Notebooks and Tea von Klayr_de_Gall (KuroxFye-FF-Production GmbH & Co.KG) ================================================================================ Kapitel 3: 03.Woche - Umziehen und brief ---------------------------------------- ~Schneeblume~ Klärende Worte An meinen Kuro-sama, du wunderst dich vielleicht, weil ich dir einen Brief schreibe. Nun, ich mich auch. Aber so wie bisher kann es zwischen uns nicht mehr weitergehen. Du hast dich verändert, Kuro-pii, ich erkenne dich nicht mehr wieder. Und ich kann dich nicht mehr verstehen, dein Tun, deine Mimik nicht mehr deuten. Oder habe ich das nie gekonnt? Habe ich es mir vielleicht immer nur eingebildet, zwischen den Zeilen gut versteckte Hinweise darauf zu finden, was du für mich empfindest? Ich liebe dich, Kuro-tan, und ich dachte, du mich auch. Aber du bist so verschlossen, dass ich nicht mehr weiß, was Realität und was Einbildung ist. Tomoyo-chan hat gesagt, dass ich derjenige bin, der dich am besten versteht, doch ich frage mich immer wieder, ob sie sich nicht irrt. Denn im Moment habe ich nicht die leiseste Ahnung, was in dir vorgeht. Ich meine... die Sache mit dem Umzug... Ich habe dir sooft vorgeschwärmt, wie toll es wäre, zusammenzuwohnen. Ich habe gedacht, gehofft, dass wir in unserer Beziehung soweit sind, dass ich bei dir einziehen könnte. Ja, ich wollte mit dir zusammenziehen. Vielleicht lachst du jetzt...? Aber ich meine das wirklich ernst. Ich konnte dich nicht direkt darauf ansprechen. Meine Wohnung ist zu klein für uns zwei, deswegen wollte ich bei dir... Aber ich konnte mich doch nicht einfach bei dir einladen. Also habe ich gehofft, dass du mir den Vorschlag unterbreitest... Doch nichts kam. Und dann der Abend, an dem Tomoyo-chan und Sakura-chan den Einzug in ihre Wohngemeinschaft gefeiert haben. Wie oft habe ich verzückt verkündet, wie toll ich das finde. Wirklich, subtilere Hinweise gibt es nicht. Wenn du mich nicht bei dir willst, sag es doch einfach. Stattdessen lässt du mich mich zum Affen machen. Du sprangst an dem Abend einfach genervt auf und ließest uns sitzen, ohne dass wir wissen konnten, was dir nun wieder die Petersilie verhagelt hatte. Ich frage nicht nur aus reiner Neugierde, die befriedigt werden will, Kuro-mune, ich verstehe dich einfach nicht mehr. Die Mädchen und Shaolan waren enttäuscht, weil du einfach gegangen bist. Von mir ganz zu schweigen. Sag... liebst du mich überhaupt noch? Oder bin ich gar nicht mehr dein Freund? Ich wage es kaum, diesen Gedanken in Worte zu fassen, denn es zerreißt mir das Herz. Aber ich muss es wissen. Seit Wochen gehst du auf Distanz, mir aus dem Weg. Du sprichst nicht mehr mit mir und gibst mir ein Rätsel nach dem anderen auf, für die es anscheinend keine Lösungen gibt. Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun soll, außer traurig den Kopf hängen zu lassen, wie die Nelken auf meinem Fensterbrett. Du warst noch nie jemand, der große Rede geschwungen hat, doch ich bitte dich inständig: Rede mit mir. Dein, dich liebender, Fye ~ Mit betrübtem Blick stand Fye in der Küche seiner kleinen Einraumwohnung und kochte sich sein Abendessen. Anderthalb Wochen waren seit Sakuras und Tomoyos Umzug vergangen und zwei Tage seit er Kurogane den Brief hingelegt hatte. Sein Freund hatte sich nicht gemeldet. Nicht mit einem Anruf, nicht mit einer Antwort auf Fyes ehrliche Worte. Kurogane hatte nur kurz bei Tomoyo durchgerufen, um sich für sein plötzliches Verschwinden zu entschuldigen. Mehr nicht. Fye war mit seinen Nerven am Ende. Sollte das bedeuten, dass es aus zwischen ihnen war? War es seine Schuld und die seines Briefes? Der Blonde schniefte und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen. Als plötzlich der Vibrationsalarm seines Handys eine SMS ankündigte, hätte er vor Schreck beinahe die Eier samt Schale in seine Reispfanne befördert. Nervös strich er sich ein paar Strähnen hinter die Ohren und zog das Mobiltelefon aus seiner Gesäßtasche. Fye war nicht wirklich überrascht, dass die Nachricht von Kurogane kam. Was er jedoch von deren Inhalt halten sollte, wusste er nicht. Kurz und knapp flimmerte „Heute Abend an der alten Brücke, selbe Zeit wie immer.“ auf dem Display. Ratlos starrte der Blondschopf einige Minuten auf die nichts sagenden Worte. Erst ein leises Zischen und ein beißender Geruch machten ihn schließlich darauf aufmerksam, dass ihm der Reis verbrannt war. Fye fluchte innerlich, nahm die Pfanne vom Herd und schaltete ihn aus. Ihm war der Appetit vergangen. Ratlos drehte er sich einmal im Kreis, ehe er sich halbwegs entschlossen seine Jacke überwarf, die Wohnung verließ und sich auf sein Rad schwang. Die alte Brücke bestand eigentlich nur noch aus ein paar Brückenüberresten neben einem verlassenen Leuchtturm in der Nähe des Hafens. Als Fye dort ankam, war er ein wenig zu früh dran, doch er sah schon von weitem Kuroganes Pick-up auf dem Parkplatz stehen. Automatisch wurde er langsamer, bis er sich innerlich zur Ordnung rief. Der Blonde stieg mit viel zu weichen Knien ab und lehnte sein Fahrrad wie üblich an den Wagen seines Freundes. Dann schlenderte er betont ruhig den Pfad zum Leuchtturm hinauf. Kurogane lehnte an einem der alten Brückenpfeiler und hatte seinen Blick in den noch blauen Himmel gerichtet, als Fye zu ihm trat und verstimmt die Arme vor der Brust verschränkte. Eine Weile standen sie nur stumm nebeneinander und warteten darauf, dass die Sonne den Himmel leuchtend rot färbte. Fye warf seinem Freund immer wieder kurze Seitenblicke zu, als müsste er sich versichern, dass dieser noch da war. Denn obwohl er Kurogane neben sich wusste, hatte er das Gefühl, als stünden sie Kilometer weit von einander entfernt – und dieses Gefühl bestätigte und vergrößerte seine Angst, er könnte ihn verlieren. „Also... Du hast mich herbestellt.“, brach der Blondschopf schließlich die Stille und bemerkte, wie Kurogane sich ihm zuwandte und ihn ansah. Der Schwarzhaarige schwieg noch einen Moment, ehe er schließlich ruhig, aber eindringlich zu sprechen begann. „Es tut mir Leid. Du hattest recht mit dem, was du geschrieben hast. Ich bin dir aus dem Weg gegangen. Und ich habe die Hinweise auf den Umzug verstanden, aber nicht darauf reagiert. Gleichzeitig stimmt es aber auch, dass du derjenige bist, der mich am besten kennt. Denn es war alles nur ein Missverständnis. Ich wollte dich die ganze Zeit fragen, ob du bei mir einziehen möchtest, aber auf eine verquere Art und Weise habe ich befürchtet, du würdest nein sagen. Also hoffte ich, du würdest selbst den Vorschlag machen. Als du das nicht getan hast, war das wie eine Bestätigung meiner Befürchtung. Ich habe mich da immer mehr reingesteigert. Und als du bei Tomoyos und Sakuras Einweihungsfeier so geschwärmt hast, dachte ich, all deine Hinweise sollten darauf hindeuten, dass du mit bei ihnen einziehen willst. Und da ist bei mir irgendeine Sicherung durchgebrannt. Verzeih… Ich liebe dich, Fye. Und ich möchte dich bei mir, in meiner Wohnung, haben. Vorausgesetzt du willst immer noch…?“ Fye, dem beim Anfang der Rede angst und bange geworden war, konnte gar nicht fassen, was er hörte. Mit solch einem offenen Liebesgeständnis hatte er nicht gerechnet. Kaum waren die Worte bis in sein Bewusstsein vorgedrungen, warf er sich seinem Freund auch schon übermütig an den Hals. „Natürlich will ich!“, flüsterte er und schniefte gerührt. Einen einzelnen salzigen Tropfen konnte er nicht daran hindern, über seine Wange zu perlen. Kurogane schloss seine Arme fest um seinen Geliebten, seinen nicht immer unschuldigen Engel. „Entschuldige… du kennst mich doch. Und normalerweise quetscht du doch alle Antworten, die du hören willst, aus mir raus.“ „Ich hatte Angst, dich würde das… ernsthaft stören… ich würde dich nerven.“, gestand der Blonde leise und erntete ein energisches Kopfschütteln. „Ich will dich an meiner Seite, genau so wie du bist, mit all deinen Macken, Fye. Ebenso wie du dich nicht an meinen störst – nun ja meistens jedenfalls.“ Fye musste schmunzeln. „Das hier ist nur eine Ausnahme, es wird nie wieder vorkommen.“, versprach er. Und nach einem langen, tiefen Blick wandten sie sich in trauter Zweisamkeit dem Sonnenuntergang zu. Owari <====~====> <=======================================~=======================================> <====~====> ~Klayr_de_Gall~ Unverhofft kommt oft „Sagt mal, was...!“ Kurogane stieß die ohnehin nur angelehnte Wohnungstür energisch auf, nur um im nächsten Moment schon zur Salzsäule zu erstarren. Der Flur des kleinen Zwei-Zimmer-Apartments war mannshoch mit Kisten zugestellt. Was ging hier vor? Und von den Zwillingen keine Spur... Falsch, korrigierte sich der Schwarzhaarige, als er von Richtung Wohnzimmer ein Kichern vernahm, gefolgt von ein paar Gesprächsfetzen. Die beiden waren da, bloß hinter den wackeligen Kistentürmen nicht zu sehen. Kurogane seufzte schwer und lehnte sich an die Wand. Irgendwas musste er verpasst haben. Aber um auf Nummer sicher zu gehen zog er noch mal den Brief aus seiner Hosentasche, den er vorgestern im Briefkasten gehabt hatte. Ohne Briefmarke übrigens, einer der beiden Blonden musste ihn persönlich abgegeben haben. Dem mit rosa Herzchen, gelben Sternen und Nelkenaufklebern verzierten Briefumschlag zum trotz – Gott, sah der widerlich aus! – hatte ihn der kurze Brief verwirrt. An unser Lieblingshündchen, Aufgrund gewisser geografischer Umstände sehen wir uns gezwungen unseren Haushaltsbestand in eine andere kartographische Lage umzusiedeln. Komm übermorgen zu uns in die Wohnung, wenn du deinen Drang uns zu sehen vorher noch einmal befriedigen willst -Y&F- Okay, zumindest das erste hatte sich jetzt schon mal geklärt. Die beiden sprachen offensichtlich davon, dass sie umziehen wollten. Warum und wieso war allerdings eine andere Frage, auf die es nun noch eine Antwort zu finden galt. Also schlängelte er sich durch die kleine Lücke zwischen den Umzugskartons und betrat das Wohnzimmer. „Oh, hallo Kuro-sama!“ Fay begrüßte ihn mit einer stürmischen Umarmung, während Yuui gerade, die Hände voll saisonbedingtem Dekorationszeug, durch den Raum schwankte und stolperte am Ende doch. Glücklicherweise fing der schwarzhaarige Mann ihn noch auf, sodass nur ein paar Ostereier aus Plastik auf den Boden kullerten. Der Blonde seufzte frustriert und ließ sich zur Beruhigung einen Kuss geben. „Du kommst gerade recht, uns wächst hier langsam alles über den Kopf!“, klagte er Kurogane ihr Leid, während sein Zwilling lachend eine Flasche Wasser irgendwoher kramte und einen Schluck nahm. „Na Yuui, ich hab dir doch gesagt, Kuro-wanko kommt geeilt, wenn er den Brief liest. Und keine Minute zu spät. Wenn er schon wieder deinen Schutzengel spielen muss.“ Yuui schmollte, verteidigte sich aber nicht, denn im Grunde stimmte es ja. „Könnte mir mal jemand erklären, was das hier soll?“ Langsam wurde es Kurogane echt zu bunt. Die beiden taten ja gerade so, als wäre es normal, dass er hierher kam nur um alles in Chaos vorzufinden. Fay und Yuui wohnten gut eine Stunde mit dem Auto von ihm weg. Und wenn man sich schon die Mühe machte, extra her zu kommen, konnte man doch einen etwas anderen Empfang erwarten, oder? „Was denn, Kuro? Das sieht man doch wohl. Wir bereiten uns auf den Umzug vor.“ „Und hatten nur ein klein wenig Hoffnung gehabt, dass du und vielleicht hilfst!“ Ein zustimmendes Nicken von Seiten Yuuis und die Zwillinge blickten ihn aus riesengroßen, blauen Augen an. „Biiiiiiiiiiiiiiiiiitte!?“ Abends um halb Neun war endlich jeder Karton und auch das allerletzte Brett in die neue Wohnung der Flourite-Zwillinge geräumt und da sie heute nichts mehr zusammenbauen konnten, hätte der Lärm doch sicherlich irgendwelche der anderen Mieter gestört, hatten sich Fay und Yuui kurzerhand für den Rets des Abends bei dem Schwarzhaarigen eingenistet. Dieser war zwar nicht ganz so begeistert gewesen, aber eine andere Lösung gab es leider nicht. „Wir sollten Duschen und uns umziehen.“ Kurogane seufzte leise. Er hatte ganz schön geschwitzt, beim Möbel in der prallen Sonne hin und her schleppen, und hätte gegen etwas Wasser und neue Klamotten nichts einzuwenden. Auch die beiden Blonden schienen recht angetan von der Idee und Fay grinste breit. „Ja, lasst uns duschen. Zusammen.“ „Zu dritt?“, wand Yuui stirnrunzelnd ein und sein Bruder kicherte. „Klar. Kuro-samas Dusche ist doch groß genug oder hast du das etwa vergessen, Nii-chan?“ „Oh.“ Der zweite Zwilling schien überzeugt. „Ja! Lasst uns duschen gehen.“ Und schon hatte Kurogane an jedem Arm einen von ihnen hängen und wurde in Richtung Badezimmer dirigiert. War er eigentlich der einzige, der sich manchmal über dieses seltsame Dreiecksding, was sie hier miteinander hatten, den Kopf machte? Na ja, solange die Zwillinge damit glücklich waren... er würde sich nicht beschweren. „Phua. Das war gut.“ Fay lehnte sich über die Sofalehne und somit auch von hinten über Kuroganes breite Schulter, und ein paar letzte Wassertropfen verirrten sich aus dem blonden Haar auf das schwarze Hemd. An der anderen Schulter lehnte Yuui und schlief ruhig. Fay hatte mal wieder am längsten in der Dusche gebraucht. Das war irgendwie immer so. Sie hatten sowieso ziemlich lang im Bad gebraucht. Zuerst hatten sich die beiden einen Spaß draus gemacht, Kurogane zu waschen, waren aber nicht weit gekommen, bevor sie anderweitig beschäftigt wurden. Schließlich hatten sie ihr Vorhaben aber doch zu Ende gebracht. Yuui hatte mit dem Schwarzhaarigen zusammen das Badezimmer verlassen, ziemlich müde vom heutigen Tag. Fay war noch geblieben um das warme Wasser zu genießen, doch nun schmuste er mit der Wange seines Freundes. „Was hast du mit Yuui gemacht, während ich nicht da war? Er ist ja total fertig.“ „Natürlich. Immerhin hatte er heute auch mehr getragen als du. Deine ständigen Anfeuerungsrufe waren keine besonders große Hilfe. Fay zog eine Schnute. „Wie gemein, dabei hab ich mir solche Mühe gegeben!“ Aber Kurogane hatte schon recht. Während sein Bruder beim Kisten und Bretter schleppen fleißig zur Hand gegangen war, hatte Fay seine Zeit lieber damit verbracht, Gläser in Zeitungspapier einzupacken und fürsorglich in eine Kiste zu stapeln. Das musste auch erledigt werden, aber es war doch eine einfache Arbeit. „Warum habt ihr mir nicht gesagt, dass ihr hier einzieht? Immerhin ist es dasselbe Haus in dem ich auch wohne.“ Kurogane riss den Blondschopf aus seinen Gedanken und dieser lächelte schwach. „Wir wollten einfach nicht mehr kilometerweit von dir entfernt sein. Und es sollte eine Überraschung werden. Freust du dich nicht, dass wir jetzt da sind?“ „Pff, da muss ich euch ja jeden Tag ertragen.“ Ein leises Kichern von Fay. Es war so typisch für den Schwarzhaarigen. „Wir laden dich zum Dank für deine Hilfe auch zum Essen ein“ „Hmm, ja... nicht nur zum Essen“, mischte sich Yuui schlaftrunken ein und kuschelte sich näher. Kurogane verdrehte die Augen. Das war doch wieder so typisch. Aber er hätte ganz sicher nichts dagegen. „Klingt gut.“ Die Zwillinge grinsten und gaben ein synchrones „Sobald das Bett aufgebaut ist“ von sich. „Jaja.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)