Das Erbe des Uchiha-Clans von Linchan (SasuSaku + Kinder + Kindeskinder) ================================================================================ Kapitel 4: Würdige Erben ------------------------ Sowas wie einen freien Tag hatte Seiji selten bis nie, aber daran war er selbst Schuld, wenn er sich kaum Urlaub nahm – was Kanae insgeheim manchmal traurig machte, weil er deshalb wenig Zeit für sie und seine beiden Söhne hatte. Aber sie widersprach ihm niemals und würde es auch nie tun. Sie würde ihm das Arbeiten sowieso nicht ausreden können. Aber manchmal musste er erst am Nachmittag weg – so wie an jenem Tag. Das hieß, morgens konnten sie ab und zu so lange ausschlafen, bis die Kinder wach wurden. Immerhin. Nachdem Naoya um vier herum einmal gejammert hatte und Kanae ihm zu trinken gegeben hatte, war Ruhe gewesen. Masami schlief sehr gut durch und war auch kein gezwungener Frühaufsteher. Und wenn er doch vor seinen Eltern aufwachte, konnte er sich alleine beschäftigen, und das ziemlich lange. Als Kanae aufwachte und auf die Uhr sah, war es beinahe halb zehn. Sie gähnte leise und kuschelte sich etwas tiefer in die Decke, die über ihr lag. Seiji lag hinter ihr und schien noch zu schlafen. Von den Kindern war nichts zu hören, so schloss auch Kanae noch für einen Moment die Augen, um sich etwas zu entspannen. Irgendein leises Geräusch hinter ihr ließ sie wieder aufsehen. Als sie sich konfus zu ihrem scheinbar schlafenden Mann umdrehte, schlief der gar nicht sondern lag auf dem Bauch neben ihr im Bett und kritzelte mit einem Bleistift Zahlen und Zeichen auf einen Papierblock. „Nanu?!“ machte Kanae verpennt, „Seiji-kun...? Was zum Geier... machst du da? Wie lange bist du auf?“ „Hab ich dich geweckt?“ fragte er besorgt und sah von seinem Block auf und sie an. Dann beugte er sich herüber und küsste sie zärtlich auf die Lippen. „Entschuldige, Kanae. Guten Morgen. Ich bin seit einer Stunde wach, ich konnte nicht mehr schlafen... deswegen hab ich angefangen, ein bisschen über Chemie nachzudenken.“ „Che-...mie?!“ fragte Kanae konfus und drehte sich ganz zu ihm um, mit der Hand begann sie seinen Nacken zu kraulen und sah dabei auf seinen Papierblock. Sie erkannte gezeichnete chemische Verbindungen und viele Zahlen. „Ja, ich versuche zu überlegen, was das für merkwürdige Verbindungen von Stoffen in der Erde und den Trümmern der verwüsteten Dörfer im Norden sind. Irgendwelche Teile von Eisen, Chrom und noch anderem Kram...“ „Seiji-kun...“ flüsterte sie ihm plötzlich ins Ohr, und er fuhr zusammen und sah sie dann an – sie küsste ihn sanft auf die Wange. „Wie oft noch... rede nicht am frühen Morgen schon von euren Fällen, das kannst du auch nachher noch... oder?“ „Aber es beschäftigt mich, deshalb denke ich darüber nach...“ rechtfertigte er sich verdrossen. „Aber du hast heute vormittag frei, Schatz. Ich will, dass du heute morgen nur mir gehörst... die Arbeit hat dich heute nachmittag wieder...“ Sie nahm ihm grinsend den Block und den Stift weg und küsste ihn noch mal, „Okay... Seiji-kun?“ Er seufzte, musste aber dann lächeln, bevor er sich wieder hinlegte und zuließ, dass sie sich über ihn rollte, sich mit den Händen am Bett abstützend. „Du hast recht. Entschuldige, Kanae.“ „Du bist so beschäftigt... entspann dich mal... Seiji-kun,“ bat sie ihn ebenfalls lächelnd, bevor sie sich herabbeugte und ihn liebevoll küsste. Er zögerte nicht, den Kuss zu erwidern, und fuhr mit den Händen zärtlich über ihren schlanken, nackten Körper, hinunter zu ihren Hüften und an den Seiten langsam wieder nach oben. „Ich liebe dich, Kanae... ich hoffe, du weißt das...“ murmelte er gegen ihren Hals, als sie den Kuss gelöst hatten und sie leise seufzte. „Natürlich weiß ich das, du Dummchen,“ flüsterte sie kichernd, „Aber ich bin manchmal eifersüchtig auf deine Arbeit, weil du mit ihr mehr Zeit verbringst als mit mir...“ Er lächelte und küsste sanft ihr Schlüsselbein, während seine Händen auf ihren Seiten verharrten und mit ihren Atmungen leicht auf und abgehoben wurden. „Wenigstens beschwert sich meine Arbeit nie bei mir...“ neckte er sie, und sie lachte und setzte sich halb auf, sodass sie sich wieder ansahen. Ein schelmisches Grinsen. „Ach ja? Aber kann deine Arbeit auch sowas...?“ Sie beugte sich über seine nackte Brust und begann, sie zu küssen, während ihre Hände in eine andere Richtung wanderten. –– Masami war schon wach. Als Naoya auch aufgewacht war und die Eltern sich nicht hatten blicken lassen, hatte er seinen Bruder selbst aus dem Bettchen gehoben und ihn auf die weiche Decke gelegt, auf der er sowieso immer lag oder saß. Da lag der Kleine dann, strampelte ab und zu und verfolgte sonst interessiert seinen großen Bruder dabei, wie er sich umzog und dann das Märchenbuch holte, in dem er so gerne las. „Weißt du, Naoya,“ sagte Masami zu seinem Brüderchen, „Du bist echt ganz schön nutzlos. Du kannst nicht gehen, reden, schreiben, lesen und auch nicht zählen! Wenn du älter bist, bringe ich dir das alles bei. Dann können wir zusammen lesen. Was meinst du, Naoya?“ Naoya spielte mit einen eigenen Fingern und lachte dabei ein recht zahnloses Lachen. Masami lächelte auch. Er sah seinen Bruder gerne lachen. Auch, wenn er keine Zähne hatte, er sah so lieb und fröhlich aus, wenn er lachte. Wie eine kleine Sonne. „Soll ich dir etwas aus dem Buch vorlesen, Naoya? So, wie Kaa-san es immer macht?“ Naoya quiekte glücklich vor sich hin, rollte sich über die Decke und patschte mit den kleinen Händchen liebevoll auf Masamis Knien herum, der auf dem Fußboden saß. „Ich erzähle dir die Geschichte von den Kami, was meinst du? Pass auf: Zu Anbeginn der Zeiten schufen die Götter Izanagi und Izanami unser Land und beschlossen, vom Himmel herabzusteigen, um auf der Welt als Mann und Frau zu leben. Sie wollten dazu aber auch ein Werbungsritual durchführen, so beschlossen sie, dass einer von ihnen rechts und einer von ihnen links um den großen Berg gehen sollte – und wenn sie sich träfen, würde die Vermählung stattfinden. So gingen sie, einer links herum, der andere rechts herum, und als sie sich trafen, sprach zuerst die Göttin Izanami: ‚Oh, welch ein schöner Mann!‘ und nahm als Erste die Hand des Gottes Izanagi, und die Vermählung war vollbracht. Aber sie hatten kein Glück in ihrer Ehe... der Sohn, den Izanami gebar, war ein verkrüppeltes Kind, das sie Hiruko nannten, und sie setzten es in ein Schilfkörbchen und ließen es vom Meer davontreiben. Unglücklich über ihr Pech kehrten sie zurück in den Himmel und fragten den großen, weisen Himmelsgeist, warum sie so viel Unglück hätten und was sie tun könnten, um glücklicher zu werden. Und der Himmelsgeist sprach: ‚Stets und immerdar ist es der Mann, dem der Vorrang gebührt. Es war falsch, dass die Frau, Izanami, zuerst gesprochen und die Hand ihres Mannes genommen hat. Darum all euer Unglück.‘ – So belehrt zogen die Götter zurück auf die Welt und wiederholten das Ritual in der richtigen Reihenfolge. Und dann war ihnen das Glück treu und sie bekamen viele, viele Kinder, die alle Götter waren, und schufen viele neue Inseln und Länder. Ihre liebste Tochter war die schöne Amaterasu; sie machten sie zur Herrin des Himmels, in den sie sie schickten, damit sie über das Universum herrsche. Der Himmelsgeist ernannte Amaterasu zur erhabenen Sonnengöttin. Das nächste von Izanagis Kindern war ein Sohn, der ebenfalls in den Himmel geschickt wurde, um über die Nacht zu herrschen; der Mondgott mit dem Namen Tsukuyomi. Der nächste Sprössling war Susanoo, der ungestüme und mürrische Herr über Wind und Ozean. – Doch dann war es vorbei mit dem Glück für Izanagi und Izanami, denn das nächste Kind, das ihnen geboren wurde, war der Feuergott Kagutsuchi, und er verbrannte den Unterleib seiner Mutter bei der Geburt so schwer, dass sie starb. Der Vater tobte vor Wut und zerschlug den jüngsten Sohn in drei Teile – und aus jedem der Teile wurde ein neuer Gott, wie auch aus Izanamis totem Körper neue Kami entstanden. Als Izanagi in die finstere Unterwelt stieg, um nach seiner toten Frau zu suchen, verwehrte diese ihm, sie zu finden, und er kehrte zurück ans Tageslicht und verkündete, dass sie fortan geschiedene Leute wären. – Ich weiß, Naoya, du verstehst das noch nicht, aber wenn du größer bist, verstehst du es besser, wenn du es schon früh gehört hast!“ Masami sah interessiert auf die Bilder in dem Buch, die neben dem Text waren. Naoya lag immer noch auf seiner Decke und kaute auf einem Beißring herum, den er in der Hand hielt. Sein großer Bruder tätschelte ihm den Kopf mit den schwarzen Haaren und Naoya lachte wieder sein zahnloses, aber fröhliches Lachen. Die Tür ging auf und Kanae kam herein. Sie war erstaunt, dass die Kinder schon wach waren. „Nanu!“ lachte sie, „Ihr seid ja auf! Wie hast du denn Naoya aus dem Bett geholt, Masami?“ „Ganz einfach,“ grinste der Junge, „Man kann doch die zwei Gitterstangen in der Mitte rausnehmen, so bin ich reingekrabbelt und hab ihn geholt. Es war doch in Ordnung, Kaa-san?“ Sie lachte. „Aber klar. So, jetzt sind wir auch wach, jetzt können wir frühstücken! Na, hast du wieder das Märchenbuch gelesen?“ „Ich hab Naoya vorgelesen, Kaa-san,“ erklärte Masami zufrieden, während seine Mutter lachte und Naoya auf den Arm nahm, damit sie zusammen hinunter in die Küche gehen konnten, um zu frühstücken. Seiji hatte seinen Papierblock auf dem Tisch und tippte ungeduldig mit dem Bleistift darauf herum, wodurch er schon viele Punkte auf den Block gemalt hatte. „Arbeitest du, Tou-sama?“ fragte Masami staunend und lugte über seinen Teller hinweg auf Papas Block. „Hmm,“ machte Seiji nickend. „Merkwürdiger Fall, Masami.“ „Erzählst du mir davon, Tou-sama?“ „Im Norden des Feuerreiches sind zwei völlig verwüstete Dörfer aufgefunden worden. Niemand weiß, was dort passiert ist, und die Menschen, die da gelebt haben, sind alle gestorben. Ein Erdbeben kann es nicht gewesen sein, das wäre großflächiger gewesen... auch kein Feuer, wieso sollten innerhalb von zwei Tagen zwei Dörfer abbrennen, die nicht besonders dicht beieinander liegen?“ „Ja, komisch,“ machte Masami auch, als könnte er bei den Ermittlungen helfen, „Was schreibst du auf den Block?“ „Chemie, man hat stark vermehrte Konzentration von Metallen, vor allem von Eisen, im Erdboden und auch in den Häusern festgestellt.“ „Seiji-kun,“ mahnte Kanae ihn, „Masami ist drei, er versteht sowas nicht!“ „Ich... entschuldige. – Ist nicht wild, Masami, wenn wir wissen, was da passiert ist, erzähle ich's dir, ehrlich.“ „Toll!“ freute sich der Kleine und rieb sich die Augen. Seiji runzelte die Stirn. „Ist mit deinen Augen alles o-...“ Er kam nicht weiter, weil es an der Tür klingelte. „Ich mache auf,“ sagte Kanae schon und ging eilig zur Haustür, um sie zu öffnen – und blieb stehen, als die Tür offen war, vor der ein recht großer Mann stand. Auf dem Mantel, den er trug, prangte das Zeichen neko – Katze. Kanae weitete überrascht die Augen. „Vater...?“ –– Chuugo Kaneko war Kanaes und Kojiros Vater und Oberhaupt des Kaneko-Clans; des Clans der Raubkatzenbeschwörer. Es war ungewöhnlich für ihn, seine älteste Tochter Kanae so zu besuchen, dann noch am frühen Morgen. Kanae fragte sich, während sie ihn einließ, was er wohl wollte. „Um Gottes Willen, Kaneko-sama,“ machte Seiji erschrocken über das Auftauchen seines Schwiegervaters, und er erhob sich sofort mit einer respektvollen Verneigung vom Frühstückstisch. Masami schenkte seinem Großvater einen undefinierbaren, bohrenden Blick aus seinen eisblauen Augen. „Guten Morgen, Ojii-sama,“ sagte er dann artig und neigte ebenfalls den Kopf. Der Großvater aber lächelte gutmütig. „Macht doch nicht so einen Firlefanz, ich bin nicht der König der Welt oder so, haha! Guten Morgen, Masami! Seiji...“ Eine ebenfalls höfliche Kopfneigung in Seijis Richtung. Inzwischen war auch Kanae wieder in der Küche. „Was führt dich denn so früh her, Vater?“ fragte sie verwirrt, „Ist etwas passiert mit Mama oder Kumiko?“ Kumiko war ihre jüngere Schwester. „Nein, nein!“ machte der Vater und setzte sich auf den ihm von Seiji angebotenen Stuhl, „Darf ich denn nicht mal meine so talentierte Tochter besuchen, die beste Kunoichi des Kaneko-Clans...?“ Kanae wusste jetzt, woher der Wind wehte. „Ah,“ machte sie, „Hast du mit Nii-san geredet? Er hat mich gestern im Training geschlagen.“ „So, hat er das?“ fragte ihr Vater, nahm sich ein Brot vom Tisch und fing an, es zu schmieren. „Hattest du gestern einen schlechten Tag, Kanae-chan?“ „Nein, Nii-san hat sich gebessert,“ antwortete sie ernst und warf Seiji einen kurzen Blick zu, der nur ratlos dasaß. Chuugo Kaneko wendete sich an Masami. „Na, du kleines Genie? Ich hab gehört, du kannst schon das Katon Gokakyuu no jutsu! Donnerwetter, sag ich, beeindruckend.“ „Danke, Ojii-sama.“ „Hat deine Mutter schon mal versucht dir beizubringen, eine Katze zu beschwören? Du hast das Blut des Kaneko-Clans in dir, Masami... das bedeutet, du könntest es schon recht früh lernen! Du lernst doch gerne?“ „Vater!“ rief Kanae mahnend, doch er ließ sich nicht beirren, während er Masamis hübschen Kopf tätschelte. „Deine Mutter konnte es mit, hm, fünf, glaube ich... natürlich nur mit kleinen Katzen, die werden mit der Zeit größer, genau wie du. Du bist jetzt drei... ich denke, du könntest es wirklich bald lernen!“ „Vater, das reicht!“ zischte Kanae erstaunlich verärgert, und Masami stellte fest, dass der sonst so sanfte Klang ihrer Stimme sich geändert hatte. „Was denn?“ machte ihr Vater verwirrt, „Willst du deinem Sohn etwa verwehren, dieses Jutsu zu lernen?“ Seiji schaltete sich jetzt ein. „Masami, geh bitte nach oben. Wir Erwachsenen müssen unter uns sprechen.“ Gehorsam ging der Kleine aus der Küche und die Treppe hoch; blieb aber unbemerkt auf der obersten Treppenstufe sitzen. Er wusste, dass sein Großvater ihn ein Genie nannte. Er lobte ihn immer und wiederholte oft, wie großartig es doch war, was er, Masami, alles konnte in dem Alter. Aber er wusste auch, dass es seine Eltern aus irgendeinem Grund wütend machte, wenn der Großvater so redete... „Hör auf damit!“ sagte Kanae in der Küche zu ihrem Vater, „Bist du gekommen, um Masami Honig in die Ohren zu schmieren, bis er eines Tages aufwacht und ruft ‚Ja, ich werde der Erbe des Kaneko-Clans sein!‘?! Du weißt, wie ich dazu stehe.“ „Ich verstehe nicht, wie du deinem eigenen Sohn diesen Vorteil verwehren kannst, den ich ihm anbiete als Oberhaupt,“ schnarrte Chuugo Kaneko, „Er ist von meinem Blut und er ist ein Genie. Wenn er jetzt schon so gut ist, wie wird er dann mit fünfzehn, zwanzig sein? Vielleicht wird er einmal der mächtigste Ninja Konohas sein – vielleicht wird er ja Hokage!“ „Er ist von meinem Blut nicht minder als von Eurem, Kaneko-sama, mit Verlaub,“ meldete Seiji sich erstaunlich fest, „Wenn er Sharingan bekommt, wird er vermutlich schon Erbe des Uchiha-Clans sein in vielen Jahren, wenn mein Bruder es nicht mehr ist, meine ich. Er ist der älteste männliche Nachkomme der Generation.“ „Außerdem,“ warf Kanae ein, „Hast du einen eigenen Sohn, Vater, der dein Erbe ist.“ „Kojiro?!“ schnaufte der Vater, „Kojiro ist ein Versager und Trottel, der kann keinen Clan führen oder vertreten! Wie schade, dass du ein Mädchen geworden bist, Kanae... du wärst das perfekte Oberhaupt gewesen. Da du es nicht sein kannst, wird dein Sohn es sein.“ „Kojiro ist dein ältestes Kind,“ beharrte sie scharf, „Er hat ein verdammtes Recht auf diese Ehre, die du ihm verweigerst, weil du zu stolz bist! Kojiro ist etwas langsamer als Kumiko und ich es waren, aber er ist sehr lernfähig und er macht sich gut! Du hast mir versprochen, ihn als neues Oberhaupt zu akzeptieren, wenn ich es schaffe, ihn bis zum Ende des Jahres zu einem würdigen Erben zu machen, wie du es selbst nennst. Ich habe dir angeboten, mit ihm zu üben, bis du ihn als Erbe anerkennen kannst! Und ich übe mit ihm, jeden Tag stundenlang, damit er das wird, was du haben willst, wenn er dir so nicht reicht! Deswegen akzeptiere ich nicht, dass du kommst und meinem Kind Flöhe ins Ohr setzt! Masami wird nie Oberhaupt des Kaneko-Clans sein, und zwar nicht, weil ich es ihm nicht gönne, sondern weil es Nii-sans Recht ist und ich nicht zulasse, dass du ihm dieses Recht nimmst!“ Seiji bewunderte seine Frau für ihren Gerechtigkeitssinn. Das Letzte, was diese Frau je sein würde, war egoistisch. Und er wusste, egal, ob ihr Vater Clanoberhaupt war oder nicht, sie würde Kojiro so lange vor ihm verteidigen, bis er nachgab. Seiji kannte Kanae und vor allem ihre Sturheit. Masami war genauso beeindruckt von den Worten seiner Mutter. Er hatte das Gefühl, seine Mutter wäre der liebste Mensch der Welt. Er wäre gerne hinuntergelaufen und hätte sie für ihre Gutmütigkeit umarmt... aber er zog es vor, oben zu bleiben und so zu tun, als wäre er nicht da und hörte auch nicht zu. Kaa-san wäre mit ihrer Gutmütigkeit wirklich ein gutes Oberhaupt für einen Clan, sagte er sich innerlich. Komisch, dass so ein lieber Mensch Ninja ist und auch Menschen töten kann... Kanae seufzte. „Entschuldige, dass ich grob war, Vater. Ich hoffe, die Botschaft ist angekommen. Wirst du Nii-san als deinen Erben akzeptieren, wie du es tun solltest?“ Chuugo Kaneko murrte leise und kratzte sich am Kopf. „Kanae. Ich werde älter und ich will den Clan in gute Hände geben.“ „Bis Masami dafür alt genug wäre, bist du längst ein debiler Opa,“ machte Kanae unverblümt, „Und was, wenn dir etwas zustößt, bevor Masami soweit wäre, hm?“ „Ach!“ schnaufte der Mann, „Was kann er denn, Kojiro?! Inzwischen mehr als das Okamikyuu no jutsu?!“ „Natürlich!“ machte seine Tochter beinahe empört, während Seiji zwischen beiden hin und hersah und sich raushielt. „Er und Taro sind ein gut eingespieltes Team und inzwischen hat er sein Chakra unter Kontrolle. Bis Ende des Jahres wird er der Erbe sein, den du haben willst, und dessen würdig, Vater! Das habe ich geschworen und ich will, dass du bis dahin dein Versprechen hältst und ihm dann das Erbe zugestehst, dass ihm gebührt!“ Chuugo Kaneko erhob sich seufzend. „Ich halte mich an mein Wort, Kanae,“ sagte er zu ihr und sah sie lange an, „Halte du auch deines. Wenn du aus Kojiro wirklich einen würdigen Katzenbeschwörer machen kannst... gebührt dir mein allerhöchster Respekt.“ „Er sollte Nii-san gebühren,“ sagte sie jetzt wieder in sanftem Ton und begleitete ihren Vater zur Tür. Dort angekommen lächelte sie, als er hinausging. „Er ist derjenige, der sich anstrengt. Und ich habe nicht gelogen, er hat sich wirklich enorm gebessert. Dank des Trainings hat er die Jounin-Prüfung geschafft. Und gestern haben Taro und er mich von Nashira geschmissen... du weißt, dass das bisher kaum jemand geschafft hat. – Grüß bitte Kumiko und Mama, ja?“ Er sah sie groß an. „Er hat dich von Nashira geworfen?“ „Wenn ich's doch sage.“ Es folgte eine Pause, dann nickte der Vater mit einer Kopfneigung und schickte sich zum gehen. „Na... vielleicht ist der Junge ja doch zu was nütze.“ –– „Masami! Ich weiß, dass du da oben sitzt und zugehört hast!“ rief Seiji in Richtung Treppe, und der Kleine erhob sich blinzelnd. „Komm her, iss dein Frühstück auf.“ Masami kam gehorsam die Treppe herunter und grinste seine Mutter im Vorbeigehen an, worauf sie auch lächelte und ihm den Kopf tätschelte. „Du Schlingel, einfach zuzuhören, wenn wir dich fortschicken...“ tadelte sie ihn gespielt böse, und er kuschelte sich an ihr Bein. „Ist Onkel Kojiro wirklich ein so schlechter Ninja, Kaa-san?“ fragte Masami dann, als sie wieder am Tisch saßen und Seiji inzwischen Naoya auf dem Schoß hatte, der mit den kleinen Händen nach Papas Hemd grabbelte und damit spielte. Dabei machte der Kleine glucksende, amüsierte Geräusche. Kanae seufzte. „Onkel Kojiro ist vielleicht etwas langsamer im Lernen als viele andere, aber er ist ein guter Mensch und unserem Heimatdorf, Konoha, immer treu, das ist das Wichtigste.“ „Onkel Sanosuke hat gesagt, Onkel Kojiro wäre erst mit dreiundzwanzig Chuunin geworden. Wann bist du Chuunin geworden, Kaa-san?“ „Ich war zehn, genau wie dein Vater. – Aber so früh Chuunin zu werden ist auch unüblich. Die meisten werden zwischen dreizehn und sechzehn Chuunin. Aber du bist vom Chuunin noch weit entfernt, Masami, du musst erst in die Akademie gehen und dann Genin werden, danach kannst du Chuunin sein.“ „Ja,“ machte ihr Sohn nickend, „Ich gebe mir Mühe, Kaa-san, Tou-sama.“ Er sah auf seinen kleinen Bruder Naoya, der sich auf Seijis Armen irgendwie herumdrehte und jetzt quakend den Arm nach Masami ausstreckte. „Aaaww,“ machte Kanae und strahlte, „Sieh nur! Naoya scheint dich echt lieb zu haben.“ „Ich weiß,“ freute sich Masami, streckte ebenfalls den Arm aus und berührte mit seiner Hand Naoyas. Naoya quietschte. „Ich mag ihn auch, er ist lieb.“ Es folgte eine Pause, bevor Masami den Blick auf seine Mutter richtete: „Kaa-san, was genau bedeutet es eigentlich, dass Onkel Kojiro dich von Nashira geworfen hat? Ist Nashira etwa ein Pferd?!“ Kanae lachte, während Seiji wissend grinste und sich konzentriert wieder seinem Block und dem komischen Eisen-in-der-Erde-Fall widmete. „Nein, Nashira ist ein schwarzer Panther,“ erklärte sie Masami, „Du weißt ja sicher, wie schwarze Panther aussehen?“ „Ja.“ „Wir vom Kaneko-Clan sind darauf spezialisiert, Raubkatzen zu beschwören. Es gibt viele verschiedene Raubkatzen, große, kleine, Tiger, Panther, Löwen, Pumas... und normalerweise hat jeder von uns eine bestimmte Katze, mit der er immer zusammenarbeitet. Und Nashira ist seit vielen Jahren meine Partnerin und von allen Katzen, die ich beschwören kann, ist sie die Stärkste. Sie ist viel größer als ein normaler schwarzer Panther, deshalb reite ich meistens auf ihr. Es gibt auch bestimmte Jutsus, die wir nur zusammen mit unseren Katzen ausführen können, wie das Okamikyuu no jutsu und so weiter.“ „Das ist interessant,“ staunte Masami. „Und deine Mutter und Nashira sind seit Jahren ein ziemlich gutes Team, das kaum jemand je schlagen konnte, der es mit ihnen zu tun hatte,“ addierte Seiji nebenbei und rückte Naoya auf seinem Schoß zurecht, „Wie... ist das Eisen in die Erde gekommen?...“ „Und Onkel Kojiro zum Beispiel hat einen Säbelzahntiger namens Taro, mit dem er zusammenarbeitet,“ fuhr Kanae fort, „Und die beiden sind auch ein ziemlich gutes Team geworden.“ Masami fing an, an seiner Unterlippe zu pulen. „Meinst du, ich lerne auch, Katzen zu beschwören, auch, wenn ich ein Uchiha bin und Sharingan bekomme?“ „Natürlich kannst du es lernen, du hast ja auch mein Blut,“ machte Kanae und streichelte wieder seine weichen, schwarzen Haare. „Das wird sich zeigen, wenn du etwas älter bist.“ „Werde ich denn jetzt ein Erbe des Kaneko-Clans oder des Uchiha-Clans?“ wunderte er sich dann verdutzt, und Seiji und Kanae sahen sich an. „Du heißt Uchiha Masami,“ meinte Seiji dann dumpf, „Damit bist du Teil meines Clans...“ Während er das sagte, blickte er stirnrunzelnd in Richtung Fenster. Masami bemerkte die Veränderung im Gesicht seines Vaters, als sich seine Augen langsam verengten. „Ist das nicht etwas Gutes, zum Uchiha-Clan zu gehören?“ fragte der Junge langsam nach und beobachtete genau die Reaktion seines Vaters auf diese Frage. Seijis Zucken mit der rechten Augenbraue war fast unmerklich... aber nur fast. Und das Zögern seiner Antwort reichte Masami aus, um den Blick nachdenklich von seinem Vater abzuwenden, bevor der sprach: „Es kommt ganz auf dich an. Der Uchiha-Clan ist tückisch... das solltest du wissen, bevor du weiter darüber nachdenkst, Masami.“ Masami dachte lieber nicht weiter darüber nach und fing an, mit dem Finger Krümel von seinem Teller zu picken. –– -- Um mal das Desaster des Kaneko-Clans anzusprechen^^ armer Kojiro XD *ihn pat* aber Kanae übt ja mit ihm ^_^ Und diese ganze Shinto-Götter-Story da (die ich stark gekürzt habe; ich habe mir die Infos teils von Wikipedia, teils aus dem japanischen Märchenbuch das wir haben geholt uû boah war das anstrengend _ _') hat auch ihren Sinn gehabt uû auch wenns nicht so aussieht XD Und der komische Eisen-im-Boden-Fall da wird noch wichtiger als es momentan aussieht XD Nächste Woche gibts 2 Kapis ^.^ Weil in kapi 5 nichts passiert XD Ich werde die kapitel-Release-Daten jetzt immer in meinen Weblog schreiben, ab und zu mal reingucken lohnt sich also^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)