockenem Blick saß sie im Bett, ehe sie sich langsam dessen bewusst wurde, dass sie wieder in ihrem Zimmer war. Verwirrt sah sie sich um. Tailmon war hier, aber auch Takeru und Patamon. „Ken“, hauchte sie noch einmal und starrte auf ihre Hände. „Alles in Ordnung?“, fragte Takeru vorsichtig und legte eine Hand auf ihre Schulter, woraufhin sie ihn lange ansah. „Was hast du denn, Hikari?“ Tailmon war besorgt. „Tailmon“, flüsterte das Mädchen, dem nun Tränen in den Augen standen. „Takeru… Patamon…“ Es beruhigte sie, dass Tailmon auf ihrem Schoß saß und Takeru sie an der Schulter berührte. Sie war also kein Geist mehr. Trotzdem konnte sie es nicht verhindern, dass ein paar vereinzelte Tränen über ihre Wangen liefen. „Es tut mir leid, dass ihr euch Sorgen machen musstet.“ Schnell wischte sie sich die Tränen weg. „Was ist mit Ken?“, fragte Takeru vorsichtig. „Ich weiß es nicht“, murmelte sie. „Das Meer.“ Ängstlich sah sie ihn an. „Ich war am Meer… Aber ich war nicht wirklich da… Ich weiß nicht, was los war… Ich…“ Nun begann sie am ganzen Körper zu Zittern, woraufhin sich der Junge vorsichtig wieder zu ihr setzte und auch Patamon hinter ihn landete, um ihr mit der kleinen Pfote den Rücken zu tätscheln. „Jetzt beruhige dich erst einmal“, meinte er. „Ja, beruhige dich.“ Tailmon schmiegte sich an sie. Sie nickte nur. „Warte, ich hole dir etwas zu trinken“, meinte Takeru aufmunternd und stand auf. „Ich bin gleich wieder da.“ Damit ging er zur Tür und verschwand. Kurz darauf hörte man, wie mehre Schränke in der Küche geöffnet wurden, da er wahrscheinlich erst ein Glas suchen musste. Jedoch erschien er bald mit einem mit Saft gefüllten Glas im Zimmer und drückte es dem zitternden Mädchen in die Hand. Dankbar trank Hikari einen Schluck. „Geht es dir jetzt besser?“, fragte Tailmon. Das Mädchen schwieg, so dass sich drückende Stille, im Zimmer breit machte, ehe Takeru erneut das Wort ergriff: „Warst du wieder an diesem Ort?“ Langsam nickte sie. „Ich glaube schon… Wobei… Ich weiß nicht sicher ob ich da war. Sie… sie konnten mich nicht sehen…“ „Sie?“, fragte der Junge. „Ken… Ken, Noriko und die anderen…“ „Waren sie dort?“ Patamon horchte auf. „Ja, sie waren da…“, murmelte sie. „Sie sind ins Meer gegangen.“ „Ins Meer?“, harkte Tailmon nach. „Ja, ins Meer“, wiederholte Hikari. „Ich habe sie nicht berühren können… Und je weiter sie ins Meer gingen…“ Ihr Blick wurde leer. „Dunkle Blumen… Und da war eine Gestalt… Aaah!“ Sie schrie auf, fasste sich an den Kopf und ließ dabei das Glas fallen. Ihr Zittern wurde heftiger. Takeru legte einen Arm um sie. Er wusste nicht, was er machen sollte, um sie zu beruhigen. Immerhin verstand er ja kaum, was vor sich ging. Sie war hier und gleichzeitig woanders gewesen. Konnte das möglich sein? Was war denn dort genau passiert, dass ihr so eine Angst gemacht hatte. Vorsichtig strich er über ihren Arm. „Es ist alles gut. Du bist hier. Wir passen auf die auf.“ Wieder rollten ein paar einzelne Tränen über ihre Wangen. „Dunkelheit…“, flüsterte sie. „Demon…“ Schweigend starrten Sora und Yamato auf den Himmel über Hikarigaoka. Es war vielleicht zehn Minuten her, als ein Schatten begonnen hatte sich vor sie Sonne zu schieben und diese Stück für Stück zu verdunkeln. Mittlerweile war die Sonne schon zu mehr als der Hälfte verdunkelt und eine unheimliche Stille schien sich über die Stadt um sie herum gesenkt zu haben. Auch die anderen Menschen hatten das Phänomen bemerkt und starrten nun zum Himmel hoch. Sie verstanden nicht, wieso es so plötzlich eine Sonnenfinsternis gab. Niemand von ihnen brachte die Wesen, die seit fünf Jahren immer wieder in Tokyo erschienen waren, damit in Verbindung. Nur Sora und Yamato fühlten sich wie in einem Déjà-vu. „Es ist wie damals“, murmelte nun auch Piyomon. Sora nickte nur. Es war wirklich genau wie damals in der Digiwelt, als sie Apocalymon grade geschlagen hatten und Genai ihnen verkündete, dass sie bis zum Ende der Sonnenfinsternis in die reale Welt zurückkehren müssten. Aber dieses Mal waren sie nicht in der Digiwelt. Sie waren in der realen Welt und doch ahnten die beiden, dass die Finsternis mit einem Tor, das sich grade öffnete, zu tun hatte. „Mir ist kalt“, flüsterte das Mädchen und drückte sich näher an ihren Freund, welcher schützend den Arm um sie gelegt hatte. „Glaubst du, dass das Tor zum Meer der Dunkelheit ist, Yamato?“, fragte Gabumon vorsichtig seinen Partner. Der Junge sah wieder zur Sonne. „Ich weiß es nicht. Ich will es nicht hoffen“, antwortete er leise. „Aber ich fürchte schon.“ Die Sonne verdunkelte sich immer weiter – viel schneller als bei einer normalen Sonnenfinsternis. Jetzt war sie sicher schon zu drei Vierteln von der Dunkelheit verdeckt und die Temperatur in der Stadt schien immer wieder zu sinken. Da ließ das Quietschen von Autoreifen und ein Knall auf der Straße, neben der sie standen, die beiden Jugendlichen und ihre Digimon zusammen zucken und zur Straße sehen. „Was soll das?“, rief ein Autofahrer, der einem andere scheinbar von hinten ins Auto gefahren war. „Das…“, begann der andere, als die beiden auf die Ampel schauten, die beständig die Farbe wechselte. „Digimon…“, flüsterte Sora und sprach damit aus, was auch Yamato dachte. „Hikari ist aufgewacht?“, fragte Taichi, dessen Handy just in dem Moment geläutet hatte, als die Straßenbahn in die Station einfuhr, in der er und Agumon nach Hikarigaoka umsteigen würden. Nun stand er telefonierend am Bahngleis und versuchte sich zu orientieren, während er mit Takeru sprach. „Am Meer?“ Der Junge konnte nicht glauben, was sein Gesprächspartner ihm grade erzählte. Wie konnte es sein, dass seine Schwester dort gewesen war? „Ja… Kann ich mit ihr sprechen?“ Er wartete, die Stimme seiner Schwester endlich zu hören. „Taichi?“, erklang sie schließlich aus dem Mobiltelefon. „Gott sei dank“, seufzte er. „Geht es dir gut?“ „Ja.“ Ihre Stimme klang noch etwas schwach. „Ja, ich glaube schon.“ „Gut…“, murmelte er. „Dann bleib zuhause und ruh dich am besten aus.“ „Aber, Nii-sama“, begann sie, doch er ließ sie nicht aussprechen. „Bleib zuhause. Takeru passt auf dich auf.“ Schließlich konnte er nicht zulassen, dass so etwas noch mal passierte. Als großer Bruder musste er doch auf sie aufpassen! „Wie du meinst“, murmelte sie. Bevor er noch etwas erwidern konnte, zupfte Agumon an seinem Hosenbein. „Taichi.“ Es zupfte noch stärker, als er im ersten Moment nicht reagierte. „Taichi!“ „Was?“, fragte er gereizt und sah in die Richtung, in die sein Partner zeigte. Das, was er dort sah, ließ ihn verstummen. „Taichi?“, hörte er die Stimme seiner Schwester. „Nii-sama, was ist?“ Schnell fasste er sich wieder. „Nichts“, log er in der Hoffnung, dass sie nicht aus dem Fenster sah. „Mein nächster Zug kommt gleich. Ich muss auflegen.“ Und ehe sie noch etwas erwidern konnte, tat er das auch. „Das ist nicht gut“, meinte er dann zu seinem Partner und starrte zu der verdunkelten Sonne hinauf. „Das ist gar nicht gut.“ Auch Mimi hatte die verdunkelte Sonne bereits bemerkt und sah jetzt, wie auch Michael und die drei Digimon ungläubig aus dem Fenster. Nur Koushiro saß noch immer vor seinem PC und dem Laptop, wo er die ganze Zeit vor sich hin schimpfte. „Was ist das?“, fragte Mimi ungläubig, während auch der gleichaltrige Junge dieselbe Frage stellte – jedoch um einiges wütender. „Was soll das?“, rief er verzweifelt. „Mein PC spielt total verrückt.“ „Lass doch endlich den blöden PC und schau lieber mal nach draußen.“ Das Mädchen wank ihm zu, dass er ans Fenster kommen sollte. Den Laptop noch immer in der Hand stand der Junge schließlich auf und ging zu den anderen hinüber, die alle auf seinem Bett knieten. Mit dem Blick folgte er Mimis ausgestrecktem Arm, der zum Himmel hinauf zeigte. „Oh Gott“, murmelte er. Palmon zitterte. „Man, ich fühlte mich gar nicht gut“, beklagte es sich. „Ich weiß was du meinst“, erwiderte Tentomon, während auch Betamon nickte. „Was ist los?“, fragte Michael. Die Digimon erwiderten nichts, doch stattdessen beantwortete Koushiro die Frage, dem auf einmal klar wurde, was draußen vor sich ging. „Die Macht der Dunkelheit“, murmelte er und klappte seinen Laptop zusammen. „Das ist das Tor zum Meer der Dunkelheit.“ Damit packte er sich den Rucksack für seinen Laptop und stürmte aus dem Zimmer. Mimi schreckte auf. „Wo willst du denn jetzt hin?“, rief sie ihm nach, während Tentomon seinem Partner schon folgte. „Verdammt.“ Auch sie erhob sich um ihnen nachzulaufen. Was blieb ihr auch für eine andere Wahl? Und dabei hatte sie sich schon so auf ein gemütliches Frühstück in der Digiwelt gefreut und auf einen Gedenktag ganz ohne Kämpfen. Es kam ganz unerwartet, aber genau deswegen nur erschreckender. Als die Sonne komplett von der Dunkelheit bedeckt war, kam auf einmal ein kräftiger und eiskalter Wind auf, der Sora fast umgeworfen hätte, hätte Yamato sie nicht gehalten. „Alles in Ordnung?“, erkundigte er sich. Sie nickte nur. „Was ist das?“ Voller Furcht sah sie zu der dünnen Lichtkrone am nachtschwarzen Himmel, die als einziges von der Sonne geblieben war und kaum reichte, um die Stadt zu erhellen. Auch die Straßenlaternen schienen ausgefallen. „Ich…“, begann Yamato, als er die Augen verengte. War da nicht etwas an der Stelle, wo vorher die Sonne gewesen war? Er meinte dort eine Gestalt erkennen zu können. Aber konnte das sein. Doch da schrie sein Partner auf einmal auf. „Vorsicht, Yamato! Sora!“ Gabumon riss sie von den Beinen, als auf einmal eine Kugel aus Dunkelheit über sie hinweg sauste und ein Loch in der Hauswand hinter ihnen hinterließ. „Gabumon!“, rief Yamato. „Piyomon!“, tat es ihm seine Freundin nach, als die Digivices der beiden aufleuchteten. Dabei hatten sie nicht damit gerechnet, dass sie jemals diese Digitation wieder verwenden müssten, doch scheinbar schien es wirklich keinen ewigen Frieden für die Digiwelt zu geben. „Piyomon – Shinka! Birdramon! – Birdramon! Chou Shinka! Garudamon!“ „Gabumon – Warp Shinka! Metal Garurumon!“ Das erste Mal seit dem Kampf gegen Darkdramon vor einem Jahr war Yamato froh, dass die Souveränen die Kraft ihrer Wappen wiederhergestellt hatten, so dass ihnen die Digitation auf das Perfekt- und das Ultimatelevel auch ohne Jorgress wieder möglich war. Doch wenn er daran dachte, wer wahrscheinlich hinter dieser Attacke steckte, war er sich nicht sicher, ob ihnen das wirklich etwas brachte. So flog Garudamon jedoch los in Richtung des Himmels, während Metal Garurumon an den Hauswenden hinauf rannte, um ebenfalls in die Nähe ihres Gegners zu gelangen. „Schattenflügel!“ „Garuru Tomahawk!“ Beide feuerten ihre Attacken in Richtung der Sonnenkrone oder besser in Richtung des Dunklen Kreises am Himmel ab, als plötzlich erneut Wind aufkam und die Attacken sich in der Luft auflösten. Geschockt sahen die Digimon, dass ihre Angriffe sinnlos waren, als auch sie vom Wind, der scheinbar dunkle Energie in sich zu tragen schien, erfasst und zu Boden geschleudert wurden. „Garudamon!“, rief Sora und rannte zu ihrem Partner, der am Boden liegend fast die ganze Straße bedeckte. „Sora, pass auf“, schrie Yamato ihr zu, was sie zum Himmel aufblicken ließ, wo weitere Kugeln aus Dunkelheit zu erkennen waren, die nun auf sie hinabzuregnen begannen. „Sora!“, rief der Junge erneut, als ein weiteres Digimon erschien. „Sora! Yamato!“, erklang eine vertraute Stimme, als Taichi neben ihm auf die Straße sprang, ehe sein Partner über sie hinweg schoss und die Arme in die Luft hob, wo daraufhin eine Lichtkugel erschien. „Gaia Force!“ Die flammende Lichtkugel prallte auf die vielen Kugeln aus Dunkelheit, was darin endete, dass die Attacken sich gegenseitig in einer gewaltigen Explosion, die einige Fensterscheiben zersplittern ließ, auslöschten. „Taichi!“, rief Yamato, als die Explosion vorbei war und er sich wieder aufrichten konnte. Der andere Junge sah jedoch nur zum Himmel hoch. „Demon“, murmelte er mit Blick auf die Gestalt, die sich nun genähert hatte und langsam zu ihnen hinab schwebte. Das Monster sah so vollkommen anders aus, als das, was vor mehr als eineinhalb Jahren in Odaiba erschienen war, als die Kinder das erste Mal entführt worden waren. Es trug keine Kutte mehr und sah auch nicht einmal mehr annährend wie ein Mensch aus, auch wenn es den groben Körperbau hatte. Seine Arme waren zu lang und wie auch die Beine mit Klauen statt Händen und Füßen bestückt. „Glaubst du wirklich, dass das Demon ist?“, fragte Yamato, woraufhin Taichi nur nickte. „Ich fürchte schon.“ Da landete das Digimon vor ihnen auf der Straße. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)