Witch World von Ana-Vi ================================================================================ Kapitel 11: ------------ 11. Die Magie ist so stark Sie umweht uns, sie durchfließt uns und Sie erfüllt uns. Und trotzdem sind wir blind für sie. Wo sie doch direkt vor unseren Augen ist. Sean und Nick hatten in de Mensa eine gemütliche Stelle am Fenster gefunden und saßen jetzt dort. Jeder von den beiden war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Überall um sie herum unterhielten sich die anderen, nur sie waren still. Es war merkwürdig, in den letzten Wochen, wenn Erika bei ihnen saß, da konnte man sie nicht still kriegen, aber jetzt waren sie ohne Aufforderung still geworden. "Langweilig, so ohne sie, nicht?" Sagte Sean und blickte endlich nicht mehr nach draußen durchs Fenster, sondern sah Nick an. "Ich habe nachgedacht..." Begann Nick. "In den letzten Wochen habe ich mich irgendwie ausgeschlossen gefühlt. Ich weiß das du und Erika etwas zu verbergen habt..." "Aber..." "Bitte Sean lass mich ausreden." Nick atmete einmal tief ein und begann dann seine Rede zu Ende zu sprechen. "Ich weiß das du mich nie und nimmer mit ihr betrügen würdest ohne es mir zu sagen. Aber ich bin ebenso nicht blind, ich sehe doch wie gut ihr zusammenpasst. Sag mal Sean, liebst du sie?" "Nein, das habe ich dir schon einmal gesagt, ja es stimmt wir zwei hüten ein Geheimnis, aber es hat nichts mit einer Beziehung zu tun. Ich würde es dir sagen, aber ich habe es ihr versprochen. Und du irrst dich ich empfinde nichts für sie, ja ich hasse sie nicht, aber das heißt dann doch nicht das ich sie lieben würde." "Du hast es wohl selbst noch nicht bemerkt, aber ich weiß das sie es bemerkt hat. Die Luft fängt förmlich an zu vibrieren, wenn ihr zwei nebeneinander steht. Das habe ich schon früher bemerkt, wollte aber nichts sagen." Nick blickte Sean wieder an, doch dieser hatte seinen Blick gesenkt, und sagte jetzt nichts. "Ich muss los Kumpel, hab noch eine sehr wichtige Vorlesung, ich hoffe du denkst über meine Worte nach. Eigentlich will ich nichts anderes als das sie glücklich ist. Dafür würde ich glaube ich alles tun." Sean schaute seinem Freund nach. Auch er hatte die Spannung bemerkt, aber er dachte nicht daran das sie wegen des Gefühls Liebe kam, sondern weil sie ihn verzaubert hatte. Womöglich lag es an dem Zauber, ja es musste an dem Zauber liegen, sagte er sich, obwohl er in seinem Inneren noch nicht so fest davon überzeugt war. Hatte Nick nicht gesagt, dass er die Spannung schon früher bemerkt hatte? Sean erhob sich jetzt auch, auch er hatte noch eine Vorlesung, bevor er sich endgültig nach Hause begeben konnte. Erika hatte alles was sie für den bevorstehenden Schritt brauchte, besorgt. Es würde nicht leicht werden, aber diese Herausforderung war eindeutig an sie gerichtet gewesen. Am Morgen hatte sie auf ihrem Schreibtisch eine weiße Feder gefunden, und als sie diese berührt hatte, wurde aus der Feder ein Schreiben. Na schön, sie hatte ihren Gegenpart nicht gefunden, hätte sie es getan wäre alles viel einfacher geworden, aber so hatte sie keine Wahl. Adriannah war wie sie eine Hexe und steckte in der Gewalt dieses ekelhaften Kerls. "Wo willst du hin? Ich weiß zufällig, dass du jetzt eine Vorlesung haben solltest." Es war merkwürdig, einerseits hatte sie es geschafft ihr Herz beherrschen zu können, damit es nicht in seiner Gegenwart so heftig schlug. Aber jetzt merkte sie auch den Nachteil den es ihr brachte. Sie spürte nicht mehr so einfach, wenn Sean in ihrer Nähe war. "Ich habe etwas zu erledigen." "Kannst du es nicht auf später verschieben?" "Nein." "Dann werde ich dich begleiten, wo gehst du hin?" "Sean, dahin kannst du mich nicht begleiten, es wäre viel zu gefährlich für dich." "Es ist mir egal, ich werde dich begleiten, ich lasse dich doch nicht alleine Adriannah da herausholen." Erikas Herz machte zuerst einen kleinen Sprung und wurde dann wieder ruhiger. Offensichtlich tat er das alles nur wegen Adriannah. "Woher willst du wissen, wohin ich gehe?" "Du warst den ganzen Tag schon sehr unruhig, und vor allem dein Blick, also der sprach Bände. Und du kannst sagen was du willst, ich werde dich begleiten." "Na schön." Erika gab nach, sie wusste, dass er die Pforte sowieso nicht würde betreten können, aber das musste er nicht wissen. Außerdem, wenn sie nie wieder zurückkehren würde, dann sollte sie die Zeit wenigstens mit der Person verbringen, die sie liebte. Sie hielt plötzlich inne, war sie den lebensmüde das so leicht zu denken. Sie liebte Sean nicht. Aber egal wie oft sie sich das sagte, jetzt endlich hatte sie die Gewissheit das sie sich immer belügen würde. Alle diese Gefühle die sie spürte, kamen nur daher dass sie ihn liebte. Jetzt war es sowieso zu spät es zu bereuen, sie wünschte sich sie könnte mit ihm glücklich sein. Sean war unruhig, sie hatte viel zu leicht nachgegeben. Und warum veränderte sich ihre Miene von glücklich zu besorgt und dann zu todunglücklich. Ach was ging ihn dieses Mädchen überhaupt an und warum bestand er so sehr darauf sie zu begleiten? Er müsste verrückt sein, aber jetzt war es sowieso zu spät um länger darüber nachzudenken. Ob er es bereuen würde, wusste er nicht. Nur eins wusste er ganz genau, diese kleine Hexe brauchte seine Hilfe, und er würde sie ihr geben, und wenn er dafür sogar sein Leben lassen müsste. Sein letzte Gedanke kam ihm ganz einfach und selbstverständlich, aber da sie endlich wohl an dem Ort angekommen waren, schob er diese Gedanken erst mal beiseite. "Hat sie gewählt?" "Ja sie hat gewählt." "Ist es der Richtige." "Ich weiß nicht, es ist noch nichts passiert." "Sollen wir es anerkennen" "Nein noch nicht, lassen wir ihr Zeit." "Nein wir nehmen es an, in einer Stunde ist es zu spät." "Schluss jetzt mit diesem Gemurmel! Wir werden nichts annehmen, nur sie kann es und das hat sie auch immer getan. Es ist ihr Herz das entscheidet und nicht wir, und wenn sie sich so entschieden hat, dann lasst sie doch ihren Weg gehen. Wacht nur über sie. Eines Tages wird sie was Großes sein. Aber bis dahin müssen wir sie so gut wie möglich beschützen. Dies ist ein Wendepunkt." "Ein Wendepunkt?" "Ja ein Wendepunkt für uns alle." Der Rat verstummte jetzt, denn keiner wiedersetzte sich dem Befehl. Sie alle beobachteten jetzt weiter die junge Frau die neben dem großen Mann ging und sich fröhlich unterhielt. Sie wirkte zerbrechlich und nur der Rat wusste, was in ihr schlummerte, aber ob sie diesen Weg auch so leicht akzeptieren würde, wie sie offensichtlich diesen jungen Mann akzeptiert hatte, dass wusste keiner, man hoffte es nur. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)