Mosaik von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 17: Wahnsinnig ---------------------- Hallo Ihr Lieben :-)! Ich bin gerade erst aufgestanden und noch ziemlich zerknautscht vom der gestrigen Nacht. Aber ich dachte, ich tue Euch etwas Gutes und lade das neue Kapitel hoch^^. Es ist mal wieder etwas...abgedreht^^. Und ja, ich schwänze gerade Methoden und ich habe auch ein furchtbar schlechtes Gewissen dabei...^^ Vorsicht Spoiler: An alle, die Davids und Saschas erstem "richtigen" Kuss entgegen fiebern: Freut Euch auf das nächste Kapitel :-)! Kapitelwidmung: Für meine liebste Paperflower. Einfach so, weil wir gestern telefoniert haben und sie einfach die Größte für mich ist :-)! Und ich danke Euch so sehr, für über hundert Kommentare :-)! Ich bin ganz stolz und freue mich wie WAHNSINNIG^^! Und jetzt viel Spaß beim Lesen :-)! Liebste Grüße, BlueMoon _____________________________________________________________________ Das war schon nicht mehr verrückt, das war schon die Steigerung davon. Das war wahnsinnig! Wie kam dieser Typ nur dazu, ihn in so einer Gefahrensituation küssen zu wollen? Allein die Vorstellung, dass ausgerechnet Ben und Jessika sie beim Knutschen vorm Arzneischrank erwischten – Tod und Teufel! Das würde er nicht überleben... David kniete in der Futterküche auf dem Boden und legte eine der schwarzen Wannen mit frischem Zeitungspapier aus. Der Bewohner – ein unterernährter Igel mit akutem Durchfall – saß in einer kleinen Kiste daneben und grunzte vor sich hin. Aber was wäre passiert, wenn die beiden nicht genau jenen Moment gewählt hätten, um die Futterküche zu verlassen? Was, wenn sie noch eine halbe Stunde länger da drin geblieben wären? Hätte er irgendwann nachgegeben und sich von Mr. Nicht-Mehr-Ganz-Richtig-Im-Kopf küssen lassen? Nein! Oder? Scheiße. David drückte eine handvoll Stroh in eine Wannenecke, in der es sich der Igel gemütlich machen konnte. Wie Dings wohl küssen mochte? Zwar hatten sie sich schon geküsst, zweimal sogar, doch bei beiden Malen hatte David nicht besonders aufmerksam auf Saschas Technik geachtet. Beim ersten Mal – worübererjetztwirklichnichtweiternachdenkenwollte – war er schlichtweg zu überrumpelt gewesen und der zweite, zwischen Zugtür und Bahnsteig, hatte ja nur höchstens drei Sekunden gedauert. Bestimmt konnte Dings sehr gut küssen. Aber was war mit ihm selbst? Das letzte Mal hatte er vor zwei Jahren richtig geküsst, mit Sven natürlich, und inzwischen hatte er es bestimmt verlernt. Grundgütiger, wieso dachte er über so was überhaupt nach? Er war doch verrückt, nein, wahnsinnig! Trotzdem, verrückt hin, wahnsinnig her. Er konnte an nichts Anderes denken. Nur daran, wie es sich wohl anfühlte, Sascha richtig und freiwillig zu küssen. Jessika, diese blöde Gans, hatte ihn bestimmt geküsst. Er könnte sie anrufen und fragen, wie das gewesen war. Oder er könnte gleich Selbstmord begehen. Das käme ungefähr aufs Gleiche raus. Scheiße. Woher kamen diese geisteskranken Gedankengänge so plötzlich? Gerade war noch alles in bester Ordnung gewesen und jetzt musste er sich die ganze Zeit vorstellen wie er und Sascha... Scheiße! Er sollte die Futterküche einfach nie wieder verlassen. Zwei Stunden später jedoch hatte David keine Ausrede mehr, um sich weiter in der Futterküche zu verstecken. Alle Boxen und Käfige waren sauber, sämtliche Tiere des Zentrums hatten genug zu fressen und zu trinken. Die nachtaktiven Igel begannen sich zu regen und sich schmatzend in ihr Katzenfutter zu setzen. Die Papageien sangen sich in ihren Innenvolieren gegenseitig in den Schlaf. Im Rep.-Raum herrschte schon seit Stunden gähnende Stille. Es gab nichts mehr zu tun. Außerdem hatte David Hunger und Sascha hatte bestimmt gekocht... Bei diesem Gedanken grollte sein Magen laut und zog sich sehnsüchtig zusammen. Es half alles nichts, er musste sich in die Höhle des Löwen begeben und die Zivi-Küche betreten. Er würde mit Mr. Ich-Kann-Kochen-Und-Küssen zusammen essen, etwas plaudern und dann das Weite suchen, bevor der ihm irgendwie zu nah kommen konnte. Genau, ganz einfach. Denn jeder weiß ja, solche Pläne funktionieren immer reibungslos. Mit knurrendem Magen und pochendem Herzen trat David also auf den Hof hinaus. Eine kühle Brise raschelte durch die verfärbten Blätter der Eiche und ließ einige von ihnen auf die Natursteine wehen. Morgen würde hier Jemand bestimmt Laub harken müssen. Die Sonne war längst untergegangen und von allen Seiten zogen tintenschwarze Wolken am verhangenen, finsteren Himmel auf das Tierschutzzentrum zu. Es sah nach Regen aus. David seufzte, schloss die Scheunentür hinter sich und die Betreten verboten-Tür auf. Kaum hatte er einen Fuß über die Schwelle, in den Flur gesetzt, wehte ihm der Geruch von Essen entgegen. Sein Magen zerfledderte sich beinahe selbst vor Begeisterung und seine Lippen seufzten unwillkürlich auf. „Das riecht ja phantastisch hier...!“, rief Davids Magen laut, ohne Absprache mit seinem Kopf, der sich im selben Moment mit einem harten Schlag daran erinnerte, dass er hier unten ganz allein mit Mr. Ich-Locke-David-Mit-Einem-Abendessen-Aus-Der-Futterküche war. Linda und Miriam saßen oben, in der Wohnung der FÖJlerin, und Bettina und Mark hatten auch schon Schluss gemacht und das Zentrum verlassen. Oh, verdammte Sch... Aus der Zivi-Küche hörte er Saschas fröhliches Gelächter antworten und sein Fluch verebbte irgendwo zwischen Verstand und Zunge. Unwillkürlich verzog sich sein Mund zu einem Lächeln. Davids Beine schritten fast automatisch vorwärts und er rollte buchstäblich durch den Flur, auf die Küchenzeile zu. Mr. Mein-Lachen-Zaubert-Ein-Lächeln-Auf-Davids-Gesicht stand am Herd und grinste ihm entgegen. Mit einem hölzernen Kochlöffel rührte er in einer Pfanne herum, in der das schmackhafteste Reisgericht dampfte, an dem David je geschnuppert hatte. „Es ist nichts Besonderes...,“ sagte Dings und grinste fast verlegen, „Ne Eigenkreation...,“ „Schmeckt bestimmt köstlich,“ antworte David und Sascha strahlte ihn an. Wärme flutete durch Davids Venen und er konnte nicht anders, als das Strahlen zu erwidern. Seine Augen huschten zu Dings’ Lippen. Langsam legte er den Kopf schief. Es waren wirklich schöne Lippen. Voll und sinnlich und bestimmt unheimlich weich... Wieso hatte er bei ihren Küssen nicht mehr darauf geachtet? „Würdest du hier kurz aufpassen?“, riss Sascha ihn aus seinen küssenden Gedanken und hielt ihm die Kochlöffel hin, „Ich würd gern noch kurz unter die Dusche springen.“ „Wa...? Ach so, ja klar...,“ eilig nahm David den Kochlöffel entgegen und spürte, wie seine Wangen vor Verlegenheit heiß wurden. Er war doch wirklich absolut wahnsinnig! Jetzt stand er hier rum und starrte Sascha auf den Mund wie ein geistesgestörter Lippenfetischist. Gott, wo hatte er seinen Verstand gelassen? Er war dem Wahnsinn wohl schon rettungslos verfallen... „Das ist lieb von dir, Schatz!“, trällerte Dings, warf ihm eine Kusshand zu, die David dem Kreislaufkollaps noch ein Stück näher brachte, und verschwand pfeifend im Badezimmer. Kurz darauf schallte das typische Wasserrauschen aus dem Bad. David rührte in der Pfanne und übte sich im Atmen. Tief und beruhigend. Ein und aus und ein und aus. So fühlte es sich also an, wahnsinnig zu sein. Mhm, sehr interessant. Vielleicht sollte er ein Buch darüber schreiben. Scheiße, er war wirklich wahnsinnig und hungrig dazu. Dieses Essen roch einfach zu gut... Vorsichtig schob David sich ein bisschen Curryreis, Hühnchen und Blumenkohl auf den Holzlöffel und probierte die Speise des Wahnsinns. Sie schmeckte tatsächlich ausgezeichnet. Regentropfen prasselten inzwischen gegen das Fenster der Zivi-Küche und es donnerte laut. Ah, Gewitter..., dachte David dumpf und entschied sich, dass ein guter Assistenzkoch mehrmals von seinen kulinarischen Ergüssen kosten sollte. In dieser Sekunde flog die Badezimmertür so heftig auf, dass sie gegen die Wand krachte und David jäh einen halben Meter in die Luft sprang. „DAVID!“, schrie Sascha und stolperte in den Flur, „Ein Gewitter! Schon wieder!“ Er hatte sich ein rotes Handtuch achtlos um die Hüften geschlungen und Wasser rann an seinem nackten Oberkörper und seinen Beinen hinab, bildeten eine Pfütze zu seinen Füßen. Seine nassen, dunklen Haare waren voller Shampoo, das ihm nun in weißen, glitzernden Schlieren das Gesicht hinab lief. In seinen Augen stand die blanke Panik. „BIST DU WAHNSINNIG?!“, brüllte David über das Gepolter seines Herzens hinweg, dass vor Schreck in einen wilden Galopp gefallen war, „Mich so zu erschrecken?!“ Er schnappte nach Luft und presste sich eine Hand auf die Brust. Anscheinend hatte der Wahnsinn seinen Jähzorn zurück geholt. Sehr beruhigend. „Ich kann nix dafür!“, jammerte Mr. Ich-Tropfe-Den-Ganzen-Flur-Voll hysterisch, „Was soll ich denn jetzt tun?“ „Wie wär’s mit fertig duschen?!“, raunzte David und wischte sich über die Stirn. Sein Herz beruhigte sich allmählich wieder. „Fertig duschen?“, japste Dings und starrte David an, als hätte dieser tatsächlich den Verstand verloren, „Bist du wahnsinnig?“ „Genauso wie du!“ fauchte der und schob die Pfanne von der heißen Herdplatte weg. Irgendeiner, bereits vollständig wahnsinniger Teil seines Kopfes wies ihn darauf hin, dass Sascha fast nackt im Flur stand und sehr attraktiv war. Hektisch schüttelte David den Kopf. „Oh je...,“ flüsterte Sascha und begann vor Kälte zu zittern, „Ich will da nicht wieder rein...,“ und dann, mit unvermittelt aufkeimender Hoffnung, „Kannst du nicht mitkommen?“ Dieser Vorschlag katapultierte David beinahe rückwärts in die Reispfanne. „Mitkommen?“, ächzte er, „Wohin?“ „Unter die Dusche!“ „Unter die Dusche?! Nein, Mann!“ „Wieso denn nicht?“ „Ich geh doch nicht mit dir duschen! Ich bin doch nicht wahnsinnig!“ „Gerade meintest du noch, du bist es!“ „DU bist der Wahnsinnige von uns beiden!“ Es donnerte erneut und Mr. Noch-Wahnsinniger-Als-David fuhr zusammen, als hätte jemand neben seinem Ohr eine Bombe gezündet. „Ich hasse das...!“, wimmerte er und biss sich auf die Lippe. David sah ihn an und spürte gegen seinen Willen, wie sich seine Empörung verflüchtigte. Er seufzte tief, strich sich durch seine blonde Lockenpracht und setzte sich in Bewegung. Er ging an dem bibbernden Sascha vorbei, ins Badezimmer, schloss das Fenster und zog sorgfältig die blauen Vorhänge zu. „So...,“ machte er geduldig und drehte sich zu Dings um, ein nasses Häufchen Elend im Flur, „Du gehst jetzt wieder unter die Dusche, bevor du dir noch den Tod holst. Von mir aus kannst du die Tür auf lassen...,“ „Und wenn es wieder donnert?“, zeterte Mr. Gewitter-Trauma. „Dann hörst du nicht hin,“ antwortete David kühl. „D...Das fu...funktioniert n...nie...,“ jammerte Sascha, jetzt mit klappernden Zähnen, „I...Ich wa...wache so...g...gar nachts a...auf, wenn es n...nur ein bi...bisschen kracht...,“ „Okay, okay!“, sagte David seufzend, stapfte aus dem Bad hinaus und schob Sascha wieder hinein, „Dann singst du laut.“ „Si...Singen?“, wiederholte der erstaunt, „W...Was denn?“ „Keine Ahnung! Stille Nacht, heilige Nacht meinetwegen.“ Dings starrte ihn mit offenem Mund an. „Stille...? Aber...das ist ein Weihnachtslied…,” „Na und...?!“, brummte David und drückte ihn zurück in die Dusche, „Hauptsache es lenkt ab. Du musst dir ja auch nur noch den Schaum aus den Haaren waschen, dann kannst du wieder rauskommen. Das schaffst du schon. Ich helfe dir auch beim Singen.“ Mr. Aber-Das-Ist-Ein-Weihnachtslied blinzelte. Dann wurde seine feuchte, schaumige Miene von einem begeisterten Strahlen erhellt. „Du bist SO süß!“, schmachtete er. „Ja, ja...,“ grummelte David und verließ das Bad wieder, um nach der Reispfanne zu sehen, „Jetzt mach das Wasser an und sing!“ „O...Okay...,“ kam Dings’ zögernde Stimme durch die offene Badezimmertür geweht. David hörte, wie er sein Handtuch zur Seite warf und den Duschvorhang zu zog. Es donnerte. Sascha keuchte entsetzt auf und David beeilte sich, ihm zu Hilfe zu kommen. Er räusperte sich. „Stiiille Naaacht, heiiilige Naaacht...,“ sang er und begann erneut in der Pfanne zu rühren, „Aaaaaalles schläft, eiiinsam waaacht...,“ Das Wasser begann wieder zu rauschen. „Nuuur das trauuute hochheiiilige Paaar...,“ gesellte sich Dings’ gurgelnde Stimme dazu, „Hooolder Knaaabe im looockigen Haaar...,“ „Der meint dich, David!“, rief Sascha aus der Dusche und David lachte auf. „SCHLAAAAAF in hiiimmlischer RUUUHUUU!“, sangen sie voller Inbrunst und von unterdrücktem Gelächter unterbrochen, „Schlaaahaaaf in hiiimlischer Ruuuhhh...,“ Es war doch wirklich mehr als nur verrückt. Hier waren sie und sangen dröhnend ein christliches Weihnachtslied, um ein Gewitter zu übertönen, das ihnen einen harten Kampf lieferte. Es war mehr als nur verrückt. Es war wahnsinnig. Wahnsinnig albern. Wahnsinnig schön. Kaum hatten sie die erste Strophe erfolgreich hinter sich gebracht, hörte David, wie Mr. Ich-Singe-Unter-Der-Dusche das Wasser abdrehte und hastig begann, sich trocken zu rubbeln. Das Gewitter nutzte die kurze Stille, um einen gewaltigen Donnerschlag zu ihnen ins Zentrum zu brüllen. Dings japste auf. „Sing doch weiter, David!“, rief er verzweifelt. „Ich kenne die zweite Strophe nicht!“, entgegnete David erschrocken und wühlte in seinen kindlichen Erinnerungen, „Lacht da nicht irgendwer aus nem göttlichen Mund?“ „Ja, der Knabe im lockigen Haar...,“ erwiderte Sascha jetzt wieder glucksend und zog sich – nach dem Geklimper zu urteilen – fieberhaft eine gegürtete Jeans an, „Gottes Sohn oder so...,“ David schob die Pfanne vom Herd. „Wir können übrigens essen. Glaube ich zumindest...,“ er kratzte mit dem Holzlöffel über den Pfannenboden, „Oh, ich glaube, es ist etwas angebrannt...,“ „Macht gar nix, umso–,“ Es donnerte ein weiteres Mal und David hatte gerade noch Zeit, sich zur Badezimmertür umzudrehen, bevor Mr. Panic heraus gestürmt kam und sich ihm mit einem erstickten Schrei um den Hals warf. „Ich hasse Gewitter…,” wimmerte er und vergrub sein Gesicht an Davids Schulter. „Mhm...,“ machte David tonlos, als verzehrende Hitze ihm den Atem nahm und seine Beine nachzugeben drohten, „Ich...nicht...,“ Saschas Haare waren noch feucht und kitzelten seinen Hals und sein Gesicht. Der Duft von seinem Shampoo vernebelte ihm die Sinne. Er nahm sich vor, Sascha entschieden von sich zu schieben und ihm zu sagen, er solle sich erstens nicht so anstellen und sich zweitens nicht so auf ihn werfen. David hob die Arme, um den ersten Teil seines Plans auszuführen, und legte sie stattdessen auf Saschas Rücken. Er spürte den Stoff seines langärmeligen Shirts unter seinen Fingern und darunter die warmen, fremden Muskeln. Sein Kopf benebelte sich noch weiter. Er öffnete den Mund, um den zweiten Teil seines Plans in die Tat umzusetzen, doch noch nicht mal ein gurgelndes Grunzen kam ihm über die Lippen. Sascha seufzte hingerissen gegen seinen Hals, sodass eine prickelnde Gänsehaut über Davids gesamten Körper jagte, und schmiegte sich noch ein wenig enger an ihn. „Ich korrigiere...,“ hauchte er und David wurde schwindelig, „Ich liebe Gewitter...,“ „Ich auch...,“ krächzte David und krallte seine Finger in Saschas Shirt. Mr. Ich-Hasse-Korrigiere-Liebe-Gewitter hob langsam den Kopf und sah David an. In seinen dunklen Augen erkannte David dasselbe Feuer, das auch in ihm loderte. Davids Herz drohte zu zerreißen, so rasend klopfte es in seiner Brust. „Darf ich dich bitte jetzt küssen?“, wisperte Dings. David schluckte. Dann rastete irgendetwas in seinem Kopf ein und der Nebel in seinem Kopf verflüchtigte sich mit einem Schlag. „Nein!“, sagte er laut und drückte Sascha unsanft von sich fort. Entgeistert starrte der ihn an. „Wie, nein?“, fragte er fassungslos. „Na, NEIN halt!“, pampte David und schüttelte scharf den Kopf, um das monotone Summen, das in seinen Ohren eingesetzt hatte, zum Schweigen zu bringen. „Das kannst du nicht machen!“, sagte Dings weinerlich, „Ich halte das nicht aus!“ „Mir egal!“, fauchte David und funkelte ihn an. Dann krachte es erneut und Mr. Wie-Nein? zuckte wimmernd zusammen und packte haltsuchend Davids Arme. „Mein Gott!“, stieß David laut hervor, „Es muss doch eine Möglichkeit jenseits von Küssen geben, die dich beruhigt!“ „Die gibt es auch...,“ antwortete Dings und schaute ihn aus großen, braunen Panikaugen an. „Und die wäre?“, raunzte David. „Sex...,“ erklärte Sascha sachlich und jetzt zuckten seine Mundwinkel wieder. Davids Augen verengten sich zu Schlitzen, als ihm neuerliche Hitze ins Gesicht schoss. In seinem Magen startete ein Flugzeug. „Tatsächlich?“, murrte er kalt, „Ich fürchte, das fällt weg...,“ „Das dachte ich mir...,“ erwiderte Dings und grinste schief, „Schade eigentlich–,“ „NOCH eine Möglichkeit?“, fragte David sehr laut über Saschas Kichern hinweg. „Drogen...,“ nickte Dings und unterdrückte ganz offensichtlich ein Lachen, „Aber Freddy und Sebastian haben meinen Wodka vorletztes Wochenende ausgetrunken.“ „Ich habe auch keinen Alk mehr...,“ überlegte David nachdenklich, „Außerdem... Oh...,“ Seine Stirn glättete sich, als ihm etwas einfiel. Er hatte schon eine ganze Weile nicht mehr daran gedacht, aber jetzt... Sascha musterte ihn gespannt. „Was?“, erkundigte er sich und weckte David aus seinen Gedanken, „Hast du eine Heroinspritze unter deinem Bett versteckt?“ „Nein...,“ antwortete David und jetzt schmunzelte er verschlagen, „Aber einen Joint in meinem Cellokoffer...,“ Dings starrte ihn einen Moment sprachlos an. Dann breitete sich auch auf seinem Gesicht ein breites Grinsen aus. „Oh...,“ schnurrte er leise. Draußen krachte es. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)