From Blood to Desire von abgemeldet (ZeroxKaname) ================================================================================ Kapitel 1: Crimson Red ---------------------- Kapitel 1 Crimson Red Ruhig, fast wie eine Statue, stand Kaname Kuran, seines Zeichens letzter Erbe der Kuranlinie, einer der ältesten und reinstenVampirfamilien dieser Welt, an seinem Zimmerfenster und hatte den Blick fest auf einen Baum des Schulgeländes gerichtet. Erstaunt stand Takuma Ichijo, jüngster Vertreter der Ichijo Familie, hinter ihm und fragte sich, was sein bester Freund bitteschön so anstarrte. Aber da er nicht wusste in welcher Stimmung sich Kaname befand, ließ er es lieber sein und schwieg abwartend. Von seinem Blickwinkel aus, sah er nur die Schulmädchen der Day Class, welche schon auf sie warteten. Für die meisten Mitglieder der Night Class, für die meisten Vampire, war der Wechsel zwischen Tag und Nacht einfach nur nervend, wenn sie sich von den Mädchen anhimmeln lassen mussten. Es gab nur einige wenige, wie Aido zum Beispiel, welche das richtgehend zu genießen schienen. „Kiryu macht es nicht mehr lange.“, erklang auf einmal Kanames Stimme und Takuma zuckte erschrocken zusammen. Verwirrt fokussierte er seinen Blick wieder auf den Hausvorstand: „Wie bitte?“ Mit ausdruckslosem Gesicht drehte sich Kaname zu dem blonden Vampir um und deutete zum Fenster heraus: „Kiryu. Er macht es nicht mehr lange. Bald wird er durchdrehen.“ Erstaunt trat Takuma nun neben Kaname und blickte auf den silberhaarigen, welcher an einen Baum gelehnt dasaß und anscheinend gerade heftig gegen einen Krampfanfall kämpfte. Er nickte: „Bald wird er durchdrehen.“ Erstaunt sah Takuma im Augenwinkel, wie Kaname sich verspannte und die Zähne zusammenbiss. Besorgt trat Takuma einen Schritt näher: „Alles in Ordnung Kaname?“ Dieser warf ihm einen kurzen Blick zu und nickte knapp: „Ja, ich hoffe nur Kiryu weiß, dass er nicht zu weit gehen darf und vor allen Dingen, dass er Yuki nicht anfasst.“ Ungewollt spannte Kaname seinen Körper an und ballte seine Hände zu Fäusten. Erstaunt sah ihn Takuma kurz an, bevor er seufzte und sich umdrehte: „Komm, wir müssen los.“ Zu diesem Entschluss war auch der silberhaarige einige Stockwerke unter ihnen gekommen, denn er erhob sich schwerfällig und trottete langsam in Richtung des Tores zwischen dem Haus Mond und den Klassensäälen. Kurz bevor er dort ankam, nahm er noch ein paar Bluttabletten zu sich, in der Hoffnung, dass sie wider Erwarten doch noch ihren Zweck erfüllten und seinen Blutdurst stillten. Wie es in den letzten Tagen üblich war, zitterte er etwas und sein Atem ging stockend, aber darauf achtete er schon lange nicht mehr. Sich mit der Hand über die Stirn streichend half Zero Yuki die übereifrigen Mädchen der Day Class zurückzuhalten, als ihm plötzlich der Geruch von Blut in die Nase stieg. Taumelnd sah Zero sich um, ein Würgen unterdrückend. Übelkeit stieg in ihm auf und er spürte die Bluttabletten wieder im Rachen, als nicht nur die Tabletten sondern auch das Essen des Direktors sich wieder einen Weg nach draussen suchte. Würgend sank Zero auf die Knie und keuchte, während ihm immer noch der Geruch des Blutes in der Nase hing. Zitternd erbrach er seinen ganzen Mageninhalt vor die Füße der Vampire und wimmerte leise. Er brachte es mit knapper Not fertig sich aufzurappeln und in den Wald des Schulgeländes zu fliehen. Er hörte wie Yuki ihm etwas nachrief, doch das kümmerte ihn herzlich wenig. Er wusste nur, dass er so weit wie möglich von den Schülern weg musste. Vor allen Dingen von Yuki, er wollte sie nicht verletzten, wollte nicht, dass sie die Grausamkeiten des Daseins eines Vampirs erneut ertragen musste. Keuchend sank Zero gegen einen Baum und schrie nun. Der Schrei beruhigte seinen Körper kurz, doch bald schon wurde er von einem erneuten Krampf geschüttelt. Verzweifelt kämpfte er den Wunsch wieder zurückzulaufen, den er gekommen war. Er wollte niemanden verletzen, wollte alle in Sicherheit wissen und doch war er selbst die größte Gefahr für alle Beteiligten. Erneut schrie der silberhaarige und umklammerte sich selbst in einem knochenbrechenden Griff. Erschrocken flog Zeros Kopf hoch, als er Schritte hörte. Seine Augen waren leuchtend rot, seine Pupillen geweitet, die Fänge entblöst. Er fauchte, war mehr Tier als Mensch und zuckte doch vor dem „Eindringling“ zurück. Kaname sah ihn erstaunt an und musste dem ehemaligen Hunter unwillig Respekt zollen. Er wusste nicht, ob er selbst noch eine so große Selbstkontrolle gehabt hätte. Zumindest nicht unter den gegebenen Umständen. Schweigend kniete sich Kaname vor Zero und sah ihm mit undurchdringlichem Blick an. Schreiend wich der Silberhaarige weiter vor ihm zurück, wurde jedoch von dem Baum in seinem Rücken gestoppt. „Du drehst durch Kiryu.“, stellte der dunkelhaarige trocken fest und erntete ein erneutes Fauchen als Antwort. Dies brachte ihn jedoch nur zum Grinsen: „Was denn? So dankst du demjenigen, der dir helfen will?“ Fauchend sah Zero ihn an und versuchte immer noch weg zu kommen. Er wusste, dass er, sollte er Kaname berühren, nicht nur von der ganzen Night Class gejagt werden würde, sondern von allen Vampiren des Landes. Der Teenagervampir war schließlich ihr Prinz. Fest packte besagter Prinz den ehemaligen Menschen nun an den Schultern und fauchte ihn an: „Jetzt hör mir mal zu Kiryu! Wir beide wissen, dass du so nicht weitermachen kannst!“ „Ich weiß, also bring es jetzt endlich zu Ende! Bring mich um!“, unterbrach ihn der Silberhaarige und Kaname hob erstaunt eine Augenbraue. Er hätte dem Hunter nie zugetraut so fest an seinem eigenen Selbst zu klammern, dass er sogar den Wahnsinn noch kontrolieren konnte. „Das hatte ich eigentlich nicht vor.“, meinte er nun herablassend und zog Zero näher: „Ob du es glaubst oder nicht, ich will dir helfen.“ Ein hysterisches Lachen brach nun aus Zero heraus, bevor er sich mit einem erneuten Schrei zurück gegen den Baum katapultierte. Er zuckte nun heftig und wimmerte sogar, als sein Körper den Durst nicht mehr aushielt. Ungeduldig schüttelte Kaname den Kopf und ließ seine Krallen erscheinen. Gleichgültig ritzte er sich die Haut kurz über der Hauptschlagader auf und wartete auf die Reaktion des auserhungerten Vampirs. Diese folgte auch auf dem Fuße, denn nun wurden Zeros einstmal silberne Augen vollkommen Rot und er fauchte aufgebracht. Erneut griff Kaname nach den Schultern des silberhaarigen und zog ihn näher. Er legte eine Hand in den Nacken des kleineren und drückte ihn gegen seinen eigenen Nacken: „Trink! Es wird dir helfen.“ Wimmernd versuchte Zero wegzurücken, konnte aber dem Drang zuzubeißen nicht lange widerstehen. Er grub seine elfenbeinweißen Fänge in den alabasterweißen Hals des Pureblood und fing hungrig an zu trinken. Schmerzvoll verzog Kaname das Gesicht, als Zero den Kopf beim Trinken heftig bewegte und seine Fänge sich in der Wunde des dunkelhaarigen bewegten. Noch nie hatte jemand sein Blut getrunken und obwohl es schmerzte, war es doch eine unglaubliche Erfahrung für Kaname. Für einen kurzen Moment spürte er die Schmerzen des silberhaarigen und dessen inneren Konflikt, doch bald schon wurden diese Empfindungen von der Lust, welche sein Blut in Zero entfachte, verdrängt. Verwirrt schloss Kaname die Augen, versuchte die Gefühle, welche auf ihn hereinstürzten auszublenden, doch richtig wollte ihm das nicht gelingen. Was auch noch dadurch erschwert wurde, dass Zero sich, als der gröbste Hunger gestillt war, fast schon schnurrend an ihn schmiegte. Seine Bewegungen wurden sanfter, ruhiger, er schien Kanames Nacken nun fast schon zu liebkosen und die Berührungen seiner Lippen sandten leichte Schauer über den Rücken des Pureblood. Verwirrt runzelte Kaname die Stirn, spürte wie ihm begann warm zu werden und er musste ein Seufzen unterdrücken. Er hatte zwar schon gehört, dass das Trinken von einem anderen Vampir diese Empfindungen auslösen konnte, dass es beide Parteien erregen konnte, hatte es aber noch nie am eigenen Leib erfahren. Und trotz dieser angenehmen Gefühle, spürte Kaname, wie er langsam schwächer wurde. Wie ein kleines Kätzchen schmiegte sich der ehemalige Mensch nun an ihn und seine Zunge tanzte um die beiden Bisswunden herum, als er langsam begann seine Fänge aus dem Hals des anderen Vampirs zu lösen. Doch Kaname drückte ihn wieder bei: „Trink ruhig weiter.“ Immer noch von seinen Instinkten geleitet, biss Zero erneut zu und seine Fänge verfehlten nur knapp die vorherige Bisswunde. Scharf zischte Kaname auf, als zusätzlich zu Zeros Erregung der Schmerz hinzukam. Erstaulicherweise begann Kaname nun selbst erregt zu werden und keuchte leise, als sich der Körper des silberhaarigen noch enger an ihn schmiegte. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Erleichtert spürte er, wie der Wächter der Cross Academy wieder zu trinken begann, schließlich sollte Zero so schnell nicht mehr in eine solche Lage kommen. Erneut spürte der dunkelhaarige wie die Schwäche ihn überkam und er schloss die Augen. Er wusste nicht wieviel er Zero geben konnte, ohne Gefahr zu laufen zu schwach zu werden und auf einmal began ihm das Angst zu machen. Er hatte noch nie die Kontrolle verloren, oder sie abgegeben und dieses Gefühl bereitete ihm mehr als nur Unbehagen. Doch anscheinend war der Silberhaarige nun gesättigt, denn das Saugen hörte auf und nur leichte Küsse bedeckten den Hals des Pureblood, bis auch diese aufhörten und ihn erschrockene silberne Augen ansahen, die sich langsam klärten. Zero fühlte sich, als würde er gerade aus einem tiefen Schlaf wieder zu sich kommen und schluckte, während er sich das Blut von den Lippen leckte. Er blickte Kaname immer noch erschrocken an und nur sehr langsam, begann sich der Nebel in seinem Kopf zu lichten und er erfasste die gesamte Tragweite dessen was er gerade getan hatte. Panik trat in seine Augen, obwohl er sich auf eine komische Art und Weise immer noch wohl fühlte, fast so als wäre er high. Doch die Angst blieb und langsam senkte er den Kopf: „Entschuldige Kuran-Sempai...“ Er schloss die Augen und hoffte, dass Kaname ihn ein wenig verstehen würde und ihn nicht gleich zum Tode verurteilen würde, auch wenn er noch einige Zeit vorher darum gebeten hatte. Kaname hingegen sah den Silberhaarigen verwirrt an und fragte stirnrunzelnd: „Warum entschuldigst du dich, Kiryu? Du hast nichts genommen, was ich dir nicht geben wollte.“ Erstaunte silberne Augen bohrten sich in seine roten und Zero entwich ein leises: „Nicht?“ Lächelnd schüttelte Kaname den Kopf und fand es auf eine irritierende Art und Weise niedlich, wie der silberhaarige errötete und den Kopf senkte. Doch anschließend schien Zero nun wirklich bewusst zu werden, was gerade zwischen ihnen vorgefallen war, denn er sprang auf, warf Kaname noch einen erschrockenen Blick zu und rannte weg. Kopfschüttelnd stand Kaname nun seinerseits auch auf und seufzte: „Wenigstens Danke hätte er sagen können.“ Langsam, weil sein Körper doch etwas geschwächt war, machte er sich auf den Weg zurück ins Haus Mond. Er wusste nun auf einmal nicht mehr, was ihn eigentlich dazu bewogen hatte, dem silberhaarigen nachzulaufen. Grübelnd legte der Pureblood die Stirn in Falten und erinnerte sich an den Augenblick zurück, wo er sich entschlossen hatte Zero zu folgen. -°-°-°-°-Flashback: Zurück zum Schultor-°-°-°-°- Abwartend sah Kaname den Silberhaarigen an, als ihm der Geruch von Blut in die Nase stieg. Er wusste, dass Zero am verhungern war und dementsprechend reagieren würde. Doch die eigentliche Reaktion des ehemaligen Hunters erstaunte ihn dann doch etwas. Er hätte nie gedacht, dass ein Vampir bei dem Geruch von Blut anfangen würde sich zu übergeben und verzog angeekelt das Gesicht. Bis er die Tabletten in dem Erbochenen sah (muss ja ziemlich genau hingesehen haben... O.o). Erstaunt hob er eine Augenbraue und musste seine Meinung über den silverhaarigen doch etwas ändern. Er hatte gedacht, Zero wäre in diesem Zustand, weil er die Tabletten nicht nahm, doch das Gegenteil schien der Fall zu sein. Die Bluttabletten schienen den Zustand des silberhaarigen sogar noch zu verschlimmern. Aus dem Augenwinkel sah Kaname, wie Yuki sich Zero nähern wollte, mit Tränen in den Augen, doch da war der Vampir schon aufgesprungen und weggerannt. Kaname hob erneut eine Augenbraue und musste erkennen, dass Zero für einen erschaffenen Vampir doch noch ziemlich viel Selbstbeherrschung hatte. Und als er dann auch noch Yukis leises Schluchzen hörte, drehte sich der Pureblood um: „Takuma, sorge dafür, dass die anderen in die Klasse gehen. Und zwar ohne Zwischenfälle. Ich habe etwas zu erledigen.“ Sofort nickte sein Stellvertreter und scheuchte die anderen Vampire unerbittlich in Richtung Klassenzimmer. Kaname hingegen folgte Zero und brauchte dank seiner angeborenen Schnelligkeit auch nicht lange um diesen an seinem Baum zu finden. -°-°-°-°- Flashback: End -°-°-°-°- Mit einem erneuten Kopfschütteln betrat Kaname nun sein eigenes Haus wieder und ging ohne sich lange aufzuhalten in sein Zimmer. Schnell warf er einige Bluttabletten ein und ging anschließend ins Badezimmer. Nach einem Blick in den Spiegel musste er anerkennend nicken. Obwohl Zero auserhungert gewesen war und keinerlei Erfahrung im Trinken von Blut hatte, hatte er erstaunlich wenig verschwendet und vorbeilaufen lassen. Nur wenige ehemalige Menschen schafften das direkt beim ersten Mal und einige brachten es nie fertig sauber zu trinken, daher war Zeros erstes Mal, wenn man es dann so nennen konnte, ganz ordentlich abgelaufen. Und Kaname betete, dass es kein weiteres Mal geben würde. Auch wenn eine Art dunkle Schatten in seinem Inneren das Gegenteil wollte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)