A Twist in the Tale von abgemeldet (Kap 12 on) ================================================================================ Kapitel 8: ... What it used to be --------------------------------- So, hier ist mein kleines Wichtel-Kapitel, und endlich gibts mal ein bisschen Aktion ^^ Lasst mich wissen was ihr von der Richtung haltet, in die die Story geht - ich habe zwar ein paar grobe Vorstellungen vom Verlauf, bin aber für Wünsche offen. Danke an meine lieben Kommi-Schreiber :D Ich hoffe das ich den Takt den ich jetzt habe einhalten kann - das heißt alle ein, zwei Wochen ein Update. @ genek: Nun, die Frage ist berechtigt XDD Lies weiter, dann findest du's raus ^^ @ caly: schön das es dir gefällt und danke, das du noch dabei bist - es ist schön, jedes Mal von dir zu hören ^^ @ missouri: bleibt ihnen etwas anderes übrig ( ... ich meine ... mit mir als autor ... *lalala*) @ evil_sam: dein wunsch ist mir befehl ^^ nur 11 Tage dieses Mal, das ist für mich schnell .. und der Fall, nun, das hatten wir ja schon. Und auch danke an alle die Schwarz mitlesen, dass ihr noch dabei seid ^^ So, und jetzt gehts weiter: 8. Kapitel – … What it used to be It's like a storm that's never ending It's like a shadow on the land and the sea There's nothing so sad as A tomorrow gone bad The future ain't what it used to be Some days I feel so numb and empty And those would be the good days for me Nothing gets to me now Unless I'm thinking of how The future ain't what it used to be Is there anything left to hold on to When the rivers wash it all away? Is there anyone left to hold on to Is there anything left I can say? (Meat Loaf – The Future Ain’t what it used to be) Jensen gewöhnte sich langsam daran, mit dem Blick auf eine rissige Decke und einer sehr eigenen Klangunterstützung aufzuwachen – auch bekannt als Jared Padaleckis Schlafgeräusche. Denn der Jüngere schien selbst dann nicht dazu in der Lage zu sein seinen Mund zu halten, wenn er völlig weggetreten war, und murmelte irgendetwas vor sich hin was Jen nicht verstehen konnte. Im Licht des Morgens betrachtet sah ihr Plan für ihn heute sogar noch dämlicher aus als gestern. Und ja, es war tatsächlich hell und die Sonne schien, denn sie waren in Texas und nicht in der bekanntermaßen regenreichsten Stadt ganz Nordamerikas (Vancouver). Es musste noch ziemlich zeitig sein, wenn Jared tatsächlich noch im Land der Träume weilte, denn sonst war er immer schon weit vor dem Älteren wach. Jensen hatte oft genug bei ihm übernachtet, nur um morgens unfreiwilligerweise eine volle Ladung Guter Morgen-Laune abzubekommen. Mit einem Blick auf seine Armbanduhr stellte er fest, dass es fast acht Uhr war. Er fühlte sich nicht einmal so schlecht. Texas hatte schon immer diese Wirkung auf ihn gehabt, er freute sich sogar beinahe darauf aufzustehen, und in einem Anfall von Großzügigkeit beschloss er, für sich und das lange Elend Frühstück zu besorgen. Ihr Motel – das Star’s Inn, dankbarerweise ohne fluoreszierende Sterne an den Zimmerwänden – lag mehr oder weniger mitten in der Stadt, und das hieß, dass der nächste Starbucks nicht allzu weit entfernt sein konnte. Er war sich nicht ganz sicher, wie lange man von Kuchen, Gebäck und Kaffee überleben konnte, aber derzeit war er bereit es darauf ankommen zu lassen. Beim Verlassen des Zimmers stieg er vorsichtig über die Salzline, die sie am Vorabend gestreut hatten. Jensen würde jetzt gern behaupten, dass er das für lächerlich hielt, doch Tatsache war: Er fühlte sich sehr viel besser damit. Als er zurück kam war der Jüngere bereits aufgestanden. Dunkle Ringe lagen unter seinen Augen, und auch sonst sah der Frühaufsteher nicht unbedingt aus wie das blühende Leben. Daher verkniff sich Jensen lieber das: Guten Morgen, Sonnenschein!, dass ihm bereits auf der Zunge gelegen hatte, und hielt ihm lieber wortlos einen der Kaffeebecher entgegen. Er wollte zumindest so lange nett sein, bis er eine Ladung Koffein im Blut hatte. „Weißt du, wenn du feiern gehen wolltest, dann hättest du mir eher Bescheid sagen sollen.“ Der Ältere kramte in Deans Tasche und erleichterte seinen Vorrat an Aspirin um zwei Stück, die er einem offensichtlich schon etwas lebendigeren Jared hinhielt. „Du siehst aus, als hättest du kaum geschlafen.“ „Ich hatte einen Alptraum.“, murmelte der Größere und schluckte beide Tabletten auf einmal. Jensen zog seine Augenbraue nach oben. „Sag mir jetzt nicht, dass du auch noch so anfängst wie Sam.“ „Witzig dass du das sagst.“ Jared schien sein morgendliches Tief etwas überwunden zu haben und griff nach einer der Tüten, um sich das Frühstück genauer anzusehen. Der Ältere nahm das mal als ein gutes Zeichen. „Er war auch da. Im meinem Traum, meine ich.“ „Das ist auch kein Wunder, Mann.“ Jensen rettete eines der Sandwichs – denn, entgegen der allgemeinen Meinung, lebte er nicht nur von Kaffee und Wasser – bevor er fortfuhr. „Ich meine, sieh dir doch mal an wo wir sind. Es wäre eher merkwürdig wenn du keine verrückten Träume hättest. Mich haben die halbe Nacht irgendwelche Fledermäuse attackiert.“ Und ein paar blutrünstige Pflanzen. Außerdem konnte er sich noch vage an sprechende Schafe und Hühner erinnern, aber so genau wollte er das eigentlich gar nicht wissen. „Ja, wahrscheinlich. Es war nur wirklich seltsam, weißt du?“ „Oder du entwickelst hellseherische Fähigkeiten.“, grinste der Ältere. Jared schwieg. „Oh, komm schon, Jare. Wir sind wir, nicht die Winchesters. Die Narben fehlen und alles. Das hatten wir doch schon.“ „Ja, aber …“, der Größere wollte noch weitere Einwände anbringen, aber Jensen unterbrach ihn wieder. „Nichts aber. Du hast keine Visionen. Und wir beiden können nicht auf einmal Dämonen exorzieren und es überleben, dass wir fünf Meter durch den Raum geschleudert werden. Ich will das du daran denkst, okay?“ Jared neigte dazu, manchmal ein wenig … obsessiv zu werden, wenn eine neue Idee in seinem Kopf entstand. Leider hatte er sich derzeit aus irgendeinem nur ihm bekannten Grund darauf eingeschossen, dass er und Jensen dazu auserkoren waren Monster zu jagen, nur weil sie zufälligerweise Aussehen und Ausrüstung der Winchesters besaßen. Das sie aber leider nur zwei Schauspieler waren, ignorierte Bigfoot dabei geflissentlich. Jensen hatte sich nun vielleicht dazu breitschlagen lassen, einen etwas genaueren Blick auf die Sache mit der High School zu werfen. Eigentlich blieb ihm auch nichts anderes übrig. Mal abgesehen davon, dass er Jared schlecht an den Haaren aus San Antonio wegschleifen konnte, wäre ihm selbst nicht wohl dabei die Sache einfach so weiterlaufen zu lassen. Trotzdem: Er würde nicht zulassen, dass einer von ihnen in Gefahr geriet. Das Jared derzeit nicht wirklich auf irgendetwas anderes als die mögliche Jagd achtete, machte ihm wirklich Sorgen. In die Schule hineinzukommen war beinahe lächerlich einfach. Eigentlich taten sie nichts anderes, als einfach hineinzugehen. Einige Schüler warfen ihnen einen kurzen Blick zu, aber offensichtlich waren alle der Meinung, dass jemand, der mit solcher Sicherheit in Richtung des Büros der Schülerzeitung lief – nämlich Jared - und sein Anhang – namentlich Jensen – schon einen Grund dafür haben dürften. Jared klopfte an die Tür und öffnete sie, als sie von drinnen ein: „Komm rein!“ hörten. Scheinbar hatten die drei Jugendlichen im Raum jemand anderen erwartet, als sie eintraten. Sie schienen gerade die nächste Ausgabe vorzubereiten, denn einer der Tische war über und über mit Fotos und kurzen Notizen bedeckt. „Guten Tag.“, begrüßte Jensen die Schüler, wartete, bis Jared das Gleiche tat und stellte sie dann vor. „Wir sind Tom Morello und Chris Cornell aus Dallas. Von der Post.“ Nach einer kurzen Diskussion hatten sie sich für zwei Ausweise entschieden, die sie als Reporter ausgaben. Der Ältere hatte keine Probleme in diese Rolle zu schlüpfen – vor ihm saßen nur Teenager, und er hatte weiß Gott genug Erfahrung damit. Schließlich hatte er seinen Job nicht nur wegen seines Aussehens. Sie erläuterten abwechselnd weshalb sie hier waren. Ihre Story war denkbar einfach: sie hatten von den Opfern gehört, waren alles andere als überzeugt davon, dass es tatsächlich nur Unfälle waren, und wollten sich vor Ort ein Bild von der Situation machen. „Also, was könnt ihr uns über die Vier erzählen?“, richtete sich Jared schließlich an die Jugendlichen. „Sie waren ganz normale Schüler hier. Jerry und Hank waren im Schwimmteam, Greg war Footballer. Ryan war in keinem Club, aber ein guter Schüler.“ „Warum reden sie nicht mit der Polizei darüber?“, fragte ihn das kleinere der Mädchen mit wachem Blick. Augenscheinlich war sie der Wortführer der Gruppe. Jetzt kam es darauf an, wusste Jensen. „Weil sie ganz offensichtlich keine Ahnung haben was hier los ist.“ Er sah hier offen in die Augen. Lächelte dann leicht. „Wir können ein bisschen Druck machen, wisst ihr? Aber dazu brauchen wir einen guten Artikel, mit Informationen die die Polizei nicht unbedingt mit uns teilen will.“ „Wenn ihr uns alles erzählt was ihr wisst, dann sorgen wir dafür, dass es aufhört.“, setzte Jared nach. „Versprochen.“ Der Ältere hoffte nur, sie konnten dieses Versprechen tatsächlich halten. Er nickte dem Mädchen ernst zu, das sie noch immer musterte. „Versprochen, hm?“ Der Junge neben ihr stand auf und zog einen Ordner aus dem Regal, während die anderen Beiden alles auf dem Tisch kurzerhand aus dem Weg fegten. „Wir haben angefangen alles zu sammeln, als Hank verletzt wurde – er war der Zweite. Das war vor ungefähr einem halben Jahr, aber das wissen sie ja, nicht wahr?“ Unter dem Deckel kamen ein ganzer Haufen Blätter und Fotos zum Vorschein, die sich mit den vier Jungen beschäftigten. Da war ganz offensichtlich jemand ziemlich fleißig gewesen. Jensen erkannte sogar einen Grundriss der Umkleiden, in denen die Unfallorte gekennzeichnet waren. „Ein, zwei Monate davor ist Ryan ertrunken. Es gab damals einen ziemlichen Aufriss deswegen – keiner wusste, was er überhaupt in der Schwimmhalle gemacht hat. Danach dann Greg, wieder in der Umkleide. Er hat es auch nicht geschafft. Jerry gestern wäre auch ertrunken, wenn ihn der Sportlehrer nicht noch aus dem Becken gezogen hätte.“ Die zwei Schauspieler sahen auf die Sammlung von Fakten hinab, die vor ihnen ausgebreitet war. Sie hatten selbst nicht viel mehr herausfinden können als das, was sie in den Zeitungsartikeln gefunden hatten – aber was auch immer sie brauchen würden, hier lag es. „Was könnte es nur sein?“, überlegte Jared laut. „Sagen Sie es mir.“ „Können wir uns alles in Ruhe ansehen? Und ich würde mir gern die Schwimmhalle ansehen und mit irgendjemandem aus dem Team reden – privat, ohne Lehrer.“ Es dauerte kaum zwei Minuten, bis sie sich tief in die verschiedenen Artikel vergraben hatten. Jensen war beeindruckt davon, was die Jugendlichen alles zusammengesucht hatten. Die ganze Akte las sich wie das Script zu einem ziemlich durchgeknallten B-Movie. Das Dumme war nur, das weder er noch Jared wirklich wussten wonach sie suchen mussten. Die Todesursache war im ersten Fall Ertrinken gewesen, im Zweiten war der Junge wohl ausgerutscht und hatte sich den Kopf verletzt. Wie das passiert war, war jedoch völlig unklar. Hank hatte nach seinem Aufwachen etwas von einer Person erzählt, die ihn von hinten gestoßen hatte, aber das schien auch eher eine unklare Aussage zu sein die keiner so wirklich verstand, weil der Angreifer nicht aus dem Raum gekommen war – obwohl vor der Tür mehrere Personen standen und seinen Schrei gehört hatten. Jensen setzte noch eine weitere Person auf die Liste der Leute, mit denen sie reden mussten. Und langsam war er sich tatsächlich sicher, dass sie einen Fall hatten. Nur war er darüber ganz und gar nicht glücklich. Sie verabschiedeten sich nach etwa einer halben Stunde mit dem Versprechen, sich zu melden, sobald sie etwas wüssten, und gingen in Richtung der Schwimmhalle. Es war noch immer zeitig – noch nicht einmal 12 – und da die meisten Schüler wohl gerade Unterricht hatten, wurden sie zum Glück nicht aufgehalten. Jared stellte mit einem kurzen Blick auf einen Aushang fest, dass gerade niemand in der Halle war, und führte Jensen durch einen Nebeneingang hinein. „Ich war früher nicht oft hier.“, fing er an, als er den Älteren herumführte. „Schwimmen war nie so mein Ding. Die Umkleiden sind da drüben. Auf der anderen Seite ist dann die Turnhalle. Das müssen wir aber auf später verschieben, da sind bestimmt derzeit Leute.“ Jared zog etwas aus seiner Jackentasche, das Jensen nach ein paar Sekunden als ramponiertes EMF-Meter erkannte. Ein EMF-Meter. Oh Gott, der Jüngere wollte wirklich Sam Winchester spielen. „Hör mal, Jay … wenn es wirklich etwas Übernatürliches ist, was machen wir denn dann? Rufen wir Missouri an?“ „Mal sehen. Lass uns erst einmal schauen ob es hier überhaupt was gibt.“ Der Größere schwenkte das Gerät in eine andere Richtung. Zwei Striche. Was bedeuteten zwei Striche – das ein Geist anwesend war, oder einfach nur eine Leitung in der Wand?!? Jensen war klar, dass sie nur ein gefährliches Halbwissen über das hatten, was sie hier gerade taten, und das gefiel ihm ganz und gar nicht. „Und wie willst du heute Abend hier reinkommen? Oder hast du plötzlich einen Kurs darin belegt, wie man Dietriche benutzt?“ Der Ältere sah seinen Freund kritisch an. „Ich kann mich noch daran erinnern wie du es nicht einmal geschafft hast ein Fenster aufzuhebeln.“ Jared grinste ihn nur an. „Jeder Schüler weiß wie er in seine Turnhalle einbrechen kann, Jen.“ „Mach die Taschenlampe aus, Jen! So kann man uns doch schon von Weitem sehen!“ Jared zog ihm das Licht aus den Händen mit dem er eben die – nun stockfinsteren – Umkleiden ausgeleuchtet hatte und schaltete es aus. Was natürlich dazu führte, das sie nun nicht nur mutterseelenallein in einer möglicherweise gefährlichen Schule waren, sondern auch noch nicht einmal die Hände vor Augen sehen konnten. „Gib sie sofort wieder her!“ Ein kurzes Gerangel folgte, das Jensen für sich entscheiden konnte, und dann blitzte das Licht wieder auf. „Ich decke es mit einem Tuch ab, okay? Aber wer soll uns schon sehen? Es ist fast halb drei, Alter.“ Eine Uhrzeit, zu der er übrigens gern im Bett liegen wurde. Jensen hatte einen äußerst unerfreulichen Nachmittag damit verbracht Waffen zu reinigen, Schrotpatronen mit Steinsalz zu laden (was übrigens eine sehr langwierige Angelegenheit war) und die Gräber der zwei verstorbenen Jugendlichen zu suchen. Außerdem hatte er ein kurzes Gespräch mit Hank Greedy hinter sich, das ihn wieder daran erinnert hatte, warum genau er zu seiner eigenen High School-Zeit einen großen Bogen um die verschiedenen Sportler seines eigenen Jahrgangs gemacht hatte. Mit anderen Worten, seine Laune näherte sich rasant dem Erdmittelpunkt. Und jetzt schlich er zusammen mit seinem besten Freund, an dessen geistiger Gesundheit er langsam aber sicher zu zweifeln begann, durch ein Gebäude in das sie gerade eingebrochen waren. Und Jared hatte schon wieder irgendeins der winchester’schen Spielzeuge in der Hand. Er wusste immer noch nicht, wie er sich dazu hatte breitschlagen lassen. Na ja, eigentlich wusste es der Ältere schon – die Kombination von Jareds bettelndem Hundeblick und seinem nicht aufhörenden Redeschwall darüber, das vielleicht schon bald ein weiterer Schüler verunglücken würde, hatten ihn schließlich aufgeben lassen. „Was hast du da eigentlich?“, fragte er den Größeren, während er die sich die Spinde näher ansah. Es war eigentlich das Gleiche wie in jeder anderen Schule. Jensen hatte sich mit dem EMF-Meter bewaffnet und scannte die Reihen – und wenn er froh darüber war, dass noch immer nur ein einziges rotes Licht blinkte, dann ließ er es sich zumindest vor dem Jüngeren nicht anmerken. „Eine Schwarzlichtlampe mit Batterie. Leuchte nicht genau hierher, sonst sehe ich nichts.“, erklärte dieser und sah sich noch einmal prüfend um, bevor er zu einer bestimmten Stelle ging und mit dem Gerät über den Boden fuhr. „Du weißt schon, damit kann man Überreste von Geistern finden.“ Und Jensen hatte es noch nie so sehr bedauert wie in diesem Moment, dass er in den letzten Jahren tatsächlich mehr über Geisterjagd gelernt hatte als ein normaler Mensch wissen sollte. Denn im Schwarzlicht war irgendein Schemen an der Wand zu erkennen. Außerdem machte die Tatsache, dass Jared sich gerade freute wie ein Schneekönig, die ganze Angelegenheit nicht unbedingt besser. „Ich hab was! Ich glaube es ist ein Handabdruck. Ist es ein Handabdruck, was denkst du?“ Er fuhr die Wand noch weiter ab und fand noch weitere kleine Stellen, die im Schwarzlicht fluoreszierten. „Keine Ahnung.“ Auf jeden Fall war es irgendetwas, was hier ganz eindeutig nicht hingehörte. „Das ist die Stelle, an der der Junge gestern angegriffen wurde. Was ist das?“ Ein lautes Pfitschen ertönte, und beide starrten auf das Gerät in Jensens Hand. Fünf rote Lampen. Das konnte nicht gut sein. Der Ältere fröstelte, und plötzlich wurde ihm die Luft aus den Lungen gepresst, als ihn irgendetwas gegen die Wand stieß. Mit einem lauten Aufprall fiel das EMF-Meter auf den Boden und flackerte und pfitschte immer noch, während er selbst verzweifelt versuchte sich loszureißen. Was auch immer ihn gepackt hatte, war bei weitem stärker als er selbst. Plötzlich war er wieder frei, und als er sich mit dem Rücken zur Wand drehte erkannte er, dass Jared sich wohl auf seinen Angreifer gestürzt und ihn heruntergerissen hatte. Und was auch immer dieser war – ein Mensch war er auf jeden Fall nicht, soweit er es im Licht der heruntergefallenen Taschenlampe erkennen konnte. Sein Freund schien nicht die geringste Chance zu haben. Für wenige Sekunden stand der Ältere geschockt da, während er dem unfairen Kampf zusah. Es war eins, während des Drehs jeden Tag theoretisch mit dem Übernatürlichen zu tun zu haben, aber einen richtigen, echten und sehr, sehr wütenden Geist zu sehen, war etwas ganz Anderes. Die Gestalt hatte Jared bereits zu Boden gedrückt, als er sich endlich von dem Anblick lösen und fahrig nach der Waffe auf seinem Rücken greifen konnte. Jensen schickte ein kurzes Stoßgebet zu wem auch immer (Hauptsache, Er meinte es gerade gut mit zwei verhinderten Dämonenjägern), als er mit der Schrotflinte auf die beiden Kämpfenden zielte und hoffte, nicht gerade seinen besten Freund damit zu treffen. Dann drückte er ab. Der Effekt war überwältigend. Der Angreifer zerstob in einer Wolke, das EMF-Meter verstummte, und in dem Nachhall des lauten Knalls war einen Augenblick lang nur noch ihr Keuchen zu hören. Und Jared fasste die Ereignisse der letzten Minute treffend zusammen. „Ach du Scheiße.“ Jensen bewegte sich wie in Trance, als er ihre verstreute Ausrüstung zusammen suchte. Der Größere folgte nach einem Moment seinem Beispiel. „Beeil dich. Wir müssen weg hier.“, flüsterte der Ältere, als er die Schrotflinte in ihre Sporttasche warf und sie sich dann über die Schulter hing. „Wenn irgendwer den Schuss gehört hat, dann ist in ein paar Minuten die Miliz hier.“ „Ich hatte Recht!“, antwortete ihm der Größere als er ihm folgte. „Es ist ein Fall, Jen. Wir müssen raus finden, wer …“ „Wir müssen gar nichts!“, unterbrach ihn sein Freund und drehte sich wütend zu ihm um. Vielleicht hatte Jared diese Härte nicht verdient, nach dem, was gerade passiert war, aber Jensens Nerven lagen blank. „Wir wurden gerade von einem gottverdammten Geist angegriffen, Jay. Von einem Geist! Also halt einfach deinen Mund und lass uns von hier verschwinden!“ Der restliche Rückweg zu ihrem Motel verlief unerträglich schweigend. Say a prayer for the falling angels Stem the tide of the rising waters Toll a bell for the broken hearted Burn a torch for your sons and daughters The endless night has got a hold of me Dark days are pulling me forward And all the tears are washing over me- I'm crying, lost forever- In a future that ain't what it used to be No more no more no more The future just ain't what it used to be It's never gonna be like it was The future just ain't what it used to be I wish it wouldn't come but it does I wish it wouldn't come but it always does (Meat Loaf – The Future Ain’t what it used to be) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)