Das Erbe des Uchiha-Clans von Linchan (SasuSaku + Kinder + Kindeskinder) ================================================================================ Kapitel 9: Das Unheil --------------------- „Du denkst also wirklich, es gäbe sowas wie Kinton-Jutsus, Shiemi?“ machte Sanosuke noch immer verblüfft, schüttelte langsam den Kopf und nippte an seinem Sakebecher. Seiji sagte nichts, Shiemi zuerst auch nicht, die ihm gegenüber saß. „Zumindest schließe ich es nicht aus – aber ich habe euch nicht eingeladen, um darüber zu sprechen, es geht um was anderes.“ Jetzt sahen die Brüder sich an. Es war inzwischen dunkel draußen. Die kleine Schwester war so großzügig gewesen, ihre beiden Brüder zum Essen einzuladen. „Dann schieß mal los,“ machte Sanosuke, „Worum geht’s denn dann?“ „Kuma-kun hatte in der letzten Nacht einen Traum,“ begann sie ernst. „Es... ging um Dunkelheit und... um das, was Nii-chan und Onkel Itachi gesagt haben. Dass der Clan für den Teufel ist.“ Sie erzählte alles, was sie von Kuma wusste über den Traum, und dass ihr Freund ein ungutes Gefühl gehabt hatte. Und er war vom Yamazaki-Clan. Er hatte sich noch nie in Gefühlen geirrt. Sanosuke und Seiji waren gleichermaßen schockiert. „W-wie meinst du das, etwas Furchtbares wird passieren?!“ fragte Seiji und wurde weiß, ohne es recht kontrollieren zu können. „Du... ihr glaubt doch nicht, das Desaster von früher wiederholt sich...?!“ „Schon wieder?“ machte Sanosuke ebenfalls beunruhigt. Plötzlich gefiel es ihm gar nicht, dass seine Kinder und Haruka alleine zu Hause waren. Plötzlich wollte er so schnell wie möglich nach Hause – und das Essen war egal. Shiemi war noch nicht fertig. „Ich habe überlegt,“ sagte sie, „Itachi hat diese Sachen früher gesagt. Izumi, sein Sohn, war seiner Meinung. Aber beide sind tot, es kommt niemand in Frage, der gefährlich wirkt!“ „Seiji hat es auch gesagt,“ sagte Sanosuke logisch denkend. Seiji starrte ihn an. „Denkst du etwa, ich plante ein Clan-Massaker wie Onkel Itachi?!“ keuchte er fassungslos, „Nach dem, was ich durchgemacht habe?! D-das kannst du nicht ernst meinen! Glaub mir, Sanosuke, das Letzte, was ich will, ist, dass das wieder losgeht!“ „hat dich ja auch niemand beschuldigt,“ machte Shiemi, „Was, wenn es schlimmer ist? Was, wenn... es sozusagen einen neuen Izumi geben wird, der versucht, uns das Leben zur Hölle zu machen? Kuma-kun hat gesagt, es waren zwar Seijis Worte in seinem Traum, aber eine ihm unbekannte Stimme. Und da Itachi tot ist, wird er dessen Stimme wohl kaum hören, oder?“ „Du glaubst, es gibt irgendwo noch so einen Spinner wie Izumi?!“ hustete Sanosuke, „D-darauf muss ich einen trinken... das wäre ja grauenhaft!“ Er schenkte sich verdrossen einen Becher Sake ein und kippte ihn schnell herunter. „Einen neuen Izumi?“ murmelte Seiji verwirrt. Shiemi nickte. „Dass er Geschwister außer Yu-chan hatte, ist ziemlich unwahrscheinlich,“ erklärte sie ihre Gedanken, „Yu hätte uns das gesagt. Aber wer schließt aus, dass Izumi Kinder hat, die jetzt genau wie Izumi selbst durch die Gegend rennen und Rache üben wollen?“ „Der Kerl hatte keine Kinder,“ machte Seiji recht überzeugt, „So ein Scheusal kann unmöglich Kinder in die Welt setzen! Das eine, das er mal hatte, hat er nur aus dem Grund gezeugt, um es töten zu können und dann diese Dinger zu bekommen!“ Er meinte natürlich die Mangekyou Sharingan. „Ja, er war ein Scheusal, aber wer sagt uns, dass er nicht in jedem Dorf ´ne Hure vergewaltigt hat und jetzt lauter Nutten Kinder von ihm haben?“ machte Shiemi vollkommen ungerührt und trank einen Schluck Tee aus ihrem Becher. Sanosuke starrte sie an und schüttelte dann langsam den Kopf. „Arme Schwester,“ seufzte er, „Du kannst so grausam sein... ich will dich nicht zur Feindin haben.“ Shiemi sagte nichts. „Daraus könnte man einen Horrorfilm drehen,“ murmelte Seiji und schüttelte sich, „Die Brut des Scheusals kommt in das friedliche Dorf, um die arglosen Leute brutal zu töten...“ „Jetzt mal ernsthaft,“ machte Sanosuke nachdenklich, „Denkst du wirklich, dass irgendwo ein Kind von Izumi herumrennt und auf Rache sinnt? – An wem soll es sich bitte rächen, die, die Izumi getötet hat, ist Yu, und die ist auch tot...“ „Diese Rache-Geschichte verliert stark an Reiz,“ gab Seiji fast tonlos zu hören, „Ich denke, der Clan ist darüber hinweg.“ „Ja, ich gebe euch beiden recht,“ sagte die kleine Schwester erstaunt, „Aber Kuma-kun träumt doch nicht aus Bock solche Dinge. Wir sollten lieber zu vorsichtig als zu leichtsinnig damit umgehen. Na ja, die Einzige, die gerade wirklich Familienkrach ansagt, ist ja Haruka-san-...“ Sanosuke fiel ihr ins Wort. „Haruka würde niemals irgendwem aus dem Clan etwas antun! Das kann ich dir versichern, also komm bloß nicht auf die Idee, meine Frau als Unglücksbringer zu bezeichnen!“ „Na, wer hat denn neulich beinahe das Geheimnis ausgeplappert?!“ konterte das Mädchen ungeniert, „Guck mich nicht so an, Nii-san, du weißt genauso gut wie ich, dass sie das am Sonntag nie hätte tun dürfen!“ Zu Sanosukes Überraschung war es Seiji, der zu Harukas Verteidigung sprach. „Sie war eben wütend,“ sagte er, „Sie... hat das nicht aus bösem Willen getan, sie hat nur die Beherrschung verloren. Das passiert jedem mal und sie wird sich jetzt bestimmt zusammenreißen.“ Sanosuke sah ihn verblüfft über diese Worte an. „Du... verteidigst sie, obwohl sie dich so hasst?“ „Sie hat alles Recht, mich bis auf den Tod zu hassen, Nii-san. Ich hasse mich ja selbst immer noch dafür. – Themawechsel.“ „Vielleicht hat das Unheil, das Kuma-san spürt, ja doch nichts mit dem Clan zu tun...?“ riet Sanosuke verwirrt, und Shiemi stützte den Kopf auf die Hände. Seiji seufzte. „Dann ist es sicher Satoyas Frau Moe.“ „WAS?!“ entfuhr es den anderen beiden, und Shiemi lachte: „Genau, Moe ist bestimmt eine superböse Spionin aus einem anderen Dorf – nein, noch geiler, sie ist bestimmt Izumis Tochter! Haha! Mit grünen Haaren, total Uchihalike.“ „Na ja, weißt du’s?“ machte Seiji, nahm die Sache aber auch nicht wirklich ernst – Moe war nicht mal ein Ninja, sie kam aus einem harmlosen, armen Dorf. „Ach, vergesst es. Ich mag sie nur nicht, das ist alles.“ „Wieso, was hat sie denn getan?“ wunderte sich Sanosuke, und Seiji brummte. „Ich denke, ohne mich selbst loben zu wollen, dass ich eine recht ausgeprägte Menschenkenntnis habe, und ich bin mir nicht so ganz sicher, ob es so eine clevere Idee von Satoya war, sie so plötzlich zu heiraten. Ich meine, sie kannten sich kaum einige Monate!“ „Er hat sie doch nur geheiratet, weil sie schwanger war,“ erklärte Shiemi, „Er ist eben verantwortungsbewusst.“ „Und blöd,“ machte Seiji prompt, „Man denkt normalerweise vor den Sex darüber nach, ob man verhüten sollte – aber Nii-san konnte das ja auch noch nie.“ Sanosuke räusperte sich bloß. „Ich will ja niemanden zu unrecht beschuldigen, aber an sich ist Satoya doch gar nicht so blöd... was, wenn sie absichtlich schwanger geworden ist und ihn gezwungen hat, sie zu heiraten? Ich meine, sie hatte gar nichts, sich an ´nen reichen Typen zu binden ist doch ganz schlau...“ „Ich glaube, du gehst zu weit, Seiji-nii-chan,“ seufzte Shiemi, „Das traue ich ihr echt nicht zu, sie ist freundlich und höflich... vielleicht hatten sie ja auch verhütet und das Kondom ist geplatzt... oder die Pille hat nicht gewirkt.“ „Aber Satoya hat nicht so den überglücklichen Eindruck gemacht, als er erfahren hat, dass sie schwanger ist,“ gab ihr Bruder energisch zu bedenken, „Glaubt, was ihr wollt, in meinen Augen ist Moe eine falsche Schlange die den armen Satoya völlig über den Tisch zieht und nur hinter dem Geld her ist. – sagt das bloß niemandem, dass ich das gesagt habe, schon gar nicht Satoya.“ „Seiji, Seiji, also wirklich,“ grinste Sanosuke verhalten, „Na ja, wie auch immer, Moe hat bestimmt nichts mit Kuma-sans Traum zu tun.“ –– Es hatte angefangen zu regnen. Die kleine Mikoto kniete auf dem Boden in Namies Zimmer und malte ein Bild auf einem Papier, das auf dem Fußboden lag, als ihre großen Schwestern hereinkamen. „Hurra!“ rief Namie, „Nee-chan hat mir ein echtes Shuriken geschenkt! Haha!“ „Was?“ machte Mikoto und sah rasch von ihrem Kunstwerk auf, „Ohh, Nee-saaaaan, ich will auch eins, bitte!“ „Du bist noch zu klein,“ widersprach Yashiru ihr, „Namie-chan wird nächsten Sommer auch in die Akademie kommen! Wenn sie jetzt schon anfangen kann zu üben, kann sie ja vielleicht zwei Klasse überspringen, dann sind wir in derselben Klasse! Haha!“ „Ja, das wird cool,“ sagte Namie auch, „Dann können wir zusammen trainieren und kommen vielleicht zusammen in ein Team!“ „Haha, und wenn der Sensei Uchiha aufruft, sagen wir beide Ja und der Sensei muss immer extra sagen, wen von uns er meint!“ „Hehe!“ „Ich will auch!“ schmollte Mikoto, „Vielleicht kann ich den Kindergarten überspringen, wenn ich jetzt schon Shuriken bekomme! Dann bin ich diese blöden, fiesen Kinder da los, die immer Glubschi zu mir sagen!“ Die großen Schwestern lachten fröhlich. „Ach, Mikoto-chan!“ machte Yashiru und tätschelte ihren Kopf, „Aber Shuriken sind gefährlich, du kannst dich damit schneiden! Mama und Papa wollen bestimmt nicht, dass du eins kriegst. Jedenfalls nicht jetzt.“ Mikoto schaute sie nur zutiefst beleidigt an. „Aber soll ich dir einen Tipp geben, wie du die blöden Jungs im Kindergarten voll fertigmachen kannst, wenn sie dich ärgern?“ „Jaah!“ „Sag dreckiger Wichser zu ihnen, haha! Das ist ein ziemlich böses Schimpfwort, Mikoto-chan!“ „Okay,“ sagte die Kleine jetzt zufrieden, „Hah, das wird ihnen eine Lehre sein, den Doofköpfen!“ „Mach sie fertig, die Schweinebacken, die Flachwichser, ey!“ feuerte Yashiru sie fröhlich an – wurde aber unterbrochen, weil ihre Mutter ins Zimmer kam. „Yashiru!“ mahnte Haruka ihre älteste Tochter, „Was höre ich da schon wieder?!“ „Nichts!“ log das Kind. „Ja, ja. Ab ins Bett mit euch, ihr Gackertanten. Es ist schon spät! – Du auch, Mikoto, komm.“ „Darf ich mein Bild noch fertig malen?“ „Morgen, Spatzi. Jetzt wird erst mal geschlafen, eure Augen sind ja schon ganz klein geworden!“ Mikoto maulte und malte trotzig an ihrem Bild weiter, während die älteren Mädchen schon schnatternd das Zimmer verließen. Haruka beugte sich zu ihrer kleinsten Tochter herunter. „Und was malst du da Schönes?“ „Das bin ich und das ist Masami-kun! Und das da hinten sind die blöden Jungs aus dem Kindergarten, die Masami-kun voll fertiggemacht hat, um mich zu beschützen!“ „So, hat er das?“ fragte Haruka perplex und starrte etwas irritiert auf die k.o. am Boden liegenden Strichmännchen, die überdimensionale Kunais in den Bäuchen hatten und in einer großen, roten Blutlache schwammen. „Ähm... Masami-kun hat die Jungs mit Kunais gestochen?!“ „Nein, nicht in echt,“ sagte Mikoto grinsend, „Aber so wär’s doch viel cooler. Wie im Fernsehen.“ Haruka wurde blass und überlegte ernsthaft, den Fernseher wegzuschmeißen. „Ninjas töten doch immer!“ erläuterte die Kleine patzig ihr Bild, „Masami-kun sagt, Ninjas sind Killer.“ „Na ja,“ machte die Mutter, „Manchmal, das stimmt, aber nicht immer. Shinobi machen auch andere Missionen als bloß töten. Deine Oma zum Beispiel ist doch Heilerin, sie versorgt Wunden. Und Papa tötet doch auch nicht nur Leute!“ „Nein, Papa fängt die Bösen ein, die Verbrechen gemacht haben!“ strahlte Mikoto, „Ist Beleidigen auch ein Verbrechen? Dann muss Papa auch die Jungs im Kindergarten einsperren, und zwar für immer!“ „Ja, wird er sicher mal machen,“ tat die Mutter das ab und nahm das Bild an sich, „Darf ich das Papa zeigen, wenn er nach Hause kommt, Mikoto? Das ist wirklich... originell!“ Schön war nicht das richtige Wort für in Blut schwimmende Leichen auf dem Bild einer Dreijährigen. –– Als Sanosuke kam, goss es draußen noch immer, und pitschnass wie er war schloss er murrend die Haustür und fing auf der Stelle an, alle nassen Sachen auszuziehen. „Ist das furchtbar da draußen!“ stöhnte er, als Haruka die Treppe herunterkam, um ihn zu begrüßen, „Manchmal denkt man, das ist der Weltuntergang!“ „Nur für Leute aus Zucker,“ entgegnete seine Frau mit einem feixenden Grinsen, bevor sie ihn zärtlich auf den Mund küsste zur Begrüßung. Als sie sich von ihm löste, zog er seufzend sein ebenfalls nasses Hemd aus und war damit oben ohne. „Diese Jacke ist Dreck!“ sagte er dabei, „Die hält nichts aus! Guck’s dir an, ich bin nass bis auf die Knochen...“ „Wolltest du dich jetzt im Flur splitternackt ausziehen?“ fragte sie lachend, „Sei froh, dass die Mädchen schon schlafen!“ „Pff, und wenn schon, sie sind meine Töchter...“ „Aber kleine Mädchen ekeln sich meistens vor nackten Männern,“ sagte sie, „Hab ich zumindest gemacht. Ich fand meinen Vater auch eklig als ich sechs war.“ Sanosuke musste glucksen und war so anständig, seine Hosen anzubehalten. „Armer Neji!“ Er bekam zur Antwort noch einen zärtlichen Kuss, bevor Haruka Richtung Stube ging. „Geh hoch und zieh dich um,“ befahl sie, „Ich muss dir was Angst einflößendes zeigen.“ „Wie bitte?!“ „Du wirst schon sehen, beweg deinen Arsch, Uchiha! – Hey, und nimm deine Wäsche mit! Ich räum dir deinen Dreck sicher nicht hinterher!“ „Jawohl, Domina, jawohl...“ stöhnte er, sammelte die nassen Sachen ein und stampfte hinauf ins Schlafzimmer. Als er umgezogen wieder in die Stube kam, bekam er prompt ein bemaltes Blatt Papier vor die Nase gehalten und schrie vor Schreck auf. „Oh Gott, Haruka!! Erschreck mich nicht so!... W-was ist das?“ „Das,“ sagte Haruka und klang vorwurfsvoll, „Stellt sich deine dreijährige Tochter unter Die Jungs aus dem Kindergarten voll fertigmachen vor!“ Sanosuke sah stirnrunzelnd das Bild, dann Haruka an. „M-Mikoto hat das gemalt?“ „Ja.“ „...wow, sie ist künstlerisch ziemlich begabt!“ „UCHIHA??!“ schrie Haruka empört, „Merkst du noch was?! Sie malt in Blut badende, erstochene Menschen!! Sie ist fast drei, okay?! Und alles, was dir dazu einfällt ist, sie ist künstlerisch begabt?!“ „Haruka-chan-... jetzt beruhig dich, wir sind ein Ninjadorf...“ „Rechtfertigt das, dass meine drei Jahre alte Tochter – darf ich an dieser Stelle betonen, dass sie drei ist, eigentlich noch nicht mal ganz?! – Splatterbilder malt?!“ „Splatterbilder?“ stöhnte Sanosuke, „Das ist ein roter, runder Fleck, auf dem drei Strichmännchen liegen, na und?“ „Hast du sowas auch mit fast drei gemalt?!“ „Ich habe noch nie gerne gemalt, ehrlich gesagt.“ „Sani, ernsthaft jetzt – ich mache mir ernsthaft Sorgen darum, dass sie mit den falschen Leuten Umgang hat.“ Er sah sie wieder an. „Du meinst die Kinder im Kindergarten, die so gemein zu ihr-...“ „Nein, ich meine Masami!!“ Jetzt ruckte Sanosukes Kopf hoch. „W-was...?!“ stammelte er, „Masami?! Wieso denn das auf einmal?“ „Glaubst du, sie kommt von alleine auf solche Ideen?!“ fragte seine Frau ihn entsetzt, „Masami ist zwar in ihrem Alter, aber sein Hirn ist irgendwie mindestens sieben Jahre weiter, als es sein sollte! Weder redet, noch denkt, noch benimmt er sich wie ein Dreijähriger!“ „Und weil er extrem frühreif und intelligent ist, ist er ein schlechter Umgang?“ machte Sanosuke, „Masami bringt ihr viel bei, das stimmt, aber es waren doch immer nur gute Dinge! Das Gokakyuu no jutsu, vieles andere... aber... ey, sieh mich an. Masami ist dermaßen höflich und brav, ich kann mir nicht im Entferntesten vorstellen, dass er ihr Sachen über das Töten beibringt! Er ist Seijis und Kanaes Sohn, der Sohn von zwei Leuten, die das Töten hassen – vor allem Kanae.“ „Ich werde jetzt nicht abschweifen und über deinen Bruder reden, der das Töten ja sooo hasst,“ warf sie ernst ein, „Mikoto hat mir gesagt, Masami hätte ihr erzählt, Ninja würden immer töten! Hat das etwa nichts damit zu tun?“ „Doch, aber es ist ja quasi wahr!“ machte der Mann noch immer nicht beeindruckt, „Na ja, nicht alle Shinobi töten und auch nicht immer, aber es gehört oft zum Job! In der Anbu sowieso, und auch sonst bei höheren Aufträgen. Warum sollten wir den Kindern verheimlichen, was Ninja tun? Wir beide haben auch schon getötet, kaum einer der Erwachsenen in der Familie hat noch nicht getötet, selbst Satoya hat Leute getötet!“ „Ja, ja,“ machte Haruka, „Das ist ja wahr, aber das hier auf dem Bild hat nichts mit Ninja zu tun! Sie hat es mir gesagt, Masami – das ist Masami da unten – hat diese Jungen, ich zitiere, voll fertiggemacht, weil sie Mikoto geärgert haben. Wir können nicht zulassen, dass sie denkt, mit Töten räumt man alle Probleme aus dem Weg!“ Sie holte Luft, „Ich meine... ja, das tut man zwar, aber du weißt, dass man dafür einen hohen Preis zahlt.“ Er sagte nichts. Der Preis, den man zahlte, war grauenhaft. Er selbst sah noch heute manchmal Bilder seines kleinen Bruders Yuusuke, den er ermordet hatte, als er fünfzehn gewesen war. Und wenn er sich Seiji so ansah, den der Mord an Yusaku innerlich vollkommen auffraß, fragte er sich, ob es das wirklich wert war. Nein. War es nicht. Unwillkürlich dachte er an Izumi, seinen Cousin, der versucht hatte, die ganze Familie zu meucheln. Izumi hatte viele Menschen getötet, das war sicher. Er hatte sogar ein Kind nur zu diesem Zweck gezeugt – um es zu töten und dadurch die Mangekyou Sharingan zu bekommen. Sanosuke hatte sich schon damals gefragt, wie man so grausam und kaltblütig sein konnte... oder ob Izumi das wirklich gewesen war. War er wirklich so kalt gewesen... hatte es ihm wirklich nichts bedeutet, nichts ausgemacht? Oder hatte auch er nachts das Schreien seines eigenen Babys und dessen Mutter gehört, die er getötet hatte? Niemand würde es jemals erfahren, denn Izumi war längst tot. „Wie auch immer,“ machte Sanosuke langsam, „Mach Masami jetzt nicht fertig deswegen, er ist bloß ein Kind. Wenn du Mikoto verbietest, mit ihm zu spielen, wird sie ausrasten, sie hängt total an ihm!“ „Ja, gerade das beunruhigt mich,“ sagte sie mürrisch, „Er mag ja toll, hyperintelligent und frühreif sein, aber Mikoto ist es nicht! Wenn er ihr mit Sachen den Kopf verdreht, die sie noch gar nicht kapiert, wird sie doch völlig kirre!“ „Mach, was du für richtig hältst,“ murrte Sanosuke, „Rede einfach mit Kanae. Ich glaube, du hast Paranoia. Ich meine... Masami hat bestimmt nichts Böses mit unserer Mikoto vor.“ „Er bildet sie zur Mörderin aus!“ „Wir sind ein Ninjadorf. Wenn er es nicht tut, tut es jemand anderes einige Jahre später.“ „Ist das deine Meinung?!“ empörte sie sich und erhob sich, „Wie gut, dass du dich so sehr für die Entwicklung deiner Kinder interessierst!“ „Das tue ich!“ rief er ärgerlich, „ Du hast Paranoia, das ist alles!“ „Wovon soll ich Paranoia haben?! Von Kindern, die morden?! Komisch, davon gab es in eurem bescheuerten Clan auch ziemlich viele!“ „Ich war fünfzehn und kein Kind mehr!“ „Du warst vierzehn bei der Chuunin-Prüfung!“ „Fuck, das eine Jahr, ey!“ rief er jetzt endgültig, „Nein, du hast Paranoia von allem, was auch nur im Entferntesten mit Seiji zu tun hat! Dass du ihn hasst, ist eine Sache, aber jetzt noch Masami da reinzuziehen ist absolut lächerlich. Und verdammte Dreckscheiße, das alles nur, weil Mikoto tote Leute auf ein Bild gemalt hat!“ „Du kapierst das offenbar nicht!“ schnappte seine Frau und ging an ihm vorbei, ihn dabei absichtlich zur Seite rempelnd wie ein beleidigtes Kind, „Das hat mit deinem Bruder nichts zu tun! Ich werde mit Kanae reden und ihr sagen, sie solle ihrem Kind sagen, es soll Mikoto gefälligst keine Flausen in den Kopf setzen! Wenn ich noch einmal erlebe, dass Mikoto etwas Merkwürdiges tut, kriegt der kleine Klugscheißer Hausverbot, soviel ist klar! Gute Nacht, Uchiha!“ Sie stampfte wütend die Treppe hoch, und Sanosuke eilte ihr entrüstet nach in den Flur. „Jetzt rennst du weg wie ein eingeschnappter Teenager?!“ brüllte er ihr nach, „Ooohh, niemand versteht mich, buhuhu! LECK MICH, HARUKA!“ Sie schrie von oben herunter: „BIS WEIHNACHTEN KEIN SEX!!“ Dann knallte sie die Schlafzimmertür mit solcher Wucht zu, dass im Flur ein Bild von der Wand knallte und zu Boden stürzte. Sanosuke hörte das Klirren des zerbrechenden Glasrahmens und raufte sich stöhnend die Haare. „Das... DAS HÄLTST DU GAR NICHT AUS!! HAH!!“ brüllte er dann trotzig zurück. Stille. Sie sagte nichts mehr, und Sanosuke schnaubte verächtlich. „Pff! Der hab ich’s gegeben.“ Dann flog die Tür oben doch auf: „DU SCHLÄFST HEUTE IN DER STUBE! UND WEHE DU WICHST INS SOFAKISSEN!“ Rumms, war die Tür wieder zu und Sanosuke stand mit offenem Mund im Flur und war vor Entsetzung nicht fähig, sich zu rühren. „W-... wie bitte?!“ fauchte er dann zutiefst beleidigt, „Was denkst du von mir?! Ich hab auch meine Würde, okay?!“ Er schnappte empört nach Luft, bevor er sich endlich bewegte und zur Küche stampfte. „Alter, ich geh eine rauchen! Und dann geh ich duschen und dann... dann... oh, Scheißdreck, verfluchter! Ich hasse dieses Sofa!“ Er riss das Küchenfenster ungeachtet der Tatsache, dass es goss wie aus Eimern sperrangelweit auf, steckte sich eine Zigarette an und lehnte sich stinksauer gegen die Wand neben dem Fenster. Da ging es schon los. Ob Shiemi doch recht gehabt hatte mit dem Unheil, was auch immer ihnen drohen mochte? Das hier zumindest war nicht gerade der Familienfrieden, den er sich vorgestellt hatte... –– Seiji hielt es für besser, Kanae die Geschichte mit dem angeblich drohenden Unheil erst mal zu verschweigen. Sie hatte mit Kojiro genug um die Ohren. Masami saß in seinem Bett und schaltete den bunten Kassettenrekorder aus, kurz bevor die Tür zum Kinderzimmer aufging und sein Vater kam, um ihm Gute Nacht zu sagen. „Hey, mein Kleiner,“ wurde der Junge begrüßt, erntete einen Kuss von seinem Vater auf den Kopf und wurde liebevoll über den Kopf gestreichelt. „Guten Abend, Tou-sama,“ machte Masami guter Laune und kein bisschen müde, obwohl es schon fast zehn war. „Hast du den Fall mit dem Eisen im Boden lösen können?“ Seiji sah ihn stirnrunzelnd an, sah dann nach dem schon schlafenden Naoya, den er ebenfalls über den Kopf streichelte. „Noch nicht,“ antwortete er dann, „Aber wir wissen jetzt, dass es vermutlich nur ein Mann war, der die Dörfer verwüstet hat. Und er arbeitet mit Eisen-Jutsus oder so.“ „Oh,“ machte der Sohn beeindruckt. „Was meinst du, wieso zerstört der Mann die Dörfer, Tou-sama?“ Er erinnerte sich völlig fröhlich an die beeindruckenden Therapie-Kassetten, die er gehört hatte. So ein Psychiater stellte ständig Fragen. Mal sehen, ob er auch schon als Psychiater durchging. „Was?“ fragte Seiji verwirrt über diese Frage. „Wieso, glaubst du, tut er das, dieser Mann? Ist er auf jemanden wütend? Oder will er einfach nur Aufmerksamkeit? Manchmal machen Leute eigenartige Dinge, um Aufmerksamkeit zu bekommen, und denken nicht darüber nach, ob sie damit anderen schaden.“ Seiji starrte seinen Sohn fassungslos an und fragte sich, ob er träumte. Saß da allen Ernstes ein Dreijähriger vor ihm? Plötzlich hatte Seiji das unbehagliche Gefühl, Masami wäre von irgendwem besessen, irgendwem viel älteren, der durch den Mund des unschuldigen Kindes sprach und ihn Sachen fragte, die kein Kind jemals gefragt hätte, da war er sicher... Er starrte völlig entgeistert in die eisblauen Augen des Kindes und konnte den Mund weder auf noch zutun. „W-was... ... w-woher hast du denn sowas, Masami...?“ war alles, was er schließlich entsetzt herauspresste, „Du hörst dich an wie ein Psychotherapeut...“ Oh, wie schön. Masami war sehr zufrieden mit sich, darum nickte er und strahlte fröhlich vor sich hin. „Psychotherapeuten sind cool,“ versetzte er, „Kaa-san hat gesagt, ein Psychiater hat gemacht, dass dein Hass weggegangen ist. Psychiater können ziemlich viele Probleme lösen, deshalb bewundere ich sie! Der, bei dem ich war, hat gesagt, ich sei sehr frühreif. Mal sehen, was noch so passiert.“ Seiji war völlig fassungslos und brachte kein Wort hervor. Das Kind legte den Kopf schief. „Was ist...? Meinst du, ich werde auch mal Psychiater?“ Der Vater schluckte den Schrecken herunter und zwang sich, zu lächeln. „Du... wirst bestimmt ein beeindruckender Psychiater, mein Sohn. Wolltest du nicht Shinobi werden?“ „Ich kann sicher beides werden. Es gibt so viel, das ich werden möchte, weil alles so interessant ist!“ „Das stimmt, die Welt ist wirklich sehr interessant.“ Seiji hockte sich jetzt vor Masamis Bett und strich ihm wieder über den Kopf. „Du hast mich eben ganz schön erschreckt, als du so erwachsen geredet hast!“ sagte er, „Masami... übernimm dich nicht. Du bist noch ein Kind. Und Kindsein ist, das wirst du später einsehen, das Schönste im Leben. Werd nicht... zu früh erwachsen, okay? Sei so lange ein Kind, wie du kannst. Erwachsen wirst du... noch früh genug.“ Masami grinste. Dann neigte er höflich den Kopf. „Okay, Tou-sama. Ich werde mir Mühe geben.“ Seiji lächelte auch. „Gut. Dann schlaf jetzt, es ist spät. – Oh, die Augentropfen, fast vergessen. Jucken die Augen immer noch so doll?“ „Nein,“ machte der Kleine, „Ich glaube, die Tropfen helfen!“ „Na, so ein Glück. So, halt ganz still... es ist gleich vorbei.“ –– -- Keine sorge, nächstes und übernächstes kapi gehts voll ab XD und Mikoto malt lustige bilder, haha XD und der arme Sani kriegt bis Weihnachten keinen Sex XDDD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)