Das Erbe des Uchiha-Clans von Linchan (SasuSaku + Kinder + Kindeskinder) ================================================================================ Kapitel 17: Nishikis Bitte -------------------------- Satoya wurde von lautem Trampeln, energischem Geklopfe (Gehämmer) an der Schlafzimmertür und lautem Johlen geweckt. „PAPAA! Steh a-hauf, ich muss frühstücken!! PAAAPAAA! MAAAMAA, aufsteheeeen!“ Und wieder Gerüttel und Gestampfe, die die Stimme des Kindes beinahe untergruben. Satoya zog sich das Kopfkissen stöhnend über den Kopf. „Da hat man einmal Urlaub und dann das!“ nörgelte er, „Mach dir dein Frühstück doch selber, Yunosuke!“ „Wie deeeenn?!“ grölte es draußen, „Weiß ich, wie man ´nen Toaster bedient, Papa?! Paaaapaaa… Maaamaaa… lalala, aufsteheeeen!“ Satoya spürte, wie sich hinter ihm seine Frau bewegte und sich seufzend aufsetzte, sich die grünen Haare raufend. „Boah, nee,“ stöhnte sie auch, „Dieses Gebrüll am frühen Morgen! Bist du auf, Schatz?“ „Hmm…“ grummelte Satoya und bewegte sich nicht. Unter dem Kissen hervor lugte er auf seinen Wecker neben dem Bett – kurz nach sieben. „Du hättest Oki doch keinen Urlaub geben sollen, Schatz,“ tadelte Moe ihn, „Wäre sie jetzt hier, könnte sie den Jungs Frühstück machen und wir könnten in Ruhe schlafen, aber nein, der Herr ist ja wieder so gutmütig und denkt an alle anderen zuerst und zuletzt an seine eigene Familie!“ „Moe, halt die Klappe… jetzt schrei du nicht auch noch rum! Ich hab Migräne, verdammt!“ „Hmpf,“ grummelte Moe nur, tätschelte im Vorbeigehen das Kopfkissen, unter dem Satoya immer noch lag, und verließ das Schlafzimmer, vor dem ihr zweitältester Sohn Yunosuke, inzwischen zwölf, aufgeregt hin und her hampelte. „MAMAAA!“ grölte er los, sobald er sie sah, „Ich muss doch gleich auf Mission, beeil dich! Ich hab doch noch gar nichts gegessen!“ „Ist ja gut, jetzt brüll nicht so, dein Vater hat Kopfschmerzen!“ machte Moe energisch und eilte die große Treppe hinunter und in die Küche. „Tschuldigung,“ nuschelte Yunosuke kleinlaut mit Blick auf das Schlafzimmer, bevor er Mama folgte. Aus einem der Badezimmer steckte sein Bruder Takuma den Kopf, halb nackt und mit nassen Haaren. „Du kannst keinen Toaster bedienen?!“ feixte er, „Das ist armselig, Mann!“ „Du hat gut reden, wir mussten bisher noch nie selber Frühstück machen!“ maulte Yunosuke, „Woher soll ich wissen, wie sowas geht?!“ „Eigentlich ist es ganz einfach, aber vielleicht ist das einfach zu viel für dein Erbsenhirn!“ kicherte Takuma amüsiert, und Yunosuke schnaubte und warf einen Ball nach ihm, der aber an der Badezimmertür abprallte, zurück gegen Yunosukes Kopf flog und den Jungen damit aus dem Gleichgewicht brachte; schreiend fiel er um und kugelte die Hälfte der Treppe hinunter, während der Ball durch den Flur rollte. Takuma zog eine Braue hoch, steckte sich eine Zahnbürste in den Mund und sah auf die Treppe, wo sein Bruder gerade etwas benommen auf die Beine kam. „Öhm, alles okay bei dir?“ kam es vorsichtshalber. Yunosuke jammerte. „Oh nein, meine Frisur! – Aaahh, mein Frühstück! Ich muss gleich los!“ Weg war er, und der älteste Bruder raufte sich die nassen, blau-schwarzen Haare. An sich waren sie blau, aber die untere Hälfte seiner Haare hatte der Junge schwarz gefärbt. „So ein Trubel am frühen Morgen,“ stöhnte er, „Wieso ist Yunosuke eigentlich immer so dermaßen aufgedreht?!“ Moe sagte sich – vermutlich zum tausendsten Mal in ihrem Leben – dass sie wirklich an der Erziehung arbeiten mussten. Diese Knilche waren zwölf und konnten fast nichts alleine machen, zumindest nicht im Haushalt! Na ja, sie hatten ja nie etwas tun müssen, Oki, die Nanny, machte das Essen für sie, die Putzfrau machte sauber und räumte auf, der Gärtner machte den Garten… es gab einfach nichts, was die Kinder machen könnten, um Selbstständigkeit zu üben! Wie schwer man es doch hatte, wenn man für alles Diener hatte! Sie schmierte ihrem Sohn ein paar Brote und steckte sie in eine Brotdose, die sie erst einmal hatte suchen müssen – wusste sie, wo in der Küche was war?! Sie musste schließlich auch nichts tun! „Hier hast du's,“ sagte sie zu Yunosuke, der schon abreisefertig in der Tür wartete, „Wohin geht ihr denn eigentlich und wann kommst du zurück, Süßer?“ „Nenn mich nicht Süßer, ich bin schon zwölf!“ grinste der Sohn, „Und, öh, keine Ahnung, Lee-sensei hat nichts gesagt! Aber bald ist die Chuuninprüfung und wir müssen deswegen ganz viele Aufträge ausführen, damit wir cool sind!“ „Okay, pass auf dich auf und nerv deine Teamkollegen nicht so sehr!“ rief Moe ihm nach, als er schon völlig übermütig und johlend aus dem riesigen Haus rannte. Als die Drillinge im Sommer Genin geworden waren, hatten sie sich alle gewundert, dass Rock Lee auch ein Team übernommen hatte; immerhin war schon über sechzig und damit mit Abstand der älteste Lehrer des ganzen Dorfes. Aber trotz seines Alters war er erstaunlich agil und im Geiste offenbar um keinen Tag gealtert. „Uns gehen die Senseis aus, das ist das Problem,“ hatte Naruto diese Umstände lachend erklärt, „Irgendwie hat keiner mehr Bock auf diesen Job… und Lee wollte unbedingt ein Team, deswegen hab ich ihm eins gegeben…“ –– Die beiden anderen Jungs mussten später los. Sie waren im selben Team, obwohl sie Brüder waren; da in dem Jahrgang sowieso lauter Uchihas waren, war es nicht ganz einfach gewesen, die Teams aufzuteilen. Da Yunosuke und Takuma sich gerne mal in den Haaren lagen, hielt man es für keine gute Idee, die Drillinge alle zusammen in ein Team zu stopfen, deswegen war das dritte Teammitglied Nishikis und Chidoris Sohn Akira. Da alle drei Dojutsu-Spezialisten waren und Augen Kekkei genkai besaßen (Takuma und Junya Sharingan und Akira Byakugan), bildeten sie eine durchaus Dojutsu-bezogene Einheit. Und ihr Lehrer war Yasuki, was ebenfalls die ganze Familie erstaunt hatte, vor allem Moe. „Die können doch die Kinder nicht von einem Mann unterrichten lassen, den ihr Vater nicht ausstehen kann!“ hatte sie sich beschwert. Satoya hatte das gleich wieder abgewendet. „Nur weil ich sauer auf ihn bin, heißt das ja nicht, dass er kein guter Lehrer ist. Diese Streitereien sollten sich nicht auf die Kinder übertragen und außerdem denke ich, gerade WEIL er so einen Mist gebaut hat, wird Yasuki mit größter Sorgfalt dafür sorgen, dass die Jungs zu hervorragenden Shinobi ausgebildet werden. Yasuki kann schlecht mit schlechtem Gewissen umgehen und ich weiß, dass er eins hat…“ Dann saß also etwa eine Stunde nachdem Yunosuke weg gegangen war der Rest der Familie am Frühstückstisch, inzwischen auch alle fertig angezogen und geduscht. „Und?“ grinste Moe in die Runde, „Seid ihr aufgeregt wegen der Chuuninprüfung, Takuma, Junya?“ „Och, na ja,“ kam es von beiden mehr oder minder begeistert. Satoya seufzte. „Solch ein Elan, ist ja nicht zu fassen.“ „Na ja, wir machen uns nicht all zu viele Sorgen, das ist es,“ sagte Takuma grinsend, „Wir sind gut, wir haben keinen Zweifel daran, dass wir wenigstens bis zur dritten Runde kommen!“ „Und was macht euch da so sicher?“ grübelte Satoya. „Na, wir sind das Augen-Freak-Team,“ erwiderte Junya nickend, „Wir sind die Oberchecker, Papa. Nii-san und ich haben Sharingan und Akira hat Byakugan, basta.“ Der Vater gluckste und trank einen Schluck Tee. „Na, immerhin habt ihr Selbstvertrauen.“ „Ja, wir sind daran gewöhnt so zu reden, weil wir so immer Akira motivieren, der sich selbst gar nichts zutraut, der Blödi,“ meinte Takuma, meinte das Blödi gegenüber seinem Cousin Akira aber nicht böse. „Obwohl, er hat sich schon etwas gebessert.“ „Wir müssen gleich los, Nii-san,“ warf Junya ein, der sich von seinem Platz erhob und seinen Frühstücksteller mitnahm, „Wenn wir zur Chuuninprüfung wollen, müssen wir noch trainieren!“ „Yo,“ machte Takuma glucksend. Moe sah ihren jüngsten Sohn Junya kurz an. „Du gehst auch zur Chuuninprüfung, Junya?“ Der Junge blieb stehen und sah seine Mutter verständnislos an. „Natürlich gehe ich. Wir können nur als Team hingehen, also gehen wir alle drei! Warum sollte ich nicht gehen?“ Es herrschte kurz Stille im Raum; Satoya stöhnte schon mal ob seiner Kopfschmerzen, bevor Moe fortfuhr. „Denk an deine Gesundheit, Junya… ich glaube nicht, dass es für dich gut ist, so eine Belastung auf d-…“ „Ach, hör doch auf, Mama!“ fuhr Junya sie an, und sie starrte ihn an, als er wütend das Gesicht verzog. „Ich werde schon nicht sterben, verdammt! Ich bin kerngesund, also hör auf mit diesen Sorgen!“ „Junya, ich meine es ernst,“ versetzte die Mutter streng und sah ihn an, „Du weißt selbst, wie schnell das geht, dass du keine Kraft mehr hast, und du weißt, dass deine Belastungsgrenze immer noch niedriger ist als die von Takuma oder Akira! Ich will nicht, dass du während der Prüfung röchelnd zusammenbrichst und wieder ins Krankenhaus musst! Eigentlich wäre es mir lieber, wenn du nicht gehen würdest.“ „Das geht nicht,“ machte Junya, „Dann darf das ganze Team nur meinetwegen nicht zur Prüfung, und ich habe es satt, immer der Klotz am Bein zu sein und alle zu behindern! Ich… ich stehe Nii-san und Akira in nichts nach, hast du kapiert, Mama?!“ Wütend stampfte er in die Küche und knallte seinen Teller auf die Theke, bevor er in den Flur verschwand und anfing, Jacke und Schuhe für das Training anzuziehen. „Komm, Nii-san, wir müssen los!“ Nii-san zog seelenruhig einen Lolli aus seiner Tasche und pulte sorgfältig das Papier ab, bevor er sich den Lolli in den Mund steckte und daran zu lutschen begann. „Mach ihn nicht fertig, Mama,“ machte er, „Du weißt doch, dass Junya es hasst, wenn du darüber redest. Ich pass schon auf ihn auf, versprochen.“ Er strich sich ein paar seiner schwarz gefärbten Haare hinter das Ohr und erhob sich ebenfalls. „Junya kann nicht jedes Mal die beleidigte Leberwurst spielen, wenn das Thema Tuberkulose wieder kommt!“ nörgelte Moe gereizt, „Er war schwer krank und wäre fast daran gestorben, Takuma, es ist ja wohl berechtigt, dass ich mir Sorgen mache. Mit Pech kommt die Krankheit zurück und das Drama geht von vorne los!“ „So empfindlich ist er doch auch wieder nicht,“ tat Takuma das lässig ab, „Wie gesagt, ich passe schon auf! Und wenn es ihm scheiße geht, brechen wir alle eben ab, das ist kein Problem. Ich hab eh‘ keinen Bock, Chuunin zu werden, das wird sicher anstrengend.“ „Vergiss es!“ brüllte Junya im Flur, „Wir werden alle teilnehmen und niemand bricht wegen mir ab, klar?! Und hört endlich auf mich wie einen Behinderten zu behandeln, auf den alle Rücksicht nehmen müssen!“ Verärgert stampfte er zur Stube, jetzt fertig angezogen, „Komm, Nii-san! – Tschüß, Mama, Papa!“ Er stampfte wieder weg und Takuma seufzte. „Immer das gleiche Theater, das ist alles deine Schuld, Mama.“ Dann folgte er dem kleinen Bruder in den Flur. Moe sah Satoya vorwurfsvoll an, weil er bisher kein Wort dazu gesagt hatte, bevor sie rief: „Ich mache mir nun mal Sorgen, Junya! Versteh das doch!“ „Ich bin kein Baby mehr!“ rief Junya zurück, „Du brauchst dich nicht mehr zu sorgen, Mama!“ Ehe sie noch etwas erwidern konnte, knallte die Haustür und die beiden Jungen waren weg. –– Die Eltern saßen schweigend am Esstisch. Satoya rührte eine Weile stumm in seinem Tee herum und sah Moe nicht an, die ihn genauso wenig ansah und stattdessen aus dem Fenster starrte. Irgendwann sprach er doch. „Ich verstehe deine Sorgen ja, Moe. Ich mache mir genauso Sorgen wie du. Momentan macht er einen recht stabilen Eindruck, ich halte es für okay, ihn zur Prüfung gehen zu lassen. Ich hab neulich mit Naruto geredet, stattfinden wird sie auf jeden Fall, es ist nur noch unklar, wo.“ „Und du als Arzt siehst das so locker?“ wunderte sie sich kurz angebunden und sah weiter aus dem Fenster. Satoya seufzte. „Ich als Arzt habe mehr Ahnung von seinem Zustand als du. – Moe, wir können ihn nicht sein Leben lang einsperren und ihm alles verbieten, er ist zwölf und das mit der Tuberkulose ist jetzt fast sechs Jahre her. Er will wie alle seine Freunde und seine Brüder Ninja werden und will nicht immer seine Extrawurst kriegen, das ist doch vollkommen normal. Er will eben… sein wie die anderen, normal sein.“ „Ja, klar!“ machte sie verstehend, „Aber seine Gesundheit ist mir da doch etwas wichtiger!“ „Moe, die Chuuninprüfung wird durch die Bahn weg beobachtet und bewacht. Falls was passiert, wird es sofort jemand merken und rechtzeitig da sein, um etwas zu unternehmen. Ich glaube, du reagierst über.“ „Pff,“ schnaubte sie beleidigt und weil ihr kein Argument mehr einfiel. Satoya sagte nichts. Er kannte ihre Sturheit und wie sie es hasste, keine Argumente mehr zu haben. Und wie sie es hasste, dass sie noch nie eine Diskussion gegen ihn gewonnen hatte, egal in welchem Thema. „Und… was machst du jetzt den Rest des Tages?“ hörte er sich nach langer Pause fragen und er merkte, dass ihr Kopf sich in seine Richtung drehte. „Wie?“ kam es. „Na ja… hast du irgendetwas vor, meine ich?“ „Na ja, ich könnte shoppen gehen!“ erklärte sie glucksend. Satoya zuckte mit der Braue. Shoppen. Wie er dieses Wort hasste. Und noch mehr hasste er die Feststellung, wie ähnlich Moe der dämlichen Kumiko in diesem Punkt war. Shoppen, shoppen, shoppen! Wenigstens stand Moe nicht so auf rosa. „Was willst du denn shoppen?“ fragte er und klang gelangweilter als geplant. „Ich meine… gibt es irgendetwas, das du nicht schon hast?“ „Klamotten? Hallo?“ fragte sie überrascht, „Eine Frau kann nie genug Klamotten und Schuhe haben, Satoya, das musst du doch wissen!“ Sie lächelte und tätschelte dann amüsiert seinen Kopf, worauf er genervt stöhnte. „Hey… sieh‘s mal so, wenn ich shoppen gehe, hast du deine Ruhe und kannst deine, äh, Migräne auskurieren!“ „Wer sagt, dass ich unbedingt meine Ruhe haben will?“ murmelte er und linste sie skeptisch an, worauf sie innehielt und dann lachte. „Was soll das denn heißen…?“ „Pff…“ machte er nur grummelnd und drehte den Kopf zur Seite, weg von ihr. Er spürte ihre Hand seinen Nacken streicheln. „Ich meine, wenn ich schon mal Urlaub habe, wollte ich eigentlich nicht den ganzen Tag hier rumsitzen und du gehst shoppen… Moe…“ Als sie schwieg, drehte er das Gesicht wieder zu ihr zurück, hob dann eine Hand und strich über ihre blasse, weiche Wange. „Du kannst auch… noch nachher shoppen gehen, Schatz, oder?“ Sie lächelte. „Na ja, schon… vielleicht…“ Er küsste sie zärtlich und sie schloss die Augen. Es war dabei leicht zu ignorieren, dass sie immer noch am Tisch saßen, als sie seine Hände wieder über ihre Wangen und dann auch durch ihre grünen Haarsträhnen fahren spürte. Sie vertieften den Kuss langsam und sie hob leicht zitternd auch eine Hand und ließ sie einmal an seiner Brust hinab gleiten, was ihn schaudern ließ. Er spürte ihre Lippen sanft nachgeben und sich seinem Kuss beugen, als ihre Zunge noch über seine eigene strich. „Moe, komm… lass uns… hochgehen…“ nuschelte er gegen ihre Lippen, als sie den Kuss lösten und sich fast synchron von ihren Plätzen erhoben, sich jetzt neben dem Tisch gegenüber stehend. „Mh-…“ machte sie leise und drückte irgendwie weder Ja noch Nein aus, lächelte aber lieb, die Hände jetzt an seinen Seiten, während seine eigenen Finger an ihrer Bluse nestelten. Sie schloss abermals die Augen, als er sich herabbeugte und sanft ihren Mundwinkel zu küssen begann, seine Finger glitten dabei von den Schnüren ihrer Bluse zu ihren runden, hübschen Brüsten… Mit einem sehr leisen Seufzen schob sie ihn etwas weg und drehte den Kopf nach unten. „Schatz, ich… … nicht jetzt. Ich meine-… nicht heute, du weißt schon. Diese Zeit im Monat, ich fühle mich nicht wohl… sei nicht böse, ja?“ Er blinzelte, als sie ihn treu doof anglubschte mit ihren hübschen, blauen Augen. Irgendwie liebte er diesen Blick und hasste ihn auch… weil er ihn so oft sah in den letzten… … Monaten? Nein, Jahren? Er ließ ihre Brüste los und drehte den Kopf jetzt ebenfalls verlegen weg, räusperte sich dann kleinlaut und starrte stur aus dem Fenster. „Ich bin dir doch nicht böse, Moe,“ machte er, „Ist schon okay, ich meine… natürlich ist es okay. Ich hab dich lieb.“ Sie lächelte etwas unwohl und ging dann an ihm vorbei Richtung Flur. „Ich dich auch, Schatz… du bist einfach der süßeste, liebste Mensch der Welt und du bist nie böse…“ Sie ging. Satoya stand eine Weile schweigend mitten in der Stube. Plötzlich hatte er große Lust gegen irgendetwas zu treten oder irgendetwas mutwillig zu zerstören, und ungehalten trat er mit dem Fuß in die Luft, um seiner Aggression Luft zu machen. Argh, was rege ich mich auf?! schimpfte er dann mit sich selbst, bevor er sich verärgert zur Tür umsah, durch die sie verschwunden war, Ich sollte mich über mich selbst aufregen, dass ich ihrem… verdammten Dackelblick immer noch nachgebe, obwohl sie seit Jahren komischerweise ständig ihre Regel oder Kopf- oder sonst wo Schmerzen hat! Er raufte sich wütend über sich selbst die schwarzen Haare und begann unruhig im Zimmer auf und ab zu gehen. Er wartete schon so lange auf den Tag, an dem er noch durchdrehen würde in diesem beschissenen Riesenhaus mit all dem sinnlosen Luxuskrempel, den Moe von seinem Geld anschleppte; Moe, die munter sein Geld ausgab und ihm dann aber den Rücken kehrte. Er hörte sie im Flur ihre Schuhe anziehen. „Ich gehe etwas an die frische Luft, Schatz… ich hol uns unterwegs irgendwo was zu essen, sobald ich mich wohler fühle!“ Klack-klack-klack machten ihre hochhackigen Schuhe, dann fiel die Tür ins Schloss. Satoya schnaubte grimmig. „Klar!“ zischte er, „Spar dir das, Lügnerin. Bei mir hast du deine Regel, aber für‘s Shoppen hast du natürlich immer genug Energie und dafür geht’s dir auch nie zu schlecht! Immer derselbe Scheiß!“ Er würde nächstes Mal ihren Dackelblick ignorieren und sie zur Rede stellen… beschloss er tapfer. Wenn er das noch einmal so durchgehen ließ, würde er wirklich wahnsinnig werden, da war er sicher. Und vor den Kindern Heile Familie zu spielen wurde jeden Tag schwerer… –– „Jetzt, Akira!“ rief Yasuki laut, und der kleine blonde Junge mit den Byakugan hob keuchend beide Arme. „Kaiten!“ rief er und fing an, sich im Kreis zu drehen, als von drei verschiedenen Seiten Shuriken, Kunais und alle möglichen anderen Wurfgeschosse auf ihn zugeflogen kamen. Die meisten blockte er mit den Chakrastößen seiner Hände sofort ab, doch dann schaffte es ein Shuriken, seine Abwehr zu durchbrechen und mit einem lauten Klirren gegen sein Stirnband zu knallen, an dem es abprallte und zu Boden fiel. Akira kam aus dem Gleichgewicht, schrie auf und stürzte zu Boden, rollte sich dann schreiend wie ein Igel zusammen, als noch ein Haufen Waffen auf ihn herunter geregnet kam und zum Glück gerade noch an ihm vorbei flog. „Immer noch nicht,“ kommentierte der Lehrer Yasuki seinen Schüler mit hochgezogenen Augenbrauen. „Akira, du lässt dich zu leicht ablenken. Du kannst es, du musst dich nur richtig trauen!“ „A-a-aber ich… ich meine… das ist nicht so leicht wie es aussieht!“ nuschelte der Kleine unglücklich und setzte sich am Boden auf, sich die Stirn mit dem Konoha-Stirnband reibend. Aus einem Busch kam Junya herausgekrackselt, in einer Hand drei Kunais und in der anderen zwei Shuriken. „Wenn wir zur Chuuninprüfung wollen, müssen wir uns ins Zeug legen!“ sagte er zu Akira, „Wovor hast du solche Angst?“ „V-vor der Konkurrenz?“ jammerte der Blonde und sah seinen blauhaarigen Teamkollegen traurig an. „Ich meine, wenn wir in der dritten Runde Einzelkämpfe haben, w-wie soll ich bitte gegen Leute wie Souya und Mashuu ankommen… oder wer auch immer da ist?! Ich bin ein Loser!“ „Selbstmitleid wird dich jedenfalls nicht über Nacht zu Superman machen,“ erwiderte Junya trotzig, „Hast du mal das Wort Selbstvertrauen gehört, Akira?! Wieso wirst du eigentlich Ninja, wenn du vor allem Angst hast? Hey, ich hatte ´ne beinahe tödliche Krankheit und meine Mutter heult zu Hause, weil sie denkt, ich krepiere bei der blöden Chuuninprüfung, und hab ich etwa deswegen Angst? Komm schon, die ersten zwei Runden sind wir drei zusammen! Und hey, wir sind doch nicht schlechter als Souya und Mashuu!“ „Echt mal,“ grinste Takuma, der auf einem Baum in einiger Entfernung saß, und Akira rappelte sich stöhnend auf und putzt sich den Sand von der Hose. „Was hat Souya uns voraus? Er hat Sharingan, aber die hab ich genauso und Junya auch! Und Byakugan sind genauso stark wie Sharingan.“ „Na ja, Sae-nee-sans Byakugan vielleicht, aber meine doch nicht!“ machte Akira verzweifelt, „Oder Yasuki-senseis…“ Yasuki-sensei schaltete sich jetzt auch ein und gab seinem Neffen einen Klaps auf den Hinterkopf. „Jetzt reiß dich zusammen!“ machte er ruhig, „Junya und Takuma haben recht, wenn du dich zusammennimmst, kannst du Kaiten genauso gut wie deine Schwester Sae! Nur, weil Sae immer so angibt, heißt das nicht, dass sie tausendmal besser ist als du, sie ist auch bloß Chuunin und für einen Jounin hat es bisher nicht gereicht, oder?“ Akira schmollte. „Genau,“ machte Takuma grinsend, der immer noch auf dem Baum saß, in seiner Hand hielt er eine kleine Armbrust, an der er jetzt herumzuspielen begann. Als er mit dem vom Ast herunterhängenden Bein wedelte, klimperten Sicherheitsnadeln an seiner Hose. „Du bist nämlich viel cooler als Sae, weil du es nicht nötig hast, mit dem anzugeben, was du kannst, Akira. Und hör auf, uns zu widersprechen, wenn wir dir sowas sagen, ja?“ Akira scharrte mit dem Fuß im Sand herum und malte einen großen Smiley. „Danke…“ nuschelte er verlegen und so leise, dass Takuma nur raten konnte, was sein Teamkamerad und guter Freund gesagt hatte. „Außerdem,“ mischte Junya sich jetzt wieder zufrieden grinsend ein, „Sind wir ein besseres Team als die anderen, also Souya und so! Souya und Mashuu kloppen sich doch ständig, wer besser ist, und wir haben ein perfektes Teamwork!“ „Das stimmt,“ machte Yasuki grinsend, „Wenn ich mich bei den anderen Lehrern so umhöre, denke ich auch, dass ihr das Team mit dem besten Teamwork im ganzen Jahrgang seid. Ich bin sehr zufrieden mit euch, Jungs.“ „Kein Problem, Sensei,“ machte Takuma grinsend auf seinem Ast. Junya warf ein Shuriken nach ihm. „Jetzt komm endlich da runter, du Freak!“ Gehorsam sprang der große Bruder vom Baum und kam zum Rest des Teams, bei jedem Schritt klimperten die ganzen Sicherheitsnadeln und Buttons an seinen schwarzen Kleidern. Beim Team angekommen steckte er die Armbrust weg und zog einen Lolli aus seiner Jackentasche, den er sich in den Mund steckte. „Noch jemand einen?“ fragte er in die Runde und erntete Kopfschütteln. Akira seufzte und sah in den Himmel. Der Nachmittag war schon vorbei und es ging auf den Abend zu. Den ganzen Tag hatten sie hier mit Training für die Prüfung verbracht… „Wir k-können zu mir gehen und was essen!“ lud er seine Kameraden dann ein, „Mein Vater hat gesagt, er freut sich immer, wenn wir zum Essen kommen…“ „Cool,“ machte Takuma mit seinem Lolli, „Gibt’s Ramen?“ „Wie immer?“ addierte Yasuki lachend, „Das ist nett, Akira, dann werden wir Nii-san – ähm, Nishiki, meine ich – mal den Gefallen tun und alle zum Essen kommen!“ –– Im Hyuuga-Anwesen war reger Betrieb, als das kleine Genin-Team ankam. Es war irgendwie seltsam, dass in einem Clan voller schwarzhaariger Menschen die Familienmitglieder des (blonden) Oberhauptes Nishiki die einzigen Farbkleckse waren. Die Frau des Oberhauptes hatte rosa Haare, genau wie die Tochter, und der Sohn, Akira, hatte blonde wie sein Vater. Yasuki, Nishikis jüngerer Bruder, fiel da mit den dunklen Haaren seiner Mutter nicht so auf. Nach langem Herumirren durch viele Korridore mit hölzernem, blank polierten Boden erreichten sie ein Esszimmer (ja, es gab mehrere), in dem sie Nishiki schon vorfanden – und nicht nur ihn. „Ojii-chan!“ rief Akira erstaunt bei Narutos Anblick. Naruto saß mit Nishiki am Tisch auf einem Sitzkissen und winkte jetzt breit grinsend, als sein Enkel, sein jüngster Sohn und Satoyas zwei Kinder in der Tür standen. „Na sowas, hallöchen!“ machte er, „Wo kommt ihr denn her?“ „Na ja, das Training ist erledigt und wir wollten Ramen essen,“ grinste Yasuki, „Und was hast du hier verloren, Papa?“ „Och, ich muss gleich sowieso weiter zum Hokage-Gebäude!“ erzählte Naruto ausgelassen, „Aber da ihr ja gerade hier seid, es gibt großartige Nachrichten wegen der Chuuninprüfung!“ „Cool!“ rief Akira, „Haben wir jetzt einen Ort, wo sie stattfinden kann?“ „Oh, ja,“ machte Naruto zufrieden, „Ihr könnt Koffer packen, die Chuuninprüfung findet in Kusagakure statt!“ „Kusagakure?“ machte Takuma erstaunt. „Das ist aber ganz schön weit…“ „Setzt euch doch erst mal hin,“ bot Nishiki verwirrt lachend an, „Das Essen ist auch gleich fertig.“ Das Team setzte sich an den Tisch und Junya zog die Brauen hoch, den Hokage ansehend. „In Kusa also?“ fragte er, „Da gehen wir ja erst mal ewig hin…“ „Ich hab zuerst überlegt, ob ich Gaara frage,“ meinte Naruto, „Aber dann dachte ich, ´ne Prüfung in Suna ist ungünstig, da ist es so verdammt warm!“ „Ja, das ist wahr,“ machte Takuma und lutschte an seinem Lolli. „Na, und?“ grinste der Hokage das Team an, „Übt ihr fleißig? So eine Chuuninprüfung ist kein Zuckerschlecken, sag ich euch!“ „Mein Vater sagt, Chuuninprüfungen sind Katastrophen und in jeder wird traditionell eine schlimme Familientragödie erzählt.“ Yasuki seufzte nur. Er erinnerte sich dunkel an eine Chuuninprüfung, in der das ganze Dorf Panik geschoben hatte, weil alle dachten, Sanosuke und Seiji würden sich gegenseitig umbringen wollen. Das war so lange her… Nishiki brachte Ramen für alle. Als schon alle beim Essen waren, tauchte Akiras große Schwester Sae mit ihrer Freundin June auf. „Hey, mein Gott!“ rief sie, „Der ganze Tisch voller Loser!“ Die Genin, Yasuki, Nishiki und Naruto sahen zu den beiden jungen Mädchen auf, die in der Tür standen. „Oh nein,“ jammerte Akira kleinlaut und zog den Kopf ein. Wenn er etwas hasste, dann die Marotten seiner Schwester, die es offenbar liebte, ihn zu ärgern und zu piesacken. Sae war furchtbar. Und das sagten alle. Selbst ihre Mutter. „Wieso hat uns niemand von euch gesagt, dass es Essen gibt, hm?“ fragte das rosahaarige, schlanke Mädchen vorwurfsvoll. „Papa?!“ Nishiki räusperte sich. „Ich habe in eure Richtung gerufen, aber offenbar habt ihr es nicht gehört, das ist dein Problem, Sae.“ „Wasch dir die Ohren,“ schlug Takuma vor. Sae zog eine Grimasse in seine Richtung. „Ey, sonst geht’s noch, Gruftie-Schwuchtel, oder?!“ „Das war ein gut gemeinter Rat, wenn du auf dreckige Ohren stehst, seh ich das natürlich ein,“ feixte Takuma unbekümmert und grinste dann den völlig verstörten Akira an. Akira versuchte, zurückzugrinsen. „Sae!“ mahnte Nishiki seine Tochter dann ärgerlich, „Setzt euch hier hin und hör auf, die Gäste zu beleidigen!“ Die beiden Mädchen setzten sich schweigend dazu. June, die Kojiros älteste Tochter und Saes Teamkollegin war, grüßte alle artig und sah dann lächelnd zu Yasuki. „Na, Onkel?“ machte sie fröhlich, „Und, kommt Nori-chan klar in der Akademie?“ Yasuki gluckste. „Oh, ja, ich denke der geht’s bestens da. Grüß deine Eltern, wenn du nach Hause gehst.“ „Okay, dann grüß du Nori-chan und Tante Kumiko.“ Junya zog eine Braue hoch bei der Erwähnung von Kumikos Namen. Bei ihnen zu Hause wurde an sich immer nur abfällig von Kumiko gesprochen, die Yasuki-senseis Frau war. Viel mehr wusste Junya auch nicht von ihr, außer dass sie auch die Mutter von Yasuki-senseis kleiner Tochter Nori war und aus dem Kaneko-Clan stammte. Und dass sie fast nur rosa trug und extrem dünn war, wie alle fanden. „Ach ja, Nori-chan,“ kicherte Sae da am Tisch, worauf alle sie ansahen, „Die kleine Shelley, passend zur Barbie-Mutter, nicht?“ „Sae!“ warnte Nishiki sie erbost und sah Yasuki entschuldigend dafür an, dass sine Tochter so unverschämt war. „Ist doch wahr, gib‘s zu, Onkel Yasuki!“ machte Sae patzig, „Sollte ich dich Ken nennen?“ „Tu es und du kriegst nie wieder Geld von mir zu Weihnachten,“ antwortete Yasuki gelassen, „Und hör auf, so respektlos über andere zu sprechen, das gilt nicht nur für meine Frau und meine Tochter.“ „Ey, ich lass mir von euch nichts befehlen!“ „Sae!“ wiederholte Nishiki und zeigte wütend zur Tür, „Noch ein Spruch und du kannst in dein Zimmer gehen und da für den Rest der Woche bleiben!“ „Mann, bin ich froh, dass wir keine Schwester haben,“ machte Junya gedämpft zu Takuma. Dieser seufzte. „Ja, wirklich. Aber komm, sie ist vierzehn. Das ist ein schwieriges Alter, sie kann nichts dafür, Junya.“ „Hmm.“ Als sie aufgegessen hatten, verschwanden Sae und ihre Freundin schnatternd wieder aus dem Zimmer. Naruto verabschiedete sich auch schnell, weil er noch so einiges wegen der Chuuninprüfung zu klären hatte. So blieb Team Yasuki übrig, die aber auch dann von Nishiki erstaunlich eilig zum Gehen aufgefordert wurden, was vor allem Akira verwirrte. „Ich habe noch viel zu erledigen, so als Oberhaupt eines konservativen Clans voller mürrischer Griesgrame,“ stöhnte er, „Yasuki… Junya, Takuma… ich freue mich, dass ihr hier wart. Aber ich fürchte, ausnahmsweise mal muss ich euch tatsächlich früher rauswerfen, ich hoffe, ihr seid nicht böse. Wenn Chidori hier wäre, könnte die sich ja um euch kümmern, aber die ist mit ihrem Team irgendwo am Rumhampeln, also…“ „Ist doch gar kein Problem,“ machte Yasuki, „Wir kommen demnächst sicher sowieso wieder zum Ramen essen. Und hey, wir wissen jetzt, dass die Prüfung in Kusa ist, ist doch auch was. Mach dir keinen Kopf, Nii-san.“ „Genau,“ addierte Takuma und zog einen neuen Lolli aus seiner Tasche, den er auspackte und daran zu lutschen begann, „Und Akira?! Sag dir ab jetzt jeden Abend hundert Mal vor dem Schlafengehen „Ich hab keine Angst und ich kann das!“ , okay?“ Akira lächelte verlegen und scharrte stumm mit den Füßen auf dem Boden herum, hinter seinem Vater stehend. „J-ja… danke…“ kam dann ein leises Gemurmel von ihm. „Dann bis morgen! – Tschüß!“ „Ja, tschüß.“ Weg waren seine Teamkollegen und sein Lehrer, und Akira seufzte leise. Na toll. Jetzt war er den ganzen Abend alleine mit Sae, die dazu noch ihre Freundin da hatte. June war zwar lieb und auch nie unhöflich, aber zwei gegen einen war trotzdem nicht ganz fair… „Geh jetzt und mach irgendwas Sinnvolles, Akira,“ machte Nishiki zu seinem kleinen Sohn, der nur dumpf nickte und sich davonschlich, in der Hoffnung, Sae nicht zu begegnen. Als er am Ende des Korridors angekommen war, klopfte es an der Haustür. Er drehte sich schon verwundert um, da war sein Vater schon da und hatte sie geöffnet – und Akira war überrascht, als er seine Cousine Namie erblickte, Onkel Sanosukes siebzehnjährige Tochter mit den pupillenlosen, braunen Augen. Nanu, Namie? überlegte Akira verwirrt, Was macht die denn hier? Er blieb, wo er war, als Namie lächelte und ihrem Onkel Nishiki fröhlich zuwinkte. „Da bin ich!“ verkündete sie, „Ach ja, Nee-chan ist übrigens vorhin gerade von der Mission zurückgekommen, ich, öhm, werde sie dann informieren. Was kann ich für dich tun, Oji-san?“ Nishiki seufzte. „Komm erst mal rein, ich mache uns Tee. Es gibt einiges zu bereden und Schuld ist die anstehende Chuuninprüfung in Kusa.“ „Ach ja, Kusa,“ machte Namie, zog artig die Schuhe aus und kam herein, um ihrem Onkel ins Esszimmer zu folgen. Sie sah Akira am Ende des Ganges stehen und winkte. „Hey, Akira-chan! Alles klar?“ Akira nickte nur. „Geh dich beschäftigen, Akira,“ wiederholte Nishiki ernst, „Ich muss alleine mit Namie-chan sprechen, es ist wichtig.“ „Okay, Papa.“ Das Kind verschwand um die Ecke, während der Vater mit der Cousine im Esszimmer verschwand. Akira überlegte zuerst, tatsächlich wegzugehen. Aber die Neugier war größer… was war es, das sein Vater unbedingt mit Namie besprechen musste? Wieso Namie?... Und wieso durfte er das offenbar nicht hören? Er blieb, wo er war, und vertraute auf die Hellhörigkeit der dünnen Wände. –– „Ich hab von Chidori gehört, der Uchiha-Clan hätte neulich so eine Beratungsrunde gemacht und Sasuke-sama hätte dafür sorgen wollen, dass diese Chuuninprüfung keine Katastrophe wird, damit der Ruf Konohas oder eurer Familie nicht noch weiter sinkt, weil alles Eigenartige, das passiert, offenbar mit dem Uchiha-Clan zu tun hat.“ Während seiner Rede sah Nishiki Namie an, die am Tisch saß mit einem Becher Tee. Sie nickte. „Ja, mein Vater hat gesagt, dass es so einen Rat gegeben hätte, aber er hat nicht erzählt, worum es gegangen ist.“ „Yashiru und du, ihr seid alt genug, um euch aktiv an diesen Sachen zu beteiligen,“ sagte Nishiki, „Ich bin zwar Oberhaupt der Hyuugas und sollte mich nicht in die Angelegenheiten des Uchiha-Clans mischen, aber meine Frau gehört immerhin dazu…“ „Ist schon okay, Oji-san.“ „Chidori hat gesagt, ihr wolltet dafür sorgen, den Wald des Todes – na ja, etwas Ähnliches werden sie in Kusa sicher haben – doppelt und dreifach zu überwachen, damit nicht wieder tausende von Leuten zerfetzt oder von Schlangen gefressen werden.“ „Ja,“ machte Namie nickend. Nishiki seufzte und fing an, an seinem Finger herumzupulen. Er sah sie nicht an, als er fortfuhr. „Ich wollte mit dir darüber sprechen, weil du diese einmaligen Augen hast, diese Kombination aus Byakugan und Sharingan, das spart uns nämlich, zwei Leute darauf anzusetzen. Was ich dir gleich sage, ist strengstens vertraulich, Namie-chan, und die Wenigsten aus der Familie wissen darüber Bescheid.“ Namie hielt jetzt inne. Sie blickte zu ihm, als er auch wieder den Kopf hob. In seinen weißen Augen stand Besorgnis, was Namie verwunderte. „Ich höre, Oji-san.“ Der Mann seufzte leise. „Bis jetzt weiß immer noch niemand, wieso damals vor vielen Jahren der Eisenmann, diese beiden Kinder und Naoya gestorben sind. Obwohl sie alle auf unterschiedliche Weise den Tod gefunden haben, hatten wir den Verdacht, dass die Fäden trotzdem alle irgendwo zusammenführen… das heißt, es ist möglich, dass sie alle vom selben Menschen getötet worden sind. Das hat mehr mit der jetzigen Chuuninprüfung zu tun, als es scheinen mag.“ Das Mädchen stellte schweigend die Teetasse ab. „Oh,“ machte sie ernst. „Wer ist wir, Oji-san?“ „Ich habe darüber oft mit deiner Tante Shiemi gesprochen, die immerhin alle Leichenbefunde kennt und die Leichen damals genauestens untersucht hat. Satoya weiß Bescheid, aber bisher ist es nicht so, dass wir irgendeinen Beweis für unseren Verdacht haben. Sobald wir den haben, kriegen Sasuke-sama und Sakura-sama auch Bescheid, und… … die anderen eben.“ „So viel Heimlichtuerei bedeutet nichts Gutes,“ sagte Namie, „Worum machen du, Shiemi und Satoya so einen Hokuspokus? Muss ja was Furchtbares sein.“ „In der Tat. Wir halten die Wahrscheinlichkeit, obwohl sie klein ist, für möglich… dass es Masami war, der sowohl den Eisenmann, als auch seinen eigenen Bruder und die beiden Kinder getötet hat.“ Akira hielt fassungslos die Luft an, während er immer noch draußen stand und hörte, wie es drinnen rumpelte. Er vermutete, dass Namie sich erhoben hatte. „Wie bitte?!“ machte sie da auch schon, „Das ist nicht dein Ernst – Masami soll Naoya getötet haben? Das ist absurd, wieso sollte er das tun? Soweit ich mich erinnere – ich war damals auch erst fünf – hat er Naoya-chan abgöttisch geliebt!“ „Ich habe keine Ahnung,“ machte Nishiki, „Aber er hatte extrem früh Sharingan. Masamis Sharingan können ohne Zweifel kranke Genjutsu ausführen, und das konnte er höchstwahrscheinlich schon mit vier Jahren Und wir vermuten, dass selbst der Eisenmann dank eines psychischen Schocks diese geplatzten Blutgefäße hatte, dass also sein Blutdruck quasi dank psychischer Einwirkung explodiert ist.. – Namie-chan… wie gesagt, das sind nur Ideen. Niemand hat Beweise und vielleicht – hoffentlich – irren wir uns ja, denn wenn das wahr ist, wäre das grauenhaft. Nicht nur die Tatsache, dass Masami dann seinen eigenen Bruder im zarten Alter von drei Jahren getötet hat, sondern vor allem die Tatsache, dass so einer als Gegner selbst für den gesamten Clan ein Problem darstellen würde. Bitte behalte das alles für dich und sprich weder mit Yashiru noch mit deinen Eltern darüber.“ Sie starrte ihn nur an und setzte sich dann langsam wieder hin. „Ich hoffe, ihr irrt euch,“ sagte sie dumpf. „Was habe ich damit zu tun?“ „Masami ist Mitglied des Organisationskomitees und für die zweite Prüfung zusammen mit den Kusagaya-Schwestern für Genjutsu zuständig. Ich… möchte dich bitten, ihn unauffällig und mit genügend Abstand im Auge zu behalten, um herauszufinden, ob er sich seltsam verhält.“ Sie erstarrte. „Mich bitten?“ fragte sie dann, „Habe ich eine Wahl, nein zu sagen?“ „Ja, die hast du,“ machte Nishiki, „Shiemi ist nicht da, mit der kann ich das nicht bereden, aber wir können mit Satoya reden. In den vergangenen Jahren hat Masami sich relativ unauffällig verhalten und es gab keine Toten oder ominöse Unfälle, aber wie wir wissen, passiert auf quasi jeder Chuuninprüfung, in der irgendwelche Uchihas mitmachen, irgendein Drama. Du hast Byakugan und Sharingan, du kannst ihn aus der Ferne beobachten und seine Bewegungen voraussehen und dich so rechtzeitig schützen, falls er tatsächlich irgendetwas Eigenartiges tut. Sieh es als… Auftrag unter der Hand an, wir umgehen einfach nur meinen Vater als Hokage und du kriegst den Auftrag von mir direkt.“ „Sowas wie Schwarzarbeiten?“ machte sie erstaunt. „Der Hyuuga-Clan neigt zu drastischen Mitteln, wie mir scheint.“ „Der Uchiha-Clan auch.“ „Ich…“ Sie machte eine Pause und sah wieder auf den Teebecher. „Ich nehme den Auftrag an, Oji-san.“ Nishiki zog eine Braue hoch. „Das ging schnell…“ meinte er. Namie sah ihn wieder an. „Wenn das tatsächlich stimmt, was ihr denkt, ist Masami eine Gefahr für die Familie und vielleicht für ganz Konoha. Und bei seinem IQ traue ich ihm sogar zu, schon Jahre im Voraus Dinge zu planen und dann ewig so zu tun, als wäre nichts…“ Nishiki nickte. Er sprach nicht aus, woran er noch dachte. Und wenn er Naoya wirklich getötet hat, hat er Mangekyou Sharingan… und dann besteht die Gefahr, dass das ganze Geheimnis darum auffliegt und die Sicherheit des ganzen Dorfes im Arsch ist… „Ich tue, was ich kann, Oji-san,“ murmelte Namie und erhob sich erneut, bevor sie sich artig vor ihm verneigte. „Außer Shiemi und Onkel Satoya weiß dann niemand, dass ich das tue, oder wie sehe ich das?“ „Wir werden sehen, ob ich mit ihnen darüber spreche,“ murmelte Nishiki und kratzte sich unsicher am Kopf. „Es ist so, dass-… durchaus die Möglichkeit besteht, dass wir uns geirrt haben und Masami einfach nur ein Genie ist, aber nichts mit den Morden zu tun hat. Stell dir vor, was hier passiert, wenn ich herumerzähle, was wir vermuten… Seiji und Kanae würden doch völlig zusammenbrechen… und Sasuke-sama reagiert vermutlich auch allergisch auf Familieninterne Intrigen… wenn sich das alles nicht bestätigt, meine ich, brauchen wir niemanden grundlos zu beunruhigen. Ich hoffe, das ist okay für dich… zu schweigen, meine ich.“ „Ja,“ sagte sie leise und sah zur Wand. „Dann werde ich jetzt gehen und mich seelisch auf die Chuuninprüfung vorbereiten. Bis dann, Oji-san!“ „Ja, bis dann,“ machte er dumpf, als sie lächelte und ging. Er blieb sitzen und stützte dann stöhnend den Kopf auf die Hände. Verdammt… wenn ihr jetzt irgendwas passiert, bin ich am Arsch, das ist mal klar… aber außer ihr hat niemand diese Augen-Kombination! Mikoto hat zwar auch beides, aber anders… außerdem wäre sie sicher die Letzte, die mir glauben würde, was wir denken… sie ist doch Masamis Schatten! Mindestens. Der arme Nishiki hatte keine Ahnung, dass der völlig geplättete, entsetzte und eigentlich noch viel ärmere Akira das alles mitbekommen hatte und sich jetzt endlich taumelnd ob des plötzlichen Schwindels, den er spürte, auf den Weg in sein Zimmer machte. Das alles war mehr als beängstigend… –– -- OMFG XD Jetzt wirds böööööööse muahahaha XD Nein Scherz uû' Nishiki ist ja voll der Chacker könnte man meinen! XD Dabei hat er keine Ahnung, hahahaha XD Takumas Team ist irgendwie cool, ich mag die^^'' und der kleine Akira wird plötzlich wichtiger für die story als ihm lieb sein wird XDD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)