Das Erbe des Uchiha-Clans von Linchan (SasuSaku + Kinder + Kindeskinder) ================================================================================ Kapitel 22: Verschwunden ------------------------ Zwei Wochen in Kusa verstrichen und Namie blieb verschollen. Niemand fand eine Spur von ihr oder einen Anhaltspunkt, wo sie zuletzt gewesen sein könnte. Und während Haruka und Sanosuke am Verzweifeln waren, war jetzt der Tag der dritten Prüfung gekommen. Sanosuke war eigentlich ganz froh, dass seine eigenen Söhne nicht teilnehmen würden, denn er hatte definitiv keinen Nerv, sich Spaßkämpfe anzusehen, während Namie weg war. Deswegen entschuldigte er sich betreten bei Satoya und Chidori, deren Söhne von der Familie die einzigen Teilnehmer waren. „Seid mir nicht böse, wenn ich nicht zugucken komme,“ sagte er zu seinen beiden Geschwistern, „Ich… ich kann das nicht. Ich kann nicht stillsitzen, ich kann mich ehrlich gesagt nicht mal für Akira, Yunosuke und Takuma freuen, weil sie weitermachen können, ich bin nur gerädert, total kaputt und meine Nerven liegen blank… ich wäre sowieso keine Gesellschaft für euch. Ich… werde also nicht zugucken gleich… entschuldigt das.“ „Ist schon okay,“ machte Satoya ruhig, „Takuma und Yunosuke werden es dir sicher nicht übel nehmen, Hauptsache, Moe und ich gucken zu.“ „Haruka, Yashiru und ich werden mit einigen Jounin und Chuunin aus Kusa weiter suchen, während die Prüfungen laufen,“ erzählte der älteste Bruder niedergeschlagen, „Mikoto wollte auch mit, aber ich hab ihr gesagt, sie soll lieber mit Masami auf die Kleinen aufpassen. Susumu und Shigeru wollen natürlich mit gucken und die anderen werden auch kommen, glaube ich.“ „Mann,“ machte Chidori zu ihm, „Schlaft ihr überhaupt noch? Guck bitte mal in den Spiegel, du siehst aus, als wärst du überfahren worden, Nii-san!“ „Schlafen?“ stöhnte er, „Ich glaube, ich habe seit Tagen kein Auge zugedrückt! Haruka geht’s auch nicht besser… aber wir können wohl kaum ruhig schlafen, wenn wir Angst um Namie haben… s-sie ist schon über zwei Wochen weg! Jemand muss sie entführt haben oder so…“ „Ist okay,“ murmelte Satoya, „Geht ihr suchen, aber überlastet euch nicht, sonst brecht ihr zusammen. Ich hoffe, ihr esst wenigstens ab und zu am Tag. Die Nacht, bevor wir nach Konoha zurückkehren, helf ich euch beim Schlafen nach, sonst krepiert ihr mir noch unterwegs… das ist auch nicht sehr hilfreich.“ Sanosuke lächelte gequält. „Danke… ich… muss jetzt los. Sagt uns einfach, wie es ausgegangen ist, ja?“ Er winkte müde, bevor er sich auf den Weg aus dem Hotel machte, in dessen Foyer sie gestanden hatten. Er würde Haruka und Yashiru von der Verwaltungszentrale abholen und gemeinsam würden sie jetzt außerhalb des Dorfes nach Spuren suchen. Irgendwo musste Namie ja sein! Sie konnte ja nicht vom Erdboden verschluckt worden sein. Satoya und Chidori blieben kurz im Foyer stehen und schwiegen. Dann war es Satoya, der zuerst sprach. „Hokage-sama kommt mit Hinata und Nishiki auch zur Prüfung, hm?“ „Ja,“ machte die Schwester. „Ich dachte, Nishiki müsste wegen der Hyuuga-Sachen in Konoha bleiben?“ „Ich glaube, sie haben ihm ´ne Sondergenehmigung zum Ausreisen gegeben, weil es sein Sohn und der Erbe ist, der an der Prüfung teilnimmt. Ich glaub zwar nicht, dass Akira Chuunin wird, aber ich bin echt stolz auf ihn, dass er mitmacht und nicht vorher aufgegeben hat. Ich glaube, Takuma und Junya sind ihm wirklich gute Kollegen und Freunde.“ Satoya lachte leise. „Takuma mag Akira wirklich, zu Hause erzählt er immer, was Akira für Fortschritte in puncto Selbstbeherrschung gemacht hätte… traust du deinem eigenen Kind nicht zu, Chuunin zu werden?“ „Er ist noch nicht soweit,“ entgegnete sie lächelnd, „Ich bin seine Mutter, ich kenne ihn besser als jeder andere hier. Du kennst ihn ja, er ist zu ängstlich, um ein Truppenführer sein zu können. Am Talent liegt es nicht, falls du das gedacht hast, aber mental ist er noch nicht reif dafür. Ich fand's trotzdem wichtig, dass er zusammen mit seinen Freunden teilnimmt und sieht, wie das abläuft, das wird ihm sicher helfen. Mal mit anderen zu kämpfen zeigt ihm auch, wo er steht und was er lernen muss, wenn er weiterkommen will.“ „Hm,“ machte Satoya und nickte verständnisvoll. „Ich hab dafür gesorgt, dass Junya draußen ist… er war zwar stinksauer – ich glaube, er hasst mich immer noch deshalb – aber er ist krank, es hätte ihn umbringen können, da jetzt mitzumachen… und wer seine eigenen Kräfte nicht einschätzen kann, kann sowieso kein Chuunin werden. Mal sehen, wie weit Takuma und Yunosuke kommen. – Nishiki kommt, kommt Sae auch?“ „Nö,“ kam die Antwort, „Die freut sich ´nen Ast, zu Hause ohne Eltern zu sein… lass uns dann mal rüber gehen, bevor das Spektakel ohne uns anfängt! Wo ist Moe denn, schon da?“ „Ja, sie ist mit Junya vorgegangen, auf mich ist er ja sauer, deswegen wollte er mit ihr gehen…“ –– In Kusa war ein kleines Stadion, in dem die dritte Prüfung stattfinden würde. Nicht zu vergleichen mit der Arena in Konoha, aber besser als eine eingebrochene Arena war es auf jeden Fall. Zu diesem Teil der Prüfung waren allerhand Leute gekommen. Die Daimyo, die Fürsten der umliegenden Länder, auch die des Feuerreiches, waren auch gekommen, immerhin interessierte auch sie, wer unter dem Nachwuchs ihrer Ninjadörfer, quasi ihrer Armee, sein würde. Naruto als Hokage war natürlich gekommen und auch Gaara, der Kazekage, war da, immerhin waren auch Suna-Nins dabei. Kusa hatte zwar keinen Kage, aber der oberste Verwalter des Dorfes saß (extra auf einem niedrigeren Stuhl, um seine Unterlegenheit den beiden Kages gegenüber zu zeigen) bei den beiden oben auf einer Tribüne. Im Zuschauerraum nahmen die Uchihas und alle Anhänger wie Hinata, Yasuki und Familie und Nishiki und Familie einen ganz beachtlichen Platz ein, und weil sie ein so cooler Clan waren, hatten sie natürlich auch gute Plätze bekommen (und, weil Satoya eine so große Kasse hatte). Nishiki war gerade erst zusammen mit seiner Mutter Hinata bei den anderen angekommen und war völlig fertig. „Der Weg hierher war eine Tragödie bei diesem Wetter!“ erzählte er seiner Frau Chidori, die er mit einem flüchtigen Kuss und einer Umarmung begrüßte, „Aber ich bin ehrlich gesagt froh, Sae einige Tage los zu sein, diese Pubertät ist ja sowas von furchtbar bei ihr!“ Chidori lachte, als sie das hörte, und begrüßte ihre Schwiegermutter, indem sie sie fröhlich knuddelte, worauf Hinata erstickt hustete. „Wir sind alle froh, Sae los zu sein,“ versetzte Yasuki an seinen Bruder gewendet, „Mag sie überhaupt jemand?“ „Ach,“ stöhnte Nishiki nur abwinkend und ließ sich auf den ihm zugewiesenen Platz neben Chidori fallen. Er sah sich in der Reihe um und entdeckte neben Yasuki auch Kumiko, die ihre Nägel feilte, und neben ihr wiederum die kleine Nori, die heute besonders hübsch gemacht worden war und aussah wie ein aus dem Märchenbuch entsprungenes Dornröschen. Dazu passend summte sie ganz leise und glücklich vor sich hin: „Dornröschen war ein schönes Kind, schönes Kind, schönes Kind…“ Sehr widerwillig saßen neben Nori die Uchiha-Zwillinge Susumu und Shigeru. Nachdem Nori gedroht hatte, laut zu plärren, hatte Mikoto schnell dafür gesorgt, dass ihre dreisten Brüder Dornröschen den Wunsch erfüllten, neben ihr zu sitzen; zum Glück konnte nur einer neben ihr sitzen, auf der anderen Seite saß ja Kumiko. Susumu und Shigeru hatten sehr sportlich eine Münze geworfen und ausgelost, dass Shigeru zuerst neben ihr sitzen musste – nach der Hälfte der Zeit würden sie beide wie zufällig auf Klo müssen, wiederkommen und dann die Plätze tauschen, damit der arme Shigeru sich von dem Leid erholen durfte. Mikoto und Masami saßen neben den kleinen Kindern. In der Reihe über ihnen saßen dann Souya, Taki, Kansuke, Junya, Satoya und Moe. „Nanu?“ machte Nishiki dann, „das sind aber wenige, da fehlt ja die Hälfte! Wo sind denn Sanosuke und Haruka, und Asayo?“ „Asayo und Fuuya sind bei Mashuu im Krankenhaus,“ erzählte Chidori ihrem Mann, und er starrte sie fassungslos an. „Krankenhaus?! Wie bitte?!“ Sie erzählte also so gedämpft wie möglich schon wieder von dem Vorfall im Wald. Nishiki erbleichte, als er von der Schlange hörte. „Das ist nicht wahr!“ keuchte er, „Weißt du, was in Konoha für ein Bär los ist?! Dein Vater hat bei sich die Schlangenrolle gefunden, die er eigentlich zerstört hatte, Seiji macht da ein riesen Theater im ganzen Dorf, weil irgendjemand vermutlich die Rolle geklaut und eine falsche hingestellt hatte, die Sasuke verbrannt hat! Das heißt, jemand muss das Jutsu können, und wo du das hier erzählst, scheint es ja wirklich so zu sein…“ „Wie bitte?!“ machte sie und zog die Brauen hoch, „Jemand hatte die Rolle geklaut?! – Na, da führen aber diverse Fäden irgendwo zusammen, würde ich meinen. Dann können ja nicht so viele übrig bleiben, die es gewesen sein könnten.“ „Sasuke und Seiji sind zumindest davon überzeugt, dass es einer war, der die Familie gut kennt, vielleicht sogar aus der Familie selbst jemand… dummerweise konnten sie nicht nachsehen, wer unterschrieben hat auf der Rolle, weil der untere Teil abgerissen worden ist…“ „Ich frage mich, ob das was mit Namie zu tun hat,“ murmelte sie, und er erstarrte plötzlich, als er den Namen seiner Nichte hörte. Namie? Da war doch was gewesen…? Er sah hastig nach rechts zu Masami, der seelenruhig neben Mikoto saß, sich mit ihr zu unterhalten schien und jetzt Nishikis Blick bemerkte. Mit einer höflichen Kopfneigung in seine Richtung grüßte er seinen Onkel, widmete sich dann aber wieder Mikoto. „W-was ist mit Namie, Chidori?!“ zischte der Blonde nervös, „Ist ihr was passiert?!“ „Das wissen wir nicht, sie ist spurlos verschwunden,“ antwortete sie, und er erstarrte erneut. Beinahe wäre er schreiend aufgesprungen, aber das wäre wohl keine gute Idee gewesen. Niemand wusste von dem geheimen Auftrag, den er Namie gegeben hatte… es wäre in diesem Moment auch nicht sehr klug, davon zu berichten, fand er. Plötzlich war ihm schwindelig. Namie war verschwunden…? Wieso? Wann? Er fasste nach seinem Kopf und keuchte leise. „Oh nein…“ stammelte er, „Das ist ja furchtbar…“ D-das ist meine Schuld, ich hätte ihr nie so etwas auftragen dürfen! Dann hatte ich recht und Masami ist wirklich gefährlich…?! Verdammt, w-was, wenn er ihr etwas angetan hat…?! Wenn das jemand rausfindet, bin ich sowas von tot… wie konnte ich so verantwortungslos sein und ein Kind mit so einer Aufgabe belasten?! Verdammter Narr, Nishiki…! „Nishiki?“ machte Chidori und sah ihn stirnrunzelnd an, „Ist alles okay?“ „Was?!“ Er fuhr herum und starrte sie an. Ihr Blick wurde besorgt. „Ist alles okay?! Du bist so blass…“ „I-ich?! J-ja, alles bestens, keine Angst! Ich bin nur… ich meine… wie furchtbar, die arme Namie! Sanosuke und Haruka suchen sicher nach ihr…?“ „Ja, Yashiru auch, deshalb sind sie ja nicht hier. – Oh, guck, es geht los!“ Sie zeigte nach unten, wo ein Kusa-Nin stand und zu reden begonnen hatte, hinter ihm standen die Teilnehmer der dritten Prüfung. Drei Jungen aus Suna, zwei Jungen und eine Kunoichi aus Kusa, Takuma, Akira und Rock Lees Team, in dem Yunosuke, ein weiterer Junge und noch eine Kunoichi waren. „Erstaunlich viele,“ bemerkte Satoya, „Sonst sind es immer weniger Teilnehmer in der dritten Runde.“ Er erinnerte sich an seine eigene Chuuninprüfung, als er dreizehn gewesen war; außer ihm, Yasuki und Kumiko, die ja ein Team gebildet hatten, waren nicht viele in der dritten Runde gewesen. Als er jetzt so daran dachte, fiel ihm auf, dass das damals das einzige mal gewesen war, dass er je gegen seinen damals noch besten Freund Yasuki gekämpft hatte. Kumiko war schnell raus gewesen, weil sie freiwillig aufgegeben hatte. Jetzt daran zu denken, war nostalgisch… damals war noch alles so einfach und schön gewesen. Yasuki war sein bester Freund gewesen und Kumiko war noch nicht ganz so tussig gewesen wie jetzt. Sie waren damals ein gutes Team gewesen… inzwischen waren nur Yasuki und Kumiko noch ein Team, wenn überhaupt. Er sah feindselig zu den beiden herunter, die vor seiner Nase saßen und eifrig miteinander zu tuscheln begonnen hatten, wobei Kumiko wie immer dämlich kicherte und sich gar nicht einkriegte. Er wollte gar nicht wissen, was sie da flüsterten… sicher lauter unanständige Dinge! „Machen wir es heute Nacht im Bett oder an der Wand, Süßer?“ „Mal sehen, der Teppich im Hotel ist auch ziemlich weich…“ „Hach, Hauptsache, du besorgst es mir, hihihi…“ So stellte Satoya sich schon angewidert ihre Gesprächsthemen vor, und er schüttelte sich. So ein Scheiß – wieso stellte er sich bitte vor, sie würden sowas sagen? Jetzt war er schon neidisch auf diese Idioten, weil sie immerhin Sex hatten und er nicht? Großartig, Satoya. –– Satoya hatte genau genommen sehr viel Zeit, darüber nachzudenken, wie Yasuki und Kumiko es wohl heute Nacht treiben würden, denn die ersten drei Kämpfe waren alle zwischen den Kandidaten, die ihn nicht so interessierten. Erst kamen ein Suna-Nin und ein Kusa-Nin, dann kam die Kunoichi aus Kusa gegen Yunosukes Teamkollegin Runa, danach kam Yunosukes anderer Teamkollege, der auf den Namen Genkin hörte, an die Reihe und kämpfte gegen den zweiten Suna-Nin. Dann kam Takuma. Sein Gegner war der verbliebene Kusa-Nin. „Den machst du ja wohl fertig, Nii-san,“ murrte Junya auf seinem Platz im Publikum, als die zwei unten einander gegenüberstanden und der Jounin das Startsignal gab. „Lass dich ja nicht von ´nem Schwachmat aus Kusa unterkriegen!“ „Ja, die anderen beiden Kusas sind auch schon raus,“ grinste Susumu, der sich zu seinem Cousin umdrehte, „So’ne Deppen. Selbst Runa hat diese Schlampe aus Kusa voll in die Pfanne gehauen, und Souya-nii-chan hat immer gesagt, Runa wäre ´ne olle Tussi, als sie noch in der Akademie waren!“ „Nee,“ machte Junya kopfschüttelnd, „Runa hat inzwischen aufgehört, mit Ponys zu spielen, glaub ich. War gar nicht so übel, was sie da gemacht hat eben, Lee-sensei scheint ein ziemlich guter Lehrer zu sein!“ „Obwohl er so’n alter Opa ist!“ lachte Susumu frech und bekam prompt von Mikoto eine übergebraten, die ja neben ihm saß. „Jetzt sitz still, du Affe, und hör auf, die Leute zu nerven!“ tadelte sie ihn genervt. „Guckt lieber Takuma zu, er ist voll der Checker, von ihm könnt ihr was lernen, ihr Scheißkerle. Wenn ihr mal Ninja werden wollt, lernt von der Chuuninprüfung anderer Deppen, das hilft.“ Masami gluckste amüsiert über Mikotos Worte. Auch, wenn sie manchmal viel schimpfte und fluchte, sie meinte fast nie böse, was sie zu ihren Geschwistern sagte. Er wandte den Blick von Takuma, der dank seiner Sharingan überhaupt keine Probleme hatte, dem Kusa-Typen auszuweichen, der mit Gras um sich warf, das sich in Senbon-Nadeln verwandelte, und sah seine hübsche Cousine eine Weile schweigend an, wie sie da saß und jetzt wieder nach vorne sah. Dabei kommentierte sie das Geschehen mal verächtlich, mal begeistert zusammen mit dem auch ziemlich beeindruckten Susumu. Shigeru hatte leider keine Zeit, mitzufiebern, weil er von Nori unterhalten wurde, die ihm „Dornröschen war ein schönes Kind“ ins Ohr sang, ganz leise, und dabei kicherte sie beinahe so bekloppt wie ihre Mutter. Seit ihrem Gespräch nach dem zweiten Teil der Prüfung war Mikoto etwas schweigsam gewesen, war Masami aufgefallen. Aber das lag größten Teils auch an Namies Verschwinden, was ihm natürlich noch mehr leid tat als sowieso schon. Aber so sehr er auch Mikoto eine Freude machen wollte, er konnte und durfte Namie nicht zurückholen. Dann wäre sein großes Vorhaben, die Welt zu verändern, jedenfalls beendet, weil Namie dann eine Menge erzählen würde, was sie nicht wissen durfte; so, wie er Dinge wusste, die er nicht wissen durfte, dank Seijis Therapiekassetten. Er wusste, wer Yuusuke getötet hatte, wer Yusaku getötet hatte… all die Dinge, die die Erwachsenen nach wie vor sorgfältig verschwiegen. Er sah sich kurz nach den Kusagaya-Zwillingen um und entdeckte sie einige Reihen weiter hinten gebannt herunter starren. Momoiro kaute unanständigerweise an ihren pink lackierten Nägeln und ihre Schwester drehte ihre violetten Haare zwischen den Fingern. Scheinen sie ja äußerst spannend zu finden, wie es aussieht? Dann bemerkte Murasaki seinen Blick, stieß ihre Schwester an und winkte fröhlich grinsend zu Masami herunter. Als Momoiro merkte, was los war, winkte sie noch viel energischer und sie beide grinsten um die Wette und fingen errötend zu kichern an, als Masami ihnen auch höflich zunickte und dann auch grinsen musste. Er hörte sie noch mehr kichern, als er sich wieder nach vorne wandte. Sie waren schon komisch, diese Pinku-Mädchen. Aber sie hatten Ahnung von Genjutsu. Das war auch das Einzige, was ihn jemals an ihnen gereizt hatte. Wenn sie wieder in Konoha waren, würde er das endlich mal abschließen, um die arme Mikoto nicht mehr eifersüchtig zu machen. Sie hatten Genjutsu, ja. Und er hatte Sharingan. Wie praktisch… –– Takuma hatte offenbar keine großen Probleme mit dem Kerl aus Kusa. Eine Weile floh er vor fliegenden Gräsern und Senbon-Nadeln hin und her, ohne selbst groß etwas zu tun, bis er mit einem mal den Spieß umdrehte und dem Typen mal zeigte, dass er ein Uchiha war: „Katon! Gokakyuu no jutsu!“ „WAAH!“ kreischte der Kusa-Nin entsetzt beim Anblick des riesigen Feuerballs, der die Menge auf den Tribünen raunen ließ (ausgenommen die Leute aus Konoha, die diesen Anblick bei ihren vielen Uchihas in und auswendig kannten…). Der Gegner floh vor Takumas Katon-Jutsu und entkam dem Feuer um ein Haar, indem er sich geistesabwesend auf den Boden warf. Takuma seufzte und nahm seine kleine Armbrust, die er sich umgehängt hatte, während der Kusa-Nin hustend wieder aufstand und das Feuer verrauchte. „So einfach kriegst du mich nicht dran!“ fauchte er Takuma an, der ihn nur groß aus seinen Sharingan ansah und mit der Armbrust auf ihn zielte. „I-ich lasse mich nicht von einem besiegen, d-der sich schminkt, heh!“ „Das war aber nicht sehr höflich,“ tadelte Takuma ihn, „Das ist Stil, Mann.“ Ehe der Gegner antworten konnte, schoss Takuma mit seiner Armbrust eine einzige, kleine Senbon-Nadel auf ihn. Er erwischte den Gegner am Arm und der schrie auf, zurückspringend und beide Hände hochreißend, um ein neues Jutsu auszuführen – dann merkte er plötzlich, wie etwas an ihm zerrte und sich um ihn wickelte, bis er sich nicht mehr rühren konnte. Empört starrte er auf die Senbon-Nadel in seinem Arm; an ihr war ein fast unsichtbarer faden befestigt, der den Jungen jetzt gefesselt hatte und sich immer enger zusammenschnürte. „V-verdammt?!“ rief der Junge erschrocken, als er merkte, dass er sich nicht mehr rühren konnte. Er sah zu Takuma, der an dem anderen Ende des Fadens zupfte und grinste. „Ja, würde ich auch so sehen,“ kommentierte er das, bevor er Luft holte und das vernichtende Jutsu aussprach. „Katon! Ryuuka no jutsu!“ Das Feuer traf den Faden und brannte an ihm entlang bis zu dem armen Kusa-Nin, der dieses Mal alles abbekam, laut aufkreischte und sich zu Boden warf, um sich herumzurollen und das Feuer auszuschlagen, was ihm aber nicht gelang. Takuma schulterte seine Armbrust und blickte ratlos zu dem Schiedsrichter. „Können Sie das löschen, bevor er verbrennt? Ich denke, er ist fertig.“ „Sieht so aus…“ bestätigte der Jounin, kratzte sich am Kopf und löschte mit einem kleinen Suiton-Jutsu das Feuer. Der Kusa-Nin blieb stöhnend und groggy am Boden liegen und Takuma war damit der Sieger. Jetzt waren noch drei Ninja übrig, die nicht gekämpft hatten: Yunosuke, Akira und ein Typ aus Suna. Da sie zu dritt waren, würde einer zweimal kämpfen müssen. Das Los hatte entschieden, dass der Suna-Typ zuerst gegen Yunosuke kämpfen würde. Der Sieger dieses Kampfes würde gegen Akira kämpfen müssen, erst danach wären die Teilnehmer der zweiten Runde fest, die erst am nächsten Tag stattfinden würde. „Mann,“ machte Takuma zu den übrigen Genin, die schon gekämpft hatten und noch fit waren, mit denen zusammen er jetzt auf einer Tribüne etwas weiter unten saß, „Da hat der arme Akira das ja nicht sehr leicht, egal, wer von den beiden sein Gegner sein wird…“ „Von den dreien kommt morgen also auch nur einer noch mal, oder?“ fragte das Mädchen Runa, Yunosukes Teamkollegin, die auch dort saß. „Dann ist das ja schon wieder ´ne ungerade Zahl…“ Takuma hörte ihr nicht zu und beobachtete seinen Bruder, der sich jetzt mit dem Kerl aus Suna herumschlug. Beide waren unglaublich schnell zu Fuß und der Suna-Junge hatte einige ziemlich ausgefuchste Fuuton-Jutsus drauf, mit denen er die halbe Kampffläche zerfetzte; zum Glück hatte auch Yunosuke seine Sharingan und war damit nicht sehr bemüht, allen Windklingen auszuweichen. Und Takuma stellte fest, dass er den Suna-Kerl überschätzt hatte, als er zusehen musste, wie sein Bruder diesen Kerl bloß mit Taijutsu ohne ein einziges Katon-Jutsu in den Boden stampfte. Ja, er war Rock Lees Schüler… und Rock Lee war ein Meister in Taijutsu. „Er könnte prima Chidori lernen,“ murmelte Masami beeindruckt mit Blick auf Yunosuke, während der arme Suna-Nin grün und blau geprügelt hinausgetragen wurde. „Ich meine, er ist perfekt in Taijutsu, er ist sehr schnell… hast du es ihm nicht beigebracht, Onkel Satoya?“ Satoya sah ihn. „Er ist zu klein für Chidori. Außerdem müsste ich es wenn dann allen dreien beibringen, das wäre sonst nicht fair. Junya kann es definitiv zurzeit nicht lernen, das wäre also gegessen.“ Junya knurrte verärgert. Natürlich, jetzt war er wieder Schuld, dass niemand von ihnen die Attacke Chidori lernen konnte… Yunosuke und Takuma würden sich sicher freuen, das zu hören! „Du solltest den armen Junya nicht so einschränken, oder?“ seufzte Masami darauf, als er die Wut des Kleinen hinter sich bemerkte. „Er muss eben spezielle Jutsus lernen, die seine Lunge nicht belasten. Es gibt auch Katon-Jutsus, die nicht aus dem Mund kommen…“ „Echt jetzt?!“ machte Junya und starrte ihn an, „H-hörst du, Papa?! Ich will sowas lernen, damit ich mich endlich mal nützlich machen kann!“ „Ich kann nur drei Katon-Jutsus, Junya, und die kommen alle aus dem Mund, ich kann dir da nicht helfen.“ „Na ja, aber ich kann…“ machte Masami blinzelnd, und Satoya und Junya sahen ihn groß an. „Die Jutsus, von denen ich rede, habe ich selber entwickelt, Oji-san… drei Katon-Jutsus habe ich irgendwann mal erfunden, ich könnte sie Junya beibringen, wenn ihr wollt…“ „Natürlich will ich!“ rief Junya und hustete gleich wieder los, als er so laut schrie, worauf Moe ihn wieder entsetzt anstarrte. „Das wäre voll cool… ernsthaft, Papa, oder?!“ „Hmm…“ machte Satoya noch nicht so ganz überzeugt und beobachtete Masami eine Weile, „Ich lasse mir das durch den Kopf gehen… oh, seht, jetzt kommt Akira, Junya!“ „Ja!“ machte Junya und sah hinunter. Yunosuke und Akira standen sich jetzt in der zertrümmerten Arena gegenüber. Der Junge grübelte. „Mist, für wen soll ich halten? Yunosuke ist mein Bruder und Akira mein Teamkamerad!“ „Cool,“ sagte Susumu vorne, der inzwischen mit Shigeru Plätze getauscht hatte und so neben Nori saß, die zum Glück nicht mehr sang, „Hey, Nori, wollen wir wetten, wer gewinnt? Ich sag, Yunosuke gewinnt!“ „Okay, dann wette ich auf Akira-nii-chan!“ machte sie fröhlich. Sie war zwar nur Akiras Cousine, aber sie nannte ihn trotzdem Nii-chan. „Okay, um wie viel wetten wir?“ überlegte Susumu, „Sagen wir, du gibst mir ´nen Tausender, wenn du verlierst, ja? Und falls du gewinnst, gibst du mir zweimal fünfhundert!“ „M-hm,“ nickte sie abwesend, und er kicherte frech und stieß Shigeru an, der sich die tauben Ohren rieb. „Hey, cool, wir kriegen ´nen Tausender von Nori!“ „Meine Ohren…“ jammerte Shigeru geplättet, „Ich habe einen Ohrwurm von Dornröschen war ein schönes Kind… ich hasse Dornröschen jetzt… ich meine, noch mehr als vorher… buärks…“ Die Kleinen wetteten, aber unten im Arena-Schlachtfeld war bitterer Ernst. Akira starrte Yunosuke entgeistert an, als der ihm jetzt gegenüberstand. Er konnte doch nicht gegen Yunosuke kämpfen! Der war viel besser als er! Wie sollte er das nur überleben? Er war doch gar nicht so schnell wie Yunosuke… „Ähm…?“ machte der Blonde und wurde weiß, „Also, ähm… ja…“ „Was denn, gibst du schon vorher auf?“ grinste Yunosuke und hopste voller Energie auf der Stelle auf und ab, „Keine Angst, ich bring dich nicht um!“ „V-vielleicht ja doch…“ machte Akira und taumelte verängstigt zurück – dann hörte er Takuma von der Tribüne brüllen. „AKIRA! Reiß dich zusammen und mach ihn fertig! Du willst doch nicht ewig das kleine Baby bleiben, das vor allem Angst hat?! Du kannst es, du musst dich nur trauen, na komm!“ „Hey, du Verräter, ich bin dein Bruder, stachel ihn nicht auf!“ jammerte Yunosuke, als Akira Takuma erschrocken anstarrte. Den Moment der Verwirrung nutzt der andere dann, um ihn anzugreifen, ehe Akira eine Chance hatte, zu überlegen. Nachdem es so lange gedauert hatte, bis sie angefangen hatten, war es danach aber ein extrem rasanter und interessanter Kampf. Zuerst schien Akira tatsächlich null Chance zu haben und er wurde von seinem Cousin durch die halbe Arena geprügelt, bis er irgendwann vom Boden aufstand und endlich seine Byakugan aktivierte. Es folgte ein hartes Schlag-auf-Schlag, bei dem keiner wirklich gewann oder verlor. Yunosuke war irre schnell und schlug und trat mit bloßem Taijutsu nach Akira, und Akira benutzte Kaiten, um die Angriffe sauber abzuwehren. Takuma war selbst verblüfft über die plötzliche Begabung in Kaiten, und er fragte sich, ob sein Anspornen vorhin wirklich geholfen hatte, dass Akira plötzlich völlig aus sich herausfuhr; dann traf er Yunosuke sogar mit dem Hakke und dieses Mal war es der andere, der durch die halbe Arena flog und über den Boden rollte. Akira war ziemlich aus der Puste und behielt wacker die Kampfstellung der Hyuugaschule bei, als sein Gegner wieder auf die Beine kam. „Du bist besser, als ich dachte,“ gab er zu, „Aber noch sind meine Tenketsu nicht alle zu… noch kann ich Chakra schmieden und ich… kann auch noch was anderes als Taijutsu!“ „Oh-oh,“ stammelte Akira, jetzt wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, und er beeilte sich, Fingerzeichen zu schließen, als Yunosuke nach Luft schnappte: „Katon! Housenka no jutsu!“ „Kaiten!“ schrie Akira hastig gegen an und schützte sich dadurch rechtzeitig vor den Flammenkugeln, die auf ihn zuschossen. Doch kaum wagte er es, Kaiten aufzulösen, erwartete ihn die böse Überraschung, als Yunosuke so blitzartig schnell plötzlich direkt vor ihm auftauchte, dass er erschrocken aufschrie; und dann kam das letzte Jutsu des Kampfes. „Katon, Gokakyuu no jutsu!“ –– Akira war zum Glück nicht schwer verletzt; nur einige kleine Brandblasen von Yunosukes Jutsu, das den armen Akira von den Beinen gerissen und besiegt hatte. Damit war auch Yunosuke in der zweiten Runde. Takuma war neugierig auf den nächsten Tag. Wohl oder übel würde er gegen seinen eigenen Bruder kämpfen müssen, es sei denn, der Typ aus Suna, gegen den er vorher noch kämpfen musste, würde ihn besiegen. War sicher interessant anzusehen, weil Yunosuke fast nur Taijutsu und Takuma so gut wie kein Taijutsu benutzte. Normalerweise war er der Distanzkampf-Typ und Yunosuke mit seinem Taijutsu definitiv auf Nahkampf spezialisiert. Insgesamt waren fünf Ninja in der zweiten Runde. Außer Takuma und Yunosuke noch Runa und zwei Suna-Nin. Nori plärrte, weil Susumu und Shigeru darauf bestanden, ihren Tausender zu bekommen, weil sie die Wette verloren hatte, was die Kleine überhaupt nicht einsah. Yasuki tadelte seine Tochter, nicht unüberlegt solche Wetten einzugehen und legte ihr nahe, wenn sie schon wettete, dass sie dann auch ehrlich verlieren musste, da half kein Heulen. Er war dann so nett, den Jungen fairerweise ihren Tausender zu geben und warf ihnen aber ein „Ganz schön frech, einem kleinen Mädchen ´nen Tausender abzuluchsen!“ an den Kopf. „Cool, wir kaufen uns jetzt Eis,“ sagte Shigeru darauf und wuselte mit seinem Bruder davon durch die Menge, die aus dem Stadion strömte. Mikoto war genervt, weil die Jungen schon wieder einfach abhauten, aber sie ließ sie laufen; dann würde sie eben erst nur Souya, Taki und Kansuke zurück zum Hotel bringen. Als Souya dann ankündigte, mit Taki zu Mashuu zu gehen, um ihm die Ergebnisse zu sagen, blieb also nur noch Kansuke übrig. So ging Mikoto zusammen mit ihrem ältesten jüngeren Bruder alleine die Straße hinunter zum Hotel. Masami war verschwunden, sie hatte ihn in der Menge nicht wiederfinden können. Sie war aber zuversichtlich, ihn später wiederzusehen. Und wenn du wieder mit den Pinku-Schlampen Tee trinken bist, haue ich dich! „Nee-san?“ machte Kansuke dann, und sie sah zu ihm hin. Er knabberte an einem Stück Kuchen, das er im Stadion gekauft hatte. „Meinst du, Mama und Papa haben Namie gefunden?“ Mikoto blieb stehen, als sie schmerzhaft wieder an die Tatsache erinnert wurde, dass ihre Schwester nach wie vor weg war. Sie senkte den Kopf. „Ich… weiß es nicht,“ gestand sie leise, und Kansuke machte ein deprimiertes Gesicht. Es war ungewohnt, Kansuke so ernst zu sehen… er war sonst so trottelig und immer fröhlich, aber das mit Namie macht selbst ihm zu schaffen. Sie wusste auch, dass auch Souya unruhig war wegen Namie, und sie war sehr froh, dass es Taki gab, die ihn offenbar ablenken konnte. Er war in den letzten zwei Wochen viel mit der Mizukage-Tochter zusammen gewesen, entweder bei Mashuu oder sie waren zu zweit irgendwo hingegangen. „Die sind sicher schon heimlich zusammen!“ hätte Namie dazu gesagt, fiel Mikoto plötzlich ein, und sie wurde traurig. Namie hatte es immer witzig gefunden, alle möglichen Leute als Paar zu bezeichnen. „Lass uns zugehen, Kansuke…“ murmelte das Mädchen und ging weiter, „Es wird arschkalt hier. Mal sehen, ob Mama und Papa schon wieder da sind.“ „M-hm,“ machte Kansuke mit vollem Mund, stopfte sich den Rest des Kuchens auch noch dort hinein und folgte seiner Schwester. –– „Okay,“ machte Satoya seufzend und sah Junya eine Weile an, „Wenn wir wieder in Konoha sind, kann Masami versuchen, dir diese Katon-Jutsus beizubringen. Aber wehe, du überlastest dich mit dem Training, stundenlanges Dauertraining kommt nicht in die Tüte. Ich will sowieso erst mal klarstellen, was mit deiner Lunge ist, dieser Anfall neulich war ziemlich übel.“ „Yeah,“ machte Junya begeistert und grinste Masami breit an, „Du bringst mir dann voll coole Sachen bei und dann bin ich besser als meine Brüder und die anderen, hahaha!“ „Na, erwarte nicht zu viel,“ tadelte Masami seinen Cousin mit einem flüchtigen Grinsen, „Wir wissen ja noch nicht, ob du sie überhaupt kannst, die Jutsus. Ich kann dir die Fingerzeichen zeigen, aber meistern musst du die Künste selbst, Junya.“ „Du hast es ja auch gekonnt,“ machte der Kleine trotzig, und Satoya lachte hohl. „Hn, Masami ist auch einige hundert Level über dir, mein Sohn, über uns allen! Er hatte mit vier Sharingan!“ Junya schmollte, und Masami neigte bescheiden den Kopf ob des großen Lobs von seinem Onkel. Ja, er war besonders und anders als alle… und er würde nicht sagen, dass er nicht zufrieden mit sich wäre oder nicht stolz auf sein Talent; aber er war ein bescheidener Mensch, der konsequent jedes Lob dieser Art ablehnte. „Das hat gar nichts mit dem Alter zu tun, Oji-san… so großartig, wie alle sagen, bin ich gar nicht.“ Er sah auf Junya und lächelte wieder. „Ich habe Mikoto auch vor einigen Jahren die gleichen Jutsus beigebracht, die ich dir beibringen will. Sie hat es auch geschafft… ich bin zuversichtlich, dass auch du es schaffen kannst.“ „Danke…“ nuschelte sein Cousin glücklich über die Motivation, während Masami wieder grinste. „Wenn du sie lernst und anwenden kannst, werden sie dir nützlich sein… das Kame no jutsu erfordert fast keine Bewegung außer der Fingerzeichenschließung, wenn du also körperlich nicht so fit bist, ist das ziemlich nützlich.“ „Cool,“ staunte Junya begeistert und grinste auch, „Wie viele Jutsus hast du eigentlich schon erfunden, Masami?“ „Oh, äh, sehr viele… tut mir leid, aber ich weiß die Zahl wirklich gerade nicht-… ich mache das, seit ich klein bin, da kommt so einiges zusammen.“ „Du hast auch nicht nur Ninjutsu erfunden, huh?“ fragte Junya weiter, völlig fasziniert vom Talent seines Cousins, „Auch viele Genjutsu, oder?“ „Mh, ja, in der Tat. Genjutsu hat mich immer am meisten fasziniert und die Spannbreite der Möglichkeiten ist bei Genjutsu ziemlich groß. Ich würde dir ja mal was zeigen, aber ich fürchte, die Mehrzahl meiner Genjutsu ist… sehr unangenehm und nicht unbedingt gesund…“ Satoya schenkte seinem Neffen einen skeptischen Blick, Junyas Faszination ignorierend. Ja… wenn du schon mit vier Jahren vermutlich tödliche Genjutsu beherrscht hast… ist das auch nicht ungewöhnlich, Masami-kun… Er wurde in seinen dunklen Gedanken unterbrochen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Als er sich umdrehte, war Moe hinter ihm, neben ihr auch Takuma und Yunosuke. „Schatz? Wir sollten zurück zum Hotel gehen… die anderen sind auch längst weg und Takuma und Yunosuke müssen sich noch ausruhen bis morgen.“ „Hmm,“ machte Satoya nickend und löste ihre Hand von seiner Schulter, worauf sie schweigend zu Boden starrte. Er schenkte seiner Frau einen beleidigten Blick, beachtete sie dann aber nicht weiter und neigte vor Masami den Kopf. „Vielen Dank für dein Angebot, Masami-kun… sag mir, wie ich das vergelten soll, dann komme ich dir gerne entgegen, für Junya ist es sicher eine große Hilfe.“ „Aber nicht doch, Oji-san,“ tat der Junge das höflich ab. „Ihr seid Familie, es ist mir eine Ehre, helfen zu können, wenn es doch nur so ein kleiner Dienst ist, Oji-san. Immerhin hast du damals, als ich klein war, quasi desöfteren meine Augen gerettet, wenn ich mich recht entsinne… sieh es als kleine Revanche.“ Satoya sah ihn kurz an. „Ja, deine Augen,“ machte er, „Das ist besser geworden, hm?“ „Ja, ich habe auch aufgehört, in die Sonne zu starren,“ lächelte der Neffe guter Dinge, „Und meine Augen sind inzwischen an die Sharingan gewöhnt.“ Er verneigte sich auch, bevor er zurücktrat, weil Moe schon nervös hin und her sah und offenbar dringend weg wollte. „Na denn, Oji-san, wir sehen uns sicher noch im Hotel.“ „Hn,“ machte Satoya, bevor er endlich mit seiner Frau und seinen Kindern wegging in Richtung Hotel. Masamis Augen ruhten eine Weile auf Junyas Rücken. Dann schlich ein undefinierbares Lächeln auf seine Lippen. Da wäre also der engere Kontakt zum zweiten Zweig der Familie… für Onkel Sanosukes Familie habe ich Mikoto, die mir sagt, wer was tut… und jetzt habe ich noch Junya, das läuft alles hervorragend. Er verengte seine kühlen Augen zu schmalen Schlitzen, während er Satoya und seiner Familie nachsah, wie sie langsam verschwand. Und um den dritten Zweig werde ich mich früher kümmern müssen als ich gedacht habe… du bist zu emotional, Nishiki-sama… zu emotional um zu verbergen, dass Namies Verschwinden dich mehr entsetzt als alle anderen hier… …um zu verbergen, dass du es gewesen bist, der sie auf mich angesetzt hat… Der Junge seufzte leise, als er den Kopf senkte, bevor er davon ging, in die entgegengesetzte Richtung von Satoya und den anderen. Und dafür, Nishiki-sama, wirst du teuer bezahlen müssen. –– Namie schlug die Augen auf und fragte sich, wo sie war. Um sie herum war es totenstill und weder ein Lüftchen noch irgendetwas anderes regte sich um sie herum. Es war hell, aber die Sonne schien nicht. Sie lag auf dem Rücken auf einem harten Boden, aber sie spürte keinerlei Schmerzen oder sonstiges Unbehagen. Als sie die Augen ganz offen hatte und gegen das blendende Licht blinzelte, das von oben kam, versuchte sie, ihr Gefühl für Raum und Zeit wiederzugewinnen. Wie lange lag sie hier? Und vor allem, wo lag sie hier? Sie fühlte mit der Hand vorsichtig nach dem Untergrund, auf dem sie lag. Sand. Oder Schotter, harter Erdboden. Sie tastete mit der Hand eine Weile auf dem Boden herum, ehe sie sich aufzusetzen wagte. Das Schwindelgefühl, das sonst gerne kam, wenn man sich nach langem Liegen rasch aufsetzte, blieb aus, was sie verwunderte. Dann erst kam sie dazu, sich genauer umzusehen… und war vollends erstaunt. Sie war ohne Zweifel auf einer Straße in Konoha. „Was?“ machte sie und war zuerst verblüfft darüber, ihre eigene Stimme lauter zu hören als angenommen, als wäre der Raum, in dem sie war, der riesengroß aussah, in Wahrheit ganz klein. „Wo bin ich?“ testete sie erneut den merkwürdigen Klang ihrer Stimme. Keine Veränderung. Sie sah die leere, stille Straße hinunter, auf der sie einfach so gelegen hatte, wer wusste wie lange. Kein Mensch war zu sehen. Aber im Hintergrund waren die Kageköpfe in der Felswand zu sehen… sie war eindeutig in ihrem Heimatdorf Konoha. Wie zum Geier war sie hergekommen? Und warum lag sie auf der Straße? Namie stellte sich langsam auf die Beine und klopfte sich den Sand von der Hose. Dann kehrten die Erinnerungen langsam zurück. Sie war im Wald gewesen, in Kusa… und sie hatte Masami beobachtet. Nein, sie war mit ihm aneinander geraten… und hatte so einiges erfahren, was sie nicht zu hören erwartet hatte. Er hatte definitiv den Eisenmann getötet… und er hatte dessen Kinton, die Metall-Jutsus, kopiert und sogar selbst weiterentwickelt. Er hatte gesagt, ihr Vater hätte seinen eigenen Bruder ermordet… Und das Wichtigste und Beunruhigendste von allem war, dass er offenbar vorhatte, den Uchiha-Clan zu vernichten. „Sagen wir, der Uchiha-Clan ist eine Art Geschwür, das sich immer weiter ausbreitet und den Körper nach und nach lahmlegt, bis alle Organe versagen. Ich werde… das Geschwür beseitigen.“ Namie keuchte entsetzt und fuhr herum. „I-ich muss… das ist grässlich! Ich muss das sofort Hokage-sama sagen…!“ Und sie rannte los in Richtung des Hokage-Gebäudes mit der Hoffnung im Herzen, dass es noch nicht zu spät wäre. „Aber komm, seien wir ehrlich… würdest du diesen zerrütteten Haufen sich gegenseitig an die Gurgel springender Menschen, die sich alle gegenseitig verdächtigen, Dinge getan oder nicht getan zu haben, echt Familie nennen?...“ Namie rannte schneller und keuchte außer Atem, als sie nach längerer zeit als erwartet endlich das Gebäude erreichte; ihre Orientierung war vollkommen verloren gegangen, sodass sie zuerst in die falsche Richtung gerannt war. Was sie nur am Rande registriert hatte war, dass sie keinem einzigen Menschen begegnet war. Das ganze Dorf war wie leergefegt… wie ausgestorben, verlassen. Es sangen auch keine Vögel… Kein einziges Lebenszeichen war hier. „Oh nein, was-… ist hier bitte geschehen?!“ fragte sich das Mädchen entsetzt und blieb vor dem Gebäude stehen – und sie stutzte. Das Zeichen für Feuer, das auf dem Gebäude prangte, war spiegelverkehrt. „Was zum…?“ murmelte Namie verwundert und starrte das Zeichen an. Egal, wie lange sie darauf starrte, es war und blieb spiegelverkehrt. Na toll, jetzt weiß ich, was hier abgeht. Ich bin nicht in Konoha… sondern in einem Genjutsu, das Masami gebaut hat! Sie hielt die Hände aneinander und konzentrierte sich, bevor sie das Genjutsu löste. „Kai!“ Nichts geschah. Namie sah sich um. Vor ihr war noch immer das Gebäude mit dem spiegelverkehrten Hi-Zeichen. Sie probierte es noch mal. Nichts geschah. Und sie versuchte es insgesamt fünf Mal, das Genjutsu zu brechen, aber es passierte nichts. Auch, als sie versuchte, den Fluss des Chakras in ihrem Körper zu unterbrechen, passierte nichts, sie blieb, wo sie war, und das Zeichen wurde auch nicht richtig. „Dann ist das hier kein Genjutsu…?“ murmelte sie völlig verwirrt und starrte wie gebannt auf das Zeichen. Als sie sich umdrehte und wieder auf die Kageköpfe blickte, merkte sie, dass auch sie spiegelverkehrt waren. Der Kopf des Shodaime war ganz rechts und Narutos Kopf war ganz links. „Das ganze Dorf ist spiegelverkehrt…?“ machte Namie verwirrt und begriff jetzt auch, wieso sie zuerst in die falsche Richtung gerannt war. Leider sagte ihr das nicht, wo oder in was sie jetzt war, wenn es kein Genjutsu und auch nicht die Realität sein konnte. Vielleicht träumte sie nur…? „Und wieso ist kein Arsch hier?!“ wunderte sie sich jetzt wieder entgeistert und betrat endlich das Gebäude; vielleicht wäre drinnen ja jemand! Sie musste unbedingt den Hokage warnen, oder ihre Familie… was Masami vorhatte, war nichts Gutes! –– Akira war etwas unglücklich. Und es lag nicht daran, dass er den Kampf verloren hatte und deswegen vom restlichen Prüfungsverlauf ausgeschlossen war. Der blonde Junge saß in einem riesigen Sessel, in dem er sich noch kleiner und mickriger vorkam als er ohnehin war, im Foyer des Hotels, zusammen mit seinen Eltern, Yashiru, Mikoto und Kansuke, die sich besorgt über das Thema unterhielten, das alle seit Wochen beschäftigte: Namies Verschwinden. Er hörte den Gesprächen nicht richtig zu, starrte nur apathisch vor sich hin und verknotete dabei seine Finger wie ein traumatisiertes Kind. Er versuchte manchmal, einen Blick auf seinen Vater zu werfen… und er merkte genau, dass Nishiki nicht minder nervös war als er selbst. Akira wusste, was Namie für einen Auftrag gehabt hatte. Und, dass sein Vater ihn ihr gegeben hatte. Er hätte das nicht mit anhören dürfen damals… er gäbe jetzt gerade viel darum, es nicht gehört zu haben. Dann würde er sich vielleicht nicht so grässlich fühlen… so schuldbewusst, obwohl er nichts getan hatte. Aber genau das war das Problem. Er hatte nichts getan. Er hätte es jemandem sagen können. Sanosuke, oder Yashiru, oder wenigstens Takuma und Junya, seinen Freunden und Teamkollegen. Wenn sie gewusst hätten, was Namie hatte tun müssen, wäre vielleicht alles anders. Für Akira stand außer Frage, dass Masami irgendetwas mit Namies Verschwinden zu tun haben musste. Es musste so sein! Sie hatte ihn beobachtet und war seitdem spurlos verschwunden! Sein Vater Nishiki müsste das auch wissen, immerhin hatte er den Auftrag gegeben. Aber auch er sagte nichts… Niemand sagte, dass vermutlich Masami Schuld an Namies Verschwinden war… wenn sie noch lebte. Nein! machte Akira innerlich und wurde noch blasser, als er es ohnehin war. Ängstlich kauerte er sich in den Sessel. W-wieso sollte Masami Namie umbringen?! A-außerdem, wenn sie tot wäre, gäbe es dennoch eine Leiche irgendwo! Aber sie verschwindet doch nicht spurlos… Die Gedanken an Leichen waren grauenhaft und Akira hustete etwas nervös vor sich hin. Nein, die Gedanken an Masami machten ihn nervös… und wahnsinnig, hatte er das Gefühl. Plötzlich, seit Namie verschwunden war, hatte der Blonde Angst vor Masami… Angst vor seinem eigenen Cousin, so sehr, dass er sein Herz rasen spürte, wenn er Masami nur von weitem sah. Er hatte solche Angst, dass Masami erfuhr, dass er etwas wusste… und ihn umbringen würde… Aber wusste er denn wirklich etwas? Vielleicht war Namie nicht mal dazu gekommen, Masami zu beobachten, und war vorher schon verschleppt worden, vielleicht bis ans Ende der Welt? Niemand konnte beweisen, dass es Masami gewesen war… Aber es lag nahe. Akira beobachtete scheu wieder seinen Vater, der sich gerade von seiner Mutter abwandte und sich ein paar Mal erschöpft mit den Händen über das Gesicht fuhr. Der Sohn fragte sich, ob auch er Angst hatte. Er bekam die Idee, seinem Vater zu sagen, dass er alles gehört hatte und Bescheid wusste… vielleicht würde er sich besser fühlen, wenn er ein Geheimnis verriet. Aber dann entschied er sich wieder dagegen… er hatte es heimlich gehört, er hätte es nicht hören sollen. Sein Vater würde sicher wütend werden… Aber je länger Akira da saß und je länger niemand wusste, was er gehört hatte, desto furchtbarer fühlte er sich, desto größer wurde die Angst in ihm. So groß, dass sie seine kehle zuschnürte und er Angst hatte, gleich zu ersticken. Er musste es jemandem sagen… er musste, er würde bald durchdrehen, wenn er es nicht tat! Er kam nicht dazu, weiter nachzudenken, weil er plötzlich spürte, wie ihm jemand auf den Kopf haute. „Hey, Akira! Was ist los mit dir, alles klar?“ „T-Takuma…?“ stammelte Akira, als er seinen besten Freund sah, der sich über ihn und den Sessel beugte, mal wieder einen Lolli im Mund. „Du siehst ´n bisschen sehr blass aus, ist dir schlecht?“ sorgte sich sein Freund dumpf, und Akira sah ihn nur verwirrt an, bevor er sich dazu durchrang, den Kopf heftig zu schütteln. „N-nein! M-mir geht es gut, ich bin n-nur… müde vom Kämpfen…“ Takuma glaubte ihm kein Wort, das sah der Blonde ihm an, als er eine Augenbraue hochzog. Akira drehte schuldbewusst den Kopf zu Boden. Es tat ihm leid, seinen Freund zu belügen, und es fühlte sich falsch an, das zu tun… aber er hatte zu viel Angst, etwas zu sagen. Er konnte nicht… „T-tut mir leid…“ nuschelte er traurig, „Ich… ich bin ein Blödmann. Ich hab den Kampf verloren und… ich habe mich wie ein Depp benommen in letzter Zeit…“ „Ist schon okay,“ tat Takuma das lächelnd ab und wühlte in seiner zerfledderten Jackentasche, „Das war sicher der Druck wegen der Prüfung, ich versteh das. Du bist eben nervös und leicht zu stressen, das ist nicht schlimm. Niemand ist dir böse, Akira.“ „Ich w-wäre viel lieber so cool wie du!“ nuschelte sein Freund unglücklich, „Wie du und all die anderen… ich bin immer der Doofe… ich bin viel zu ängstlich für e-einen Shinobi… i-ihr alle habt nie vor etwas Angst! Egal, was passiert, ihr seid immer cool, du, Junya, Yunosuke, Mashuu und so… nur ich hab vor allem Schiss…“ „Haha,“ lachte Takuma, „Du irrst dich, wir alle haben auch vor irgendetwas Angst, jeder Mensch hat Angst! Keine zu haben wäre dumm! Junya kriegt in zu engen Räumen Panik, weißt du? Und Yunosuke hasst Wasser, zumindest in großen Massen, er würde nie freiwillig mit einem Schiff fahren…“ Akira sah ihn erstaunt an, als er den Kopf etwas senkte. „U-und wovor hast du Angst?“ Takuma zögerte kurz, bevor er verdrossen antwortete: „Davor, dass meine Eltern sich scheiden lassen.“ „W-wieso denn das?“ „Sie streiten sich ziemlich oft,“ erklärte der Junge, „Sie versuchen immer, es zu verheimlichen, aber ich merke es trotzdem. Sie beschimpfen sich gegenseitig, wenn sie denken, wir würden es nicht hören können. Und sie werfen sich ziemlich üble Blicke zu, Vater mehr als Mutter. Wegen irgendwas ist er stinksauer auf sie, auch, wenn er nie etwas deswegen sagen würde. Und in letzter zeit gehen sie sich immer mehr aus dem Weg. Ich will nicht, dass sie sich trennen… ich… will nicht in einer gespaltenen Familie leben. Ich könnte mir weder vorstellen, ohne meinen Vater aufzuwachsen, noch, ohne meine Mutter aufzuwachsen. – Wie dem auch sei, Akira… jeder hat vor etwas Angst. Und zumindest eine Angst gibt es, die wir alle haben und teilen, und zwar die Angst, die zu verlieren, die uns nahe stehen. Jeder hat Angst davor, dass seine Eltern sterben, oder seine Freunde und Geschwister. Selbst deine großkotzige Schwester Sae hat garantiert Angst davor, dass ihre Eltern sterben könnten. Es ist nicht schlimm, Angst zu haben, Akira. Du musst deine Furcht nur kennen und dein Leben dementsprechend gestalten.“ Akira nickte beklommen und war seinem Freund so dankbar für seine Worte, dass e ihn beinahe umarmt hätte – aber hey, sie waren Jungs, Jungs knuddelten sich nicht! Deswegen senkte er nur dankend den Kopf, während Takuma die eine Hand aus der Tasche zog und ihm einen Lolli hinhielt. „Iss,“ forderte er ihn grinsend auf, „Die machen glücklich, Akira, hehe! Wenn du also ein Problem hast… kannst du ruhig mit mir reden, wenn dir das hilft. Okay? Wir sind doch Freunde, mann.“ „Ja…“ Akira lächelte und nahm dankend den Lolli, packte ihn aus und steckte ihn sich in den Mund. „Du bist mein bester Freund… danke.“ „Keine Ursache,“ gähnte der andere, „Ich geh pennen, wenn's dir nichts ausmacht, ich bin todmüde vom Kampf und so… und morgen geht das noch weiter, wie nervig… dann auch noch gegen meinen Bruder, juhu…“ „Hast du gar keine Angst, dass sich euer Verhältnis ändert, wenn ihr kämpft?“ fragte der Blonde noch, und Takuma, der schon fast gegangen war, drehte sich kurz um. „Ach Quatsch… ist doch bloß ´ne doofe Chuuninprüfung. Ich glaube wir beide sind gute Verlierer. Wenn er besser ist als ich, gönne ich ihm auch, zu gewinnen, und ich glaube, andersrum wäre es genauso. Egal, was morgen abgeht, wir sind doch trotzdem Brüder!“ Grinsend nickte er Akira noch zu und ging dann die Treppe hoch. Chidori hatte seine Worte gehört und seufzte kurz, bevor sie Nishiki ansah. „Wenn Sanosuke und Seiji damals auch so gedacht hätten wie Takuma heute, wäre uns einiges erspart geblieben, hm?“ „Was du nicht sagst,“ murmelte ihr Mann trocken und sah auf den Boden. Chidori runzelte die Stirn über sein Verhalten. Vielleicht war er krank, jedenfalls benahm er sich merkwürdig, seit er hier in Kusa war. Er war apathisch und extrem nervös, was sie etwas erstaunte. Sie beschloss, ihn später mal zu fragen, ob etwas passiert sei. –– Haruka lag starr auf dem Bett, das sie sich im Hotel mit Sanosuke teilte, und sah schweigend an die kahle Decke. Nein, eigentlich tat sie nicht mal das. Sie tat nichts. Außer atmen… Sie rührte sich auch nicht, als Sanosuke sich über sie und das Bett beugte und mit einer Hand nach ihrer Wange fasste. „Haruka… wir werden Namie finden. Das habe ich dir versprochen.“ Sie bewegte unruhig atmend die Pupillen hin und her, bevor sie die Augen schloss und nach Luft schnappte. „Ich bin… so fertig…“ flüsterte sie, „Ich weiß nicht, wie… lange ich das noch durchhalte, Sani… ich habe solche Angst…“ „Die haben wir alle,“ machte er dumpf. Er streichelte behutsam ihre kühlen Wangen, bis sie sich plötzlich aufsetzte und das Gesicht in den Händen vergrub. „I-ich habe… solche Angst, sie nie wieder zu finden… a-aber gleichzeitig habe ich auch Angst davor, sie zu finden…“ „Was?“ machte er verwirrt und setzte sich vorsichtig nebens eine verstörte, aufgelöste Frau auf das Bett. Sie fing an, zu weinen, und er nahm sie in den Arm, versuchend, sie zu beruhigen. „I-ich habe… solche Angst, dass wir sie finden und sie… tot ist…!“ keuchte Haruka gegen seine Brust, als sie sich fest gegen ihn drückte, „L-lass mich nie wieder los…“ Er erzitterte bei ihren Worten, als er plötzlich daran dachte, was wäre, wenn sie recht hatte. Wenn Namie tot wäre… Gestorben? Oder ermordet? Nein! rief er innerlich und riss panisch die Augen auf, als er sein Herz vor Angst zu rasen beginnen spürte. Er dachte unwillkürlich an ein anderes Kind, das vor vielen, vielen Jahren ermordet worden war und dessen Tod weder er noch Haruka je richtig überwunden hatte. Noch immer brannte sich das Bild des abgetrennten Kopfes seines ersten Sohnes in sein Gedächtnis wie ein übler Fluch, der ihn nie wieder loslassen würde. Noch immer sah er vor sich die Stube, von Blut bespritzt und überall verteilt die Stücke Fleisch, die von ihrem Baby übrig gewesen waren… und mitten drin hatte Haruka gesessen, selbst fast gestorben vor Qual, als sie hatte mit ansehen müssen, wie ihr eigener Sohn vor ihren Augen in Stücke gerissen worden war. Er drückte seine schluchzende Frau fester an seine Brust und küsste verkrampft ihren Kopf, als sie sich hysterisch an ihn klammerte. Die grauenhafte Erinnerung an den Tag von Yusakus Tod fraß ihn innerlich beinahe auf. Es schmerzte so sehr, daran zu denken, dass er am liebsten geschrien hätte. Und ihn überkam so ein bestialischer Drang, Seiji für das bis in alle Ewigkeit zu verfluchen, was er getan hatte… Aber er tat es nicht. Es hatte sehr viel Überwindung gekostet, wieder fast normal mit Seiji reden zu lernen; für Seiji war es genauso schwer gewesen, immerhin hatte er, Sanosuke, seinen eigenen (und auch Seijis) Bruder Yuusuke getötet… er hatte kein Recht, Seiji für Yusakus Tod zu verfluchen. Haruka hatte das schon… aber er hatte sie gebeten, Seiji einfach aus dem Weg zu gehen, damit sie die Hass-Arie endlich hinter sich lassen konnten. Er war es leid, zu hassen, zu fluchen… Er wollte weder Seiji noch sonst jemanden jemals wieder so sehr hassen, wie er seinen ältesten kleinen Bruder einst gehasst hatte. Nie wieder wollte er einen Menschen so sehr verachten, dass er ihm den Tod wünschte. Wenn irgendjemand Namie getötet hat und ich es erfahre… Was soll ich dann tun? Harukas Schniefen wurde leiser und er spürte, wie der Krampf nachließ, mit dem sie sich so verzweifelt an ihn geklammert hatte. Jetzt schmiegte sie sich nur liebevoll gegen ihn und die Wärme seines Körpers, wischte an seinem Hemd die Tränen von ihrer Wange. „Ich… liebe dich so sehr, Sani…“ nuschelte sie fast tonlos, und er erstarrte kurz. Wie selten sie doch diese Worte aussprach, seine hübsche, kratzbürstige Haruka. Wie oft sagte sie ihm schon, dass sie ihn liebte? Er wusste auch, wenn sie es nie sagte, dass sie es tat… aber es aus ihrem Mund zu hören war anders. Das alles hier war anders. Er beherrschte sich schwer, nicht die Nerven zu verlieren, als er ihr Kinn hochzog und sie dann mit einer Zärtlichkeit und Hingabe küsste, die sie nicht gewohnt war, sodass sie auch kurz zuckte, als sich ihre Lippen sanft berührten. „Ich habe es dir… versprochen… Haruka,“ murmelte er, als sie den zärtlichen Kuss lösten und sie ihn fassungslos aus ihren Byakugan anstarrte. „Ich habe dir versprochen, dass wir sie finden. Und sie… wird am Leben sein. Ich werde nicht zulassen, dass wir noch einmal ein Kind verlieren… Yusaku reicht mir.“ Sie zitterte und atmete heftig ein und aus. Dann spürte sie, wie er sie sanft auf das Bett niederdrückte, bis sie lag, und sich über sie legte, sich mit den Händen an der Matratze abstützend. Während sie ihn normalerweise aus dieser Position sofort zu sich herunter gezerrt und seine Lippen gierig verschlugen hätte, um ihm zu zeigen, dass sie mit ihm schlafen wollte, lag sie dieses Mal einfach nur da. Er seufzte leise und beugte sich herunter, um ihre Lippen erneut zu küssen, erst ganz sanft, dann fordernder. Und seine Hand verließ die Matratze und berührte ihre Brüste, strich über ihren Hals, ihre Schulter… und je länger er sie berührte, desto mehr spürte sie das Leben und die Wärme in ihren Körper zurückkehren, die immer mehr erloschen war in den letzten Tagen… mit jedem Tag, den Namie verschwunden geblieben war, war ein Teil von ihr erkaltet. Sie hob zitternd die Hände und strich auf seiner Brust auf und ab; erst nach längerer Zeit strich sie auch unter sein Hemd und über seinen nackten Bauch darunter. „Wir werden unser Kind lebend wiederbekommen,“ wiederholte er ernst, als er kurz aufsah und seine Hand begann, ihre Bluse aufzuschnüren. „Das kannst du nicht versprechen…“ flüsterte sie atemlos, und er sah sie an, während ihre Hände jetzt von seinem Bauch nach unten wanderten, gleichzeitig zog sie ein Knie an, mit dem sie seinen Schritt streifte. Er keuchte ungehalten, aber er war beruhigt zu sehen, dass sie noch seine Haruka war… seine Haruka, die keine Probleme hatte zu zeigen, was sie wollte. „Nein…“ murmelte er, „Aber ich kann es mir von ganzem Herzen wünschen…“ „Ja…“ murmelte sie und drückte erneut mit dem Knie gegen seine Hose, worauf er keuchend den Kopf senkte und ihm die schwarzen Haare ins Gesicht fielen. „Das kannst du, Sani. Das können wir.“ Als sie ein weiteres Mal ihr Knie bewegte und mit der Hand nach dem Bund seiner Hose griff, wurde er steif. Und er zog ihre aufgeschnürte Bluse auseinander, um sich mit dem Gesicht über ihre hübschen Brüste zu beugen. Du kannst es mir nicht versprechen… weil du nicht weißt, ob du es halten können wirst… –– -- so, wehe das macht jetzt jemand wegen dieser letzten Piffelszene adult uû' da passiert ja nun echt mal garnichts! So, Einblick in Namies, ähm, Existenzort! XD Wer sich zufällig über das spiegelverkehrte Feuerzeichen gewundert haben sollte... auf den ersten Blick siehts symmetrisch aus, man erkennt aber trotzdem wenn es spiegelverkehrt ist^^ glaubt mir XD Noch was? XD Takuma isn echter freund^^ ich mag ihn XD und die kleinen zwillinge sind so dreist und lustig, muahaha XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)