Witch World von Ana-Vi ================================================================================ Kapitel 9: ----------- 9. Lassen wir das Spiel beginnen, wir spielen nach unseren Regeln... Die Zeit der Schonung ist vorbei, Die Wahrheit wird uns endlich klar. Erika saß in ihrem Zimmer und atmete erst ein Mal kräftig durch. Der ganze Tag war eigentlich ganz okay gewesen, nur das Ende hatte ihr ein wenig zu denken gegeben. Nick mochte sie, dass war eigentlich nichts Neues für sie. Aber dass er sie liebte, ja das war etwas was sie nicht gewusst hatte. Konnte man den einen Menschen lieben, denn man nur vom sehen kannte? Nick kannte sie doch gar nicht, oder doch? Vielleicht war es wirklich so, findet die Liebe nicht immer seltsame Wege um sich zu offenbaren? Und wen mochte sie nun? War es Nick oder vielleicht doch Sean, warum sonst hatte sie ihm so sehr vertraut? Und warum sonst fühlte sie sich vor allem in seiner Nähe so ungeheuer wohl? Ihre Mutter wäre ihr jetzt eine große Hilfe, sie hatte lange Zeit aufgehört mit ihr darüber zu reden. Aber jetzt würde sie ihr für den kleinsten Rat dankbar sein. Und wie auf Wunsch klingelte es an der Haustür. Innerhalb von fünf Minuten war sie unten und stand jetzt vor der verschlossenen Tür. Sie hielt inne und rührte sich nicht, obwohl immer noch jemand klingelte. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. Ihre Eltern würden doch nicht klingeln, wenn sie nach Hause kamen? "Wer ist da?" Fragte sie deswegen vorsichtig. "Oh Erika mach bitte auf, ich bin's Adriannah. Ich dachte mir ich besuche dich mal, du sahst heute nicht sehr gut aus." Erika dachte schnell nach, ihr ungutes Gefühl wurde immer stärker je mehr sie wusste, wer vor der Tür stand. Aber es war nicht Adriannah die ihr solche Angst bereitete. Es war mehr diese andere Präsenz die sie spürte, diese andere Präsenz die solch eine große Macht besaß. Ihr fiel einfach kein guter Schutzzauber ein, aber auch wenn sie einen ausübte, wäre die Person da vorne nicht viel stärker. "Einen Moment Adriannah, ich ziehe mir nur noch schnell was über." Erika rannte schnell wieder zurück in ihr Zimmer. Und auf ihrem Weg hörte sie wie die Haustür in tausend Stücke zersprang. Sie nahm reflexartig die Kugel in ihre Hand und drückte ihren Körper ganz fest gegen die Wand. Wie erwartet wurde auch ihre Zimmertür nur wenige Sekunden später geöffnet. "Ein Mann, aber wie kann..." Vor Erika stand Elias und lächelte sie mit seinem süßestem Lächeln an. "Hallo Erika." "Rette dich, rette dich, rette dich, rette dich!" Die Stimmen aus der Kristallkugel wurden immer lauter, sobald Elias vor Erika stand. "Gib mir die Kugel Erika." Der wunderschöne Mann kam ihr immer näher und Erika wusste einfach nicht was sie tun sollte. Sie spürte die Macht die von ihm ausging, obwohl sie es kaum glauben konnte. Wie konnte ein Mann solch eine macht haben, es waren doch nur Frauen die die uralte Magie besaßen und keine Männer? "Gaja, Mutter Erde, und ihr Tartaros, Nyx, Erebos und Eros, beschützt das kostbarste was ich besitze und sendet es in das Herz der Person die dazu auserwählt ist das Schicksal mit mir zu erfüllen und all diese einsamen Seelen zu befreien." Ein helles Licht erhellte den Raum. Elias versuchte nach der Kugel in Erikas Händen zu greifen, aber er fasste ins Leere. Sie war weg. "Unglaublich das so ein Mädchen wie du solch eine Macht besitzt, also hatte Jamiel tatsächlich recht. Aber glaube nicht das du gewonnen hast. Nein, denn das Spiel hat erst gerade angefangen." Erika hörte diese Worte wie in einem Traum, ihre Füße gaben nach und sie sank auf den Boden. Sie wusste das es jetzt aus mit ihr war, aber sie hatte einfach keine Kraft mehr. "Elias alles in Ordnung?" Adriannah kam jetzt ins Zimmer herein. "Ja." Er schenkte ihr wieder eines seiner unschlagbaren Lächeln. "Oh hast du die Kugel?" "Nein leider nicht." Adriannah richtete ihren Blick auf die am Boden liegende Erika. "Wenn sie die ist, die dir gefährlich ist, warum beseitigen wir sie nicht einfach. Wäre es dann nicht für dich einfacher?" "Nein meine Schöne, nur wenn ich sie aufhalte, bin ich sicher, aber so würde jemand anders an ihre Stelle treten und es würde nur heißen ich müsse von vorne anfangen." Elias umschlang Adriannah mit seinen Armen und gab ihr einen hauchzarten Kuss auf ihre Lippen. "Komm gehen wir zurück nach Hause, wir sind diesmal dran den nächsten Schachzug auszuführen." Das Gesetz der Hexen besagt das nur Frauen in der Lage sind die göttliche Macht zu beherrschen. Mit ihrer Warmherzigkeit und ihrem sanften Gemüt sollen sie das Leben schützen und Neues geben. Wird das Gesetz verletzt so muss eine Hexe all ihrer Mächte geraubt werden und dürfe von nun an ein normales Leben führen, ohne die Vorzüge solch eines Lebens. Aber das Leben einer Hexe bringt nicht nur Gutes, es kann auch zu einer Bürde werden, so beschlossen viele ihr Leben in dieser Weise aufzugeben. Heutzutage gibt es nur noch sehr wenige die dieses Geheimnis und diese Macht besitzen. Eines dieser besonderen Wesen sind die Nachfahren der Familie Challenge, der mächtigsten noch vorhandenen Familie. Einst war ihre Macht ungebrochen, bis zu dem Tag an dem eine ihrer Mitglieder sich in einen Mann verliebte, der außer seinem wunderbaren Äußeren, ein Herz aus Stahl besaß. Dieser Mann der über das Geheimnis der Hexen am besten im Bilde war, beschloss der Hexe die Macht zu rauben. Hellenah, so hieß die Frau, schenkte ihr Herz diesem falschen Mann, der es in ein Schloss aus Glas einschloss und nie mehr freiließ. Die Mitglieder des hohen Rates wussten keinen Rat. Aber da es für jedes Problem einen Ausweg gab, benutzten sie ihre Macht um eine Zwillingskugel zu erschaffen, gleich der die der Mann mit sich genommen hatte. Diese zweite Kugel sollte der Familie Challenge dienen, um den Mann aufzuhalten. Aber um das zu schaffen, müssten sich sechs der Familienmitglieder hintereinander in einen Mann verlieben, der dazu auserwählt ist von vorne herein deren Gegenpart zu sein. Eine falsche Wahl würde nur die Macht dieses Mannes steigern und die Macht der Familie verringern. Denn die Zwillingskugel verlangt ihre Opfer nur zu gerne. Das Herz spielt eine große Rolle bei diesem Weg, deswegen musst du klug wählen Erika. Hörst du mich, höre ganz genau auf dein Herz, auch Hellanah hat es getan, obwohl sie die falsche Wahl getroffen hat, hat sie auf ihr Herz gehört. Es hat ihr diesen Weg gezeigt, für sie war er nicht falsch. Hätte sie nicht auf ihre Familie gehört, hätte es anders ausgehen können Und nehme dich in acht vor ihm, er ist ein Herzensbrecher. Aber gleichzeitig denkt er das er sich nur verteidigt hatte. Für normale Menschen ist das Gesetz der Hexen in der heutigen Welt nicht von Bedeutung, sie achten unsere Gesetze nicht. Höre auf dein Herz Erika und du wirst den richtigen Weg finden. Ein Gesetz ist manchmal nützlich und sollte befolgt werden, aber Gesetze sind dazu da auch gebrochen zu werden. "Ich habe auch ein Gesetz gebrochen." Erika machte langsam die Augen auf. Sie lag in ihrem Bett und neben ihr saß ihre Mutter. "Welches Gesetz Liebling?" "Ich habe ihm die Wahrheit gesagt. Hat Hellanah genau das gleiche getan?" "Nein Liebling, sie hat ihm nicht die Wahrheit gesagt, er hat es schon vorher gewusst. Aber woher weißt du das alles und was ist hier heute geschehen?" "Er war hier." "Wer?" "Buggane." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)