A Twist in the Tale von abgemeldet (Kap 12 on) ================================================================================ Kapitel 1: Good Times, Bad Times -------------------------------- A Twist in the Tale Autors Note: So, und hier kommt auch schon der zweite Teil. Bevor ich in den Urlaub fahre, kommen noch ein oder zwei Kapitel ^^ Ich bedanke mich bei Himchen und Calystro für ihre Kommentare und bei Angel_Yuki fürs Betalesen! 1. Kapitel – Good Times, Bad Times In the days of my youth, I was told what it means to be a man, Now I've reached that age, I've tried to do all those things the best I can. No matter how I try, I find my way into the same old jam. Good Times, Bad Times, you know I had my share; When my woman left home for a brown eyed man, Well, I still don't seem to care. (Led Zeppelin - Good Times Bad Times) „Dean … ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache.“ Der Ältere sah fragend auf. Er saß im Schneidersitz auf seinem Motelbett, umgeben von einem Kreis aus Waffen. Die gute Hälfte ihres Kofferraums lag hier ausgebreitet – rechts von ihm ein wilder Haufen, links diejenigen, die er bereits gereinigt hatte. „Irgendwas stört mich an der Sache. Ich meine, dieser Derek Morisson …“ Der Braunhaarige drehte den Laptop so, dass auch der Andere einen Blick auf den Bildschirm werfen konnte. Nicht, das das nötig gewesen wäre, denn sie beide kannten den Zeitungsausschnitt zur genüge – er hatte ihn sich selbst schon so oft durchgelesen, dass er die Fakten daraus auch im Halbkoma zitieren könnte. „Er passt nichts ins Schema.“ „Alter, das Schema ist männlich, weiß. Was soll da nicht passen?“ Er drückte die letzte Kugel in das Magazin, das er soeben aufgefüllt hatte, und ließ es mit einer routinierten Bewegung in die Halbautomatik vor ihm einrasten. Er machte sich einfach zu viele Sorgen. „Der Ort. Die Anderen wurden alle in der Nähe der Bibliothek gefunden.“ Der Größere richtete sich auf und zog seine Reisetasche zu sich. Er war sich nicht sicher, ob er diese in den letzten zwei Jahren überhaupt einmal völlig ausgeräumt hatte - wahrscheinlich nicht. Irgendwie ein deprimierender Gedanke. „Wir haben noch drei Stunden bis Sonnenuntergang. Vielleicht sollten wir uns noch mal umsehen.“ „Sammy, es ist ganz eindeutig ein Werwolf. Fehlende Herzen, alle vier Wochen und so?“ Er griff sich zwei weitere Magazine und schob sie in seine Jackentasche. „Trotzdem ist es seltsam.“ „Vielleicht hatte er einfach mal Lust auf einen Tapetenwechsel.“ Er richtete sich mit einem Schwung auf und wollte vom Bett springen … Doch plötzlich … Der Jüngere lachte lauthals los, und von der anderen Zimmerseite war nur ein „CUT!“ zu hören. „Autsch …“ Jensen Ackles brauchte einen Moment, bis er sich aus der Decke und dem Haufen Waffenrequisiten soweit befreit hatte, dass er nicht mehr nur weiß sah. „Alter, das kann auch nur dir passieren.“ Jared lachte noch immer. Mistkerl. dachte er. „Ich erinnere mich noch gut daran, wie du dir vorgestern die Finger in der Autotür eingeklemmt hast …“ Man sollte doch Gleiches mit Gleichem vergelten, oder wie war das? „Das war auch deine Schuld.“, entgegnete der Jüngere jedoch nur ungerührt und nahm sich eine Wasserflasche von einem der Tische. „Wie lange willst du eigentlich noch da unten sitzen bleiben?“ Jensen warf ihm nur einen säuerlichen Blick zu. Er würde ja aufstehen. Wenn er irgendwie aus diesem verdammten Laken herauskäme, ohne das sich irgendetwas aus ihrem Waffenarsenal schmerzhaft in seine Seite rammte. Wieder zerrte er, verlor das Gleichgewicht und landete auf irgendetwas ziemlich Hartem. Das würde einen üblen blauen Fleck geben. Letztendlich schaffte er es doch noch sich zu befreien – auch wenn ihm nun mittlerweile alles reichlich weh tat. „Hör endlich auf zu lachen!“ Ein paar Minuten später saßen sie an einem der Tische. Der Sanitäter – Teilzeitsanitäter, denn er war eigentlich eher für den Szenenaufbau verantwortlich, hatte aber wohl auch ein paar Jahre in einem Krankenhaus gearbeitet – besah sich gerade Jensens Rippen. Beim Film traf man wirklich auf die verrücktesten Geschichten, und er wollte lieber nicht nachfragen, wie jemand, der ursprünglich eine Ausbildung in einer Klinik absolviert hatte, heute dafür verantwortlich sein konnte die Requisiten richtig im Raum zu verteilen. Wenn ihn irgendetwas ernsthaften während des Drehs passieren sollte, würde er dennoch auf Nummer sicher gehen und mit Sicherheit nicht gerade diesen Typen in seine Nähe lassen. Kripke hatte tatsächlich beschlossen den Dreh dieser vermaledeiten Szene auf den nächsten Tag zu verschieben, so das sie fast zwei Stunden Freizeit hatten. Nicht das Jensen darüber so glücklich gewesen wäre. Zwei Stunden Langeweile hieß zwei Stunden Jared, der sich köstlich über ihn amüsieren konnte. Er verzog das Gesicht, als der Sanitäter auf eine Stelle drückte, die bereits eine auffallend violette Färbung angenommen hatte. „Autsch …“ „Ist nichts gebrochen oder angeknackst. In zwei, drei Tagen merkst du nichts mehr.“ Abschließend wurde ihm noch einmal auf die Schulter geklopft. Wie alt war er, fünf? „Danke, Mike.“, verabschiedete er sich und richtete sich dann wieder an den Jüngeren. „Ich schwör dir, wenn du nicht sofort aufhörst zu lachen …!“ Jared, der seinen Stuhl so gedreht hatte dass er jetzt rittlings darauf saß und seinen Kopf auf den Unterarmen abstützen konnte, sah ihn an als wäre er tatsächlich nur ein Grundschüler. „Was willst du machen? Mit einem der Gummimesser nach mir werfen?“ „Ich dachte eher an den Laptop. So schwer wie das Ding ist.“ Jensen stand seufzend auf und kratzte sich noch einmal unbewusst an der Seite. „Komm, lass uns was Essen gehen.“ Und nein, er floh nicht. Er hatte einfach nur Hunger. Wie so oft wenn sie an einem Ort drehten der in einer eher abgelegenen Gegend lag (wenn er in einer Stimmung wie heute war, bezeichnete Jensen es auch gerne als „am Arsch der Welt“), war die einzige Möglichkeit an etwas Warmes zu essen zu kommen das Kantinenessen. Nun, in ihrem Fall bestand die Kantine aus etwas, das aus zwei zusammen geschobenen Tischen unter freiem Himmel bestand und – wegen dem anhaltenden Nieselregen – mehr schlecht als recht von einer Plane überdacht wurde. Alles in allem sah es für ihn verdächtig nach einer Konstruktion aus, die auch in jedem beliebigen Park zur Verköstigung von Obdachlosen genutzt wurde, aber wenn man etwa 50 Meilen von der nächsten Pizzeria entfernt war sollte man lieber nicht wählerisch sein. „Ich sage dir, wenn es heute schon wieder Spaghetti gibt, verklage ich irgendwen wegen seelischer Grausamkeit ...“ Jensen vergrub die Hände noch tiefer in den Jackenraschen als ohnehin schon. Es war kaum zu glauben, dass sie noch immer Anfang September hatten – hier unter freiem Himmel konnten allerhöchstens 10 Grad sein, und dabei hatte sich das Wetter im Vergleich zu den Vortagen schon wieder etwas erholt. Trotzdem war er davon überzeugt, das er beim Dreh heute Abend seinen Atem würde sehen können. Gott sei Dank würden sie in fünf Tagen die Zelte abbrechen und erst 200 Kilometer weiter südlich wieder anhalten, um die nächste Folge zu drehen. „Hauptsache, es ist nicht wieder dieses komische Hühnchengericht ... das ist sogar noch schlimmer als dieser Eintopf von gestern ...“, führte Jared seine Gedanken fort. Auf dem Weg zu den überdimensionalen Töpfen die das heutige Drei-Sterne-Menü enthielten, taten sie das, was sie auch an jedem anderen Tag machten. Sich über das Essen zu beschweren war bereits zu einer Art Tradition bei ihnen geworden. Wann immer möglich, besorgten sie sich etwas aus einem Diner oder Schnellimbiss in der Nähe, aber warmes Essen war definitiv besser als sich jeden Tag von Chips und Energy-Riegeln zu ernähren. Und er sprach dabei aus Erfahrung. Na ja, und was das Kantinenessen anging – egal, was auch immer er darüber sagen konnte, es war definitiv besser als alles was er oder Jared auf den kleinen Campingkochplatten in ihren Wohnwagen je zustande bracht hatten. Zum Glück – und zur unbändigen Freude von Jensen – gab es keine Spaghetti, sondern einen relativ neutralen Gemüseauflauf. Da musste wohl jemand der Meinung sein, dass sie bei dem derzeitigen Wetter jedes bisschen Vitamin gebrauchen konnten dass sie bekamen. Ein paar Minuten später hatten sie es sich in Jareds Wohnwagen bequem gemacht. Jensen saß auf dem Sofa, während Jared die freie Zeit nutzte um seine E-Mails zu lesen. „Wie geht’s eigentlich Sandra?“, unterbrach der Ältere ihn in seiner Beschäftigung. Jared ließ nun doch von seinem Computer ab, was Jensen nur begrüßen konnte – das lange Elend sah mindestens dreimal pro Tag nach ob ihm irgendjemand geschrieben hatte, und so gefragt er auch sein mochte – irgendwas sollte er gegen seine Computerobsession tun. „Sie kommt in zwei Tagen vorbei.“, grinste der Größere versonnen. „Na da freut sich aber jemand.“ Er schob seinen Teller von sich weg und lehnte sich zurück. „Jepp.“ Jared streckte seine langen Beine aus. „Es war fast ein Monat dieses Mal.“ Der Ältere nickte verstehend. Er wusste wie es war, wenn man eine Fernbeziehung führte. Und er bewunderte es, dass die beiden schon seit fast drei Jahren ein Paar waren, obwohl sie sich oft wochenlang nicht sahen. „Wie lange kann sie bleiben?“, fragte er weiter. Er mochte Sandy – sie war sympathisch und witzig. Auch wenn sie ein bisschen klein für Jared war. Oder Jared ein bisschen groß für sie. Auf der anderen Seite war Jared im Vergleich zu jedem normalen Menschen zu groß. „Eine Woche. Vielleicht ein bisschen länger.“ Ein lautes Donnern unterbrach ihr Gespräch, und Jensen, der auf dem Sofa und damit direkt am Fenster saß, zog die Vorhänge beiseite und spähte nach draußen. Aus dem leichten Nieselregen war ein handfestes Gewitter geworden. „Was für ein Mistwetter.“, seufzte er. Und Kripke würde auch noch begeistert sein – die Szenen, die sie in dieser Nacht drehen wollten, spielten nämlich draußen, und der Regisseur mochte es wenn sie alle durchweicht wurden und sich den Hintern abfroren. Erzeugte die richtige Atmosphäre, oder wie auch immer man es nennen wollte. Yeah, there’s no buisness like show buisness. Heute war einfach nicht sein Tag. Und heute war tatsächlich definitiv nicht sein Tag. Das stand bereits nach der zehnten Drehminute fest. Er und Jared waren schon jetzt bis auf die Knochen durchweicht und Kripke freute sich tatsächlich, weil sie so schön realistisch durch den Schlamm stapften - was in ihm übrigens den Wunsch nach Mord im Affekt auslöste. Das einzig Gute daran war, dass es wirklich nichts gab was sie falsch machen konnten. Außer im Matsch auszurutschen natürlich. Und sich eine mittlere Lungenentzündung zu holen. „Du siehst aus als wärst du in den Teich gefallen.“, begrüßte ihn Jared, als er endlich unter die Plane flüchten konnte. Der Größere hatte bereits vor ein paar Minuten Schluss gehabt, während er selbst noch eine Einstellung hatte drehen müssen. Schnell griff er nach einer Decke, die ihm einer der Assistenten hinhielt und wickelte sich darin ein. „Und du siehst aus wie ein begossener Pudel.“ Beide griffen gleichzeitig nach einem Becher Tee, die bereits auf einem kleinen Tisch aufgebaut wurden waren. Jensen genoss die Wärme. Regen und Kälte waren nichts, was er besonders liebte – er war aus Texas, und dort war es so gut wie das ganze Jahr über warm. Diesen Winter würde er so weit es sich mit seinem Arbeitsplan vereinbaren ließ in Florida verbringen, das schwor er sich. „Was müssen wir jetzt eigentlich noch drehen?“ Ach ja, Jared, immer der arbeitsame. Aber er konnte es nachvollziehen, denn je eher sie hier fertig waren, desto eher konnten sie für heute aufhören. Wenn er sich richtig daran erinnerte, dann würden sie morgen um neun Uhr morgens anfangen, und auch wenn das nicht allzu zeitig war, so hatte er doch keine Lust noch mitten in der Nacht zu drehen, während er bereits in seinem Bett liegen könnte. Was blieb eigentlich noch? Man hatte es ihnen vor ein paar Stunden schon grob erklärt, aber es war immer schwierig zu wissen, wo genau im Dreh man gerade war – oft drehten sie die Szenen nicht in der richtigen Reihenfolge, und auch wenn er zu Anfang jeder Episode ein Script in die Hand gedrückt bekam, änderte sich alles während des Drehs so oft, dass er nach dem Schnitt oft selbst überrascht war wie die Folge am Ende tatsächlich ausfiel. Also zuckte er mit den Schultern. „Irgendwas mit dem Auto, glaube ich …“ Im Moment war er froh, eine kurze Pause zu haben, um sich aufzuwärmen. „Was machst du nachher noch?“ Auch wenn es dank des üblen Wetters nicht so aussah, aber mit einem kurzen Blick auf die Uhr bemerkte er, dass es noch nicht einmal halb zehn war. Jared schienen die gleichen Gedanken zu kommen. „Wenn es nicht mehr zu lange dauert, können wir ja noch eine Runde Billard spielen.“ Jensen grinste. „Geht klar. Ich mache dich sowieso fertig.“ „Davon träumst du.“ Eine Gestalt kam aus dem Regen auf sie zu – jemand mit Regencape, stellte er fest und wünschte sich auch eins, aber nein, Dean Winchester trug ja nur Lederjacken – und wies sie in die letzte Einstellung ein. Auf den Impala zu rennen (oder humpeln, in Jareds Fall, denn der spielte einen Verletzten), Sam Winchester auf der Rückbank abladen und dann Gas geben. Er grinste Jared an. Ihr Abend war gerettet. Nun, ihr Abend war leider noch nicht ganz gerettet. Sie schafften es die Szene ganze fünf Mal zu vermasseln, weil er mit dem Größeren über der Schulter nicht ordentlich laufen konnte und dem Kamerateam immer wieder irgendetwas nicht passte, bis sie es endlich bis in den Wagen geschafft hatten. Er trat auf das Gaspedal, die Reifen drehten durch und griffen dann endlich. Zweihundert Meter etwa, hatte der Assistent gesagt. Plötzlich sah er ein gleißendes Licht nicht weit von dem Wagen entfernt, und sofort folgte ein Donnern. Das Gewitter hatte also den Drehort erreicht. Kripke würde wahrscheinlich ganz aus dem Häuschen sein wegen der tollen Spezialeffekte. Mistwetter! Noch ein Blitz folgte. Good Times, Bad Times, you know I had my share; When my woman left home for a brown eyed man, Well, I still don't seem to care.I know what it means to be alone, I sure do wish I was at home. I don't care what the neighbors say, I'm gonna love you each and every day. You can feel the beat within my heart. Realize, sweet babe, we ain't ever gonna part. (Led Zeppelin - Good Times Bad Times) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)