When Love Tends To Become A Problem (LILEY) von EmiLy_RoHan (Remember, It Still Remains A Gift) ================================================================================ Kapitel 18: Du gehörst mir -------------------------- WHEN LOVE TENDS TO BECOME A PROBLEM - REMEMBER, IT STILL REMAINS A GIFT LILEY Kapitel 18 „Lass mich einfach in Ruhe! Du dumme... dumme... Geh einfach!“, Mileys Stimme ist zu einem Schrei angeschwollen und sie steht da, die Arme fest vor dem Körper verschränkt. Sie sieht mich nicht direkt an, meine Augen suchen ihre. Was zum Geier geht hier ab? „Hast du mich gerade dumm genannt?“, das ist alles, woran ich denken kann. Irgendetwas kann nur falsch laufen gerade, denn ich bin mir keiner Schuld bewusst. Miley redet seit gestern nicht mehr mit mir.. und ich habe keine Ahnung wieso. „Ja das habe ich, gut erkannt, willst 'n Keks?!“, mein Auge zuckt. „Was zur Hölle ist los mit dir?! Ich habe dir nichts getan, soweit ich das beurteilen kann!“, meine Hände ballen sich zu Fäusten und ich verlagere meinen Standpunkt. Ich lehne mich nach vorne und endlich. Endlich kann ich ihr in die Augen sehen. „Doch, das hast du!“, sie dreht mir den Rücken zu und geht zu ihrem Kleiderschrank. Ich mache einen Schritt auf sie zu, besinne mich aber eines Besseren. Ich glaube nicht, dass ich sie jetzt anfassen sollte. Das kann gar nicht gut für mich enden. Ich schlucke leicht und meine Wut ergreift Überhand. „Dann sag es mir doch! Was hab' ich dieses Mal getan, dass dich geärgert hat? Es tut mir ja Leid, aber ich bin nun mal nicht perfekt!“, noch heute Morgen dachte ich alles wäre so, wie es sein sollte. Aber da habe ich mich wohl geirrt. Von Miley in der Schule ignoriert zu werden... das hat mir keinen Spaß gemacht. Das war eher deprimierend. „Nein, das bist du ganz sicher nicht... Lass. Mich. In. Ruhe!“, sie betont jedes einzelne Wort und als sie sich wieder umdreht, sehe ich, dass ihre Augen in Tränen schwimmen. Aber ich kann mich nicht erweichen lassen. Ich habe ihr nichts getan, verdammt! „Schön, meinetwegen. Du kannst tun was du willst. Meld dich, wenn du wieder runter gekommen bist. Aber erwarte nicht, dass ich heute auf deine Anrufe reagiere. Ich verzieh mich. Viel Spaß beim Suchen.“, ich drehe mich um und mache schnelle Schritte zur Tür, achte nicht darauf, dass Tränen in meine eigenen Augen schießen. Ich will das nicht. „Geh ruhig, tu was du nicht lassen kannst.“, ich beiße meine Zähne aufeinander und schlucke stark. Schlucke den Klumpen in meinem Hals runter. Ich kann sie nicht sehen lassen, wie sehr mir das wirklich zusetzt. Das darf ich mir nicht erlauben. „Wir sehen uns, Miley. Oder vielleicht auch nicht. Oh, und falls es dich interessiert.“, ich drehe mich schnell zu ihr und schlucke noch einmal schnell. Und wider besseren Wissens sprudelt es aus mir heraus. „Ich habs gestern mit deiner Cousine getrieben und sie hat sich danach wenigstens nicht über irgendwelchen Schwachsinn ausgelassen. Alles was ich getan habe, war dich zu küssen!“ Die Tür fällt ins Schloss und ich lasse mich dagegen sinken. Ich schließe meine Augen. Fest. Fast schon unerträglich. Es brennt in meinen Eingeweiden. Es brennt in meinen Augen. Es brennt in meinen Händen, meinen Beinen, meinem Kopf. Mein ganzer Körper brennt vor Sehnsucht und Schmerz. Sehnsucht nach ihr und nach der einen Sache, die ich nie von ihr bekommen werde. Liebe. Unser erster, richtiger Streit. Das kommt selbst unter den besten Freunden vor, richtig? Ich meine... Tränen laufen meine Wangen hinab und ich wische sie mit dem Handrücken weg. Ich fühle mich furchtbar. Furchtbarer als je zuvor. Sogar noch furchtbarer als damals. Damals, als Tiff beschloss mich zu verlassen. Ohne ein Wort, ohne eine Nachricht, ohne eine Spur. Und Jahre später taucht sie wieder auf. Und erwartet vermutlich, dass ich ihr verzeihe. Aber ich kann ihr nicht verzeihen. Nicht nach all den Dingen, die ich ihretwegen verzapft habe. Aber mit Miley ist das etwas völlig anderes. Ich würde ihr sofort verzeihen. Nur ein Wort von ihr, eine Berührung und alles wäre wieder in Ordnung. Ich bin so durch. „Lilly? Ich hab' Schreie gehört. Ist bei euch alles okay?“, Jackson. Sein Kopf lugt zwischen Tür und Rahmen hervor und er sieht mich erwartungsvoll an, aber ich antworte ihm nicht sofort. Ich schüttele nur den Kopf und lasse ihn etwas hängen. „Hm, ich formuliere die Frage Mal anders. Ist bei dir alles okay?“ Ich zucke mit den Achseln und fahre mir mit der Hand über die Augen. Wenigstens ein Stewart, der sich um mich kümmert. Miley scheint die einzige hier zu sein, der ich egal bin. Und das, obwohl sie doch eigentlich meine beste Freundin sein sollte. Jeder ist netter zu mir als sie. Sollte mir das zu Denken geben? „Komm, wir machen einen Spaziergang. Ich glaube, du musst erst einmal hier raus.“, er packt mich am Oberarm und zieht mich die Treppe runter. Ich lasse mein Skateboard bei Mr. S liegen und lasse mich hinterher schleifen. Mir ist alles egal. Mir ist alles vollkommen gleich. „Wo gehen wir hin?“, ich seufze und stecke meine Hände in die Hosentaschen. Ich habe nichts mit Jackson zu tun. Trotzdem tut er so, als würden wir uns schon ewig kennen, und als wäre er mein bester Freund, dem ich gleich mein Herz ausschütte. Aber das habe ich nicht vor. „Jackson, wohin willst du?“ „Ich bring dich an einen Ort, an dem du in Ruhe nachdenken kannst und an dem dich niemand findet. Da kannst du mir dann alles erzählen, wenn du magst. Wenn du jemanden zum Reden brauchst, meine ich.“, was habe ich gesagt? Er will, dass ich mein Herz ausschütte. Werde ich nicht tun. Mein Handy vibriert. Ich klappe es auf, ohne weiter darüber nachzudenken, aber ich sage nichts, als ich es mir ans Ohr halte. „Lilly? Wir müssen reden. Ich habe interessante Neuigkeiten für dich, das willst du unbedingt hören, glaub mir!“, Oliver. Ich lächele angesichts der Ironie. Ich habe den ganzen Tag versucht mit Miley zu reden und habe Ollie dabei völlig vergessen und ignoriert. Ich bin doch echt bescheuert. Und trotzdem liebt er mich immer noch. „Später, Big O. Später... ich komm vorbei, ja?“, sinnlos zu erwähnen, dass ich am Ende ohnehin bei ihm lande. Immerhin wohne ich bei ihm. Letzte Nacht habe ich zu Hause zusammen mit Rach verbracht. Und ja, wir haben mit einander geschlafen. Und nein, nicht nur ein Mal. Ich habe irgendwann damit aufgehört mit zu zählen. „Alles in Ordnung bei dir L.T.?“, seine Stimme klingt besorgt und wieder muss ich lächeln. „Sicher, was sollte schon los sein. Wir sehn uns, bye.“, ich klappe das Telefon zu. Jackson und ich erreichen den Strand und er führt mich immer weiter die Brandung entlang. Immer weiter weg von den anderen Menschen und jedweder Zivilisation. Vielleicht will er mich ja in einer abgelegenen Ecke umbringen... Weil er gehört hat, was ich über seine Cousine gesagt habe. Wollt ihr eigentlich wissen, wieso ich gestern nicht in der Schule gewesen bin? Ich erzähle es euch später gerne. Aber zuerst muss ich mir entweder die Seele aus dem Leib weinen Schrägstrich schreien.. oder irgendetwas zerschlagen. Beides klingt irgendwie verlockend. Ich könnte natürlich auch ein paar Kerle aufmischen. Ja, danach wäre mir jetzt ebenfalls. „Also, wir sind da.“ •◘○ Miley hatte ihren Kopf in ihrem Kissen vergraben. Tränen liefen ihre Wangen hinab in den Stoff. Sie wartete. Sie wartete darauf, dass Lilly durch die Tür spaziert kommen und sie küssen würde. Sie würde ihr sagen, dass ihre Affäre mit Rachel ihr nichts bedeutete und dass sie nur sie allein liebte. Sie wollte, dass sich die Skaterin einen Ruck gab und wieder zurück kam. Die Pop-Prinzessin fühlte sich schrecklich. Nie in ihrem Leben hatte sie sich schrecklicher gefühlt. Allein der Gedanke von Lilly zusammen mit Rachel brachte sie dazu, sich zu übergeben. Die Bilder in ihrem Kopf. Die Erinnerungen an den gestrigen Nachmittag. Lillys nackter, vor Schweiß glänzender Körper an Rachels gepresst. Ihr Grinsen. Jenes verführerische Grinsen, mit dem sie Mileys Herz zum schmelzen bringen konnte, wenn sie wollte. Ihr schneller Atem, ihr offensichtlicher Genuss. All das brachte Miley zur Weißglut. Sie wusste, dass Lilly nichts dafür konnte. Dass sie nicht ahnen konnte, was sich in der Brünetten abspielte. Dass sie selbst diejenige sein wollte, die Lilly so glücklich machte. Dass eben sie diejenige Frau war, die mit Lilly schlafen wollte. Denn ja, so war es doch. Sie wollte Lilly nah sein. Auch in dem intimsten Weg, den sie sich nur vorstellen konnte. Denn mit Lilly... mit Lilly würde es etwas Besonderes sein. Lilly würde darauf achten, dass sich Miley wohl fühlte, wenn sie es zum ersten Mal tun würden. Daran zweifelte sie keine einzige Sekunde. Mehr Tränen stahlen sich aus ihren Augen. Aber wollte sie überhaupt, dass es soweit kam? War sie wirklich so veranlagt? Konnte sie wirklich in Lilly Truscott verliebt sein? Richtig und wirklich? Konnte sie sie denn so lieben, wie sie einen Jungen lieben würde? Liebe... Ja, sie würde alles für Lilly Truscotts Liebe tun. „Mile? Mile, bist du da drin? Jackson und Lilly sind weg von hier, ist alles in Ordnung bei dir? Lilly wirkte niedergeschlagen. Ich glaube, sie hat geweint. Was ist denn los?“, Robbie Rays Kopf erschien im Türspalt, als Miley den Kopf wandte. Lilly hatte geweint? Lilly Truscott? Ihre Lilly hatte geweint? Sie biss sich auf die Unterlippe. Ihr Vater ließ sich neben sie auf dem Bett nieder und legte eine Hand auf ihre Wange. Sie lehnte sich in seine Berührung und ließ ihn die Tränen weg wischen. Ihr ganzes Make-Up musste grässlich aussehen. Lilly wäre das egal, Lilly würde sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass sie wunderschön aussah und dass alles wieder gut werden würde. Aber Lilly war nicht hier. Neue Tränen schossen in ihre Augen. „Magst du mir erzählen, was passiert ist? Wenn es etwas ist, was euch beide so traurig macht, dann solltest du unbedingt etwas daran ändern. Lilly sorgt sich um dich, du bist ihr sehr wichtig. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie dir absichtlich weh tun würde.“, Miley nickte. Sie wusste, dass das stimmte. Denn Lilly hatte keine Ahnung, wie sie empfand. „Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht, Daddy. Lilly hat keine Schuld. Sie war perfekt, so wie immer.“, sie lachte etwas bitter, „Sie hat die Schuld sofort bei sich gesucht. Aber ich bin die, die falsch gelegen hat.“, Miley schenkte ihrem Vater ein schiefes Lächeln und setzte sich etwas gerader hin, wischte sich über die Augen. „Du wirst sehen, Miles. Alles wird sich wieder einrenken. Lilly ist niemand, der Dinge lange nach trägt. Ich bin mir sicher, wenn du dich bei ihr entschuldigst... dann wird sie dir verzeihen.“, er zog sie in eine feste Umarmung und strich durch ihre Haare. „Geh Morgen zu ihr und erkläre es ihr in Ruhe. Sie wird dir zuhören. Und sie wird verstehen.“ Sie nickte matt und vergrub ihr Gesicht in der Brust ihres Vaters. Er wusste einfach immer, was er sagen musste, damit sie sich besser fühlte. Sie lächelte sanft. „Daddy... was hältst du eigentlich so von Lilly?“, ihre Stimme war leise und unsicher und sie war sich nicht ganz einig darüber, wie er es aufnehmen würde, was sie ihm gleich anvertrauen wollte. Sie wusste noch nicht einmal genau, wie sie es überhaupt sagen würde. „Du weißt, wie ich über sie denke. Sie ist wie eine Tochter für mich und ich mag sie sehr. Wieso?“, er lehnte sich etwas von ihr weg und sie schwang die Beine vom Bett. Sie ließ ihren Kopf auf die Schulter ihres Vaters sinken und nahm seine Hand. „Werd aber nicht sauer, okay? Ich bin immer noch verwirrt und hab keine Ahnung, wie das ganze überhaupt angefangen hat. Ich weiß nur, dass ich nichts dagegen machen kann, und dass es passiert ist und dass ich wirklich Angst habe, dass-“, eine Hand auf ihrem Mund unterbrach ihren Satz. Sie hatte immer schneller und schneller gesprochen und nicht geatmet. Robbie Ray gluckste leicht. „Miles, was immer du mir sagen willst... mach dir keine Sorgen, okay? Ich liebe dich und ich werde bestimmt nicht sauer. Sag es einfach, es ist in Ordnung, wirklich.“, sein Daumen strich über ihre Handknöchel und sie entspannte sich etwas. Natürlich, ihr Dad würde immer für sie da sein. Wie war sie nur je auf die Idee gekommen, er könnte vielleicht enttäuscht sein? „Ich glaube... ich glaube, ich liebe.. Lilly..“ •◘○ Acht Uhr. Genau Acht Uhr. Gott, wie ich es vermisst habe, die verdammte Schule sausen zu lassen. Besonders Montags nach so einem anstrengenden Wochenende. Ach was sage ich.. nach einer so anstrengenden Woche. Aber das wird schon wieder. Denn heute ist ein guter Tag. Heute wird sich zeigen, ob die Stewarts für mich gemacht sind, ober ob ich mich wieder in etwas verrenne. Aber ich habe ein gutes Gefühl! Sie gibt mir ein sehr, sehr gutes Gefühl. Rachel. Denn heute werde ich sie treffen. Gleich, in einer Viertelstunde. Ich bin etwas früh, denn ich musste immerhin vor Ollie aus den Federn und aus dem Haus. Ich hab Miley schon eine SMS geschrieben, dass ich leider nicht kommen kann. Natürlich habe ich ihr den Grund nicht genannt. Das wäre dumm gewesen. „Ms. Truscott. Wie schön zu sehen, dass Sie es sich nicht anders überlegt haben. Ich dachte schon, Sie würden nicht kommen. Nachdem Sie immerhin drei meiner Einladungen abgelehnt haben.“, sie sieht atemberaubend aus. Schwarze High-Heels, ein kurzer Rock (aber nicht zu kurz) und ein heller Mantel. Ich muss mich zwingen in ihr Gesicht zu sehen. Ihr rotes Top ist relativ weit ausgeschnitten. Ich würde sie am liebsten gleich jetzt und hier vernaschen. Ich grinse sie an. Ich sehe nicht so gut aus, finde ich. Eine weite, dunkelblaue Jeans mit angerissenen Knien, weiße Sneaker und ein hellblaues T-Shirt mit der Aufschrift: Haha, Suckers. She's with me. Außerdem trage ich einen Schal, weil ich am Hals schnell friere. Meine Haare wehen um meinen Kopf und ich halte ihr meinen Arm hin, sodass sie sich einhaken kann. Übrigens, wir stehen vor der Mall. Ich habe ihr angeboten einen kleinen Spaziergang durch die Läden zu machen und dann anschließend nett essen zu gehen. Und ich finde schon jetzt, dass es sich verdammt gelohnt hat! Ich brauchte definitiv endlich Mal wieder ein Date, sonst wäre ich verzweifelt. Und Rachel Stewart ist unglaublich attraktiv. Mit ihren langen, gebräunten Beinen, dem üppigen Vorbau und dem süßesten Lächeln. „Sie sind ein Witzbold.“, sie deutet auf mein T-Shirt und ich lache sanft, als sie meinen Arm mit der anderen Hand ergreift und wir die Mall betreten. Es sind nicht sehr viele Leute unterwegs, die meisten College-Studenten. Immerhin ist jetzt eigentlich Unterricht. „Also, wohin zuerst?“ Und zwei Stunden später finden wir uns in einem kleinen Restaurant in der Stadt wieder. Meine Hand liegt auf ihrer und sie blickt verträumt in meine Augen. Wir sind dazu übergegangen uns zu duzen. Also ich finde, das kann sich als Fortschritt doch schon sehen lassen, meint ihr nicht? Obwohl es gerade Mal halb elf ist, halte ich ein Weinglas in der freien Hand und nehme einen kleinen Schluck. Ich hätte wirklich nichts dagegen sie mit nach Hause zu nehmen. Ich kann mich auch erstaunlich gut mit ihr unterhalten. Das hätte ich nicht erwartet, aber na ja... immerhin ist sie ja Mileys Cousine. In irgendetwas müssen sie sich ja ähneln. Aber tatsächlich sind sie ziemlich verschieden. Das ist gut so. „Danke für den schönen Vormittag, Lilly. Ich hatte eine Menge Spaß.“, sie fährt sich mit der Hand durch die Haare und ich lecke mir unbewusst über die Lippen. Sie grinst leicht. Ihre Zähne sind so unglaublich weiß. Faszinierend. Ich lasse meine Finger über ihre Hand gleiten, streichele sie. Ich will gerade zu einer Antwort ansetzen, da höre ich, wie ein Stuhl laut zur Seite geschoben wird. Ich hebe meinen Kopf und meine Hand erstarrt. Ja mein ganzer Körper erstarrt, zuckt zusammen und verkrampft. Oh nein, nicht schon wieder. Reiß dich zusammen, Lil! Das liegt hinter dir! Get. Over. It. „Lillian Truscott? Wie schön dich hier zu treffen. Und was für ein Zufall, wie geht es dir?“, sie kommt mit großen Schritten auf unseren Tisch zu und würdigt Rachel keines Blickes. Ich strecke einmal schnell meinen Rücken und setze mich ein wenig gerader hin. „Ms. Ryan, wirklich lange nicht gesehen.“, ich werde sie nicht wieder in mein Leben lassen. Ich habe dazugelernt, auch wenn ich nicht so aussehe. „Was für eine Überraschung, in der Tat. Aber ich kann nicht sagen, dass sie mich sonderlich freut.“ Meine Stimme ist kalt und ich bin bereit mich zu erheben und sie hinaus zu werfen. Und zwar ich selbst. Mit meinen eigenen zwei Händen. „Oh Lilly, wieso auf einmal so förmlich?“, sie legt eine Hand auf meine Schulter und ich stehe auf. Es scheint sie nicht zu beeindrucken. Wir sind gleichgroß. „Jetzt willst du mich doch wohl nicht etwa einschüchtern? Also wirklich, wo bleiben deine Manieren, Schatz?“ Ihr Finger zieht eine kleine Linie auf meinem Arm und es jagt mir unwillkürlich einen Schauer über den Rücken. Ich kann es nicht unterdrücken. Hoffentlich hat sie nichts bemerkt. „Bitte, geh einfach. Ich will hier nicht für einen Aufstand sorgen.“, ich nehme ihre Hand und lasse sie fallen, nachdem ich sie von mir los gemacht habe. Ich will nicht mehr, dass sie mich berührt. Darauf kann ich sehr gut verzichten. „Ist das deine neue Freundin? Geschmack hattest du schon immer, dass muss ich dir zugestehen. Aber Lilly Pad, ich wundere mich wirklich. Du liebst nur mich. Und das wissen auch alle.“, ihr Zeigefinger tippt mir gegen die Nase und Wut pocht in meinen Adern. Wie kann sie es wagen?! „Verschwinde. Lass mich in Ruhe, ich will nichts mehr von dir wissen. Ich kann auch sehr gut ohne dich leben.“, ich dränge mich an ihr vorbei, lege einen Fünfziger auf den Tisch und nehme Rachels Hand. Sie steht sofort auf und wir beide gehen in Richtung Tür. „Du kannst vielleicht vor deinen Gefühlen weg laufen, Süße, aber du kannst ihnen nicht entkommen.“, ich höre ihre Singsangstimme und dann lacht sie. Rachels Gesicht ist in Zornesfalten verzogen und ich weiß, dass ich ihren Ausdruck genauso wieder spiegele. Ich helfe ihr in ihren Mantel und halte ihr die Tür auf, werfe einen letzten Blick zurück. Tiff wirft mir einen Luftkuss zu und ich rolle mit den Augen. Ich hasse es, es zuzugeben, aber sie weiß, welche Punkte sie bei mir drücken muss um mich rasend zu machen. Sie kennt mich viel zu gut. „Tut mir Leid. Peinliche, besitzergreifende Ex-Freundin.“, Rachel hat sich wieder bei mir eingehakt und ich schüttele sanft den Kopf. So etwas kann einem den Tag versauen. Vor allem, wenn man den bis eben mit dem neuartigen Objekt der Begierde verbracht hat. „Schon gut. Ich fand die ganze Aktion eher peinlich für sie. Sie hat sich wirklich lächerlich gemacht. Und außerdem.. war ich erstaunt, wie ruhig du geblieben bist. Du sahst aus, als würdest du im nächsten Moment explodieren. Niedlich mit anzusehen. Wo lässt du nur den ganzen Ärger?“, jetzt grinse ich verschmitzt. Wir haben soeben mein Auto erreicht. Ich lehne sie sanft dagegen und flüstere so leise, dass sie mich kaum hören kann. „Finde es doch selbst heraus.“, ich beiße sanft in ihr Ohrläppchen und spüre, wie sie in meinen Armen leicht erzittert. Sie riecht nach Orange. Orange mit Kokosnuss. Sie packt mich an der Front und lässt ihre vollen Lippen mit meinen kollidieren. Das ist das erste Mal, dass ich sie küsse. Aber es gibt kein Feuerwerk. Und die Welt steht nicht still. Das hier... ist kein Kuss, der von Liebe spricht. Er ist lusterfüllt und hungrig. Und ich will mehr davon. Ich will sie, jetzt sofort. Fünfzehn Minuten später sitze ich auf meinem Bett. Das Auto steht sicher in der Einfahrt und Rachel sitzt breitbeinig in meinem Schoß. Ihre Hände sind in meinem Haar vergriffen und ich küsse sie. Sie küsst mich. Meine Hände gleiten über ihren Bauch, schieben ihr Top nach oben. Schnell, nicht zärtlich. Ich brauche das jetzt. Ich muss es vergessen. Ich lege sie auf mein Bett, küsse ihr Kinn, ihr Ohr, ihren Hals. Ich sauge an ihrem Puls, meine Hände an ihren Beinen. Immer mehr unserer Kleidungsstücke gehen verloren und ich ziehe die Bettdecke bis über meine Hüfte. Ich weiß, dass die Tür nur angelehnt ist. Sie hat sie zugeschoben, als sie rein kam. Aber es ist niemand hier. Niemand außer uns beiden. Ich nehme ihre linke Brustwarze in den Mund, als meine Hand weiter nach unten wandert. Ihre spüre, wie sie die Luft scharf einsaugt und kann nicht anders als zu grinsen. Ihre Hände auf meinem Rücken. Ich kann ihre Fingernägel spüren, sie bohren sich in meine Haut. Und es gibt keinen Platz an dem ich lieber wäre. Nicht einen einzigen. •◘○ Miley fand sich in einer festen Umarmung wieder, mit der sie nicht gerechnet hatte. Sie saß stocksteif da und zog ihre Augenbrauen in Verwirrung zusammen, als ihr Vater sie vor und zurück wiegte. Sie schluckte sanft und tätschelte vorsichtig seinen Rücken. „Ähm, alles okay, Dad? Tut mir Leid, dass du es so erfahren musstest... ich kann nichts dagegen machen. Wenn ich es ändern könnte, dann würde ich es tun. Wirklich, aber ich kann es nicht.“, sie spürte, wie er den Kopf schüttelte und dann lachte. Jetzt war sie noch verwirrter als zuvor. „Ach Spätzchen... Es ist doch alles in Ordnung. Ich wusste, dass etwas zwischen euch passiert ist. Lilly ist ein toller Mensch und ich bin mir sicher, dass sie dich auch sehr liebt. Weißt du überhaupt, wie sie dich ansieht? Ich freue mich so für euch!“ „Um, Dad? Hast du mir zugehört? Ich habe gerade gesagt, dass ich in Lilly verliebt bin. In Lilly. Wie in Lilly als ein Mädchen. Stört dich das nicht? Ich meine, bist du nicht enttäuscht...?“, er ließ von ihr ab und nahm wieder ihre Hand, drückte sie fest und lächelte breit. „Mein Baby Girl ist verliebt, wie könnte ich da wütend sein? Oder enttäuscht? Und dann auch noch in jemanden so großartiges wie Lilly. Ich habe dir doch gesagt, dass sie wie eine Tochter für mich ist. Wer weiß, vielleicht wird sie ja eines Tages ganz legal meine Tochter. Meine Schwiegertochter. Oh ich kann die Hochzeit schon vor mir sehen!“, er stand auf und stieß seine Faust triumphierend in die Luft. Miley blinzelte ein paar Mal sehr schnell. „Daddy! Ich habe nur gesagt, dass ich vielleicht in sie verliebt bin! Nicht, dass ich sie gleich heiraten will! Schlag dir das aus dem Kopf, alter Mann!“, sie verschränkte die Arme, konnte ein kleines Lächeln aber nicht unterdrücken. Dann erstarb es. „Ich glaube nicht, dass je etwas aus uns wird...“ „Wieso das denn nicht? Du liebst sie und sie liebt dich, wo ist da das Problem?“, er lehnte sich an ihre Tür und lächelte wohlwollend. „Also ich sehe keines. Dann kann sich Lilly endlich als vollwertiges Familienmitglied fühlen. Oh das freut mich so!“ Ich rieb sich die Hände und lachte wie ein alter Seemann. Miley schüttelte amüsiert den Kopf. Sie hatte definitiv nicht erwartet, dass Robbie Ray so reagieren würde. „Sie ist schon vergeben. Ich hab sie gestern zusammen mit einer anderen Frau gesehen. Sie waren ziemlich... zärtlich.“, auch wenn das, was Miley gesehen hatte nichts mit Zärtlichkeit zu tun gehabt hatte, sie würde ihrem Vater nicht auf die Nase binden, dass seine Nichte mit Lilly Sex gehabt hatte. Und das erst gestern. „Mit wem? Kenne ich das Mädchen? Ich sage dir, sie hat gegen dich keine Chance, Schatz.“, sie machte ein paar Schritte herüber zu ihrem Bad und öffnete die Tür, schloss sie aber nicht. Sie wollte nur ihr verwischtes Make-Up ausbessern. „Ich glaube nicht, dass du sie kennst. Ich kenne sie selbst nur flüchtig. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich gegen sie ankomme. Sie ist wirklich extrem hübsch.“, das war eine gewaltige Untertreibung. Ihre Cousine war – wie Lilly es ausdrücken würde – the frickin' BOMB. „Ach, red doch keinen Unsinn. Ich wette mit dir, wenn du es Lilly sagst, wird sie dieses Mädchen ganz schnell fallen lassen und zu dir kommen. Ihr beide seid perfekt für einander. Und das sage ich, als dein Vater.“, ja, das war eine ganz schöne Leistung. Ihr Vater hasste sonst immer alles und jeden, mit dem Miley eine Beziehung hatte. „Was ist an Lilly anders, Dad? Wieso bist du dir bei ihr so sicher? Du mochtest zum Beispiel Jake nicht und er war immer höflich zu dir.“, das zumindest war die Wahrheit. Der Blonde hatte immer versucht vor Robbie Ray eine gute Figur zu machen. Mit mehr oder weniger Erfolg. „Ich schätze Lilly, und außerdem kenne ich sie schon. Ich lass dich jetzt alleine. Du musst sicher über einiges nachdenken, Spatz.“, er betrat das Badezimmer, gab seiner Tochter einen Kuss auf den Kopf und lächelte warm. „Das wird schon wieder. Mach dir keine Sorgen.“ Sie kicherte leicht und tränkte den Waschlappen im Becken mit warmen Wasser. Sogar ihr Vater freute sich für sie. Wieso konnte sie sich selbst dann nicht darüber freuen? Lilly würde sie ohne Kompromisse einfach lieben. Lieben, wie niemand sonst es konnte. Trotzdem war Miley nicht glücklich darüber, dass Lilly vielleicht mit ihr zusammen sein könnte. Es hatte ihr das Herz raus gerissen, als sie Lil mit Rach gesehen hatte, aber sie würde sicher irgendwie damit leben können, oder? Wenn sie das Gefühl einfach unterdrückte? Wenn sie einfach so tat, als würde sie sich für Lilly freuen? Sie seufzte. Nein, das konnte sie nicht. Sie wollte nichts lieber als zu Lilly zu rennen – wo auch immer sie war – und sie in die Arme zu schließen. Sie zu küssen und ihr nah zu sein. Nichts anderes konnte sie so glücklich machen, wie sie. Der Gedanke war erschreckend. Den letzten Rest schwarz von ihrem Gesicht wischend griff sie mit der trockenen Hand in ihre Hosentasche und zog ein Handy hervor. Sie musste jetzt mit Lilly sprechen. Musste mit ihr darüber reden. Es ging nicht anders. Sie konnte Lilly nicht an Rachel verlieren. Es würde sie umbringen, wenn die beiden als Paar auf Familientreffen erscheinen würden. „...“, es klingelte ein paar Mal, aber niemand nahm ab. Sie seufzte erneut und ließ das Telefon zuschnappen. Natürlich, Lilly hatte es selbst gesagt. Sie würde nicht an ihr Telefon gehen. Den ganzen Rest des Tages nicht. Das bedeutete, Miley musste auf die Suche nach ihr gehen. Die Skaterin hatte es gewusst. Sie hatte genau gewusst, dass Miley sich später schlecht wegen der ganzen Sache fühlen würde. Es machte sie fast wütend, dass die Blondine sie inzwischen so gut kannte. Dabei versuchte sie ständig nicht so berechenbar zu sein. Erneut klappte sie ihr Telefon auf, aber dieses Mal rief sie eine andere Nummer. Ein breites Grinsen schlich sich auf ihre Lippen. Dieser Frau konnte niemand entkommen. „Roxy? Ich brauche deine Hilfe, es ist wirklich dringend. Bitte komm so schnell du kannst.“ •◘○ Wir sind an einer sehr abgelegenen Stelle angekommen und ich sehe mich um. Hier sind eine Menge glatte Steine und das Meer frisst sich weit bis ins Land. Es sieht ein bisschen aus wie eine Lagune, umrandet von all den schönen Felsen. Nett hier, das muss ich zugeben. Und jetzt wisst auch ihr, wie mein Tag gestern gelaufen ist. Rachel kriegt wirklich nicht mehr genug, wenn sie einmal angefangen hat. Aber ich bin auch nicht gerade schlecht in Form. Ich wollte euch den ganzen hemmungslosen Sex und so weiter bloß ersparen. Ihr seid sicher nicht so notgeil, oder? Na ja, wie auch immer. Es ist ja nicht alles so prickelnd gelaufen. „Also, ihr habt gestritten? Das ist seltsam, ihr streitet doch nie.“, tja. Bis jetzt mein kleiner Freund. Jackson hat sich auf einem Stein niedergelassen und lässt die Beine baumeln. Ich seufze besiegt. Seine blauen Augen fixieren mich genau. Sie sind nicht so intensiv wie Mileys, aber strahlen mehr Besorgnis aus, als ich ihm zugetraut hätte. „Ich habe ehrlich gesagt auch keine Ahnung, was genau da gelaufen ist. Miley war so... neben der Spur. Sie hat mich in der Schule heute komplett ignoriert und dann wollte ich vorhin mit ihr sprechen. Und plötzlich. BAM! Geht sie voll ab und schreit rum...“, ich lehne mich neben ihn gegen einen Baum. Ich wüsste nur zu gerne, was ich dieses Mal wieder Böses getan habe. Dann könnte ich mich bei ihr entschuldigen und alles wäre wieder in Ordnung. Aber ich glaube nicht, dass das so schnell passieren wird. Nicht, wenn sie weiterhin so drauf ist. Da kann ich so einfühlsam sein, wie ich will. „Miles war gestern Abend schon so komisch drauf. Ich glaube, sie hat heute Nacht geweint. Ich habe nicht nachgesehen.“, sie hat gestern geweint? Gestern Nacht... „Ich habe Oliver angerufen, aber er meinte nur, dass sie bei dir war. Also dachte ich, du wüsstest vielleicht etwas...“ Meine Augen weiten sich leicht. Sie war bei mir zu Hause? Gestern? Die Schritte... die offene Haustür. Oh nein, ich bin so ein Idiot! Ich hätte wissen müssen, dass etwas nicht stimmt! Ach scheiße. Klar, außer ihr und mir hat im Moment doch auch niemand einen Schlüssel. „Ich hab sie nicht gesehen. Ich war... beschäftigt.“, ja, das ist ziemlich beschönigt, ich weiß. Aber ich kann ihm schlecht auf die Nase binden, dass ich seine Cousine flach gelegt habe. Oder, dass mich Miley wahrscheinlich inflagranti erwischt hat. Dann ist er bestimmt nicht mehr so nett zu mir. „Das dachte ich mir. Na ja, ich hoffe jedenfalls für euch, dass sich das bald wieder legt. Ich weiß, dass Miley dir sehr wichtig ist.“, er hat ja keine Ahnung, wie sehr er damit Recht hat. Sehr wichtig. Das ist ebenfalls verdammt beschönigt. Er steht auf und macht seinen Weg aus der Lagune. Aber noch bevor er ganz aus meiner Sicht verschwindet, dreht er sich leicht zu mir um und lächelt. Und ich weiß wirklich nicht, was mich reitet, aber... „Jackson, ich liebe deine Schwester.“ Wieso ich ihm das überhaupt sage? Keine Ahnung. Und wieso ausgerechnet jetzt? Immer noch keine Ahnung. Aber es scheint mir das Richtige zu sein. Ich lege meine Karten auf den Tisch, ich habe die Welt so lange gehasst. Es ist seine Sache, was er aus dieser Tatsache macht. Nicht meine. Er lächelt immer noch, vielleicht sogar ein bisschen breiter als sonst. „Ja, ich weiß. Wir sehen uns, Lil. Halt die Ohren steif.“ Ich lasse Luft ab. Es ist lächerlich. Jeder weiß, wie ich über sie denke und was ich für sie empfinde. Es ist wirklich nicht zu fassen. Alle Welt sieht es und ich bestreite es vor dem einen Menschen, den es wirklich etwas angeht, immer noch. Miley. Vielleicht sollte ich einfach meinen Stolz vergessen und zu ihr gehen. Sie packen, gegen ihre Zimmertür pressen und ihr alles sagen. Wenn sie wirklich geweint hat, weil sie mich mit Rachie gesehen hat, dann muss das doch etwas heißen, oder etwa nicht? „Hab ich dich gefunden! Ha, Roxy like a puma! GRRR!“, ich erschrecke mich fast zu Tode, als mich von hinten jemand anspringt und es mich zu Boden wirft. WHAT THE FUCK?! Ich drehe mich blitzschnell auf den Rücken und starre in das Gesicht einer kleinen, rundlichen Frau. Sie lässt bedrohlich ihre Finger knacken und kommt dann drohend auf mich zu. Ich rutsche ein paar Zentimeter von ihr weg, aber ich bin offensichtlich zu langsam. „Was wollen Sie von mir?“, ich rappele mich hoch, meine Fäuste zum Kampf erhoben. Diese Frau hat etwas sehr Einschüchterndes an sich. Obwohl sie so viel kleiner ist als ich. Alles passiert so schnell, dass ich nicht richtig reagieren kann. Sie schwingt mich von den Füßen und wirft mich über ihre Schulter. Dann rennt sie los. Wie zum Geier kann sie mich tragen?! Und was habe ich getan, um das hier zu verdienen? „Lassen Sie mich runter! Was wollen Sie?!“ „Sei still und zappel nicht so rum. Miley hat gesagt, sie braucht dich.“, etwas in meinem Kopf macht Klick. Miley. Miley braucht mich. Miley ist in Gefahr, vielleicht verletzt, allein. Ich ziehe meine Augenbrauen fest zusammen. Ich muss sie retten. „Was ist mit Miley? Geht es ihr gut? Wo ist sie?! Lassen Sie mich runter!“, ich wende mich in ihrem Griff und suche nach Freiheit. Miley retten. Miley retten. Jetzt sofort. Los rennen und bei ihr sein. Sie trösten, sie pflegen, sie im Arm halten und nie mehr loslassen. MILEY RETTEN! „Ich hab doch gesagt, du sollst still halten! Miley geht es gut. Sie hat mich gebeten dich einzufangen, aus welchem Grund auch immer. Und ich helfe der kleinen Miley immer gern. Also, was hast du angestellt, dass sie dich sucht? Hast du ihr weh getan? Du siehst mir sehr nach einem Unruhestifter aus!“, na danke. Miley hat also so eine Psychopathin auf mich angesetzt? Das find ich ja klasse. Aber ihr geht es gut... Gott sei Dank! Aber in echt! Hm, wahrscheinlich hat sie das getan, weil ich ihr gesagt habe, ich antworte nicht auf ihre Anrufe. Immer geht alles am Ende gegen mich. Das ist echt mies! Wenn ich das Mal sagen darf. Ich fühle mich benachteiligt gegenüber anderen Leuten, die nicht ständig so viel Pech haben! Ich seufze, höre allerdings auf mich zu wehren. Ich gehe einfach Mal davon aus, dass sie mir nicht weh tun wird. „Ich habe Miley überhaupt nichts getan. Und ich bin auch keine Unruhestifterin.“, Don't judge a book by it's cover. „Ich bin Mileys beste Freundin.“ Oder zumindest war ich das. Ich weiß ja nicht, was sie als nächstes mit mir vor hat. Man kann ja nie wissen bei ihr. Vielleicht will sie mich ja auch nur wieder anschreien. „Du bist also diese Lilly Truscott, hm? Ich wollte dich schon seit Monaten durch checken. Ich werde dich im Auge behalten, junge Dame! Plan bloß keine krummen Dinger mit Miley!“, wir sind jetzt am Haus der Stewarts angekommen und sie setzt mich auf den Boden. „Vergiss niemals! Roxy like a puma!“ Sie zeigt mit ihrem Finger auf meine Brust und ich nicke etwas unsicher. Die Tür hinter mir öffnet sich und ich drehe mich im Bruchteil einer Sekunde zu ihr um. Miley scharrt mit ihrem Fuß auf dem Boden herum und sieht mich etwas verlegen lächelnd an. Und ich kann kaum sagen, wie erleichtert ich bin sie lächeln zu sehen. Ohne weiter darüber nachzudenken, presche ich nach vorne und ziehe sie in meine Arme. No, I think I lied before. Because, this is the place I always wanna be. Ende Kapitel 18 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)