Der Menschen Nacht von Vandra ================================================================================ Prolog: So wie es am Tage ist ----------------------------- So wie es am Tage ist Es war warm, so weich hier und Arme schienen ihn zu umfangen, angenehm sicher zu halten. Alles war genau so, wie es sein sollte. Glücklich kuschelte er sich noch enger an seinen Partner, seinen Geliebten und seufzte erleichtert. Das Bett war kein Vergleich zu ihm, die Welt um ihn herum einfach nur unbeschreiblich, einfach alles richtig, aber dann kam es wieder. Ein nagender Gedanke, eine unbegründete Angst, die immer wieder kam. Die Furcht, dass alles wieder verschwinden könnte und zu dem Alptraum, den er kannte, würde, wenn er die Augen öffnete. Sekunden zögerte er, suchte mit seinen Händen etwas und fand die weichen Haare, fand die Sicherheit. Er atmete tief ein, zögerte einen Moment und hielt dann die Luft an, während er die Augen endlich öffnete, nur um bei dem Anblick erleichtert aufzuatmen. Alles war noch wie es sein sollte, alles da, wo es hingehörte. Das Zimmer in hellbraun und fast leer, nur erfüllt von ihrem Bett, dass sich grün davon absetzte. Neben ihm lag Cyriel, friedlich schlafend und den Arm um ihn gelegt, hielt ihn gerade so fest, als ob er ihn nie mehr loslassen wollte. Die tiefgrünen langen Haare waren beinahe wie über das Kissen drapiert, eine Strähne noch immer in seiner Hand, während er selbst noch immer halb an die Brust seines Partners gelehnt, ein Bein über die seines Geliebten gestreckt hatte. „Bleib liegen, mein Herz. Bleib liegen mein Herz. Der Morgen ist erst erwacht und unser Morgensport steht noch aus …“, hörte er das leise Murmeln und seufzte. Wie er diese noch halb verschlafenen Worte liebte und zugleich hasste. Zumindest bis der Satz mit dem Sport von ihm registriert wurde. „Morgensport? Wir sind doch erst vor ein paar Augenblicken ins Bett…“, maulte er und überlegte, was er heute anstellen könnte, bis sich langsam ein Lächeln anfing zu bilden. Es wurde immer verschmitzter, bevor er sich hinunterbeugte und seinen Geliebten küsste, so unglaublich kurz, dass das leise Prickeln ihn beinahe inne halten ließ, aber nur fast, denn im nächsten Augenblick zwickte er ihn in die Wangen. Die Umarmung löste sich im selben Moment und er nutzte die Möglichkeit, sprang auf und wartete, bis die die tiefschwarzen Augen ihn müde und unzufrieden fixierten. Ein Finger seines Cyriel erhob sich, wurde gebeugt, bedeutete ihm wiederzukommen und er nickte, machte zur Täuschung zwei Schritte in Richtung des Bettes, nur um dann umzudrehen und lachend davonzurennen, verfolgt von einem lauten „Rahn…“. Belebt, mit einem wild pochenden Herz und einem Grinsen im Gesicht stürmte er durch die offene Tür hinaus auf die Lichtung, wo andere saßen. Es war ihm egal, dass sie ihn mit hochgezogenen Augenbrauen bedachten, die langen Zähne dabei aber beim Grinsen zeigten. „Willst du heute wieder besonders vom Gebieter verwöhnt werden, Rahn?“, neckte ihn Kura, dessen Armstumpf auf der Schulter seiner Geliebten ruhte und der sich wie immer auf seine Kosten wieder einmal amüsierte. Rahn seufzte nur und schüttelte den Kopf, lachte. Er hatte besseres mit seinem Atem vor als darauf zu antworten und rannte einfach weiter in Richtung des Waldes, in dem einzelne Lichtstrahlen das Blätterdach durchbrachen. „Zieht euch wenigstens manchmal etwas an…“, hörte er, worauf er nur grinste, die Richtung etwas änderte – nur um im nächsten Augenblick gegen etwas zu prallen. „Jetzt gehörst du mir, Rahn“, hörte er das Flüstern an seinem Ohr und ohne jede Kontrolle schlangen sich seine Arme wie von selbst um den Hals, den er so gut kannte. Er sah noch bevor er es spürte, wie dieses Gefühl über das Gesicht seines Partners huschte und gleich darauf wie die Erfüllung eines Versprechens ganz zart seine Lippen die Haut seines Cyriels wahr nahm, diesen süßen Geschmack. Im selben Moment ließ er sich in die Umarmung fallen, zufrieden und nur noch mit dem Wunsch das hier zu genießen. Die Gefühle tanzten nur so auf seinen Lippen, die Wärme prickelte sanft auf seiner Haut, kroch langsam und viel zu schnell in jede Pore und schien sich wie ein Lauffeuer zu verbreiten. Sie tropfte regelrecht hinab, erregte ihn und ließ in ihm mit jedem Schlag seines Herzens das Bedürfnis steigen, mehr zu fühlen als nur Haut. Er wollte es in sich, um sich, überall haben. Jede Sekunde war so lang, so unendlich kurz, wenn man so viel mehr haben konnte und die Gefahr bestand, so viel weniger zu erhalten. Das Verlangen stieg mit jedem Pochen an, rauschte lebendig in seinen Ohren, schmeckte süß auf seiner Zunge, während seine Arme vergeblich nach einem Halt suchten. Wie als Antwort legten sich Hände auf sein Gesäß, zogen ihn nur noch näher heran, versprachen so viel und er öffnete sich bereitwillig, öffnete seinen Mund und fühlte schon wie sich etwas antastete, sanft über seine Lippen strich und seine Zunge berührte. Wie ein Rasen verbreitete sich das Gefühl, die Wärme durch seinen ganzen Körper und pochte laut in seinen Ohren, während das sanfte Kratzen an seiner Haut die Erwartung nur ins Unermessliche steigerte. Er wusste was als nächstes passieren würde. Nur noch genießen wollte er, schloss langsam seine Augen, bis ein merkwürdig entrücktes „…hier?“ ihn hochschrecken ließ und aus aller Freude riss. Der Kuss war so schnell vorbei, wie er begonnen hatte, fortgerissen und hatte viel zu kurz gewährt. Die Finger an seinem Gesäß fingen an sich mit ihren Krallen langsam in seine Haut zu bohren, mit den Krallen die nicht da sein dürften. Um sich herum hörte er das laute Knurren, noch bevor er die gebleckten Fangzähne sah und fühlte noch bevor er es sah, wie die Welt langsam zerfiel, verschwamm und an Farbe verlor. Er fing an zu zittern. „Nein, bitte nicht. Cyriel…“, hielt er fest an dieser Welt, wollte hier nicht weg. „Es ist so weit. Die Nacht bricht herein, reißt uns hinab in die Hölle. Folgt mir, folgt mir zu unserer Beute…“, rief Cyriel mit getragener Stimme den anderen zu, die mit ihren langen Krallen die Luft schlugen und dabei „Beute!“, riefen. Und dann fanden die schwarzen Augen ihn, so verändert, so emotionslos und nur mit einem kurzen Anflug von Zuneigung, der ihm galt. „Es ist so weit und diesmal hält uns nichts auf, mein Herz. Das ist es, was du gesät hast und diesmal bist du mein und wirst an meiner Seite herrschen in der Nacht.“ Noch während er die Worte hörte, zerfiel das Paradies immer mehr, verwandelte sich der Traum in Realität. Wieso konnte es nicht ewig währen? Hier war kein Leid, die Erinnerung schon so gut wie tot und für alle sicher, doch jetzt blutete die Welt die er vergessen wollte, in diese Perfektion hinein, ließ immer mehr von dem Wald und den Menschen erkennen die dort standen, mit monströsen Geräten drohten. „Nein, lass das!“, riss ihn eine grausame Stimme immer weiter hinunter, zerrte an seinem Verstand, bis er sich verzweifelt an Cyriel klammerte, der jetzt in Richtung der blitzenden Axt starrte, ihn noch ein letztes Mal so unendlich kurz küsste. Und dann bleckte sein Geliebter die Zähne, die sich gleich darauf in seine Schultern bohrten, die Haut brachen, bis Blut heraus tropfte. In der Realität blieb ihm nur noch Cyriel. „Ist doch nur ein Baum…“, antwortete eine andere Stimme, während die Axt sich in die Luft erhob und auf sie zuraste, jetzt direkt neben ihnen war und ihn in diesem Moment in die Welt riss, in der vor einer Ewigkeit alles angefangen hatte… ------------------------------------------------------------------------------- AN: Das ist nicht das Ende. Der one-shot wird in drei Teilen on gestellt: Prolog und Epilog sind der Rahmen und dazwischen ist der Hauptteil. Gehört aber alles zusammen und ist eine Geschichte. Kapitel 1: So wie die Nacht hätte sein können --------------------------------------------- So wie die Nacht hätte sein können Seine Gedanken schweiften in diesen letzten Momenten in der die Welt noch existierte, zurück, zurück zum Anfang, zu diesem Tag vor so vielen Jahren an dem alles begonnen hatte: Die Zelte waren so unglaublich bunt und mit tausend Lichtern beleuchtet, so ausgelassen die Stimmung, dass er nicht anders konnte, als mit offenem Mund staunend da zu stehen und sich gegen die Versuche zu wehren, ihn in eines davon zu zerren. Sie wirkten kitschig und gefährlich zugleich, überstarke Männer in den einen, bärtige Frauen in den anderen und irgendwelche Fantasiefiguren, die jemand zusammengenäht hatte im nächsten. Und jetzt wollte ihn seine alte Freundin auch noch so etwas aussetzen, überglücklich, dass der einmalige Eintritt für alles galt… „Rahn, jetzt komm schon, du Angsthase!“, neckte ihn Mara, versuchte dabei noch immer ohne jede Erfolgsaussicht ihn in das bunte Zelt zu stoßen, auf dem groß das Zeichen der Wahrsager, dieser Scharlatane, prangte. Er hatte besseres zu tun, wehrte sich mit aller Kraft dagegen und schnaufte in ihre Richtung. „Nur weil dein Vater der oberste Berater des Königs ist und der nichts gegen so einen Humbug hat, musst du mich nicht zu einer Wahrsagerin schleifen. Mach es doch selber, wenn es dir so viel bedeutet!“ Diesmal würde er sich sicher nicht wie üblich ihrem Willen beugen, besonders nicht, wenn noch drei andere, ihm Unbekannte „Freunde“ hier herumstanden und schon leise über ihn lachten. Jetzt fing sie nur an verschmitzt zu lächeln, pustete sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht und gab ihm dann noch einen Stoß in Richtung Zelt. „Komm schon. Wenn du nicht willig bist, werde ich schon Mittel und Wege finden. Ich bin hier schließlich die Höherrangige“, drohte sie gespielt unschuldig, während er sich noch dagegen wehrte und ihre Hände weg drückte. Und dann winkte sie plötzlich ihren Begleitern zu. „Helft mir mal…“ Damit war seine Gegenwehr schon Geschichte. Im nächsten Moment fühlte er nur noch, wie seine Füße über den Boden schlitterten und er sah die flatternde Eingangstür, durch die er gestoßen wurde. Noch immer stemmte er sich dem Ganzen entgegen, sah nur kurz das viel zu kleine Abteil, das außer zwei Sesseln und Wänden nichts zu bieten hatte, und wandte sich schon wieder wutschnaubend seiner Aufgabe zu. „Lasst mich raus, lasst mich sofort raus!“, herrschte er die vier an, die jetzt im Eingang standen, bis das nächste ihn inne halten ließ. „Wollt ihr meine Dienste in Anspruch nehmen?“, unterbrach eine Frau seine Versuche zu entkommen. Der lange Schal, der ihr Haar bedeckte, wand sich um ihren ganzen Körper und bedeckte so gut wie nichts von ihrer Haut. Rahn fühlte wie sein Herz kurz schneller schlug, sich dann aber sofort wieder beruhigte – wie immer beim Anblick von Frauen. Die Gedanken konnte er aber genauso schnell wieder vergessen, wie sie gekommen waren, denn von hinten wurde ihr ein Mantel gereicht, unter dem alles verschwand. Er schüttelte sich, wieder gänzlich bei Besinnung. „Nei…“, wollte er antworten, doch Mara fuhr ihm ins Wort: „Natürlich wollen wir, besonders will er hier, unser lieber Rahn. Unser Unschuldsengel, der hohe Kranczer…“ Und damit wurde er auf den Stuhl gehievt, niedergedrückt, bis er saß und von zwei starken Männern gehalten nur noch seufzen konnte. Sah ganz so aus, als ob er keine Möglichkeit hatte dieser Farce zu entkommen. „Nun denn, was haben wir denn hier?“ Eindeutig eine rhetorische Frage, bei der die Frau mit einem plötzlich erschienenen Räucherstab ein wenig Gestank in dem Zelt verteilte, bevor sie sich ihm gegenüber nieder ließ. Sie fixierte ihn kurz mit ihren Augen, bevor sie sie schloss, hin und her schwankte und damit wohl eine gute Vorstellung liefern wollte. „So ein Blödsinn…“, murmelte er nur leise vor sich hin und verschränkte die Arme vor der Brust, spürte förmlich, wie sein Blick kritisch wurde. „Braunes Haar wie die Rinde der Bäume und Augen wie der Himmel, der die Trauer nur mit Mühe zurückhält“, fing sie in einem eigenartig entrückten Ton. Das mussten wohl seine kitschig beschriebenen grau-blauen Augen sein. Zumindest dachte er, dass sie das mit der Wortverschwendung meinte. „Und eine Narbe, die sich einer Einladung gleich an den Hals schmiegt, eine Wunde.“ So weit noch immer nichts Neues und besonders nichts, was jemand mit Augen nicht sehen hätte können. Langsam wollte er sich wieder erheben, doch zwei starke Hände drückten ihn sofort wieder hinunter und er starrte nur noch wütend in Richtung Mara. „DU“, schrie die Wahrsagerin plötzlich voller Inbrunst mit aufgerissenen Augen, riss ihn aus seiner Stimmung und starrte ihn eigenartig an, „Du wirst die Nacht bringen, vor der wir die Welt schon immer warten. Du bist die Ursache, der Anlass, der Grund. Die Engel des Todes, die Geister der Bäume werden wiederkehren und ihr Urteil über uns sprechen, wenn du existierst. Die lange Nacht werden sie bringen, alles zu Nichte machen. Und du bist es, der Verderben bringen wird, du bist der Verräter!“ „Was?“, fragte er verdutzt, fühlte keinen Druck mehr und sprang auf. Bei ihrem Blick fühlte er einen eiskalten Schauder, der durch ihn jagte und nur noch „Flucht!“ rief. Seine Hand tastete verzweifelt nach dem Schwert, das immer in seinem Gürtel war. Doch sie fand nichts und er blieb wie erstarrt stehen. Und dann zeigte sie mit ihrem zitternden Finger auf ihn, schrie wie ein Rachegeist, wie eine Besessene laut: „TÖTET IHN! Er ist der Auserwählte. Haltet ihn davon ab den Wald der Einsamkeit, den Vampyr, zu erreichen, haltet ihn davon ab die Vampire zu erwecken! TÖÖÖÖÖÖÖÖTET IHN!“ Ein Messer blitzte in ihrer Hand auf und sie kam mit weit aufgerissenen Augen auf ihn zu, schwang es ungeschickt, ungeübt hin und her, verfehlte ihn immer wieder. „Verdammt…“, flüsterte er verzweifelt, als er sich umsah und hinter ihm ihre Begleiter wie erstarrt auf den Eingang schauen sah. Dort standen noch mehr dieser Verrückten, mit Waffen ausgerüstet und mit einem eigenartigen Glanz in den Augen. Es war ausweglos. „Ihr werdet doch nicht einer Prophezeiung glauben, oder? Ich bin der Sohn eines Adeligen, ich würde nie etwas tun, was das Land gefährdet…“, versuchte er es mit Vernunft, doch da war kein Verständnis, nichts zu sehen und wie als Antwort, blitzte ein Schwert auf, gellte ein Schrei durch das Zelt und er konnte nur noch mit Schrecken sehen, wie einer von Maras Freunden seine Hand auf ein Bein presste. Immer mehr Blut rann darunter hervor, strömte im Takt mit dem Herzschlag auf den Boden und nur wenige Sekunden später war kein Bewusstsein mehr zu sehen, nicht einmal mehr ein Kampf gegen den Tod. Rahn schluckte, versuchte unten zu behalten, was gerade wie ein großer Knoten hinauf drängte und ihn lähmte. „Weg hier!“, rief Mara, warf einen gehetzten Blick zu ihm, raste auf die Frau zu. Mit einer Bewegung, schneller als er begreifen konnte, hatte sie das Messer in der Hand, ergriff ihn am Arm und riss ihn in Richtung der Zeltwand. Es ratschte kurz, als sie die Waffe schwang und ein Riss entstand, eine Öffnung, durch die sie ihn brutal stieß. „Kommt schon, hierher!“, rief sie ihren Freunden zu, befahl es ihnen regelrecht, doch nur zwei Schreie kamen als Antwort und Rahn zuckte nur, unfähig sich zu rühren. Er wusste, was das bedeutete … „Weg hier“, murmelte sie nur noch leise, Gesicht fahl und starrte ihn dabei verzweifelt an, blinzelte viel zu oft. Doch er konnte sich nicht rühren. „WEG HIER!“, schrie sie jetzt, holte dann aus und schlug ihm mit voller Wucht ins Gesicht. Seine Wange brannte, stach, brachte etwas zurück und er konnte sich wieder bewegen. Er hob die Hand, fühlte, wie die Panik in ihm hoch kroch, die Bilder so deutlich vor Augen. „Was…was passiert hier?“, wollte er wissen, blickte sich gehetzt um, suchte Antworten und zitterte dabei am ganzen Körper, nur um dann mit einem Ruck fortgezogen zu werden, durch die Nacht zu rennen. Hinter ihnen konnte er es hören, konnte er die Masse hören, die sie verfolgten und laut „Tötet ihn!“, riefen. Schwerter klackten und seine Hand verirrte sich wieder zu seinem Gürtel, wo sie nichts fand. „Wie…Wieso?“, brachte er zwischen zwei Keuchern hervor. Seine Lunge brannte genau so stark wie seine Augen und sein Kopf hämmerte nur wild, bis die Welt nur noch eine einzige verschwommene Masse ohne jeden Sinn und jede Richtung war. „Wir müssen zum Vampyr…sie wollen nicht, wollen nicht, nicht, dass du dort hinkommst. Wir sind dort sicher…wir sind dort sicher…“ Mara hetzte ihn dabei nur noch mehr, zog immer wilder an seinem Arm, ihr Zittern die einzige Konstante auf der Welt, die wie im Alptraum vorbeizog, bis sie ihn schon von der Ferne sahen. Immer näher kamen sie dem heiligen Wald, den niemand betreten durfte, ihrer Rettung. „HALTET SIE AUF! DER VAMYPR!“, gellte die Stimme der Wahrsagerin plötzlich durch die Nacht, hallte durch die Ebene, als sie endlich das Ziel erreichten. Die Quelle in der Mitte schimmerte, die Bäume um sie herum ein einziges Geflecht, an Ästen und Wurzeln verbunden. Es war nicht mehr erkennbar, wo eine Pflanze aufhörte und die nächste begann. Im Rennen wunderte er sich noch über das merkwürdige Aussehen, stolperte immer wieder über die Wurzeln und fing sich an den Stämmen, die überall standen, wieder auf, bis er über eine fiel und liegen blieb. Alles schmerzte, brannte und Mara ließ ihn los, die einzige Konstante in der Welt weg. Er schaute überrascht auf, ängstlich, und sah, wie sie mit zitterndem Finger in eine Richtung zeigte. „Dort! Entkommen…möglich!“, keuchte sie und gab ihm einen Schubs, schaute sich schnell um und rannte dann in die andere Richtung. Sie ließ ihn allein, ausgeliefert. Allein, er war jetzt allein und fühlte, wie sein Herz pochte, seine Lunge unglaublich brannte und sich kein einziger Muskel mehr rühren wollte. Er wollte nur noch stehen bleiben, sich hinlegen und ruhen, doch genauso stark war das Verlangen zu fliehen, weg von hier zu kommen, weg von dem Pöbel, der gerade vor ihm erschien. Mordlust war das einzige was er in ihren Gesichtern noch sehen konnte. Mit einem lauten Schrei sprang er auf, stürmte einfach nur davon und versuchte den Ästen auszuweichen, den Wurzeln, die ihm den Weg versperrten zu entgehen. Immer wieder prallte er erschöpft und halb schwindlig gegen Äste, stolperte wieder über Wurzeln, riss sich an der immer rauer werdenden Rinde die immer schmerzendere Haut auf, während sein Atem nur noch ein einziges gequältes Keuchen war. Er konnte nicht mehr, musste weiter. Und dann passierte es. Er stolperte, fiel, rutschte kopfüber nach vorne, riss dabei voller Panik die Augen auf. Angst, Angst umschlang ihn; er griff bei dem Anblick, der sich ihm jetzt bot, verzweifelt nach einer Liane, die vor ihm hin und her schwankte. So fest er konnte umfasste er sie, legte in purer Verzweiflung alle Kraft hinein, die er hatte, drückte immer fester zu. Doch er rutschte viel zu weit, rutschte noch immer hinunter und fühlte plötzlich einen Ruck, einen brutalen Stoß. Es wirbelte ihn herum, drehte alles um ihn herum und ließ ihm gerade noch einen Atemstoß um sich noch festzuhalten. Seine Hände brannten und er schrie als seine Haut aufriss, Schmerzen ihn durchfluteten, während er verzweifelt versuchte sich vor dem Abgrund zu retten, der gleich kommen würde. Seine Füße verloren jeden Halt und er rutschte, betete zu allen Göttern, die er kannte, als er über den Abgrund fiel, den Boden verlor – und sich gerade noch halten konnte und dabei verzweifelt mit den Zähnen klapperte. Eine rote Spur auf der Liane war so deutlich zu erkennen, das Zittern in seinen Armen jetzt schon beängstigend, doch bei weitem nicht so wie das, was jetzt über dem Abgrund erschien. „Lasst mich in Ruhe! Ich habe nichts getan!“, schrie er, unfähig sich zu bewegen und unfähig die Tränen zurückzuhalten, gefangen über dem sicheren Tod. Er schaute noch einmal nach unten, sah die Tiefe zu weit weg und war sich nur noch sicherer, dass er sterben musste. „Wir sind die Bewahrer der Menschheit und müssen verhindern, dass die Vampire uns wieder in die Steinzeit befördern, wie so oft schon zuvor. Und du bist es, der sie erwecken wird, wenn du lebst – ich weiß es, ich bin mir sicher. Ich bin die große Wahrsagerin! Stirbst du jetzt, wird damit die Welt gerettet. Lass dich fallen…“, wurden die Worte der Wahrsagerin, die jetzt an der Klippe kniete, immer freundlicher, doch klangen wie Spott und Hohn in seinen Ohren. Ihr Messer blitzte in ihren Händen, gefährlich nah an der Liane. „Lass dich fallen und werde ein Held.“ „Ich will kein Held sein, ich will leben! Ich habe nichts getan. Oh ihr Götter, bitte helft mir, bitte!“, rief er und versuchte dabei verzweifelt mit seinen Händen weiter festzuhalten, während seine Finger jeden Moment drohten aufzugeben, irgendwo gefangen zwischen diesem furchtbaren Stechen und dieser unheimlichen Taubheit. Die Wahrsagerin richtete sich auf, klopfte mit einer Hand ihren Mantel zurecht. „Dann nicht. Stirb wie ein Feigling“, erklärte sie mit gesenkten Mundwinkeln und holte mit ihrem Messer aus, zielte auf die Liane. Panik stieg in ihm auf. „NEIIIIIIIN!“, schrie er, schloss die Augen in Erwartung des Aufpralls und fühlte den Wind, dachte schon er würde fallen, bis er bemerkte, wie er über die Klippe gezogen wurde und hochgehoben wurde. Um seine taube Hand hatte sich etwas gelegt, hielt sie fest, während die Liane sich merkwürdig warm und weich anfühlte. Langsam, ungläubig öffnete er die Lider, sah die Welt nur halb verschwommen, sah, wie die Blätter durch die Luft wirbelten und hinter dem, was jetzt vor ihm stand wie Flügeln herumwirbelten. Er blinzelte, wusste dass das ein Traum sein musste. Jetzt musste er wissen, was hier vorging, wollte es sehen und versuchte aufzustehen, doch mit einem kräftigen Stoß landete er auf dem Boden und ein Fuß drückte ihn im nächsten Moment nieder. „Bleib liegen, Wurm. Der Gebieter wird sich später mit dir befassen“, grollte eine Stimme, die ihn nicht mehr beeindrucken konnte. In ihm herrschte nichts mehr als Leere, alles weg. Langsam drehte er den Kopf zur Seite, starrte nach oben und sah, wie ein Baum nach dem anderen langsam zu Wesen wurden, die man nicht Menschen nennen konnten. Um sie herum flatterten die Blätter wild wie Flügel, während sie sich noch bei der Verwandlung beugten, nur ein einziger aufrecht stand und wie ihr König wirkte. Er hatte dunkelgrünes Haar, fast wie das Blattwerk, der Körper mit braunen Schuppen bedeckt und einer seiner Arme war mit Blut beschmiert. Mit der anderen hielt er die Wahrsagerin, die laut gurgelte und zitterte, ihre Augen unglaublich geweitet. Die Menschen, die sie begleitet hatten, standen nur reglos da, starrten wie gebannt da, während sich Äste um sie legten, die sich im gleichen Moment in Arme verwandelten. „Was haben wir denn da?“, hallte die tiefe Stimme des Anführers durch die ganze Lichtung und ließ selbst Rahn erschreckt zusammenzucken. „Eine von denen, die denken sie könnten uns aufhalten und dabei selbst immer für unsere Erweckung verantwortlich sind? Bevor du stirbst, will ich dir noch eines verraten: Jedes Mal, wenn ihr denkt ihr habt den Verantwortlichen gefunden, seid doch nur ihr es, die uns erwecken. Prophezeiungen zu erfinden, die ihr selbst erfüllt, ist wahrlich nicht schwer. Und jetzt…“ Er hörte nur ein Krachen, als der Kopf scheinbar mühelos von einer Hand gestoßen zur Seite schnellte, die Augen sich in Schrecken weiteten und ihn vorwurfsvoll anstarrten. Zwei der Bäume bewegten sich, verwandelten sich im selben Moment und bissen mit den noch holzigen Zähnen in den Hals, der so unnatürlich verwunden war, rissen ganze Stücke Fleisch aus der Leiche, über die sie sich stürzten, so lange, bis das Blut das Holz bedeckte. Er konnte nicht mehr, wandte den Kopf ab. Mit einem gurgelnden Geräusch würgte er das hinauf, was noch in seinem Magen war, fühlte, wie die Säure sich den Weg nach oben brannte und spuckte es aus. Tränen standen in seinem Gesicht. Er wollte weg von hier, nur weg von hier, aufwachen aus diesem Alptraum. Wieder würgte er. „Und jetzt zu dir. Es wäre gnädig dich laufen zu lassen“, ließ das Monster seine Hoffnungen aufkeimen, lenkte ihn für Sekunden von dem bitteren Gefühl ab, „aber du bist Beute.“ Damit waren alle seine Hoffnungen zerstört, alles sinnlos und jedes Risiko klein. Und er wollte nicht sterben. Sein Herz pochte wieder aufgeregt, jede Möglichkeit der Ausweg, bedeckte mit jedem Schlag alles was er hörte, alle seine Ängste. Mit einem lauten Schrei drückte er sich vom Boden ab, ließ sich schnell wieder fallen und rollte dabei gleichzeitig zur Seite weg, ergriff das erste was er fand und sprang auf, ignorierte das laute Lachen. Wütend fixierte er das Monster, das fast perfekt aussah, ihn mit den schwarzen Augen anstarrte – und holte mit dem Stock in seiner Hand aus. Er sah, wie die Splitter davonflogen, bevor er den Rückstoß in seinem Arm spürte, nach hinten fiel und nur noch davon rutschen wollte, nur noch weg wollte. Da war kein Kratzer, nichts. „Hahahaha. Mich mit Holz verletzten zu wollen ist eine wirklich amüsante Idee“, lachte der Anführer ihn aus, beugte sich nach vorne, während er seine Fänge zeigte, über die blutigen Finger leckte – und inne hielt. Die schwarzen Augen weiteten sich unglaublich, starrten ihn an und ergriffen ihn mit einer flüssigen Bewegung am Hemd, zogen ihn hoch. So nah roch es nach Wald, nach Natur, gemischt mit Blut, das seinen Magen rebellieren ließ. Fragend war der Blick, bis eine seiner geschundenen Hände gehoben wurde und eine Zunge darüber leckte, ihm einen Schauder nach dem anderen über die Haut jagte. Er war unfähig etwas dagegen zu tun, starr vor Angst. „Mein Herz…“ Es klang überrascht, erfreut und erschüttert zugleich, passte nicht zu diesem Monster, das vor ihm stand und ihn jetzt fast freundlich anschaute. Das Monster roch noch einmal an ihm, lächelte dann und bleckte seine Zähne, erschreckende Fänge eines Raubtieres, eines Mörders, die sich ihm immer schneller näherten. Rahn wollte schreien, spürte wie sein Herz immer aufgeregter pochte, als der Tod ihm immer wahrscheinlicher wurde, der Mund dieses Wesens sich ihm immer schneller näherte und er verzweifelt mit seinen Nägeln an dem unverwundbaren Monster kratzte. Und dann, als er nur noch die dunkelgrün schimmernden Haare sah, fühlte, wie sich die Zähne in seine Haut bohrten, sie brachen und der Schmerz ihn viel zu sanft durchflutete, ließ er seiner Stimme freien Lauf, hörte, wie es ihm wieder entgegen hallte und sein Herz mit jedem Schlag mehr Blut davon strömen ließ. „NEIN!“, brachte er bei seinem Kampf hervor, riss an den Haaren, die er zu fassen bekommen hatte, ohne einen Erfolg zu haben. Er fühlte, wie eine Dunkelheit vor seine Augen kroch, beständig stärker wurde und ihn in den sicheren Tod reißen wollte. „Nein!“, flüsterte er fast nur noch, zog, riss und kratzte so gut er konnte, beflügelt von dem lauten Pochen, dass in seinen Ohren widerhallte, viel zu schnell schwächer wurde und in seinem Kopf alles andere einnahm. Er wollte nicht sterben, kämpfte mit allem was er noch hatte… Und dann war es vorbei, war so schnell vergangen, wie es gekommen war. Der Schmerz verebbte, er fühlte wie etwas Feuchtes seine Schultern hinab rann und unter sein Hemd kroch, spürte die Erleichterung durch ihn fluten, die Hoffnung. Vorsichtig öffnete er die Augen, sah die blutverschmierten Lippen, die roten Zähne zwischen den lächelnden Lippen. Als eine Hand sich ihm näherte, zuckte er zusammen, zurück – ohne jede Möglichkeit. Sein Körper hatte keine Kraft mehr, selbst die Schultern zu heben war anstrengend und er konnte nicht einmal mehr die Tränen zurückhalten, die sich eine nach der anderen den Weg über seine Wangen bahnten, als die Finger immer näher kamen und ihn berührten. Noch einmal versuchte er müde zu entkommen, doch dann fühlte er schon die Berührung, die die Feuchtigkeit von seinem Gesicht abwischte und beinahe verträumt darüber strich. „Mein Herz. Endlich, nach so langer Zeit habe ich dich gefunden, mein Geliebter. Hab keine Angst“, murmelte die Stimme jetzt sanft und beruhigend im Gleichtakt mit der Hand, die eine furchtbare Wärme ausstrahlte, die ihm gegen jede Vernunft fast gefiel, „du bist keine Beute. Du bist sicher in meinen Armen, dein Leben unbezahlbar und dein Blut mein Genuss. Du bist mein Herz. Und du darfst mich Cyriel nennen.“ „Rahn“, antwortete er, umgeben von dem Gefühl, dass seinen Verstand wie Watte umgab, bevor langsam etwas nach vorne schlich. Schreie, leise Schreie waren da und in seinen Augenwinkeln erkannte er Menschen, die in ihrem eigenen Blut lagen, sich noch bewegten, umgeben von Gestalten, die über ihnen knieten wie um ihnen zu helfen. Doch das Bild zerfiel im selben Augenblick, als sie ihre Gesichter hoben, sich mit den Händen über ihre blutigen Mäuler wischten, ihm zulächelten und ihre Fänge zeigten, die sich Sekunden später mit einem lauten Knurren wieder in ihre Opfer bohrten. In den riesigen Krallen hielten sie rote Fetzen, die herunterhingen, schleuderten violette Stücke nach hinten, wenn sie sie sich von ihren Opfern erhoben um ihn wieder anzuschauen. Rahn schluckte, schluckte immer schwerer, doch wie schon zuvor drängte es sich hoch, obwohl nichts mehr da war. Nur noch die bittere Galle fand ihren Weg nach oben und er brachte sie mit Würgen hervor, hasste es, versuchte sich wieder zu beruhigen. Er zitterte, schloss die Augen um den Anblick loszuwerden, doch vor seinen Augen tauchte es wieder auf, brachte alle Bilder wieder hervor – lebendiger als sie es waren, brachten die Panik nur noch stärker hoch. Etwas strich sanft über seine Haare, kratzte gleichzeitig brutal über seine Wunde, bohrte die Krallen hinein und im selben Moment fühlte er den stechenden Schmerz, der alles erfüllte, alles andere verdrängte. Fliehen wollte er und dabei alles vergessen, so wie jetzt. „Shhhhh. Das ist der Lauf der Dinge, mein Herz. Beruhig dich.“ Jedes Wort war fast freundlich, versuchte ihn über das hinwegzutäuschen was hier vorging und er schüttelte sich nur, verzweifelt und verloren in diesem Alptraum. „Gebieter“, riss ihn eine Stimme direkt neben ihm aus dem Bann der Finger, die ihn in die Sicherheit wiegen wollten. Ein blutverschmierter Mund bewegte sich, zog seine Aufmerksamkeit auf die Fänge, zwischen denen etwas Rotes hing, feststeckte, bis die Zunge darüber fuhr und es verschwand. Wieder fing sein Magen an zu rebellieren, rollten seine Augen hin und her, bis ein Schmerz in seiner Schulter ihn in diese Realität zurückholte. Und dann wurde sein Alptraum zu etwas noch viel Schlimmerem. „Rah…Rahn“, flüsterte Mara ihm zu. Schlaff hing sie von der Hand des Monsters, das gerade gesprochen hatte, wurde über den Boden geschliffen. Hemd blutig, Gesicht fahl und voller Tränen wirkte sie schwach, so anders als sonst immer. Ihr Atem ging stoßweise und ihre Augen waren das schlimmste, was er je gesehen hatte. Sonst so lebhaft und grün, umrahmten rote Flecken die Iris und der Ausdruck darin war einer in dem sich seine eigene Angst widerspiegelte. „Die Letzte, die noch lebt, Gebieter.“ Das Monster schüttelte Mara, brachte ihn dazu wieder an der Hand zu zerren, die an seiner Schulter kratzte, und mit den Beinen zu strampeln. „Lass los. Mara…“, keuchte er verzweifelt, bis diese schwarzen Augen wieder auf ihn fielen und ihn fragend anstarrten, ihn fast erstarren ließen, ihm die Sprache raubten, bevor sie sich endlich wieder abwandten. „Die letzte Beute hier, aber das heißt nichts. Erlegt sie, macht sie zu etwas sinnvollem.“ Wie ein Urteilsspruch, ein Todesurteil ohne jegliche Emotion verhängt, dass ihm die Galle wieder hochtrieb, die Panik aufkeimen ließ. „Nein, Nein…bitte nicht! Ich…Rahn…“, schrie Mara jetzt verzweifelt, starrte ihn an, flehte ihn regelrecht an etwas zu tun. Sonst war sie immer die Starke, diejenige die alles erreichte, nur jetzt hing sie schlaff in der Gefangenschaft, wehrte sich nur noch schwach gegen die Klauen, die sich in ihre Schultern bohrten und sie auf den Boden drückten. Ein grausames Lächeln huschte plötzlich über das Gesicht dessen, der sie gefangen hielt und Mara schrie laut auf, warf den Kopf voller Schmerz zurück, bis es nicht mehr zuschauen konnte, nicht mehr konnte. Zitternd ergriff er den Arm, der ihn festhielt, ignoriert im Anblick der Qual, die seine Freundin auszuhalten hatte, öffnete den Mund und biss in die Haut. Seine Zähne vibrierten, als sie auf das feste Material trafen, fanden keinen Weg hinein, selbst als er immer kräftiger und stärker zupackte und sein Kiefer schon anfing sich zu verkrampfen, alles schmerzte. Und dann fühlte er Finger in seinen Haaren, hörte ein Murmeln in dem Moment, als er plötzlich etwas fand, einen Zugang fand und spürte, wie es nachgab. Der Druck zu groß, bohrten sich die Zähne mit einer unglaublichen Schnelligkeit in das Fleisch, fluteten seinen Mund mit einer süßen, leicht metallischen Flüssigkeit, die er nicht abhalten konnte. Er schluckte etwas davon, fühlte im gleichen Moment, wie sein Magen sich umdrehte, rebellierte und ließ entsetzt los, stolperte zurück, endlich frei. Seine Hand schoss zu seinem Mund, wischte das grüne Blut ab, während sein Verstand noch immer vergeblich versuchte das zufriedene Lächeln in Cyriels Gesicht zuzuordnen, bis ihn ein lauter Schrei wieder umfahren ließ. Wie von selbst bewegten sich seine Beine, stürzte er zu Mara, zerrte an den Fingern, die sich in ihre Haut bohrten. Ohne Erfolg, ohne jede Aussicht darauf, übernahm etwas anderes immer schneller sein ganzes Wesen, trieb ihn, trieb ihn dazu das Weite zu suchen. Flucht sein einziger Gedanke, wandte er sich um, schaute sich wie ein gehetztes Tier um und wollte davon springen, die flehenden Worte Maras ignorieren. „Bitte...will nicht…nicht sterben.“ Dasselbe was er dachte, dasselbe was er die ganze Zeit wollte. Er wollte nicht sterben, wollte überleben. Er musste weg von hier, sah die grünhaarigen Monster, die sie wie Tiere anstarrten und sich mit ihren Zungen über ihre blutverschmierten Mäuler leckten und konnte nicht mehr. Mit einem Satz sprang er davon, ignorierte, wie sich sein Magen zusammenzog und rannte nur noch. Doch er kam nicht weit. Ein brutaler Ruck riss ihn von den Füßen, ließ ihn in der Luft schweben, bis er zu Boden gedrückt wurde und Krallen an seiner Haut fühlte, die sich sofort darauf legten und anfingen sie zu brechen. „Nein, nein, nein, nein. Lass mich gehen…“, murmelte er und versuchte sich aus dem Griff zu winden, schrie auf, als sich die Spitzen in seine Schultern bohrten. „Lass ihn los Kura! Er gehört mir!“, hörte er das Knurren, die Rettung und fühlte im selben Moment wie der Schmerz wich, das Stechen noch dumpf zurückblieb, pochte und er hochgezogen wurde. Ein Druck brutaler Klauen zog sein Kinn hoch, zwang ihn dazu in die schwarzen Augen zu schauen. Er zitterte, konnte nicht einschätzen was ihn erwartete und hasste die Gedanken die ihn jetzt durchfluteten: Gerettet von einem Monster, während er versuchte seine Freundin im Stich zu lassen, sie dem sicheren Tod zu überlassen. „Lass…lass sie leben“, murmelte er, wollte seinen Fehler wieder gut machen und verfluchte sich dabei gleichzeitig für die Panik, die gerade aufstieg und seinen Atem immer schneller werden ließ. Der Blick der schwarzen Augen wanderte kurz weg, schaute Sekunden in Richtung der unzähligen zerfleischten Leichen, nicht mehr erkennbar, was sie waren, ließen ihn wieder schlucken, bevor sich Cyriel ihm mit einem Ruck wieder zuwandte. Er wusste nicht was er dachte, hatte Angst, als seine Gedanken wieder zu den Toten wanderten, allesamt hingerichtet und wie Vieh ausgenommen und er trotzdem das Gefühl hatte bei diesem Monster sicher zu sein. Er wollte sich schlagen, doch seine Hände hingen nutzlos hinunter, erstarrt und sinnlos. „Was wärst du bereit dafür zu tun? Würdest du dein Leben für sie opfern?“ Eine Frage wie tausend Nadelstiche, eine die ihm seinen sehnlichsten Wunsch bewusst machte, einen für den er sich fast hasste. „Bitte, Bitte Rahn…ich will nicht sterben!“, flehte ihn Mara an, doch er konnte nicht, wollte nicht. Eine Träne rann hinunter und er schloss die Augen, wollte nicht sehen, wie ihn alle für einen Feigling hielten, als er es sagte: „Ich will nicht sterben.“ Finger fuhren beinahe beruhigend, sanft durch seine Haare und lullten ihn ein, wiegten ihn in einer Sicherheit, die er ersehnte, sich in diesem Alptraum wünschte. „Gut.“ Verwirrt schreckte er hoch, schaute auf und erkannte das Lächeln, den Ausdruck, der fast schon freundlich war. „Was?“, war das einzige was er heraus brachte, völlig verwirrt wie er war, über das, was in ihm und um ihn herum vorging. „Ich lasse sie am Leben und du wirst nicht sterben. Du kannst ein Held sein, mein Herz“, kam das Angebot und sein Herz fing dabei wild an zu pochen. Er fing an in Cyriel mehr zu sehen, als nur ein Monster. Hoffnung, er fühlte wirkliche Hoffnung, doch das konnte nicht sein, nicht bei diesen Mördern, oder? Rahn biss sich in die Lippe, wollte sich wieder auf den Boden der Realität zurückholen, an dem er bei dem metallischen Geschmack, der auf seiner Zunge ankam, nicht mehr hin wollte. Bilder des Massakers stiegen wieder auf, blitzten in seinen Augenwinkeln und trieben wieder dieses bittere Gefühl hoch. „Du…lügst“, brachte er zwischen angestrengten Atemstößen hervor, versuchte sich wieder zu beruhigen und kratzte wieder an dem Arm, der ihn hielt, an dem keine Wunde mehr zu erkennen war. Ein lautes Lachen hallte wieder durch den Wald. „Nein, ich lüge nie, mein Herz. Du bist etwas Besonderes für mich, das Einzige von Bedeutung von dieser Welt. Also lasse ich dir die Wahl: Geh freiwillig mit mir, rette sie und die Menschen dieser Zeit. Oder…“, ließ Cyriel die zweite Wahl offen. Eine Frage drängte sich Rahn geradezu auf: „Wo ist der Haken?“ Inzwischen starrte er den Vampir nur noch unverhohlen an, die Angst durch das laute Pochen der Hoffnung und des merkwürdigen Gefühls der Sicherheit verdeckt. Irgendwie wusste er, dass dieses Monster ihm nichts tun würde, oder wollte es zumindest mit aller Kraft glauben. „Es gibt keinen. Nimm an und ich zeige dir eine Welt, die du nicht kennst - auch wenn sie nicht ewig währt und die Nächte ihre Schatten darauf werfen werden“, forderte ihn Cyriel auf, schaute kurz in Richtung Mara, die zitterte und deren Tränen sich mit dem Blut aus ihrer Schulter vermischten und auf den Boden tropften. „Bitte…“, kam ihr Flehen immer wieder, bat sie ihn regelrecht mit jedem Blick darum, etwas zu tun, ein leiser Vorwurf darin gefangen. „Aber Gebieter…“, riss ihn der aus seinen Gedanken, der seine Krallen gerade in die Haut seiner Freundin bohrte. „Ruhe! Sieh sie dir an. Sie sind nicht weit genug entwickelt, die Beute noch nicht so weit, dass sie dezimiert werden müssten. Ihre Technik ist lächerlich, ihr Trieb alles zu zerstören noch nicht stark genug. Und mein Herz steht über allem anderen“, murmelte Cyriel unverständliche Sätze und überzeugte ihn langsam mit jedem Wort mehr. Rahn öffnete den Mund wie um etwas zu sagen, schloss ihn wieder, bis er sich auf die Lippen biss und die Augen schloss, tief einatmete und allen Mut zusammen nahm. Jetzt oder nie. „Ich bin einverstanden. Was muss ich machen, um…“, begann er und wurde gleich unterbrochen. „Damit ist dein Leben gerettet. Geh und komm nie wieder hierher, Beute. Erzähl allen von dem Wald, sag ihnen, dass sie ihn meiden sollen. Wenn sie hierher kommen, werden sie mehr als nur ihr Leben damit opfern. Sorg dafür, dass es nicht vergessen wird, aber erzähl niemandem davon, was hier passierte. Tu es, und du bist für den Tod tausender verantwortlich. Und jetzt verschwinde sofort!“, hörte er und riss die Augen wieder auf. Mara zitterte, schaute ihn an und murmelte wortlos ein Danke, bevor sie losgelassen aufsprang und davonrannte, stolperte und sich nicht einmal mehr nach ihm umschaute. Tränen rannen langsam seine Wangen hinab, allein gelassen, Teil dieser Monstermeute. Schon im nächsten Augenblick sah er wieder das Lächeln, sah, wie sich die Fänge zeigten, sich in seinen Hals bohrten und den Schmerz aufflammen ließen, der dort herrschte. Er ließ sich einfach fallen, versuchte an etwas anderes zu denken und kratzte doch an den Armen, um es zu beenden. „Mein…“, hörte er in dem Moment, als sich die Zähne wieder aus seinem Fleisch befreiten und atmete erleichtert auf. Er war noch am Leben. „Dann war das nur, damit ihr euer Herz findet? Schicksal…“, fragte einer der Vampire und bekam als Antwort nur ein wütendes Schnaufen. „Es gibt kein Schicksal“, schnaubte Cyriel, „nur Zufall. Sie haben mein Herz hierhergetrieben und dabei nicht einmal daran gedacht, dass ihre eigene Neugier ihren Untergang heraufbeschworen hat. Prophezeiungen waren schon immer eine eklatante Schwäche der Beute. Und jetzt lasst uns wieder ruhen. Jetzt ist noch nicht die Zeit für die Nacht und ich habe etwas zu genießen…“ Damit schlangen sich die Arme um seinen Körper, wärmten ihn und drückten ihn an Cyriel, der nur leise: „Nur ganz kurz“, flüsterte. Schmerz durchzuckte ihn, bohrte sich mit Gewalt in seinen Körper und erfüllte ihn wie ein einziges Pochen, das ihn zum Wahnsinn treiben wollte. Er öffnete den Mund, schloss die Augen und wollte schreien, doch nichts kam heraus außer einem Windhauch. Als er dachte er würde verrückt, als würde das Brennen seine Haut von ihm reißen, überkam ihn der Segen einer Schwärze, zog ihn eine Hand hoch, während ihn ein Blumenduft umschwärmte. Immer höher hinauf, immer weiter weg von den Qualen wurde er gehoben, fühlte mehr als das er sah, wie sich die Welt um ihn herum veränderte, bis er zu Boden fiel und endlich wieder seine Stimme fand. Er schrie, schrie so laut er konnte, bis die Hand, die rettende Hand über seinen Kopf strich und die merkwürdig bekannte Stimme ihm etwas Beruhigendes ins Ohr flüsterte. Verwirrt wurde ihm jetzt langsam bewusst, dass nichts mehr schmerzte, alles sich so leicht anfühlte. Er schlug die Augen vorsichtig auf, sah sich um und fand sich in einem Wald wieder, in einer Lichtung voll Sonnenschein. „Was…?“ Wie magisch zog ihn Cyriel an, zog alle Aufmerksamkeit auf sich und war der einzige, der die Antwort haben konnte. Eine Hand streckte sich ihm entgegen, ergriff die seine und zog ihn vom Boden hoch, während die andere eine Bewegung machte und damit alles um sie herum einschloss. „Das hier ist das Paradies, unser Paradies – der Tag, mein Herz. Und du bist hier in Sicherheit.“ Rahn schüttelte den Kopf, konnte nach all dem Horror, dem Blut und Tod nicht mehr an ein Paradies glauben, wollte es nicht mehr. Doch die Vögel, die über seinem Kopf flogen, die freundlichen Gesichter der Vampire, die fast wie Menschen aussahen, wirkten so friedlich. Kein Blut war mehr zu sehen, keine Toten und selbst die Fänge wirkten nur wie harmlose Zähne, die das Lächeln der anderen unterstrichen. „Nein…Nein…ihr seid Mörder…“, brachte er heraus, klopfte auf die Brust vor ihm, ergriff das braune Hemd, das sich jetzt dort fand und schaute beinahe hoffnungsvoll in das Gesicht, das nur noch Wärme ausstrahlte. „Nein. Wir sind nicht so anders als die Menschen, einfach nur Jäger. Und jetzt sind wir wieder im Paradies, mein Herz. Endlich kann ich das Leben so genießen, wie es sein sollte, endlich habe ich dich.“ Dabei strich eine Hand über seine Haare, legte sich auf seinen Kopf. „Für immer werde ich bei dir sein. Vergiss alles, vergiss alle Regeln und genieße unser Leben, unsere Liebe, bis…“ Die Worte blieben unvollendet, gingen in einem Kuss unter, in einer Berührung so intensiv und deutlich, dass es ihm die Sprache verschlug, die Erinnerungen in den Hintergrund rücken ließ. Warm und weich strich etwas sanft über seine Lippen, liebkoste ihn und entzündete etwas tief in ihm. Kribbeln erwachte an jeder Stelle, die einen Gegenpart fand, glomm und breitete sich immer schneller aus. Sein Herz pochte aufgeregt in seiner Brust, während sich seine Hände selbstständig machten und um den Hals dieses Monsters, nein, Cyriels legte und die Welt nur noch mehr erstrahlte. Irgendwo tief in ihm schrie sein Verstand, versuchte ihn an etwas zu erinnern, doch im Moment wollte er nur vergessen, vergessen, bis die Erinnerung verblasste und zu einem dumpfen Alptraum wurde. Jetzt, Jahrzente, Jahrhunderte später, fühlte er sich schmerzlich an diese Zeit erinnert, sehnte sich schon nach dem Paradies, das beinahe zum Fassen nah war. Das einzige was jetzt noch da war, war Dunkelheit, die ihn hinab zog und ihn durchbohrte, dieses furchtbare Stechen mit sich brachte. Er schrie, wollte schreien, doch sein Mund war noch geschlossen, hölzern. Halb verschwommen und immer klarer erkannte er zwei Menschen, die sie scheinbar bewegungslos anstarrten und eine Axt, die in der Luft stand. Und dann wurde alles klar, die Welt mit einem letzten wahnsinnigen Schmerz real, fing an sich zu bewegen und zu drehen. Erbarmungslos raste die Waffe auf sie zu… Epilog: So wie die Nacht ist ---------------------------- So wie die Nacht ist Rahn spürte die Bewegung noch bevor er sie sehen konnte, fühlte, wie sich etwas von ihm mit bewegte, tief verwurzelt und verbunden mit dem Ast, der gerade zu einem Arm wurde. Mit einem lauten Krachen blieb die Axt mitten in der Luft stehen, gellte ein Schrei durch den Wald, als der Mensch zurückstolperte, die Waffe los ließ und sie nutzlos auf den Boden fiel. „Oh Gott…“, flüsterte die Frau, die den Mann begleitet hatte, starrte ängstlich in ihre Richtung und stolperte nach hinten, mitten in einen Baum, der sich bewegte, sich verwandelte und sie noch hölzern mit einem Knirschen umfasste. „Nein…nein…oh Gott!“, hallte es immer wieder und wieder, bis ihr Kopf mit einem lauten Knacken zur Seite schnellte, unnatürlich verbogen dort liegen blieb. Tränen stahlen sich in Rahns Augen - die letzten die er noch hatte - während er fühlte, wie sich alles entwirrte und seine Ranken, die sich wie eine Liane um Cyriel geschlungen hatten, auflösten. Seine Finger nahmen wieder Gestalt an, seine Füße kämpften sich aus dem Boden, die kalte Berührung durch Rinde wurde von warmer Haut ersetzt und seine Augen konnten sich wieder umschauen. Hinter seinem Geliebten schwebten die Blätter Sekunden, wirkten wie riesige grüne Flügel, vermischt mit blauen und grauen Blütenblättern, die wie magisch angezogen dorthin wehten. Er starrte hinunter, sah, wie eine letzte Blüte auf seinem Arm war, die Blätter um ihn herum schwebten, bis alles mit einem lauten Knall verschwand – genau in dem Moment, in dem sich der Wald in eine einzige Horde blutrünstiger Vampire verwandelte, die nur Blatt und Borke auf dem Boden hinterließen. Knurren, Grollen und lautes Gelächter erfüllten den Wald. „Nein…“, zog ein Flüstern die Aufmerksamkeit aller auf den Menschen und Rahn konnte den Kopf nur noch schütteln, als er den Mann sah, aus dessen Hand etwas Weißes heraus ragte, weiß wie ein Knochen umrahmt von Blut, das hinunter tropfte. Ein Glitzern lenkte seinen Blick kurz auf das andere Gelenk, an dem ein metallisches Armband befestigt war. In der Mitte dieses Dings war ein Glas, in dem sich ein Stab im Kreis bewegte. „Eine Uhr“, flüsterte ihm Cyriel zu, doch er konnte dieses merkwürdige Ding nicht einer Uhr gleichsetzen, schüttelte den Kopf. Der Mensch versuchte sich über den Boden zu retten, zitterte, rutschte immer weiter weg, doch es war sinnlos, dumm. Krallen bohrten sich im nächsten Moment in seine Schultern, hielten ihn auf und nahmen ihm jede Möglichkeit zur Flucht. Wieder stahl sich eine Träne aus seinen Augen und er schaute weg, wollte nicht sehen, was als nächstes passierte, doch er konnte sich nicht abwenden. Hände hielten ihn sicher an die Wärme gedrückt, die Realität, die jetzt die seine war. „Du warst es, der uns hierher geholt hat, nicht wahr? Wie ich sehe hat die Menschheit wieder nichts gelernt. Freu dich, denn du hast die Nacht über euch hereingebracht und unsere Herrschaft eingeläutet, indem du uns in diese Hölle gezerrt hast. Du hast uns beschworen und ihr werdet leiden, bis ihr alles vergessen habt, zu wenige seid und wieder alles von Neuem beginnt. Vielleicht bis ihr es endlich lernt. Und bis dahin seid ihr unsere Beute, sind wir gefangen in dieser Hölle, die jetzt die eure wird“, erklärte Cyriel dem Mann, der zitternd da saß und sich die Hand hielt, stöhnte und um sein Leben bettelte, immer wieder aufschrie. „Und natürlich hast du die besondere Ehre das genießen zu können, auch wenn du nicht mehr siehst, wie ihr wieder die Steinzeit als eure höchste Stufe anseht. Ihr seid unsere Beute und du wirst besonders lange Zeit haben das zu genießen…“ Und damit bohrten sich die Krallen nur noch tiefer in das Fleisch des Menschen, der aufschrie und die Augen verdrehte, wohl hoffte zu sterben, was er auch würde – irgendwann. Rahn zuckte bei dem Anblick zusammen, wollte inzwischen die Galle wieder fühlen, doch er konnte es nicht, nicht nach dem, was er inzwischen wusste. Nicht nachdem er aus dem Paradies hinabgestoßen worden war. Cyriel hielt ihn fest, drehte seinen Kopf, bis er nur noch das grüne Haar sah, die Lippen sah, die immer näher kamen. Das hier war jetzt das einzige was zählte. Und damit gab er sich hin, schloss die Augen als der die Berührung fühlte und ignorierte die Schreie hinter sich… Jetzt kannte er die Bedeutung der Worte, die sein Geliebter damals nie vollendet hatte: „…bis die Menschen wieder so dumm waren und vergaßen. Bis sie ihre Welt und die Vampire bedrohten…“ --------------------------------------------------------------------------------- AN: So, das wäre meine Version einer kurzen Vampirgeschichte. Ich hoffe es hat euch gefallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)