Hanami in Rot von abgemeldet (Wenn die Liebe auf eine Wand trifft (Kenpachi x Yachiru)) ================================================================================ Epilog: Der gebrochene Bastard ------------------------------ Soi Fon kam im Forschungstrakt an. Offiziere in Kitteln nahmen ihr ihre Last ab und ohne sich nach der Unglücklichen noch einmal umzudrehen, sprang sie davon, um dem Obersten Bericht zu erstatten. Die schlaffe Figur wurde auf eine Bahre gelegt und in die Pathologie-Abteilung gebracht. Ihr Kommandant würde persönlich die Autopsie vornehmen, kein anderer außer der Vize-Kommandantin war mehr in dem Gebäude geduldet. Pfeifend zog Mayuri sich die sterilen Gummihandschuhe über, legte seine metallenen Instrumente zurecht und beugte sich über das Objekt „Wizard Yachiru“. Er öffnete ein Auge vorsichtig mit den Fingerspitzen und zog scharf die Luft ein, als die Pupille zu einem kleinen schwarzen Kreis schrumpfte. „Nemu!“, bellte er, „Sie lebt noch! Der Bastard hat nicht hart genug zugeschlagen!“ Verwundert über diese unwahrscheinliche Nachricht rannte die zierliche Frau zu ihrem Kapitän und gemeinsam machten sie sich daran, diesen Fakt auch als wahr zu erhalten. _____ _____ _____ Die Sonne ging über Soul Society auf und offenbarte erst das riesige Ausmaß der Zerstörung. Überall wurden die Toten und restlichen Verwundeten aus den Trümmern geborgen. Gegen Vormittag des dritten Tages wurde endlich eine Krisensitzung der Kommandanten einberufen, um den Stand der Dinge festzustellen. Der Oberste Shinigami erschrak bei dem Anblick der aktiven Kämpfer. Sie alle hatten sich gegen den Rat der Ärztin Unohana aus den Betten geschleppt, um Bericht zu erstatten. Über und über mit Verbänden bestückt und blass wie Gespenster starrten sie mit erschöpften Augen aus dunklen Höhlen hervor. Nur Ukitake fehlte, man wusste nicht, ob der ohnehin schon kranke Kommandant es schaffen würde. Nach und nach traten die Kommandanten vor, je nach Grad der Verwundung vom Vize-Kapitän gestützt oder auf eigenen Beinen. Mayuris Einheit war wirklich die einzige ohne Verluste. Die 2. und die 4. Einheit waren relativ ganz geblieben, doch die Kämpfertruppen waren mehr als angeschlagen. Der Oberste schüttelte müde seinen Kopf. Die 7. Einheit würde er auflösen und anderen Divisionen zuteilen müssen. Und was war mit der 11. Einheit? Sie hatte zwar noch ihren Kommandanten, war aber die Wurzel allen Übels und ebenfalls stark dezimiert. Und die weitere Dienstfähigkeit von Zaraki musste sich erst noch herausstellen. „Kommandant Zaraki, haben Sie eine Erklärung dafür, warum Yachiru zu einem Hollow wurde?“, die Worte des Obersten stachen in Kenpachis Herz wie Eis und es ärgerte ihn, dass seiner Vize-Kommandantin ihr rechtmäßiger Titel und jeder Respekt verweigert wurde. Er schnaufte müde, bevor er antwortete. „Ja.“ Alle spitzten die Ohren und Mayuri lehnte sich sogar etwas vor, um ja nichts zu verpassen. Kenpachi hätte diesem Bastard am liebsten die Gurgel zerrissen. „Also?“, fragte der Alte ungeduldig und zwang Kenpachi aus seinen Mordfantasien. „Meine Vize-Kommandantin und ich hatten eine Auseinandersetzung vor vier Tagen, danach hat sie sich seltsam verhalten und ist unter einem Vorwand verschwunden. Erst als mir Kommandant Kuchiki von ihrem...Zustand...erzählt hatte, orderte ich Suchtruppen an“, der Harlekin schwieg und durchbohrte die Wand über dem Kopf des Obersten Shinigami mit seinem Blick. „Welche Art von Auseinandersetzung, Kommandant Zaraki? Und in welchem Zustand befand sich die Frau? Bestimmt noch nicht in der Verwandlung?“, der Alte war unerbittlich. Kenpachis Handknöchel wurden weiß, als seine Fäuste sich noch weiter erhärteten. Ikkaku, der ihn stützte, bemerkte es und packte fester zu, um seinen Kapitän vor unüberlegten Handlungen zu bewahren. Der vernarbte Mann hätte am liebsten alles kurz und klein geschlagen. Wohlwissend, dass das nichts bringen würde außer seiner Amtsenthebung und Haft, atmete er einmal tief durch, bevor er wieder sprach. „Vize-Kommandantin Yachiru hat...mir ihre Gefühle gestanden und ich habe sie abgewiesen“, der Harlekin würgte mit großer Mühe diese Worte heraus als die Bilder ihrer verzweifelten, bittenden Miene aus ihm heraus stieg. Ganz genau erinnerte er sich an den Geschmack ihrer Lippen. “Von Kommandant Kuchiki habe ich gehört, dass sie weinte.“ Keines der Gesichter der Anwesenden zeigte Überraschung. Alle hatten schon länger vermutet, dass so etwas zwischen den beiden früher oder später passieren würde, wenn Kenpachis Reaktion sie auch leicht verwirrte. Schließlich war dieser gefühlsarme Testosteronklotz nur seiner Vize-Kommandantin gegenüber wirklich offen und freundlich, auf seine eigene verrückte Art und Weise. „Hmm, und sonst war nichts weiter?“, fragte der alte Shinigami verwundert. „Nein“, krächzte Kenpachi und presste die Zähne fest zusammen. Der Oberste Befehlshaber entließ sie erst einmal alle mit der Order, sich weiter zu erholen und zu organisieren. Er würde seinen Beschluss in diesem besonderen Fall später verkünden, aber die Wiederherstellung der Ordnung hatte nun Vorrang. Nur Mayuri hielt er gleich zurück. Dieser wandte sich mit erhobener Augenbraue um, ehe er sprach. „Wir konnten das Leben des Versuchsobjekts erhalten. Mit der weiteren Untersuchung muss ich leider warten, bis ihr Zustand stabiler ist. Bis jetzt konnte ich nur feststellen, was allgemein schon bekannt ist. Ihr Körperaufbau unterscheidet sich vom bloßen Auge her in keiner Weise von einem normalen Shinigami. Also werde ich nach abgeschlossener physischer Überprüfung meine Aufmerksamkeit ihrer Psyche zuwenden.“ Ohne auf die Antwort des Obersten zu warten verschwand der Forscher und rannte gut gelaunt in den Forschungstrakt zurück. Immer tiefer ging er in das verwinkelte Gebäude, bis er einen großen Raum tief unter der Erde erreichte. Die Luft war kühl und der Raum voll mit Maschinen und Forschungsgeräten. Ein großer säulenartiger Glaskanister mit einer gelben Flüssigkeit stand in der Mitte der Halle und überragte alles majestätisch. Viele Schläuche waren an den Sockel angeschlossen und liefen zu den Maschinen drumherum. Mayuri trat auf die Säule zu und legte zärtlich seine Hände auf die kühle Oberfläche. Würde es nicht so im starken Kontrast zu seinem Charakter stehen, er hätte die Hacken in der Luft zusammengeschlagen und vor Freude ausgerufen. Doch so lachte er nur wahnsinnig und laut, bevor er sich an die Person hinter dem Glas wandte. Es war Yachiru. Sie war gespenstisch bleich in der gelben Flüssigkeit und schwebte bewegungslos darin, Augen geschlossen. Ihre langen Haare wirbelten sanft als orangefarbene Strähnen um ihren Körper und bildeten so einen natürlichen Sichtschutz um Brust und Scham. Eine Narbe zog sich von ihrer rechten Hüfte quer zwischen ihren Brüste hoch bis über ihr Gesicht, wie ein Mahnmal von den Schrecken, die sie durchleben musste. Für Mayuri war sie trotzdem das schönste Wesen auf Erden. „Nun, kleine Yachiru, wir werden noch schöne Stunden miteinander erleben“, säuselte er, drückte einen Kuss auf das Glas in Höhe ihres Mundes und wandte sich den Ausdrucken der Maschinen zu. Gelb-schwarze Augen öffneten sich langsam und starrten voller Hass auf den Rücken des Forschers, der sie in der Röhre gefangen hielt. ____ ____ ____ Der alte Oberbefehlshaber der Shinigami rieb sich müde die Schläfen und erhob sich von seinem Schreibtisch. Bis jetzt hat der Kommandant der 11. Einheit keine Probleme bereitet. Im Gegenteil, Zaraki war richtig apathisch. Der Alte hoffte inständig, dass das auch so bliebe. Nicht auszudenken, was Zaraki Kenpachi tun würde, sollte er vom Überleben seiner ehemaligen Vize-Kommandantin erfahren. Aber noch würde der alte Shinigami diese Information vor den anderen Kommandanten geheim halten. Er musste es sogar, um Mayuri Zeit zu schenken. Zeit, die sie nicht hatten. Was die Ursache dieses Dilemmas anging, konnte er allerdings schon etwas unternehmen. Denn er war nach drei Tagen reiflicher Überlegung und erhitzten Gesprächen mit seinen Beratern zu einer Entscheidung gekommen. Kurz darauf stiegen die Höllenschmetterlinge aus dem Gebäude des Obersten Befehlshabers der Shinigami auf wie eine schwarze Pestwolke und flogen zu allen Einheiten. Und sie verkündeten das Gesetz. _________________________________________________________________________________ AN: Das war es also mit "Hanami in Rot". Enttäuscht? ^^; Ich habe einen wagen Plott einer Fortsetzung, aber wenn ich sie schreibe, wird sie wohl noch etwas dauern. Momentan arbeite ich an einem anderen Projekt. Jedenfalls freue ich mich sehr, wenn ihr mir Kommis schreibt^^ *keksdose für Kommi-Schreiber hinstellt* dat Shishio Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)