Mondschatten von Alaiya (Die Grenze zwischen den Welten ~ Ryoki) ================================================================================ Kapitel 2: Eiswasser -------------------- Hi! Nachdem vorgestern gleich drei Kommentare gekommen sind, kommt hier erst einmal das zweite Kapitel :D Würde mich wieder über Kommentare freuen. †♦†♦†♦†♦†♦†♦†♦†♦† Part 02: Eiswasser „Was ist hier los?“, murmelte Ryou, während Monodramon neben ihm bereits seine Kampfhaltung einnahm, und schaute hektisch die Straße auf und ab. Es war nichts und niemand zu sehen, doch etwas war eigenartig: Auf den Wänden waren Schatten zu sehen, ohne dass irgendjemand – von ihnen abgesehen – in der Nähe war. Nun kam auch Ruki wieder auf die Beine. „Danke, Renamon“, murmelte sie und sah sich, im Moment noch kniend, ebenfalls um. „Was passiert hier? Sind hier Digimon?“ Ihr Partner schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube nicht. Ich rieche zumindest kein Digimon in der Nähe.“ „Vorsicht!“, rief Ryou, als ein Energiestrahl, der eindeutig aus einer der kahlen Häuserwände kam, auch ihn zwang, sich auf den Boden zu werfen. Nun sprang Renamon in die Luft und verschränkte die Arme vor seinem Körper. „Koyousetsu!“ Die Blätter aus leuchtender Energie sausten zur Hauswand, hatten aber auf die Schatten keinen Effekt. Einzig die Hauswand hatte nach der Attacke ein Loch. Dann erklang ein Lachen. Nein, es war nicht ein Lachen, sondern das Lachen von vielen Kreaturen – vom Klang her kaum menschlich. „Hört auf zu lachen!“, rief Ruki plötzlich und hielt nun ihr Digivice in der Hand. „Card Slash! Super Evolution Plug-In S!“ Das Licht, das nun den Bildschirm des D-Arcs aufleuchten ließ, griff nur einen Moment später auf ihr Partnerdigimon über. „Renamon – Shinka! Kyuubimon!“ Das neunschwänzige Digimon stellte sich schützend vor seinen Partner, als Ryou ihr es gleichtat und ebenfalls eine Digitationkarte durch das Digivice zog, so dass Monodramon ebenfalls von Licht umgeben wurde und zu Strikedramon digitierte. „Koenryu!“ Kyuubimons Körper verwandelte sich in ein einziges blaues Feuer, das einen Drachen formte und auf die sie umringenden Schatten zuflog, während sich Strikedramon den Schatten auf der anderen Seite zuwandte und auch diese mit seinen drei stählernen Krallen angriff. Erneut ertönte hämisches Lachen. „Sinnlos! Sinnlos!“, klang es von allen Seiten als beide Digimon von weiteren Energiestrahlen getroffen und schreiend zurückgeworfen wurden, ehe sie vor den Füßen ihrer Tamer landeten. „Sinnlos!“ „Verdammt“, knurrte Ruki. „Was wollt ihr? Was seid ihr überhaupt?“ „Sinnlos…“, erklang es weiter und das Mädchen spürte, wie die Wut in ihr aufkeimte und sie aufschreien ließ. „Antwortet!“ Und wieder erklang das hämische Lachen von allen Seiten, während sie das Gefühl hatte, dass die Dunkelheit der Schatten um sie herum immer dichter wurde. Ja, es war, als würden diese Schatten langsam aus ihrer zweidimensionalen Welt der Mauer heraus zu ihnen kommen… Vor lauter Wut hatte sie ihre Hände so fest zu Fäusten geballt, dass ihre Knochen weiß durch die Haut schimmerten und ihre Nägel sich schmerzhaft ins Fleisch bohrten. „Das hat so keinen Sinn, Ruki“, meinte Ryou schließlich, dessen Hand immer wieder zu der Wunde an seinem Arm wanderte. „Ich weiß nicht, was das für Wesen sind, aber nett sind sie auf jeden Fall nicht. Wir können nichts machen, außer gegen sie kämpfen.“ Sie senkte den Blick, weil sie es genau so hasste, ignoriert zu werden, wie zugeben zu müssen, dass er Recht hatte. Sie mussten kämpfen, doch sie hatte ein mieses Gefühl dabei. Hier stimmte etwas ganz und gar nichts. Bisher schienen die Attacken ihrer Digimon die Schatten nur etwas zurück zu drängen – wenn überhaupt – und machten ihnen selbst nicht wirklich etwas aus. Zugleich litten Kyuubimon und Strikedramon jedoch sehr unter den gegnerischen Angriffen. „Na gut“, murmelte sie schließlich. Gleichzeitig hatten die beiden eine Karte in der Hand und hoben ihre Digivices. „Card Slash! Matrix Evolution!“ „Kyuubimon – Matrix Evolution! Taomon!“ „Strikedramon – Matrix Evolution! Cyberdramon!“ Das Licht, in das die Digimon während der Digitation gehüllt waren, ließ die Schatten wieder ein Stück zurück weichen, doch kaum war es verschwunden, wurde der Kreis um sie enger. „Eraser Claw!“, rief Cyberdramon und sprang, während seine Unterarmklingen aufleuchteten, in Richtung von zwei der Schatten. Die Attacke hinterließ ihre Spuren auf dem Wesen, das sie traf, aber als das Digimon zurück vor seinen Partner sprang, verschwanden die scheinbaren Wunden schon wieder. Ungläubig sah Ryou auf das Schattenwesen. „Wie kann das sein…“ Seine Hand tastete nach seinen Karten. „Card Slash!“, rief er. „King Device!“ Auch das Mädchen versuchte es mit einer Karte. „Card Slash! Angewomon!“ Der Card Slash sorgte dafür, dass Taomon die Attacken des Engeldigimons laden und einsetzen konnte. Vielleicht konnte ja heiliges Licht etwas gegen die Schatten ausrichten. Zumindest gegen Dämonendigimon wäre es effektiv. Aber ihre Gegner, waren keine Digimon… Energisch schüttelte sie den Kopf. „Taomon“, schrie sie zu ihrem Partner. „Greif zusammen mit Cyberdramon an.“ Taomon nickte ihr zu und sah dann zu Cyberdramon, welches ebenfalls mit einem Nicken bestätigte, dass es verstanden hatte. „Eraser Claw!“ Erneut griff es mit der Attacke an, deren Weg in Form dunkler Furchen selbst in der Luft zu erkennen war, während das andere Digimon die Attacke benutzte, die ihm durch die Karte gegeben worden war: „Holy Arrow!“ Gleichzeitig schlugen die Angriffe in die Reihen ihrer Gegner, doch es war erneut nur dasselbe Phänomen wie zuvor zu beobachten: Die Schatten wichen etwas zurück, hatten auch einige Wunden, wenn man die Löcher in ihrer warbernden Masse als solche bezeichnen wollte, doch diese schlossen sich in wenigen Sekunden wieder. „Das kann nicht sein.“ Erneut hatte Ruki eine Karte in der Hand: „Card Slash!“, rief sie, als sie die Karte durch ihr Digivice zog. „Strength Plug-In W!“ „Bonhitsusen!“ Taomon schwang seinen riesigen Pinsel und malte ein Zeichen in die Luft, das einen Moment später als ein Energiestrahl auf die Schattenwesen, die sie bedrängten, zuschoss und diese ein wenig zurück drängte. Ryou stand Rücken an Rücken mit dem vier Jahre jüngeren Mädchen und seine Augen suchten verzweifelt nach einen Fluchtweg, denn eins war ihm klar: „Das hat keinen Sinn, Ruki.“ „Was?“, fauchte sie ungehalten. „Na, wir können nicht gegen diese Wesen gewinnen, ich weiß nicht mal, was das für Dinger sind.“ Als ob ihr das nicht schon vorher klar gewesen wäre. Er wusste doch auch nicht mehr als sie, also was sollte dieses altkluge Gehabe? Derweil kämpfte sein Partner mit Taomon zusammen weiter. „Eraser Claw!“ Erneut wurden die Wesen zurück geschlagen und kehrten nur einen Augenblick später in ihre Ausgangsposition zurück. „Und was sollen wir sonst tun?“, meinte Ruki zickig. „Ich…“, begann er, als sein Blick nach oben wanderte. Wo waren die Sterne hin? Und müsste er nicht eigentlich noch die Hochhäuser sehen? „Das kann nicht sein…“, murmelte er. Sie folgte seinem Blick. „Was soll das heißen?“ Hektisch sah sie sich um. „Sind wir denn nicht mehr in Tokyo?“ „Nein“, erwiderte plötzlich eine Stimme, deren Ursprung nicht festzustellen war. „Ihr seid in meiner Welt.“ Ruki zuckte zusammen. „Verdammt“, murmelte sie, auch wenn sie nicht wirklich verstand, was hier los war. Ihr Blick wanderte zu Ryou, der ebenfalls zu ihr sah und aus dessen Gesicht dieselbe Verwirrtheit und Ratlosigkeit sprach, die sie in sich spürte. „Was bist du?“, schrie sie in die Dunkelheit. Ein glucksendes und hämisches Lachen antwortete aus der Dunkelheit. „Du bist ganz schön unhöflich, junge Dame.“ Ein Zittern der Wut lief durch ihren Körper. „Ich sehe keinen Grund zu einer körperlosen Stimme höflich zu sein!“ „Ruki“, erklang Ryous Stimme warnend hinter ihr, doch sie ignorierte ihn. „Körperlose Stimme?“, kam die Erwiderung auf ihre Worte gefolgt von erneutem Lachen. „Du urteilst voreilig.“ Hinter den Reihen der Schattenwesen, die sie nun zu allen Seiten umgaben, war ein weiterer Schatten, jedoch scheinbar von fester Gestalt und von einem silbernen Schimmer umgeben, zu erkennen. „Und du solltest höflich sein, wo ich euch doch in meine Welt eingeladen habe.“ Der junge Mann horchte auf. „Deine Welt…?“ Ruki hingegen schenkte den Worten des großen Wesens keine Beachtung. „Was willst du von uns?“ Und wieder war das hämische Lachen zu vernehmen. „Von euch?“, fragte das Wesen. „Wohl kaum.“ Da zuckte das Mädchen zusammen. Nicht wegen den Worten des Wesens, sondern von dem Gefühl, das sie auf einmal ergriff. Es war das Gefühl in eisigkaltem, steigendem Wasser zu stehen. „Was…“, hauchte sie ängstlich, als sie ihr Digimon neben sich spürte. „Was ist das?“ Tatsächlich konnte sie die eigenen Füße nicht mehr erkennen, da diese in einer Masse, ähnlich der der Schattenwesen, zu stecken schienen. „Von dir will ich nichts, junge Dame“, meinte das Wesen. „Aber was“, begann Ryou, an dessen Körper ebenfalls die Dunkelheit empor stieg. „Ich will nichts von dir oder den Digimon“, sprach es weiter. „Ich bin einzig und allein auf der Suche nach dem Jungen Akiyama Ryou.“ Alle vier, die beiden Tamer und ihre Digimon, sahen auf. „Was“, brachten sie fast gleichzeitig hervor, als von allen Seiten die flüssige Masse – was es auch immer war – auf sie zu schwappte und sie unter sich begrub. Ruki begann mit den Armen um sich zu schlagen, doch da war die Masse verschwunden. Stattdessen fiel sie in die Dunkelheit hinab. 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