Das Erbe des Uchiha-Clans von Linchan (SasuSaku + Kinder + Kindeskinder) ================================================================================ Kapitel 32: Mikotos Offensive ----------------------------- Sanosuke und Haruka hatten weder mitbekommen, wie Souya das Haus verlassen hatte, noch, wie Taki versucht hatte, ihn aufzuhalten; aber von dem lichterloh brennenden Vorgarten waren sie natürlich hochgeschreckt, zum Fenster geeilt und dann hinaus aus dem Haus, wo Sanosuke völlig entsetzt den Brand mit einem kopierten Suiton-Jutsu gelöscht hatte, sowie diverse andere brennende Stellen der Gegend, das alles in Unterwäsche, die er gerade noch so hatte anziehen können, was leicht schmerzhaft gewesen war. Inzwischen waren auch so einige Nachbarn aus ihren Häusern gestürzt und hatten schreiend gejammert, was nur passiert wäre und woher das ganze Feuer käme. Manche hatten geglaubt, ein Krieg wäre ausgebrochen, andere prophezeiten vollkommen überzeugt die Apokalypse. „Die Welt geht unter, ihr werdet schon sehen!“ meckerte ein alter Mann, der in der Gegend wohnte, und fuchtelte wild mit dem Gehstock herum, den er in der Hand hielt. Inzwischen waren auch Sanosukes übrige Kinder aus dem Haus gekommen in Schlafsachen. Susumu und Shigeru waren ziemlich angetan von den bösen Omen des alten Nervbolzen. „Cool, um wie viel Uhr, Alterchen?“ „Genau in zehn Stunden!“ prophezeite der Mann schnaubend, „Ich hab es immer gewusst! Das ist nur der Anfang, es kommt schlimmer! Erst kommt feuer, dann wird es noch härter!“ „Okay, wir wetten, wenn du Unrecht hast, gibst du uns zehntausend!“ „Ich habe nicht Unrecht, ihr spinnt wohl!“ „Ja, wenn du so überzeugt bist, wette doch mit uns!“ grinste Shigeru, und sie versuchten weiter, ihn zu überzeugen, während Yashiru mit der nächsten Katastrophe kam. „Mama… Souya und Taki waren nicht in ihrem Zimmer, ich finde sie nirgends!“ Haruka starrte sie ungläubig an, auch Sanosuke, der wild mit den Nogushis (den Nachbarn, die Haruka immer Tanaka nannte, wie sie jeden nannte, dessen Name ihr egal war) diskutierte, unterbrach sich und fuhr herum. „Was?!“ platzte er fassungslos heraus. „Meinen Sie, die beiden haben das Feuer gelegt?!“ fragte einer der Nogushis erschrocken. „Unsinn, Souya kann zwar Katon, aber doch nichts so dermaßen Großes! Das halbe Dorf steht in Flammen!“ meckerte Haruka, „Wie jetzt, sie sind weg, das kann nicht sein! Hast du überall gesucht?!“ „Mama, ich bin nicht dumm,“ sagte Yashiru nervös, „Aber Souyas Zimmertür war offen und die Betten unordentlich.“ Sanosuke erstarrte, als ihm plötzlich etwas auffiel. „Moment – die Haustür war sperrangelweit offen, als wir rauskamen eben,“ sagte er trocken, „Wieso war die Tür offen? Sind Souya und Taki etwa abgehauen?!“ „Entführt worden!“ jammerte Haruka, wurde blass und schüttelte ihren Mann wütend, „Oder schlimmer: s-sie wurden genau wie Namie…?!“ Sie starrte ihn panisch an und auch Yashiru und Mikoto, die dabei standen, machten angsterfüllte Gesichter. Sanosuke packte Haruka an den Armen, damit sie aufhörte, ihn zu schütteln. „Kinder, zieht euch an und wir gehen zu Oma und Opa,“ ordnete er an, „Jetzt sofort, Mikoto, Yashiru! Kuma wird sagen können, ob die schlimmste Befürchtung wahr ist. Außerdem habe ich das Gefühl, ich verliere die Kontrolle über diese Familie… jetzt passiert sowas schon in meinem eigenen Haus! Ich glaube, wir alle würden uns bei meinen Eltern sicherer fühlen.“ „Ja…“ stammelte Haruka, während Yashiru die Zwillinge und Mikoto Kansuke packte, bevor sie zu fünft ins Haus rannten, um sich anzuziehen. Haruka drückte sich gegen Sanosukes Brust und keuchte heftig. Sie zitterte am ganzen Körper. „Ich… ich hab einfach nur Angst… ich weiß nicht, was hier geschieht, Sani… v-vorhin war… S-Souya doch noch da! Und Taki – j-jemand muss Naruto Bescheid sagen, dass sie weg ist…!“ „Ich mache das, aber erst, wenn wir wissen, was Kuma denkt,“ sagte er gezwungen gefasst und umarmte sie sanft, um zu versuchen, sie zu beruhigen. Inzwischen hatte man alle Flammen gelöscht und das Dorf war wieder dunkel, obwohl überall Leute auf den Straßen standen und panisch durcheinander redeten. Sanosuke fragte sich, ob Seiji und seine Familie gar nichts mitbekommen hatte oder ob sie vielleicht auch schon zu seinen Eltern gelaufen waren. Es würde sich zeigen. „Komm, Schatz… wir sollten uns auch anziehen, wir können nicht in Unterwäsche da rüber latschen.“ –– Sasuke und Sakura hatten das Inferno im Dorf natürlich auch bemerkt. Sie beide und Shiemi und Kuma waren hellwach, als die große Familie ankam, obwohl es mitten in der Nacht war. Die Nachricht von Souyas und Takis Verschwinden war ihnen neu. Haruka fiel ein Stein vom Herzen und sie hoffte schon, da Kuma offenbar nicht gesehen hatte, wie Souya und Taki verschwunden waren, dass sie nicht in der Parallelwelt gelandet wären – aber dann nahm Kuma ihr den Wind aus den Segeln, als er in sich hineinhorchte und versuchte, die beiden Kinder wahrzunehmen. „Sie sind entschwunden in den Schatten… genau wie Namie, Akira und Yunosuke.“ Haruka strauchelte und Yashiru stützte sie besorgt, weil sie fürchtete, sie würde ohnmächtig. Sakura schlug entsetzt die Hände vor den Mund und Sasuke fluchte ungehalten. „Dann sind es jetzt schon fünf…“ sagte Shiemi erschrocken, „Obwohl Taki nicht in die Reihe passt.“ „Sie und Souya waren vielleicht zusammen und sind nur deshalb zu zweit verschwunden,“ riet Kuma planlos. „Zumindest jetzt sind sie zusammen.“ „Taki hat heute bei uns übernachtet,“ sagte Kansuke kleinlaut, „Vielleicht ist der Täter in unser Haus gekommen und hat sie gekidnapped!“ „Und er ist brav durch alle Türen rausgelaufen?“ fragte Mikoto, „Depp!“ Sie schlug ihm auf den Kopf. „Keiner der anderen ist hier?“ wunderte sich Yashiru, die ihre Mutter auf einen Sessel in der Stube setzte, wohin sich jetzt alle begaben. Sanosuke verabschiedete sich schon mal, um Naruto aufzusuchen. „Ich meine, Onkel Seiji, Tante Chidori, Onkel Satoya…?“ „Satoya wohnt weiter draußen, vielleicht hat es bei ihnen nicht so geleuchtet wie hier und sie haben es verpennt,“ machte Sasuke, „Aber wie ich von Nachbarn gehört habe, hat sich das Feuer ganz schön ausgebreitet und müsste zumindest bis zu den Hyuugas vorgedrungen sein; wer weiß, vielleicht tauchen Seiji und Chidori noch auf. Komischerweise hat es nur auf Straßen oder in Gärten gebrannt, kein Haus ist zu Schaden gekommen und niemand wurde verletzt, soweit ich gehört habe.“ „War das ein Katon-Jutsu?“ fragte Susumu. „Garantiert… davon gehe ich aus.“ „Cool, kann ich sowas auch lernen?!“ „Susumu, Shigeru, Kansuke, geht hoch und schlafen!“ befahl Yashiru wütend, „Raus mit euch, ihr spinnt wohl! Nichts da lernen, seid froh, dass ihr noch hier seid! Wahrscheinlich will euch frechen Rotzbengel nicht mal der Feind haben!“ „Ich?!“ jammerte Kansuke, während die Zwillinge keckernd davonrannten. „Du weniger, aber die Kleinen!“ meckerte die große Schwester, „Aber du bist auch noch Genin, also geh auch schlafen, du kannst uns sowieso nicht helfen. Pass lieber auf, dass die Lütten keinen Scheiß machen da oben!“ „Als ob die auf mich hören würden!“ nölte Kansuke, zog aber ab, nachdem er aus der Obstschale auf dem Tisch eine Orange stibitzt hatte, die er auf dem Weg nach oben aus ihrer Schale pulte. –– Haruka beschloss, solange nicht in ihr eigenes Haus zurückzukehren, bis der Täter endgültig geschnappt worden war und sie ihre Kinder zurück bekommen hatte. Namie war schon ein Schlag gewesen, aber jetzt auch noch Souya samt seiner Freundin Taki, das war einfach zu viel. Niemand konnte ihr ihre Verzweiflung verübeln und Sakura bemühte sich nach Kräften, sie zu beruhigen, was nicht so einfach war. Und während sich in der Stube alle um Haruka kümmerten, standen Sasuke, Shiemi und Kuma verdrossen auf der Terrasse. Es wehte ein kalter Wind durch die Nacht. „Meine Visionen verarschen mich,“ behauptete Kuma beunruhigt, „Es ist nicht sehr sinnvoll vom Auge, mir zu zeigen, dass die Kinder verschwinden, wenn sie es bereits sind, es wäre nützlicher, sowas einen Tag vorher anzukündigen.“ „Vielleicht hat der Täter ja auch ein drittes Auge und verarscht dich absichtlich,“ riet Sasuke, der sich an die Fähigkeiten des merkwürdigen Kekkei genkais des Yamazaki-Clans erinnerte dank seiner Nichte Yu, die leider verstorben war. Was gäbe er darum, sie jetzt hier zu haben… Yu hatte die einmalige Gabe gehabt, Ruhe zu bewahren und sich gleichzeitig aufopfernd um die ganze Familie kümmern zu können. Für alle seine Kinder war sie eine große Schwester gewesen und für Sakura und ihn wie eine eigene Tochter. Voller Grauen erinnerte er sich an den Tag ihres Todes, an dem sie gegen ihren Bruder Izumi gekämpft hatte und sie sich dann gegenseitig getötet hatten. „Wir sind Kinder der Finsternis,“ hatte sie einmal zu ihm gesagt. „Einmal an die Finsternis gebunden, müssen wir in ihr bleiben, und wenn wir versuchen zu fliehen, werden wir stürzen und dabei sterben. Du, Sasuke… bist ebenfalls so ein Kind der Dunkelheit, ein Erbe des Uchiha-Clans, der DAS Erbe trägt, das Mangekyou Sharingan. Aber deine Frau ist es nicht… darum haben eure Kinder eine Chance, der Dunkelheit zu entkommen und zu überleben, so wie du es geschafft hast.“ „Nein,“ lenkte Kuma die Aufmerksamkeit wieder auf sich, und seine Freundin sah betreten zu Boden, Sasuke sah ihn an. „Er hat nicht das Dritte Auge. Wenn er das hätte, würde er dafür sorgen, dass ich gar nichts sehe oder wahrnehme, was die Kinder betrifft. Als Yunosuke verschwand, habe ich in dem Moment, in dem er die Welt verlassen hat, gesehen, was passiert; bei Souya und Taki jetzt war das nicht so. Ich habe erst gemerkt, dass sie weg sind, als ihr davon gesprochen habt. Entweder meine Fähigkeiten zu sehen lassen stark nach oder es… mag irgendeine Bedeutung haben, dass die zwei hinein mussten in die andere Welt.“ „Bedeutung?!“ fuhr Sasuke auf und sein Gesicht verzog sich zu einer wütenden Grimasse, „Willst du sagen, es wäre was Gutes daran, dass einer meiner Enkel nach dem anderen verschwindet?! Wie kannst du es wagen, so zu sprechen?! WAS SOLL GUT SEIN, VERFLUCHT?!“ „Papa!“ schrie Shiemi dazwischen und packte Kuma am Arm, ihn zurückzerrend, während sie ihren Vater mit einem strengen Blick strafte. „Reg dich ab, was wissen wir denn?! Kuma kann auch nichts dafür, dass das passiert, du brauchst nicht zu brüllen!“ Sasuke raufte sich die Haare und seufzte nervös. „Ich… hn,“ kam nur grummelnd von ihm. Kuma seufzte erleichtert, dass der Wutanfall offenbar vorüber war. „Was ist mit Masami?“ fragte Shiemi dann, „Aus allen Zweigfamilien des Clans verschwinden Kinder, nur in Seijis Familie hat der Täter es noch nie versucht. Sehr komisch.“ „Nicht unbedingt,“ fiel Kuma ihr in den Rücken, „Vielleicht hing schon Naoyas Tod damit zusammen. Und wenn nicht, Masami ist garantiert niemand, der einfach zu überwältigen wäre. Ich habe wie ihr alle bei seiner Chuunin- und Jouninprüfung zugesehen und habe… Dinge gesehen, die niemand von uns kann, die ich mir nicht mal auszudenken wagte. Der Täter ist vermutlich nicht clever oder stark genug, um es mit Masami aufzunehmen; und ist euch aufgefallen, dass er es auch noch nie an den Erwachsenen versucht hat? Immer verschwinden Kinder, Namie war die Älteste von allen. Wenn ich es auf den Uchiha-Clan abgesehen hätte, würde ich ja wohl zuerst Sasuke-sama und Sakura-sama erledigen wollen, oder zumindest Sanosuke als zukünftiges Oberhaupt.“ „Nein, da steckt ein Muster dahinter,“ murmelte Sasuke und sah abwesend auf seine jüngste Tochter, „Er treibt uns zusammen wie panische Tiere, er will uns Angst machen, will, dass wir verzweifeln und deshalb unvorsichtig werden. Vielleicht hast du recht und er hält sich wirklich nicht für stark genug, es mit mir oder Sanosuke oder auch Sakura alleine aufnehmen zu können. Vielleicht will er auch dafür sorgen, dass alle meine Kinder wieder hier einziehen, um dann das ganze Haus in die Luft zu jagen, wer weiß das schon? – Shiemi, frag Naruto und einen Anbu, der Masami überwachen soll, morgen mal, ob der was beobachtet hat. Ansonsten gehe ich… eigentlich nicht mehr davon aus, dass Masami Schuld ist an diesem Verschwinden. Was Naoya angeht und den Eisenmann mag ungeklärt bleiben, aber das hat nicht zwingend einen Zusammenhang.“ „Mh,“ machte Shiemi und nickte zögernd, als ihr Vater ihr und Kuma noch einmal zunickte und dann im Haus verschwand. Kuma sah seine Freundin ratlos an. Sie war schweigsam geworden seit dem erfolglosen Versuch, Masami anzuklagen. Er wusste, es nagte an ihr, das Gefühl nicht loszuwerden, Masami würde irgendetwas verbergen, etwas Gefährliches. Aber da war noch etwas anderes, das ihr Sorgen machte, wie es aussah, Tag um Tag beobachtete er sie und stellte fest, dass sich irgendetwas verändert hatte, das er nicht benennen konnte. Er nahm sanft ihre Hand. „Ist alles in Ordnung?“ flüsterte er, „Du machst ein bekümmertes Gesicht, Shiemi-chan.“ Sie drehte den Kopf zur Seite und sprach nicht. Er kapierte schnell, dass sie offenbar nicht reden wollte, ließ sie los und strich ihr über die schwarzen Haare. „Okay, was… immer es ist… du weißt, du kannst mit mir reden. Wenn du deine Meinung ändern solltest, höre ich dir zu. Ist es wegen Masami?“ „Nein…“ murmelte sie, „Ich kann… nicht mit dir darüber sprechen. Noch nicht jetzt. Lass uns reingehen, es… ist kalt.“ –– Narutos Nachrichten am nächsten Morgen, als Shiemi wie verabredet zusammen mit Kuma ins Büro des Hokages kam, waren auch nicht erbauender. „Ich habe mit Masamis Beobachter gesprochen,“ verkündeter der Blonde nämlich, „Und Masami hat auch gestern nicht eine Minute das Haus verlassen während der Vorfälle auf den Straßen.“ „Und Seiji und Kanae?“ wunderte sich Kuma, „Sie sind nicht bei Sasuke aufgetaucht, haben die das Feuer einfach ignoriert und weiter gepennt?“ „Ich hab noch nicht mit ihnen geredet,“ seufzte Naruto, „Das könntet ihr ja selbst tun, ich habe ehrlich gesagt gerade viel um die Ohren wegen der verwüsteten Gärten. Dass es irgendein Katon-Jutsu gewesen ist, ist allen klar, aber in diesem Dorf gibt es sehr viele, die Katon beherrschen, das wird uns leider nicht zum Täter führen. Da es vor Sanosukes Haus zuerst gebrannt hat, gehen wir aber stark davon aus, dass das Feuer mit dem Verschwinden von Souya und Taki zusammenhing. Vielleicht wurden sie durch die Straßen gehetzt und mit dem Feuer an eine bestimmte Stelle getrieben. Wir können den Weg, den sie gegangen sein müssen, anhand der Brandstellen verfolgen, kommen aber nur einige Straßen weiter, die letzte Feuerwand war offenbar mehr im Norden mitten auf einer Straße, es ist nichts in der Nähe, das uns helfen würde; wieso sie dahin getrieben worden sind, keine Ahnung.“ „Weg vom Elternhaus,“ riet Kuma und zuckte mit den Schultern, „Damit Haruka und Sanosuke nicht rauskommen und sie retten vielleicht. Und damit sie nicht mehr ins Haus können oder zu Häusern anderer Leute. Der Täter wollte sie auf der Straße erwischen. Vielleicht funktioniert das Jutsu in geschlossenen Räumen nicht.“ „Wer weiß,“ seufzte Naruto, „Aber ich kann jetzt mit Sicherheit sagen, dass Masami nichts damit zu tun hatte, das hat mir der Aufpasser versichert. Ob die überhaupt das Feuer bemerkt haben, fragt ihr sie am besten selbst.“ „Wird der Anbu-Typ jetzt wieder abgezogen?“ fragte Shiemi Naruto dumpf, und der Hokage nickte langsam. „Ich kann Masami nicht grundlos überwachen lassen, das ist nun mal gegen das Datenschutzgesetz. Wir haben die Sache mit den Mangekyou Sharingan zwar noch nicht geklärt, aber… das hat auch vermutlich nichts mit dem hier zu tun, darum müssen wir uns später kümmern.“ „Hmm,“ seufzte Kuma nur. Shiemi seufzte auch. „Dann sollen Sanosuke und Seiji sich selber darum kümmern, die sind schließlich bei der Polizei. Ich bin letzten Endes nur Pathologin, ich sollte… mich da jetzt raushalten.“ Die Männer sahen sie verwundert an, als sie sich verneigte und dann das Büro verließ. „Komm, Kuma-kun, wir fragen nur noch Seiji-nii-chan, was sie vom Feuer bemerkt haben.“ Kuma und Naruto sahen sich an. „Was ist mit ihr?“ wunderte sich Naruto, „Neulich war sie noch so eifrig und felsenfest von ihrer Theorie überzeugt, und jetzt nicht mehr?“ „Ich weiß auch nicht,“ sagte Kuma bestürzt, verneigte sich auch und ging dann Shiemi nach. –– Kanae knallte mit voller Wucht ein flaches Holzbrett auf den Tisch vor sich, sodass ein lautes Geräusch erklang und die Klasse vor ihr erschrocken herumfuhr und sofort zu toben, lärmen, reden oder spielen aufhörte. Das war die einzige Möglichkeit, die kleinen Akademie-Schüler zur Ruhe zu bringen, hatte die blonde Frau vor einer Weile festgestellt. „Guten Morgen!“ grüßte sie dann verzerrt lächelnd die Klasse, und die Schüler sahen sie brav an und riefen im Chor: „Guten Morgen, Kanae-sensei!“ „Alle gesund?“ fragte Kanae der Routine zuliebe, und von allen kam im Chor: „Ja, alle gesund!“ „Nee, ich nicht,“ widersprach danach ein Junge in der Ecke, „Ich hab mich an ´nem Papier geschnitten…“ „Heul doch, heul doch,“ glucksten Susumu und Shigeru, die auch in der Klasse waren, und giggelte vor sich hin. Neben Shigeru in der Bank saß die nervige Nori, heute in einem zartrosa Rüschenkleid mit Puffärmeln. Auf dem Kopf trug sie ein kleines Plastik-Diadem und behauptete, sie sei heute Prinzessin Rosi. Shigeru und Susumu hatten natürlich versucht, sich wo anders hinzusetzen, aber sie hatte nicht locker gelassen und war ihnen gefolgt, so hatten sie letztlich aufgegeben und schmiedeten schon bitterböse Rachepläne für Prinzessin Rosi. „Okay, das freut mich,“ verkündete Kanae unten an der Tafel und lächelte, „Wir haben viel zu tun. Als erstes besprechen wir die Hausaufgaben! Und wer sie nicht gemacht hat, sollte sich lieber jetzt gleich melden…“ Ein paar Kinder hoben verlegen die Hände. „Das ist wirklich, wie soll ich sagen-…“ begann die Lehrerin betrübt, aber ein Mädchen dritten Reihe neben Susumu widersprach leise: „S-sensei, ich melde mich nicht wegen der Hausaufgaben, ich habe sie gemacht… ich habe nur eine Frage.“ Alle sahen sie an und das Mädchen mit den kurzen blonden Haaren duckte sich scheu, als es die vielen Blicke über sich gleiten spürte, selbst Susumu, Shigeru und Prinzessin Rosi sahen sie an. Kanae blinzelte. „Was ist denn, Shinada?“ fragte sie und betrachtete die jüngere Tochter ihres Bruders Kojiro eine Weile. Shinada war die Schwester von June. Sie war nur manchmal mit in der Klasse, weil sie eigentlich Privatunterricht zu Hause bekam. Das Mädchen war nämlich blind und deswegen natürlich unfähig, dem Unterricht an der Tafel zu folgen. Shinada ließ ihre blinden Augen auf dem Tisch ruhen, während sie sprach. „Was ist gestern Nacht auf den Straßen passiert, Sensei? Es gab ein großes Feuer, in unserer Straße hat es auch gebrannt. Wurde Konoha angegriffen?“ Sie hörte erschrockenes Luftholen von mindestens der Hälfte der Klassenkameraden. Nori sah ängstlich zu den Zwillingen und klammerte sich an Shigeru. „M-meinst du, es gibt Krieg, Shigeru-kun?!“ „Lass mich los, du dumme Gans!“ zischte Shigeru empört. „Wie kannst du denn von dem Feuer wissen?“ fragte ein Junge von vorne dämlich, „Du siehst ja nichts, Shinada!“ „Aber ich habe Ohren und eine Nase,“ antwortete das blinde Mädchen gekränkt, „Ich habe das Feuer gerochen, bevor meine Eltern und meine Schwester vom Licht aufgewacht sind.“ „Also, jetzt hört mal zu,“ begann Kanae vorne und setzte sich auf das Pult vor ihr, „Ja, gestern gab es viel Feuer, das habt ihr sicher alle mitgekriegt. Ich… kann euch leider auch nicht sagen, woher es kam und wieso. Ich will euch aber beruhigen, Kinder, es ist höchstwahrscheinlich kein Angriff auf ganz Konoha gewesen. Es wird sicher keinen Krieg geben, habt keine Angst.“ „Nee,“ murrte Susumu laut genug, dass ihn alle hörten, „Es hat nur Souya-nii-chan und seine Verlobte angegriffen!“ Alle Kinder sahen jetzt ihn und Shigeru an. Kanae schloss kurz die Augen und versuchte, sich zu überlegen, was sie jetzt sagen sollte. Toll, jetzt hatte er den Kindern Angst gemacht; dass Souya verschwunden war, hätte er lieber für sich behalten sollen. „Dein Bruder hat ´ne Verlobte?“ fragte Nori und sah ihn groß an, „Aber zum Heiraten sind deine Brüder doch noch zu jung!“ „Ihr hättet Souya und Taki sehen sollen,“ grinste Shigeru, „Wir sagen, sie sind verlobt, basta.“ „Ruhe jetzt!“ rief Kanae unten, „Ich werde nicht die ganze Stunde vergeuden damit, über Susumus Bruder zu reden! Fragt eure Eltern, wenn sie mehr wissen, können sie euch mehr sagen. Das ist nicht meine Aufgabe. Wir besprechen-…“ Sie wurde unterbrochen, als die Tür aufging und Shiemi den Kopf ins Zimmer steckte. Alle Kinder verstummten. Kanae blinzelte. „Shiemi?“ „Kann ich dich ganz kurz sprechen? Zwei Minuten, nicht mehr,“ versprach die Schwägerin, und Susumu und Shigeru winkten grölend. „TANTE SHIEMI, HUHU!“ „Ja, ja, huhu, Jungs,“ seufzte die Tante und winkte halbherzig, während Kanae zur Tür kam. „Kinder, macht keinen Mist, ich bin nur vor der Tür, ich höre alles, was ihr macht!“ Dann verließ sie das Zimmer. „Ist dein Bruder wirklich verschwunden?“ flüsterte Shinada Susumu bedrückt zu, und er nickte; dann fiel ihm ein, dass sie das nicht sehen würde, deshalb sagte er: „Ja, gestern. Meine große Schwester ist ja auch schon lange weg, sie sind in einer coolen Parallelwelt oder so, hab ich gehört!“ „Das tut mir sehr leid,“ sagte Shinada traurig und neigte den Kopf, „Hoffentlich seht ihr sie wieder… s-seid ihr gar nicht traurig deshalb?“ „Nee, jetzt, wo Souya weg ist, sind wir die übernächsten Clanerben,“ scherzte Shigeru, und die Zwillinge lachten blöd. Shinada fand das überhaupt nicht witzig und Susumu war verwirrt, weil sie aussah, als würde sie gleich zu weinen anfangen. Dabei war ihre Schwester doch noch hier! „Hey, heul nicht,“ sagte er netterweise zu Shinada, „Ist schon gut. Die tauchen wieder auf, sicher.“ „Ich denke nur… wenn meine Schwester weg wäre, wäre ich furchtbar traurig und hätte Angst um sie…“ stammelte das kleine Mädchen unglücklich, und Susumu sah seinen Bruder ratlos an, weil er nicht wusste, was er mit dem fast weinenden Mädchen neben sich tun sollte. Nori schien das nicht zu scheren, sie klammerte sich quiekend an Shigeru und laberte ihn mit irgendeinem Schwachsinn zu. Susumu räusperte sich wichtigtuerisch, bevor er Shinada kameradschaftlich die Schulter tätschelte. „Nicht weinen, okay?“ versuchte er erneut, sie zu trösten, „Alles ist gut.“ –– „Natürlich haben wir das Feuer bemerkt,“ sagte Kanae leise zu Shiemi, als sie vor der Tür standen. „Ich bin aufgewacht von Schreien draußen, dann war es plötzlich so hell… ich hab Seiji-kun geweckt und wir haben geguckt, aber als wir auf dem Balkon standen, waren die Feuer schon dabei, gelöscht zu werden… wir haben beschlossen, sicherheitshalber drinnen zu bleiben.“ „Seiji hat das verpennt?“ machte Kuma erstaunt. Kanae seufzte. „Er schläft… so unglaublich schlecht und wenig in der letzten Zeit, dass er gestern eine Schlaftablette genommen hat, da hat er natürlich fester geschlafen als ich.“ „Und wo war Masami?“ „Ich hab ihn nicht gesehen, er ist in seinem Zimmer geblieben,“ meinte Kanae, „Das hat er heute morgen beim Frühstück gesagt.“ „Und ihr, du und Seiji, habt nicht nach ihm gesehen, als das Feuer da war?“ wunderte sich Shiemi über die so ungewöhnliche Teilnahmslosigkeit, und Kanae machte ein unglückliches Gesicht. „Shiemi-chan… e-entschuldige, Masami ist fünfzehn und kein Baby… aber in… letzter Zeit kapselt er sich mehr von uns ab, deswegen lassen wir ihn viel in Ruhe. Das ist… nun mal ein Teil des erwachsen werdens. Sollte ich mir etwa Gedanken machen?“ „Nein, ich…“ Shiemi seufzte auch, „Tut mir leid, ich war echt scheiße. Was ihr mit Masami macht oder nicht macht, ist natürlich eure Sache. Oder inzwischen auch mehr seine, er ist ja fast erwachsen. Ich hab mich nur gewundert.“ Sie konnte Kanae nicht ins Gesicht sagen, dass sie es für möglich hielt, dass ihr Sohn der Täter war… Kanae machte schon so viel durch. Kanae hielt so viel aus mit ihrem komplizierten Mann, der Shiemis Bruder und eine absolut schwierige Persönlichkeit war, mit ihrem hyperintelligenten, frühreifen Sohn, der auch ein Spezialfall war, mit dem Tod ihres zweiten Sohnes… Shiemi hatte Kanae immer für ihre Stärke bewundert und sich mitunter gefragt, wie sie es schaffte, nicht einfach zusammenzubrechen bei allem, was sie tat und ertragen musste. Sie konnte sie nicht auch noch damit quälen, solange es nicht zu hundert Prozent feststand, dass Masami Schuld war. Wenn das der Fall wäre, hätten sie keine Wahl, als es ihr und Seiji zu sagen… aber noch gab es Hoffnung. Wie ein kleiner Schimmer am düsteren Horizont, der langsam verblasst… –– „Ich werde nicht länger hier herumdümpeln und nichts tun!“ verkündete Mikoto scharf und stemmte dabei die Arme in die Hüften, um wichtiger auszusehen. Sie stand mit Masami zusammen in der Stube seiner Eltern. Es war Nachmittag. „Jetzt sind zwei meiner Geschwister verschwunden und dann auch noch Taki, die mit der Familie nichts zu tun hat! Hilf mir, Masami… w-wir müssen diesen Wahnsinnigen doch finden können, der all das tut! Du hast damals, als wir mit den Pinkus zusammen geforscht haben, gesagt, wir… sollten nach seinem Wesen suchen, herausfinden, was er ist und was er tut… wie genau hast du das gemeint? Du musst doch eine Idee haben von dem, was du gesagt hast…“ „Natürlich habe ich die,“ gestand er und seufzte schwermütig. „Pass auf. Ich meine, offenbar will er den Clan… eliminieren, sage ich mal. Er tötet sie nicht, er fängt sie nur und gibt sie nicht mehr heraus. Wir müssen uns fragen, warum, was ist der Sinn dahinter? Was ist das Ergebnis des Projektes?“ „Sinn?! D-da gibt’s keinen Sinn!“ rief Mikoto verzweifelt und sah unglücklich zum Fenster, „Was weiß ich, Neid, weil der Uchiha-Clan so toll ist, oder so! Oder so eine Rachegeschichte, das gab’s ja öfter!“ „Wir dürfen nicht raten,“ sagte er kühl und beobachtete sie wie ein lauerndes Raubtier, als sie in der Stube auf und ab zu gehen begann. Außer ihnen war keiner zu Hause. „Nicht Oder so, Mikoto. Itachi hat auch einmal den ganzen Clan niedergemetzelt. Wieso?“ „Weiß ich nicht…“ „Weil der Clan… gefährlich ist, Mikoto,“ antwortete er und sah nachdenklich aus, „Ich kann mir vorstellen… dass der Grund für dieses Tun die Gefahr ist, die… vom Clan ausgeht. Der Fluch… der Finsternis.“ Er dachte daran, dass Momoiro schlau genug gewesen war, so viel herauszufinden. Das war erstaunlich… „Der Fluch…?“ machte Mikoto verblüfft und blieb abrupt stehen. „Was für ein Fluch? Wovon redest du da?“ „Mikoto… hör mir zu. Hör mir einfach nur zu.“ Er kam zu ihr und nahm sanft ihre Hände in seine, sah sie die ganze Zeit an, während er dann sprach. Und sie starrte hinauf in sein perfektes, makelloses Gesicht und bemühte sich nach Kräften, ihm nicht zu verfallen, ihm nicht stöhnend um den Hals zu fallen und zu schreien, er solle sie nehmen und nach allen Regeln der Kunst durchnehmen. „Es gibt Dinge, die unsere Eltern uns verschweigen, Mikoto. Was den Fluch angeht… der Fluch ist die Dunkelheit, die immer wie ein Schatten über dem Clan lag, liegt und liegen wird, solange er existiert. Die Kinder des Uchiha-Clans neigen dazu, der Finsternis zu verfallen… dabei ihren Verstand abzuschalten und ewig im Dunkeln zu bleiben. So ist Itachi zu dem geworden, was er am Ende war, deswegen hat er den Clan getötet, weil er ein Kind der Finsternis war. Und ebenso sein Sohn Izumi… mal von ihm gehört?“ „Ja… kommt mir bekannt vor,“ murmelte sie benommen. „Woher weißt du… das alles?“ „Hör einfach nur zu,“ sagte er erneut und fing an, sie mit einer Hand sanft zu streicheln, ihren Kopf, hinunter zu ihrem Hals und hin zu ihrem Oberkörper. „Auch Ojii-sama war so verstrickt in den Fluch, als er Rache schwor, seinen Bruder zu töten, der den Rest des Clans getötet hatte. Als er Itachi dann getötet hatte, wäre er beinahe selbst am Trauma gestorben; wäre Obaa-sama nicht gewesen, um ihn aus der Finsternis zu ziehen. Aber was fast niemand kapiert ist, dass der Fluch eigentlich ist, dass sie immer wiederkommt… die Finsternis. Manchmal kann man weiter weglaufen, manchmal holt sie einen sofort wieder ein; sie kehrt immer wieder. Und sie hat auch die Familie wieder eingeholt… Jahre später, als dein Vater so alt war wie du jetzt.“ „Mein Vater?“ stammelte sie nur verwirrt. „Es gibt eine bestimmte Technik, die das Sharingan erlernen kann,“ sagte er langsam und bedacht, „Eine Technik, die als mächtigste Waffe und tödlichste Technik des Uchiha-Clans gilt, eine Perfektion des Sharingan. Sie nennen es Mangekyou Sharingan… eine erweiterte Form, sozusagen. Obwohl diese Technik ungeheuer mächtig ist, beherrscht sie kaum jemand. Ich habe nicht herausfinden können, wann zum ersten Mal jemand mit Mangekyou Sharingan auftauchte; auf jeden Fall hatte Itachi sie. Ojii-sama hat sie… dein Vater hat sie… und mein Vater hat sie.“ Mikoto war immer verwirrter. „Mangekyou Sharingan? Was… w-was hat das damit zu tun?“ „Sie gehören zum Fluch,“ lächelte Masami ruhig, und sie keuchte leise und spürte einen heißen Schauer über sich laufen, als seine Hand sanft ihre Brüste zu streicheln und zu drücken begann. Sie drückte sich vorsichtig fester gegen ihn. Sie standen immer noch in der Stube… und wer wusste, wann Kanae zurückkam? „Denn um sie zu bekommen, zahlt man einen grauenhaften Preis, habe ich gelesen. Man erlangt die Fähigkeit nur, wenn man jemanden tötet…“ Jetzt hielt seine Hand auf ihrem Busen inne und sie erstarrte. „Und nicht irgendjemanden. Man muss jemanden töten vom eigenen Blut. Itachi tötete einen Cousin namens Shisui. Ojii-sama tötete Itachi…“ Er brach ab, und Mikoto weitete entsetzt die Augen, als sie ahnte, wie es weiterging. Gehen musste. „Und… … m-mein… Vater…?“ fragte sie fassungslos, und Masami schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, hatte sich sein Blick verändert. Das Lächeln war verschwunden. „Dein Vater tötete seinen eigenen Bruder Yuusuke und bekam dadurch die Mangekyou Sharingan.“ Mikoto fuhr zurück und schlug fassungslos die Hände vor den Mund. „Was…?! D-das… das ist nicht wahr…!“ keuchte sie, und Masami seufzte. „Ich muss einräumen, dass ihm das von Izumi eingebläut worden ist. Eigentlich trifft ihn nur die halbe Schuld, weil Izumi und der Fluch seinen Kopf verdreht haben. Und mein Vater hat es… letzten Endes nicht besser gemacht als deiner.“ „Wen… wen hat er getötet?“ fragte sie fassungslos, und Masami senkte jetzt reuig den Kopf, als stünde er vor einer Königin, deren Blicke er nicht verdiente. „Deinen Bruder Yusaku.“ Mikoto weitete die Augen und trat unsicher einen Schritt zurück. „Dein… dein Vater hat Yusaku getötet?! W-wegen der… … das ist nicht wahr! S-sag mir, dass das… nicht wahr ist, Masami!“ „Es ist wahr,“ machte er. „Woher weißt du das alles? Wieso? Wissen meine Eltern… oder alle… dass du das weißt?!“ „Nein, niemand weiß es,“ antwortete Masami ruhig. „Ich habe Kassetten gefunden, auf denen die Therapiestunden meines Vaters aufgezeichnet waren. Er hat seinem Psychiater alles erzählt. Die Geschichte des Fluches, zumindest Teile davon… wie es dazu kam, dass dein Vater Yuusuke getötet hat… Tou-sama war… damals erfüllt von Hass auf deinen Vater, und er hatte geschworen, ihm wehzutun, deswegen tötete er Yusaku vor den Augen deiner Mutter. Ich gehe nicht darauf ein, auf welche Weise… und die Geschichte ist sehr viel komplizierter, als sie scheint. Aber nachdem ich das gehört hatte, wurde mir klar, wieso deine Mutter einen solchen Hass auf Tou-sama hegt. Ich kann es ihr nicht verübeln, ich würde genauso fühlen, glaube ich. Unsere Väter haben eine Menge durchgemacht, bevor wir geboren wurden.“ „Wieso… erzählst du mir das alles?“ wollte sie wissen und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Er trat einen Schritt auf sie zu und sie wich verstört rückwärts in Richtung Stubentür. „Warum hast du mir das gesagt, Masami?!“ „Damit du die Wahrheit kennst,“ meinte er ernst und sah sie scharf an, „Wir sind aufgewachsen in einer Lüge… und wir werden in ihr weiterleben. Damals, nachdem deine Eltern zurück nach Konoha gekommen waren, hat man beschlossen, niemals wieder über die Mangekyou Sharingan und darüber, wie man sie bekommt, zu sprechen. Keiner von uns Kindern sollte es je erfahren und das Geheimnis um die stärkste Waffe sollte auf immer begraben werden. Es wäre besser gewesen… und ich bereue es, die Kassetten gefunden und gehört zu haben. Aber es hat… mich zu sehr gefesselt, auch, als ich ahnte, dass ich einen schweren Fehler beging, sie zu Ende zu hören. Mikoto…“ Er kam auf sie zu, erreichte sie und schloss sie in die Arme, worauf sie keuchte und erst versuchte, ihn wegzudrücken, es dann aber ließ und die Stirn heftig atmend gegen seine Brust drückte. „Warum weichst du vor mir zurück?“ fragte er sie. „Was unsere Väter verbrochen haben, betrifft nicht uns.“ „Ich… ich muss das verarbeiten, was du mir gesagt hast… mein Vater hat… seinen Bruder getötet und… dein Vater meinen!...“ „Niemand darf wissen, was ich dir gesagt habe,“ mahnte er sie noch, „Wir beide dürften das eigentlich nicht wissen… erzähle es keinem. Niemandem. Ich werde es auch nie wieder tun. Aber ich konnte nicht zulassen, dass…“ Er hob ihr Kinn an und sah ihr in die verschiedenen Augen, worauf sie kurz erstarrte in seinen Armen und dann zu zittern begann. Er senkte den Kopf zu ihrem hin und sie schloss erwartungsvoll und voller Spannung die Augen… aber er stoppte kurz vor ihren bebenden Lippen. „Dass meine… geliebte Mikoto, meine kleine… persönliche Sonne mit der Lüge lebt. Das wollte ich nicht… deswegen habe ich es dir gesagt. Wenn ich dich verletzt habe, tut es mir sehr leid…“ „Nein…“ wisperte sie und konnte die Spannung kaum noch ertragen, die zwischen ihren kaum voneinander getrennten Mündern stand, „N-nicht doch… Masami…“ Ihr Wille brach und sie gab sich dem Verlangen hin, ihn zu küssen, beide Arme um seinen Nacken schlingend und sich so fest gegen seinen heißen Körper pressend, dass sie sein Herz pochen spüren konnte. Er erwiderte ohne Zögern ihren fordernden Kuss und begann, mit den Händen über ihre runden Hüften zu streichen, auf und ab und dann weiter hinauf, über ihr Shirt hin zu ihren Brüsten. Sie keuchte leise und erstarrte erneut, als sie seine Hände auf ihren Brüsten fühlte. So oft hatte er sie schon so energisch und doch zärtlich in seine Hände genommen, und dennoch erschrak sie jedes mal wieder, als täte er es zum ersten Mal. Sie lösten sich voneinander und sie starrte errötend zu Boden, als ihr bewusst wurde, was sie taten, mitten in der Stube seiner Eltern. „Entschuldige…“ flüsterte sie, und er hob ihr Kinn wieder an. „Nicht,“ war alles, was er gepresst hervorbrachte, und sie sah ihn erstaunt über seine zwanghafte Beherrschung an. Manchmal gab es diese kleinen, unscheinbaren Risse in seiner perfekten Selbstbeherrschung… Mikoto wusste, sie war die Einzige, die das je zu sehen bekommen hatte. Er küsste sie. Es wurde ein Kuss mit mehr Verlangen und Tiefe als der erste eben, und seine beiden Hände erfassten ihr warmes Gesicht und hielten sie fest, als sie den Kuss seufzend zu erwidern begann. „Entschuldige dich nicht bei mir,“ keuchte er atemlos, als sie den hitzigen Zungenkuss beendeten, „Niemals… das musst du nicht. Und sieh nicht mir gegenüber zu Boden… auch das musst du nicht, Mikoto.“ Ehe sie etwas erwidern konnte, küsste er sie erneut. Sie stolperte und stieß gegen den Türrahmen, vor dem sie gestanden hatte. Dort drückte er sie gegen das Holz, indem er sie fordernder küsste, und unwillkürlich glitten ihre Hände zitternd von seinem Nacken zu seiner Brust, daran hinab und zum Saum seines Shirts. Sie fuhr darunter und spürte, wie er ganz kurz erzitterte, als sie die Hände über seinen nackten Bauch gleiten ließ. Je länger sie sich küssten, je länger er sie berührte, desto stärker wurde das Verlangen, es zu tun… jetzt. Hier. Ungeachtet aller Leute, die kommen und sie sehen könnten. Sie waren hier… und nichts war zwischen ihnen. So oft hatte sie bei ihm übernachtet, und nie hatte er ein dringenderes Verlangen gespürt, mit ihr zu schlafen, als in diesem Moment, was ihn überraschte. Er küsste hinab zu ihrer Kehle und fuhr mit der Zunge über ihre blasse Haut. Seine Hände verließen ihre Hüften, die sie kurzzeitig ergriffen hatten, und fuhren hinunter zum Bund ihrer Hose. Und daran hinunter zu ihren Oberschenkeln… weiter in die Mitte. Und jede Faser ihres Körpers erbebte mit einem mal, als er dabei war, die Hand in ihren Schritt zu schieben – Mikoto drehte plötzlich den Kopf von ihm weg und keuchte leise. „M-Masami… ich… n-nicht jetzt.“ Er ließ sie sofort los, sah seine Hände kurz vorwurfsvoll an und senkte vor ihr den Kopf. „Ich bin es, der sich vor dir verneigen sollte,“ seufzte er, „Entschuldige… ich hatte… mich wohl nicht mehr unter Kontrolle. Verzeih mir, das hätte nie passieren dürfen. Es war taktlos.“ „N-nein, es ist nur…“ Sie schnappte nach Luft und versuchte, sich etwas abzukühlen, sich hastig durch die Haare fahrend. Er betrachtete schuldbewusst einen feuerroten Fleck auf ihrem Hals. „Es ist nur, ich meine… das hier ist so… ein unperfekter Ort dafür… es hat etwas… Besseres verdient.“ „Hmm,“ machte er nachdenklich, nickte dann zustimmend und zog sein Shirt zurecht. Eine Weile standen sie schweigend da und niemand traute sich recht, zuerst zu sprechen. Langsam kühlte die Hitze ihrer Lenden wieder aus. „Wir sollten uns mit dem Täter befassen,“ murmelte Mikoto dann, „Du hast mir zwar viel erzählt, aber nicht, womit wir angefangen haben. Was ist sein Wesen? Was tut er?“ Er lächelte kurz und war positiv überrascht von ihrer gezwungenen Diskretion. Es war nicht ganz leicht, plötzlich nach dieser Aktion auf Ernst umzuschalten. „Ich glaube, ich habe darüber mehr gesagt, als du denkst,“ murmelte Masami mit einem eigenartigen Lächeln, „Er fängt die Mitglieder des Clans, wie es aussieht… wieso? Es ist der Fluch, von dem wir gesprochen haben, über den wir nachdenken müssen… denke ich. Ich kann mich auch irren, Mikoto.“ Du bist der Lösung so nahe, Mikoto… näher kann ich dich jetzt nicht heranlassen. Und doch wirst du an ihr vorbeilaufen, weil du in diese eine Richtung blind bist für alles Übel… Meine dumme, geliebte Cousine… eines Tages wirst du klüger sein. –– Sie waren schweigsam den Rest des Tages. Niemand traute sich richtig, die Aktion von zuvor noch einmal näher zur Sprache zu bringen; bei Masami war es weniger nicht trauen sondern mehr das Gefühl, zu aufdringlich zu werden, wenn er mehr darüber spräche. Am Nachmittag kam Kanae zurück, danach war das Thema sowieso gegessen. Mikoto fragte sich verbissen, ob es gut war, so zu tun, als wäre nichts geschehen. Sie war das hitzige Gefühl, das sie in Masamis Nähe verspürt hatte, nicht wieder ganz los geworden und ihre Gedanken schweiften immer wieder zurück zu dem Moment, in dem sie seine Hand auf ihrer Hose gespürt hatte, ganz gefährlich nahe einer Stelle ihres Körpers, die noch nie ein Mann berührt hatte. Je öfter sie daran dachte, desto stärker kehrte die Wärme zurück, und sie wurde gegen ihren Willen rot. So konnte sie sich nicht auf das konzentrieren, was sie suchte; die Antwort nach dem Wesen des Täters… den Schlüssel für das Verschwinden… als es ihr zu bunt wurde, es war bereits Abend, beschloss sie tapfer, sich loszureißen und nach Hause zu gehen. „Soll ich dich zu Ojii-sama bringen?“ fragte Masami sie rein aus Gewohnheit, als sie aufstand und verkündete, sie müsste jetzt gehen. „Nein… heute nicht. Ich…“ Sie druckste etwas herum, und er stand auf und lächelte. „Ich weiß schon,“ flüsterte er, und sie räusperte sich verlegen. „Es tut mir leid…“ murmelte sie bedrückt, „Ich kann nicht aufhören-… … ich meine… ich…“ Lange Pause. Dann verneigte sie sich plötzlich höflich und verließ das Haus mit einem gemurmelten Abschiedsgruß. Masami lächelte amüsiert und sah ihr verträumt nach, als sie im Dämmerlicht davonlief, schneller als gewöhnlich. Es tat ihm leid, sie vorhin so verschüchtert zu haben… hätte er seine Hände nur besser unter Kontrolle gehabt! Als sie außer Sichtweite war, verzog er verärgert über sich selbst sein Gesicht. Dummheit, schalt er sich, Sie ist eine Frau. Frauen fühlen das anders… sie sind vorsichtiger und deswegen klüger. Wenn sie jetzt verletzt ist, ist es meine Schuld… großartig. Er kehrte der Straße den Rücken und verschwand wieder im Haus. Er bedauerte es sehr, Mikoto nicht hier zu haben diese Nacht, er hätte sie gerne bei sich gehabt… aber man konnte ja nicht alles auf einmal haben. Er war gerade in sein Zimmer gegangen und überlegte, was er jetzt machen sollte, wo der Stalker weg war, eil der Verdacht gegen ihn aufgehoben worden war – da klingelte es plötzlich an der Haustür. Masami runzelte noch die Stirn, während er seiner Mutter lauschte, die aufmachen ging – dann hörte er Mikotos Stimme. „Ich hab's mir anders überlegt… kann ich doch hier übernachten, Tante Kanae?“ „Natürlich darfst du das,“ lächelte Kanae freundlich und ließ sie herein, „Nicht ganz entschlusssicher heute, hmm, Mikoto-chan?“ „Entschuldige, ich… ich war nur verwirrt, ich hab aber nachgedacht.“ „So?“ kam von oben, und Mikoto sah zu ihrem Cousin, der am oberen Ende der Treppe erschienen war und sie lächelnd ansah. „Freut mich, dass du deine Meinung geändert hast – womit verdienen wir dieses Glück?“ „Schleimer,“ seufzte sie, während sie ihre Schuhe und ihren Mantel wieder auszog, „Auf dem Weg eben habe ich mir überlegt, dass es Quatsch ist, heim zu gehen. Bei Opa im Haus ist es echt voll, weil wir alle da sind, und auf das Gegröle meiner Brüder habe ich auch keine Lust.“ „Seiji-kun geht nachher sowieso noch einmal zu seinem Vater wegen einer dieser Familiensitzungen,“ sagte Kanae, „Ich werde ihn bitten, Sanosuke und Haruka auszurichten, dass du hier bist, damit sie sich nicht sorgen. In Ordnung?“ „Das wäre echt lieb, Tante Kanae…“ Die Frauen lächelten sich an und Masami beobachtete die Szene stumm. „Komm,“ sagte er dann und hielt seiner hübschen Cousine eine Hand hin, „Schön, dass du wieder hier bist.“ –– Sie gingen in sein Zimmer und schlossen fast lautlos die Tür ab. Als er gerade fragen wollte, was ihre Meinung geändert hätte, hing sie plötzlich an seinem Hals und küsste ihn liebevoll auf die Lippen. Er war zu überrascht, um etwas tun zu können. Dieser Ansturm war untypisch für sie und vollkommen unerwartet in diesem Moment. „Nanu,“ machte er überrumpelt, als sie sich keuchend von seinen Lippen löste und ihn ansah. „Ich konnte nicht anders,“ sagte sie, „Ich habe so viel… so viel über das vorhin nachgedacht. Meine Gedanken kehrten immer wieder zurück und ich habe gemerkt… dass ich nicht schlafen können würde wenn du nicht da bist. Nicht heute Nacht, Masami. Zu sehr ist das Gefühl noch in meinem Kopf… z-zuerst hat es mir Angst gemacht, aber je länger ich daran denke, desto weniger Furcht habe ich.“ Er sah sie lange an und war überrascht, dass sie zwar errötete, aber dieses Mal nicht zu Boden sah wie sonst. „Ich liebe dich,“ verkündete sie leise, „Ich… will, dass du das weißt. Wenn mich jemals jemand… dort berühren darf, dann bist du es, Masami.“ „Sprich nicht so laut,“ flüsterte er, „Meine Mutter könnte uns hören.“ Ihre Reaktion war anders, als er gedacht hätte. „Dann pass auf, dass du keine auffälligen Töne von dir gibst.“ Er sah sie amüsiert an und wollte gerade etwas sagen, aber wieder unterbrach sie ihn, weil sie einen Schritt rückwärts tat und sich vor seinen Augen ihr Shirt über den Kopf zog. Er sah sie groß an, als sie im BH vor ihm stand. Aber er hielt sie nicht auf und unterbrach sie auch nicht in ihrem Tun. Selbst dann nicht, als sie, ihn nie aus den Augen lassend, wieder vortrat und quälend langsam den Knopf ihrer Hose öffnete. Sie beobachtete triumphierend seine Augen, die wie automatisch ihre Hände verfolgten, als sie begann, ihre Hose nach unten abzustreifen, ganz langsam, Stück für Stück, als müsste sie sichergehen, dass er auch jeden Zoll Haut ihrer nackten Beine darunter bemerkte. Und das tat er… er sah auf ihre wohlgeformten, blassen Beine, ihre weiche Haut, hinab zu ihren Knien, als ihre Hose dort angelangte, hinunter an ihren Unterschenkeln bis hin zu ihren Füßen. Dann war die Hose weg und Mikoto richtete sich auf. Auf ihrem Gesicht lag ein Lächeln, das ihm für einen Moment den Atem und fast den Verstand raubte… gleichzeitig so einladend und verführerisch und dennoch scheu und voller Hingabe ihm gegenüber. Und die Hingabe wurde mit jedem Moment, den sie sich anstarrten, größer. Er war nicht fähig, sich von ihrem Blick aus ihren wunderschönen Augen loszureißen, obwohl sie halb nackt vor ihm in seinem Zimmer stand, quasi neben dem Bett, mit diesem Blick, der so eindeutig sagte: „Komm, wirf mich um auf dieses Bett und schlaf mit mir!“ , und dennoch nicht taktlos wirkte dabei. Was sie tat, glich keinesfalls nuttigem oder aufdringlichem Getue wie das, was die Kusagaya-Zwillinge gerne taten, das hier war das unverhüllte Verlangen einer schönen Frau, die ihn bedingungslos liebte, mit ihm zu schlafen. Das war ganz anders. „Tu das nicht…“ murmelte er heiser, „Du weißt nicht, was du mit mir machst, Mikoto.“ „Doch…“ hauchte sie und kam zu ihm, ehe er sich versah. Er rührte sich nicht, als sie die Arme zärtlich um seinen Nacken legte. Er begann erst, sich zu bewegen, als sie ihn erneut küsste, dieses Mal intensiver, verlangender. Mit derselben Leidenschaft, die sie ihm gab, erwiderte er ihren Kuss; so, wie er ihre Gefühle und ihr Verlangen erwiderte, ohne etwas dagegen tun zu können. Selbst, wenn er sich mit Leib und Seele gesträubt hätte, hätte er diese aufkommenden Emotionen nicht kontrollieren können, sie waren zu stark. „Wieso tust du es dann jetzt?“ fragte er sie murmelnd, als sie ihren Kuss beendeten und er sich zu ihrem Hals beugte, um ihn zu küssen. Sie seufzte leise seinen Namen und erzitterte, als seine Hände ihre Brüste wiederfanden. Sie hatte keine Angst vor ihm oder seinen Händen. Egal, wohin sie gehen würden. Und es war ihr nicht peinlich, vor ihm halb nackt zu sein. Sie wollte ihm gehören, für diese Nacht ganz und gar, mit allem, was sie war und hatte. Sie wollte das brennende Verlangen nach ihm endlich stillen, wollte endlich den Druck loswerden, der sich in ihr aufgestaut hatte seit dem Nachmittag, der mit jeder Sekunde, die er sie weiter streichelte und küsste, schlimmer wurde. „Weil ich… jetzt, in diesem Augenblick… mehr als jemals zuvor Lust habe, mit dir zu schlafen…“ war die Antwort, „Sollte ich deine Mutter fürchten, die uns hören könnte? Oder etwas anderes?“ „Du solltest mich fürchten…“ feixte er, grinste aber nicht dabei, bevor er ihr Schlüsselbein hinab bis hin zu ihrem Busen küsste und die Zunge langsam zwischen ihre Brüste gleiten ließ, so weit es ging. Sie stöhnte unwillkürlich auf, als ein Schwall Hitze sie übermannte und sie beinahe zusammengebrochen wäre. Er hielt sie sanft fest, bevor sie hätte umkippen können. „Vergiss nicht, Männer sind in dieser Hinsicht manchmal wie Tiere. Wenn ich rücksichtslos werde und dir wehtue, Mikoto, dann halt mich auf, denn es wäre das Letzte, das ich je wollte.“ „Ich habe keine Angst,“ flüsterte sie und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an, in seinen Armen leicht erzitternd vor Erregung, als seine Finger spielerisch wieder zwischen ihre weichen Brüste glitten und sie so zärtlich und doch energisch berührten. Bebend schloss das Mädchen die Augen und stöhnte leise seinen Namen. Er hob sie hoch und legte sie vorsichtig auf das Bett nieder, das neben ihnen stand. Leise keuchte sie und stützte sich mit den Händen ab, als er sich über sie setzte und mit den Händen sanft ihr Gesicht erfasste. Sie teilten einen tiefen, intensiven Kuss und sie setzte sich langsam wieder auf, sodass er von ihr herunterrutschte und sie direkt voreinander im weichen Bett saßen. Als sich ihre flackernden Blicke wieder trafen, atmeten sie beide heftig ein und aus. Mikoto sprach. „Tu es,“ verlangte sie keuchend, „Wir gehören zusammen… für immer.“ Danach sprachen sie nicht mehr. Und er wusste, dass sie recht hatte. Sie ihrerseits wusste, dass er dasselbe fühlte. Ihre Lippen fanden sich erneut in einem leidenschaftlichen Kuss, als sie sich jetzt über ihn beugte, dichter an ihn heran rutschte und hastig mit den Händen unter sein Shirt fuhr, um es hoch zu ziehen. Er half ihr, als sie den Kuss kurz unterbrachen und heftig keuchten, das lästige Stück Stoff über seinen Kopf zu ziehen, darauf landete es neben Mikotos Sachen auf dem Boden. Sie klammerte sich leise seufzend an ihn, als er begann, ihre Brüste zu küssen, mit den Fingern verspielt ihren BH herunterzog und die Zunge langsam über ihre Haut gleiten ließ auf eine Weise, die ihre Seufzer immer lauter und lustschwerer werden ließ. Während dessen fuhren ihre Hände über seinen jetzt nackten Oberkörper. Seine haut war weich und beinahe makellos, er hatte so gut wie keine Narbe am Körper; er hatte eben selten bis nie Probleme mit Gegnern gehabt und war auf fast keiner Mission je überhaupt verletzt worden, und schwer schon gar nicht. Plötzlich schämte sie sich doch, vor ihm so viel Haut zu zeigen, denn sie war nicht so perfekt wie er, sie war nicht so schön… dachte sie zumindest. Er sah das ganz anders, und er war der Meinung, es täte nicht Not, ihr noch einmal zu sagen, wie wunderschön sie war und dass er sie für sehr viel perfekter hielt als sich selbst; perfekt, nicht perfekt zu sein. Menschen sollten nicht perfekt sein, das war nicht ihre Bestimmung. Mikoto war so viel menschlicher und deshalb perfekter als er, weil sie natürlicher war. Er empfand es nicht als sehr natürlich, dass er so talentiert war und das auch noch so extrem früh gewesen war. Sie war viel wunderbarer… sie war schließlich seine Sonne. Er spürte, dass ihre Hände seine Brust verließen. Kurz darauf lockerte sich plötzlich ihr BH; sie hatte den Verschluss geöffnet und entfernte das Kleidungsstück jetzt komplett. Aber ehe er sich über ihre nackten Brüste hermachen konnte, drückte sie ihn zurück, bis er sich im Bett hinlegen musste und sie sich breitbeinig auf ihn setzen konnte, seinen bohrenden Blicken schutzlos ausgesetzt, als er sie von unten anstarrte und seine Augen denen eines hungrigen Tieres glichen, das kurz davor war, seine Beute zu schnappen. Und sie spürte, wie er erzitterte, als sie dann auf seinem Unterkörper saß. Sie spürte seine Anspannung, seine Erregung und wie es immer schwerer wurde, sie zu unterdrücken und nicht laut aufzustöhnen, was er ohne Zweifel gerne getan hätte. Aber es nicht tun zu dürfen hatte auch etwas Reizvolles… Er keuchte dennoch gezwungen unterdrückt, als sie sich sanft gegen ihn drückte und ihre Hände mit leichtem Druck über seinen flachen Bauch und ein Stück weiter hinunter streichen ließ. Dann überschritt sein Verlangen die Grenze seiner Kontrolle. Er zischte ungehalten und sie erstarrte kurz, als sie ihn gegen ihren Unterkörper drücken fühlte, warm und hart genau dort zwischen ihren Schenkeln, wo nur ihre Unterwäsche sie noch voneinander trennte. Sie stöhnte leise und schauderte kurz bei dem Gefühl und dem bloßen Gedanken daran, wie es sich anfühlen mochte, wäre die Unterwäsche jetzt fort… Sie wollte ihn so sehr… jetzt. Hier. Es war ihr egal, wer es mitbekommen könnte, es war ihr egal, was geschehen könnte, wenn es jemand erführe. Es zählte nur dieser Moment, nur sie beide waren da und alles außerhalb dieses Zimmers war Schall und Rauch. Als sie in Masamis Gesicht sah, erkannte sie das Feuer in seinen Augen, vor dem sie sich früher gefürchtet hatte; das ihr noch heute Nachmittag Angst gemacht hatte. Jetzt hatte sie keine Angst mehr, sondern ihre Augen entflammten im selben Feuer. Die Hitze in ihrem Körper war so drückend und intensiv, dass ihr für eine kurze Weile das Feuer wie ein Schleier vor Augen zog und sie in eine Art Trance versetzte; plötzlich wusste sich weder, wo oben und unten waren, noch, wie sie hieß, noch, wo sie war… plötzlich war überall nur noch Hitze. Als sie ihre Sinne wiedererlangte, lag sie auf dem Rücken in Masamis Bett, nackt, und er lag über ihr und stützte sich heftig keuchend mit den Händen neben ihrem Kopf am Bett ab. Und sie konnte ihn spüren, wie er sie dort berührte, wo sie noch keiner zuvor berührt hatte. Jede einzelne Bewegung jagte einen Schwall Hitze wie flüssige Lava durch ihren Körper und ließ sie aufstöhnen… und er tat es auch. „Masami…!“ keuchte sie atemlos und klammerte sich an seinen Hals, zog ihn hastig zu sich herunter, sodass er ganz auf ihrem nackten, erhitzten Körper lag. Er stöhnte leise. „Hast du doch Angst?“ flüsterte er ihr angestrengt lächelnd ins Ohr, und sie schauderte beim Klang seiner Stimme, der gleich noch eine Hitzewelle verursachte. „Nur, dass ich rausfalle…“ murmelte sie, und sie hörte ihn quasi lächeln neben ihrem Ohr. Dann spürte sie, wie er ihren Hals küsste. „Schließ die Augen, Mikoto,“ sagte er dumpf, und sie folgte seinem Befehl ohne Widerworte. Intensiv spürte sie den Schmerz, als er den letzten Abstand überwand und langsam in die eindrang; aber mit derselben Intensität spürte sie auch gleichzeitig das berauschende Gefühl der Hitze, der leidenschaftlichen Liebe zwischen ihnen, die jetzt zu einem Wesen verschmolzen und den Anschein hatten, sich nicht mehr zu trennen zu vermögen… –– Sie schliefen zweimal miteinander. Beim zweiten Mal ließ Masami Mikoto über sich sitzen, um sie nicht die ganze Zeit mit seinem Gewicht belasten zu müssen. Seine Mutter schien nichts bemerkt zu haben, jedenfalls war sie nicht hinauf gekommen und hatte auch nicht nach ihnen gerufen. Danach lagen sie nackt zusammen im Bett und Mikoto zog glücklich lächelnd die Decke über sie beide, bevor sie sich dicht an seinen warmen Körper kuschelte. „Und…?“ murmelte sie, „Hat sich irgendwas… zwischen uns geändert, weil wir jetzt Sex hatten?“ „Denkst du es?“ fragte er zurück und küsste kurz ihren Kopf, während seine Hand an ihrem nackten Rücken hinab wanderte, ganz langsam und zärtlich. Sie schauderte bei der so sanften Berührung und drückte sich näher an ihn. „Nein…“ gab sie zu hören, und sie richtete sich auf, stützte sich ab und sah auf ihn herunter, wie er auf dem Rücken im Bett lag, schon nicht mehr außer Atem aber dennoch sichtlich müder als vorher. Und zufriedener. „Nein…“ wiederholte sie und lächelte glücklich, „Du bist immer noch mein Masami…“ Sie strich mit einer Hand über seine Wange und ihre Blicke ruhten eine ganze Weile aufeinander, ohne dass sie etwas sagten. Dann hob er auch einen Arm und strich ihr auch über die Wange, strich ihr einige widerspenstige Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Du bist auch noch meine Mikoto,“ erklärte er feierlich. Er zog sie sanft wieder zu sich herunter und sie küssten sich ausgiebig. Es war ein so liebevoller und sanfter Kuss, dass Mikoto gar nicht glauben konnte, dass sie sich vor wenigen Minuten noch ganz anders geküsst und berührt hatten… Sie seufzte leise, als sie sich voneinander trennten und sie sich wieder liebevoll an seine Brust kuschelte. Eine Hand fuhr sanft seine Rippen nach. „Masami… meinst du, dieser Feind hat auch vor, mich in diese Parallelwelt zu schicken?“ „Wenn ja…“ machte er und schloss langsam die Augen, bevor er mit der Hand wieder beruhigend über ihren Rücken streichelte, „Dann beschütze ich dich, versprochen.“ „Und wenn er es bei dir versucht?“ fragte sie murmelnd weiter, und er musste amüsiert lächeln, was sie aber nicht sehen konnte. „Dann werde ich ihn mit meinen eigenen Händen töten…“ –– -- whoooot o.o ich hoffe das ist jetzt nicht adult, ich habs extra bedeckt gehalten .____. naja... öh... bla. nicht viel passiert hier o.o Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)