Mondschatten von Alaiya (Die Grenze zwischen den Welten ~ Ryoki) ================================================================================ Kapitel 11: Zeitlos ------------------- So, das letzte Kapitel... Mehr will ich mal nicht sagen, es gibt noch einen Epilog und hinter dem ein Nachwort... ^.~ †♦†♦†♦†♦†♦†♦†♦†♦† Part 11: Zeitlos „Weil ihr nicht in diese Welt gehört“, erwiderte der jüngere Ryou. „Die Welt, in die ihr gehört, ist da oben und ihr müsst wieder dorthin zurück.“ Damit nickte er in Richtung des sich schließenden Spaltes. „Aber…“, begann Ryou selbst und sah hinauf zu Milleniumon, an dessen Kanonen sich Energie zu sammeln begann. „Hör zu“, erwiderte der Jüngere. „Ich weiß nicht, wer ihr seid und wie ihr hierher gekommen seid und jetzt ist auch keine Zeit mehr, das zu klären. Aber ich weiß, dass ihr nicht in diese Welt gehört, und sie euch abstoßen wird, wenn ihr zulange hier bleibt. Ihr müsst dorthin zurück, wo ihr hergekommen seid.“ Da ging die Kanone des mächtigen Digimons los und feuerte einen Energiestrahl zwischen den Ultimate-Digimon hindurch auf die Insel und die beiden dort stehenden Jungen zu. „Monodramon!“, rief der jüngere und hatte auf einmal selbst ein Digivice in der Hand, das sich jedoch von dem der Tamer unterschied. Jedoch leuchtete es nun auf und hüllte einen Moment später das Partnerdigimon des Jungen in Licht. „Monodramon – Warp Shinka! Crossmon!“ Und im nächsten Moment flog das vollkommen mit goldenem Chrome Digizoid gepanzerte Digimon dem Energiestrahl entgegen. „Kaiser Phoenix!“, rief es dabei und es schien, als würde sein Körper zu glühen Beginnen, als es auf die Attacke traf und trotzdem mit halsbrecherischer Geschwindigkeit weiter auf Milleniumon zuflog, während dessen Angriff hinter ihm einfach verpuffte. Dann rammte es Milleniumon, so dass dieses zurückgeworfen wurde und es knurrend ansah. „Willst du gegen mich kämpfen?“ „Du kannst mich nicht besiegen“, erwiderte das Digimon mit schallender Stimme. „Denn ich bin du. Du bist ein Teil von mir.“ „Red keinen Unsinn!“ Milleniumon schlug mit einer Kralle nach ihm, doch das im frühen Morgenlicht schimmernde Digimon entkam leicht. „Du bist in der falschen Zeit, Milleniumon“, entgegnete es. Ryou, der neben seinem jüngeren Selbst am Boden stand, verstand überhaupt nichts mehr, als Sakuyamon über dem See schwebte. „Alles in Ordnung, Ryou?“, rief es hinunte r und der junge Mann wusste, dass es Ruki war, die da eigentlich mit ihm sprach. Er seufzte. Also hatte sie scheinbar doch nichts vergessen. „Soweit ja!“, erwiderte er und versuchte zu ihr hinauf zu grinsen. „Ihr müsst hier weg!“, begann nun der jüngere Ryou wieder und sah ihn entschlossen an. „Aber…“, setzte er erneut an. „Geht einfach“, rief der Junge aufgebracht. „Ihr gehört hier nicht her! Verschwindet!“ Ryou dachte über das nach, was sein jüngeres Ebenbild ihm zuvor gesagt hatte. Wenn das stimmte, wenn diese Welt sie abstieß, wenn sie hier blieben… Er sah zu Sakuyamon hinauf. „Okay“, murmelte er dann und hob sein Digivice. „Matrix Evolution!“ „Monodramon – Shinka! Justimon!“ Damit flog er, zusammen in einem Körper mit Monodramon, zu Sakuyamon hinauf und griff nach ihrer Hand. „Schnell, wir müssen hier weg.“ „Aber“, setzte Sakuyamon oder besser Ruki störrisch an. Justimon und Ryou sahen noch einmal zu dem Jungen auf der Halbinsel hinunter, der ihnen „Verschwindet endlich!“ hinterher rief, ehe er sich zu dem mittlerweile schon beängstigend schmalen Spalt am Himmel wandte. „Wir müssen da durch“, erklärte er nur, Sakuyamon noch immer hinter sich herziehend. „Aber Milleniumon“, begann sie erneut. Justimon schwieg kurz. „Der Junge, er kommt allein klar.“ „Wer ist er?“, fragte Ruki in Sakuyamon. „Das erklär ich dir später“, meinte er, als sie nun an Saint Galgomon und Dukemon vorbei flogen, die ihnen hinterher sahen. „Hey!“, rief Dukemon, das sich im Crimson Mode befand zu ihnen. „Was…“ „Kommt mit!“, erwiderte Justimon nur. „Beeilt euch!“ „Aber“, wollte nun auch Saint Galgomon widersprechen, als Justimon sie anschrie: „Wenn wir nicht durch diesen Spalt verschwinden, können wir vielleicht nie wieder in unsere Welt zurück!“ Die drei anderen mit ihrem Tamer verschmolzenen Digimon sahen sich kurz irritiert an, aber dann nickten sie Justimon zu und beschleunigten das Tempo, mit dem sie zum Himmel hinauf flogen, wo der Spalt, der am Anfang doch nur so langsam klein wurde, nun schon fast verschwunden war. Bitte, noch ein bisschen!, dachte Ryou verzweifelt, während sie einfach nicht näher zu kommen schienen, egal wie schnell sie flogen. Wir müssen zurück! So gerne hätte er sich noch einmal umgesehen und noch einen Gedanken an diese merkwürdige Insel in der noch merkwürdigeren Welt verschwendet, aber er wusste, dass er das nicht durfte. Nur noch ein Stück, dann wären sie da, auch wenn er fast zweifelte, dass sie durch den Spalt passen würden. Er streckte Justimons linke Hand nach dem Spalt aus, während er mit der rechten noch immer Sakuyamons Handgelenk hielt, als die Fingerspitzen des Digimons auf einmal anfingen sich in Datenpartikel zu verwandeln. „Was…“, keuchte er im Inneren des Digimons auf, doch dann war die Verschmelzung auch schon aufgelöst und er fiel auf den Himmel zu. Nein, nicht in Richtung des blauen Himmels, sondern der blinkenden, als Lichtpunkte umherrasende Daten. Die Decke der physischen Ebene. Neben sich sah er auch die anderen und die vier Digimon fallen, ehe sie das Gitternetz erreichten und einfach hindurch fielen… Der schon seit fast zwei Jahren zwölfjährige Ryou Akiyama, zumindest glaubte er das, wenn sein Zeitgefühl durch die Sprünge und die merkwürdigen Gesetze der Digiwelt nicht durcheinander geraten war, sah zu dem sich schließenden Spalt am Himmel. Ein Lichtblitz erhellte für den Bruchteil einer Sekunde den Himmel und dann war alles wieder so wie vorher, nur das Milleniumon und Crossmon sich über der Insel File weiterhin feindselig gegenüber schwebten und das schwarze Digimon ihn nun wütend anknurrte. Das erwiderte er jedoch nur mit einem Grinsen, das wahrscheinlich nur nicht so überzeugend war, wie es sein sollte. „Du kannst hier nichts ausrichten, Milleniumon“, rief er. „Das ist nicht deine Zeit, genau so wenig, wie ihre Welt die deine ist!“ „Du…“, fauchte Milleniumon, ehe seine Stimme normal wurde. „Ryou…“ „Geht dorthin zurück, wo du hergekommen bist“, erwiderte der Junge, was das goldene Digimon über ihm mit einem Knurren untermalte. „Geh zurück in die Vergangenheit, Milleniumon. Bring die Gesetze dieser Welt nicht noch mehr durcheinander, als du es ohnehin schon getan hast.“ Noch immer sah das schwarze Digimon den Jungen an, als wollte es etwas erwidern. „Du kannst nicht gewinnen“, meinte der Junge und wandte sich ab. Für eine kurze Weile blieb Milleniumon noch über ihm schweben, doch dann begann sein Erscheinungsbild zu flackern, ehe es ganz verschwand. Zurück in die Vergangenheit, wo es her kam. Crossmon nahm wieder die Gestalt seines Childlevels an. „Ryou“, meinte es und lief zu dem Jungen hinüber, der leise seufzend von der Halbinsel, auf der einst eine Straßenbahn gestanden hatte, zurück zum Schilderwald. Er würde wohl noch eine Weile auf dieser Insel bleiben, der Insel File. Zumindest hatte er hier seine Ruhe. Keine Souveränen, keine wirklich bösartigen Digimon mehr. Dieser Ort war so abgeschnitten vom Rest der Digiwelt, in der grade ein künstlich geschaffenes Digimon die Ordnung durcheinander brachte. Vielleicht war es deshalb möglich gewesen, dass Milleniumon ihn fand und diesen anderen Jungen, na ja, er war eher ein Mann gewesen, aus einer anderen Digiwelt herbrachte. Eine andere Digiwelt… Das klang verrückt, aber irgendwie wusste er, dass es möglich war. Immerhin gab es so viele Welten mehr, wie diese Digiwelt und die reale Welt, aus der er kam oder zumindest glaubte zu kommen. Die Erinnerungen daran waren so verschwommen. Nur eins wusste er: Dorthin konnte er nicht zurück, denn er war Teil dieser Welt geworden. Ein Programm, wie die Digimon, und auch wieder nicht. Er gehörte hierher. „Ryou“, begann Monodramon nun wieder, dass sich vor zwei Jahren mit Zeed Milleniumon vereint hatte, um ihn zu retten und seit dem ziemlich chaotisch sein konnte. „Lass uns angeln“, meinte der Junge. „Du hast sicher Hunger.“ „Ja!“, bestätigte das Digimon und lief ihm voraus in den Wald hinein. Noch einmal sah Ryou zum Himmel. Wer der Mann wohl gewesen war? Stöhnend sahen die Tamer sich um, als sie feststellten, dass sie in irgendeiner Gasse, aber offensichtlich in der realen Welt waren. Nur Ryou wurde langsam klar, dass dies die Stelle war, wo die Schatten aus den Wänden gekommen waren und sie in diese Welt gebracht hatten. Sie waren wieder da, bei Shibuya! Dabei kam es ihm vor, als wäre es Jahre her, dass sie hier gewesen waren. „Wie… kommen wir hierher?“, fragte Ruki schließlich, während auch die anderen beiden, wie auch die beiden Drachendigimon sich ihre Arme und Schultern reibend, aufrichtete. Terriermon war offensichtlich weich auf seinem Partner gelandet, während Renamon wie immer auf zwei Beinen aufgekommen war. „Ich weiß es nicht“, murmelte er, während nun auch Jenrya sich umsah. „Wo sind wir hier?“, fragte er. „In Shibuya“, erwiderte Renamon kühl und sah aus der Gasse hinaus. „Wie lange waren wir…“, begann nun Takato und erneut antwortete Renamon: „Es ist kurz vor der Morgendämmerung“, erwiderte es. Ein Seufzen ging durch die Runde, während mittlerweile alle standen und sich, auch wenn sie nun wussten, wo sie waren, immer noch etwas verwirrt umsahen. Einen Moment vorher waren sie noch gefallen, und nun waren sie hier. Aber da war doch… Diese Insel… Daran erinnerte sich Ryou noch und an Milleniumon. Irgendwas war auf dieser Insel gewesen – nur was? Schließlich zuckte er mit den Schultern. Wahrscheinlich hatte er sich mal wieder den Kopf zu stark angeschlagen oder es kam einfach von dem wenigen Schlaf. Wenn es wichtig war, würde er sich sicher wieder daran erinnern. „Was machst du, Jian?“, fragte Terriermon, während sein Partner eine Nummer in sein Handy eingab. „Ich rufe Papa an“, erwiderte der Junge. „Er hat sich sicher Sorgen gemacht.“ „Ich sollte auch nach Hause“, murmelte Ruki mit schuldbewusstem Gesicht, nachdem sie ein stück von Ryou weggetreten war. Dieser ging jedoch wieder zu ihr. „Ich begleite dich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)