Feuervogel von abgemeldet (Ein Junge und sein Benu gegen den Rest der Welt) ================================================================================ Kapitel 20: Alles für die Katz ------------------------------ Als Seth am nächsten Morgen erwachte, gähnend blinzelte und sich aufsetzte, entdeckte er am Fußende seines Bettes ein zwölfjähriges Mädchen mit braunen Haaren, das ihn aufmerksam beobachtete. Es war ein wenig seltsam nach so langer Zeit Merenseth nicht nur wieder in ihrer menschlichen Gestalt zu sehen, sondern festzustellen, dass sie nun von ihrem Aussehen jünger als Seth selbst wirkte. Trotz dieses inzwischen doch wieder gewöhnungsbedüftigen Anblicks, spürte der Junge wie sein Herz einen freudigen Sprung machte, während sich unverfroren ein Lächeln in sein Gesicht stahl, obwohl er bemüht war betont gleichmütig festzustellen: „Du kannst dich also wieder verwandeln.“ Merenseth nickte nur, bevor sie ihrerseits mit einem schelmischen Lächeln erwiderte: „Und du noch immer nicht die Sprache der Benu.“ Seths Miene nahm bei diesen Worten einen abweisenden Ausdruck an, „ich habe auch so genug zu tun. Erzähl mir lieber, was du herausgefunden hast.“ Für einen Moment schwieg das Vogelmädchen und sah den Jungen nur prüfend an, als versuche es herauszufinden, warum er so empfindlich auf ihre Worte reagierte, dann jedoch erklärte es nur: „Karim hat bisher nichts getan, was ihn verdächtig machen würde. Aber ich habe Sechemib zusammen mit dem Anführer der Männer, die dein Dorf angegriffen haben, gesehen.“ „Welchen der Männer?“, hakte Seth mit gerunzelter Stirn nach und stellte, nachdem Merenseth ihn genauer beschrieben hatte, verwundert fest: „Er ist damals nicht von dem Dämon getötet worden?!“ „Nein, er lebt“, bestätigte das Vogelmädchen ruhig und fügte erklärend hinzu: „Er muss ein sehr starkes Schutzamulett getragen haben, vielleicht ist er ein Magier. - Oder er beherrscht selbst einen Dämon.“ Die letzte Möglichkeit schien Merenseth zu beunruhigen, war doch das Wesen, das in Kisaras Seele lebte, bereits sehr stark, wenn der namenlose Anführer nun ebenfalls über ein solches Wesen verfügte, musste es noch um ein Wesentliches mächtiger sein, wenn es ihn vor dem Zorn des Echsendämons so vollkommen beschützt hatte. Seth hatte bei den Erklärungen seines Benu erneut die Stirn gerunzelt, entschied jedoch, sich mit diesem Problem erst zu befassen, wenn es notwendig würde. Mit etwas Glück war er dann bereits selbst in der Lage Dämonen zu beherrschen und der Anführer der Mörder würde seine verdiente Strafe erhalten. Mit dieser Überlegung schob Seth den Gedanken an einen möglichen Dämon des Unbekannten vorerst beiseite und fragte Merenseth, ob sie wusste, was die Männer besprochen hatten und ob sie herausgefunden hatte, wo sich der Mann und seine Gefolgsleute aufhielten. Bedauernd schüttelte das Vogelmädchen den Kopf, während sie beide Fragen verneinte und anschließend erklärend hinzufügte: „Ich habe die Gegend gründlich abgesucht, nachdem ich sicher war, dass Sechemib in den Palast zurückkehren würde, aber weder in der Hütte, noch irgendwo sonst war der Mann aufzutreiben.“ Missmutig verzog Seth das Gesicht, in nachdenklichem Schweigen zunächst auf die dünne Decke seines Bettes starrend und anschließend auf den Fußboden, als würden diese ihm verraten können, wie sie doch noch herausfinden konnten, was sie wissen wollten. „Hast du in der Hütte nachgesehen, ob es einen geheimen Gang gibt?“ Als Merenseth diese Frage wiederum verneinte, entschied der Junge bestimmt: „Versuch es herauszufinden. Findest du keinen Gang, hat er die Nacht in der Stadt verbracht und sich hier irgendwo versteckt. Wenn das der Fall ist, müssten wir früher oder später denjenigen finden, der ihn versteckt hat.“ Sobald Merenseth zustimmend genickt hatte, fuhr Seth fort: „Es gibt noch etwas, das du für mich überprüfen musst. Ich habe die Militärlisten durchgesehen, es gibt vier Männer mit dem Namen Ninetjer in der Armee, zwei weitere werden als tot aufgeführt und einer arbeitet als Schreiber in Per Bastet.“ Bei der Erwähnung der Stadt war Unbehagen Merenseths Miene zu erkennen. Die Beziehung zwischen Vögeln und Katzen war mit dem Wort Freundschaft alles andere als passend umschrieben. Dass Seth nun offensichtlich verlangte, der Benu solle sich in der Stadt Bastets nach dem Schreiber Ninetjer erkundigen, ließ Merenseth unruhig werden, auch wenn sie sich den Wünschen des Jungen nicht widersetzen würde. Unterdessen hatte Seth weitergesprochen und erklärte in diesem Moment: „Das einzige Problem ist, dass wir nicht feststellen können, ob die beiden Toten auch tatsächlich tot sind.“ „Es lässt sich feststellen, überlass das mir“, erwiderte Merenseth lediglich, diesem Teil ihres Auftrages mit wesentlich leichterem Herzen entgegensehend als der Katzenstadt. Dieses Mal war es an Seth zustimmend zu nicken, bevor das Vogelmädchen zu bedenken gab: „Aber was ist mit der Überwachung von Karim? wenn ich die Hütte und diese Männer überprüfen soll, bleibt keine Zeit für ihn übrig.“ „Dass werde ich übernehmen“, erklärte Seth gelassen. Und da Merenseth ihn vollkommen überrascht anstarrte, berichtete er anschließend, was der Tjt ihm tags zuvor mitgeteilt hatte, seinen Bericht mit den abschließenden Worten zusammenfassend: „Das bedeutet, während du dich um den Gang und die Ninetjers kümmerst, werde ich Karim im Auge behalten.“ „Aber du kannst ihn nur überwachen, während du Unterricht bei ihm erhältst, den Großteil der Zeit wird er völlig unbeobachtet sein.“ „Das lässt sich nicht ändern“, erwiderte Seth mit ruhiger Bestimmtheit, „wenn du mit den anderen Sachen fertig bist und es Grund gibt Karim noch immer zu verdächtigen, können wir die Überwachung wieder aufnehmen. Aber bisher hat es keinen Hinweis darauf gegeben, dass er überhaupt etwas mit der Sache zu tun hat, sieht man von den Worten Sechemibs ab. Womit er anscheinend nur von sich selbst ablenken wollte.“ Bei seinen letzten Worten schwang verhaltener Zorn in Seths Stimme mit, während er eine Hand unwillkürlich zur Faust ballte, als er an den verräterischen Amunpriester dachte. Er hätte Akunadin gern vor dem Mann gewarnt, aber noch hatte er keinerlei Beweise für das, was Merenseth berichtet hatte und der Tjt hatte nur zu deutlich gemacht, was er von unausgegorenen Betrachtungen hielt. So würde Seth vorerst nur abwarten können, was bei den Nachforschungen des Benu zu Tage trat, während er nicht nur Karim sondern auch Sechemib im Auge behalten und beiden mit Vorsicht begegnen würde. Es war bereits später Vormittag als Merenseth schließlich im Inneren der kleinen Hütte stand, von deren Dach aus sie in der Nacht zuvor die beiden Männer beobachtet hatte. Da ein möglicher Geheimgang nach menschlichem Können angelegt wäre und nicht nach den Fähigkeiten eines Benu, hatte Merenseth erneut ihre Gestalt gewechselt, in der Hoffnung den Gang so leichter finden zu können, sollte er denn tatsächlich existieren. Allerdings war Merenseth trotz ihres Alters bisher nie auf die Benutzung eines Geheimganges angewiesen gewesen und so wusste sie nicht recht, wonach sie Ausschau halten sollte, um gerade jetzt einen zu entdecken. Unschlüssig stand sie eine zeitlang in dem einzigen Raum der kleinen Hütte, und betrachtete gründlich die Wände, ob sich dort vielleicht ein Hinweis finden ließe. Aber diese waren ebenso kahl und ohne jede Besonderheit, wie Dach und Boden des Häuschens. Lediglich auf dem Fußboden der Hütte zeichneten sich im Staub und dem herein gewehten Sand Fußspuren ab, die wohl von verschiedenen, heimlichen Besuchern stammten. Neben diesen Fußspuren gab es noch eine weitere Spur, die aussah als wäre etwas über den Boden geschleift worden. Das Seltsame an dieser Spur waren ihre Kürze und ihr abruptes Ende, exakt an dem Platz, an dem sich für gewöhnlich die Feuerstelle eines Hauses befand. Neugierig war Merenseth nähergetreten, um sich die Stelle genauer anzusehen und die dort eingelassenen Steine mit den Händen abzutasten. Steine in einer Hütte, deren Boden ansonsten aus gestampftem Lehmboden bestand, waren an sich schon ungewöhnlich. Wenn es sich um ein so kleines und ärmliches Haus handelte würde man eher eine schlichte Vertiefung im Boden erwarten, um das Feuer einzudämmen. In diesem Fall handelte es sich jedoch um vier sehr genau behauene und eingepasste Steine, von denen der rechte, direkt vor Merenseth liegende, durch die Zeit offenbar gelockert worden war. Er fügte sich nicht mehr so genau an die Kanten seiner beiden Nachbarn, wie es die restlichen Steine taten. Kurzerhand stellte sich das Vogelmädchen auf den linken der beiden Steine und bemühte sich anschließend den leicht verschobenen Stein noch etwas weiter zur Seite zu schieben. Doch obwohl es ihr als Vogel mühelos gelang Menschen auf ihrem Rücken zu tragen, besaß sie in Menschenform doch nicht mehr Kraft, als es einem Menschen, in ihrem Fall einem 12 jährigen Mädchen, eben zukam. Und so ließ sich der Stein auch nicht das kleinste Bisschen bewegen, gleichgültig wie sehr Merenseth sich auch bemühte. Schließlich gab das Vogelmädchen enttäuscht auf. Sie musste sich etwas anderes einfallen lassen, um diesen Stein von seinem Platz zu bewegen. Grübelnd sah sie auf die Steine hinab, ohne diese tatsächlich zu sehen. - In den Steinbrüchen Kemets müsste sich doch Werkzeug finden lassen, um ihren Versuchen größeren Nachdruck zu verleihen. Mit diesem Gedanken wandte sich Merenseth ab und verließ die Hütte. Erst als sie bereits mit kräftigen Flügelschlägen Richtung Osten flog, kam ihr in den Sinn, dass sich auch auf der Baustelle für das Grab Akunemkanons entsprechendes Werkzeug finden ließe. Also änderte sie ihren Kurs und landete bald darauf unbemerkt am Rande der riesigen Baustelle. Es gelang ihr ohne nennenswerte Anstrengungen oder Probleme in den Besitz einer Holzstange zu gelangen, die für den Transport und die Einpassung von Steinen verwendet wurde. Erst als sie sich bereits wieder in der Luft befand, bemerkten einige Arbeiter den Diebstahl des Vogels und starrten ihm verblüfft nach, ohne sich zu rühren. Merenseth war bereits kaum noch zu erkennen, als die Arbeiter doch wieder aus ihrer Starre erwachten und dem Benu hinterriefen, er solle die Stange gefälligst wieder zurückgeben, sie würde noch gebraucht. Zurück in der Hütte, verwandelte Merenseth sich wieder in einen Menschen, zwängte anschließend das abgeflachte Ende der Stange mit einiger Mühe in den Spalt zwischen die beiden Steinplatten und schob mit Hilfe dieses Hebels die Platte so weit zur Seite bis unter diesem tatsächlich ein mannstiefes Loch sichtbar wurde. Zögernd sah Merenseth in die dunkle Tiefe hinab. Der Gedanke dort hinunter zu steigen, um herauszufinden, ob sich am anderen Ende vielleicht tatsächlich ihr Mörder befand, war ihr alles andere als angenehm. Dennoch ließ sie sich letztendlich vorsichtig in die Grube hinab, gab es doch keinen anderen Weg die Wahrheit zu finden. Die Wände des Ganges, an dessen Ende Merenseth nun stand, waren sorgfältig gemauert worden. Offenbar war dieser Gang bereits vor einer ganzen Weile und auf lange Sicht angelegt worden. Das Vogelmädchen beschäftigte sich jedoch nicht weiter mit der Frage nach dem Warum, sondern tastete sich vorsichtig in das vor ihre liegende Dunkel, stets mit einer Hand eine der Wände berührend, um sich zumindest auf diese Weise ein wenig zu orientieren. Sie war bereits eine ganze Weile durch die dunkle Kühle gelaufen, als die rauen, leicht rissigen Lehmziegel unter ihren Fingern unerwartet verschwanden und sie ins Leere griff. Um festzustellen ob sie einen Abzweig erreicht hatte oder der Gang an dieser Stelle eingebrochen war, verwandelte sich Merenseth wieder in ihre Vogelgestalt, hatte sie als Vogel doch bei weitem eine bessere Nachtsicht als in Menschengestalt. Wie sich zeigte, handelte es sich tatsächlich um einen Abzweig, der sich bald darauf erneut gabelte und sich nur allzu bald zu einem wahren Labyrinth aus Sackgassen und Irrwegen entwickelte. Es war mühsam die Gänge als Vogel hinter sich zu bringen, da diese zu schmal waren, als das Merenseth darin hätte fliegen können. Hätte sie jedoch versucht in Menschengestalt das Labyrinth zu durchqueren, hätte sie auf ihre Nachtsicht ebenso verzichten müssen, wie auf die Fähigkeit mit Hilfe der erdeigenen Magnetfelder zu wissen in welche Richtung sie gerade lief. So wechselte sie schließlich immer wieder zwischen beiden Formen hin und her, um auf diese Weise so schnell wie möglich vorwärts zu kommen. Als sie jedoch schließlich den Ausgang erreichte, den der Unbekannte am vergangenen Abend vermutlich genommen hatte, fand sie nichts anderes mehr vor als die Spuren eines Lagers. Alles Bemühen doch noch herauszufinden, wohin es den Mann verschlagen haben mochte, blieben erfolglos. Die Wüste schien ihn ebenso verschlungen zu haben, wie Fußspuren im Sand. So blieb Merenseth nichts anderes übrig, als sich schließlich vorerst mit diesem enttäuschenden Ergebnis abzufinden und sich an die Erledigung ihrer weiteren Aufgabe zu machen, nachdem sie den Stein wieder über den Eingang geschoben und die Holzstange zur Baustelle zurückgebracht hatte. Der Benu beschloss den unangenehmen Teil der zweiten Aufgabe zuerst zu erledigen, je schneller sie die Stadt der Katzen hinter sich wusste, umso besser. Allerdings fingen die Probleme schon an, bevor Merenseth überhaupt in der Stadt selbst ankam. Sie wusste nicht viel mehr über denjenigen, den sie finden sollte, als dessen Namen und Arbeit. Die Suche nach ihm würde der nach einem Kiesel in der Wüste gleich kommen. Während der Vogel noch über die beste Lösung für dieses Problem nachdachte, hatte er sich unweit von Per Bastet in einem der im Nildelta üppig wachsenden Bäume niedergelassen und ließ sich von einer sanften Brise das Gefieder streicheln. Diese kleine Ruhepause wurde abrupt beendet, als eine Katze versuchte den Benu zu fangen. Da der Vogel jedoch mit etwas in dieser Art gerechnet hatte, gelang es ihm gerade noch rechtzeitig aufzufliegen, anschließend mit einem verärgerten Trillern ihre Jägerin zurechtweisend sie gefälligst in Ruhe zu lassen. Die Katze ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken, putzte sich stattdessen das ein wenig in Unordnung geratene, sandfarbene Fell und erkundigte sich dann mit einem beiläufigen Mauzen: ‚Was willst du hier?’ ‚Etwas überprüfen’, lautete die knappe Antwort Merenseths, während sie bereits Anstalten machte davonzufliegen. ‚Vielleicht bin ich ja in der Lage dir zu helfen’, schnurrte die Katze darauf träge, während sie es sich auf dem Ast, offenbar in Erwartung eines längeren Gesprächs, bequem machte. Merenseth war von diesen Worten verblüfft genug, dass ihr die misstrauisch getschilpte Frage entfuhr: ‚Warum solltest du das tun?’ Katzen waren nicht gerade für ihre Selbstlosigkeit bekannt, erst recht nicht, wenn sie aus Per Bastet stammten. ‚Weil du mich dafür etwas von deinem Fleisch kosten lässt’, erwiderte die Katze mit einem genüsslichen Schnurren auf Merenseths Frage und erreichte damit, dass der Vogel vor Zorn erneut trillerte, bevor er mit wenigen Flügelschlägen an Höhe gewann und in Richtung Stadt davon flog. Mit halbgeschlossenen Augen sah die Katze dem Benu hinterher, ohne sich zu rühren. Erst als Merenseth bereits die schützenden Mauern der Stadt hinter sich gelassen hatte, erhob sich die Katze, streckte sich lang und gründlich und nahm anschließend gemächlich die Verfolgung des Vogels auf. Bastet hatte ihr zwar befohlen dem Benu bei dessen Aufgabe zu helfen, aber niemand hatte ihr verboten vorher ein wenig mit dem Vögelchen zu spielen. Unterdessen war Merenseth, noch immer über die Dreistigkeit der Katze ungehalten, in der zunehmenden Dunkelheit des Abends mehrere Kreise über der Stadt geflogen, sowohl um sich zu beruhigen, als auch um nach Schreiberwerkstätten Ausschau zu halten. Bei ihrer Suche hatte sie drei solcher Orte entdeckt, die zu verschiedenen Tempeln gehörten sowie zwei, die offenbar unabhängig bestanden. Es gelang Merenseth die drei kleinsten der fünf Schreibstuben noch am Abend mit negativem Ergebnis von ihrer Liste zu streichen. Die drei übrigen konnte der Vogel erst nach einer unruhigen Nacht, in der er ständig auf der Hut vor streunenden, hungrigen Katzen sein musste, überprüfen. Zum Leidwesen des Vogelmädchens fehlten an diesem Tag einige der Schreiber, die entweder krank waren oder außerhalb Aufträge zu erledigen hatten. Auf ihre Nachfragen erhielt Merenseth zwar letztendlich stets Antwort, musste sich im Gegenzug aber einige misstrauische Fragen und skeptische Blicke gefallen lassen, offenbar war jemand der sich für verkrüppelte Schreiber interessierte inzwischen ein äußerst verdächtiges Subjekt, erst Recht, wenn es um Schreiber mit militärischer Vergangenheit ging. Ein wenig verstimmt saß Merenseth schließlich wieder in Vogelgestalt auf einem der flachen Hausdächer gegenüber der letzten Schreibwerkstatt, die sie überprüft hatte. In dieser gab es zwar einen Schreiber dessen linke Hand verkrüppelt war, was ihr zunächst Hoffnung gemacht hatte, aber weder hieß der Mann in irgendeiner Form Ninetjer noch war er je beim Militär gewesen. Während der Vogel in Gedanken darüber brütete, wie der Schreiber Ninetjer doch noch aufzutreiben war, schlenderte langsam die sandfarbene Katze heran, die Merenseth vor der Stadt aufgelauert hatte und ihr anschließend unauffällig durch Per Bastet gefolgt war, den Vogel bei seinem Tun interessiert beobachtend und während der Nacht immer wieder aufschreckend, ohne sich dem Vogel weit genug zu nähern, dass dieser die Katze bemerken konnte. Nachdem es sich die Katze neben Merenseth bequem gemacht hatte, schnurrte sie in provokantem Tonfall: ‚Probleme?’, während sie scheinbar völlig desinteressiert das Treiben auf der Straße unter ihnen verfolgte. Verärgert über diesen penetranten Quälgeist tschilpte Merenseth auf und trippelte demonstrativ einige Schritte zur Seite, um den Abstand zwischen sich und der Katze zu vergrößern. Davon unbeeindruckt philosophierte diese mit einem leisen Mauzen plötzlich das Thema wechselnd: ‚Sieh sie dir an, diese Menschen. Nichts anderes im Kopf als Arbeit und Reichtum. Und dabei halten sie sich noch für die Herrn der Welt, weil sie Lehmklumpen aufeinander schichten können. Ameisen und Termiten errichten seit so viel längerer Zeit riesige Gebäude, hast du sie je Geschrei darum machen hören?’ ‚Ich habe auch noch nie eine Katze gehört, die sich darüber beschwert hat, von Menschen versorgt zu werden’, erwiderte der Benu kühl, bemüht die Katze los zu werden. Diese jedoch blieb von der offen zur Schau gestellten Abneigung völlig unberührt: ‚Ah, du meinst ich hätte kein Recht über sie zu urteilen, weil ich von ihnen lebe. Aber nur weil sie nützlich sind, muss ich ihnen noch lange keine Achtung entgegen bringen.’ ‚Stattdessen hältst du dich ihnen für überlegen, weil du im Stande bist dein eigenes Hinterteil zu lecken’, konterte Merenseth in ihrer Verärgerung gar nicht bemerkend, wie der Schwanz ihrer Gegnerin erheitert und zufrieden mit der Reaktion des Vogels durch die Luft tanzte. ‚Oh so besonders ist das gar nicht, du kannst es doch auch’, schnurrte die Katze sanft, legte dann eine kunstvolle Pause ein und ergänzte boshaft: ‚Oder könntest es, wenn du nicht so schrecklich entstellt wärst’, dabei demonstrativ auf den Schnabel des Benu sehend. Bevor Merenseth jedoch dazu kam ihrer Empörung Luft zu machen oder auf und davon zu fliegen, wechselte die Katze erneut abrupt das Thema und maunzte: ‚Wenn du dich so für Schreiber interessierst, könnte ich dir sagen, wo du noch einen findest.’ ‚Ich war bereits bei den anderen Möglichkeiten’, erwiderte Merenseth mit einem ablehnenden Tschilpen. ‚Aber nur im Stadtinneren’, konterte die Katze gelassen, erhob sich ein wenig widerwillig von ihrem angenehm warmen Platz und befahl: ‚Komm, ich zeige dir, wo du deinen verkrüppelten Schreiber findest.’ Misstrauisch blickte Merenseth zu der Katze hinüber, woher wusste die, wen sie suchte und warum wollte sie ihr auf einmal helfen? Die Katze blieb davon völlig unberührt, denn sie erklärte lediglich über die Schulter hinweg: ‚Wenn du glaubst ohne mich besser dran zu sein, vergeude nur weiter deine Zeit mit nutzlosen Versuchen.’ Im nächsten Moment war sie auch schon mit einem eleganten Sprung auf der Straße gelandet und spazierte mit hoch erhobenen Schwanz davon, ohne noch einen Blick zurück zu werfen. Unschlüssig sah Merenseth der davon schlendernden Katze hinterher, bevor sie doch entschied es auf den Versuch ankommen zu lassen und ihrer Feindin folgte. Im Hafen der Stadt angekommen, machte es sich die vierbeinige Führerin Merenseths erneut auf einem Dach bequem, von dem aus man einen guten Blick auf ein einfaches Haus hatte vor dem sich zwei Männer gegenüber saßen und in ein Sennetspiel vertieft waren, und erklärte dem sich gleich darauf neben ihr niederlassenden Benu: ‚Der Mann mit nur einem Bein ist der Schreiber. Der andere ist sein Bruder, er handelt mit Fischen.’ ‚Ist er wirklich Schreiber?’, Merenseths Tschilpen klang mehr als nur misstrauisch. Der Mann dort unten, machte zwar den Eindruck als wüsste er mit einer Streitaxt umzugehen, aber nicht wie er einen Schreibpinsel zu halten hätte. ‚Er kann schreiben. Aber eigentlich ist er weniger ein Schreiber, als vielmehr ein Zähler. Deshalb verdient er weniger als die Schreiber in der Stadt, es reicht wohl gerade so zum Leben.’ Das Mauzen der Katze klang gelangweilt, während sie mit einer gewissen Gier beobachtete, wie ein noch Katzenjunges sich an einem Fischkopf gütlich tat. ‚Weißt du wie der Schreiber heißt?’, wollte Merenseth unterdessen wissen, während sie interessiert die beiden Männer beobachtete, die schweigend auf das Spielbrett zwischen sich sahen und nur gelegentlich eine Bemerkung von sich gaben, wenn sie einen ihrer Spielsteine verschoben oder wenn die geworfenen Astragale eine besonders hohe Anzahl von Zügen gestatteten. ‚Die Menschen nennen ihn Ninetjerserech, wir nennen ihn Menechau’, erwiderte die Katze, bevor sie plötzlich aufsprang, ihre junge Rivalin vertrieb und mit dem Fischkopf im Maul zu Merenseth zurückkehrte, es sich wieder bequem machte und begann zufrieden auf ihrer Beute herumzukauen. Ohne auf das Geschehen einzugehen, erkundigte sich Merenseth lediglich: ‚Weißt du, ob er beim Militär war?’ ‚Ja’, maunzte die Katze als Antwort, nachdem sie ein Stück Fisch gierig heruntergeschlungen hatte, ‚sein Bein wurde im letzten Menschenkrieg von einem durchgehenden Pferd zertrümmert. Nachdem es ihm abgenommen wurde, ist er entlassen worden und hierher zu seinem Bruder gekommen.’ ‚Woher weißt du das alles, wenn du Menschen doch für so minderwertig hältst?’, wollte Merenseth neugierig wissen und erhielt als Antwort: ‚Im Gegensatz zu Menschen sind wird Katzen sehr gute Zuhörer.’ ‚Du hast ihn also belauscht’, stellte der Vogel sachlich fest, worauf die Katze nur wegwerfend erwiderte: ‚Als ob sich das lohnen würde…’ Da es nicht den Anschein hatte, als würde dieses Gespräch noch zu irgendetwas führen, kehrte Merenseth zu dem für sie wichtigeren Thema zurück: ‚Kannst du mir sagen, ob er immer wieder für längere Zeit die Stadt verlässt?’ Sie hielt es zwar für unwahrscheinlich, aber es konnte nicht schaden sicher zu gehen. ‚Wie sollte er das mit einem Bein wohl anstellen?’, lautete denn auch die wegwerfende Antwort der Katze, der sie die Worte hinzufügte: ‚Aber wenn er einfach verschwinden würde, gäbe es in dieser Stadt ein ziemliches Katzengeschrei.’ Damit konnten sie Merechau von der Liste der Verdächtigen wohl streichen, entschied Merenseth und spannte bereits die Flügel, um die Stadt der Katzen möglichst schnell hinter sich zu lassen, als sie plötzlich von dem Gewicht eines durchtrainierten Katzenkörpers auf das Dach nieder gedrückt wurde und an ihrem Ohr ein gefährlich leises Schnurren vernahm: ‚Nicht so hastig, Vögelchen, vergiss nicht, dass ich noch etwas von deinem Fleisch als Gegenleistung bekomme. – Bei Pfauen ist das Brustfleisch besonders zart, ich bin gespannt wie deines schmeckt. Obwohl da ja nicht viel zu holen ist, aber das macht eine Delikatesse wohl aus…’ Im ersten Moment war Merenseth zu überrascht gewesen, um reagieren zu können, dann jedoch wurde sie wütend, was bildete sich diese Katze eigentlich ein?! In Sekundenbruchteilen wuchs der Körper des Benu um mehr als das Doppelte, sodass das Bemühen der Katze den Vogel niederzuhalten nun nur noch lächerlich wirkte. Doch statt verängstigt zu sein, schien es lediglich als würde sich ein Grinsen im Gesicht der Katze breit machen, während sie erklärte: ‚Wie nett von dir, dafür zu sorgen, dass ich mehr zu beißen bekomme.’ Verärgert pickte Merenseth mit ihrem Schnabel nach dem Kopf der Katze, um diese endlich los zu werden und die Stadt verlassen zu können. Die Katze wich dem Schnabel jedoch mühelos aus, leckte plötzlich mit ihrer rauen Zunge über den Vogelkopf und schnurrte: ‚Wirklich schade, dass du nicht zum Essen bleiben kannst.’ ‚Du stinkst nach totem Fisch’, tschilpte Merenseth zornig, während sie sich wieder verkleinerte, nachdem die Katze unerwartet von ihr abgelassen hatte. Die Beschuldigte warf dem Vogel nur einen vielsagenden Blick zu und schnurrte belustigt: ‚Was du nicht sagst’, bevor sie sich wieder demonstrativ über die Reste des Fischkopfs hermachte. ‚Katzen!’, dachte Merenseth ungehalten, während sie ihr Gefieder in Ordnung brachte. Irgendwann würde sie wegen diesen Tieren noch einmal eine Schockmauser erleiden! Mit einem für einen Vogel äußerst menschlichen Seufzer, die Katze neben sich mit vollkommener Nichtachtung strafend, spannte Merenseth erneut ihre Flügel und verließ dieses Mal ungehindert Per Bastet in Richtung Chemenu. Der Mond war gerade am Horizont aufgegangen, als Merenseth das innerste Heiligtum des Tempels betrat, der dem Gott Thot geweiht war. Der Boden des Raumes bestand aus dem großflächigen Relief einer Monduhr, mit deren Hilfe Mondphasen, Monate und Jahreszeiten bestimmt wurden. Da die Decke des Raumes zum Großteil fortgelassen worden war, konnte das Licht des Mondes ungehindert in den Raum dringen und tauchte diesen mit Hilfe der aus Alabaster bestehenden Wände in ein mattes, unwirklich scheinendes Licht. Der Benu hatte kaum den Boden berührt und die Flügel zusammengefaltet, als auch schon einer der im Tempel lebenden Paviane langsam und schwerfällig den Raum betrat, sich mit ruhiger Gelassenheit im Zentrum des Raumes niederließ und den Vogel schweigend aus dunklen, unergründlichen Augen anstarrte. Ohne Furcht und ohne sich zu bewegen erwiderte Merenseth den starren Blick des Pavians. Alles andere ausblendend, sich nur auf diese zwei feucht schimmernden, dunklen Punkte in dem rötlichgrauen Gesicht konzentrierend, hatte sie nach kurzer Zeit das Gefühl als würde sie von der unergründlichen Tiefe der Affenaugen in einem heftiger werdenden Strudel aufgesaugt, mitgerissen werden. Ebenso plötzlich, wie es begonnen hatte, endete dieses Gefühl wieder, standen Zeit und Welt für einen Augenblick still, während der Herr der Zeit dem Benu einen Blick in die Vergangenheit gewährte. Auf die leblosen Körper zweier ägyptischer Soldaten, deren Ba aus den leicht geöffneten Mündern entwich. Auf der Stirn trug jeder der Männer eine Kartusche mit seinem Namen. So wie das Ba aus den toten Körpern wich, verblassten die Schriftzeichen auf den Stirnen der Männer und hinterließen nicht den kleinsten Hinweis darauf, dass es sie je gegeben hatte. Es blieb Merenseth nur gerade so viel Zeit die Namen der beiden Toten zu entziffern, bevor die Vision endete und sie wieder in die wissenden Augen des alten Pavians sah, der sich nun wieder erhob und langsam den Raum verließ, ohne den zurückbleibenden Vogel noch eines Blickes zu würdigen. Der Benu blieb regungslos auf seinem Platz bis die Erfurcht gebietende Gestalt des Pavians vollkommen verschwunden war. Erst dann verließ auch der Vogel den Raum, dieses Mal das Zimmer eines jungen Priesterschülers im königlichen Palast als Ziel. Wieder erwachte Seth gähnend und blinzelnd, sich mühsam aufrichtend und im nächsten Moment missmutig das Gesicht verziehend. Er hatte am vergangenen Tag seine erste Unterweisung im Umgang mit dem Schwert erhalten und als Zugabe einen ausgewachsenen Muskelkater. Inzwischen war er mehr als nur davon überzeugt, dass es weit intelligenter war mit Worten zu kämpfen, statt mit überproportionierten Obstmessern. Nichts desto trotz würde er eher sterben, als dass er die überlegene Herablassung Mahaados auf sich sitzen lassen würde, mit der dieser sich tags zuvor gebrüstet hatte. Was um alles in der Welt hatte Karim gestochen ausgerechnet diesen Idioten zu Seths Trainingspartner zu bestimmen? Dank seines Muskelkaters und der Erinnerungen an seine erste Übungsstunde schlecht gelaunt, grummelte Seth vor sich hin, während er sich unwirsch die Haare aus dem Gesicht strich und gleichzeitig mit den Füßen nach seinen Schuhen tastete. Dass er diese nicht gleich fand, ließ ihn nur noch heftiger vor sich hin fluchen. Seine halblaute Tirade fand ihr plötzliches Ende als ein kurzes, verschlafenes Tschilpen zu hören war, dem es gelang äußerst vorwurfsvoll zu klingen. Merenseth war erst kurz vor Sonnenaufgang in das Zimmer Seths zurückgekehrt und zu ihrem Leidwesen Albträume von Benu fressenden Katzen durchleben müssen. So stand ihre Laune an Unerfreulichkeit der von Seth nur sehr wenig nach. Für einen Augenblcik musterten sich Junge und Vogel mit giftigen Blicken, als wollten sie im nächsten Moment auf einander losgehen. Das Seltsame war nur: Je länger sie einander abschätzend anstarrten, umso komischer kam ihnen die Situation vor und umso heftiger wurde der Drang zu lachen. Eine verwirrende Erfahrung, da Vögel im Allgemeinen nicht lachen können und Seth absolut keine logische Begründung für diesen plötzlichen Heiterkeitsdrang einfallen wollte. Als Merenseth jedoch vorgab plötzlich bewusstlos von der Stange zu fallen und Seth sie gerade noch so auffangen konnte, war es um die Beherrschung des Jungen endgültig geschehen. Er lachte los. Aber noch während er auf dem Boden sitzend glucksend das Gesicht im Gefieder des Benu barg, begannen ihm plötzlich Tränen über das Gesicht zu laufen. „Lass uns von hier verschwinden, Meren. Wir fliegen zu Mukisanu und machen unsere eigene Bande auf. Was meinst du?“, murmelte Seth heiser den Federn des Vogels zu, den er fest an sich gedrückt hielt. „Soll doch irgendjemand anders Kemet retten, Mutter wird davon auch nicht wieder lebendig.“ Schützend breiteten sich glutfarbene Flügel um die schmalen Schultern Seths, während Merenseth zugleich tröstend ihren Kopf auf die Schulter des Jungen legte, dicht an seinem Hals, und sich ein wenig enger an ihn schmiegte. Sie wünschte, das, was sie herausgefunden hatte, wäre dafür geeignet gewesen Seth Mut zu machen. So würde es ihn nur in der Überzeugung bestätigen, dass sämtliche Anstrengungen bisher umsonst gewesen waren und es sinnlos wäre sich noch weiter mit der Unmenge an Aufgaben herumzuschlagen, die ihn langsam und allmählich zermürbten. Doch das Einzige, was sie tun konnte, war den Moment, in dem sie ihm sagen würde, was sie herausgefunden hatte, hinauszuzögern und zu versuchen ihn zu trösten. Es dauerte eine Weile, bis Seth sich wieder beruhigte und sich verlegen über das Gesicht wischte, in dem vergeblichen Versuch die verräterischen Spuren für seine Schwäche zu beseitigen. Merenseth gab ein aufmunterndes Tschilpen von sich, bevor sie den Jungen energisch an einer Haarsträhne zupfte und ihn auffordernd betrachtete. „Schon gut, ich reiß mich ja schon zusammen“, nuschelte Seth noch immer verlegen, was ihm allerdings nur eine schmerzende Nase einbrachte, als Merenseth diese wieder einmal mit ihrem Schnabel traktierte offenbar mit der Reaktion Seths unzufrieden. „Lass das!“, befahl der Junge verärgert, während er sich die schmerzende Nase rieb und fügte ein wenig maulend hinzu: „Es ist schließlich nicht meine Schuld, dass du dich als Vogel nicht vernünftig ausdrücken kannst.“ Wäre es Merenseth möglich gewesen, hätte sie in diesem Moment entnervt die Augen verdreht, so flog sie lediglich die kurze Strecke zum Bett des Jungen ließ sich darauf nieder und saß wenige Augenblicke später in Menschengestalt da. Mit einem Seufzen rappelte sich Seth vom Boden auf und nahm kurz darauf ebenfalls auf dem Bett Platz, während er fragte: „Also, was hast du herausgefunden?“ Nachdem er sich Merenseths Bericht angehört hatte, schwieg Seth einen Moment und stellte anschließend fest: „Wir sind also wieder genau da, wo wir angefangen haben.“ „Nicht ganz“, widersprach Merenseth, „wir wissen jetzt, dass der Anführer der Brandstifter überlebt hat, was eigentlich nur heißen kann, dass er entweder ein sehr mächtiger Magier ist oder im Besitz eines sehr starken Dämons. Außerdem wissen, wir, dass dieser Mann mit Sechemib bekannt ist.“ Seth hatte mit gerunzelter Stirn zugehört und erwiderte: „Aber wir haben trotzdem nichts in der Hand, das uns irgendwie weiterhilft. Wir können nur stillsitzen, abwarten, was als Nächstes passieren wird und hoffen, dass wir es rechtzeitig bemerken, damit es uns irgendwie weiterhilft.“ Merenseth fiel darauf keine passende Erwiderung ein und so herrschte einen Moment gedrücktes Schweigen zwischen den Beiden, bevor Seth entschlossen durchatmete, sich ein wenig aufrechter hinsetzte und bestimmt erklärte: „Wie auch immer. Wir müssen noch die vier aktiven Ninetjers überprüfen und Karim können wir auch noch nicht völlig von der Liste streichen. Wenn er so dumm wäre, dass wir ihm schon nach drei Tagen auf die Schliche kämen, hätte ihn der Tjt sicher schon überführt und festnehmen lassen.“ „Also soll ich ihn weiter beobachten?“, hakte Merenseth nach und erhielt darauf zur Antwort: „Ruh dich erstmal aus“, während sich der Seth bereits erhob, um sich den Pflichten eines weiteren Tages zu stellen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)