When Love Tends To Become A Problem (LILEY) von EmiLy_RoHan (Remember, It Still Remains A Gift) ================================================================================ Kapitel 29: Neuanfang? ---------------------- WHEN LOVE TENDS TO BECOME A PROBLEM - REMEMBER, IT STILL REMAINS A GIFT LILEY Kapitel 29 Er sitzt da wie eine Statue. Er starrt und ich rauche. Ich ziehe einmal schnell und schaue aus dem Fenster. Der Garten erstreckt sich vor meinem Blickfeld. Ich schließe meine Augen und höre seinem Atmen zu. Ich bin schrecklich müde. Müde von all dem Drama in meinem Leben. Kann ich denn nicht wenigstens ein einziges Mal dauerhaft glücklich sein? Ist dann denn wirklich schon zu viel verlangt? „Also wollte er sich... umbringen. Wegen mir?“, was für eine dumme Frage, Dad. Natürlich wollte er sich wegen dir das Leben nehmen. Wegen mir ganz bestimmt nicht. Ich würde ja mit den Augen rollen, aber sie sind immer noch geschlossen. Also stellt euch jetzt einfach vor, ich hätte mit den Augen gerollt. „Offensichtlich.“ Er seufzt und ich werfe ihm einen kleinen Blick zu. Er hat sein Gesicht in den Händen vergraben und ächzt leise. Ich stehe langsam auf, drücke meine Zigarette aus und komme auf ihn zu. Ich kann nicht anders, ich habe Mitleid mit ihm. Das war sicher nicht seine Absicht, als er verschwunden ist. Und ich kann ihn dafür nicht zur Rechenschaft ziehen. Außerdem ist er immer noch mein Vater. Und er will mich kennen lernen. Vielleicht ist er der Elternteil, der mich lieben könnte. Ich kann mich auch nicht dagegen wehren, ich brauche so eine Figur. Ich kann nicht ohne eine. Ich lasse mich vor ihm auf mein Bett sinken und lege eine Hand auf sein Knie. Er sieht mich an. Mein Vater, Matts Augen. Wie schwer kann es sein, ihm zu verzeihen? „Hey, das ist nicht wirklich deine Schuld. Ich meine... du hättest vielleicht nicht gehen sollen, aber du konntest ja nicht wissen, dass er sich so etwas antun würde. Das konnte niemand wissen, auch ich nicht.“ Klein lächelnd lehnt er sich wieder in seinem Stuhl zurück und schaut mich verhalten an. „Ich habe mich immer gefragt, wie du wohl aussehen würdest. Aber jetzt wo ich dich sehe... und wo ich mit dir reden kann. Muss ich sagen, hast du meine Vorstellungen weit übertroffen. Ich bin froh, dass deine Mutter eine so großartige Tochter erzogen hat.“ Ich sehe zur Seite. „Sie hat mich nicht erzogen und ich bin nicht so großartig. Mach dir bloß keine falschen Hoffnungen. Ich war nie die Tochter, die meine Mutter wollte. Und ich werde es auch niemals sein. Sie liebt mich nicht, ich bin ihr verdammt egal.“, ich schließe meine Augen und verschränke meine Finger im Schoß. „Und ich bin sicher nicht das, wonach du suchst, Dad.“ Ich spüre seinen Blick auf meinem Kopf und seufze leise. Ich sage ihm am besten gleich die Wahrheit. „Lilly, du bist meine Tochter. Ich weiß, ich war kein guter Vater, aber ich kann mich ändern. Außerdem habe ich sicher nicht das Recht dich zu beurteilen... Ich bin mir sicher, du bist wundervoll. Und ich bin auch sicher deine Mutter sieht das ganz genau so. Sie hat vielleicht einfach ein paar Schwierigkeiten es zu zeigen.“, ich rümpfe meine Nase. Klar und Morgen schaut der Weihnachtsmann bei uns vorbei. Vorstellungen hat dieser Mann. „Wenn wenigstens du daran glaubst. Erwarte aber bitte nicht von mir, dass ich die glückliche Familie mit dir und meiner Mutter gebe. Die Zeiten sind lange vorbei. Ich habe jetzt mein eigenes Leben und ich steuere gerade in die richtige Richtung. Meine Eltern haben damit sicher nichts zu tun.“, nein. Miley ist diejenige, die mich wieder in die richtige Bahn gekickt hat. Sie ist die einzige, die mich jemals wirklich geliebt hat. Mein Vater fängt an zu strahlen. Na ja, eigentlich ist es ein ziemlich breites, verschmitztes Grinsen. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und er reibt die Hände aneinander. Komm schon, alter Mann. Sag mir, was dir auf dem Herzen liegt, du machst mir Angst. „Wie heißt der Glückliche? So wie deine Augen eben aufgeleuchtet haben, kann es sich nur um einen Freund handeln! Seid ihr schon lange zusammen? Den muss ich mir mal ansehen...“, ich rolle mit den Augen und seufze ungehalten. Sicher, mein Vater kennt meine Orientierung ja noch gar nicht. Das wird ein Fest. „Dad, bevor du dich zu sehr freust... Ich will ja deine Blase nicht platzen lassen, aber da ist etwas, was du über mich wissen solltest. Ich bin nicht genau das, was man normal nennen kann... Und die Idee von meinem tollen Freund vergisst du bitte auch ganz schnell.“, ich ringe mit den Händen und er schaut mich verständnislos an. „Wie meinst du das, Lil? Ist alles okay? Hab ich was Falsches gesagt?“, ein kleines Lächeln entweicht mir. Er ist genauso unsicher, wie ich bei Miley. Wenn ich mir nie sicher bin, ob ich der Grund für ihre Misere bin. Und er scheint in genau dieselbe Richtung zu schwingen. Mein Vater und ich sind uns vom Charakter her ähnlich. Ich fühle mich gegen meinen Willen erleichtert. „Alles bestens, du kannst es ja nicht wissen. Um, es stimmt. Ich bin in einer Beziehung und ich bin so glücklich, wie man nur sein kann...“, er hat das ganze Theater mit Tiff ja auch nicht mitbekommen, oder das die Sache mit Miles mir mal so zugesetzt hat, „Aber ich habe keinen Freund... Ich bin lesbisch, Dad.“, jetzt sehe ich weg. Ich weiß nicht wieso. Ich habe mich noch nie dafür geschämt, wen ich liebe. Zumindest nicht, während ich bei klarem Verstand war und mich einigermaßen weiterentwickelt habe. Er ist ganz still geworden. Ganz ruhig. Kein Muskel an seinem Körper rührt sich mehr. Er räuspert sich. „Okay, damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Aber wenn du glücklich bist... na ja. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“, ich wage einen Blick auf sein Gesicht. Es ist undefinierbar und ich spüre einen Stich in meinem Herzen. Ich sollte das nicht fühlen. Aber ich will, dass er mich liebt. „Sag einfach... dass du deine Tochter trotzdem immer noch kennen lernen willst.“, ich besehe mir die feinen, weißen Narben an meinem linken Handgelenk. Sie sind etwas verblichen, aber noch deutlich zu sehen. Spuren meines vergangenen Schmerzes. Heute bin ich klüger. Heute würde ich mich nicht mehr einfach so umbringen. Denn heute habe ich Miley. Und sie macht mich glücklich. „Ach, Lilly, natürlich will ich dich immer noch kennen lernen. Das ist nur eine Situation, auf die ich nicht vorbereitet war. Und solange sie gut zu dir ist.“, ich lächele leicht und kratze mich verlegen an der Nase. Er grinst. „Oh ich kenne diesen Gesichtsausdruck. Sie hat dich voll am Haken!“ Er lacht jetzt schallend, gibt mir einen kleinen freundschaftlichen Schlag gegen die Schulter und ich stimme etwas halbherzig mit ein. „Ja, da hast du wohl Recht. Ich würde alles für sie tun.“, unsere Blicke kreuzen sich. Grau auf Türkis. In seinen blitzt dasselbe Vergnügen, dieselbe Freude, die auch einmal in Matts Augen mit schwang. Aber sie ist erloschen. In meinem Vater brennt sie noch. Lichterloh wie ein riesiges Fegefeuer. Ich sehe wieder weg. Ich habe Angst. „Also, weißt du zufällig, wo ich meinen Sohn finden kann?“, ich spiele mit meinen Fingern im Schoß. Wie erkläre ich meinem Vater jetzt, dass ich keine Ahnung habe, was sein Sohn in den letzten Monaten getrieben hat, weil er einen Jungen aus meiner Schule so sehr verprügelt hat, dass er ins Krankenhaus eingewiesen werden musste? „Lilly? Wo ist Matt. Wieso will mir hier niemand etwas erzählen?“ „Weil wir nicht wissen, wo er ist. Er ist vor ein paar Monaten abgehauen. Ich habe ihn seitdem nicht mehr gesehen. Tut mir Leid... aber ich glaube ohnehin nicht, dass er glücklich wäre, dich zu sehen. Er hat sich auch verändert, ich erkenne ihn kaum wieder.“, tatsächlich sehe ich in ihm mehr von meinem alten selbst, als von seinem. Aber das brauche ich Dad nicht sagen. „Er ist abgehauen? Warum?“, ich schwöre es, dieser Mann stellt zu viele Fragen! Ich raufe mir die Haare und überlege angestrengt. Soll ich es ihm erzählen? Immerhin habe ich ihm ja auch schon die Geschichte mit dem Fast-Selbstmord erzählt. Es kann ja nicht schaden, wenn ich ihm noch ein paar mehr Details gebe. Ich mag es nicht, wenn er so verloren aussieht. Das ist meine Rechtfertigung. „Er war vor einiger Zeit mal bei mir in der Schule und hat eine alte Rechnung mit einem meiner Mitschüler beglichen. Ich weiß nicht, wieso er nicht schon früher gekommen ist, weil die ganze Sache schon vor über 5 Jahren gelaufen ist. Aber auf jeden Fall hat er ihn zu Brei geschlagen, ich hab ihn ausgeknockt und ihn nach Hause gebracht. Dann...“, ich kann ihm nicht erzählen, dass ich Selbstmord begehen wollte. „Und dann....?“, er sieht mich fragend an. „Dann hab ich ihn in mein Bett gesteckt, bin was zu Essen holen gegangen, weil der Kühlschrank leer war, und als ich wieder kam... war er weg. Einfach weg, ohne eine Spur zu hinterlassen.“, ich mache ein kleines Puff-Geräusch und eine verschwindende Geste mit meinen Händen. Weg halt. „Er ist einfach weg? Und er hat diesen Jungen geschlagen? Ist er sonst noch kriminell geworden?“, ich sehe Enttäuschung in seinen Augen mitschwingen, aber sie verschwindet im nächsten Moment wieder und ich kann seine Augen nicht lesen. Ich komme nicht mehr rein. Sein Blick nur noch ein stählernes Grau. Unliebsam und hart. Aber Matt ist eigentlich nicht derjenige, von dem er enttäuscht sein sollte. „Nein, er ist nicht kriminell geworden. Matt ist der sorgsamste Mensch, den ich kenne. Oder zumindest war er das mal. Wie gesagt, irgendetwas ist mit ihm passiert und ich habe keine Ahnung was. Tut mir Leid, dass ich dir nicht mehr sagen kann.“, ich seufze leise und schaue mein Skateboard in der Nähe stehen. Ich muss unbedingt Mal wieder aufs Board. All dieser Scheiß mit Miley hat mich so sehr abgelenkt. Ich war seit Wochen nicht mehr auf der Piste. „Das macht nichts, ist ja nicht deine Schuld. Um, deine Mutter hat mir gesagt, dass du mich nicht sehen wolltest. Sie hat mich praktisch gezwungen, mich von dir fern zu halten. Wieso wolltest du mich nicht sehen? Ich meine... das war sicher ein Schock, aber.. hätten wir nicht darüber reden können?“, meine Schuhe sind dreckig, ich muss sie unbedingt Mal wieder sauber machen. Ich weiche seinem Blick aus. „Nein, Dad. Wir können nicht darüber reden. Denn diese Angelegenheit ist etwas, was ich niemandem erzählen kann. Lange Geschichte, schmerzhaft sich daran zu erinnern. Mein Kopf tickt nicht, wie normale Köpfe.“, ich lüge nicht. Ich habe noch nie von einem Fall gehört, bei dem jemand in Erinnerungen gekippt wird, nur weil er seinen Vater wieder trifft. Bin ich emotional so instabil? „Wie meinst du das, er tickt nicht wie Normale? Ich verstehe dich nicht, du sprichst immer in so komischen Rätseln.“, sicher machen ihm meine Ausdrucksweisen Kopfschmerzen. Ich sage ständig Dinge ohne Zusammenhang in den Raum und er muss diese Puzzleteile dann irgendwo einbauen. Ich bin auch ein Puzzle, so wie Matt. „Hast du dich nicht gefragt, wieso ich dich nicht erkannt habe, als du an der Tür standest? Wieso mein Kopf dein Gesicht nicht erkannt hat? Wieso ich nicht einmal die Spur einer Wiedererkennnung gezeigt habe?“, jetzt wird er hoffentlich verstehen, wieso ich ihn nicht sehen wollte. Menschen hassen das Unbekannte. Und einen Vater, an den ich mich nicht einmal erinnern kann, soll ich treffen? Er hätte doch alles mit mir machen können, auch wenn das natürlich nicht der Grund ist, wieso ich keinen Kontakt zu ihm wollte. Aber dieses Mal war ich ja wenigstens auf ein mögliches Gespräch vorbereitet. „Natürlich habe ich mich das gefragt, aber... ich habe es nicht verstanden. Ich meine, wir haben immerhin sieben Jahre zusammen gelebt. Ich habe mich sieben Jahre lang um dich gekümmert, das kannst du doch nicht alles vergessen haben.“, allein der Gedanke ist makaber, dass ich gestern Nacht zum ersten Mal mit meiner Miley geschlafen. „Doch, Dad. Ich habe alles vergessen. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute meines Lebens mit dir. Ich habe keine Ahnung, wer du überhaupt bist. Du kommst hier hin und willst wieder eine Beziehung aufbauen, wo ich mich an die Beziehung, die wir vor zehn Jahren hatten nicht einmal mehr erinnern kann. Hast du dich nicht gefragt, wieso es mir so gut ohne dich ging?“ Er starrt mich an. Starrt mich an, als wäre ich verrückt. Und vielleicht bin ich das. Aber in einer Weise sind doch alle Menschen verrückt, oder? Jeder hat doch einen Splin, den er niemandem erzählen will. Und ich kann für meinen nun wirklich nichts. Ich bin eben nicht normal. Wieso akzeptiert die Welt das nicht einfach und geht ihren eigenen Gang weiter? So wie sonst auch? „Du hast alles vergessen?“, ich seufze leise. „Jeden Moment, den ich mit dir verbracht habe.“, ich sehe auf in sein Gesicht. Er sieht geschockt aus, aber nicht enttäuscht. Eher mitfühlend, ich schaue wieder weg. Ich hasse Mitleid. „Hör auf mich so anzusehen, ich brauche kein Mitleid. Es geht mir blendend. Tut mir Leid, dass ich mich nicht mehr an dich erinnere.“ Bitterkeit. Eiskalte Bitterkeit in meiner rauen Stimme. „Das macht nichts. Das ist nicht deine Schuld. Ich hätte nie weg gehen sollen, das ist mir klar geworden. Ich habe zehn Jahre gebraucht, um es zu verstehen und ich entschuldige mich für all die Jahre, die ich mich nicht um dich gekümmert habe. Aber ich verspreche dir, ich werde den Fehler nicht noch einmal machen! Wir können uns jetzt kennen lernen, ganz neu. Ein völlig frischer Start.“ Er reicht mir seine Hand und ich sehe ihn verständnislos an. „Hallo, mein Name ist Tobias Landon Truscott. Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Ich bin dein Vater.“, ich gluckse leicht und schlage ein, wir schütteln Hände und er zieht eine Augenbraue hoch. „Willst du dich denn gar nicht vorstellen? Ich weiß, wir haben uns schon Mal irgendwo gesehen... ich habe nur leider deinen Namen vergessen.“ Ich strecke ihm die Zunge raus. „So ein freches Kind!“ Wir lachen. „Guten Tag, Mr. Truscott. Dad. Ich bin Lillian Ann Truscott, aber bitte nenn mich Lilly. Ich hasse es, wenn mich Leute Lillian nennen. Ich bin übrigens deine Tochter.“, ich zwinkere leicht. „Es ist dir vielleicht nicht aufgefallen, aber ich sehe dir schrecklich ähnlich!“ Seine Hände sind noch so weich, wie bei unserem ersten Treffen. Meine Handflächen. „Tja, Lilly. Und was sagen wir deiner Mutter, wenn sie fragt, was wir hier oben so lange getrieben haben? Ich meine... du willst sie sicher nicht verärgern. Sie mag mich nicht besonders.“, er hält eine Hand neben seinen Mund, so als sollte meine Mutter nichts mitbekommen und flüstert verschwörerisch. Ich grinse frech. „Am besten sagen wir ihr gar nichts, das wird sie rasend machen. Ach, und nur zu deiner Information...“, ich lehne mich zu ihm und flüstere ebenfalls. „Sie mag mich auch nicht besonders. Traurig was, wo ich doch ihre Tochter bin. Sie sollte sich mal fragen, was sie in ihrem Leben falsch gemacht hat.“ Er gibt mir einen kleinen Knuff gegen die Schulter und versucht sein Lachen zu unterdrücken. „Also wirklich, Lillian.“, er benutzt eine schlechte Vater-Stimme und schüttelt leicht mit dem Kopf, verschränkt seine Arme vor der Brust. „Wie sprichst du denn von deiner Mutter. Eine so undankbare und verzogene Göre wie du ist mir ja noch nie untergekommen. Vielleicht solltest du Mal ein bisschen an deiner aggressiven Einstellung-“ Die Tür wird aufgeschoben. „...arbeiten.“, Dad beendet den Satz halb, als er genau dem Mann gegenüber steht, den er schon seit ein paar Wochen so verzweifelt sucht. Ich schlucke. Das kann nicht gut enden. Ich stehe vorsichtshalber auf, aber er rührt sich nicht an der Tür, er starrt nur. Dad spricht. „Hey... Junge. Wie geht es dir? Lange nicht gesehen, was?“ Ich schlage mir innerlich vor den Kopf und ächze etwas leise, als mein Vater sich ebenfalls erhebt und zu Matt gehen will. Ich strecke meinen Arm aus und Dads Brust knallt dagegen. Er sieht mich verständnislos an, aber ich schüttele nur mit dem Kopf. Ich mache mir Sorgen, wie er reagieren wird, mein Matty. Der Matty, der gar nicht mehr er selbst ist und Konflikte mit Gewalt löst, die man auch ohne lösen könnte. Ich weiß, ich spucke große Töne für jemanden, der immer Kerle zu Brei gehauen hat. Aber wir sprechen hier von meinem Bruder und von meinem Vater und ich habe aus meinen eigenen Fehlern gelernt. Ich habe mich gebessert, ich bin nicht mehr so wie früher. Ich bin jetzt besser, ich bin reiner. Ich bin verliebt und das hat mich geändert. Sie. Ich drifte ab. „Was willst du hier?“, seine Stimme ist so leise und so bestimmt, dass es mir einen unwillkürlichen Schauer über den Rücken schickt. Nein, er hat die ganze Sache offensichtlich noch nicht vergessen. Er schiebt sich ins Zimmer, baut sich drohend vor uns auf. Die Augen, das Gesicht, die Haare, die Schultern. Mein Vater in jüngerer Ausgabe. „Was willst du hier?!“ Sein Schrei lässt Dad einen Schritt nach hinten machen und ich komme direkt vor Matt zum Stehen. Ich muss das Ganze jetzt schaukeln, ich bin die einzige, die das kann. Ich wusste, es war eine blöde Idee von meinem Vater, sich hier blicken zu lassen. Eine der Dümmsten, die er wohl jemals hatte. Und das ist ihm nicht einmal bewusst... „Hey, komm schon. Lasst uns alle ganz ruhig bleiben, okay? Kein Grund sich aufzuregen, Matty!“, ich schiebe ihn zurück zur Tür, aber er sieht mich nicht einmal an. Seine Augen sind auf Dad fixiert und Wut schreit jede Faser seines Körpers. Ich packe ihn am Kragen und ziehe ihn zu mir. „Komm runter, okay! Ja, Dad ist hier und ja, er war ein verdammtes Arschloch, aber Menschen können sich ändern!“ Er nimmt meine Hand, zerrt sie von sich und schubst mich zur Seite. So als wäre ich eine Puppe oder ein Kuscheltier. Ich packe seinen Arm. „Lass mich los, Lilly. Ich will dir nicht weh tun müssen. Dieser Kerl hat es nicht verdient unser Haus zu betreten!“ Ich verstärke meinen Griff und bringe ihn zum Stillstand. Er wirft mir einen kalten Blick zu. „Du bist auf seiner Seite?!“ „Ich bin auf keiner Seite! Matt, du bist mein Bruder und ich liebe dich. Aber dieser Mann da ist dein Vater! Du kannst nicht wirklich das durchziehen von dem ich weiß, das du vorhast! Du wirst unserem Vater kein Haar krümmen!“, er reißt sich los und holt aus. Seine Faust kollidiert mit meiner Wange und ich knalle gegen meinen Bücherschrank. Dad schreit auf. „Lilly! Lass deine Schwester aus der ganzen Sache! Sie hat damit nichts zu tun!“, ich spüre eine Hand an meiner Stirn und ächze unliebsam. Fieser Schlag von einem fiesen Kerl. Das ist nicht mein Bruder. Ich öffne meine Augen und die Hand an meiner Stirn verschwindet. Dad ist aufgestanden und stellt sich schützend vor mich. „Dad, lass nur. Ich regle das schon, mach dir keine Sorgen.“, ich wische mir übers Gesicht, erhebe mich aus meiner unbequemen Position und schiebe meinen Vater leicht zur Seite, ohne ihm weh zu tun. „Na komm schon. Keine Lust dich mit deiner guten, alten Schwester zu prügeln? Willst dich wohl nicht verletzten, hm? Wie viele Kämpfe hast du denn schon bestritten, Matty? Einen? Zwei?“ Er ballt seine Hände zu Fäusten, aber bevor er sich bewegen kann, trifft meine Faust seinen Magen und er knickt leicht ein. Die Luft wird aus seinem Körper gepumpt und er sieht wütend auf. Ich ramme mein Knie hinterher und er landet auf dem Rücken. Ich habe nichts verlernt, Matt. Ich weiß sehr genau wie man Leute ausknockt, die größer sind, als man selbst. „Leg es nicht drauf an, großer Bruder. Ich will dich nicht ernsthaft verletzen müssen. Komm erstmal wieder zu dir, du stehst doch völlig neben dir!“, ich kann nicht leugnen, dass es schmerzt, ihn so zu sehen, aber er lässt mir ja praktisch keine Wahl. Mein Dad legt eine Hand auf meine Schulter. Es fühlt sich gut an das zu sagen. in Dad. Matt zieht sich auf die Füße. Er stolpert etwas. „Ich hätte nie gedacht, dass du so ein Miststück bist, Lil. Du weißt, was er mir angetan hat. Ich will nur, dass er genauso leidet wie ich. Ich bin dein Bruder, verdammt! Ich dachte, ich bedeute dir etwas!“, ich balle meine Hände zu Fäusten, wende meinen Blick aber nicht ab. Er hat Recht, er bedeutet mir viel und ich weiß, wie es ihm geht. Aber er ist nicht er selbst und er soll nichts tun, was er später bereut. „Du bist nicht mein Bruder. Mein Bruder würde nicht so reden. Komm wieder, wenn du dich beruhigt hast. Mein Bruder hat keine Rachegefühle. Ich weiß, wie du dich fühlst. Glaub mir, ich verstehe dich besser, als du denkst. Aber ihn zu verletzen ist nicht die Lösung deines Problems. Es tut mir Leid.“, er schnaubt, rennt aus der Tür, schlägt sie hinter sich zu und ich rutsche gegen das Bücherregal und daran herunter. „Lilly! Alles okay?!“, Dad kniet wenige Sekunden später neben mir und legt wieder seine Hand auf meine Stirn. Ich nicke etwas matt und schließe meine Augen. „Bist du sicher? Du siehst blass aus. Ich hole dir ein Glas Wasser, bleib genau hier.“ Ich habe nicht vor mich zu bewegen. „Lass dir Zeit.“, ich lächele etwas matt und schleppe mich auf mein Bett. Emotionale Erschöpfung. •◘○ Mileys Beine lagen über der Lehne der grünen Couch und ihre Augen waren fest geschlossen. Sie genoss die Stille im Hause Stewart so lange es ging. Ihr Vater beim Einkaufen und ihr Bruder noch auf der Arbeit. Und Lilly? Lilly war bei sich zu Hause und tat... was auch immer sie so tat. Miley vermisste die quirlige Blondine. Sie war erst seit etwa zwei Stunden weg, aber die Brünette wurde das Gefühl der Leere in ihr einfach nicht mehr los. Es stellte sich jedes Mal ein, wenn die Skaterin aus ihrem Blickfeld verschwand und sie mochte es ganz und gar nicht. Sie fühlte sich, als könnte sie ohne Lilly nicht mehr überleben und dieser Gedanke machte ihr Angst. Aus der Anlage unter dem Fernseher dröhnte ihre eigene Musik, aber sie verspürte nicht das Bedürfnis umzuschalten. Manchmal war es beruhigend für sie, die eigene Stimme zu hören. Nur um sicher zu sein, dass es sie selbst noch gab. Das nicht alles, was sie ausmachte, auf Lilly reduziert werden konnte. Denn seit den letzten Minuten war ihr klar geworden, dass sie ohne die blonde Surferin nichts mehr zu tun wusste. Sie fühlte sich nur leer. Leer und allein. Ob sie Lilly wohl anrufen sollte? Nein. Dann kam sie sich vor wie eine dieser anhänglichen Freundinnen, die ihren Freunden immer hinterher telefonierten und ihnen keinen Freiraum mehr ließen. Oder eben ihren Freundinnen. Andererseits... würde es die Blondine stören? Würde es sie vielleicht nerven? Miley wollte nicht nerven, aber sie wollte auch nicht allein sein. Die Skaterin sollte wenigstens ein paar Stunden mit ihrer Familie verbringen... ihrer richtigen Familie. Immerhin hatte sie schon die Nacht hier verbracht... Miley wurde bei diesem Gedanken rot. Die Aktivitäten, die sie betrieben hatten, ließen sie immer noch nicht kalt. Allein sich Lillys Körper vorzustellen – absichtlich oder nicht – ließ ihren eigenen Körper heiß werden. Sie hatten sich endlich geliebt. Sie schlug ihre Augen auf und schwang ihre Beine von der Couch. Das Gesicht in den Händen vergraben, saß sie da und starrte in die Dunkelheit. Es konnte nur ungesund für sie sein, diese Form der Gefühle für die Surferin zu haben, aber sie konnte den Gedanken nicht abschütteln. Lillys nackter Körper, ihre starken Muskeln, die bei ihrem Hoch so sehr zitterten. Lillys Schreie, ihre Augen, von Emotionen ganz dunkel gefärbt. Vor Lust, vor Verlangen. Verlangen nach Miley selbst. Die Brünette kniff ihre Augen wieder zusammen. Sie wollte Lilly, jetzt. War das normal? Sie hatten es in der Nacht ein paar Mal getan und Lilly hatte sie erst heute Morgen 'glücklich gemacht', wie sie es genannt hatte. Sicher handelte es sich nur um eine Phase, die verflog, sobald sie sich an den Gedanken gewöhnt hatte, regelmäßig Sex mit der Skaterin zu haben. Sie wollte das gerne glauben. Es war ja so viel einfacher, als sich einzugestehen, dass sie sich kaum mehr im Griff hatte. Sie ächzte ungehalten und sah erst wieder auf, als ihr Handy auf dem Tisch vibrierte. Es war Lillys Klingelton. 'One in a Million'. „H-Hallo, Lilly.“, ihre Stimme klang wackelig und alles andere als fröhlich, aber die Blondine sagte nichts dazu. Miley war erleichtert. „Hey, Miles... Ich hab mich gefragt, ob ich dir vielleicht damit auf die Nerven gehe... aber kann ich rüber kommen? Ich meine, wenn du nicht willst, oder wenn du deinen Freiraum brauchst, kein Problem. Ich dachte nur... Ich will dich nicht nerven.“, Lilly war nervös und traurig. Ihre Stimme klang entfernt. „Du nervst nicht, Lil. Du kannst gerne vorbei kommen... Jetzt, wenn du magst.“, Miley versuchte langsam ein und aus zu atmen. Sie durfte sich jetzt nur nicht anmerken lassen, dass sie gerade an Lilly gedacht hatte. An eine ausgesprochen nackte und verführerische Lilly. Denn so wie die Skaterin sich anhörte, brauchte sie jetzt Beistand und keinen Sex. Obwohl sie sich da bei Lilly nicht sicher war. „Okay, ich bin in zwei Minuten da.“, damit hing sie auf und Miley ließ ihr Telefon auf den Tisch zurück fallen. Lilly hatte sich gefragt, ob sie die Brünette vielleicht nerven würde. Sie hatte sich auch Sorgen gemacht. Aber sie hatte gehandelt, sie hatte angerufen. Lilly war immer schon die Mutigere von ihnen beiden gewesen. Miley seufzte erleichtert. Auf diese Weise hatte sie wenigstens nicht selbst anrufen müssen. Es klopfte an der Tür und Miley rollte mit den Augen. Wieso kam Lilly nicht einfach herein? Sie machte schnelle Schritte zur Haustür und wurde sofort von einem festen Kuss begrüßt, als sie die Tür vollständig geöffnet hatte. Lilly schob sie mit ihrem Fuß zu und bugsierte sie zur Couch, ohne den Kuss zu brechen. Die Brünette schlang ihre Arme um Lillys Hals und zog sie nah an sich, ließ sich auf Lillys Schoß nieder, als die sich auf das grüne Möbelstück sinken ließ. Mileys Hände strichen durch Lillys Haar und die Hände der Surferin glitten über ihren Rücken und unter ihr Top. Mileys Körper reagierte von alleine und sie stöhnte leise in Lillys Mund, als sie einen sensiblen Punkt gleich unterhalb ihres Schulterblattes berührte. Sie löste sich leicht von der Blondinen und lehnte ihre Stirn gegen ihr Gegenüber. Lillys Augen waren geschlossen und sie lächelte breit. Mileys Zeigefinger fuhr über ihre Wange und sie kicherte leicht. Lilly sah sie interessiert an und grinste jetzt noch breiter. „Was gibt’s da zu lachen?“, sie biss sanft in Mileys Unterlippe und Miley schmolz bei ihrem Blick dahin. „Nichts... ich hab mich nur gerade gefragt, was du gemacht hättest, wenn mein Vater vor der Tür gestanden hätte.“ Miley kicherte wieder und Lilly gab ihr einen kleinen Kuss auf die Nase, bevor sie antwortete. Das Verlangen pochte immer noch zwischen Mileys Beinen. Jetzt vielleicht noch stärker als zuvor. „Ich wusste, dass du alleine zu Hause bist. Ich hab doch den ganzen Kühlschrank leer gefuttert und weiß sehr wohl, dass Robbie nicht ohne Essen im Haus leben kann.“, Miley löste ihren anderen Arm um Lillys Hals und stand auf, streckte sich leicht. „Hey, wieso stehst du auf? Das war gemütlich. Ich hab dich gerne nah bei mir.“ Die Skaterin setzte einen Schmollmund auf und saß da wie ein getretener Hund. Miley grinste leicht. „Tut mir Leid, ich kann nur nicht so lange in deiner Nähe sein... Sonst schweift meine Phantasie zu sehr ab.“, sie verschränkte ihre Arme hinterm Körper und stolzierte zur Treppe. Sie hörte Lilly hinter sich schlucken und aufstehen. Die Pop-Prinzessin schaute sie über ihre Schulter an und zwinkerte und Lillys Gang machte einen leichten Knick. Die Brünette lachte. „Komm schon, oder soll ich alleine in mein Zimmer gehen? Wo doch niemand sonst zu Hause ist und ich ungern alleine ins Bett gehen würde...“, Lilly blinzelte sehr schnell, dann stahl sich ein schelmisches Grinsen auf ihre Lippen und sie biss Miley von hinten ins Ohrläppchen, bevor sie flüsterte. „Na das wollen wir doch nicht, oder?“ Miley gluckste leicht. „Nein, sicherlich nicht.“ „Deine Phantasie schweift ab, hm? Wie war das fürs Erste? Anforderungen der Dame erfüllt, ja?“, Lillys heißer Atem schlug gegen ihren Nacken, als Miley sich gegen sie kuschelte. Lillys nackter Körper war gegen sie gepresst und Lillys Arm lag um ihren Bauch. Miley mochte diese Position, es gab ihr ein Gefühl der Sicherheit. „Mehr als übertroffen, Darling.“, Miley drehte ihren Kopf und drückte Lilly einen Kuss auf den Mund, bevor sie ihre Augen schloss und leicht lächelte. Lilly gluckste hinter ihr und schmiegte ihre Nase in den Nacken der Brünetten. Ihr Arm verstärkte seinen Griff und ein Bein schob sich unschuldig zwischen Mileys. „Du magst vollen Körperkontakt, was?“ „Aber nur mit den Menschen, die ich liebe. Hast du ein Glück.“, Lilly gähnte leicht und Miley wusste, dass die Blondine im Begriff war weg zu dösen. Sie hatte aber noch ein paar Fragen, die nicht warten konnten. Sie hatte sie eigentlich schon stellen wollen, als Lilly angekommen war, aber etwas hatte sie offensichtlich abgelenkt... „Hey, Lil.. Wieso warst du vorhin am Telefon eigentlich so geknickt? Ist alles in Ordnung mit deiner Familie?“, Lillys Körper verkrampfte sich und die Brünette bereute ihre Frage sofort. Es war Lillys Sache. Und wenn sie nicht darüber reden mochte. „Ist schon gut, du musst es mir nicht sagen.. Ich- Ich hätte gar nicht fragen sollen, tut mir Leid.“ Sie spürte, wie Lilly mit dem Kopf schüttelte. „Kein Problem. Du bist meine Freundin, du musst dir Sorgen um mich machen. Ich hatte nur eine kleine Auseinandersetzung mit meinem Bruder. Das ist alles.“, Mileys Gehirn ratterte. Lillys Bruder? Matt Truscott, die Sporthalle... Jake. Die Pop-Prinzessin kniff ihre Augen zusammen und setzte sich auf, machte sich von Lilly los und zog ihre Knie an den Körper. Lilly setzte sich ebenfalls auf. „Dein Bruder... Er ist also wieder da?“, Miley zuckte zusammen, als Lilly ein paar Haarsträhnen hinter ihre nackte Schulter strich. Sie rührte sich nicht. Sie konnte Lilly nicht weg stoßen, sie würde das nicht verstehen. Oder... würde sie es vielleicht? Miley wurde ja nicht einmal missbraucht. Er wurde aufgehalten, bevor das passieren konnte. Aber Lilly... Lilly hatte diesen Geistern die Stirn geboten. „Miles, was ist los? Erzähl mir, was dich bedrückt. Ich kann es nicht mit ansehen, wie meine Berührungen dir weh tun.“, die Blondine rutschte von ihr weg und schwang ihre Beine vom Bett. Miley starrte einen blanken Rücken an und schluckte leicht. „Ist es wegen... du weißt schon was?“, Miley nickte, dann erst fiel ihr ein, dass Lillys Rücken das nicht gesehen haben konnte und sie sprach. „Ich weiß nicht, wie du mit deinen Erinnerungen klar kommst. Das... das würde mich zerstören, wenn mir... Wenn mir so etwas passiert wäre. Du hast mich sogar vor ihm gerettet. Ich habe gar keinen Grund-“, Lilly drehte sich zu ihr und ihr Blick war eiskalt und hart. Sie unterbrach Mileys Satz unliebsam und wütend. Aber nicht wütend auf die Brünette. „Es gibt immer einen Grund. Glaub nicht, dass der Schmerz, den du empfindest, weniger wert ist als meiner. Ich habe nie gelernt, damit zu leben.“, sie lächelte freudlos und kalt. „Ich komme mit den Erinnerungen sicherlich noch schlechter klar als du. Ich bin zerstört, ich bin nicht mehr ganz. Ich bin zerbrochen. Und du brauchst deine Zeit nicht damit zu verschwenden, mich wieder zusammen zu setzen.“ Miley streckte eine Hand aus, aber die Blondine stand auf. Sie packte ihre Unterhose und ihren BH und schwang sich auch in den Rest ihrer Klamotten. Miley konnte sie nur anstarren. Sie sagte nichts, sie bewegte sich nicht. Sie beobachtete nur die Skaterin, die jetzt nach ihrem zweiten Schuh suchte und ihn schlussendlich unter Mileys Schreibtisch wiederfand. „Wohin willst du jetzt gehen? Ich werde dich vermissen. Komm zurück ins Bett...“, Mileys Stimme schwer von Emotionen ließ Lilly erstarren. Sie schaute zu Miley, schritt auf sie zu und legte eine weiche Handfläche auf ihre Wange. Die Brünette sah zu ihr auf. „Ich tue das hier nicht, um dich zu verletzen. Sondern gerade, weil ich dich nicht verletzen will. Wenn ich noch länger hier bleibe und über die Vergangenheit spreche, dann werde ich wütend. Und ich will meine Wut nicht an dir auslassen, also gehe ich jetzt Joggen. Ich komme heute Abend nochmal vorbei, wenn du das möchtest.“, Miley nickte unsicher und Lilly lächelte leicht. „Komm nicht so spät wieder, okay? Was soll ich denn den ganzen Tag ohne dich machen? Ohne meine Freundin...“, Lillys Lippen versiegelten ihre und all ihre Sorgen flogen aus dem Fenster. Lilly sorgte sich um sie. Das war der Grund, wieso sie jetzt gehen musste. Und sie würde wiederkommen, sie würde zu Miley zurückkommen. „Ich liebe dich, Lilly.“ „Ich liebe dich auch, Miles. Bitte, vergiss das niemals.“, und mit einem letzten Kuss war sie aus Mileys Zimmer verschwunden. Und mit ihr die Wärme und die Erfüllung. Was blieb waren nur Leere und Einsamkeit. Und Miley wollte das nicht fühlen, aber sie wusste, dass das unabdingbar war. Sie wusste, dass sie Lilly wirklich liebte. Weil sie ohne sie nicht mehr leben konnte. Ende Kapitel 29 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)