Hanami in Rot von abgemeldet (Wenn die Liebe auf eine Wand trifft (Kenpachi x Yachiru)) ================================================================================ Kapitel 4: Wann hört das endlich auf? ------------------------------------- Kenpachi war in arger Bedrängnis. Sein Blut vermischte sich mit dem schlammigen Wasser und er keuchte vor Anstrengung. All seine Treffer gegen Yachiru hatten nur bewirkt, dass diese verfluchte weiße Masse aus dem Loch in ihrer Brust schnellte und sich als harter Panzer über die Verletzung legte. Sie war schon sehr weit fortgeschritten in ihrer Verwandlung zum Hollow. Der rechte Arm, zwei Drittel ihrer Brust und der komplette Bauch waren mit dem grässlichen harten Zeug überzogen und ihre Attacken gewannen weiter an Kraft. Benommen nahm er wahr, wie sie sich mit unheilvollem Schrei auf ihn stürzte. Ein Schatten schnellte vor den erschöpften Harlekin und blockierte den Dolchschlag. Ein Strohhut flog vom Wind gerissen fort und langes dunkles Haar wehte. „Wie geht’s, Kumpel?“, grinste der Mann mit dem Kirschblütenumhang nach hinten. „Shun-Shun-kun?“, fragte Yachiru, das Schwarze in ihren Augen flackerte. „Ahaha, schön, dass Sie mich erkennen“, Kyoraku Shunsui ächzte bei der Anstrengung, ihr Paroli zu bieten, „Aber wollen Sie nicht diese grässliche Maske abnehmen, schöne Yachiru?“ Ein Strahl aus Eis schoss auf sie zu und Yachiru wich mit einem eleganten Salto in die Luft aus. Hitsugaya Toshiro, der junge Kapitän mit der wohl bestbestückten Vize-Kommandantin Matsumoto, kam seinem bärtigen Kollegen aus der Luft zu Hilfe. Byakuya landete neben Kenpachi und stützte ihn. „Überlassen Sie sie uns für eine Weile und lassen Sie sich verarzten“ Kenpachi nickte und zog sich zurück. Er erkannte, dass er den anderen Kapitänen nur im Weg sein würde, wenn er sich nicht eine Pause gönnte. Am Rande des Waldes wartete schon ein Sanitäter auf ihn und machte sich gleich an die Arbeit. Hilflos musste er zusehen, wie Yachiru unter dem Druck der drei ausgeruhten Kapitäne immer mehr zum Hollow wurde. _____ _____ _____ Mayuri kam im Forschungstrakt an und scheuchte gut gelaunt seine Einheit aus den Betten. Seine Finger juckten beim Gedanken an die bevorstehenden Arbeiten. Endlich würde er das Geheimnis der Wizards herausfinden können. Leben sprang in die riesige Computeranlage und die Bildschirme zeigten den Kampf aus verschiedenen Winkeln. Seine Offiziere zogen die Luft ein bei dem Ausmaß der Zerstörung. Trotz der Bemühungen der Einheiten hatte sich der Kampf auf die Stadt ausgebreitet. Aber das kümmerte den verrückten Forscher herzlich wenig. Er blaffte in die Runde, dass sie weiter machen sollten sonst würde er sie für Experimente am Nervensystem lebendig sezieren, und schon war das Problem der Arbeitsunfähigkeit gelöst. Die dünne Akte über die Wizards war schnell gefunden und einem Boten der 2. Division übergeben, der lautlos wieder verschwand. ____ ____ ____ Kenpachi kochte vor Wut. Ein Bote hatte gerade den Beschluss des Obersten verkündet, dass Yachiru nicht nur ihres Amtes als Vize-Kapitänin enthoben wird (als ob der alte Sack da was zu melden hätte, wen Kenpachi als seinen Vertreter wählte) sondern dass sie lebendig Mayuri als Forschungsobjekt übergeben werden sollte. Der Harlekin schwor sich, er würde seinen jahrelangen Begleiter lieber eigenhändig umbringen als sie diesem Geisteskranken zu überlassen. Und so ergriff er sein namenloses Zanpaktou und schwang sich in die Luft, die Proteste des Sanitäters überhörend. Hitsugaya formte einen gewaltigen Eisdrachen und ließ ihn auf seine Gegnerin niederfahren. Das Untier riss sie mit sich und rammte sie in den Felsen des Richtplatzes. Yachiru schrie auf vor Schmerz und Zorn und der Panzer weitete sich auf den verletzten Rücken aus. „Lass das!“, brüllte Kenpachi den kleinen Kommandanten an, „Du treibst sie nur weiter in die Verwandlung!“ Hitsugaya drehte sich nach dem Rufen um. Über den Lärm des Sturmes hatte er nur die Hälfte verstanden. Ein fataler Fehler. Yachirus zweiter Arm überzog sich mit dem weißen Panzer und sie zerstörte den Kopf des Drachen mit bloßen Händen. Als der weißhaarige Junge sich zu ihr umdrehte, war sie weg. Er wurde hart im Rücken getroffen und fiel bewusstlos gen Boden. Byakuya fing ihn noch rechtzeitig mit seinem Bankai auf. Komamura Sajin, der fuchsartige Kommandant der 7. Einheit, nahm mutig seinen Platz ein. Die vier Kommandanten attackierten sie von allen Seiten und sie mussten höllisch aufpassen, nicht ihre eigenen Kollegen mit fehlgeschlagenen Angriffen zu verletzen. Yachiru war da klar im Vorteil. Wie eine Furie attackierte sie alles, was in ihre Reichweite kam. Das ganze erinnerte an ein groteskes Luftballett. Der Fuchs verletzte sie am Oberschenkel, doch die weiße Masse überzog den Schnitt sofort. Sie tauschten ein paar Schläge aus und Komamura konnte sie zurück schleudern. Byakuyas Blüten umwickelten sie in einem festen Ball. Einige Momente vergingen, bevor sie aus ihm hervorbrach. Ein roter Ball formte sich vor ihrem Mund und sie spie einen Zero in Richtung ihres nächsten Gegners aus. Er und die 15 Besten seiner Einheit hatten keine Chance. _____ _____ _____ Unohana, die sonst Sanftmütigste der Kommandanten, schrie Befehle wie ein Maschinengewehr. Minütlich trafen neue Verletzte ein in dem kleinen Krankenhaus. Sanitäter waren ebenfalls unter den Opfern, denn sie waren auch auf dem Kampffeld unterwegs. Sie würden es nicht alleine schaffen. Die schlaffe Gestalt Hitsugayas wirkte verloren in dem großen Krankenbett. Ein Tropf versorgte ihn mit Flüssigkeit und Schmerzstillern. Maschinen waren an ihn angeschlossen und überwachten piepsend seine Werte. Seine vielen Verletzungen waren inzwischen alle von der Kommandantin persönlich verbunden. Er war noch einmal glimpflich davongekommen, wenn man den Gegner bedachte. Ein neuer Bote traf ein und sie wandte sich an den Maskierten. „Was ist nun schon wieder?“, seufzte sie. „Kommandant Komamura Sajin und die Hälfte seiner Einheit sind gefallen.“ „Nein!“, die schwarzhaarige Ärztin keuchte und stützte sich am Bett ab, „Wann hört das nur endlich auf? Geht es den anderen Kapitänen und Einheiten gut?“ „Kommandant Zaraki ist schwer verwundet, kämpft aber weiter. Leutnant Ikkaku organisiert vorläufig den Rest von Kommandant Komamuras Einheit.“ „Oh, ich hoffe nur, dass Zaraki-san nicht Komamura-san folgen wird“, die Frau seufzte, bevor sie sich wieder an den Boten wandte, „Leutnant, bitte bringen Sie eine Nachricht zu Kurotsuchi-san im Forschungstrakt. Wir sind hier an allen Enden überfordert. Ob er vielleicht ein paar medizinkundige Offiziere entbehren könnte? Oh, und schicken Sie die 7. Einheit hierher. Hier können sie als Helfer mehr ausrichten als dort draußen mit einem ohnehin schon stark ausgelasteten Ikkaku-san.“ Der Bote wiederholte die einzelnen Nachrichten und verschwand lautlos. Seufzend wandte sie sich an Hitsugaya. Der Junge atmete ruhig in seinem Schlaf der Erschöpfung. Zumindest bis seine wohl geformte Vize-Kommandantin durch die Station geprescht kam und sich mit einem Aufschrei der Besorgnis und hüpfender Oberweite auf ihn warf. Die Ärztin lächelte müde. Sie konnte sich nun beruhigt um andere Verletzte kümmern, denn Matsumoto würde unter gar keinen Umständen den kleinen Querkopf aus den Augen lassen. Er murrte müde und versuchte die orangehaarige Sexgöttin wegzudrücken. „Kümmer dich lieber um die Einheit“, brummelte er, fest an ihre Brust gepresst. „Gleich. Die sind erstmal organisiert, Kapitän“, sie steckte ihre Nase in seine wuschelige Mähne und seufzte erleichtert. _____ _____ _____ Kenpachi fluchte herzhaft, als er um Millimeter einer schwarz-roten Reiatsu-Welle auswich. Er hätte sie gleich zu Anfang K.O. schlagen sollen. Wäre der Harlekin seiner Philosophie der Problemlösung durch Gewalt konsequent gefolgt, hätte er sie gleich unter diesen verfluchten Kirschbäumen grün und blau geschlagen, dass sie zur Besinnung kommen würde. "Dann müsste auch nicht dieser kranke Sack Ukitake jetzt ran, der kotzt ja schon halb seine eigenen Gedärme aus", brummte Kenpachi und wich einer misslungenen Attacke des blässlichen Kommandanten aus. Nun preschte der vernarbte Mann vor und schlug mit voller Wucht gegen Yachirus Schulter. Sein Zanpaktou schlug Funken, schaffte es jedoch nicht durch den dicken Panzer. Die Rosahaarige flog mit lautem Krachen in eine Häuserreihe. Und es war still. Die Kapitäne sammelten sich und schnappten nach Luft. Sie waren über den Kraftzuwachs mehr als erstaunt, denn er überstieg den des Ronin Ichigo bei weitem. „Glaubt ihr, sie ist geschafft?“, fragte Kyoraku. Mit seinen Zwillingsschwertern hatte er den Hauptteil des Nahkampfes übernommen und stets versucht, sie beschäftigt zu halten. Tiefe Wunden waren der Tribut. „Willst du dich zurückziehen?“, fragte der weißhaarige Kommandant der 13. Einheit und hustete zitternd. Kenpachi lachte trocken. „Ukitake, du fällst selbst fast auseinander.“ „Wir sind alle sehr mitgenommen“, seufzte Byakuya, „und jetzt konzentriert euch wieder, sie ist immer noch gefährlich.“ Und wirklich. Rote Augen starrten aus der Dunkelheit des getroffenen Hauses hervor. Die Kapitäne spannten alle Muskeln an und drifteten etwas auseinander. Eine Wiederholung des vorigen Massakers wollten sie nicht. „Worauf wartet sie?“, Kyoraku runzelte die Stirn. „Keine Ahnung“, sagte Byakuya, „ aber so viel Zeit gebe ich ihr nicht!“ Er ließ die Massen seines Bankais auf sie hinab stürzen, doch sie trafen ins Leere. Die böse Aura erschien hinter ihnen und mit Schrecken sahen sie, was sie geplant hatte. Vier rote Kugeln schwebten vor den Fingerspitzen ihrer rechten Hand und sie feuerte sie gleichzeitig auf ihre Gegner ab. Kenpachi stoppte den für in bestimmten Zero mit einem reiatsu verstärkten Schlag seines zerfransten Schwertes, Ukitake musste wohl oder übel ausweichen und die Schuld der stattdessen Getroffenen auf sich laden. Byakuya konnte mit Ach und Krach den Zero in den Himmel leiten, der auf die Barriere krachte und absorbiert wurde. Nur Kyoraku hatte Pech. Er schrie auf, als der Zero ihn traf. Wimmernd hielt er sich die rechte Seite. Arm und Schulter waren weggefetzt, sein eines Zanpaktou flog wirbelnd davon. Yachiru griff die anderen drei an. ____ ____ ____ Der Forschungstrakt arbeitete auf Hochtouren. Einige hämmerten auf die Tastaturen ihrer Maschinen ein, andere werteten Ausdrucke und anderen Kram aus, wieder andere gaben diese Informationen an die 2. Einheit weiter, damit die Erkenntnisse die Kämpfer erreichten. Andere rannten lärmend mit Proben und Reagenzgläsern herum. Ein perfektes Chaos also, dem im Krankenhaus ähnlich. Bis auf die Pathologie-Abteilung. Mayuri und seine Vize-Kommandantin standen still über dem aufgebahrten Leichnam des einstigen Kommandanten der 7. Division. Von dem fuchsartigen Mann war nur noch der Oberkörper erhalten, der Rest wurde zerfetzt. „Na, dann wollen wir mal sehen, was ein Zero ist“, lachte Mayuri und machte sich an die Arbeit. Seine Vize-Kommandantin reichte ihm die Werkzeuge als er eine Gewebeprobe entnahm und sie eilte damit zur Computeranlage. Piepsend und surrend arbeitete das stählerne Monster. Ein klatschnasser Bote platzte in den Raum, nur um zu Eis zu gefrieren als ihn der Blick des Forschers traf. „Was?!?“, blaffte dieser gereizt. Verschüchtert trat der Offizier einen Schritt zurück, bevor die Bitte der Kommandantin der 4. Einheit aus ihm heraus sprudelte. Mayuri rieb sich genervt die Schläfen. „Ja, gut, sie kann acht dieser Nichtsnutze haben.“ Erleichtert wollte der Ninja wieder verschwinden, als Mayuris erhobene Hand ihn zurück hielt. Der Kommandant der Forschungseinheit schaute in Gedanken versunken auf Komamuras traurige Überreste, bevor er entschlossen aus dem kalten Raum stapfte und mit wehendem Laborkittel durch eine andere Tür in sein Büro trat. Nach ein paar Minuten hörte man ein zufriedenes Grunzen und der extravagante Kapitän kam wieder heraus, mit ein paar Spritzen in der Hand. Er gab sie dem Offizier und mahnte: „Die sind aus meinem persönlichen Besitz, also sei vorsichtig mit ihnen. Sollte es noch einen wie Komamura erwischen, und noch leben, soll Unohana-san dem Idioten eine geben. Das sollte die Probleme lösen.“ Der Bote nickte, trieb die Offiziere zusammen und führte sie hinaus in den Regen. Noch wussten sie nicht, dass Kyoraku so ein Idiot war. Seine Vize-Kommandantin rief und er eilte zu ihr. Der Kommandant mit dem Turban riss ihr fast die Hand mit ab, als er den Ausdruck an sich nahm und gierig die Daten in sich aufsog. Ein paar Minuten verstrichen, ehe die zierliche Frau wagte, nach dem Ergebnis zu fragen. Mayuri antwortete mit schallendem Lachen, Kopf in den Nacken geworfen. „Wer hätte gedacht, dass ein Zero nichts weiter als gebündeltes Reiatsu in seiner reinsten Form ist?“, er schüttelte begeistert den Kopf. „Anstatt es wie wir sinnlos in die Luft zu schleudern beim Erwecken der Schwertstufen, schießen sie es einfach ihrem Gegner ins Gesicht, genial!“ Mayuri lachte laut. „A-aber Kommandant, sich so über die Fähigkeit des Gegners zu freuen… Was ist mit Ihren Kollegen?“, eine Faust traf die zierliche Frau im Gesicht und schleuderte sie zu Boden. „Halt die Klappe, du Miststück!“, polterte der Forscher, „Du bist meine Tochter, vergiss das nicht! Und was mit den anderen Idioten passiert ist mir scheißegal, solange sie mir nur neue Daten liefern.“ Er zog sie wieder auf die Füße und seine bleiche Hand schloss sich um ihren schlanken Hals. „Stelle mich noch einmal in Frage und ich töte dich endgültig. Dann werde ich ein anderes Modell als Assistentin erschaffen“, flüsterte er und die Frau sah ihn angsterfüllt an, „Zurück an die Arbeit!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)