Forever mine von BigLeoSis ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Peters POV „Schläfst du schon?", hörte ich Caspian hinter mir murmeln, während ich seine sanfte Berührung auf meiner Haut genoss. Sollte ich einfach nicht antworten und ihn somit im Glauben lasse ich schliefe schon, oder sollte ich ein Gespräch mit ihm eingehen? Ich seufzte tief. Unter seiner Berührung hatte mein ganzer Körper gebebt und jetzt, da er seine Hand schnell wieder zurückzog, beruhigte ich mich wieder. „Es tut mir leid!“, flüsterte Caspian, „Ich wollte dich nicht wecken ich dachte …“ „Es ist schon in Ordnung! Ich habe noch nicht geschlafen … das Seufzen galt keineswegs dir! Ich bin einfach …“ Ich drehte mich um und stellte fest, dass er auf dem Bauch lag und nur den Kopf zu mir gedreht hatte. So hätte ich nie und nimmer schlafen können. Ich legte mich also auf die Seite und stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab, indem ich meinen Arm anwinkelte. „… verzweifelt! Ich bin verantwortlich für meine Geschwister und ich weiß nicht, was ich tun soll, sollten wir nie wieder nach Hause kommen … es wäre meine Schuld!“ „Nein das wäre es nicht!“, unterbrach mich Caspian, „Es ist alles ganz und gar meine Schuld!“ Nun stützte auch er sich auf seinem Arm ab, sodass er den anderen frei bewegen konnte. Diesen legte er auf meine nackte Schulter. Ich war noch nie so froh über die vorherrschende Dunkelheit, wie in dieser Sekunde. Meine Wangen glühten binnen Sekunden feuerrot und ich begann zu zittern. Was war nur mit mir los … dieses Grundschulmädchen-Schmetterlinge-im-Bauch ging mir gewaltig auf die Nerve. MOMENT … was sollte das denn? Bildete ich mir das nur ein, oder grinste Caspian wirklich … Ich würde es wohl nie erfahren, denn er sprach mit sehr ernster, wenn auch gedämpfter Stimme weiter: „Wäre ich euch nicht nachgegangen, so wäre dieses Unglück nie geschehen!“ Natürlich hatte er Recht, aber das konnte ich ihm ja nicht einfach so sagen … das wäre beleidigend und gemein. Ich legte meine Hand auf die seine, die sich noch immer auf meiner Schulter befand und lächelte aufmunternd in die Dunkelheit, in der Hoffnung er würde wenigstens den Hauch meines Lächelns erkennen. Ich wollte absolut nicht, dass er sich die Schuld an dem ganzen Unheil gab! Das Letzte, das wir gebrauchen konnten, war ein depressiver König. Zu meiner Verwunderung, bemerkte ich auf dem Arm, der zu der Hand gehörte, die ich hielt eine leichte Gänsehaut … in diesem Zimmer war es schier unerträglich heiß … ich meine wir waren schließlich drei Junge Burschen, deren Körperwärme hier gespürt miteinander addiert wurde. Er konnte also unmöglich frieren, aber … was war es dann? Sollten sich meine Theorien doch als wahr herausstellen? Ach nein … so etwas blödes … „Ich glaube es wäre das Beste, wenn wir langsam mal probieren würden schlafen zu gehen!“ „AMEN!“, schrie Edmund plötzlich, sodass Caspian und ich erschrocken zusammenfuhren. Dabei verstärkte ich meinen Griff um seine Hand unter seinen Griff um meine Schulter ruckartig sehr stark, was mich nur noch mehr zittern ließ, doch hoffte ich, dass er es für die Nachwirkung des Schocks halten würde. „Tut … tut uns leid Ed … wir wollten dich nicht wecken!“ „Wenn ihr mich geweckt hättet“, schimpfte Edmund, „wäre das nur halb so schlimm, da das hieße, dass ich schon geschlafen hätte!“ Ich musste lachen und merkte, dass es auch Caspian nicht anders ging. Sein lachen klang wie tausende aus reinstem Gold gegossene Glocken in meinen Ohren. Ich drehte mich wieder mit dem Rücken zu Caspian und als ich fast schon schlief hörte ich ein gemurmeltes „Ich liebe dich!“ Als ich am nächsten Morgen aufwachte und mich daran erinnerte, was ich gehört hatte, rollte ich – genervt über mich selbst – mit den Augen und redete mir ein nur geträumt zu haben. Was hätte es auch sonst sein sollen? Als ob Caspian so etwas sagen würde … wiedermal ein vollkommen lächerlicher Gedanke. Apropos Caspian. Ich drehte mich um und stellte fest, dass die Sonne schon hell in das Fenster i der Dachschräge schien. Sowohl Caspian, als auch Edmund waren schon aufgestanden. Ihre Jeans und ihre Hemden waren nämlich nicht dort, wo sie sie am Vorabend hatten hinfallen lassen. Ich fragte mich wie viel Uhr es denn wohl war. Über der Tür entdeckte ich eine Uhr und stellte mit Entsetzen fest, dass es bereits weit nach Mittag war, denn die Uhr ging schon auf vier Uhr zu. Ich konnte mich nicht erinnern jemals so lange geschlafen zu haben. Sofort sprang ich aus meinem bzw. Williams Bett und zog mich an. Ich ging aus dem Zimmer und stellte fest, dass meine Geschwister, Caspian und unser Gastgeber gerade beim Essen waren. Was war das denn für eine Uhrzeit um zu essen? Es war weder Mittag, noch Abend. „Guten Morgen Schlafmütze!“, begrüßte mich Susan und alle anderen lachten fröhlich. Erst wollte ich beleidigt sein, doch war mir das nicht möglich! Ich hatte zu gut geschlafen und fühlte mich einfach nur wundervoll! „Wir haben William alles erzählt … von Narnia und so meine ich!“, klärte mich Caspian auf und Luc fuhr fort: „Ja Pete! Er ist wirklich mit uns verwandt und so … das ist alles so aufregend, findest du nicht?“ Ich lächelte nur und nickte ein wenig. Ich hatte keinen Zweifel daran gehabt, dass dieser Mann mit uns verwandt war und nun schienen es wohl alle zu glauben. Das war gut. „Warte Peter. Ich werde dir auch einen Burger und ein paar Pommes holen!“, meinte William und verschwand in einem Raum, den Peter für die Küche hielt. „Einen was?“, fragte er und sah seine Begleiter an und nun zum ersten mal stellte er fest, was sie da aßen, beziehungsweis … er stellte fest, dass er keine Ahnung hatte, was das, was sie da aßen sein sollte. Keine 2 Minuten später kam William wieder und hatte einen Teller voll beladen mit merkwürdig belegtem Brötchen und einigen Streifen, die ich nicht zuordnen konnte. Er gab mir den Teller und forderte mich auf zu essen. „Ich habe weder Messer noch Gabel!“ „Du kannst es mit den Fingern essen!“, klärte Edmund mich begeistert auf und machte mir vor, wie man das Brötchen genüsslich in den Mund stopfte. Natürlich wusste ich, wie man ein Brötchen isst aber bei Tisch gab es so etwas doch nicht. Dennoch tat ich, wie geheißen und war überrascht, wie wundervoll das Mahl schmeckte. Schließlich hatten wir alle fertig gegessen, als ich William fragte, ob es eine Gelegenheit gäbe sich zu Waschen. Er führte mich in sein kunstvoll mit verschiedenen Blautönen eingerichtetes Badezimmer, wo ich mich waschen konnte. Als ich aus der Dusche trat, stellte ich fest, dass frische Klamotten auf einer kleinen Kommode lagen. „Wer die mir wohl gebracht hat?“, dachte ich, „Ob vielleicht Caspian … aber nein! Sicher war es William gewesen. Ich hatte mir nur die merkwürdig lange Unterhose angezogen, die ich in dem Stapel Klamotten gefunden hatte. Alles andere war mir viel zu groß und ich wollte William fragen, ob er nicht möglicherweise noch etwas Kleineres hatte. Als ich jedoch in das Wohnzimmer trat, war niemand mehr da. Ich ging in das Zimmer, in dem Susan und Lucy geschlafen hatten, doch auch hier war niemand. Ich beschloss in das Zimmer von Caspian, Edmund und mir zu gehen. Tatsächlich saß dort auf dem Sessel in der Ecke mein königlicher Freund und war in ein merkwürdig loses Buch mit einem Leuchtenden Farbfoto statt des Einbandes beschäftigt. „Ähm … wo sind denn alle hin?“ Ohne von dem Buch aufzusehen, in das er vertieft war meinte Caspian mit monotoner, fern klingender Stimme: „Sie sind zusammen mit William irgendwo hingegangen … ich weiß nicht genau, was sie zu tun beabsichtigen, doch als William meinte einer solle hier bleiben und dich informieren, habe ich mich gemeldet. Ich denke wir werden uns jetzt wohl allein …“ Zum ersten Mal blickte er auf und staunte nicht schlecht, dass ich hier mit praktisch nichts an vor ihm stand. „… beschäftigen müssen!“ Ich räusperte mich um die peinliche Stille, die entstanden war zu überdecken. „Also … diese Kleider sind mir viel zu groß … ich meine … na ja … und diese merkwürdige Unterhose …“ Caspian wandte seinen Blick nicht von meinem Oberkörper und brachte mich damit ziemlich aus der Fassung. „Ja … ich trage auch so eine … William meinte sie würden sich Boxer Shorts nennen!“ Ich merkte, dass das weder ihn noch mich interessierte. Inzwischen war er aufgestanden und auf mich zugetreten. Auch er hatte neue Klamotten an. Ein sehr enges, weißes Oberteil, unter welchem die feinen Muskelstrukturen wunderbar hervorkamen. Auch roch er wunderbar nach herbem Duschgel. „Peter … ich befürchte ich muss dir etwas sagen!“ Er sah mir tief in die Augen und ich versank in seinen rehbraunen, tiefen Seelenspiegeln. „Ich … ich glaube …“, stotterte der schwarzhaarige vor sich hin, „ … ich glaube es ist etwas geschehen, was nie hätte geschehen dürfen! Es ist nicht so gedacht, aber … aber …“ Er brauchte nicht weiterzusprechen. Ich wusste was er meinte. Also hatte ich doch recht. ICH war der Grund, der ihn dazu bewegt hatte das Baumtor zu passieren. Von dem Glücksgefühl, das mich durchströmte in einen Art Rausch versetzt, überwand ich die letzten Zentimeter zwischen meinem Gegenüber und mir und presste meine Lippen auf die seinen. Zunächst zögerte er, doch nach nur wenigen Sekunden, erwiderte er den Kuss. Es war der schönste Moment in meinem Leben! Doch was tat ich hier? Lucy, Susan, Edmund oder William könnten jede Sekunde hier hereinplatzen … sie würden uns sehen. Was würden sie nur denken, wenn sie uns hier so stehen würden? Die Tatsache, dass ich kaum etwas an hatte, machte die Situation nicht besser … nein! Ich unterbrach den Kuss und sofort trat Caspian einige Schritte von mir weg. „Es … es tut mir so leid euer Hoheit! Das … das hätte nicht passieren dürfen!“ Warum sprach er mich denn mit „euer Hoheit“ an? „Caspian … es ist nichts passiert … es war nur …“ Doch bevor ich meinen Satz beenden konnte, war Caspian an mir vorbei und zur Tür hinaus gerauscht, sodass ich meinen Satz in dem leeren Zimmer und nur für mich allein zu Ende brachte. „ … ein Kuss!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)