For Want of Evidence von Glasschmetterling (A The Dark Knight Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 26: Hunted ------------------ @HavenDog: Hm... anscheinend wird das jetz zur Gewohnheit oderso, dass ich zu blöd bin, meine Stories zum von mir selbst vorgenommenen Termin on zu stellen... Mea Culpa und so, ja? *keksdose rüberschieb* Was Thomas und Wayne angeht - die sind beide ziemlich gut in ihrem Spielchen, auch wenn ich Wayne im Moment eindeutig die meisten Vorteile zuspreche... immerhin hat er ja schon ne Weile übung, und er weiß, mit wem ers zu tun hat *g* @Kyuuo: Tja... die gute Thomas kann Wayne eben nicht besonders leiden... liegt halt nur weniger an ihm und mehr an seinem Geld, aber was soll er dagegen machen... *lach* Und ob sie was finden... tja. ^^ *** For Want of Evidence – Chapter 26: Hunted Die Dämmerung kam spät. Den ganzen Tag hatte er darauf gewartet, dass die Sonne sank, die Dunkelheit hereinbrach und das Leben von Gotham sich in die Häuser verlagert, doch nun, da er auf seinem Batpod durch den Untergrund der Stadt jagte, stellte sich nicht die Ruhe ein, die er erhofft hatte. Das Verhör von Anna hatte zu lange gedauert, obwohl sie schneller als gedacht ausgepackt hatte, war der Morgen schon aufgezogen, als er sie schließlich aus seinem Versteck gebracht und vor dem Präsidium abgelegt hatte, und das Risiko, entdeckt zu werden, wäre einfach zu groß gewesen... also hatte er gewartet. Der Tag war ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen, selbst während Thomas' Verhör hatte er eine Unruhe empfunden, die er nicht verleugnen konnte, und während die Polizisten seine Wohnung auf den Kopf gestellt hatten, hatte er nicht nur gehofft, dass sie das Versteck seines Anzuges nicht entdecken würden, sondern auch, dass sie sich beeilen würden... Doch nun war die Nacht hereingebrochen und er war hier, in der Kanalisation unter der Lagerhalle, die Anna ihm als das aktuelle Versteck des Lieutenants genannt hatte, in der Nähe konnte er das Gluckern des Flusses hören, die Abwasserrohre führten direkt ins Wasser und von dort aus ins Meer. Doch abgesehen davon war es... still, zu still für seinen Geschmack, kein Geräusch durchbrach die Ruhe, seit er den Motor seines Batpods abgestellt hatte und vorsichtig machte er einige Schritte. Es gefiel ihm nicht. Selbst hier, mehrere Meter unter Straßenniveau, hätte er irgendetwas hören müssen, Aktivitäten aus der Halle über ihm, besonders mit seinem technisch verstärkten Gehör... aber da war nur Stille. Vorsichtig kletterte er die Leiter, die an die Oberfläche führte, hinauf, nach jedem Schritt verharrte er und lauschte, doch außer dem gelegentlichen Rattern eines vorbeifahrenden Wagens konnte er kein Geräusch ausmachen, bis er mit den Schultern den Kanaldeckel hochstemmte. Dann empfing ihn das Glucksen des Flusses, gepaart mit dem Scheppern von Müll, der vom kalten Novemberwind durch die Straßen getragen wurde, doch von kriminellen Aktivitäten konnte er in seiner Umgebung nichts entdecken. Hastig blickte er sich um, er konnte niemanden entdecken, auch hier, zwischen den Fabriken und Lagerhallen am Stadtrand wohnte kaum jemand, sodass er mit seinen Aktionen hier keine Anwohner in Gefahr bringen würde – zum Glück. Er schoss seinen Magnetenterhaken ab, die Spitze blieb an der Metallbrüstung auf dem Dach der Lagerhalle hängen und er ließ sich von der Seilwinde hochziehen, der Wind flatterte um seinen Umhang und er erhaschte einen kurzen Blick durch die Fenster des Gebäudes. Sie war... dunkel. Das flaue Gefühl in seinem Magen verstärkte sich, während er sich gegen das flache Dach des Gebäudes drückte, noch immer konnte er keine Geräusche unter sich ausmachen, die alte Lagerhalle schien vollkommen verlassen und er unterdrückte einen Fluch. Annas Geständnis – wenn er es denn so nennen konnte – hatte so realistisch geklungen, ihr ganzes Gebaren war so gebrochen, so erschöpft gewesen, dass er keinen Gedanken auf die Möglichkeit einer Täuschung verschwendet hatte. Im Nachhinein kam er sich wie ein Narr vor, seine Entscheidung, sie der Polizei zu übergeben, war sicherlich voreilig gewesen... denn nun würde er keine Möglichkeit mehr haben, wieder an sie heranzukommen. Trotzdem... er musste in diese Halle. Selbst wenn der Lieutenant sein Versteck in der letzten Nacht hastig aufgegeben hatte, musste irgend etwas, das auf seine Identität hinwies, zurückgeblieben sein... und er würde es finden. Vorsichtig trat er an eines der Oberlichter heran, durch die er hinunter in die Halle blicken konnte, durch die Fenster an den Seiten erhellten die Straßenlaternen den großen Raum ein wenig, doch er konnte nichts erkennen. Er schien vollkommen leer zu sein – aber das konnte sich auch als Falle herausstellen. Er griff an seinen Gürtel und zog einen Scanner hervor, langsam bewegte er das Gerät über die Glasflächen und Scharniere, doch das Fenster war ganz offensichtlich nicht mit einer Alarmanlage gesichert, nur ein altmodisches Vorhängeschloss sicherte es. Allerdings stellte es kein Hindernis für ihn dar, nach wenigen Sekunden hatte er es geöffnet, ein Schwall abgestandener Luft schlug ihm entgegen und er stieß sich ab, landete auf dem Boden der Lagerhalle. Der Staub wirbelte unter seinen Füßen und seinem Umhang auf, als er den alten, fleckigen Beton berührte, nachdenklich richtete er sich auf und blickte sich um. Der Raum war vollkommen verlassen und der modrige Geruch verriet ihm, dass hier schon lange niemand mehr gewesen war, keine Spur von kürzlichen Aktivitäten des Lieutenant weit und breit, kein Stuhl, kein Tisch, keine Pizzaschachtel, ja nicht einmal ein Zigarettenstummel deutete auf die Anwesenheit eines Menschen hin. Vorsichtig drehte er den Kopf, neben dem großen Rolltor, das wohl einmal dazu gedient hatte, Waren in das Gebäude zu bringen, konnte er noch eine kleinere Tür entdecken, die möglicherweise in eine Art Büroraum führte. Er ging darauf zu, der Staub auf dem Boden erstickte das Geräusch seiner Schritte fast vollkommen, doch trotzdem sah er sich wachsam um – er traute der Ruhe noch immer nicht. Dass offensichtlich niemand hier war, bedeutete noch lange nicht, dass es auch wirklich so war, und er hatte schon zu viele Fallen gesehen, um sich sicher zu fühlen und seine Vorsicht zu vergessen – immerhin hatte er gelernt, auf seine Umgebung zu achten. Er hielt den Atem an und lauschte, trotzdem konnte er kein Geräusch ausmachen und leise legte er die Hand an die Klinke, bevor er sie hinabdrückte und mit aller Wucht die Tür aufstieß. Das ausströmende Gas hörte er, noch bevor er in das Büro getreten war, reflexartig machte er einen Schritt zurück und das war auch gut so... Kugeln zerschnitten die Luft, er sprang nach hinten und spürte, wie einige von ihnen seinen Umhang streiften und von seiner Rüstung abprallten. Ein hastiger Blick zurück verriet ihm, dass es fünf Angreifer waren, die hinter den mit weißen Tüchern verhüllten Schreibtischen in Deckung gegangen waren. Schnell griff er nach einer Rauchgranate an seinem Gürtel und warf sie in den Raum, sie explodierte mit einem Knall und grauer Nebel breitete sich aus, ließ die Männer husten und ihr Ziel verlieren. Es war ein leichtes, sie in ihrer Desorientierung einzeln auszuschalten und zu fesseln, nachdem sich das Gas verzogen hatte, damit er sich in aller Ruhe umsehen konnte. Der Büroraum war leer, in den Schubladen der Schreibtische und Aktenschränke hatten die ersten Spinnen ihre Netze gebaut, Staub sammelte sich auf den Böden und er schüttelte den Kopf. Die Mafia hatte diese Lagerhalle schon seit Langem verlassen und auch der Hinterhalt, der schlampig geplant und ungeschickt ausgeführt war, verriet ihm, dass man keine Zeit gehabt hatte, sorgfältiger zu planen. Anna hatte wohl im Polizeigewahrsam eine Möglichkeit gefunden, den Lieutenant von ihrer Lüge während des Verhörs zu informieren, woraufhin der eine kleine Gruppe losgeschickt hatte, um ihn zu eliminieren... oder das zumindest zu versuchen. Er schüttelte den Kopf, er hätte sie wirklich bei sich behalten müssen, aber jetzt war es zu spät, verpassten Gelegenheiten nachzuweinen, und er griff nach dem Handy eines der Mafiaschläger, der Mann war noch immer bewusstlos, während zwei seiner Kumpane sich bereits wieder zu regen begannen. Er wählte den Notruf und nannte der Frau am anderen Ende der Leitung die Adresse der Lagerhalle, dann wandte er sich um und verließ das Gebäude, ohne noch einen letzten Blick auf die Männer zu werfen... für ihn gab es hier nichts mehr zu tun. „Meine Güte... ich könnte mich fast an dich gewöhnen.“ Die Stimme empfing ihn, als er durch das Küchenfenster einstieg, und er blickte sich um, durch die geöffnete Wohnzimmertür konnte er Shirley Saunders erkennen, wie sie auf ihrem zerknautschten Sofa lag und mäßig interessiert den Fernseher betrachtete. „Du bist früh“, entgegnete er und sie zuckte mit den Schultern, der Rotwein in dem Glas, das sie in der Hand hielt, schwappte leicht. „Du auch.“ Er betrat den Raum und sah sich um, das Chaos schien sich hier auszubreiten, Kleidung, leere Pizzaschachteln und Flaschen lagen über den Boden und die Möbel verstreut und er wunderte sich – Shirleys Wohnung war normalerweise, wenn auch abgewohnt und alt, doch immer sauber und aufgeräumt gewesen. Shirley nahm einen Schluck Wein. „Es war nicht viel los... was kann ich für dich tun?“ „Der Lieutenant.“ Sie verdrehte die Augen. „Natürlich... als ob du wenigstens ein einziges Mal eine andere Frage stellen könntest, nur zur Abwechslung, damit unsere Gespräche ein wenig... interessanter werden.“ Er entgegnete nichts, musterte sie nur kühl, und sie schwang die Beine vom Sofa, setzte sich auf und strich sich durch die hellen, roten Locken. „Ist ja gut. Ich hab ein wenig die Augen offen gehalten, auch wenn ich nicht richtig verstehe, wieso – vielleicht denke ich einfach, das bin ich dir schuldig. Auf jeden Fall... ich habe einige Dinge gehört und gesehen, die dir wirklich Sorgen machen sollten.“ Er verbarg seine Überraschung, bis jetzt hatte Shirley ihm immer nur weitergegeben, was sie zufällig gehört oder gesehen hatte, doch dass sie nun auch selbst Nachforschungen anstellte, war ihm neu – und er fragte sich, was diesen Wandel in ihrem Verhalten ausgelöst hatte. „Und?“ „Sie schmuggeln Waffen über den Hafen.“ Sie starrte die Wand über dem Fernseher an, die plärrende Soap Opera auf dem Bildschirm schien vollkommen aus ihrer Wahrnehmung ausgeblendet zu sein und sie nickte langsam, so als ob sie versuchte, sich so genau wie möglich zu erinnern. „In einem der Container waren Kisten mit Maschinenpistolen und sehr, sehr vielen Magazinen – allerdings für Pistolen, was mich verwirrt hat, da ich keine Handfeuerwaffen entdecken konnte.“ Er blinzelte, er konnte sich nicht vorstellen, woher Shirley – eine ehemals drogensüchtige Prostituierte, die er in den Straßen von Gotham vor einer Bande Schläger gerettet hatte – dieses Wissen über Waffentechnik erworben haben sollte, und machte einen Schritt auf sie zu. „Woher weißt du das?“ „Ich saß auf einem der Container, als sie die Ware eingeladen haben“, erwiderte sie, doch er schüttelte den Kopf. „Woher kennst du dich mit Waffen aus?“ Sie wandte den Kopf und blickte ihn an. „Sieh mich an, sieh dir die Gegend an, in der ich lebe – und dann stell dir die Frage, ob ich mich vielleicht nicht nur mit Waffen auskenne, sondern möglicherweise auch selbst eine besitze.“ Ihre Stimme hatte plötzlich sehr kühl und sehr frostig geklungen und er musterte sie kurz, ihre Erklärung klang plausibel, doch sein Instinkt sagte ihm, dass hinter ihren Worten mehr lag, als sie ihm verraten wollte. Allerdings ließ er das Thema vorerst auf sich beruhen, sie war eine gute – ja, sogar eine ausgezeichnete Informantin – und er wollte sie nicht verärgern, besonders nicht, nachdem sie einiges für ihn riskiert hatte. „Was weißt du noch?“ „Dass sie irgendjemanden ganz weit oben bestochen haben und besagte Person nun beide Augen ganz fest zudrückt, um nur ja nichts von den illegalen Aktivitäten der Mafia zu erfahren. Sie haben begonnen, die geschmuggelte Ware zu verkaufen, allerdings sind ihre Kunden nicht nur Verbrecher, die auf dem Schwarzmarkt operieren, sondern auch Waffengeschäfte, an die sie mit gefälschten Papieren liefern. Angeblich ist es ihnen sogar gelungen, das Zeug an die Polizei zu verhökern, aber das Gerücht kann ich nicht bestätigen, und ehrlich gesagt glaube ich auch nicht daran.“ Er nickte leicht, auch er dachte nicht, dass Gordon jemals zulassen würde, dass jemand das Gotham City Police Department so zum Narren hielt, aber in dieser Stadt und dieser Zeit gab es nur sehr wenige Dinge, die er als absolut ansehen konnte. „Noch etwas?“ Sie fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. „Sie nennen die Person, die sie bestochen haben, immer ihren Mann, also denke ich, dass es keine Frau sein wird – aber das kann auch ein Täuschungsmanöver sein. Wie auch immer, ich denke wirklich, dass es jemand sehr weit oben in der Stadtverwaltung sein muss...“ Sie zögerte einen Augenblick. „Außerdem muss er über genug Einfluss verfügen, um nicht nur der Mafia zu helfen, sondern auch damit durchzukommen.“ „Was meinst du damit?“ „Nun... dem Lieutenant jeden Wunsch von den Lippen abzulesen und jede seiner Handlungen zu decken ist eine Sache...“ Sie schwieg, griff nach der Fernbedienung und schaltete das Gerät mit einer heftigen Handbewegung aus – das Geplärre der Soapdarsteller verstummte, was sie erleichtert aufseufzen ließ. „...aber es wird schon viel schwieriger, wenn er seine Unterstützung für die Mafia verbergen und vor seinen Kollegen rechtfertigen muss. Daher denke ich, dass der Mann, den der Lieutenant bestochen hat, entweder auf einem sehr, sehr einflussreichen Posten sitzt – oder einen sehr großen Teil seiner Kollegen ebenfalls an seinen Gewinnen teilhaben lässt, um sie zum Schweigen zu bringen. Oder beides, natürlich.“ Er wunderte sich über ihre Einsicht, selbst nach der Angelegenheit mit den Waffen hatte er nicht damit gerechnet, dass sie sich so gut mit mafiösen Strukturen auskannte und wo er zuvor nur geahnt hatte, dass sie etwas verbarg, war er sich nun vollkommen sicher. Nachdenklich betrachtete er sie, sie sah nicht anders aus als zuvor, noch immer müde, erschöpft und dünn, fast knochig, allerdings konnte er nun etwas anderes wahrnehmen, eine Autorität und Professionalität, die er an ihr noch nie wahrgenommen hatte. „Warum tust du das?“ Die leise Frage hatte sie aufgeschreckt, sie blickte ihn für einen Moment oder zwei an und schüttelte dann leicht den Kopf. „Ich... ich weiß es nicht.“ Er drängte sie nicht, während sie zu Boden starrte, sie schien unsicher, was sie auf seine Frage antworten sollte, doch schließlich seufzte sie leise und ließ sich auf ihrem Sofa nach hinten sinken. „Zum Teil helfe ich dir sicher, weil ich dir etwas schulde... du hast mir das Leben gerettet, und das nicht nur, indem du mir diese Schläger vom Hals gehalten hast, sondern auch, weil ich danach endlich von den Drogen weggekommen bin... aber da ist noch etwas anderes dabei.“ Unsicher zuckte sie mit den Schultern, doch dann blickte sie zu ihm auf und in ihren Augen lag etwas, das er nur schwer definieren konnte, ein Feuer, das ihn an irgend etwas erinnerte. „Es gibt meinem Leben nach viel zu langer Zeit endlich wieder einen Sinn – denn diese Männer müssen aufgehalten werden, und wenn ich meinen Teil dazu beitragen kann, dann ist es das Risiko wert. Definitiv.“ Überrascht blickte er sie an, er hatte mit viel gerechnet, aber nicht mit diesen Worten, die ihm seine eigene Motivation für seinen Kampf wieder so deutlich in Erinnerung gerufen hatten, und er betrachtete Shirley mit einem ganz neuen Respekt, von dem er nie gedacht hatte, dass er ihn für sie empfinden würde. „Ja. Ja, das müssen sie.“ Sie nickte langsam. „Und ich werde alles dafür tun...“ Der Morgen dämmerte bereits, als Commissioner James Gordon sein Haus verließ und sorgfältig die Tür hinter sich abschloss. Batman erwachte aus seiner Starre, lockerte die verspannten Muskeln und glitt leise von dem Dach, auf dem er gewartet hatte, herab, die Nächte waren nun, mitten im November, bereits lang und so dehnte sich auch die Zeit aus, in der er aktiv sein konnte. „Commissioner.“ Gordon schreckte auf, doch einen Moment später entspannte er sich wieder und atmete auf, als er Batman auf der Treppe vor seinem Haus sitzen sah. „Was machen Sie hier?“ „Mit wem hat Anna gesprochen, nachdem Sie sie verhaftet haben?“ Gordon hob die Augenbrauen. „Mit Detective Stephens und mir. Und ihrem Anwalt. Wieso?“ „Sie hat mit dem Lieutenant Kontakt aufgenommen und einen Anschlag auf mich geplant.“ Gordon fluchte leise und schüttelte den Kopf. „Sie hat das Recht auf einen Anwalt, der bei ihrer Befragung zugegen ist – ich kann nichts dagegen tun.“ „Hat Sie etwas verraten?“ Der Commissioner schüttelte den Kopf. „Kein Wort. Ich hoffe, Sie hatten mehr Glück.“ „Nein.“ Batman konnte die Wut und den Zorn über seinen Misserfolg nicht aus seiner Stimme halten, doch in diesem Moment kümmerte es ihn nicht. „Sie hat gelogen. Trotz allem.“ Gordon hob die Augenbrauen, entgegnete aber nichts, ganz offensichtlich stand er auf dem Standpunkt, dass er sich über das, was er nicht wusste, auch nicht den Kopf zerbrechen konnte, und nickte langsam. „Hat Sie nichts nützliches verraten?“ „Sie nannte den Lieutenant Edward.“ „Wir werden das überprüfen und Detective Thomas befragen.“ Gordon nickte. „Außerdem vermute ich, dass Anna für den Lieutenant eine Bedeutung hat, die über ihre bloße Funktion als seine Rechte Hand hinausgeht – umgekehrt ist es auf jeden Fall so. Sie liebt ihn und hat starke Anzeichen von Eifersucht gezeigt, als ich das Thema angesprochen habe.“ Er hoffte, dass diese Informationen der Polizei in ihren Verhören helfen würden, denn er hatte keine Gelegenheit mehr, auch nur in Annas Nähe zu gelangen – Gordon würde sicherlich nicht zulassen, dass er sie im Präsidium verhörte, wie er es damals mit dem Joker getan hatte. „Ich werde daran denken, wenn ich das nächste Mal mit ihr spreche.“ Der Commissioner starrte für einen Moment in die Ferne, so als ob er sich nicht sicher wäre, was er nun verraten könnte und was nicht, doch dann nickte er. „Der Lieutenant hat eine hochrangige Persönlichkeit im Staatsdienst von Gotham bestochen.“ Batman wiegte den Kopf. „Ich weiß.“ Gordon hob die Augenbrauen. „Woher?“ „Eine meiner... Quellen hat mir davon berichtet. Besagte Quelle meinte außerdem, dass die Mafia sicherlich nicht nur einen Beamten in der Tasche hat, sondern sicherlich gleich mehrere.“ „Das deckt sich mit dem, was ich bereits gehört habe...“ Der Commissioner nickte und schien eine Entscheidung zu treffen. „Bezirksrat Jason Riva hat mich darauf hingewiesen und mich gebeten, in der Angelegenheit eigene Nachforschungen anzustellen, allerdings noch nichts zu unternehmen, da durch eine Verhaftung die anderen Verräter aufgeschreckt werden würden. Wir möchten sie alle auf einmal erwischen.“ Nachdenklich legte er den Kopf schief, er kannte Riva zwar persönlich von einigen Cocktailempfängen und Feiern, allerdings wusste er im Grunde nichts über den Mann, das über seine Wahlkampfslogans vor den Plakaten hinausging. Allerdings schien Gordon zu denken, dass ihm durchaus zu trauen war, und auch sein politischer Ruf als Saubermann und entschlossenen Gegner der Korruption war durchaus ein Indiz, obwohl ihm spätestens seit dem Tod von Harvey Dent vollkommen klar war, wie einfach man die Öffentlichkeit täuschen konnte. „Wie kann ich helfen?“ Gordon zuckte mit den Schultern. „Im Moment haben wir noch niemand bestimmten im Verdacht, also wäre es hilfreich, wenn Sie die Augen offen halten und sich nach allen Seiten umsehen. Wenn Sie irgend etwas herausfinden, das uns vielleicht helfen könnte...“ „Möglicherweise habe ich das bereits.“ Der Commissioner unterbrach sich und blickte auf. „Was wissen Sie?“ „Die Mafia verschiebt große Mengen an Waffen und Munition über den Hafen von Gotham City und verkauft sie auch in der Stadt weiter. Ihre Abnehmer sind allerdings nicht nur gewöhnliche Kriminelle, sondern es gelingt ihnen auch, gefälschte Papiere zu bekommen, sodass sie ihre Ware auch lizenzierten Händlern anbieten können. Wenn Sie herausfinden, wer ihnen diese Dokumente besorgt, dann haben Sie eine erste Spur, Commissioner.“ „Das ist... ausgezeichnet.“ Gordon betrachtete ihn mit einer ungekünstelten Freude, die er schon lange nicht mehr auf dem Gesicht des Mannes entdeckt hatte, zu schwer lastete die Bürde des Amtes, das er erst seit zwei Jahren bekleidete, bereits auf ihm. „Ich werde der Angelegenheit nachgehen... wenn Sie noch etwas für mich haben, Sie wissen ja, wo Sie mich finden.“ Gordon wollte ihm bereits den Rücken zuwenden und zu seinem Wagen gehen, als von seinem Sitzplatz glitt und einen Schritt auf ihn zu machte. „Was ist mit Thomas?“ „Was soll mit ihr sein?“ Der Commissioner blickte ihn überrascht an, und er sammelte seine Gedanken, überlegte, wie er das, was er nun sagen musste, formulieren konnte, ohne Gordon zu verraten, wie dicht seine Jägerin bereits zu ihm aufgerückt war. „Sie versucht, mich zu finden – haben Sie jemals daran gedacht, was geschieht, wenn sie Erfolg hat?“ „Das wird sie nicht. Zwei Jahre lang ist es niemandem gelungen, Ihnen auch nur nahe zu kommen – warum sollte Thomas es plötzlich schaffen?“ Der Commissioner wirkte wie ein Mann, der versuchte, sich selbst von seinen Worten zu überzeugen, während er sprach, und Batman trat einen Schrit zurück. „Warum sollte Sie es nicht?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)